Absprungblöcke stehen in einem Freibad am Rand des leeren Beckens.

Ihre Meinung zu Freibäder kämpfen mit Personalmangel

Einen Tag pro Woche schließen, weil es nicht genügend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gibt: Vielen Freibädern bleibt in diesem Jahr keine andere Möglichkeit. Einige könnten bald ganz schließen müssen. Von Céline Kuklik.

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90 Kommentare

Kommentare

Möbius
@11:14 Uhr von Vector-cal.45

 

Warum werden dann Eintrittskarten für die Oper teils mit mehreren hundert Euro von den Städten bezuschusst?

Können die Reichen und Schönen sich Ihr vergnügen nicht selbst leisten?

Die Bürger zudem auch Kinder gehören haben ein Recht auf minimale Freizeitmöglichkeiten in Ihrer Stadt, dazu gehört auch ein oder mehrere Schwimmbäder. 

Auch dafür zahlen die Bürger Steuern.

 

Und der Möglichkeit, auch mal eine Oper oder ein klassisches Konzert besuchen zu können. […]...

 

Dass gerade die Kinder eine möglichst nahegelegene Möglichkeit haben Schwimmen zu gehen, ist m. E. wichtiger, als dass Erwachsene sich stundenlang im Opernsaal den Hintern platt sitzen.

 

Wie so oft heute geht es aber hier nur um das „institutionalisierte“ öffentlich organisierte Badevergnügen. 
 

Ich bin zB in den 1970er Jahren noch mit meinen Eltern in den Wald zum stillgelegten Baggersee gefahren. Und in aufgepumpten Autoschläuchen gepaddelt. Heute ist das meist aus unterschiedlichsten Gründen verboten, ebenso wie Strandburgen... 

Miauzi
@10:53 Uhr von Opa Klaus

 

Was macht Sie glauben, dass nur die Reichen und Schönen, um Ihre Begrifflichkeiten zu verwenden, in die Oper gehen? Bitte diese Schublade wieder schließen, Sie könnten sich Kopfschütteln einhandeln. 

Jup - genau darum geht es bei der "Bezuschussung" solcher kultureller Einrichtungen -> ein demokratischer Akt der kulturellen Teilhabe.

Oper war in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts z.B. in Frankreich die Institution in der sich das Grossbürgertum selbst und seinen Reichtum feierte. Darum hat es diese auch zu 100% mit seinen Geldern finanziert (Jahres-Abo für die Logen). Wer sich mal mit dem Bau der Pariser Oper beschäftigt -> die Räume für die Akt-Pausen wurden bewusst palastartig prächtig konzipiert. (gibt eine gute Doku von Arte dazu)

Da bin ich ja wirklich froh in der DDR aufgewchsen zu sein - da konnte man auch mit dem Lohn eines Arbeiters sich ein Konzert oder einen Opernabend leisten.

Und Oper fürs Volk habe ich dann in den 90er in Verona erlebt -> mit 20.000 bei Verdis "Nabucco"

melancholeriker
@10:20 Uhr von tagesschlau2012

Das ist jedoch kein rein saarländisches Problem: Vor allem in Hessen, Baden-Württemberg, Bayern und den östlichen Bundesländern mussten schon Bäder schließen, weil sie kein Personal fanden....

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Warum sollte jemand eine schlecht bezahlte Arbeit annehmen bei der besonders am Wochenende und Feiertage Hochbetrieb ist, wenn man für minimal weniger Geld selbst faul im Schwimmbad liegen kann?

 

Und sicher haben Sie den Top Tipp, wo man gerade am ungestörtesten diese Faulliegerei genießen und alimentiert abfeiern kann und dabei auch noch die Lütten von Steuerzahlern beschimpfen darf. Jedes Thema ist willkommen, um soziale Mißstimmung an noch weiter unten im Klassement kämpfenden Menschen abzulassen. 

 

Ein zur Erholung und für Spaß ausreichendes und förderndes Angebot an soliden Schwimmbädern sollte für so ein reiches Land kein Thema sein für soziale Abwertung gegen die Opfer gesellschaftlich geduldeter Deklassierung oder gar Verwahrlosung, wenn ich mir die Motive  hinter Hartz4 betrachte. 

