Ankunft eines Airbus A400M der Bundeswehr mit Schutzbedürftigen aus Kabul in Taschkent in Usbekistan. (Archivbild vom 23.08.2021)

Ihre Meinung zu Afghanistan: Dutzende ehemalige Ortskräfte inzwischen tot

Dutzende ehemalige Ortskräfte der Bundeswehr, die nach der Machtübernahme der Taliban noch aus Afghanistan evakuiert werden sollten, sind inzwischen tot. Das bestätigte die Bundesregierung. Nicht alle starben eines natürlichen Todes.

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149 Kommentare

Kommentare

Wanderfalke
@Strandy - 10:33

"Deutschland war nicht federführend, das waren die USA und weil die rausgingen aus Gründen der eigenen Staatsfinanzen konnte man da nicht mehr stehen bleiben. Ich bedauere die Ortskräfte die eines nicht natürlichen Todes ums Leben kamen aber mit die Hauptursache dürfte das Chaos des amerikanischen Abzuges dort gewesen sein ... insofern sehe ich die Verantwortung nicht in Europa oder Deutschland.

Ohne das Europa eigene Entscheidungen trifft wird das auch zukünftig mit hoher Wahrscheinichkeit so sein aber viel wahrscheinlicher ist allerdings das sich kein europäischer Soldat hätte dort blicken lassen was angesichts dieses Ausgangs die bessere Option gewesen wäre."

Diese Wahrheit passt aber nicht in dem noch immer gepflegten Kontext, den Afghanistan-Einsatz irgendwie als "Erfolg" zu interpretieren. Ähnlich war der Umgang auch mit den Kurden. Für die Terrorbekämpfung gut genug, danach durfte sich Erdogan über sie hermachen.

 

harry_up
@10:43 Uhr von schiebaer45

 

ein vollständig fehlgeschlagenes Unternehmen. Nie die Mehrheit der Bevölkerung erreicht. Die wollen keine Besatzung von niemanden.

 

 

Der Einsatz wurde in Deutschland mit Mehrheit beschlossen, sonst hätte es ihn nicht geben können. Und eine Besatzung von Afghanistan hat es nie gegeben und es war auch nicht geplant. Der Einsatz war ein Hilfseinsatz um der Gewalt der Taliban zu begegnen. Schade, dass das am Ende dann doch gescheitert ist.

 

 

Leider ist es so gekommen.

 

《 Aber ich denke auch die Taliban werden in Afghanistan nicht auf Dauer regieren. Die jungen Menschen werden die Zukunft bestimmen.

 

 

Das könnten auch junge Taliban sein, denn die vermehren sich ja wohl auch.

 

Tremiro
@11:16 Uhr von Zille1976

Und wenn die Kinder dieser Leute dann irgendwann Flugzeuge in unsere Hochhäuser fliegen oder LKWs auf unsere Weihnachtsmärkte steuern, dann tut man völlig entsetzt und verständnislos.

Wer den Westen als Freund hat, braucht keinen Feind mehr.

 

Mit Ihrer Einstellung möchte ich nicht im Westen leben. Da wäre ich längst ind den Osten gezogen.

 

Anita L.
@11:16 Uhr von Zille1976

Und wenn die Kinder dieser Leute dann irgendwann Flugzeuge in unsere Hochhäuser fliegen oder LKWs auf unsere Weihnachtsmärkte steuern, dann tut man völlig entsetzt und verständnislos.

Dann haben die Kinder dieser Leute sich selbst dazu entschieden, den Traum ihrer Eltern nach einer toleranten und terrorfreien Gemeinschaft ad absurdum zu führen. 

Wer den Westen als Freund hat, braucht keinen Feind mehr.

Das kann man auch in jede andere Richtung denken. Kein Land ist perfekt, keine Gesellschaft fehlerfrei. Es irrt der Mensch, solang er strebt.

AbseitsDesMainstreams
@10:32 Uhr von DeHahn

"Allein ist es kein Grund diese damals von der Bundeswehr hoch bezahlten Hilfskräfte in das deutsche Sozialsystem einzufliegen. Das ist wieder so eine ideologische Forderung der Altparteien, die völlig an der eigenen Bevölkerung vorbei geht." @JenseitsDesMain...

.

Wenn man derlei liest, kann einen nur das kalte Grauen befallen. Erstaunlich auch, dass Einzelne ihre Meinung als die der Bevölkerung darstellen!"

 

Fair wäre es, wenn Sie nicht nur einen Auszug aus meiner Argumentation nutzen würden. Ich habe zahlenmäßig dargelegt, dass das Risiko für die Ortskräfte eben nicht hoch ist, sondern im Mittel der übrigen afghanischen Bevölkerung liegt.

 

Uns wurde doch mit rieigem Trommelwirbel vor 1,5 Jahren prophezeit, dass die Ortskräfte systematisch von der Taliban ermordert werden. Bei 30 Verstorbenen von 36.000 Ortskräften insgesamt ist die Prophezeihung definitiv nicht eingetreten.

 

Wieso hat man vor 1,5 Jahren so eine falsche Lageeinschätzung getroffen?

Anita L.
@11:26 Uhr von harry_up

Wie ist es den Ortskräften anderer Länder ergangen, die in Afghanistan Krieg geführt haben? Wieviele Ortskräfte wurden von anderen Ländern hilflos in Afghanistan zurückgelassen?

Gibt es eigentlich auch in Mali Ortskräfte? 

Wie wird mit denen verfahren, wenn die Bundeswehr demnächst abziehen muss? 

Da müßten doch jetzt schon Vorbereitungen getroffen werden.

 

Ist TS der richtige Adressat für Ihre (berechtigten) Fragen?

Die Journalisten der Tagesschau könnten dazu gern einmal recherchieren. Vielleicht gibt es dazu aber auch schon Berichte? 

wolf 666
@11:26 Uhr von harry_up

 

Wie ist es den Ortskräften anderer Länder ergangen, die in Afghanistan Krieg geführt haben? Wieviele Ortskräfte wurden von anderen Ländern hilflos in Afghanistan zurückgelassen?

Gibt es eigentlich auch in Mali Ortskräfte? 

Wie wird mit denen verfahren, wenn die Bundeswehr demnächst abziehen muss? 

Da müßten doch jetzt schon Vorbereitungen getroffen werden.

 

 

Ist TS der richtige Adressat für Ihre (berechtigten) Fragen?

Wenn die TS die Frage der Ortskräfte in von NATO-Ländern besetzten Ländern selbst aufwirft, dann mit Sicherheit der richtige Adressat.

Anita L.
@10:55 Uhr von werner1955

Auch die Ortskräfte, die durch Anschläge oder Unfälle ums Leben gekommen sind, würden noch leben, wenn diese an einem sicheren Ort in Deutschland gewesen wwären.

Und das ist mit deutschen Bürger die durch andere Menschen sterben?

Würden die auch noch leben wenn wir keine aufgenommen hätten?

Wollen Sie wirklich so eine Rechnung aufstellen?  Ich erinnere an das jüdische Sprichwort: Wer nur ein Menschenleben rettet, rettet die ganze Welt. Es gibt immer und überall Menschen, die die Notlage der einen und die Hilfsbereitschaft der anderen ausnutzen, ins Gegenteil verkehren, pervertieren. Wenn wir uns von diesen Menschen beeinflussen lassen und uns aus Angst vor diesen wenigen verschließen, hat die Menschlichkeit verloren und der Terror hat erreicht, was er wollte. 

proehi
10:55 Uhr von werner1955

Und das ist mit deutschen Bürger die durch andere Menschen sterben? Würden die auch noch leben wenn wir keine aufgenommen hätten?

+

Die Ortskräfte haben unsere Soldaten unterstützt, als sie in Afghanistan "aufgenommen" worden sind. Selbstverständlich hat Deutschland damit auch die Vorsorgepflicht, diese Menschen zu schützen, wenn sie durch ihre Hilfeleistungen gefährdet sind. Das haben die politisch Verantwortlichen sträflich versäumt.

 

Haben Sie übrigens eine Vorstellung davon, wie wir hier leben würden, wenn wir keine Menschen von anderwergens aufnehmen würden? Glauben Sie wirklich an Friede, Freude, Eierkuchen wenn wir "Biodeutschen" abgekapselt und ungestört von der übrigen Welt unsere "überragenden Eigenschaften" zur vollen Entfaltung bringen würden?

redfan96

Soweit ich den Artikel verstanden habe, sind immerhin 2 Drittel der Ortskräfte und ihre Angehörigen, denen man die Ausreise zugesagt hatte, auch schon eingereist. Das ist ja nicht nichts, auch wenn das Tempo langsam erscheinen mag. Ich finde , man kann der jetzigen Regierung nicht vorwerfen, dass sie nicht alles tut, um die Menschen herauszubekommen.

