Menschen sitzen vor einem Café.

Ihre Meinung zu Ein Café gegen die Lebensmittelverschwendung

Eine Initiative gegen Lebensmittelverschwendung war Thema im Bundesrat. Ein Café in Stuttgart macht vor, wie es klappen kann, dass Lebensmittel wieder mehr wertgeschätzt werden. Von Diana Hörger.

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77 Kommentare

Kommentare

CoronaWegMachen

Aus dem Bericht :

"... In Deutschland ist es so geregelt, dass der Handel dafür haftet, wenn er Lebensmittel nach Erreichen des MHD in den Verkehr bringt. Das gilt auch dann, wenn er die Lebensmittel verschenkt statt verkauft. Dieses Haftungsrisiko will kaum ein Supermarkt oder Discounter eingehen ..."

Hier stellt sich die Frage, wieso verschenkte Lebensmittel nach Erreichen des MHD immer noch ein Haftungsrisiko für den Handel mit sich bringen müssen, wenn die hier in Frage stehenden Lebensmittel mit dem  Hinweis an Konsumenten verschenkt (veräußert) werden : "Verzehr / Verwendung auf eigene Gefahr des Konsumenten".

Frage an den Bundesrat : Und hier stellt sich die Frage, wieso genau dieser v.g. Punkt gar nicht gesetzlich zu regeln sein soll.

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mokdo

Es ist ganz einfach, das Vernichten von verdorbenen Lebensmiteln kostet viel Geld. da könnte es sein das Geschäfte verdorbene Waren abgegeben um Geld zu sparen. die haften dann ja nicht.

Nachfragerin

Es geht nicht um die verdorbenen Lebensmittel sondern um die guten, deren MHD abgelaufen ist.

Die Entsorgung mittels Verschenken würde schon daran scheitern, dass sich niemand mit verdorbenen Lebensmitteln beschenken lassen würde.

CoronaWegMachen

Seit wann sind die Lebensmittel denn sofort dann verdorben, wenn der MHD abgelaufen ist ?

Einfach mal bei einer den mittlerweile auffällig sehr vielen Tafeln nachfragen, ob das die Leute (Kunden) dort auch so sehen.

CoronaWegMachen

Was der Gesetzgeber auf jeden Fall hinbekommen muss ist der gesetzliche Umstand, dass der Handel aus der Verantwortung der Haftung genommen wird, wenn Lebensmittel nach dem Ablauf den MHD veräußert werden. Das MHD kann ja weiter als Hinweis für die Verbraucher/innen auf den Verpackungen verbleiben.

Nur so kann erreicht werden dass ab dem Handel die Lebensmittel u.U. nicht in den Müll entsorgt werden. Zu beachten ist auch noch das die Entsorgung von Lebensmittel unnütze Müllentsorgungskosten für den Handel nach sich ziehen, wobei diese Kosten dann wieder auf alle Produkte umgelegt werden (ist auch ein Inflationsmitantreiber).

Die Vermeidung von diesem Lebensmittelmüll bedeutet am Ende auch, dass nicht so viele Lebensmittel produziert werden müssen. Das spart Ressourcen und somit auch Energie.

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mokdo

Wenn Bäcker A um 18 Uhr keine  frischen Brötchen oder Kuchen mehr hat gehe ich zu Bäcker B. das machen viele so. also muss ein Bäcker immer genug Ware bis Geschäftsschluss haben.

 

Bei uns hat in der Innenstadt ein Bäcker ab 17 Uhr Waren zum 1/2 Preis verkauft. Um 17 Uhr standen die Kunden Schlange. Nach zwei Monaten wurde das beendet

Nachfragerin

Ja was denn nun - wollen die Kunden nun frische Backwaren bis zum Ladenschluss oder doch lieber die älteren zum halben Preis?

Ich habe vollstes Verständnis dafür, wenn ich nach 16 Uhr keinen frischen Backwaren mehr bekomme. Das ist mir lieber, als am nächsten Morgen die Reste vom Vortag verkauft zu bekommen.

saschamaus75

>> Bei uns hat in der Innenstadt ein Bäcker ab 17 Uhr

>> Waren zum 1/2 Preis verkauft. Um 17 Uhr standen

>> die Kunden Schlange. 

