Ein Kinder- und Jugendarzt, verabreicht einem Kleinkind eine Schluckimpfung.

Ihre Meinung zu Warum Kinderärzte Alarm schlagen

Rund 150 schniefende und hustende Kinder pro Tag - der Ausnahmezustand ist für viele Kinderarztpraxen fast schon Alltag. Die Zahl der Patienten steigt, die Höhe des Budgets nicht. Wie kann das sein? Von Lucretia Gather.

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85 Kommentare

Kommentare

Tada
12:55 Uhr von werner1955

 

"Die Zahl der Patienten steigt,

Logisch. Weil die einfachen und sinnvollen Maßnahmen zu Schutz vor infektionen zu früh und zu schnell geändert worden sind"

...

 

Es war hier und bei anderen Öffentlichrechtlichen oft genug zu lesen, dass die Maßnahmen bei Kindern zu für Verschärfung geführt haben.

Es sind vor allem die Jüngsten, die wegen aktueller Unterversorgung teilweise lebensbedrohlich gefährdet sind. Sie könnten sich wegen der total überflüssigen Schließung der Kindergärten ( https://tinylink.net/MTzbW ) nicht nach und nach anstecken (ein völlig normaler Vorgang, den jeder von uns Erwachsenen mitgemacht hatte) und nun gibt es mehrere Jahrgänge auf einmal, die die Infektionen durchmachen. 

Und die Menge ist das Problem.

 

Ein weiterführen der Maßnahmen würde das Problem nur verschärfen, denn es kämen immer mehr und mehr Kinder hinzu, die sich nicht normal nach und nach anstecken können. 

Bei einer späteren Aufhebung der Maßnahmen würde das Gesundheitssystem komplett zusammenbrechen.

Bauer Tom
Zustaendigkeiten

"auch neue Krankheitsbilder: psychische Auffälligkeiten, sozial bedingte Entwicklungsstörungen, Übergewicht oder Essstörungen."

 

Was haben diese "neuen Krankheitsbilder" in einer Kinderarztpraxis zu suchen? Hier sollten die Eltern behandelt werden, anstatt die Praxen damit zu ueberlasten

 

Tino Winkler
@11:15 Uhr von Wanderfalke

"Mir scheint, das heute schon bei einer erhöhten Temperatur von 38,6°C nach einem Arzt gerufen wird.

Alte Hausmittel, oder 2-3 Tage Bettruhe sind einigen Eltern leider suspekt geworden."

Mir scheint, dass Sie die beschriebenen Krankheitsbilder und die sich daraus ergebende Dramatik lächerlich machen wollen.

Schließen Sie nicht von sich auf andere und lesen Sie sich meine Meinung noch mal durch.

amEnde
Gesundheitssystem I

Habe 2014 das Krankenhaussystem verlassen und bin niedergelassene Kinderärztin. Pädiatrie ist und bleibt ein Minus-Geschäft für das jeweilige KH. Und da nicht die Chefärzte, sondern Geschäftsführer das Sagen haben, werden Stellen (Ärzte und Pflege) nicht nachbesetzt. Die belegbare Zahl an Kinderbetten und die Versorgung der kl. Patienten wurde immer schlechter. Mit Corona war es auf den Kinderstationen bisweilen ruhiger, was dem Stellenabbau weiter Vorschub geleistet hat.  

In der eigenen Praxis ist es seit ziemlich genau 2,5 Jahren unerträglich. Wir -meine Angestellten und ich- sind am Ende. Erst die Sprechstunde auf Pandemie-Betrieb umstellen. Dann die Infektionen, Corona-Tests und Impfungen managen und alle verschobenen U's nachholen.

Nein, Herr Lauterbach, ich entscheide jetzt selbst, welche Termine Vorrang haben. Noch entscheidet die medizinische Dringlichkeit, aber es dauert nicht mehr lang, dann muss ich wirtschaftliche Gründe entscheiden lassen und d.h. ggf. die Praxis schließen.

Inge N.
@ 13:33 Uhr von Kritikunerwünscht - nur noch um Geld

"Es geht in jedem Bereich nur noch um Geld."

Krankenhäuser sollen Gewinn machen. Komisch: Die Feuerwehr muss doch auch keinen Gewinn machen.

Feuerwehr-Stationen werden nicht von Finanzinvestoren aufgekauft, Arztpraxen schon.

Sigrun_1954
@10:58 Uhr von Tino Winkler

sich noch daran erinnern können, wie oft sie in den 50er, 60er, 70er Jahren beim Kinderarzt waren.