Die krassen Versäumnisse lagen bei der Vorgängerregierung, die entsprechende Anträge auf Evakuierung der Ortskräfte Monate vor dem Zusammenbruch abgelehnt hatte.

Was mich immer noch wurmt, ist die praktisch widerstandslose Kapitulation der afghanischen Soldaten vor den Taliban. Wenn sie nur die Hälfte der Kampfmoral, wie sie es die Ukrainer zeigen, besessen hätten, wären die Taliban nicht an die Macht gekommen.

Große Verantwortung für das Chaos trägt m.E. Der damalige US-Präsident Trump, der sich damals von angeblich „gemäßigten Vorzeigetaliban“ in Quatar hat blenden lassen und den Abzug ohne Bedingungen möglich gemacht hat.

Kaneel
@Sesselrevoluzzer

Sie messen politisch Verantwortliche nicht am Handeln? Und wollen, wenn ich Sie richtig verstehe, Fehlentscheidungen nicht aufarbeiten, sondern schnell zur Tagesordnung über zu gehen?

NH278
@11:39 Uhr von MargaretaK.

Das mag sein. Dennoch ist es so, dass die Taliban bei ihrer "Gründung" sich mehrheitlich aus ehemaligen Mudschaheddin zusammen setzten. Von wem und warum die unterstützt wurden ist bekannt. 

 

Das wird nicht wahrer, wenn man es tausend Mal wiederholt. Die Taliban sind das Produkt pakistanischer Koranschulen, die sich um die von den Sowjets "produzierten" Kriegswaisen "kümmerten".

Die Mudjaheddin sind zwar in Teilen auch islamistisch unterwegs, haben seit Mitte der 90er aber gegen die Taliban gekämpft. Was übrig blieb, wurde anno 2001 als "Nordallianz" unterstützt.

 

harry_up
@11:45 Uhr von wolf 666

 

Wie ist es den Ortskräften anderer Länder ergangen, die in Afghanistan Krieg geführt haben? Wieviele Ortskräfte wurden von anderen Ländern hilflos in Afghanistan zurückgelassen?

Gibt es eigentlich auch in Mali Ortskräfte? 

Wie wird mit denen verfahren, wenn die Bundeswehr demnächst abziehen muss? 

Da müßten doch jetzt schon Vorbereitungen getroffen werden.

 

 

Ist TS der richtige Adressat für Ihre (berechtigten) Fragen?

 

 

Wenn die TS die Frage der Ortskräfte in von NATO-Ländern besetzten Ländern selbst aufwirft, dann mit Sicherheit der richtige Adressat.

 

 

Hier ist allein von Afghanistan die Rede, und die im Artikel beschriebenen(!) Geschehnisse wurden von TS ganz sicher nicht eigens recherchiert, sondern referiert.

 

Sobald es über Ortskräfte von anderen "von NATO-Ländern besetzten Ländern" zu berichten gibt, wird TS, sobald ihr Erkenntnisse darüber vorliegen, sicherlich ebenfalls berichten.

wie-
Verkürzung komplexer historischer Gemengelagen

@11:39 Uhr von MargaretaK.

Das Elend in Afghanistan begann mit der Besetzung durch die UdSSR. Das sollten selbst Sie als Advokat der Wertlosigkeit wissen.

Das mag sein. Dennoch ist es so, dass die Taliban bei ihrer "Gründung" sich mehrheitlich aus ehemaligen Mudschaheddin zusammen setzten. Von wem und warum die unterstützt wurden ist bekannt. 

Gerne noch einmal: die Mudschaheddin hätte es ohne die Besatzung des Landes durch die UdSSR nicht gegeben.

Ihre These, dass die Taliban ehemalige Mudschaheddin seien, geht nur auf, wenn der Begriff Mudschaheddin sehr weit ausgelegt wird. Tatsächlich erfolgte die Genese der Taliban in den Flüchtlingslagern im Nordwesten von Pakistan und die sich dort in den späten 80er Jahren entstehenden tiefkonservativen Religionsschulen. Die Taliban selbst gründeten sich Anfang der 90er Jahre, also in einer Phase des Machtvakuums nach dem Abzug der russischen Soldaten.

Ach ja, es gab nie die geschlossene, einheitlich geführte Mudschaheddintruppe. Eher "Warlords".

Schirmherr

Mich würde sehr interessieren, ob diese Probleme mit den zurück gelassenen Ortskräften auch in den anderen beteiligten Staaten ständig so diskutiert wird, wie hier. Oder haben die Amis bei ihrem abrupten Abzug etwa gleich all ihre Ortskräfte + Familien mitgenommen? Und wie war es bei den anderen Nationen? Wird da auch immer wieder dieses zugegeben traurige Thema aufgebaut?

Oder ist das ganze wieder eine in Deutschland von bestimmten Interessen massiertes Thema, an dem sich die bekannten NGOs heiß laufen wollen?

Wer meint zu wissen, wie’s wirklich läuft, den bitte ich um eine ehrliche Antwort, oder Darstellung des Sachverhaltes.

MargaretaK.
@11:29 Uhr von Sesselrevoluzzer

Also die Sowjetunion hat keine islamistischen Fanatiker finanziert,ausgebildet und nach Afghanistan gebracht um den damaligen Sozialismus in Afghanistan durch Warlords,Drogendealer und Kalifatsverwirklicher zu ersetzen - das waren "unsere Freunde" und wir

Meine Freunde waren se nicht, Ich kann nicht beurteilen, welchen Freunde Sie haben oder hatten.

Die Sowjetunion hat systematisch alle afghanische Ärzte ermordet, sofern sie nicht das Land verlassen haben. Die Kinder- und Müttersterblichkeit ist in der Folge von 1979 bis 1989 auf den höchsten Wert in der Welt angestiegen.

Das war mir bis jetzt nicht bekannt. Auch habe ich dazu nichts im Netz gefunden. Wo kann ich dazu nachlesen? Danke.

NH278
@10:59 Uhr von derkleineBürger

 

Also die Sowjetunion hat keine islamistischen Fanatiker finanziert,ausgebildet und nach Afghanistan gebracht um den damaligen Sozialismus in Afghanistan durch Warlords,Drogendealer und Kalifatsverwirklicher zu ersetzen - das waren "unsere Freunde" und wir

 

Stimmt. Die Sowjetunion (Ihre Freunde) hat rund 2 Millionen Afghanen gleich direkt selbst umgebracht.

 

Sesselrevoluzzer
@10:28 Uhr von Möbius

Als die BW sich aus Mali zurückzog, habe ich mich auch gefragt was mit den „Ortskräften“ passiert, ob das so läuft wie in Afghanistan (tut es). Die „Ortskräfte“ werden von neuen Machthabern halt als Kollaborateure und Verräter angesehen. Das kennt man auch von aktuellen Kriegen. 

Daher meine Frage an Sie als Experten:

Wie schützt der Kriegführende seine Ortskräfte in dem aktuellen Krieg, den wir beide meinen?

harry_up
@11:43 Uhr von Anita L.

 

Wie ist es den Ortskräften anderer Länder ergangen, die in Afghanistan Krieg geführt haben? Wieviele Ortskräfte wurden von anderen Ländern hilflos in Afghanistan zurückgelassen?

Gibt es eigentlich auch in Mali Ortskräfte? 

Wie wird mit denen verfahren, wenn die Bundeswehr demnächst abziehen muss? 

Da müßten doch jetzt schon Vorbereitungen getroffen werden.

 

Ist TS der richtige Adressat für Ihre (berechtigten) Fragen?

 

 

Die Journalisten der Tagesschau könnten dazu gern einmal recherchieren. Vielleicht gibt es dazu aber auch schon Berichte? 

 

 

Natürlich, das wird zu gegebener Zeit auch sicher geschehen.

Deshalb halte ich die Fragen ja durchaus für berechtigt.

 

Doch hier geht es um Afghanistan, und mich irritiert generell das Abschweifen vom jeweils diskutierten Thema, das nach einigen Kommentaren oftmals kaum noch erkennbar ist.