Ist bei mir beim Bäcker im Edeka auch so. Und auch die Fleischtheke macht es nicht anders. =)

 

>> Nach zwei Monaten wurde das beendet

Nope, bei mir läuft das jetzt seit >12 Jahren. oO

 

wenigfahrer

Eigentlich sollten diese Dinge doch eher an die Tafeln gehen, um die wachsende Zahl bedürftiger mit Nahrung zu versorgen, oder irre ich mich jetzt, denn die Kundschaft wächst dort ja ständig an.

Zwei Dinge wäre aber um das Haltbarkeitsdatum wichtig, bei Dauerlebensmitteln sollte dann in groß und nicht versteckt das Herstellungsdatum zu sehen sein, weil es nämlich auch auf die Lagerung dieser Lebensmittel ankommt, auch die können zum verderben führen.

Bei Obst und Gemüse ist ja klar, das sieht man sofort wenn es nicht frisch ist, bei den abgepackten anderen Lebensmitteln sollte das Datum aber bleiben, selber feststellen ob sich das zu stark verändert hat, ist bei einigen nicht so leicht zu erkennen.

Abgepackte Wurst die bei 2 Grad im Kühlschrank gelagert wird, hält meist ein Stück länger als angegeben, sofern sie nicht geöffnet wurde, ein eher schwieriges Thema, kommt darauf an wie man noch riechen und schmecken kann.

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mokdo

Tafeln nehmen keine Waren die gekühlt werden müssen an. Dazu müsste  man ja zusätzlich noch Kühlschränke kaufen. Und ungekühlte Waren wie Milchprodukte, Wurst  usw. weiter zu geben ist zu gefährlch. Das MHD bezieht sich auf gekühlte Ware.

Nachfragerin

"Bei Obst und Gemüse ist ja klar, das sieht man sofort wenn es nicht frisch ist, bei den abgepackten anderen Lebensmitteln sollte das Datum aber bleiben, selber feststellen ob sich das zu stark verändert hat, ist bei einigen nicht so leicht zu erkennen."

Wenn man die Veränderung kaum bemerkt, wird das Produkt in den meisten Fällen noch gut sein.

Ein Klassiker sind Fett- bzw. Salzausblühungen auf Käse. Da sieht man sogar etwas, aber trotzdem ist der noch problemlos essbar. Kritischer wären Salmonellen in abgestandenem Fleischsalat.

Kristallin

Das Zeug im Fleiwchsalat, was irgendwie "Fleischwurst" imitieren soll, kann keine Salmonellen mehr bilden, dafür ist es zu stark verarbeitet. Einzig die Milcherzeugnisse der "Soße" können schön sauer werden bis gären......

nie wieder spd

„In Frankreich etwa dürfen Händler per Gesetz seit 2016 keine Lebensmittel mehr entsorgen.“

Was tun die französischen Händler denn dann mit den Lebensmitteln, die nicht mehr für den Verkauf taugen? 

Kaufen die Händler von vornherein weniger ein? Verschenken sie solche Lebensmittel an Bedürftige oder ans Personal? Ver - bzw gebrauchen sie sie selbst? 

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mokdo

Verdorbene  Lebensmittel dürfen die noch entsorgen. Und wer soll das prüfen? Lebensmittel kommen in einen Container und werden mit anderen Abfall zusammen gepresst. Und ab wann ist Obst und Gemüse ungeniessbar.

saschamaus75

>> „In Frankreich etwa dürfen Händler per Gesetz

>> seit 2016 keine Lebensmittel mehr entsorgen.“

 

Jepp, und deswegen schmeißen die Franzosen statistisch(!) nur 27kg Lebensmittel pro Person&Jahr weg, während in Dtl. 80kg Lebensmittel pro Person&Jahr weggeworfen werden.

Übrigens, in Dtl. werden 2/3(!!!) der Lebensmittel vom Handel weggeworfen! Das sind Lebensmittel, die Ihnen zwar zugerechnet werden, welche Sie aber niemals in der Hand gehalten haben. -.-

 

P.S.: Wieviel war nochmal 1/3 von 80kg? Hätten Sie da bitte mal kurz einen Taschenrechner? *rhetorische Frage*

 

Bender Rodriguez

Ich sehe da verschiedebe Probleme.  Sollte ein lebensmittel tatsöchlich gefährlich sein, wid beweist man, das es verschenkt wurde?  Wer gsrantiert, dass nicht Glücksritter ein lebensmittel ablaufen lassen, um es dem Laden anzudichten?

