
Ihre Meinung zu Union und die Ampel-Regierung: Auf dem Gefrierpunkt
Friedrich Merz wollte ein "konstruktiver" Oppositionschef sein. Doch nicht erst seit dem Streit ums Bürgergeld ist das Verhältnis zur Bundesregierung mehr als unterkühlt. Die Union setzt auf Attacken. Von S. Henkel.
Jahrelang hatten wir eine Opposition, die in weiten Teilen mitarbeitete - z. B. bei den Entscheidungen im Zusammenhang mit der Corona-Epidemie.
Die Krise ist nicht kleiner geworden, durch die russische Aggression ist sie eskaliert. Aber nun ist die CDU/CSU in der Opposition, und die interssiert nicht, in Deutschland ein solidarisches Klima zu schaffen, damit das Land gut durch die schwierigere Zeit kommt. Im Gegenteil, man versucht Unzufriedenheit zu schüren, immer an erster Stelle Friedrich Merz und Markus Söder. Dass diese Strategie in Niedersachsen gescheitert ist, interessiert nicht.
Bezeichnend ist auch, dass jetzt dauernd von einer Bundesratsmehrheit für die CDU/CSU geredet wird - in dem Bundesrat, der die Stimme der Länder sein soll und es jahrelang auch war. Dass dieser jetzt parteipolitisch und unsolidarisch instrumentalisiert werden soll, ist ein weiteres Zeichen, dass den Unionsparteien ihre angestrebten Pöstchen wichtiger sind als das Wohl der deutschen Bevölkerung.