Eine Intensivfachpflegerin betreut einen Covid-19-Patienten auf einer Intensivstation in Berlin.

Ihre Meinung zu Krankenhausfinanzierung: Kliniken in der Kostenfalle

Steigende Preise für Energie und Medizinprodukte treffen laut Deutscher Krankenhausgesellschaft die Kliniken hart. Deshalb brauche es Hilfe vom Staat - und eine Reform der Krankenhaus-Finanzierung. Von Stephan Lenhardt.

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86 Kommentare

Kommentare

Dr. Cat
@18:39 Uhr von Anna-Elisabeth

"wertebasierte Außenpolitik"?  Wie z.B in Katar oder Saudi-Arabien? Wäre ja schön, wenn wir uns eine solche Politik leisten könnten, können wir aber nicht. Das lässt sich auch nicht schönreden. Es wäre schon gut, wenn man die Wertemaßstäbe nicht immer wieder nach Bedarf neu justieren würde. Das wäre dann wenigstens glaubwürdig. Immer wieder war hier die Rede von "Blutgas". Da frage ich mich nur, wieso noch niemand auf die Idee gekommen ist von "Kopf-ab-Öl" zu schreiben. Oder ist das alles nur eine Frage der Quantität?

Es ist keine Frage der Moral , weil in der Wirtschaft so etwas nicht existiert. Meiner Meinung nach sind die meisten Entscheidungen nicht nach moralischen Gesichtspunkten gefällt worden , sondern nach Nutzen.

So ist es. Nur wird es im Moment anders kommuniziert. Aber ich bin meiner Antwort auf den entsprechenden Kommentar schon viel zu weit vom Thema abgewichen. Deshalb belasse ich es bei dieser Anmerkung.

Wäre mal aber eine gesonderte Diskussionsrunde wert .

 

Anna-Elisabeth
@19:51 Uhr von Silverfuxx

Ebenso ist aber auch klar, dass nicht alle Ärzte bei diesem System mitmachen. Und es sicher sehr, sehr viele Ärzte gibt, denen es allein um das Wohl ihrer PatienInnen geht.

Und weil das so ist, habe ich Ihren Text einfach mal mit "Fett" geschmückt.

Kritik an der Gesundheitsindustrie ist keine Kritik an der Ärzteschaft allgemein.

Stimmt.

Ich gebe da noch einen Text von Eugen Roth mit auf den Weg:

Leicht sieht ein jeder, der nicht blind, wie krank wir trotz der Ärzte sind. Doch nie wird man die Frage klären, wie krank wir ohne Ärzte wären.

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung
@19:53 Uhr von Anna-Elisabeth

Hier muss man ggf. die Fallpauschalen anpassen...

Unbedingt. Ein wichtiges Problem wurde nicht berücksichtigt. Vor allem ältere Patienten haben neben der Erkrankung, die zur Krankenhausaufnahme führt, weitere chronische Erkrankungen, die teilweise zu Komplikationen und längeren Aufenthalten führen, als die Fallpauschale zulässt.

...

P.S.: Ich wünschte, mir würde es auch mal gelingen, auf einen doch recht unfreundlichen Kommentar (wie meiner eben) so gelassen zu reagieren, wie Sie das hier tun.

 

Was die Sonderfälle betrifft - normalerweise sollen die Fallpauschalen ja die Durchschnittskosten aller Patienten abdecken.

Leider kann das auch wieder dazu führen, dass zur Gewinnmaximierung die Patienten "ausgesucht" werden, bzw. älteren Patienten oder Chronikern schon eher mal abgeraten wird.

Und ein User hat mich schon mal zu Recht auf Krankenhäuser hingewiesen, die z.B. auf Behinderte spezialisiert sind.

 

@PS: Kein Ding - mit ein wenig Übung kann das praktisch jeder, fast immer.

 

 

oooohhhh
@19:51 Uhr von Silverfuxx

Warum nehmen Sie das Thema eigentlich so persönlich ?

Dass wir in Deutschland eine Gesundheitsindustrie haben, die mit diversen unnötigen Behandlungen, Angeboten und Operation nur Geld machen will, und wo es in keiner Weise um medizinischen Nutzen oder gar Notwendigkeit geht, ist doch wohl klar und unbestreitbar.

Dass da viel eher die Pharma-Industrie als sonstwer `hintersteckt´, ebenfalls. Und dass die Krankenkassen ihren Anteil an Problemen haben, ist auch klar.

Ebenso ist aber auch klar, dass nicht alle Ärzte bei diesem System mitmachen. Und es sicher sehr, sehr viele Ärzte gibt, denen es allein um das Wohl ihrer PatienInnen geht.

Kritik an der Gesundheitsindustrie ist keine Kritik an der Ärzteschaft allgemein.

 

@nie wieder spd: Danke, habe ich jetzt auch gesehen. Der Film kommt aber trotzdem ::)

23:35 Uhr ARD

Gesundheit ist persönlich. Wie kann es noch persönlicher werden????

russische Opposition
@19:46 Uhr von oooohhhh

Ich bin gespannt auf den Epidemiologen der endlich ausrechnet was diese Masche in 30 Jahren durch die  darua folgende Nichtreform des Gesundheitswesens für Kranke und Behandler statt für die Verwaltenden schon für Menschenleben gekostet hat.

Vermutlich keine.

Mika D
Gesundheit im Vordergrund

Mit Hinweis auf den Bericht In Kontraste: es gibt Ärzte, die in Häusern arbeiten möchten, wo Gesundheit im Vordergrund steht, nicht Geld.

Abrechnung nach Fallpauschale führt wohl dazu, dass es anders läuft.