Zugegeben, sehr spekulativ, aber eben nicht unmöglich.  Das Cumex gemacht wird, hatte man sich auch nicht vorstellen können. 

Und das eigentliche Problem ist, warum es überhaupt solche Armut geben kann/muss. 

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werner1955

Die Armut kommt oft auf nicht gutem Einsatz der eigen Finazmittel. 

Ich sehe immer wieder an den Tafeln große Auto, Raucher und jeder hat ein Handy, 

CoronaWegMachen

... sagen die Leute, denen es finanziell bei gutem Einkommen gut geht, zu den Wohlhabenden und Reichen gehören ...

Es gibt auch viele Menschen, die Nicht-Raucher/innen sind, kein großes Auto haben oder gar kein Fahrzeug (außer Fahrrad) haben, und wenn dann ein billiges Pre-Pay-Handy haben. Dennoch müssen diese Leute zur Tafel weil das monatliche Einkommen hinten und vorne nicht mehr reicht.

Falls es noch nicht aufgefallen ist : Die Preise für Grundnahrungsmittel und Mieten steigen immer noch ...

werner1955

hinten und vorne nicht mehr reicht?

Richtig, Und die Frage bleibt was haben die menschen die nicht zur tafel müüsen anders oder besser gemacht? 

Und Reich ist doch hier jeder der durch persönliche Leistung mehr als Bürgergeld bekommt.

saschamaus75

>> Und Reich ist doch hier jeder der durch

>> persönliche Leistung mehr als Bürgergeld

>> bekommt.

 

Sie meinten wohl eher:

Und reich ist doch hier Jeder, welcher durch Erben&Schenkung, Zinsen, Mieteinnahmen, Renditen, Dividenden, Bonizahlungen, Steuerhinterziehung usw. mehr als Bürgergeld bekommt, ohne dafür irgendeine Leistung zu erbringen. -.-

 

CoronaWegMachen

Bei der Mindestlöhnerei hört das mit dem reich sein aber gleich ganz schnell auf.

CoronaWegMachen

"... Und die Frage bleibt was haben die menschen die nicht zur tafel müüsen anders oder besser gemacht? ..."

Nichts.

Sie haben einfach auch viel Glück gehabt und wurden genau in der richtigen Familie rein geboren.

Wenn die Produktion / Entwicklung und die damit zusammen hängenden Arbeitsplätze nicht Jahrzehnte lang in das Ausland verlagert worden wären, sondern wenigstens die  Produktion / Entwicklung für System relevanten Produkte in Deutschland (EU) verblieben wären, dann hätten wir auch nicht so viele Menschen die zur Tafel müssen um Lebensmittel mit abgelaufenem MHD kostenlos zu erhalten.

Und noch dazu wäre Deutschland nicht so abhängig vom Ausland so wie es jetzt ist.

 

Nachfragerin

Armut ist das Fehlen von eigenen Finanzmitteln. 

Anna-Elisabeth

Bitte nicht verallgemeinern. Es könnte sich bei dem genannten Personenkreis auch schlicht und einfach nur um leicht krankhaft veranlagte Pfennigfuchser und Schmarotzer handeln. Ich kenne solche Typen, die das "billig oder umsonst" als eine Art Sport betreiben. Immer auf Kosten der wirklich bedürftigen.

Bender Rodriguez

Verstehe, die sind selber schuld. 

wer ein großes Auto hat, darf also nicht verarmen? Was ist groß? wohl alles über einem Fiat500?

Warum haust Du hier solchen unsinn raus? Sicher mag es den einen oder andeen Spezialfall geben, das ist aber nicht die Regel. Hast Du mal eine Tafel besucht? Hast Du da mal was geholt oder mitgeholfen?   Ich schon. Und dann werden Leute, wie du denken, "der Schnösel schmarotzt an der Tafel und fährt mit einem A6 vor". 

 

werner1955

etwa 78 Kilogramm?

Bei mir stimmt das nicht.  meine frischen lebensmitte werden imm bedarfgerecht eingekauft. Zum wegwerfen habe ich nicht genug einkommen. 

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harry_up

Das ist eine sehr gescheite Vorgehensweise.

werner1955

Schade das das dann einige noch unsere 156 Kg meiner Familie noch zusätzlich vergwerfen.

Coachcoach

Schön und gut - aber Kapitalismus ist ein verschwenderisches System, was auf den Feldern, im Transport usw. vernichtet wird - das ist nur abzuschwächen so.

