Kind im Rollstuhl im Klassenzimmer

Ihre Meinung zu Menschen mit Behinderung: Bundesbeauftragter will Förderschulen abschaffen

Am heutigen Tag der Menschen mit Behinderung hat sich Bundesbeauftragter Dusel für die Abschaffung von Förderschulen ausgesprochen. Kinder mit und ohne Behinderung sollten laut Dusel zusammen in die gleiche Schule gehen.

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Kommentare

RoyalTramp
Wer an Lehrkräften spart...

... muss sich halt nicht wundern. Seit Jahrzehnten wird der Bildungssektor zugunsten industrie- und wirtschaftspolitischer Maßnahmen kaputtgespart. Woher sollen da die Kapazitäten geschaffen werden, den Mehrbedarf, den nunmal Menschen mit Behinderung in jeder Hinsicht haben, auch decken zu können? Da darf es dann nicht wundern, dass man bei der Inklusion "Schiffbruch" erleidet, wenn man nicht bereit ist, den Bildungssektor massiv zu stärken.

werner1955
Sonderschulen abschaffen.

In NRW hat das Rot\Grün das schon gemacht. Inkluion wurde als Grund gennnt.



Leider wurde es nur zu einer große Sparmaßnâme genutzt um kosten beim Personal und Gebäude zu sparen.

 Ergebniss ist das jetzt alle Inklusionsschüler keine  guten Vorrussetzungen haben. Weder vom Personalschlüssel noch das die Gebäude überhupt dafür vorbereitet sind.

Starke Schüler verliern noch mehr und schwache oder eingeschränkte werden nur noch zu verlieren.

 

Anita L.

Damit Kinder mit Behinderung ihren Mehrbedarf an Unterstützung bekommen, müssten die Förderschulpädagogen in die Regelschulen, so Dusel, "das fehlt in der Realität immer wieder, und dann fährt man das Thema Inklusion an die Wand. Dann fühlen sich die im Recht, die schon vorher gesagt haben, das klappt ja sowieso nicht mit dem gemeinsamen Lernen."

Nicht umsonst gibt es den Studiengang der Sonderpädagogik, denn diese Schüler haben Hilfen nötig, für die die "Regel"schule und wir Lehrer ganz einfach nicht ausgestattet und ausgebildet sind. Es ist so schon eine teilweise nicht mehr zu stemmende Aufgabe, in Klassen mit bis zu 28 Schülern wirklich differenziert zu arbeiten. Am Ende verlieren alle. Also wenn Schule wirklich für alle da sein soll, dann aber auch richtig und nicht nur als gut gemeinte, aber schlecht geführte Aufbewahrungsstation.

nie wieder spd

Die behinderten Kinder und Jugendlichen, mit denen ich in den letzten 20 Jahren zu tun hatte, sind bzw waren für eine Teilnahme am Regelunterricht leider nicht geeignet. Noch nicht einmal, wenn Ihnen während der Schulzeit 1 eigener Betreuer zur Verfügung steht. Dafür werden weiterhin eigene Schulen benötigt. 

Ansonsten beinhaltet eine Teilnahme von behinderten Schülern eben auch eine eigene, speziell ausgebildete Fachkraft mindestens pro Klassenzimmer oder pro eingeschränktem Schüler, die nichts anderes zu tun hat, als auf diese(n) Schüler zu achten. 

Abgesehen davon, dass für vernünftigen und verantwortungsvollen Unterricht sowieso schon mindestens 1 Lehrer und 1 Erzieher/Sozialpädagoge 

pro Klassenraum erforderlich sind, wird auch das Vorhaben des Behindertenbeaugtragtenam Personalmangel einerseits scheitern und andererseits am Unwillen der Politik, solche Mindestanforderungen zu bezahlen. Denn Kinder stehen eben bei der Politik nicht an 1. Stelle. Erst recht nicht behinderte Kinder.

Anna-Elisabeth

>>Damit Kinder mit Behinderung ihren Mehrbedarf an Unterstützung bekommen, müssten die Förderschulpädagogen in die Regelschulen, so Dusel, "das fehlt in der Realität immer wieder, und dann fährt man das Thema Inklusion an die Wand. Dann fühlen sich die im Recht, die schon vorher gesagt haben, das klappt ja sowieso nicht mit dem gemeinsamen Lernen."<<

Die Zweifler haben ja auch Recht behalten. Und ich bin überzeugt, dass auch künfitg nicht genügend Personal eingestellt wird (wenn überhaupt vorhanden), um dem Bedarf gerecht zu werden.

Alles kein Grund, Sonderschulen ganz abzuschaffen. Auch Behinderte Menschen sind sehr verschieden. Manche Kinder fühlen sich in der Sonderschule wohler als in einer gewöhnlichen Schule. Eltern und deren Kinder sollten die Schulart wählen können. Geht doch bei nicht behinderten Kindern auch.

 

nie wieder spd
@21:07 Uhr von werner1955

In NRW hat das Rot\Grün das schon gemacht. Inkluion wurde als Grund gennnt.

Leider wurde es nur zu einer große Sparmaßnâme genutzt um kosten beim Personal und Gebäude zu sparen.

 Ergebniss ist das jetzt alle Inklusionsschüler keine  guten Vorrussetzungen haben. Weder vom Personalschlüssel noch das die Gebäude überhupt dafür vorbereitet sind.

Starke Schüler verliern noch mehr und schwache oder eingeschränkte werden nur noch zu verlieren.

 

Einsparungen!Genau darum geht es!

Da nehmen Politiker auch keine Rücksicht auf die behinderten Kinder. Es ist nur schade, dass sich ein Behindertenbeaugtragterfür solche Sauereien hergibt, wohlweislich der Tatsache, dass das von der Politik nicht Anforderungsgemäß umgesetzt werden wird. Die denken überhaupt nicht daran. Politik und Politiker zum schämen.

Anita L.
@21:00 Uhr von RoyalTramp

... muss sich halt nicht wundern. Seit Jahrzehnten wird der Bildungssektor zugunsten industrie- und wirtschaftspolitischer Maßnahmen kaputtgespart. Woher sollen da die Kapazitäten geschaffen werden, den Mehrbedarf, den nunmal Menschen mit Behinderung in jeder Hinsicht haben, auch decken zu können? Da darf es dann nicht wundern, dass man bei der Inklusion "Schiffbruch" erleidet, wenn man nicht bereit ist, den Bildungssektor massiv zu stärken.

Welche industrie- und wirtschaftspolitische Maßnahme wird der Bildungspolitik denn vorgezogen, frage ich als Angehörige des Bildungssektors Sie? Industrie und Wirtschaft (und auch die Wissenschaft) stöhnen ja genauso unter den schlechten Bedingungen, die in den Bildungseinrichtungen herrschen.

mispel

Dann fühlen sich die im Recht, die schon vorher gesagt haben, das klappt ja sowieso nicht mit dem gemeinsamen Lernen.

 

Und das darf natürlich nicht sein, dass die Recht haben. Also muss man das einfach durchdrücken. Und wenn es dann doch nicht klappt, wird einfach wieder etwas anderes behauptet, warum es nicht geklappt hat. Aber zugeben, dass es einfach nicht klappt, wo kämen wir denn da hin?

werner1955
@21:20 Uhr von Anita L.

Am Ende verlieren alle. Also wenn Schule wirklich für alle da sein soll, dann aber auch richtig und nicht nur als gut gemeinte, aber schlecht geführte Aufbewahrungsstation.

Danke, so ist es jetzt schon in vieln Schuln in NRW.

Was ich nicht ganz verstehe ist das die Nachkriegskinder mit 50 Kinder in der Klasse waren und Deutschland wieder aufgebâit haben und zur führenden Industrienationen in Europa gemacht haben.