 

MargaretaK.
@11:54 Uhr von NH278

Das mag sein. Dennoch ist es so, dass die Taliban bei ihrer "Gründung" sich mehrheitlich aus ehemaligen Mudschaheddin zusammen setzten. Von wem und warum die unterstützt wurden ist bekannt. 

 

Das wird nicht wahrer, wenn man es tausend Mal wiederholt. Die Taliban sind das Produkt pakistanischer Koranschulen, die sich um die von den Sowjets "produzierten" Kriegswaisen "kümmerten".

Die Mudjaheddin sind zwar in Teilen auch islamistisch unterwegs, haben seit Mitte der 90er aber gegen die Taliban gekämpft. Was übrig blieb, wurde anno 2001 als "Nordallianz" unterstützt.

 

 

Dann wenden Sie sich mit Ihrer Kritik doch bitte an die Bundeszentrale für politische Bildung. Dort ist offensichtlich nicht bekannt, dass Sie es viel besser wissen. Dort steht nämlich: "Die Taliban waren eine Bewegung, die sich hauptsächlich aus ehemaligen Mudschaheddin rekrutierte, frühere Oppositionskräfte gegen ..."

wie-
Überlebenswille pur: politisch oder physisch

@11:52 Uhr von redfan96

Was mich immer noch wurmt, ist die praktisch widerstandslose Kapitulation der afghanischen Soldaten vor den Taliban. Wenn sie nur die Hälfte der Kampfmoral, wie sie es die Ukrainer zeigen, besessen hätten, wären die Taliban nicht an die Macht gekommen.

Welche Kampfmoral haben Soldaten, wenn diese wissen, dass ihre Familien dem Feind schutzlos ausgeliefert sind? Nach vier Jahrzehnten Krieg im Land wird ein pragmatischer Überlebenswille immanent.

Große Verantwortung für das Chaos trägt m.E. Der damalige US-Präsident Trump, der sich damals von angeblich „gemäßigten Vorzeigetaliban“ in Quatar hat blenden lassen und den Abzug ohne Bedingungen möglich gemacht hat.

Die operativen Fehler machte die NATO-Intervention schon lange zuvor. Es waren viele Fehler. Aber Sie haben völlig Recht, wenn Sie auf das Versagen des selbsterklärten "Greatest Dealmaker Ever" verweisen. Hier zeigt sich gut: Herr Trump dachte rein innenpolitisch mit dem alleingen Ziel seiner Wiederwahl.

Anderes1961
@11:43 Uhr von Anita L.

Wie ist es den Ortskräften anderer Länder ergangen, die in Afghanistan Krieg geführt haben? Wieviele Ortskräfte wurden von anderen Ländern hilflos in Afghanistan zurückgelassen?

Gibt es eigentlich auch in Mali Ortskräfte? 

Wie wird mit denen verfahren, wenn die Bundeswehr demnächst abziehen muss? 

Da müßten doch jetzt schon Vorbereitungen getroffen werden.

 

Ist TS der richtige Adressat für Ihre (berechtigten) Fragen?

Die Journalisten der Tagesschau könnten dazu gern einmal recherchieren. Vielleicht gibt es dazu aber auch schon Berichte? 

 

Ja, gibt es. Zwar nicht von Tagesschau, aber von der Deutschen Welle, auch ein Ö-R-Sender.

 

Dauerte nicht mal eine Minute den zu finden.

 

"https://www.dw.com/de/sind-f%C3%BCr-deutschland-t%C3%A4tige-ortskr%C3%A…"

 

sosprach
@Anita

Schön reden  beschreibt nicht die Wirklichkeit. Wie kommt es das eine kleine Tertorstengruppe  eine hochgrüstetet und von angeblich  " vielen Afghanen" unterstützte "Befreiungsamee" besiegen konnte?

Die Mehrheit der Afghanen waren an unseren demokratischen Freiheiten nicht interessiert, sie haben die Taliban, ihre eigenen Söhne, unterstützt.

Die USA, die Terroristen jagen wollten und  die deutsche Gehorsamkeit hat uns überzeugt die Freiheit dort zu verteidigen. Der Alleingang der USA sollte bei uns Überlegungen auslösen, wie vertrauenswürdig sie eigentlich sind.

fathaland slim
@11:54 Uhr von NH278

@11:39 Uhr von MargaretaK.

 

Das mag sein. Dennoch ist es so, dass die Taliban bei ihrer "Gründung" sich mehrheitlich aus ehemaligen Mudschaheddin zusammen setzten. Von wem und warum die unterstützt wurden ist bekannt. 

 

Das wird nicht wahrer, wenn man es tausend Mal wiederholt. Die Taliban sind das Produkt pakistanischer Koranschulen, die sich um die von den Sowjets "produzierten" Kriegswaisen "kümmerten".

Die Mudjaheddin sind zwar in Teilen auch islamistisch unterwegs, haben seit Mitte der 90er aber gegen die Taliban gekämpft. Was übrig blieb, wurde anno 2001 als "Nordallianz" unterstützt.

 

 

Ja, die Gemengelage ist unübersichtlich. Das ändert aber nichts daran, daß die CIA den Islamismus im Rahmen der „Operation Cyclone“ tatkräftig gefördert hat. Und damit indirekt auch die Taliban.

wolf 666
@11:29 Uhr von Sesselrevoluzzer

Also die Sowjetunion hat keine islamistischen Fanatiker finanziert...



Die Sowjetunion hat systematisch alle afghanische Ärzte ermordet, sofern sie nicht das Land verlassen haben. Die Kinder- und Müttersterblichkeit ist in der Folge von 1979 bis 1989 auf den höchsten Wert in der Welt angestiegen.

Wüste Behauptungen, ohne Belege und ohne Quellenangabe. Fehlanzeige?                                    Ich will ihnen das mal vormachen, wie es geht:                         "Zwischen 1979 und 1989 starben in Afghanistan ... mindestens 700.000 einheimische Krieger und Zivilisten... Dennoch ging die Zahl der kampffähigen jungen Afghanen (15 bis 29 Jahre) nur von 1,75 auf 1,65 Millionen zurück. Mit sieben bis acht Geburten pro Frau wuchs immer doppelt und dreifach nach, was auf den Schlachtfeldern umkam"                             Quelle: Die WELT vom 05.07.2021 Das genaue Gegenteil von ihrer Märchenstunde.

Sesselrevoluzzer
@11:45 Uhr von wolf 666

Gibt es eigentlich auch in Mali Ortskräfte? 

MINUSMA (Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali) ist eine Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen. Also sind bei einer Frage nach Ortskräften erst einmal die Vereinten Nationen gefordert. Ich denke nicht, dass die Bundeswehr eigene Ortskräfte hat. Wozu auch?

Adeo60

Der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan war grundsätzlich richtig, wenngleich am Ende desaströs abgewickelt. Für die notelidenden Menschen, insbesondere für die unterdrückten Frauen tat sich ein Fenster auf, durch das sie Freiheit, Bildung, Ansätze von Handel und gesellschaftlichem Zusammenleben, grds. friedlich und ohne Zwang, erleben durften. Es hat sich aber auch bestätigt, dass unsere Vorstellungen von einem Leben in Freiheit und Demokratie nur bedingt auf Länder übertragbar sind, die kulturgeschichtlich von Stammeskriegen, regiliös-rituale Zwänge, patriarchischen Strukturen und Gewalt geprägt sind. Wir können - und sollten - nicht den "Weltverbesserer" spielen, auch wenn es uns ob der menschenverachtenden Zustände in anderen Teilen der Welt dazu treibt. Im übrigen erleben wir aktuell auch in unserer vermeintlich so zivilisierten Welt, wie Barbarei, Hass, Hetze und Gewalt um sich schlagen. Russland und der Iran sind nur ein Beispiel dafür.

Furzruggele
@11:31 Uhr von Sesselrevoluzzer

Man hätte unbedingt helfen und die Ortskräfte schnell ausfliegen müssen.

Den Flügen waren Grenzen gesetzt, als die Taliban die Hauptstadt kontrollierten.

Man hätte die Ortskräfte behandeln müssen wie eigene Soldaten.

Mit welchem Recht?

Dem kann ich nur zustimmen. Auch wenn das nun eine menschliche Tragödie ist, aber wäre es nicht besser gewesen sich in Afghanistan nicht ein zu mischen? Was es denn bewiesen sich dort einzumischen und von heut auf morgen alles abzuziehen? Hat sich jetzt durch die Unterstützung für das Land und die Menschen geändert oder verbessert? Ich sage absolut nein, wahrscheinlich nur eher verschlechtert!