Aber: Wo die Schwaben sparen können, da tun sie es.

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werner1955

aber Kapitalismus?

Ist das leistungsstärkste System was in Notlagen oder Katastrohpen schnell und wirksam hellfen kann. Sie Corona, Erdbeben, vernichtungskrieg usw, 

Und im Sozialismuss und Kommunismuss was passiert da? Da sind alle gleich arm und sparen ebenfalls.  Und wenn wir alle Kommunistisch währen und arm sind wer hilft dann in Notlagen? 

Coachcoach

Alles auf Kosten der Armen, der Natur, des Klimas....

werner1955

Und welche Bürger leben denn dann auf Kosten der Natur, des Klima? 

Wir alle oder?  

Nettie

„Ein Café in Stuttgart macht vor, wie es klappen kann, dass Lebensmittel wieder mehr wertgeschätzt werden.“

Dass es von existentieller Wichtigkeit ist, dass den zum Leben wirklich notwendigen Dingen mehr Wert beigemessen wird (die mehr ‚wertgeschätzt‘ werden) wird hoffentlich niemand bestreiten. Und: Einer muss immer den Anfang machen (es ‚vormachen‘). Wenn er überzeugen kann, werden es ihm dann - quasi ‚von selbst‘ - immer mehr ‚nachmachen‘.  Vorausgesetzt, dass sie bzw. alle von den politischen Rahmenbedingungen (damit sind insbesondere die finanziellen gemeint) her die ‚Möglichkeit‘ dazu haben.

Account gelöscht

Ein Cafe, eine Initiative gegen Lebensmittelverschwendung. 

Darüber hinaus gibt es in der Bundesrepublik 940 Lebensmitteltafeln. 1993 gab es erst eine, im Jahre 2000 waren es schon 250. Ohne sie, wäre die Versorgung von ärmeren Bevölkerungsschichten wohl nicht mehr gewährleistet.

So sieht die Tendenz aus.

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werner1955

Die Tendenz ist aktuell das wir mehr als 40% des Bundeshaushlats für "Soziales" ausgeben. 

Account gelöscht

Ja wenn das so ist dann werden ja demnächst die Tafeln sicher überflüssig. Weil ja so viel für soziales ausgegeben wird.

Aber vermutlich wird das nicht so sein. Die Tendenz ist nämlich eine andere: Die Zahl der Vermögensmillionäre hat seit 2008 um 69 Prozent oder gut 550.000 Personen zugenommen. Und auch das: Die reichsten 10 Prozent besitzen 51,9 Prozent des Nettogesamtvermögens, die ärmere Hälfte der Bevölkerung (50 Prozent) kommt gerade mal auf 1 Prozent ("Ungleichheit", von Christoph Butterwegge).

Während gleichzeitig mehr Menschen auf die Tafeln angewiesen sind.

kurtimwald

Das Problem sind doch wir Konsumenten selbst.

Falls es nicht bemerkt ist, MHD usw. gibt es nur bei industriellen Lebensmitteln. Erst mit dem Herstellen von billigster Nahrung in Fabriken wurde ein Regulierung in dieser Tiefe notwendig.

Auf dem Markt oder Hofladen, beim lokalen Bäcker (nicht eine Filiale des Industriebäckers),  beim lokalen Metzger an der Theke usw. braucht es keine MHD und wird auch nicht vom Gesetzgeber verlangt.

Nur weil es beim einzig richtigen Lebensmittelanbieter etwas teurer ist, laufen wir Konsumentenn zu anonymen Discountern, der Waren billigst in Fabriken auf Masse produziert werden und der deshalb reguliert werden muss und dabei u.A. ein MHD veröffentlichen muss.

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Coachcoach

Sie mögen den Kapitalismus nicht?

Kann ich verstehen.

Sie haben genügend Geld, das zu tun, was Sie schreiben?

Sie Glücklicher!

kurtimwald

Nein, Zuviel Geld habe ich nicht. Aber wir Deutschen sind die, die die billigsten Industrieessen konsumieren und lieber ein Auto oder eine Urlaubsreise haben anstatt gesunder Lebensmittel.

Unseren europäischen Nachbarn graust es, was wir hier in D an Industrieware tatsächlich in den Körper lassen.

Nachfragerin

Der Konsument kann sich auch nur in dem Rahmen bewegen, der von der Politik vorgegeben wird. 