 

Vector-cal.45
Schwimmbadsterben

Meines Erachtens nur einer von unzähligen Kollateralschäden, die von einer völlig fehlgeleiteten und maßlos überzogenen „Corona-Politik“ verursacht wurden.

 

Neben Gastro, Hotel, Kinos sind eben auch sehr viele andere Freizeit-, Sport- und Erholungsstätten betroffen. Vom Indoor-Spielplatz über das Fitnessstudio bis hin zur Kletterhalle. Dazu zählen eben auch die Schwimmbäder. Bei uns in der Gegend mussten ebenfalls einige kleine aber beliebte Freibäder schließen.

 

Dass Arbeitskräfte, welche sich zwangsweise umorientiert haben, nun nicht mehr zurück zu gewinnen sind, ist nur eine logische Konsequenz. Anstatt den Fachkräftemangel wirksam zu bekämpfen, mussten sich viele Betroffene einfach umzuorientieren. Die Besserverdiener konnten es durchaus verschmerzen, viele Monate mit Kurzarbeitergeld auszukommen, aber Beschäftigte im Schwimmbad oder der Gastro dort?

 

Hinzu kommt, dass auch zukünftige „pandemiebedingte“ Betriebsverbote nicht auszuschließen sind. Schlechte Vorraussetzungen.

Kaneel
11:07 Uhr von Vector-cal.45 @10:41 Uhr von Kaneel

Während meiner Arbeit in der Pflege hatte ich mindestens jedes 2. WE Dienst, weiß also schon, wovon ich spreche.

 

Deshalb habe ich ja auch Ihre Tätigkeit mit meinem Post mit gewürdigt. Ich hoffte das käme so rüber. Im besten Fall ist es möglich Dienste so einzuteilen, dass nicht jede/r jedes Wochenende arbeiten muss. In Bezug auf Familienleben und Kontakte im Freundeskreis pflegen, ist das immer schwierig, wenn man selten gemeinsam frei hat. Ausreichend und verlässliche freie Wochenenden halte ich für elementar. Wenn das Personal knapp ist, funktioniert dies allerdings noch schlechter.

nie wieder spd
@11:15 Uhr von Miauzi

Das die finanziellen Mittel heute fehlen hat viele Ursachen - da reichen nicht mal 2000 Zeichen um diese nur ansatzweise aufzählen oder gar diskutieren zu können.

Ich sage mal was -> Gewerbesteuer

Grosse Firmen (z.B. Bayer-Konzern) "rechnen" sich künstlich arm um so nix zu zahlen

Ein ganz wichtiger Aspekt!
Da pro Jahr ca 150 Milliarden Euro in Form von Steuerhinterziehungen gestohlen werden, ohne dass sich die Finanzminister großartig darum kümmern, muss es im Laufe der Zeit natürlich zu Steuererhöhungen kommen, die ohne den verbrecherischen Steuerdiebstahl nicht nötig wären. Der Staat hätte die unabdingbare Pflicht, solche steuerverbrechenden Schmarotzer zu verfolgen, tut das aber nicht.
Auch das kann gar nicht oft genug erwähnt werden. 
Denn auch deshalb müssen öffentliche Bäder geschlossen werden.

Miauzi
@11:14 Uhr von Vector-cal.45

 

Dass gerade die Kinder eine möglichst nahegelegene Möglichkeit haben Schwimmen zu gehen, ist m. E. wichtiger, als dass Erwachsene sich stundenlang im Opernsaal den Hintern platt sitzen.
 

Wenn ich auf ein Konzert will, muss ich das bezahlen und es sollte völlig egal sein, ob Klassik oder Rock oder … . Warum werden da gewisse Sparten bevorzugt behandelt?

Eine Konzert-Karte bekommt man für "modern" oder "klassisch" schon ab 100 bis 200 Euro...

..für die Oper geht es (ohne kulturelle Subventionen) bei dem 10 bis 20 fachen los.

Ich habe im Sommer 1989 nach einem Konzert (im Haus am Gendarmenmarkt) ein älteres Ehepaar aus den USA getroffen - die sassen mit mir am gleichen Cafehaustisch.