..Komma-Fertig
@10:15 Uhr von Sesselrevoluzzer

... Besatzer von Afghanistan, sprich die NATO-Länder plus der Rest vom Wertewesten

Die NATO war nie Besatzer in Afghanistan, es ging immer nur um humanitäre Hilfseinsätze. Die letzte richtige Besatzungsmacht in Afghanistan war die Sowjetunion, die dort militärisch geschlagen 1989 abzezogen ist.

Die NATO war offiziell natürlich keine Besatzungsmacht, aber die USA hat im Süden des Landes viele Verluste durch zahlreiche Kämpfe hinnehmen müssen. Hier wurde durch Waffengewalt gegen Taliban vorgegangen. Das hatte nichts mit einer Hilfsmission zu tun. Anders sah es im Norden des Landes aus, wo sich die Deutschen an einer wirklichen Hilfsmission versucht haben.

MargaretaK.
@11:52 Uhr von redfan96

Was mich immer noch wurmt, ist die praktisch widerstandslose Kapitulation der afghanischen Soldaten vor den Taliban. Wenn sie nur die Hälfte der Kampfmoral, wie sie es die Ukrainer zeigen, besessen hätten, wären die Taliban nicht an die Macht gekommen.

Große Verantwortung für das Chaos trägt m.E. Der damalige US-Präsident Trump, der sich damals von angeblich „gemäßigten Vorzeigetaliban“ in Quatar hat blenden lassen und den Abzug ohne Bedingungen möglich gemacht hat.

 

Was erwarten Sie von Soldaten, wenn der Landeschef (Ghani) sich als einer der ersten mit Geld-Koffern aus dem Staub gemacht hat? Wenn afghanische Soldaten erleben, dass von den ausl. Militärs spekuliert wird, wie lange sie die Stellung halten können. Wenn sie seit Monaten keinen Sold mehr erhalten haben und die Versorgung mit Nahrungsmitteln unter aller S.. ist. Ich bin sicher, dass es in der Ukraine nicht anders wäre. Selenzkyi hält den direkten täglichen "Draht" zu Soldaten und Bevölkerung. Das hebt die Moral.

Bruno14
@10:31 Uhr von fathaland slim

Dass nämlich unsere Sicherheit bedroht ist, wenn wir uns abschotten, wenn wir denken, die Welt da draußen ginge uns nichts an. "Wir können ja nicht allen helfen, wir können nicht alles Unheil abstellen". Aber auf die eine oder andere Art gelangt es stets zu uns, wenn wir nicht aktiv werden.

 

Noch einmal möchte ich auf Edgar Allan Poe’s Kurzgeschichte „Die Maske des roten Todes“ hinweisen. Sie ist im Netz zu finden und schnell gelesen.

 

Jedem Abschottungs- und „Geht mich nichts an“-Fan empfohlen.

 

Hab den Text von Poe gelesen. Die Parabel über die Unsinnigkeit abschottender Mauern und verbarrikadierter Tore und vor allem das Ende gibt mir sehr zu denken. Vielen Dank für den Hinweis und einen schönen Sonntag!

Bruno14
@11:10 Uhr von Mischa007

Vor den Toten verneige ich mich.

Das Versagen der Verantwortlichen, diese ehemaligen Ortskräfte aus Afghanistan nicht in Sicherheit gebracht zu haben, erzürnt mich.

Man sollte nicht immer an Versprechen der Regierungen glauben. Geht meißt nach hinten los.

Ich habe mir angewöhnt... wenn mir Olaf Scholz einen guten Morgen wünscht, das ich erst einmal zum Fenster gehe und schaue ob es auch wirklich Hell wird!

Bitte vereinnahmen Sie meinen Kommentar nicht für Positionen, die ich nicht vertreten habe und nicht vertrete. Vielen Dank.

fathaland slim
@11:52 Uhr von redfan96

Große Verantwortung für das Chaos trägt m.E. Der damalige US-Präsident Trump, der sich damals von angeblich „gemäßigten Vorzeigetaliban“ in Quatar hat blenden lassen und den Abzug ohne Bedingungen möglich gemacht hat.

 

Ich habe damals schon geschrieben, daß Trump nichts anderes getan hat, als einen bedingungslosen Kapitulationsvertrag zu unterschreiben.

 

Leider hatte ich Recht.

Sesselrevoluzzer
@11:56 Uhr von Schirmherr

Oder ist das ganze wieder eine in Deutschland von bestimmten Interessen massiertes Thema, an dem sich die bekannten NGOs heiß laufen wollen?

Im konkreten Fall war keine NGO der Anlass, sondern im Artikel können Sie ja lesen, dass es eine Anfrage einer Abgeordneten der Linkspartei war. Nun halte ich zwar nicht viel von der Linkspartei, aber dennoch ist genau das das gute Recht einer Opposition.

wolf 666
@11:33 Uhr von harry_up

 

Um Einflusssphären im hiesigen Raum und um ein NATO-Bollwerk südlich von Russland ging es von Anfang an.

 

 

Einflusssphären gegen Russland sichern ist ja für den Westen sicher auch sinnvoll. Verstehe nicht, warum Sie das so kritisieren. Schreiben Sie aus Russland?

 

 

Ihnen müsste doch die politische Einstellung des Users mittlerweile hinlänglich bekannt sein. 

Richtig vermerkt. Nur dem 'Revoluzzer' ging es darum, den Mainstream hervorzukehren. Sprich, eine Gegenmeinung zu herrschenden entweder in die rechtsextreme oder in die Kreml-Putin Ecke zu befördern.

wie-
Geschichtsklitterung: Hauptsache die NATO ist schuld

 @11:37 Uhr von Möbius

Afgahnistan ist das beste Beispiel für einene Einmischung von Außen ohne ein Konzept für das DANACH!

Das Konzept hatte man schon, man hätte dafür aber von Null anfangen müssen mit komplett neuem Personal!

Wo waren ehemalige Taliban in Regierungsverantwortung nach der NATO-Intervention?

Stattdessen hat man auf die (korrupten) Eliten gesetzt, die nach dem Abzug der USA sofort vertrieben wurden oder flohen. Die hatten halt die Beziehungen, Fähigkeiten, Erfahrung.

Ah, "Elitenbashing". Der Fehler lag in zu großem Optimismus, der auf unzureichendem systemischen Verständnis der komplexen soziopolitischen Gemengelage der Region beruhte. U.a. haben Pakistan und der Iran mit eigener Agenda gerne gegen die Maßnahmen der NATO-Länder gearbeitet.

Es ist ein Zielkonflikt, Siehe auch personelle Kontinuität der Beamten in der BRD nach dem 2. Weltkrieg. 

Diese Analogie ist völliger Quatsch. Immerhin: Ihre Beamten wurden rasch durch demokratische Mehrheiten eingehegt und kontrolliert.

Sesselrevoluzzer
@11:52 Uhr von redfan96

Große Verantwortung für das Chaos trägt m.E. Der damalige US-Präsident Trump, der sich damals von angeblich „gemäßigten Vorzeigetaliban“ in Quatar hat blenden lassen und den Abzug ohne Bedingungen möglich gemacht hat.

Ein Dealmaker und Interessen-Lobbyist. Als Politiker oder sogar als Präsident völlig ungeeignet.

artist22
Weltpolizisten @11:32 Uhr von wolf 666

Afgahnistan ist das beste Beispiel für einene Einmischung von Außen ohne ein Konzept für das DANACH!

Und von diesen Beispielen gibt es sehr viele!

Leider ja, es ist immer und immer wieder die Handschrift eines Weltpolizisten.

 

Wenn man es unbedingt in ein dümmliches Schwarz-Weiss-Schema pressen will,

mag es ansatzweise stimmig sein, allerdings haben wir momentan doch eher Probleme mit modernen Möchtegern-Faschisten oder nicht?

Die sitzen aber mehrheitlich in M. oder T. oder P.

In W. haben sie (noch) nicht die Macht

Anita L.
@12:08 Uhr von sosprach

Schön reden  beschreibt nicht die Wirklichkeit. Wie kommt es das eine kleine Tertorstengruppe  eine hochgrüstetet und von angeblich  " vielen Afghanen" unterstützte "Befreiungsamee" besiegen konnte?