Die EU stützt die Agarindustrie mit beliebig hohen Subventionen, während der regionale Bauer mit Hofladen nur aufgrund deutlich höherer Preise überleben kann. Das liegt nicht am Konsumenten, sondern ist politisch so gewollt.

Und dass der Reichtum in Deutschland so verteilt ist, dass sich nur wenige die Biolebensmittel vom Hofladen leisten können, ist ebenfalls ein systemisches Problem, an dem der einzelne Bürger nichts ändern kann.

kurtimwald

Der Einzelne kann durch Wahlen etwas ändern. Mit dem wählen der CxU- Parteien haben Menschen dem unkronntlotierten Ausbeuten zugestimmt.

Wählen mehr die Grünen und Sozis, so werden BioBauern und regionale Einzelhändler gestärkt, und stärkere Nachfrage senkt auf Dauer die Kosten für das einzelnen gesunde Produkt.

Account gelöscht

Die Idee als solches finde gut, bevor man Lebensmittel weg wirft ist dies eine Alternstive. Das MHD sollte eingehalten werden, was selbstverständlich sein sollte. 

Der Handel darf laut Gesetz keine Lebensmittel nach Ablauf des MHD verschenken, auch wegen der Haftung falls jemand Bauchweh bekommt. Aber weg werfen ist auch keine Alternative. Obst und Gemüse an die Tafel, gekühltes oder gefrorene Lebensmittel sollten finde ich den Mitarbeitern*innen umsonst mitgegeben werden.

Wir haben in der Schweiz, denke ähnlich wie in Deutschland, eine Vernetzung von Menschen die Lebensmittel nach Ablauf aumtauschen oder abgeben. 

Foodwaste.ch macht Feste, wo Menschen zusammen zubereitet Speisen genießen können. 

Nachfragerin

"In Deutschland ist es so geregelt, dass der Handel dafür haftet, wenn er Lebensmittel nach Erreichen des MHD in den Verkehr bringt. Das gilt auch dann, wenn er die Lebensmittel verschenkt statt verkauft. [...] Dazu sieht die Vorlage im Bundesrat keine Änderungen vor."

Genau das müsste meiner Meinung nach als erstes geändert werden. 

Wenn dem Handel das Verschenken ermöglicht wird, muss man auch niemanden kriminalisieren, der weggeworfene Lebensmittel aus dem Container zieht.

Der neue Goldstandard

Das Thema ist mal wieder ziemlich schräg, da der Dreh-und Angelpunkt sehr leicht zu verorten, der aber mal wieder auslassen wird: der Grund, weswegen in D Lebensmittel vom Handel entsorgt werden, ist eine haftungsrechtliche Frage: wenn der Handel Lebensmittel über das MHD verkauft, trägt der Handel das Haftungsrisiko für irgendwelche Nebenwirkungen (bis hin zu Lebensmittelvergiftung).

Wenn man möchte, dass weniger Lebensmittel entsorgt werden, muss man die Haftungsregeln für den Handeln beim Verkauf von Lebensmittel nachdem MHD auflockern/abschaffen.

Aber ich bin mir sicher, dass dann, wenn es tatsächlich zu Fällen von Lebensmittelvergiftung o.ä. kommen sollte, werden die Gleichen, die von einer "Lebensmittelverschwendung" jetzt reden  von "ausbeuterischen, kapitalistischen Unternehmen" schwadronieren werden, die auf "Kosten der Gesundheit von Menschen Profit machen".

Es wäre schön, einmal mit erwachsenen Menschen es zu tun zu haben!

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harry_up

Sie möchten mit erwachsenen Menschen zu tun haben?

Dann hören Sich einfach erst einmal selber mit dem Schwadronieren auf, denn all das, was Sie hier schreiben, wurde vor Jahrzehnten bereits durchdacht, als nämlich das MHD eingeführt wurde.    

Der neue Goldstandard

Zitat: "Sie möchten mit erwachsenen Menschen zu tun haben?"

Sicher.

Sie etwa nicht?

Also mit Personen, die in der Lage sind, die Folgen des eigenen Handelns und der eigenen Entscheidungen zu überblicken und ins Kalkül zu nehmen.

 

Zitat: "Dann hören Sich einfach erst einmal selber mit dem Schwadronieren auf, denn all das, was Sie hier schreiben, wurde vor Jahrzehnten bereits durchdacht, als nämlich das MHD eingeführt wurde."