Dieses Ehepaar begleitete das Orchester (aus Baltimore) auf seiner Welttournee - im Rahmen des Fanclubs.

Man unterhielt sich auch über die Eintrittspreise - hier (DDR) wie dort (USA) - auch über die Oper.

Und dann der Satz der mir bis heute haften gebleiben ist:

"Oper (in der USA) ist nur was für REICHE Leute"

Menschen 123xyz
Musische Bildung,

Und Verständnis der geschichtlichen Zusammenhänge..... ist für Kinder auch wichtig und Kinder sollen nicht nur durch die Schule lernen egal ob Bewegung, Kunst, Kultur, Wissenschaft. Denn das echte Leben (Spaß, Spiel, Erforderlichkeiten im Zusammenleben, bei Unterhalt, Essen, Wohnung, Renovierung, Mobilität, Gesundheit) und ausprobieren lehrt besser, vorausgesetzt man hat Grundlagen. Eins ohne das andere ist immer zu wenig. Deswegen: Breites nahes Angebot für alle ist Ausdruck für Freiheit und Garant für Zusammenhalt der Gesellschaft.

Kaneel
10:58 Uhr von schabernack @10:19 Uhr von Kaneel

Frei- bis Jugendschwimmer war dann im Hallenbad. So sehr gut kann ich nicht schwimmen, aber sicher. Nur Brust. Ich Trottel hatte in der Schule in der 11/1 Schwimmen gewählt. Bei Kraulen auf Zeit wäre ich fast ertrunken.

Kraulen ist auch schwieriger. Wobei viele kein richtiges Brustschwimmen mit Kopf unter Wasser anwenden bzw. gelernt haben. Bedauerlich ist, dass die Lehrkräfte dies meiner Erfahrung nach selbst nicht so adäquat beherrschen und vermitteln können. Schon gar nicht in großen Schulklassen. Eigentlich müsste man die Technik in Kleingruppen bei mindestens Semiprofis lernen. Selbst hatte ich mir vor etlichen Jahren ein paar Einzelstunden gegönnt um annähernd Kraulen und besseres Brustschwimmen zu lernen für den Rettungsschwimmer. Habe ich hinterher dann doch nur freizeitmäßig angewendet, aber ein bisschen davon ist hängen geblieben.

FritzF
Welcher Mangel?

Die nicht vorhandenen Fachkräfte sind nur der Zeit etwas voraus und die Technik etwas zurück, wie autonomes Fahren im Gütertransport,  Überwachungsaufgaben durch KI, Hirnschrittmacher und -Protese statt langwieriges Lernen / Ausbildungen. 

melancholeriker
@10:58 Uhr von schabernack

 

 

Mein Vater konnte nicht schwimmen, und das hat meine Mutter genervt. Sie wollte nicht auch noch zwei Kinder Bleienten haben. Gut war allerdings, dass auch er gerne mit ins Freibad kam. Das war schon als Kleinkind jener «Vingster See». Ex-Baggerloch, bis heute Freibad der Stadt Köln.

 

Im Grundschulalter haben wir dann alle unseren Frei- und Fahrtenschwimmer im Anschluss an entsprechende Schwimmkurse gemacht.

 

Frei- bis Jugendschwimmer war dann im Hallenbad. So sehr gut kann ich nicht schwimmen, aber sicher. Nur Brust. Ich Trottel hatte in der Schule in der 11/1 Schwimmen gewählt. Bei Kraulen auf Zeit wäre ich fast ertrunken... 

 

Als ich als Landei 1970 ins Kreisstadtgymnasium kam, bildeten die Schüler aus meinem Kaff nahezu geschlossen den Haufen der Nichtschwimmer*  in der 5a.

Der "Klassenunterschied" war prägend. Büdingen hatte ein Freibad und ein Hallenbad. Es war nicht zu übersehen, daß diese Mädels und Jungs aus der Stadt durchgehend besser entwickelt zu sein schienen. 

​​​

 

Vector-cal.45
@11:03 Uhr von Giselbert

"Die Bürger zudem auch Kinder gehören haben ein Recht auf minimale Freizeitmöglichkeiten in Ihrer Stadt, dazu gehört auch ein oder mehrere Schwimmbäder."