Die Mehrheit der Afghanen waren an unseren demokratischen Freiheiten nicht interessiert, sie haben die Taliban, ihre eigenen Söhne, unterstützt.

Die USA, die Terroristen jagen wollten und  die deutsche Gehorsamkeit hat uns überzeugt die Freiheit dort zu verteidigen. Der Alleingang der USA sollte bei uns Überlegungen auslösen, wie vertrauenswürdig sie eigentlich sind.

Wie kommen Sie auf die Idee, dass der Wunsch, Terrorismus zu bekämpfen, ein Signal für fehlende Vertrauenswürdigkeit sei? Weil andere Menschen eher dem Terror Vorschub gewähren? Weil man den Fehler begangen hat, die eigene Vorstellung von Freiheit und Toleranz auf andere zu projizieren? Das, sosprach, taten nicht nur die USA, sondern alle, die diesen Versuch in Afghanistan unterstützten, die Ortskräfte eingeschlossen. 

werner1955
@11:11 Uhr von MargaretaK.

Das Versagen der Verantwortlichen, diese ehemaligen Ortskräfte aus Afghanistan nicht in Sicherheit gebracht zu haben, erzürnt mich.

Diese Ortdkräfte haben freiwillig für Ihr Land gearbeitet.

Es ist nicht unsere Schuld. Die Mörder sind und waren immer die Verbrecher in Ihrem eigenen Land.

Wir wollen nur helfen mehr nicht.

 

Zwei Fragen:

Zum Einen, wobei "nur" helfen?

Zum Anderen, wenn es keine freiwilligen Ortskräfte mehr gibt, die für "uns" arbeiten (wollen), was dann

Dannnsollen wir ert garnicht dort hin gehn.

zöpfchen
@11:32 Uhr von wolf 666

Afgahnistan ist das beste Beispiel für einene Einmischung von Außen ohne ein Konzept für das DANACH!

Und von diesen Beispielen gibt es sehr viele!

Leider ja, es ist immer und immer wieder die Handschrift eines Weltpolizisten.

_____

ich glaube dass der Weltpolizist, wie sie ihn nennen,  tatsächlich aus guten Intentionen heraus gehandelt hat. Nach dem Motto: stürze die bösen korrupten Eliten, bleibe ein paar Jahre im Land, sorge für freie Wahlen und dann setzt sich das Gute von alleine durch. 

dieses Konzept ist in allen Staaten, wo es versucht wurde gescheitert. 

warum? 

Hansi2012
@10:02 Uhr von AbseitsDesMainstreams

Die 36.000 Ortskräfte haben ein Vielfaches der normalen Afghanen verdient. Die Arbeitsbedingungen bei der Bundeswehr waren sicherlich weitaus respektvoller und menschlicher als an vergleichbaren Arbeitsplätzen.

 

Wenn in den 1,5 Jahren des Abzugs 30 von 36.000 Hilfskräften versterben, dann liegt die Größe bei etwa 0,5 %. Zum Vergleich, die Wahrscheinlichkeit im Jahr 2022 bei einem Autounfall in der BRD zu versterben liegt alliene schon bei 0,05 %.



Doch solange wir nicht die genauen Todesursachen kennen, erübrigt sich jegliche Spekulation und Schuldzuweisung.

werner1955
@12:20 Uhr von Udo

Die Afghanen wollten nicht durch endlose Kämpfe sich das ganze Land kaputt machen lassen und wollten zivile Opfer vermeiden.

 

Ja das sehe ivh auch so. Und für die jetztige Lage und Folgen sind wir nicht verantwortlich.

 

Anderes1961
@11:14 Uhr von Louis2013

Sie hatten eine gut ausgebildete Regierungsarmee von rund 300.000 Soldaten. Offenbar gab diese Armee im August 2021 gegenüber den vorrückenden Taliban-Kämpfern [...]

Aber für Freiheit, Demokratie, Menschen-und Frauenrechten muss man eben kämpfen – und nicht weglaufen. Die Ukrainer zeigen der ganzen Welt, wie man seine Heimat mit Zähnen und Klauen verteidigt.

 

Aha. Feige Afghanen also, nicht bereit zu kämpfen. Nicht, daß ich den Ukrainern das wünschen würde, aber sollte der Krieg in der Ukraine noch weitere 39 Jahre dauern,  dürfen Sie die Ukrainer auch gerne noch mal fragen, ob die noch bereit sind zu kämpfen.

 

Afghanistan kämpft seit 40 Jahren. Erst gegen die Russen, dann gegen die Taliban und andere Terroristen. In Afghanistan gibt es Menschen, die nicht mal so alt sind wie dieser Krieg, die nichts anderes kennen als Krieg, die bestenfalls wissen, wie man Frieden buchstabiert. Haben Sie darüber mal nachgedacht, bevor Sie den Afghanen Feigheit vorwerfen?

proehi
11:52 Uhr von redfan96

...Was mich immer noch wurmt, ist die praktisch widerstandslose Kapitulation der afghanischen Soldaten vor den Taliban. Wenn sie nur die Hälfte der Kampfmoral, wie sie es die Ukrainer zeigen, besessen hätten, wären die Taliban nicht an die Macht gekommen...

+

Es zeigt halt in aller Deutlichkeit, dass der Nato-Waffengang out of territory  nicht das Ziel hatte, die Bevölkerung mitzunehmen und von der tatsächlich erdrückenden Macht der Taliban zu befreien. Die Zahl der unschuldigen Opfer in Afghanistan hat die ebenfalls unschuldigen Opfer der für diesen Nato-Krieg ursächlichen Terroranschläge (9.11) um ein Vielfaches überstiegen. So kann man natürlich keine Menschen für die eigenen Ziele gewinnen.

 

Gleichwohl hätten wir Verantwortung für unser Handeln übernehmen müssen und den Helfern vor Ort sofort Schutz gewähren müssen.

werner1955
@11:51 Uhr von Anita L.

Auch die Ortskräfte, die durch Anschläge oder Unfälle ums Leben gekommen sind, würden noch leben, wenn diese an einem sicheren Ort in Deutschland gewesen wwären.

Und das ist mit deutschen Bürger die durch andere Menschen sterben?

Würden die auch noch leben wenn wir keine aufgenommen hätten?

Wollen Sie wirklich so eine Rechnung aufstellen?  Ich erinnere an das jüdische Sprichwort: Wer nur ein Menschenleben rettet, rettet die ganze Welt. Es gibt immer und überall Menschen, die die Notlage der einen und die Hilfsbereitschaft der anderen ausnutzen, ins Gegenteil verkehren, pervertieren. Wenn wir uns von diesen Menschen beeinflussen lassen und uns aus Angst vor diesen wenigen verschließen, hat die Menschlichkeit verloren und der Terror hat erreicht, was er wollte. 

Alos dann sind wir j auch nicht die Ortskräfte dort. Wir wollen helfen und hben das 20 Jahre versucht.

Hansi2012
@11:42 Uhr von AbseitsDesMainstreams

...

Wieso hat man vor 1,5 Jahren so eine falsche Lageeinschätzung getroffen?

Jegliche Lageeinschätzungen bzgl. Afghanistan waren falsch.

wie-
Afghanische Realitäten: komplex

@12:16 Uhr von ..Komma-Fertig

Die NATO war offiziell natürlich keine Besatzungsmacht, aber die USA hat im Süden des Landes viele Verluste durch zahlreiche Kämpfe hinnehmen müssen. Hier wurde durch Waffengewalt gegen Taliban vorgegangen.

Diese Kämpfe gab's tatsächlich überall im Land. Auch im Norden des Landes, wo die Bundeswehr im Einsatz war.

Das hatte nichts mit einer Hilfsmission zu tun. Anders sah es im Norden des Landes aus, wo sich die Deutschen an einer wirklichen Hilfsmission versucht haben.

Die eigentliche Arbeit, die eigentlichen Hilfsmissionen leisteten die Tausenden von internationalen und lokalen Mitarbeitenden der internationalen und lokalen zivilen Hilfsorganisationen. Im gesamten Land. Und deren Fachkompetenz wie Erreichen der Bevölkerung kann kein Provincial Reconstruction Team der Bundeswehr leisten. Dagegen sprechen schon allein die viel zu kurzen Kontingentzeiten und wechselnden Ziele der Kontingentführungen.

Ach ja, auch die Hilfsorganisationen hatten ihre Ortskräfte.