Na, dann darf man eben nicht darüber wehklagen, dass der Handel zu viele Lebensmittel wegwirft/entsorgt. Denn das ist exakt die haftungsrechtlichen Folgen, die aus dem gesetzlich festgelegten MHD resultieren.

... womit wir bei meiner Erwartunghalten, die ich eingangs in Bezug auf intelligente, erwachsene Menschen formuliert habe: "Personen, die in der Lage sind, die Folgen des eigenen Handelns und der eigenen Entscheidungen zu überblicken und ins Kalkül zu nehmen."

Wo "schwadroniere" ich?

Nachfragerin

"Beispielsweise ältere Menschen, die nicht mehr vollständig auf ihre Sinne vertrauen könnten, seien auf das MHD angewiesen."

Wenn das MHD für ältere Menschen so wichtig ist, warum wird es dann in Schriftgröße 6 irgendwo auf der Verpackung versteckt?

Wie viele Lebensmittelvergiftungen gibt es überhaupt bzw. werden durch das MHD verhindert? 

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Ace_of_Spades

Das MHD ist die Frist, innerhalb derer der Hersteller garantiert, dass die Lebensmittel in ihrer Qualität nicht beeinträchtigt sind. Es geht hier also weniger um Lebensmittelvergiftungen, als um qualitative Aspekte. Lebensmittel mit abgelaufenem MHD dürfen daher (entsprechend gekennzeichnet) weiterhin verkauft werden. Allerdings haftet dann nicht mehr der Hersteller sondern der Inverkehrbringer. Anders verhält es sich bei dem Verbrauchsdatum, welches auf leicht verderblichen Lebensmitteln angebracht ist und dem Gesundheitsschutz der Verbraucher dient. Bei einer Überschreitung dürfen die entsprechenden Produkte nicht weiter verkauft werden und der Verkäufer muss sie umgehend aus dem Handel nehmen.

FakeNews-Checker

Food Sharing ist ein alter Hut, doch real nicht nutzbar. Überall an solchen Läden nur Urlaub, Krankheit, leere Regale, unmögliche Minimalstöffnungszeiten im Monat oder was auch immer ausgeschildert zur Interessenten-Vergraulung und damit man den Laden geschlossen halten, Spendengelder und Staatssubventionen abkassieren kann. Ein BGE wäre gescheiter, damit es gar nicht erst zu so einer gravierenden Notlage für Millionen arm gearbeitete Menschen und auf der anderen Seite zu so viel Lebensmittelverschwendung kommt.

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jaja...

...Ihr Engagement fürs BGE in allen Ehren, aber bis dahin erstmal ohne jeden Gehalt Ihrer Anwürfe gemeinnützigen, von Ehrenamtlichen betriebenen Initiativen pauschal "Spendengelder und Staatssubventionen abkassieren" anzudichten, ist Ihrer Argumentation und Glaubwürdigkeit und damit Ihrem Anliegen nicht förderlich...

Kritikunerwünscht

keine gute Idee. Dieses Café, das durch den Verkauf von Getränken natürlich gewinnorientiert ist, nimmt den Ärmsten in Deutschland, die zur Tafel gehen, die Lebensmittel weg. Das Essen kostet dort nichts, gut - aber die Getränke können sich nur halbwegs gut verdienende Menschen leisten, nicht die Ärmsten. Also gehen nicht die Ärmsten ins Café, sondern die Gutsituierten, die dann auch noch umsonst essen können. Das klingt wie eine Lindner-Idee, die darauf abzielt, den Reichen noch mehr zu geben.

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Anna-Elisabeth

Ein ganz wichtiger Einwand. Unter diesem Aspekt habe ich das noch gar nicht gesehen. Danke. Es erinnert mich aber an die Klientel, die ich weiter oben schon erwähnte. Also jene Menschen, die überall da zu finden sind, wo es etwas umsonst gibt, ohne dass sie nötig hätten.

harry_up

Ich habe gestern noch ein bereits 2017 (!)  abgelaufenes flüssiges hochkalorisches Nahrungskonzentrat getrunken.

"Unter Schutzatmosphäre verpackt".  

Ist mir bestens bekommen, ich habe noch zwei davon, und auch die fliegen nicht in die Tonne. 

 

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Anna-Elisabeth

Na, dann viel Glück weiterhin.

harry_up

Wo arbeiten Sie noch gleich? :-)

werner1955

fliegen nicht in die Tonne. 

Danke, Gut so, Ich mache das auch immer.