So sehe ich das auch, zumal es wirklich Minimalforderungen sind die man erwarten kann (weil auch für die Gesundheit und Kindesentwicklung so wichtig)!
Außer dem notorischen Geldmangel bei Kommunen beobachte ich als weiteren Grund die Verlagerung hin zu fragwürdigen Ausgaben.
Der Bürger ist zwar gut genug gemolken zu werden, aber für sein Wohl fühlt man sich schon lange nicht  mehr verantwortlich, sonst wäre so etwas wie eine Schwimmbadschließung oder das Vergammelnlassen ein Tabu.

Ich stimme hier zu und möchte anmerken: Auf der anderen Seite wird hier bei uns regelmäßig jedes Jahr die Grundsteuer erhöht und es wird nun ein neuer regelmäßiger Beitragssatz für die anliegenden Straßen erhoben usw.

Aber für Freizeitangebote in erster Linie für Kinder und Jugendliche fehlt angeblich das Geld. Das alles steht bald in keinem Verhältnis mehr.

Kaneel
0:47 Uhr von ich1961 10:19 Uhr von Kaneel  

Sehen Sie, so unterschiedlich ist das. Ich hatte nie einen Führerschein und mein Mann hat Schichtarbeit gehabt und war eher selten zu Hause, um die Kinder "durch die Gegend zu fahren". Und weil die Busse (auf dem Land) nun mal nicht oder eben auch nur sporadisch gefahren sind, gab es diese Möglichkeit auch nicht. Und wenn wir irgend wann mal ein Urenkelchen haben und ich noch "fit bin", dann würde ich auch da gerne beim schwimmen lernen helfen.

 

Und genau das finde ich wunderbar und anerkennenswert. Mir ging es darum unterschiedliche Gegebenheiten, Fähigkeiten, Herangehensweisen nicht gegeneinander zu sehen, sondern diese anzuerkennen. Bei uns gab es weder einen See, noch ein Schwimmbad vor Ort. Noch besaßen meine Eltern einen Pool. Schwimmen lernen im Planschbecken hat leider nicht so funktioniert. ;-)) Also wir hätten eh gefahren werden müssen und so hatten wir Schwimmkürsler das Hallenbad für uns.

Kaneel
1:26 Uhr von frosthorn

 

wenn die Probleme schon damit anfangen

dass man / frau die Kinder nicht zum Freibad fahren kann ...

Meine Güte. Unser Fußweg ins Freibad dauerte eine dreiviertel Stunde, und den haben wir gerne gemacht, in den Sommerferien täglich.

 

Das ist zwar auch nicht gerade um die Ecke, aber nicht mit meinen 15 km zu vergleichen. Wenn es damals einen gesicherten Radweg gegeben hätte, aber den gibt es heute noch nicht. Dorf halt. Ich bin meinen Eltern äußerst dankbar, dass sie uns gefahren haben und wir waren alle „Wasserratten“.

ich1961
11:24 Uhr von das ding   /…

11:24 Uhr von das ding

 

//So steht es im Bericht. //

 

Im Bericht steht aber auch dieses (und noch mehr):

 

**Denn seit dem 1. Juni muss das Freibad trotz Hauptsaison an dem Tag schließen. Dem Bad sei nichts anderes übriggeblieben, sagt Schwimmmeisterin Silvia Keller. Lange Zeit habe man nach einer weiteren Fachkraft für Bäderbetriebe gesucht, aber niemanden gefunden, auch nicht für einen Tag: "Da laut Arbeitszeitverordnung jedem einmal pro Woche wenigstens ein freier Tag zusteht, ist meiner nun der Mittwoch. Und weil ansonsten keine Fachkraft da ist, muss das Bad an diesem Tag geschlossen bleiben.

Mitarbeiter für die Beckenaufsicht gibt es genug, doch die Technik muss eine ausgebildete Fachkraft überwachen und prüfen: "Die Badegäste können krank werden, wenn beispielsweise nicht genügend Chlor im Wasser ist. Zu viel Chlor wiederum kann Allergien oder Ohrenschmerzen auslösen", erklärt Keller, die seit mehr als 40 Jahren in ihrem Beruf arbeitet."**