 

Anna-Elisabeth
@21:09 Uhr von chris84

Mit Blick auf Menschen mit Behinderung im "eigenen System" gibt mir nachfolgende Anmerkung schwer zu bedenken:"(...) Wird eine Dienstunfähigkeit festgestellt, so ist der Beamte oder die Beamtin (auch mit einer anerkannten Schwerbehinderung) in den Ruhestand zu versetzen, wenn keine anderweitige Verwendung möglich ist. Eine andere Verwendung ist möglich, wenn dem/der Beamten/in ein anderes Amt übertragen werden kann. Dies ist in der Praxis bei Lehrkräften aber kaum der Fall.(...)" (Lehrerrat aktuell 02/21 VBE NRW).

-ohne Worte-

Ich bekomme schon von dem Wort "Verwendung" die Krätze. Als Mensch Verwendung finden? Ist auch nicht besser als "Humankapital".

Man könnte z.B. von Einsatz bzw. Einsatzgebiet sprechen.

Anderes1961
@21:20 Uhr von Anita L.

Damit Kinder mit Behinderung ihren Mehrbedarf an  [...]

Nicht umsonst gibt es den Studiengang der Sonderpädagogik, denn diese Schüler haben Hilfen nötig, für die die "Regel"schule und wir Lehrer ganz einfach nicht ausgestattet und ausgebildet sind. [...]

 

Im Prinzip haben Sie Recht, der Teufel steckt im Detail. Zunächst mal wäre ja Personal über, wenn Sonderschulen geschlossen würden. Reicht immer noch nicht, ich weiß.

 

Aber irgendwann muß man endlich mal anfangen mit "echter" Inklusion und nicht nur darüber labern. Andere Länder sind da viel weiter, wie in Skandinavien oder Großbritannien.

 

Es ist nicht einzusehen, warum Menschen, die ein Handycap haben, quasi in einer eigenen Welt ausgebildet werden, separiert von den "normalen".

 

Für jemanden wie mich, dessen hochintelligente Mutter in eine Gehörlosenschule ging und "nur" Schneiderin lernen durfte, statt Abitur zu machen und zu studieren, wie in vielen anderen Ländern schon seit vielen Jahren üblich, ein ziemlich unerträglicher Zustand.

91541matthias
Nicht alle Kinder..

..sind reif für die Regelschule.

Bei zwei meiner Söhne wäre nie eine Regelschule in Betracht gekommen..der Älteste wurde zwar nach 11,5 Jahren Förderschule über Nacht in eine Fördermaßnahme geschickt, obwohl absehbar war, dass er in die WfB soll.

Der Jüngste ist Autist..hier war es von vorneherein klar, dass es in die Förderschule geht.

Mittlerweile sind beide in ihrer WfB fest verankert und leisten gute ARbeit.

weingasi1
Leider ist nicht immer alles möglich,

was vllt wünschenswert wäre.

Die Tochter einer Freundin hat seit dem ca. 10ten Lebensjahr Diabetes Typ I. Ist und war immer sehr gut eingestellt. Nun ist das ja wahrlich keine "Behinderung", trotzdem war das zu Beginn sehr aufwendig und viele Gespräche waren nötig, weil niemand so wirklich die Verantwortung übernehmen wollte. 2 Lehrkräfte waren dann bereit, eine (kurze) Schulung mitzumachen. Von sämtlichen Ausflügen und Klassenfahrten war das Kind aber ausgeschlossen, es sei denn die (berufstätige) Mutter wäre mitgefahren. Ist wohl auch eine versicherungstechnische Sache aber schon daran sieht man, dass das nicht immer alles so einfach ist und das war nun wirklich kein wirklich Fall von "Behinderung".

Andererseits haben die Lehrkräfte schon genug zu wuppen und überall herrscht Mangel. Ob da diese Idee von Herrn Dusel hilfreich ist ?

91541matthias
@21:26 Uhr von nie wieder spd

Die sogenannten Schulbegleiter (Integrationshelfer) sind schwer zu finden und benötigen ein großes Maß an Empatthie, um den Kindern gerecht zu werden.

Ich hatte bei meinem jüngsten Sohn Glück damit..

 

vriegel
Funktioniert nur bedingt

Man kann nun mal nicht alles unter einen Hut bringen. Viele Behinderte benötigen permanente Betreuung. Und das kostet Geld und hält den Unterricht auf. 

 

Wenn man das macht fördert man Privatschulen. 

 

für die, die es sich leisten können. 

 

Es gibt sicher einige Fälle, da könnte man jemand in eine normale Schule stecken. Aber das wird ja zum Teil schon gemacht. 

Account gelöscht
@21:20 Uhr von Anita L.

Damit Kinder mit Behinderung ihren Mehrbedarf an Unterstützung bekommen, müssten die Förderschulpädagogen in die Regelschulen, so Dusel, "das fehlt in der Realität immer wieder, und dann fährt man das Thema Inklusion an die Wand. Dann fühlen sich die im Recht, die schon vorher gesagt haben, das klappt ja sowieso nicht mit dem gemeinsamen Lernen."

Nicht umsonst gibt es den Studiengang der Sonderpädagogik, denn diese Schüler haben Hilfen nötig, für die die "Regel"schule und wir Lehrer ganz einfach nicht ausgestattet und ausgebildet sind. Es ist so schon eine teilweise nicht mehr zu stemmende Aufgabe, in Klassen mit bis zu 28 Schülern wirklich differenziert zu arbeiten. Am Ende verlieren alle. Also wenn Schule wirklich für alle da sein soll, dann aber auch richtig und nicht nur als gut gemeinte, aber schlecht geführte Aufbewahrungsstation.

##

Das sehe ich genau so,auch müssten die Klassen kleiner werden.Höchstens 20 Schüler damit der Lehre sich besser um den Einzelnen kümmern kann.

Anna-Elisabeth
@21:07 Uhr von werner1955

In NRW hat das Rot\Grün das schon gemacht. Inkluion wurde als Grund gennnt.

Leider wurde es nur zu einer große Sparmaßnâme genutzt um kosten beim Personal und Gebäude zu sparen.

Genau das vermute ich hinter der Absicht, Sonderschulen aufzugeben.

Der gleiche Wahnsinn steckt ja auch in der "Reform" der Pflegeausbildung: Alle in einen Topf: Kinderkrankenpflege, Altenpflege, allgemeine Krankenpflege. Spart auch Personal und Räume (und jetzt auch Heizung). Die Qualität der Ausbildung bleibt auf der Strecke.

 Ergebniss ist das jetzt alle Inklusionsschüler keine  guten Vorrussetzungen haben. Weder vom Personalschlüssel noch das die Gebäude überhupt dafür vorbereitet sind.

Starke Schüler verliern noch mehr und schwache oder eingeschränkte werden nur noch zu verlieren.

Ich fürchte, auch hier haben Sie recht.

Anderes1961
Behinderte sind keine Exoten

 

Es ist mal wieder typisch. Statt darüber zu diskutieren, wie man Inklusion auf die Reihe kriegen könnte, werden wieder 1000 Gründe gesucht, warum Inklusion auf keinen Fall funktionieren kann.

 

Da müssen wohl erst mal bei der Öffentlichkeitsarbeit ganz dicke Bretter gebohrt werden, um aus den Köpfen der Menschen rauszukriegen, daß Behinderte gefälligst von den "normalen" zu separieren seien. Vorgeschoben werden dann, daß Behinderte besondere Betreuung benötigen würden, und meint aber, seine eigenen Schützlinge vor der vermeintlichen Gefahr der "Verdummung" durch Behinderte schützen zu müssen, mit euphemistischen Formulierungen.

 

Ja. Behinderte brauchen besondere Betreuung. Aber sie benötigen keine besonderen Schulen. Als ob diese Betreuung an "normalen" Schulen nicht möglich sei. Das ist einfach Quatsch. Andere Länder machen es seit Jahren vor, wie es geht.

 

Behinderte haben ein Recht auf ein normales Leben. Sie sind keine Exoten, die man mit dem Label "Sonderschule brandmarken muß.