Wenn dann die Produkte wenn möglich noch gut ergitzt werden >75Grad bzw. durchgebraten werden, die augen und die nase noch intakt sind gehts, 

 

harry_up

Solange so viele Zeitgenossen das MHD gleichsetzen mit einem vermeintlichen "Ab-jetzt-ungenießbar-Datum kann man sich über diese Wegwerfmentalität nicht wundern.

 

Das "Ablaufdatum" gibt es überhaupt nicht! 

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Anna-Elisabeth

"Das "Ablaufdatum" gibt es überhaupt nicht!" 

Das stimmt. Vor allem bei angebrochenen Waren kann es ja auch nicht mehr gelten. Aber auch bei verpackten Waren kann ich nicht wissen, ob zwischduch die Kühlkette unterbrochen wurde. Und wer sich einmal z.B. Salami oder Mettwurst unterm Mikroskop angesehen hat, wird nicht so sorglos über das MHD hinwegsehen.

Ich kann mich übrigens gut an eine junge Frau erinnern, die bei uns mit einer Lebnsmittelvergiftung auf der Intensivstation lag. Vergiftung durch verdorbenen Fisch aus dem heimischenKühlschrank. Die Sache ist nicht gut ausgegangen.

schabernack

Solange so viele Zeitgenossen das MHD gleichsetzen mit einem vermeintlichen "Ab-jetzt-ungenießbar-Datum kann man sich über diese Wegwerfmentalität nicht wundern.

Ich weiß auch nicht so recht, wie man das ändern kann. Ich habe mit den Kindern den Joghurtversuch gemacht. Am gleichen Tag am gleichen Ort 8 Joghurt der gleichen Marke mit gleichem MHD gekauft.

Alle zusammen auf den Kühlschrank stellen. Eine Woche nach Ablauf MHD den ersten aufmachen. Gucken und riechen, was im Becher los ist. Nur der Erdbeere von Woche 7 nach MHD war kaputt, alle anderen waren lecker.

Kinder denken ja erst mal, MHD meine, ab danach = kaputt. Man muss denen zeigen, dass dies so nicht ist. Was Hänschen nicht lernt, wirft Hans dann ungeprüft weg.

Das "Ablaufdatum" gibt es überhaupt nicht!

Nur bei so was wie Hackehackes, und dann steht da drauf: «zu verbrauchen bis …».

FakeNews-Checker

Food  Sharing  ist  sowohl  real  nicht  nutzbar  als  auch  von  der  Theorie  her  Unsinn.     Gescheiter  wäre  es,  wenn  die  Supermärkte  entsprechende  Abteilungen  einführen  würden.   Das  hat  ja  auch  etwas  mit  Menschenwürde  (falls  hierzulande  noch  jemand  etwas  mit  diesem  Begriff  anfangen  kann)   zu  tun,  daß  man  sich  nicht  als   verarmt  outen  muß  bei  Tafeln  und  Food  Sharing  Läden.  Das  wirkt  bereits  vor  den  Tafeln  diskriminierend,  abstempelnd  und  gesellschaftsspaltend  in  den  langen  Warteschlangen. 

kurtimwald

Auch der Handel haftet nicht für Frischware an einer Theke. Der Handel haftet nur wenn der Industrieware aus Fabriken einkauft und diese dann zum Verzehr für Menschen anbietet.

MHD gibt es nur bei Zeugs aus der Industrie das in Verpackungen versteckt ist und deshalb vom Käufer nicht beurteilt werden kann.

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werner1955

Und kaum etwas anderes gibts noch odern kann man sich leisßten, Nicht jeder kann som wochenmarkt oder zum Bio Bauern laufen.

CoronaWegMachen

Die User/innen hier, die zu den Wohlhabenden und Reichen und gut Versorgten gehören, sollten mal bei einer Tafel in ihrer Nähe - wenigstens mal - nachfragen, wie die Realität für die Bedürftigen aussieht.

Noch besser ist, wenn sie dort mal regelmäßig 1x/Woche ehrenamtlich arbeiten würden, denn das hilft dabei das hiesige o.g. Thema besser zu verstehen, und dazu wächst das Verstehen der Menschen  welche von den Lebensmittelspenden abhängig sind.

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werner1955

Lebensmittelspenden?

Und was wenn die Märkte immer besser kalkulieren nach 16 Uhr keien Waren mehr nachlegen und es nichts merh zu Spenden gibt. 

