Ihre Meinung zu Rassismus in China: "Tut mir leid, wir suchen weiße Leute"
Demütigende Videos, keine Chance im Bewerbungsgespräch: Schwarze Menschen werden in China oft unverhohlen rassistisch behandelt. Die Regierung dementiert das - und reagiert ihrerseits dünnhäutig auf Rassismus gegen Chinesen. Von Tamara Anthony.
Dass es in China Rassismus gibt finde ich wenig überraschend. Schon alleine deswegen, weil es den überall gibt. Auch in Afrika zwischen unterschiedlichen schwarzen Menschen, die wir so gerne als homogene Gruppe von Opfern abtun.
Aber zurück zu China - die wenigen Chinesen, mit denen ich in meinem Leben geredet habe waren auffallend überzeugt davon, dass die chinesische Kultur allen anderen überlegen ist. Sinngemäß wurde mir gesagt, „wenn wir die Kommunisten erst mal los sind, stecken wir euch alle in die Tasche“. Kommunisten gibt es nicht mehr und man beachte die Entwicklung der Weltwirtschaft.
Rassismus steckt in Allen, rund um die Welt. Scheint mir eine Art atavistischer Reflex zu sein - mein Grüppchen gegen die anderen. Wir brauchen das anscheinend. Geht schon bei Fußballfans los. Die Kunst ist es, diesem Reflex nicht nachzugeben, sich daran zu erinnern, im Anderen den Menschen zu sehen und, ganz schlimm, den Rassismus nicht auch noch von oben zu fördern, wie es Despoten gern tun.