Zuschauer49

Jeder setzt Sonderschüler mit Bekloppten gleich. Ich (Autist, hochbegabt) hätte in den 50er Jahren von etwas Verständnis profitieren können, aber das nur nebenbei. Äusserungen wie: "Mehrbedarf an Unterstützung" finde ich  unverschämt. Behinderte meiner Art können nicht arbeiten, wo eine Leuchtstoffröhre flackert oder ein Radio Werbung plärrt, oder eine Person nicht wiedererkennen, die einmalig für ein paar Sekunden ihr Gesicht abgewandt hat (wäre "toll" als Kassierer im Supermarkt...). Was hat das mit Unterstützung zu tun, "Unterstützung" in Werkstätten klingt so nach 1000 Plastikteile am Tag zusammensetzen.

Träger des Asperger-Syndroms haben z.B. eine abstoßende Mimik. Schimpansen machen Augenkontakt zur sozialen Kommunikation, Gorillas nehmen diesen als Angriff wahr. Gerichte entscheiden über Glaubwürdigkeit anhand Augenkontakt und der fehlt bei Autisten. Prinzipiell ist der Umgang mit abweichenden Persönlichkeiten eher eine Frage der Ethik ...

werner1955
@21:34 Uhr von nie wieder spd

In NRW hat das Rot\Grün das schon gemacht. Inkluion wurde als Grund gennnt.

Leider wurde es nur zu einer große Sparmaßnâme genutzt um kosten beim Personal und Gebäude zu sparen.

 Ergebniss ist das jetzt alle Inklusionsschüler keine  guten Vorrussetzungen haben. Weder vom Personalschlüssel noch das die Gebäude überhupt dafür vorbereitet sind.

Starke Schüler verliern noch mehr und schwache oder eingeschränkte werden nur noch zu verlieren.

 

Einsparungen!Genau darum geht es!

Da nehmen Politiker auch keine Rücksicht auf die behinderten Kinder. Es ist nur schade, dass sich ein Behindertenbeaugtragterfür solche Sauereien hergibt, wohlweislich der Tatsache, dass das von der Politik nicht Anforderungsgemäß umgesetzt werden wird. Die denken überhaupt nicht daran. Politik und Politiker zum schämen.

Und warum wählen wir dann immer wieder diese Systeme?

Kaneel
21:43 Uhr von Anderes1961

Für jemanden wie mich, dessen hochintelligente Mutter in eine Gehörlosenschule ging und "nur" Schneiderin lernen durfte, statt Abitur zu machen und zu studieren, wie in vielen anderen Ländern schon seit vielen Jahren üblich, ein ziemlich unerträglicher Zustand.

Aber lag das nicht auch in den Geschlechtsrollenbildern damaligen Zeit begründet? Sie sind 1961 geboren. Damals war es allgemein für Mädchen unüblicher das Abitur machen zu dürfen. Allein, da die Eltern das für ihre Töchter nicht vorgesehen hatten. 1965 machten doppelt so viele Jungen wie Mädchen das Abitur. Die Bildungsreform startete doch erst Mitte der sechziger Jahre. Ungerecht war es natürlich trotzdem.

Anna-Elisabeth
@21:43 Uhr von Anderes1961

...

Im Prinzip haben Sie Recht, der Teufel steckt im Detail. Zunächst mal wäre ja Personal über, wenn Sonderschulen geschlossen würden. Reicht immer noch nicht, ich weiß.

 

Aber irgendwann muß man endlich mal anfangen mit "echter" Inklusion und nicht nur darüber labern. Andere Länder sind da viel weiter, wie in Skandinavien oder Großbritannien.

 

Es ist nicht einzusehen, warum Menschen, die ein Handycap haben, quasi in einer eigenen Welt ausgebildet werden, separiert von den "normalen".

 

Für jemanden wie mich, dessen hochintelligente Mutter in eine Gehörlosenschule ging und "nur" Schneiderin lernen d...

Hier wage ich zwischen körperlicher und geistiger Behinderung zu unterscheiden. Bei körperlicher Behinderung sollte Inklusion eine Selbstverständlichkeit sein. Bei geistiger Behinderung sind die Übergänge fließend. Da ist es schon wichtig, auch besondere Einrichtungen zu haben, wie Schulen oder auch Werkstätten. Diese Einrichtungen sind letztlich auch Schutzräume.

Anderes1961
@21:58 Uhr von Zuschauer49

Jeder setzt Sonderschüler mit Bekloppten gleich. Ich (Autist, hochbegabt) hätte in den 50er Jahren von etwas Verständnis profitieren können, aber das nur nebenbei. Äusserungen wie: "Mehrbedarf an Unterstützung" finde ich  unverschämt. Behinderte meiner Art können nicht arbeiten, wo eine Leuchtstoffröhre flackert oder ein Radio Werbung plärrt, oder eine Person nicht wiedererkennen, die einmalig für ein paar Sekunden ihr Gesicht abgewandt hat (wäre "toll" als Kassierer im Supermarkt...). Was hat das mit Unterstützung zu tun, "Unterstützung" in Werkstätten klingt so nach 1000 Plastikteile am Tag zusammensetzen.

Träger des Asperger-Syndroms haben z.B. eine abstoßende Mimik. Schimpansen machen Augenkontakt zur sozialen Kommunikation, Gorillas nehmen diesen als Angriff wahr. Gerichte entscheiden über Glaubwürdigkeit anhand Augenkontakt und der fehlt bei Autisten. Prinzipiell ist der Umgang mit abweichenden Persönlichkeiten eher eine Frage der Ethik ...

 

Danke. Besonders für den letzten Satz.

 

Anita L.
@21:43 Uhr von Anderes1961

...

Aber irgendwann muß man endlich mal anfangen mit "echter" Inklusion und nicht nur darüber labern. Andere Länder sind da viel weiter, wie in Skandinavien oder Großbritannien.

Es ist nicht einzusehen, warum Menschen, die ein Handycap haben, quasi in einer eigenen Welt ausgebildet werden, separiert von den "normalen".

Für jemanden wie mich, dessen hochintelligente Mutter in eine Gehörlosenschule ging und "nur" Schneiderin lernen d...

Sie tragen da gerade Eulen nach Athen. Ich bin sofort für "echte" gemeinsame Beschulung, solange es sich eben auch um "echte" Beschulung handelt. Mir macht das "irgendwann anfangen" Sorgen, weil es wie schon beim "differenzierten Unterricht" die Gefahr birgt, beim "irgendwie" hängen zu bleiben. Und die frei werdenden Sonderpädagogen reichen tatsächlich nicht aus. Ihre Mutter wäre unter den aktuellen Bedingungen, unter denen heute "inkludiert" wird, hoffnungslos verloren gewesen, hochintelligent hin oder her. 

Wohlstandsbäuchlein
Behinderte integrieren?

Bei meinen Kindern habe ich gesehen, wie es hier in Neukölln an Gemeinschaftsschulen zugeht. Da möchte man keine Behinderten integrieren, die gehen da unter.

mispel
@21:56 Uhr von Anderes1961

 

Ja. Behinderte brauchen besondere Betreuung. Aber sie benötigen keine besonderen Schulen. Als ob diese Betreuung an "normalen" Schulen nicht möglich sei. Das ist einfach Quatsch. Andere Länder machen es seit Jahren vor, wie es geht.

 

Es ist aber doch nur möglich, diejenigen Kinder in den normalen Schulalltag zu integrieren, die auch in der Lage sind dem Unterricht zu folgen und andere Schüler in ihrem Lernfortschritt nicht beeinträchtigen. In anderen Ländern gehen auch nicht alle behinderten Kinder auf normale Schulen. Jürgen Dusel ist sehbehindert, da ist das kein Problem. Ich hatte einen Mitschüler mit körperlicher Behinderung, auch kein Problem. Aber bei manchen Behinderungen wird es eben zum Problem.

Wohlstandsbäuchlein
@21:43 Uhr von Anderes1961

Es ist nicht einzusehen, warum Menschen, die ein Handycap haben, quasi in einer eigenen Welt ausgebildet werden, separiert von den "normalen".

Nicht in einer eigenen Welt, nur in einer anderen Schule. Ich halte das für vernünftiger.

Coachcoach
@21:34 Uhr von Anita L.