Kein Überhang an Lebensmitteln mehr ,

CoronaWegMachen

Wenn dem schon immer so leicht gewesen wäre, dass Lebensmittel zum Verkauf besser zu kalkulieren sind, sodass kein Überhang zum Feierabend besteht und nichts weg geworfen werden muss und auch das MHD strikt bei der der Kalkulation beachtet werden könnte, da die Verantwortlichen der Kalkulation in den Lebensmittelläden in der Zukunft ganz genau und ganz exakt wissen wie viele Kunden welche wie viel Lebensmittel wann kaufen, dann wäre es alles kein Problem.

Offensichtlich gibt es hierzu noch kein Kalkulationsprogramm auf der Basis der KI.

kurtimwald

Es wird darüber geklagt das ein MHD schuld wäre und wegen der Haftung man nichts verschenken dürfte.

Das ist ein Fake der Lebensmittelindustrie: So wie ein Metzger, Bäcker oder Hofladen kein MHD braucht weil dieses Fachpersonal das einzelne Stück bei Übergabe an den Kunden beurteilt und dafür gerade steht,

so dürfte auch die Leitung eines Discounter die abgelaufene Ware öffnen, neu beurteilen und mit Hinweis zum Verbrauch sogar verschenken.

Das tut bloß kein Discounter, weil einmal das Fachwissen zur Beurteilung fehlt, sind keine Metzger, Bäcker usw.

Und zum anderen der Discounter gar nicht weiß, was von der Industrie alles an Chemie deklarationsfrei reingemischt wird, um Farbe, Geruch usw. zu verändern.

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harry_up

Zum letzten Abschnitt Ihres Kommentars:

Kennen Sie den Lebensmitteldesigner Lege?

Der zeigt in eigenen FS-Beiträgen, wie die Lebensmittelindustrie es schafft, mit billigsten (meist chemischen) Zutaten teure Lebensmittel herzustellen. 

Milchgetränk mit Bananengeschmack - mit einem fingerkuppengroßen Stückchen Banane, z.B.

werner1955

Das tut bloß kein Discounter?

Richtig und gut so, Weil keiner der Angestellten dafür qualifiziert ist und die Rechtlichen Folgen bei Klagen überhaupt nicht abzuschätzen sind.

Deshalb benutze ich auch keien MWB aus Löden usw, 

wenigfahrer

" kurtimwald 31. März 2023 • 13:07 Uhr

Und zum anderen der Discounter gar nicht weiß, was von der Industrie alles an Chemie deklarationsfrei reingemischt wird, um Farbe, Geruch usw. zu verändern. "

-

Davor sind Sie aber heute bei den Bäcker und Fleischer Ketten auch nicht mehr geschützt, gibt nur noch sehr wenige wo nichts mehr hinzugesetzt wird, neues setzt sich überall durch, kleine einzelne Fleischer oder Bäckergeschäfte die alles selber machen, und auch nur den einen Laden besitzen, findet man nur noch ganz selten.

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kurtimwald

Darum: Ketten, ob Bäcker oder Metzger, usw. sind immer Industrie mit deren ungesunden Nachteilen.

harry_up

Ich weiß noch sehr genau, wie ein Entrüstungsschrei von den Lebensmittelproduzenten ausging, als sie gesetzlich verpflichtet wurden, das MHD auf den Verpackungen anzubringen.

Nicht lange danach machte es "klick!" in deren Köpfen, als sie nämlich genau das feststellten, was seit Jahren geschieht:

 

Das "MHD" wurde vom Verbraucher umgedeutet zum "Ungenießbar-Datum", viele Lebensmittel landeten an besagtem Tag in der Tonne - Frisches  musste:

 Der Umsatz stieg.

Eine wahre Win-Geschichte.

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werner1955

Also genau so she ich das auch. 

wir sollten das MHD abschaffen und das Produktionsdatum aufführen. Dann können alle klar selbst entscheiden wann und welche Lebensmittel Sie kaufen und konsumieren möchten. 

schabernack

wir sollten das MHD abschaffen und das Produktionsdatum aufführen. Dann können alle klar selbst entscheiden wann und welche Lebensmittel Sie kaufen und konsumieren möchten.

Und Sie können dann im Supermarkt mit so was wie einer Tora-Rolle oder einer Elektronischen Datenbank schaulaufen, und anständig lange nachgucken, was wohl wie lange Zeit genießbar sei.

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