MargaretaK.
@11:14 Uhr von Louis2013

Sie hatten eine gut ausgebildete Regierungsarmee von rund 300.000 Soldaten. Offenbar gab diese Armee im August 2021 gegenüber den vorrückenden Taliban-Kämpfern (etwa 60.000) keinen einzigen Schuss ab. Sie überließ der Terrormiliz ohne Gegenwehr ein riesiges Waffenarsenal, bestehend aus Panzern, Geländewagen, Maschinengewehren und Panzerfäusten. Aber für Freiheit, Demokratie, Menschen-und Frauenrechten muss man eben kämpfen – und nicht weglaufen. Die Ukrainer zeigen der ganzen Welt, wie man seine Heimat mit Zähnen und Klauen verteidigt.

 

Das mit der 300.000 Soldaten starken Armee ist schon lange widerlegt. Diese Zahl war die offizielle Planungszahl. Laut afghanischen ehemaligen Finanzminister bestand die Armee tatsächlich nur aus ca. 50.000 Soldaten. Der "Rest" waren die Geistersoldaten für die korrupte afghanische Regierung unter Präsident Ghani.

OrwellAG

Im Stich gelassen. Deutschland. Vertrauen verloren. Auf Wiedersehen.

Anita L.
@12:01 Uhr von harry_up

 

Wie ist es den Ortskräften anderer Länder ergangen, die in Afghanistan Krieg geführt haben? Wieviele Ortskräfte wurden von anderen Ländern hilflos in Afghanistan zurückgelassen?

Gibt es eigentlich auch in Mali Ortskräfte? 

Wie wird mit denen verfahren, wenn die Bundeswehr demnächst abziehen muss? 

Da müßten doch jetzt schon Vorbereitungen getroffen werden.

 

Ist TS der richtige Adressat für Ihre (berechtigten) Fragen?

 

 

Die Journalisten der Tagesschau könnten dazu gern einmal recherchieren. Vielleicht gibt es dazu aber auch schon Berichte? 

 

 

Natürlich, das wird zu gegebener Zeit auch sicher geschehen.

Deshalb halte ich die Fragen ja durchaus für berechtigt.

 

Doch hier geht es um Afghanistan, und mich irritiert generell das Abschweifen vom jeweils diskutierten Thema, das nach einigen Kommentaren oftmals kaum noch erkennbar ist.

Da haben Sie freilich Recht. Manchmal ignoriere ich den permanenten Whataboutismus schon so, dass er mir nicht mehr auffällt. ;)

 

werner1955
@11:51 Uhr von proehi

Und das ist mit deutschen Bürger die durch andere Menschen sterben? Würden die auch noch leben wenn wir keine aufgenommen hätten?

+

Die Ortskräfte haben unsere Soldaten unterstützt, als sie in Afghanistan "aufgenommen" worden sind. Selbstverständlich hat Deutschland damit auch die Vorsorgepflicht, diese Menschen zu schützen, wenn sie durch ihre Hilfeleistungen gefährdet sind. Das haben die politisch Verantwortlichen sträflich versäumt.

 

Haben Sie übrigens eine Vorstellung davon, wie wir hier leben würden, wenn wir keine Menschen von anderwergens aufnehmen würden? Glauben Sie wirklich an Friede, Freude, Eierkuchen wenn wir "Biodeutschen" abgekapselt und ungestört von der übrigen Welt unsere "überragenden Eigenschaften" zur vollen Entfaltung bringen würden?

Wir haben uns nie Angekapselt.,Wir hätten nur besser und gründlicher prüfen müssen wer kommt, und Verbrecher konsequent abzuschieben.

Raho59
@12:20 Uhr von Udo

Sie hatten eine gut ausgebildete Regierungsarmee von rund 300.000 Soldaten. Offenbar gab diese Armee im August 2021 gegenüber den vorrückenden Taliban-Kämpfern (etwa 60.000) keinen einzigen Schuss ab. Sie überließ der Terrormiliz ohne Gegenwehr ein riesiges Waffenarsenal, bestehend aus Panzern, Geländewagen, Maschinengewehren und Panzerfäusten. Aber für Freiheit, Demokratie, Menschen-und Frauenrechten muss man eben kämpfen – und nicht weglaufen. Die Ukrainer zeigen der ganzen Welt, wie man seine Heimat mit Zähnen und Klauen verteidigt.

Die Afghanen wollten nicht durch endlose Kämpfe sich das ganze Land kaputt machen lassen und wollten zivile Opfer vermeiden.

 

Wollten sie das wirklich. Sind mittlerweile zivile Opfer weniger? Keimen nicht immer wieder und überall dort Kämpfe auf?

Sind das diejenigen, die zivile Opfer vermeiden wollten?

Dafür verzichten Frauen nun auf Ausbildung und Mädchen auf Schulbildung?

Woher haben Sie diese Märchen?

Anita L.
@12:03 Uhr von Anderes1961

Wie ist es den Ortskräften anderer Länder ergangen, die in Afghanistan Krieg geführt haben? Wieviele Ortskräfte wurden von anderen Ländern hilflos in Afghanistan zurückgelassen?

Gibt es eigentlich auch in Mali Ortskräfte? 

Wie wird mit denen verfahren, wenn die Bundeswehr demnächst abziehen muss? 

Da müßten doch jetzt schon Vorbereitungen getroffen werden.

 

Ist TS der richtige Adressat für Ihre (berechtigten) Fragen?

Die Journalisten der Tagesschau könnten dazu gern einmal recherchieren. Vielleicht gibt es dazu aber auch schon Berichte? 

 

Ja, gibt es. Zwar nicht von Tagesschau, aber von der Deutschen Welle, auch ein Ö-R-Sender.

 

Dauerte nicht mal eine Minute den zu finden.

 

"https://www.dw.com/de/sind-f%C3%BCr-deutschland-t%C3%A4tige-ortskr%C3%A…"

Ich wollte diesmal nicht derjenige sein, der die Internetsuche für andere durchführt ;) Meine Frage war eher rhetorisch gemeint. Aber vielen Dank trotzdem. 

wie-
Demokratien: Entscheidungen benötigen Zeit

@12:31 Uhr von proehi

Es zeigt halt in aller Deutlichkeit, dass der Nato-Waffengang out of territory  nicht das Ziel hatte, die Bevölkerung mitzunehmen

Das ist klar falsch.

und von der tatsächlich erdrückenden Macht der Taliban zu befreien.

Das ist noch falscher.

Die Zahl der unschuldigen Opfer in Afghanistan hat die ebenfalls unschuldigen Opfer der für diesen Nato-Krieg

 Die Intervention in Afghanistan nach 2001 war kein "NATO-Krieg".

ursächlichen Terroranschläge (9.11) um ein Vielfaches überstiegen. So kann man natürlich keine Menschen für die eigenen Ziele gewinnen.

Das stimmt allerdings.

Gleichwohl hätten wir Verantwortung für unser Handeln übernehmen müssen und den Helfern vor Ort sofort Schutz gewähren müssen.

Dafür kamen die Entscheidungen von Herrn Trump wie das Zusammenbrechen der afghanischen Regierung einfach zu rasch. Wie schön an der langwierigen Entscheidungsfindung während dieses Jahres zu sehen: das deutsche politische System ist nicht auf rasches Handeln angelegt.

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Hansi2012
Nachdenken

Das dt. Afghanistandesaster gleich all denen, die vorher auch schon an diesem Land gescheitert sind.

Vielleicht sollten wir aufhören, unsere Lebensform zum Maß aller Dinge zu machen.

A. hat gezeigt, dass die Menschen dort unter dem Einfluss ihrer Weltanschauung demokratische Ordnungen nicht wollen.

Das unterscheidet sie von den Ukrainern.

MargaretaK.
@12:09 Uhr von fathaland slim

@11:39 Uhr von MargaretaK.

 

Das mag sein. Dennoch ist es so, dass die Taliban bei ihrer "Gründung" sich mehrheitlich aus ehemaligen Mudschaheddin zusammen setzten. Von wem und warum die unterstützt wurden ist bekannt. 

 

Das wird nicht wahrer, wenn man es tausend Mal wiederholt. Die Taliban sind das Produkt pakistanischer Koranschulen, die sich um die von den Sowjets "produzierten" Kriegswaisen "kümmerten".