OPs bringen das Geld, schlimm, dass so in der Tat schnell operiert wird, wo evtl. nicht zwingend erforderlich.

Einfach bezahlen, dass Ärzte ihren Job gut machen und für Patienten da sind, sich Zeit nehmen können, gute Diagnostik, gute Ausbildung vorausgesetzt.

Lieber weniger vernünftige Häuser mit guter Diagnostik, gutem Personal und Gesundheit im Vordergrund, eine Effizienz durch Konzentration und Focussierung auf Gesundheitszentren als viele kleine Krankenhäuser, denen die Ausstattung fehlt und wo das Personal weniger qualifiziert ist.

 

 

 

 

BitteHirnEinschalten
@19:59 Uhr von Anna-Elisabeth

Ganz allgemein wird die finanzielle Situation der Ärzte falsch eingeschätzt (was von interessierten Kreisen auch tüchtig unterstützt wird!).

Es geht hier nicht um die finanzielle Situation der Ärzte. Die profitieren nicht davon. Im Gegenteil, die sind angehalten bestimmte Vorgaben zu erfüllen. Das ist ein zusätzliches Problem im System.

Definitv sind das nicht einzelne Ärzte, die über das aktuelle Gesundheitssystem reich werden. Sondern Konzerne, die Kliniken betreiben und wie die Helios Kliniken GmbH im Besitz von Fresenius SE sind. Denen auch gleich noch mit Fresenius Medical Care ein Ausstatter für die Apparatemedizin gehört. Der reiche Hausarzt mit dickem Auto vor der Türe ist ein Mythos aus vergangenen Tagen. Natürlich könnte dieser auch von unnötigen Zusatzleistungen profitieren. Das ist aber im Vergleich zu den Konzernen nur Kleingeld.

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung
@20:44 Uhr von Mika D

Mit Hinweis auf den Bericht In Kontraste: es gibt Ärzte, die in Häusern arbeiten möchten, wo Gesundheit im Vordergrund steht, nicht Geld.

Abrechnung nach Fallpauschale führt wohl dazu, dass es anders läuft.

OPs bringen das Geld, schlimm, dass so in der Tat schnell operiert wird, wo evtl. nicht zwingend erforderlich.

Nicht, wenn eine Operation die deutlich schlechtere Option wäre - so ticken höchstens ein paar schwarze Schafe unter den Ärzten.

Einfach bezahlen, dass Ärzte ihren Job gut machen und für Patienten da sind, sich Zeit nehmen können, gute Diagnostik, gute Ausbildung vorausgesetzt.

Lieber weniger vernünftige Häuser mit guter Diagnostik, gutem Personal und Gesundheit im Vordergrund, eine Effizienz durch Konzentration und Focussierung auf Gesundheitszentren als viele kleine Krankenhäuser, denen die Ausstattung fehlt und wo das Personal weniger qualifiziert ist.

Da bin ich bei ihnen - und übrigens auch die Bertelsmannstudie und Karl Lauterbach.

 

BitteHirnEinschalten
@19:57 Uhr von Nelke785

 

Zur Hygiene: Ja, es gibt da gute Konzepte. Nur werden die leider oft nur unzureichend bis gar nicht umgesetzt. Hauptgrund: Zeitmangel, weil Personalmangel. So führt eins zum anderen. 

Wir hatten in unserer Notaufnahme im Zusammenhang mit den Krankenhauskeimen ein hervorragendes Konzept aus den Niederlanden übernommen. Nach wenigen Wochen wurde es wieder verworfen. Begründung: Zu teuer!

 

und was sagt lauterbach zu diesem lange bekannten hygieneproblem in deutschland

Leider nichts. Ich habe bereits länger keine Erwartungen. Ich arbeite seit 31 Jahren in der Pflege und auch damals hatte die Hygiene eine hohe Priorität. Mittlerweile wird es durch die Qualitätssicherung Legimitiert. 2 Tage, auf die das Personal sich vorbereitet. Im Laufe der letzten 10-15 Jahre sind einige multiresistente Keime hinzugekommen, die  zusätzlichen Arbeitsaufwand benötigen. 

Hygiene ist eben nur mit billigem Desinfektionsmittel und teurem Personalaufwand zu erreichen. Keine  Apparate oder patentierte Medikamente.

Account gelöscht
Krankenhausfinanzierung: Kliniken in der Kostenfalle..

Der Druck in Richtung des Marktausscheidens von Krankenhäusern wird gleichermaßen ökonomisch wie politisch erhöht. Dass der ökonomische Druck gestiegen ist, machen die Zahlen des jährlich erscheinenden Krankenhaus Barometers deutlich. Im Jahr 2009 erzielten noch 68 Prozent der Krankenhäuser einen Jahresüberschuss und nur 21 Prozent einen Jahresfehlbetrag. Im Jahre 2018 konnte nur noch jedes zweite Krankenhaus (51,1 %) einen Überschuss ausweisen, und der Anteil von Krankenhäusern mit Fehlbetrag lag mit 40,2 Prozent fast doppelt so hoch wie 2009. Wobei 43,5 Prozent der Krankenhäuser mit 100 bis 299 Betten einen Fehlbetrag gegenüber einem Drittel der der Krankenhäuser ab 600 Betten.

Es gibt für bestimmte Operationen auf der Grundlage von § 136 I SGB V Vorgaben zur jährlichen Mindestzahl derartiger Eingriffe. Krankenhäuser, bei denen die vorgegebene Mindestzahl nicht erreicht wird, bekommen sie dann auch nicht vergütet. Ökonomisierung & Flurbereinigung.

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