... muss sich halt nicht wundern. Seit Jahrzehnten wird der Bildungssektor zugunsten industrie- und wirtschaftspolitischer Maßnahmen kaputtgespart. Woher sollen da die Kapazitäten geschaffen werden, den Mehrbedarf, den nunmal Menschen mit Behinderung in jeder Hinsicht haben, auch decken zu können? Da darf es dann nicht wundern, dass man bei der Inklusion "Schiffbruch" erleidet, wenn man nicht bereit ist, den Bildungssektor massiv zu stärken.

Welche industrie- und wirtschaftspolitische Maßnahme wird der Bildungspolitik denn vorgezogen, frage ich als Angehörige des Bildungssektors Sie? Industrie und Wirtschaft (und auch die Wissenschaft) stöhnen ja genauso unter den schlechten Bedingungen, die in den Bildungseinrichtungen herrschen.

Klar - die Kohle haben die ja schon - die könnte für Schulen viel Gutes bewirken.

Coachcoach
@21:40 Uhr von werner1955

Am Ende verlieren alle. Also wenn Schule wirklich für alle da sein soll, dann aber auch richtig und nicht nur als gut gemeinte, aber schlecht geführte Aufbewahrungsstation.

Danke, so ist es jetzt schon in vieln Schuln in NRW.

Was ich nicht ganz verstehe ist das die Nachkriegskinder mit 50 Kinder in der Klasse waren und Deutschland wieder aufgebâit haben und zur führenden Industrienationen in Europa gemacht haben.

 

In den 50ern und 60ern waren die Schulen auf einem besseren Stand.

Anderes1961
@22:06 Uhr von Kaneel

Für jemanden wie mich, dessen hochintelligente Mutter in eine Gehörlosenschule ging und "nur" Schneiderin lernen durfte, statt Abitur zu machen und zu studieren, wie in vielen anderen Ländern schon seit vielen Jahren üblich, ein ziemlich unerträglicher Zustand.

Aber lag das nicht auch in den Geschlechtsrollenbildern damaligen Zeit begründet? Sie sind 1961 geboren. Damals war es allgemein für Mädchen unüblicher das Abitur machen zu dürfen. Allein, da die Eltern das für ihre Töchter nicht vorgesehen hatten. 1965 machten doppelt so viele Jungen wie Mädchen das Abitur. Die Bildungsreform startete doch erst Mitte der sechziger Jahre. Ungerecht war es natürlich trotzdem.

 

Ihr Einwand ist berechtigt, aber ich kann Ihnen versichern, Abitur für Mädchen wäre kein Thema gewesen in unserer Familie, eine Schwester meiner Mutter hat studiert. Sie ist älter als meine Mutter war. Es lag einzig und alleine daran, daß Behinderte in Sonderschulen weggesperrt wurden und werden.

Anita L.
@21:35 Uhr von mispel

Dann fühlen sich die im Recht, die schon vorher gesagt haben, das klappt ja sowieso nicht mit dem gemeinsamen Lernen.

 

Und das darf natürlich nicht sein, dass die Recht haben. Also muss man das einfach durchdrücken. Und wenn es dann doch nicht klappt, wird einfach wieder etwas anderes behauptet, warum es nicht geklappt hat. Aber zugeben, dass es einfach nicht klappt, wo kämen wir denn da hin?

Tja, warum klappt es denn nicht? Genau da liegt die Krux. Es liegt nicht an den Schülern, es liegt an den katastrophalen strukturellen Bedingungen. Ursache und Wirkung werden ja aber gern vertauscht, wenn es in den Kram passt.

Anna-Elisabeth
@21:56 Uhr von Anderes1961

...

Ja. Behinderte brauchen besondere Betreuung. Aber sie benötigen keine besonderen Schulen. Als ob diese Betreuung an "normalen" Schulen nicht möglich sei. Das ist einfach Quatsch. Andere Länder machen es seit Jahren vor, wie es geht.

 

Behinderte haben ein Recht auf ein normales Leben. S...

In Ihrer verständlichen Wut werden Sie ungerecht. Selbstverständlich haben Behinderte alle Rechte, die nich Behinderte auch haben. Aber was verstehen Sie unter einem normalen Leben? Für geistig Behinderte nicht wirklich möglich. Aber man sollte alles tun, diesen Menschen ein schönes Leben zu ermöglichen. Sind Ihnen die "von Bodelschwinghsche stiftungen Bethel" (oder einfach nur Bethel) ein Begriff? 

Schauen Sie bitte einmal hier:

"https://www.mps-bethel.de/"

Wollen Sie ernsthaft solche Einrichtungen in den Boden stampfen und alle Kinder in eine gewöhnliche Schule zwingen?

 

Marianne
@21:56 Uhr von Anderes1961

 

Ja. Behinderte brauchen besondere Betreuung. Aber sie benötigen keine besonderen Schulen. Als ob diese Betreuung an "normalen" Schulen nicht möglich sei. Das ist einfach Quatsch. Andere Länder machen es seit Jahren vor, wie es geht

Haben Sie sich diese Inklusion mal angesehen? In den USA ist es zb meines Erachtens teilweise eine Katastrophe.

Ich kenne Förderschulen und eigentlich sind das super Schulen, insbesondere im Bereich der "geistigen Behinderung". Gut ausgestattet mit extra Entspannungsräumen, kleinen Klassen etc.

Wenn dann gehört nicht die Förderschule abgeschafft, sondern die Regelschule.

Ich finde Inklusion super wichtig. Aber nicht um den Preis der schlechteren Förderung dieser Kinder und Jugendlichen. Und so schaut es leider derzeit aus - auch in anderen Ländern 

Anderes1961
@22:06 Uhr von Anna-Elisabeth

...

Im Prinzip haben Sie Recht, der Teufel steckt im Detail. Zunächst mal wäre ja Personal über, wenn Sonderschulen geschlossen würden. Reicht immer noch nicht, ich weiß.

 

Aber irgendwann muß man endlich mal anfangen mit "echter" Inklusion und nicht nur darüber labern. Andere Länder sind da viel weiter, wie in Skandinavien oder Großbritannien.

 

Es ist nicht einzusehen, warum Menschen, die ein Handycap haben, quasi in einer eigenen Welt ausgebildet werden, separiert von den "normalen".

 

Für jemanden wie mich, dessen hochintelligente Mutter in eine Gehörlosenschule ging und "nur" Schneiderin lernen d...

Hier wage ich zwischen körperlicher und geistiger Behinderung zu unterscheiden. Bei körperlicher Behinderung sollte Inklusion eine Selbstverständlichkeit sein. Bei geistiger Behinderung sind die Übergänge fließend. Da ist es schon...

 

Nein, braucht man nicht. Man braucht keine zoologischen Gärten für Behinderte, auch nicht für geistig Behinderte. Man braucht nur das passende Personal.

Wohlstandsbäuchlein
@21:42 Uhr von Anna-Elisabeth

Ich bekomme schon von dem Wort "Verwendung" die Krätze. Als Mensch Verwendung finden? Ist auch nicht besser als "Humankapital".

Ich verstehe jetzt das Problem nicht.

Wohlstandsbäuchlein
@21:34 Uhr von nie wieder spd

Einsparungen!Genau darum geht es!

Da nehmen Politiker auch keine Rücksicht auf die behinderten Kinder.

Das glaube ich nicht.

Es ist nur schade, dass sich ein Behindertenbeaugtragterfür solche Sauereien hergibt,

Nein. Ein Behindertenbeauftragter gibt sich nicht für Sauereien her.

wohlweislich der Tatsache, dass das von der Politik nicht Anforderungsgemäß umgesetzt werden wird. Die denken überhaupt nicht daran. Politik und Politiker zum schämen.

Das ist mit viel zu holzhammerartig. Politiker sind wahrscheinlich in Wirklichkeit viel vernünftiger und umsichtiger als Ihr Pauschalurteil suggerieren soll.

Sisyphos3
die Probleme gestalten sich doch schwieriger .......