Die Mudjaheddin sind zwar in Teilen auch islamistisch unterwegs, haben seit Mitte der 90er aber gegen die Taliban gekämpft. Was übrig blieb, wurde anno 2001 als "Nordallianz" unterstützt.

 

 

Ja, die Gemengelage ist unübersichtlich. Das ändert aber nichts daran, daß die CIA den Islamismus im Rahmen der „Operation Cyclone“ tatkräftig gefördert hat. Und damit indirekt auch die Taliban.

 

Unterstützung fand sich auch durch die "Operation Sommerregen". 

MargaretaK.
@11:56 Uhr von wie-

...Dennoch ist es so, dass die Taliban bei ihrer "Gründung" sich mehrheitlich aus ehemaligen Mudschaheddin zusammen setzten. Von wem und warum die unterstützt wurden ist bekannt. 

Gerne noch einmal: die Mudschaheddin hätte es ohne die Besatzung des Landes durch die UdSSR nicht gegeben.

Ihre These, dass die Taliban ehemalige Mudschaheddin seien, geht nur auf, wenn der Begriff Mudschaheddin sehr weit ausgelegt wird. Tatsächlich erfolgte die Genese der Taliban in den Flüchtlingslagern im Nordwesten von Pakistan und die sich dort in den späten 80er Jahren entstehenden tiefkonservativen Religionsschulen. Die Taliban selbst gründeten sich Anfang der 90er Jahre, also in einer Phase des Machtvakuums nach dem Abzug der russischen Soldaten.

Ach ja, es gab nie die geschlossene, einheitlich geführte Mudschaheddintruppe. Eher "Warlords".

Lesen Sie bitte 12:02 dazu und wenden Sie sich ebenfalls an bpb.

wolf 666
@12:27 Uhr von zöpfchen

Afgahnistan ist das beste Beispiel für einene Einmischung von Außen ohne ein Konzept für das DANACH!

Und von diesen Beispielen gibt es sehr viele!

Leider ja, es ist immer und immer wieder die Handschrift eines Weltpolizisten.

_____

ich glaube dass der Weltpolizist, wie sie ihn nennen,  tatsächlich aus guten Intentionen heraus gehandelt hat. Nach dem Motto: stürze die bösen korrupten Eliten, bleibe ein paar Jahre im Land, sorge für freie Wahlen und dann setzt sich das Gute von alleine durch. 

dieses Konzept ist in allen Staaten, wo es versucht wurde gescheitert. 

warum? 

Warum ihr genanntes Konzept des Weltpolizisten "in allen Staaten, wo es versucht wurde, gescheitert ist", wie sie schreiben, liegt einfach daran, dass es niemals das Konzept war. Es war das verkündete Konzept, aber nicht das tatsächliche. Tatsächlich geht und ging es beim Weltpolizisten immer um Macht- und Einflusssphären oder/und Ressourcen an Rohstoffen, sprich immer um Geopolitik.

fathaland slim
@12:18 Uhr von Bruno14

@10:31 Uhr von fathaland slim

 

Dass nämlich unsere Sicherheit bedroht ist, wenn wir uns abschotten, wenn wir denken, die Welt da draußen ginge uns nichts an. "Wir können ja nicht allen helfen, wir können nicht alles Unheil abstellen". Aber auf die eine oder andere Art gelangt es stets zu uns, wenn wir nicht aktiv werden.

 

Noch einmal möchte ich auf Edgar Allan Poe’s Kurzgeschichte „Die Maske des roten Todes“ hinweisen. Sie ist im Netz zu finden und schnell gelesen.

 

Jedem Abschottungs- und „Geht mich nichts an“-Fan empfohlen.

 

Hab den Text von Poe gelesen. Die Parabel über die Unsinnigkeit abschottender Mauern und verbarrikadierter Tore und vor allem das Ende gibt mir sehr zu denken. Vielen Dank für den Hinweis und einen schönen Sonntag!

 

Auch Ihnen einen schönen Sonntag!

 

Alles Gute,

 

FS

Anita L.
@12:32 Uhr von werner1955

Und das ist mit deutschen Bürger die durch andere Menschen sterben?

Würden die auch noch leben wenn wir keine aufgenommen hätten?

Wollen Sie wirklich so eine Rechnung aufstellen?  Ich erinnere an das jüdische Sprichwort: Wer nur ein Menschenleben rettet, rettet die ganze Welt. Es gibt immer und überall Menschen, die die Notlage der einen und die Hilfsbereitschaft der anderen ausnutzen, ins Gegenteil verkehren, pervertieren. Wenn wir uns von diesen Menschen beeinflussen lassen und uns aus Angst vor diesen wenigen verschließen, hat die Menschlichkeit verloren und der Terror hat erreicht, was er wollte. 

Alos dann sind wir j auch nicht die Ortskräfte dort. Wir wollen helfen und hben das 20 Jahre versucht.

Ich beziehe mich auf Ihren unpassenden "Hinweis" auf die "deutschen" Bürger, die "noch leben" würden, wenn "wir keine [Flüchtlinge] aufgenommen" hätten. Wie viele der aufgenommenen Flüchtlinge wären jetzt tot? Wollen wir diese Rechnung wirklich aufmachen? 

wie-
Verantwortung sehen (wollen) und übernehmen

@12:30 Uhr von werner1955

Die Afghanen wollten nicht durch endlose Kämpfe sich das ganze Land kaputt machen lassen und wollten zivile Opfer vermeiden.

Ja das sehe ivh auch so. Und für die jetztige Lage und Folgen sind wir nicht verantwortlich.

Mit dem kleinen Schönheitsfehler, dass die Entscheidung ja auch hätte lauten können, dass die internationalen Truppen weiterhin im Land bleiben, was ebenfalls zivile Opfer vermieden hätte. Eben jene zivilen Opfer, welche Thema des zu kommentierenden Artikels sind. Unter anderem. Beispielsweise die nun desaströse rechtliche Lage der Frauen und Mädchen im Land sowie die Zukunftschancen der jungen Generation.

Wer hat eigentlich die Taliban die ganzen 20 Jahre über weiter finanziert, moralisch untersützt, im Kampf gegen Regierung und internationale militärische Intervention aufgehetzt? Wer bedient sich nun aus den Reichtümern dieses Lands und seiner Bevölkerung? Und warum?

Miauzi
@09:30 Uhr von nie wieder spd

Wie ist es den Ortskräften anderer Länder ergangen, die in Afghanistan Krieg geführt haben? Wieviele Ortskräfte wurden von anderen Ländern hilflos in Afghanistan zurückgelassen?

Gibt es eigentlich auch in Mali Ortskräfte? 

Wie wird mit denen verfahren, wenn die Bundeswehr demnächst abziehen muss? 

Da müßten doch jetzt schon Vorbereitungen getroffen werden.

Nun - es ist eine westliche "Tradition" die Ortskräfte nach einem militärischen Abzug zurück zu lassen - eines der "besten" Beispiele ist die CIA-Operation in Laos Ende der 60er Anfang der 70er Jahre.

https://taz.de/Arte-Doku-Amerikas-geheimer-Krieg-in-Laos/!5147491/

Man baut sich vor Ort Verbündete auf und wird die "Operation" beendet - aus welchen gründen auch immer - bleiben diese Menschen zurück - in der Regel der Verfolgung bzw. Rache derjenigen überlassen die man zuvor bekämpft hatte.

Und ja - es steckt da auch eine grosse Protion Rassismus mit drin in diesem Handeln - man möchte nicht die "ethnische" Mehrheit in der Heimat verlieren

proehi
12:21 Uhr von fathaland slim

@11:52 Uhr von redfan96

Große Verantwortung für das Chaos trägt m.E. Der damalige US-Präsident Trump, der sich damals von angeblich „gemäßigten Vorzeigetaliban“ in Quatar hat blenden lassen und den Abzug ohne Bedingungen möglich gemacht hat.

 

Ich habe damals schon geschrieben, daß Trump nichts anderes getan hat, als einen bedingungslosen Kapitulationsvertrag zu unterschreiben.

 

Leider hatte ich Recht.

+

Wieder ein Beispiel, wo die Betrachtung in einem größeren Zusammenhang zusätzliche Einsichten ermöglicht. Natürlich hätten die USA in Absprache mit ihren Verbündeten einen geordneten Rückzug ermöglichen müssen. Richtig ist aber auch, das der ganze Nato-Waffengang unter falschen Voraussetzungen geführt wurde und komplett hätte unterbleiben müssen.