Mir scheint, das heute schon bei einer erhöhten Temperatur von 38,6°C nach einem Arzt gerufen wird.

Alte Hausmittel, oder 2-3 Tage Bettruhe sind einigen Eltern leider suspekt geworden.

 

Damals gab es aber die Mutter, welche sich um das Kind kümmern konnte. Heute ist die Mutter oft zusätzlich berufstätig und benötigt eine Krankschreibung vom Arzt um selbst zu Hause bleiben zu dürfen. Um ein Beispiel zu nennen.

Tada
11:01 Uhr von vriegel: Preisunterschiede

Meine Mutter hat sich einmal über Preisunterschiede mit ihrem Augenarzt unterhalten, weil er eine Untersuchung umsonst macht, für die sie woanders hätte zahlen müssen.

Der Augenarzt meinte, an den breits abbezahlen Geräten ist die Untersuchung bei ihm umsonst. Aber er hat sich auch etwas Neues für eine neue Untersuchung gekauft, das muss noch abbezahlt werden und die Untersuchung an dem Gerät müssen die Patienten bezahlen.

 

amEnde
Gesundheitssystem II

Fortsetzung: Den Kinderarzt bekommt man als Flatrate für 16 € / 3 Mo. Ist das Kind <4J, dann sind immerhin 25,35 € / 3 Mo für den Kinderarzt fällig. Egal, wie oft Eltern anrufen, das Kind vorstellen, ein Rezept oder eine Beratung wünschen: alles all inclusive.

Der Arzt trägt das Risiko selbst, wenn er zu viele Patienten behandelt. Dann werden diese gestrichen und nicht vergütet. Auch für die Verordnung von zu vielen Medikamenten oder Heilmitteln trägt er das wirtschaftliche Risiko. Es droht ein Regress.

Vorsorgen und Impfungen können gesondert abgerechnet werden, da Prävention. Das sollen wir jetzt wieder verschieben? Ja, klar, Herr Lauterbach. Wo bleiben die Prämien für die MFA, die keine 8% Gehaltserhöhung und 3000 € Einmalzahlung erhalten?? Dann reden wir noch mal darüber, ob man an der Prävention bei Kindern wirklich sparen sollte.

An alle Eltern: Notfälle werden immer sofort behandelt. Wir wünschen uns etwas mehr Verständnis und Vertrauen, falls ein Termin nicht sofort möglich ist.

Tino Winkler
@13:23 Uhr von Kaneel

Jeder von uns war auch mal Kind und die älteren werden sich noch daran erinnern können, wie oft sie in den 50er, 60er, 70er Jahren beim Kinderarzt waren.

Mir scheint, das heute schon bei einer erhöhten Temperatur von 38,6°C nach einem Arzt gerufen wird.

Alte Hausmittel, oder 2-3 Tage Bettruhe sind einigen Eltern leider suspekt geworden.

Wenn Erkranungen wie Influenza, RSV, Pfeiffersches Drüsenfieber mit hohem Fieber einhergehen, sollen die Eltern das ausschließlich mit Hausmitteln auskurieren? Hatten meine Eltern durchaus versucht, mit Wadenwickeln und Co., das Fieber stieg trotzdem auf über 41 Grad. Für mich war das nicht so schlimm, aber meine Eltern waren vermutlich ziemlich erleichtert über die Wirkung des fiebersenkenden Mittels, das der Arzt mir beim Hausbesuch verabreicht hat. Aber die Fraktion „das Immunsystem muss das alleine schaffen“ und „Sterben müssen wir alle“ hält offensichtlich nicht allzu viel von medizinischer Versorgung.

Was verbindet ihre Antwort mit meiner Meinung?

Tino Winkler
@13:33 Uhr von Kritikunerwünscht

Es geht in jedem Bereich nur noch um Geld, um viel Geld, vorrangig für Aktionäre und Gesellschafter. "Normale" Menschen spielen keine Rolle mehr, Alte und Kranke erst recht nicht, ausser als Geldkühe, die gemolken werden können, bis es nicht mehr geht. Menschen werden als Humankapital bezeichnet, die "verwendet" werden.

Wenn Kranke keine Patienten mehr sind, sondern Klienten, an denen es zu verdienen gilt, sollte dringend etwas geändert werden. Dies wird, dem Lobbyismus sei Dank, aber nie in Deutschland von allein geschehen.

Wir leben in Deutschland in einem der sozialsten Ländern der Erde, wenn Sie das nicht erkennen ist das schade für Sie.