Ein eingestürztes Gebäude in der Türkei. Im Vordergrund laufen Menschen.

Ihre Meinung zu Erdbeben in der Türkei: Wie viel Katastrophe, wie viel Versagen?

Die Schäden des verheerenden Erdbebens in der Türkei hätten begrenzt werden können - darin sind sich Experten einig. Der Staat habe jahrzehntelang falsch gehandelt und illegales Bauen gebilligt. Von Karin Senz.

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86 Kommentare

Kommentare

Mauersegler
@13:00 Uhr von Einfach Unglaublich

Bevor ausgerechnet WIR Ratschläge geben sollten wir erstmal vor unser eigenen Haustür kehren. Noch immer sind die Schäden an der Ahr nicht beseitigt. 

 

Wo geben WIR denn Ratschläge?

 

Jochen Peter
Große Katastrophe und dazu allergrößtes Versagen

Zu allererst. Es schmerzt sehr, wenn man diese Bilder sieht. Ich kenne diese kargen Regionen. Dort leben Menschen, die auf Grund der Infrastruktur nicht viel Geld haben und manche sind schon mal geflohen. Viele können sich regulär gebaute, also erdbebensichere, Gebäude noch weniger leisten als wie jetzt. Was aber die riesen Sauerei ist, dass die Gelder für erdbebensichere Gebäude in die Taschen windiger Bauherren geflossen sind, die sich um Leib und Leben einen Dreck scheren. Hier in Deutschland könnte derartiges nicht passieren, da wir strenge Baunormen haben und Prüfingenieure, die nochmals alles überprüfen und absegnen. Und wenn doch was passiert, ist das meist das Todesurteil in diesem verantwortungsvollen Beruf. Was ebenfalls schlimm ist, dass es trotz dieser Tragödie immer noch Grenzen gibt. Zudem wurden scheinbar Menschen im syrischen Erbebengebiet militärisch attackiert. Sprich: Der Mensch ist in diesen Regionen für manche nicht einen Pfifferling wert.

Stein des Anstosses
@09:23 Uhr von IBELIN

beginnt weit vor dem Event.

Die 20.000 Opfer waren unnoetig. Der Schuldige heisst nicht Erdbeben oder Gott. 

Der Schuldige heisst Korruption, Vetternwirtschaft, Nachlaessigkeit und Dummheit.

Man wird wohl wie immer keine Konsequenzen ziehen.

Demoktatische Gesellschaften haben da Vorteile. 

Ach, ich bin wahrlich kein Gegner der Demokratie, eher im Gegenteil.

Aber auch bei uns werden aus Katastrophen (und vielmehr auch aus Beinahe-Katastrophen, die ja viel häufiger, aber genauso lehrreich und vor allem "noch" unschädlich sind) oft nicht die richtigen Schlüsse gezogen.

Eine Gesellschaft ohne Zitat "Korruption, Vetternwirtschaft, Nachlaessigkeit und Dummheit" ist leider ebenso eine Utopie wie die drogenfreie Gesellschaft.

Aber ja: wenn man künftig vorsichtiger ist mit Bauten in erdbebengefährdeten Gebieten, ich fänd's nur gut.

schabernack
@12:43 Uhr von Steppo1402

 

Wussten eigentlich die Bewohner dieser Gegenden, daß sie auf Erdbeben gefährdetem Terrain wohnen?

 

Ja, das wissen die Menschen, die in der Türkei wohnen. Es war nicht das   erste Beben dort. Das letzte so richtig schwere war von 1999. Damals in der Region von südöstlich von um Istanbul herum mit ca. 17.5000 Toten. Istanbul ist eine der am meisten erdbebengefährdeten Städte der Welt.

 

 

Hinterher zu sagen..... Du, Du und Du,ihr seid schuld an den Toten..... Ist mir einfach zu leicht daher gesagt.

 

Wenn jeder wusste, wie gefährlich die Gegend ist, dann ist das Leben am Limit. Selbst schuld.

 

Aha. Und wohin sollen'se alle umsiedeln, die von Erdbeben Gefährdeten aus der Türkei? Auch alle nach Düsseldorf wie die 125 Mio. Japaner …?

spax-plywood
@12:25 Uhr von püppie

Wie stabil hätte man bauen sollen?

Da schaut man bessee mal nach usa. Winzige holzhäuschen. Wenn die zusammenklappen, passiert nicht viel und dind schnell wieder zusammengenagelt.

Es ist eine Naturkatastrophe.  Oder nein. Die Natur kann nichts dafür. 