 

 

da musste man jede Schule womöglich umbauen

wenn einer Rollstuhlfahrer / gehbehindert ist

wie kommt der in den 3. Stock

wenn einer auch noch ein behinderten gerechtes Klo braucht

Coachcoach
@21:58 Uhr von Zuschauer49

Jeder setzt Sonderschüler mit Bekloppten gleich. Ich (Autist, hochbegabt) hätte in den 50er Jahren von etwas Verständnis profitieren können, aber das nur nebenbei. Äusserungen wie: "Mehrbedarf an Unterstützung" finde ich  unverschämt. Behinderte meiner Art können nicht arbeiten, wo eine Leuchtstoffröhre flackert oder ein Radio Werbung plärrt, oder eine Person nicht wiedererkennen, die einmalig für ein paar Sekunden ihr Gesicht abgewandt hat (wäre "toll" als Kassierer im Supermarkt...). ...Syndroms haben z.B. eine abstoßende Mimik. Schimpansen machen Augenkontakt zur sozialen Kommunikation, Gorillas nehmen diesen als Angriff wahr. Gerichte entscheiden über Glaubwürdigkeit anhand Augenkontakt und der fehlt bei Autisten. Prinzipiell ist der Umgang mit abweichenden Persönlichkeiten eher eine Frage der Ethik ...

Danke für den Post. Ich hätte auch Verständnis gebraucht - das zu haben ist aber eine Herausforderung - gewesen damals und auch auch heute noch. Gute Grüße!

Nettie
Nach 'Schema F' funktioniert bei Inklusion noch weniger als

schon sonst im Leben

In Schulen - und beim Lernen generell - dürften die am ehesten klappen, wenn der Lehrer weniger die Rolle eines 'Vortragenden' innehat, der sich um alle kümmern muss, sondern eher die eines 'Themensetzers' und fachkompetenten Erklärers, der nach der Vermittlung der Grundlagen zum betreffenden Thema nur mehr die Funktion des Aufgabenverteilers und in der von ihm vermittelten Materie kompetenten bzw. erfahrenen Ansprechpartners bei allen bei deren Lösung auftretenden Fragen der Lernenden hat. Und Letztere sich dabei selbst umeinander kümmern, indem sie zusammenarbeiten bzw. sich gegenseitig unterstützen, und sich immer bei Bedarf bzw. wenn sie allein nicht mehr weiterkommen fachkundige Hilfe bei der Lehrperson holen. Dann fällt es auch bald keinem mehr weiter auf, wenn irgendjemand in der Gruppe irgendwie 'anders' ist. Schon, weil das letztendlich jeder selbst irgendwie ist.

werner1955
@21:56 Uhr von Anderes1961

Behinderte haben ein Recht auf ein normales Leben. S...

Richtig. Und deshalb brauchen Sie optimale Förderung.

Die ist aber für die meißten Behinderten in der Regelschule unmöglich. Wer gute Förderung will mus das für viele Fälle erkennen.

Denk-nach

Mein Sohn wäre an einer normalen Schule nicht beschulbar. Auch nicht mit einer eins zu eins Unterstützung.

Völlig illusorisch.

Für manche mag das klappen, für sehr viele sicher nicht.

Glücklicherweise hat der Herr Bundesbeauftragte auf Länderebene rein GAR NICHTS zu melden.

Ich hoffe, dass es in Baden-Württemberg NIE zur Auflösung der Sonderschulen kommt. Das wäre für viele behinderte Kinder eine Katastrophe.

Anderes1961
@22:16 Uhr von Anita L.

...

[...]

Sie tragen da gerade Eulen nach Athen. Ich bin sofort für "echte" gemeinsame Beschulung, solange es sich eben auch um "echte" Beschulung handelt. Mir macht das "irgendwann anfangen" Sorgen, weil es wie schon beim "differenzierten Unterricht" die Gefahr birgt, beim "irgendwie" hängen zu bleiben. Und die frei werdenden Sonderpädagogen reichen tatsächlich nicht aus. Ihre Mutter wäre unter den aktuellen Bedingungen, unter denen heute "inkludiert" wird, hoffnungslos verloren gewesen, hochintelligent hin oder her. 

 

Ja, unter den aktuellen Bedingungen wäre Sie das gewesen. Da haben Sie vollkommen Recht. Aber genau darum geht es ja, endlich die Bedingungen schaffen, damit echte Inklusion möglich wird, statt Behinderte auf Sonderschulen zu schicken, bei denen mir automatisch der Gedanke an die Menschenschauen der Zoos bis in die 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts kommen. Menschen gehören unter Menschen, nicht in Sonderanstalten.

Anita L.
@21:40 Uhr von werner1955

Am Ende verlieren alle. Also wenn Schule wirklich für alle da sein soll, dann aber auch richtig und nicht nur als gut gemeinte, aber schlecht geführte Aufbewahrungsstation.

Danke, so ist es jetzt schon in vieln Schuln in NRW.

Was ich nicht ganz verstehe ist das die Nachkriegskinder mit 50 Kinder in der Klasse waren und Deutschland wieder aufgebâit haben und zur führenden Industrienationen in Europa gemacht haben.

Weil das andere Zeiten waren. Deshalb. Nicht mit heute gleichzusetzen. Der Vergleich geriete an dieser Stelle viel zu lang, aber einiges sei nur mal so schon erwähnt: strukturelle individuelle Förderung war ein Fremdwort, Gehorsam stand noch viel höher im Kurs als selbstbestimmtes Lernen, Inklusion gab's in diesen Klassen ganz bestimmt nicht und zur führenden Industrienation haben Deutschland nicht zuletzt die Gastarbeiter gemacht. Wo die Menschen mit besonderen Herausforderungen waren, fragen wir lieber nicht, oder? Die "Aktion Mensch" entstand nicht umsonst in den 60-er Jahren.

Anita L.
@21:42 Uhr von Anna-Elisabeth

Mit Blick auf Menschen mit Behinderung im "eigenen System" gibt mir nachfolgende Anmerkung schwer zu bedenken:"(...) Wird eine Dienstunfähigkeit festgestellt, so ist der Beamte oder die Beamtin (auch mit einer anerkannten Schwerbehinderung) in den Ruhestand zu versetzen, wenn keine anderweitige Verwendung möglich ist. Eine andere Verwendung ist möglich, wenn dem/der Beamten/in ein anderes Amt übertragen werden kann. Dies ist in der Praxis bei Lehrkräften aber kaum der Fall.(...)" (Lehrerrat aktuell 02/21 VBE NRW).

-ohne Worte-

Ich bekomme schon von dem Wort "Verwendung" die Krätze. Als Mensch Verwendung finden? Ist auch nicht besser als "Humankapital".

Man könnte z.B. von Einsatz bzw. Einsatzgebiet sprechen.

Ja, Beamtendeutsch hat schon etwas für sich, nicht wahr? Ich bin auch über das Wort gestolpert. 

werner1955
@22:20 Uhr von Coachcoach

Am Ende verlieren alle. Also wenn Schule wirklich für alle da sein soll, dann aber auch richtig und nicht nur als gut gemeinte, aber schlecht geführte Aufbewahrungsstation.

Danke, so ist es jetzt schon in vieln Schuln in NRW.

Was ich nicht ganz verstehe ist das die Nachkriegskinder mit 50 Kinder in der Klasse waren und Deutschland wieder aufgebâit haben und zur führenden Industrienationen in Europa gemacht haben.

 

In den 50ern und 60ern waren die Schulen auf einem besseren Stand.

Was war denn besser? Also die Gebäude oder die Anzahl der Lehrer mit sicherheit nicht.

 

Anderes1961
@22:22 Uhr von Marianne

 

[...] Das ist einfach Quatsch. Andere Länder machen es seit Jahren vor, wie es geht

Haben Sie sich diese Inklusion mal angesehen? In den USA ist es zb meines Erachtens teilweise eine Katastrophe.

Ich kenne Förderschulen und eigentlich sind das super Schulen, insbesondere im Bereich der "geistigen Behinderung". Gut ausgestattet mit extra Entspannungsräumen, kleinen Klassen etc.