 

Das eigene Vorgehen selbst reflektierend kann man das so sehen und seine Lehren daraus ziehen um künftig solche furchtbaren Fehler zu vermeiden. Allerdings habe ich nicht den Eindruck, dass das in unserem Bundestag so geschieht.

Sisyphos3
@10:12 Uhr von Sesselrevoluzzer

Die Ortskräfte konnten ja nicht davon ausgehen, dass sie bei einer Machtübernahme der Taliban automatisch Asyl in Deutschland bekommen. Sie haben sich ja auch in dem Sinne nichts zu Schulden kommen lassen.

 

 

 

da kann man jetzt unterschiedlicher Auffassung sein

ich sehe schon ne gewisse Sorgfaltspflicht seinen Hilfskräften gegenüber

 

NieWiederAfd
@11:14 Uhr von Louis2013

Sie hatten eine gut ausgebildete Regierungsarmee von rund 300.000 Soldaten. Offenbar gab diese Armee im August 2021 gegenüber den vorrückenden Taliban-Kämpfern (etwa 60.000) keinen einzigen Schuss ab. Sie überließ der Terrormiliz ohne Gegenwehr ein riesiges Waffenarsenal, bestehend aus Panzern, Geländewagen, Maschinengewehren und Panzerfäusten. Aber für Freiheit, Demokratie, Menschen-und Frauenrechten muss man eben kämpfen – und nicht weglaufen. Die Ukrainer zeigen der ganzen Welt, wie man seine Heimat mit Zähnen und Klauen verteidigt.

 

Ähnliches las man schon in den Tagen des Abzuges der NATO-Soldaten. Fakt ist, dass in den rund 20 Jahren die Afghanen die höchsten Opferzahlen aufweisen, Kämpfende wie Zivilisten. Schätzungsweise 67 000 Soldaten und Polizisten kamen in Kriegshandlungen ums Leben. 

 

Und Sie schreiben hier von "weglaufen": Wie viele Menschen werden das wohl als zynischen Schlag ins Gesicht einordnen angesichts solcher Fakten.

 

 

gez. NieWiederAfd 

 

 

wie-
Geschichtsklitterung

@12:39 Uhr von Hansi2012

Das dt. Afghanistandesaster gleich all denen, die vorher auch schon an diesem Land gescheitert sind.

Es gibt kein "deutsches Afghanistandesaster". Hier war die Solidarität der Weltgemeinschaft gefragt.

Vielleicht sollten wir aufhören, unsere Lebensform zum Maß aller Dinge zu machen.

Was haben Sie gegen Demokratie, universelle Menschenrechte, insbesondere für Frauen und Mädchen, sowie Rechtstaatlichkeit einzuwenden? Was ist daran schlecht?

A. hat gezeigt, dass die Menschen dort unter dem Einfluss ihrer Weltanschauung demokratische Ordnungen nicht wollen.

Welche Weltanschauung? Alle Ortskräfte der Bundeswehr waren z.B. Demokratie und eine friedliche wie prosperienrede Zukunft ihres Heimatlandes.

Das unterscheidet sie von den Ukrainern.

Ach Gottchen. In der Ukraine kämpft die Bevölkerung gegen einen ausländischen Aggressor, der gewaltsam Sprache und Kultur und Eigenständigkeit des Landes abschaffen will. Alles keine Ziele für Afghanistan.

Anderes1961
@12:37 Uhr von Anita L.

[...]

 

Ist TS der richtige Adressat für Ihre (berechtigten) Fragen?

Die Journalisten der Tagesschau könnten dazu gern einmal recherchieren. Vielleicht gibt es dazu aber auch schon Berichte? 

 

Ja, gibt es. Zwar nicht von Tagesschau, aber von der Deutschen Welle, auch ein Ö-R-Sender.

 

Dauerte nicht mal eine Minute den zu finden.

 

"https://www.dw.com/de/sind-f%C3%BCr-deutschland-t%C3%A4tige-ortskr%C3%A…"

Ich wollte diesmal nicht derjenige sein, der die Internetsuche für andere durchführt ;) Meine Frage war eher rhetorisch gemeint. Aber vielen Dank trotzdem.

 

Ich habe mir das schon gedacht, da ich Ihre Ansichten ja kenne. Aber trotzdem: Bitte nicht auf den Unsinn der Foristen reinfallen und sich auch noch an solchen Spekulationen beteiligen, die Ö-R würden ja über was auch immer angeblich nicht berichten. Das macht den Quatsch noch quätscher (Danke Herbert Wehner). Lieber stattdessen ein oder zwei Links posten und die Behauptungen elegant widerlegen. :-)

fathaland slim
@12:39 Uhr von MargaretaK.

@12:09 Uhr von fathaland slim

 

@11:39 Uhr von MargaretaK.

 

Das mag sein. Dennoch ist es so, dass die Taliban bei ihrer "Gründung" sich mehrheitlich aus ehemaligen Mudschaheddin zusammen setzten. Von wem und warum die unterstützt wurden ist bekannt. 

 

Das wird nicht wahrer, wenn man es tausend Mal wiederholt. Die Taliban sind das Produkt pakistanischer Koranschulen, die sich um die von den Sowjets "produzierten" Kriegswaisen "kümmerten".

Die Mudjaheddin sind zwar in Teilen auch islamistisch unterwegs, haben seit Mitte der 90er aber gegen die Taliban gekämpft. Was übrig blieb, wurde anno 2001 als "Nordallianz" unterstützt.

 

 

Ja, die Gemengelage ist unübersichtlich. Das ändert aber nichts daran, daß die CIA den Islamismus im Rahmen der „Operation Cyclone“ tatkräftig gefördert hat. Und damit indirekt auch die Taliban.

 

Unterstützung fand sich auch durch die "Operation Sommerregen". 

 

Das war aber nun eine militärische und keine geheimdienstliche Operation.

Anita L.
@12:44 Uhr von wolf 666

Ich glaube dass der Weltpolizist, wie sie ihn nennen,  tatsächlich aus guten Intentionen heraus gehandelt hat. Nach dem Motto: stürze die bösen korrupten Eliten, bleibe ein paar Jahre im Land, sorge für freie Wahlen und dann setzt sich das Gute von alleine durch. 

dieses Konzept ist in allen Staaten, wo es versucht wurde gescheitert. 

warum? 

Warum ihr genanntes Konzept des Weltpolizisten "in allen Staaten, wo es versucht wurde, gescheitert ist", wie sie schreiben, liegt einfach daran, dass es niemals das Konzept war. Es war das verkündete Konzept, aber nicht das tatsächliche. Tatsächlich geht und ging es beim Weltpolizisten immer um Macht- und Einflusssphären oder/und Ressourcen an Rohstoffen, sprich immer um Geopolitik.

Na da bin ich ja mehr als "beruhigt", dass ich indirekt und direkt sogar zweimal von dieser "Weltpolizei" profitierte. Wo wäre ich heute, wenn die Alliierten 1945 gescheitert wären oder wenn die Öffnung der Mauer 1989 doch von sowjetischen Panzern verhindert worden wäre?

proehi
12:37 Uhr von wie-

Leider haben Sie nicht erläutert, warum Sie das anders sehen als ich. Selbstverständlich war das ein Nato-Einsatz und wurde nach einigen Jahren auch hier offiziell als Krieg benannt.

Miauzi
@12:44 Uhr von wolf 666

Warum ihr genanntes Konzept des Weltpolizisten "in allen Staaten, wo es versucht wurde, gescheitert ist", wie sie schreiben, liegt einfach daran, dass es niemals das Konzept war. Es war das verkündete Konzept, aber nicht das tatsächliche. Tatsächlich geht und ging es beim Weltpolizisten immer um Macht- und Einflusssphären oder/und Ressourcen an Rohstoffen, sprich immer um Geopolitik.

Das Konzept "Weltpolizei" ist lediglich eine Propaganda-Konstruktion die wie Sie es schon geschrieben haben die wahren Absichten verschleiern sollen...

..wie hatte es schon Maximilian Schell in seiner mehrteiligen TV-Sendung über die Geschichte der Imperien sehr treffend beschrieben hatte.

Die USA tritt seit Anfang des 20. Jahrhunderts als Macht mit einem imperialen Anspruch auf und ist "dank" ihrer wirtschaftlichen und dadurch auch militärischen Macht seit Ende des 2. WK heute der einzige Hegemon auf dem Planeten.

Und so aggiert man dann auch.

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