Es ist der Mensch, der überall siedeln 

Es geht auch einfacher. Zusammen klappt, was nur waagerechte und senkrechte "Platten" hat. Das zu stabilisieren erfordert viel Stahl im Beton, der kostet. Ich wohne in einem 200 Jahre alten Fachwerkhaus mit diagonalen Streben. Jede Wette, dass das auch nach so einem Beben noch steht (es hat bereits mehrere überdauert, Oberrheingraben).

Alter...

Darauf würd ich keine Wette abschließen. Bei einer Magnituden Differenz von +2 zwischen dem Türkei Beben und einem Oberrheingraben Beben wäre das die 1000 fache seismische Energie, die 4 fache Bodenbeschleunigung und die 16 fache Schwinggeschwindigkeit, laut Formel.

NieWiederAfd
@12:43 Uhr von Steppo1402

...... hat sich ein Hauseigentümer bestimmt nicht hingestellt und gesagt "mein Haus ist sicher vor Beben, zieht zu mir ins Haus". 

Wussten eigentlich die Bewohner dieser Gegenden, daß sie auf Erdbeben gefährdetem Terrain wohnen?

Hinterher zu sagen..... Du, Du und Du,ihr seid schuld an den Toten..... Ist mir einfach zu leicht daher gesagt.

 

Wenn jeder wusste, wie gefährlich die Gegend ist, dann ist das Leben am Limit. Selbst schuld 



Dieses zynische menschenverachtende "selbst schuld" muss man nahezu bei jeder Katastrophenmeldung - egal ob Erdbeben, Flut oder Hurricane - lesen.

 

 Was sagen Sie eigentlich der Bevölkerung in Istanbul, wo nicht die Frage ist, OB es ein zerstörerisches Erdbeben geben wird, sondern wann: auch "selbst schuld?" 

 

 

gez. NieWiederAfd 

 

 

NieWiederAfd
@13:00 Uhr von Einfach Unglaublich

Vorletztes Jahr wurde ja nur zu deutlich, dass Deutschland im Katastrophenschutz völlig versagt.

.

Baugebehnigungen in Übeeflutungsbereeichen, keine Warnungen bei absehbar kritischen Situationen und völliges Chaos bei Rettungs- und Aufräumarbeiten. 

.

Bevor ausgerechnet WIR Ratschläge geben sollten wir erstmal vor unser eigenen Haustür kehren. Noch immer sind die Schäden an der Ahr nicht beseitigt. 

 

Es gibt eine Fraktion, die immer wieder versucht, dass eine Katastrophengeschehen gegen ein anderes auszuspielen, so absurd das auch sein mag... Mich beschleicht der Verdacht, das geschieht, um selbst in der Rolle der unbeteiligten Besserwisser zu bleiben und ... nichts zu tun, außer andere anzuklagen.

Buchstäblich einfach unglaublich.

 

gez. NieWiederAfd 

 

 

weingasi1
@10:26 Uhr von noAnswer@Yes

Korrupt ist ein Regime dann, wenn es die Erfahrungen von Generationen ignoriert und stattdessen den eigenen Machterhalt in den Vordergrund stellt. Die Türken und Syrer müssen jetzt ihre Toten begraben und sich neue, bessere Anführer wählen. Wir können ihnen dabei helfen.

Sorry, dass ich Ihnen da widersprechen muss aber ausser humanitärer und logistischer Hilfe zu leisten, können sich andere Länder nicht einmischen. Auch die Wahlen dort müssen die dortigen Bürger selbst entscheiden. Wen sie wählen, geht niemanden sonst etwas an. Wenn dort Umstände aufzuarbeiten sind, insbesondere illegale Bauten u. dergl. ist das eine Sache der dortigen Behörden/Justiz. Da müssen sich die türk. Bürger schon selbst kümmern.

 

Heidemarie Bayer
Erdbebensicher

Bei dem schweren Erdbeben 1999 in der Türkei mit damals 17.500 Toten wurde ein Gesetz erlassen, daß nur noch erdbebensicher gebaut werden darf.

Außerdem wurde damals zur Finanzierung von Erdbeben eine Erdbebensteuer eingeführt, wo eigentlich nach 24 Jahren dieses Steuersäckel überlaufen müßte und die Türkei dies damit sehr vieles finanzieren könnte.

Aber neuere Häuser sind zusammengestürzt wie ein Kartenhaus und das Geld scheint auch nicht vorhanden zu sein.

Erdbeben kann man nicht verhindern, aber man kann eine gewisse Vorsorge treffen was in der Türkei nicht der Fall zu sein scheint. 

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