Wenn dann gehört nicht die Förderschule abgeschafft, sondern die Regelschule.

Ich finde Inklusion super wichtig. Aber nicht um den Preis der schlechteren Förderung dieser Kinder und Jugendlichen. Und so schaut es leider derzeit aus - auch in anderen Ländern 

 

Die Leistungen der Sonderpädagogik stelle ich nicht in Frage. Da wird Super Arbeit geleistet. Das geht aber auch an normalen Schulen. Die Abschaffung der Regelschule statt der Förderschulen ist eine sehr sympathische Idee. Denn darum geht es. Die Menschen zu fördern. Dazu braucht man keine extra Gebäude. Daß es in den USA schlecht läuft, ist kein Grund dagegen.

Sisyphos3
@21:56 Uhr von Anderes1961

Behinderte haben ein Recht auf ein normales Leben. Sie sind keine Exoten, die man mit dem Label "Sonderschule brandmarken muß.

 

Was verstehen sie unter einem "Exoten"

irgendwie unterscheiden die sich doch vom Gro der Übrigen

oder sehen sie das anders

wenn in einer Sonderschule 1 speziell ausgebildeter Lehrer sich um 3 .... 4 Schüler kümmert

wie soll das in einer "normalen" Schule klappen

Humanokrat
@21:07 Uhr von werner1955

In NRW hat das Rot\Grün das schon gemacht. (...)

Leider wurde es nur zu einer große Sparmaßnâme genutzt um kosten beim Personal und Gebäude zu sparen.

 Ergebniss ist das jetzt alle Inklusionsschüler keine  guten Vorrussetzungen haben. Weder vom Personalschlüssel noch das die Gebäude überhupt dafür vorbereitet sind.

Starke Schüler verliern noch mehr und schwache oder eingeschränkte werden nur noch zu verlieren.

 

Ich stimme zu. Dabei ist die Idee grundsätzlich großartig - warum Behinderte überhaupt von anderen trennen? Integration kann man zuerst mal leben, dann gucken, was es noch braucht.

 

Man hat nur leider sich nicht ehrlich schlau gemacht, was das denn alles benötigt und somit völlig überforderte Systeme geschaffen.

 

Das liegt zum einen an dem schlechten Einführungsmanagement, zum anderen an der strukturell bedingten Trägheit aller dieser öffentlichen Systeme. Change steht da niemals vorne auf der Agenda, man hat genug damit zu tun, den Momentantzustand zu meistern.

schabernack
@22:06 Uhr von Kaneel

 

Damals (1961) war es allgemein für Mädchen unüblicher das Abitur machen zu dürfen. Allein, da die Eltern das für ihre Töchter nicht vorgesehen hatten. 1965 machten doppelt so viele Jungen wie Mädchen das Abitur. Die Bildungsreform startete doch erst Mitte der sechziger Jahre. Ungerecht war es natürlich trotzdem.

 

Als ich 1975 in Köln aufs Gymnasium kam, war unser Jahrgang der erste, in dem auch Mädels auf dieses Gymnasium gehen durften. Ganz genau weiß ich es nicht mehr, aber ich meine mich zu erinnern, es waren 28 Jungs und 7 Mädels in dieser Klasse 5D.

 

Ein gutes Neusprachliches Gymnasium, und im Lauf der Jahre wurden es mehr Mädchen in den Klassen. Allerdings war so was wie «Inklusion» damals maximal ein Fremdwort für im Deutschunterricht.

 

Lustig und irgendwie erfreulich für mich, geht die ältere meiner kleinen Nichten nun auf das gleiche Gymnasium wie ich vor 45 Jahren. Habe ich ihr auch empfohlen zum guten Lernen von Fremdsprachen. Klappt bei ihr bisher gut bis sehr gut.

chris8GS
@21:31 Uhr von Anna-Elisabeth

Eltern und deren Kinder sollten die Schulart wählen können. Geht doch bei nicht behinderten Kindern auch.

 

Das ist doch bereits der Fall (in Sachsen-Anhalt zumindest). Eltern bestimmen den gemeinsamen Unterricht oder die Förderschule. Aber der Förderbedarf wird von Schule (und/oder Eltern) beantragt und extern geprüft. Aber Schulform entscheiden Eltern.

Ich bin froh, dass es Förderschulen gibt. Uns vorzumachen, alle hätten gleiche Chancen, wäre halt gelogen.

Anita L.
@21:56 Uhr von Anderes1961

Es ist mal wieder typisch. Statt darüber zu diskutieren, wie man Inklusion auf die Reihe kriegen könnte, werden wieder 1000 Gründe gesucht, warum Inklusion auf keinen Fall funktionieren kann.

Ich kann mich irren, aber viele Kommentare hier thematisieren eher im Gegenteil genau die Bedingungen, unter denen gemeinsames Lernen erfolgreich sein kann, nämlich die umfassende personelle und strukturelle Ausstattung der Schulen. Und ich als Lehrer sage Ihnen, dass dies wirklich zwingende Voraussetzungen sind. 

Allerdings lese ich auch den einen oder anderen Beitrag, in dem offenbar Eltern von Kindern mit besonderen Bedürfnissen ziemlich offen feststellen, dass für ihre Kinder eine gemeinsame Beschulung keine Option (gewesen) wäre. Und auch diese Entscheidung gehört zu einem selbstbestimmten Leben dazu.

 

Sisyphos3
@22:21 Uhr von Anna-Elisabeth

Wollen Sie ernsthaft solche Einrichtungen in den Boden stampfen und alle Kinder in eine gewöhnliche Schule zwingen?

 

passt doch zum Zeitgeist

das Bildungsniveau verbessert sich ja auch wenn man Hauptschulen / Realschulen abschafft

alle aufs Gymi

statt sich an der Realität zu orientieren zählt eben Ideologien

 

Wohlstandsbäuchlein
@22:20 Uhr von Coachcoach

In den 50ern und 60ern waren die Schulen auf einem besseren Stand.

In den 50ern waren die meisten Schulen noch nicht wieder aufgebaut.

Sisyphos3
@22:36 Uhr von werner1955

 

Was war denn besser? Also die Gebäude oder die Anzahl der Lehrer mit sicherheit nicht.

 

 

die Einstellung ??

 

 

Anna-Elisabeth
22:22 Uhr von Anderes1961

Man braucht keine zoologischen Gärten für Behinderte, auch nicht für geistig Behinderte. Man braucht nur das passende Personal.

Jetzt geraten Sie neben die Spur. Dann war also mein Vater Diakon in einem zoologischen Garten namens Bethel.

Das verschlägt mir die Sprache.

Übrigens: Eine meiner Schwestern war von Geburt an leicht körperlich und lernbehindert. Nachden sie sich im Alter von 31 Jahren das Leben genommen hatte, habe ich ihre Tagebücher gelesen. Nur kurz dazu: Es wurde deutlich, wie sehr sie unter den Lästereien ihrer Mitschüler gelitten hatte. Wenn ich an diese Tagebücher denke, kommen mir heute noch die Tränen.

werner1955
@22:33 Uhr von Denk-nach

Ich hoffe, dass es in Baden-Württemberg NIE zur Auflösung der Sonderschulen kommt. Das wäre für viele behinderte Kinder eine Katastrophe.

Sehr viele Eltern die das beste für Ihr Kind wollen hoffen das auch. Sie wollen keine idiologische Politik sonder aktive Unterstützung keine Bevormundung bei Ihrer Eigenverantwortung und persönlichen Verantwortung.

Anita L.
@21:49 Uhr von vriegel

Man kann nun mal nicht alles unter einen Hut bringen. Viele Behinderte benötigen permanente Betreuung. Und das kostet Geld und hält den Unterricht auf. 

Wenn man das macht fördert man Privatschulen. 

für die, die es sich leisten können. 

Es gibt sicher einige Fälle, da könnte man jemand in eine normale Schule stecken. Aber das wird ja zum Teil schon gemacht. 

"jemand[en] in eine normale Schule stecken" - diese Formulierung birgt ein ganzes Universum an Erwiderungen, dass allein die Überlegung, wo anfangen, einen von dem Vorhaben abbringt und resigniert die Schultern zucken lässt. 

werner1955
@22:43 Uhr von Humanokrat

Man hat nur leider sich nicht ehrlich schlau gemacht, was das denn alles benötigt und somit völlig überforderte Systeme geschaffen.

 

Das liegt zum einen an dem schlechten Einführungsmanagement, zum anderen an der strukturell bedingten Trägheit aller dieser öffentlichen Systeme. Ch...

Aber auch ein besseres System kann nicht alle oder Mehrfach behinderte in die Regelschulen bringen.

Nicht idiologie oder Politik sonder nur die Eltern sollten entscheiden was optimal für Ihr Kind ist.

mispel
@22:33 Uhr von Anderes1961

 

Ja, unter den aktuellen Bedingungen wäre Sie das gewesen. Da haben Sie vollkommen Recht. Aber genau darum geht es ja, endlich die Bedingungen schaffen, damit echte Inklusion möglich wird, statt Behinderte auf Sonderschulen zu schicken, bei denen mir automatisch der Gedanke an die Menschenschauen der Zoos bis in die 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts kommen. Menschen gehören unter Menschen, nicht in Sonderanstalten.

 

Sie unterstellen hier einfach irgendetwas. An Sonderschulen unterrichten doch auch Menschen. Inwiefern tuen sie Kindern einen Gefallen, indem sie sie in eine Schule stecken, in der sie komplett überfordert wären?

Anna-Elisabeth
@22:33 Uhr von Denk-nach

Mein Sohn wäre an einer normalen Schule nicht beschulbar. Auch nicht mit einer eins zu eins Unterstützung.

Völlig illusorisch.

Für manche mag das klappen, für sehr viele sicher nicht.

Glücklicherweise hat der Herr Bundesbeauftragte auf Länderebene rein GAR NICHTS zu melden.

Ich hoffe, dass es in Baden-Württemberg NIE zur Auflösung der Sonderschulen kommt. Das wäre für viele behinderte Kinder eine Katastrophe.

Genauso ist es. Und wer könnte besser beurteilen, was für das eigene Kind gut ist, als die Eltern?

Humanokrat
@22:55 Uhr von werner1955

Man hat nur leider sich nicht ehrlich schlau gemacht, was das denn alles benötigt und somit völlig überforderte Systeme geschaffen.

 

Das liegt zum einen an dem schlechten Einführungsmanagement, zum anderen an der strukturell bedingten Trägheit aller dieser öffentlichen Systeme. Ch...

Aber auch ein besseres System kann nicht alle oder Mehrfach behinderte in die Regelschulen bringen.

Nicht idiologie oder Politik sonder nur die Eltern sollten entscheiden was optimal für Ihr Kind ist.

 

Ja, aber die 'alte' Ideologie war doch, Behinderte (in jeglichem Sinne) grundsätzlich abzusondern, abzutrennen von 'normalen' Kindern. Es wird sicherlich sachlich/fachliche Gründe dafür geben, spezielle Strukturen für diese Zielgruppe zu schaffen, aber der menschliche Grundgedanke der Integration ist dadurch immer gefährdet.

 

Der Normalzustand war die 'Absonderung'. Wieso sollte das das Normal sein? Es ist ein fragwürdiges Normal und weckt Erinnerungen an ganz dunkle Zeiten.

Anderes1961
@22:56 Uhr von mispel

 

[...] Aber genau darum geht es ja, endlich die Bedingungen schaffen, damit echte Inklusion möglich wird, statt Behinderte auf Sonderschulen zu schicken, bei denen mir automatisch der Gedanke an die Menschenschauen der Zoos bis in die 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts kommen. Menschen gehören unter Menschen, nicht in Sonderanstalten.

 

Sie unterstellen hier einfach irgendetwas. An Sonderschulen unterrichten doch auch Menschen. Inwiefern tuen sie Kindern einen Gefallen, indem sie sie in eine Schule stecken, in der sie komplett überfordert wären?

 

Umgekehrt wird ein Schuh draus. Inwiefern tut man Behinderten einen Gefallen, in dem man sie von "Normalen" Menschen trennt?

 

Behinderte haben kein Problem mit "Normalen". Aber offensichtlich haben einige "Normale" ein Problem mit Behinderten und würden alles dafür tun, damit sie nicht mit Behinderten konfrontiert werden. Inklusive Klage auf Wertminderung eines Grundstücks weil in der Nähe eine Sonderschule ist.

schabernack
@22:48 Uhr von Anita L.

 

Es ist mal wieder typisch. Statt darüber zu diskutieren, wie man Inklusion auf die Reihe kriegen könnte, werden wieder 1000 Gründe gesucht, warum Inklusion auf keinen Fall funktionieren kann.Ich kann mich irren, aber viele Kommentare hier thematisieren eher im Gegenteil genau die Bedingungen, unter denen gemeinsames Lernen erfolgreich sein kann, nämlich die umfassende personelle und strukturelle Ausstattung der Schulen. Und ich als Lehrer sage Ihnen, dass dies wirklich zwingende Voraussetzungen sind.

 

Für Lehrende ist es schwierig, sind Wissensstand und Lernvermögen bei Schülern sehr unterschiedlich. Fällt mir als Hobby-Lehrer bei diesen Kleingruppen Schüler immer wieder auf, die ich sei t Corona unregelmäßig regelmäßig nicht als Nachhilfelehrer, aber unterstützend belehre.

 

Man hat dann kein einheitliches «Tempo», und man muss sich konzentriert auf den einen oder die andere einstellen, um niemand zu über- oder zu unterfordern. Lehren ist nicht einfach, und alles andere als das.

mispel
@22:20 Uhr von Anita L.

Dann fühlen sich die im Recht, die schon vorher gesagt haben, das klappt ja sowieso nicht mit dem gemeinsamen Lernen.

 

Und das darf natürlich nicht sein, dass die Recht haben. Also muss man das einfach durchdrücken. Und wenn es dann doch nicht klappt, wird einfach wieder etwas anderes behauptet, warum es nicht geklappt hat. Aber zugeben, dass es einfach nicht klappt, wo kämen wir denn da hin?

Tja, warum klappt es denn nicht? Genau da liegt die Krux. Es liegt nicht an den Schülern, es liegt an den katastrophalen strukturellen Bedingungen. Ursache und Wirkung werden ja aber gern vertauscht, wenn es in den Kram passt.

 

Ihrer Logik nach könnte man also alle Schüler nach Harvard oder Yale schicken, denn es liegt ja nur an den katastrophalen strukturellen Bedingungen, dass nicht jeder Nobelpreisträger wird? Aber heutzutage ist ja alles irgendwie "strukturell".

Tino Winkler
@21:26 Uhr von nie wieder spd

Die behinderten Kinder und Jugendlichen, mit denen ich in den letzten 20 Jahren zu tun hatte, sind bzw waren für eine Teilnahme am Regelunterricht leider nicht geeignet. Noch nicht einmal, wenn Ihnen während der Schulzeit 1 eigener Betreuer zur Verfügung steht.

Ansonsten beinhaltet eine Teilnahme von behinderten Schülern eben auch eine eigene, speziell ausgebildete Fachkraft mindestens pro Klassenzimmer oder pro eingeschränktem Schüler, die nichts anderes zu tun hat, als auf diese(n) Schüler zu achten. 

Abgesehen davon, dass für vernünftigen und verantwortungsvollen Unterricht sowieso schon mindestens 1 Lehrer und 1 Erzieher/Sozialpädagoge 

pro Klassenraum erforderlich sind, wird auch das Vorhaben des Behindertenbeaugtragtenam Personalmangel einerseits scheitern und andererseits am Unwillen der Politik, solche Mindestanforderungen zu bezahlen. Denn Kinder stehen eben bei der Politik nicht an 1. Stelle...

Fast alle behinderten wollen normal behandelt werden.

Tino Winkler
@22:16 Uhr von Wohlstandsbäuchlein

Bei meinen Kindern habe ich gesehen, wie es hier in Neukölln an Gemeinschaftsschulen zugeht. Da möchte man keine Behinderten integrieren, die gehen da unter.

Ja, weil euch Empathie fehlt.

Anderes1961
@22:48 Uhr von Anita L.

[...]

Ich kann mich irren, aber viele Kommentare hier thematisieren eher im Gegenteil genau die Bedingungen, unter denen gemeinsames Lernen erfolgreich sein kann, nämlich die umfassende personelle und strukturelle Ausstattung der Schulen. Und ich als Lehrer sage Ihnen, dass dies wirklich zwingende Voraussetzungen sind. 

[...]

 

 

Selbstverständlich brauchen Schulen die nötige Ausstattung für Inklusion. Das ist eine Binse. Und ja, viele Beiträge fordern oberflächlich betrachtet, diese Ausstattung. Was aber zwischen den Zeilen steht: Behinderte und nicht Behinderte zusammen - bloß nicht. Die mangelhafte Ausstattung ist nur vorgeschoben. Zwischen den Zeilen steht was anderes.

 

Aber vielleicht bin ich da auch zu sensibel. Zum Thema Eltern behinderter Kinder sage ich mal nichts.

RoyalTramp
@21:34 Uhr von Anita L.

Welche industrie- und wirtschaftspolitische Maßnahme wird der Bildungspolitik denn vorgezogen, frage ich als Angehörige des Bildungssektors Sie? Industrie und Wirtschaft (und auch die Wissenschaft) stöhnen ja genauso unter den schlechten Bedingungen, die in den Bildungseinrichtungen herrschen.

Wenn die Unternehmen XYZ nach Subventionen oder staatliche Hilfen schreien, dann steht die Regierung meist Gewehr bei Fuß und kein Betrag erscheint zu hoch. Aber wenn die Schulen um Hilfe bitten, dann wird erst einmal abgewiegelt, man habe kein Geld.

Hansi2012
Fördern ja, unbedingt!

Den Namen ändern bringt doch nichts.

Menschen mit Behinderung brauchen eine besondere Förderung. Das gilt auch und gerade für Kinder.

Insofern halte ich Förderschulen eben doch für den richtigen Weg. Die viel diskutierte Inklusion im Schulbereich ist nicht die alleinige Lösung. Ich kann nicht nachvollziehen, dass dies für die betreffenden Kinder diskriminierend sein soll.

Sicher geht es ggf. auch eine Einzelfallentscheidung nach Art und Weise der Behinderung. Der Elternwunsch kann (nicht muss !!!) berücksichtigt werden.

nie wieder spd
@21:50 Uhr von schiebaer45

Damit Kinder mit Behinderung ihren Mehrbedarf an Unterstützung bekommen, müssten die Förderschulpädagogen in die Regelschulen, so Dusel, "das fehlt in der Realität immer wieder, und dann fährt man das Thema Inklusion an die Wand. Dann fühlen sich die im Recht, die schon vorher gesagt haben, das klappt ja sowieso nicht mit dem gemeinsamen Lernen."

Nicht umsonst gibt es den Studiengang der Sonderpädagogik, denn diese Schüler haben Hilfen nötig, für die die "Regel"schule und wir Lehrer ganz einfach nicht ausgestattet und ausgebildet sind. Es ist so schon eine teilweise nicht mehr zu stemmende Aufgabe, in Klassen mit bis zu 28 Schülern wirklich differenziert zu arbeiten. Am Ende verlieren alle. Also wenn Schule wirklich für alle da sein soll, dann aber auch richtig und nicht nur als gut gemeinte, aber schlecht geführte Aufbewahrungsstation.

##

Das sehe ich genau so,auch müssten die Klassen kleiner w…

Lt Erziehungswissenschaft soll eine Gruppe von Kindern nicht über 7 Personen zählen.  

nie wieder spd
@22:01 Uhr von werner1955

In NRW hat das Rot\Grün das schon gemacht. Inkluion wurde als Grund gennnt.

Leider wurde es nur zu einer große Sparmaßnâme genutzt um kosten beim Personal und Gebäude zu sparen.

 Ergebniss ist das jetzt alle Inklusionsschüler keine  guten Vorrussetzungen haben. Weder vom Personalschlüssel noch das die Gebäude überhupt dafür vorbereitet sind.

Starke Schüler verliern noch mehr und schwache oder eingeschränkte werden nur noch zu verlieren.

 

Einsparungen!Genau darum geht es!

Da nehmen Politiker auch keine Rücksicht auf die behinderten Kinder. Es ist nur schade, dass sich ein Behindertenbeaugtragterfür solche Sauereien hergibt, wohlweislich der Tatsache, dass das von der Politik nicht Anforderungsgemäß umgesetzt werden wird. Die denken überhaupt nicht daran. Politik und Politiker zum schämen.

Und warum wählen wir dann immer wieder diese Systeme?

Weil kein anderes System vorhanden ist und sich bezüglich kinderfeindlicher Politik auch die Politiker sämtlicher Parteien erstaunlich ähnlich sind. 

Anita L.
@22:51 Uhr von Anna-Elisabeth

Man braucht keine zoologischen Gärten für Behinderte, auch nicht für geistig Behinderte. Man braucht nur das passende Personal.

Jetzt geraten Sie neben die Spur. Dann war also mein Vater Diakon in einem zoologischen Garten...

Das mit Ihrer Schwester tut mir leid, zeigt aber auch, wie wichtig eine richtige gemeinsame Beschulung wäre. In meiner Klasse lernt ein Schüler mit Autismus. Noch vor ein paar Jahren wäre das fast unmöglich gewesen, der Junge ein ständiger "Exot" mit sehr wahrscheinlich ähnlichen Mobbingerfahrungen wie Ihre Schwester, weil die Kinder gar keine Erfahrung mit Autismus hatten. Wie sollten sie auch, wenn Kinder mit Autismus gar nicht mit Kindern ohne Autismus in Kontakt kamen? In unserer Klasse ist es inzwischen so, dass die Schüler weniger Berührungsängste haben als so mancher Lehrer. 

panelist
Beschämend

unter einem schönen Fake-Begriff "Inklusion" spart man an der Förderung.

Sonderschulen waren keine "Müllhalde", sondern aufwändige Schulen mit gezielter Förderung.

Aber klar: billiger geht's immer. Noch mit positiver klingenden Worthülsen garniert und dann darauf hoffen, das die Bevölkerung sich einlullen lässt. "Inklusion" würde ich "massenhaft, billig und schnell durchschleusen" nennen.

Anderes1961
@22:40 Uhr von Sisyphos3

Behinderte haben ein Recht auf ein normales Leben. Sie sind keine Exoten, die man mit dem Label "Sonderschule brandmarken muß.

 

Was verstehen sie unter einem "Exoten"

irgendwie unterscheiden die sich doch vom Gro der Übrigen

oder sehen sie das anders

wenn in einer Sonderschule 1 speziell ausgebildeter Lehrer sich um 3 .... 4 Schüler kümmert

wie soll das in einer "normalen" Schule klappen

 

In dem man "normale" Schulen so ausstattet, damit es klappt.

 

Behinderte unterscheiden sich erstmal gar nicht. Es sind Menschen. Ein Querschnittgelähmter im Rollstuhl ist ein Mensch. Ein Einbeiniger mit Prothese ist ein Mensch. Ein geistig Behinderter ist ein Mensch. Meine gehörlose Mutter war ein Mensch.

 

Ansonsten unterscheiden sie sich wie rothaarige von schwarzhaarigen oder blonden Menschen. Wie große und kleine Menschen. Wie blauäugige oder schwarzäugige Menschen.

Sisyphos3
@22:55 Uhr von werner1955

Nicht idiologie oder Politik sonder nur die Eltern sollten entscheiden was optimal für Ihr Kind ist.

 

 

 

welche Eltern ?

die des behinderten Kindes oder auch die Eltern der Mitschüler