Ein Mitarbeiter einer Wechselstube in Istanbul zählt Lira- und Dollarscheine

Ihre Meinung zu Türkei: Zwangsumtausch gegen die Lira-Krise

Firmen in der Türkei müssen seit kurzem ein Viertel ihrer Exporteinnahmen in Lira umtauschen. Das soll die Währung stützen und verschafft der Zentralbank Devisen. Doch den Unternehmen und dem Land drohen negative Folgen. Von Oliver Mayer-Rüth.

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79 Kommentare

Kommentare

Account gelöscht
Türkei: Zwangsumtausch gegen die Lira-Krise....

Und das ist die Klemme, die Kreditklemme.
Mit den Erlösen aus dem Zwangsumtausch will die türkische Zentralbank die finanziellen Mittel bekommen, um durch Stützungskäufe die Lira zu stabilisieren. Zuletzt lag die Geldentwertung bei über 30 Prozent. Sie führt zur Verarmung breiter Schichten. Würde Erdogan aber die Zinsen erhöhen (im Kampf gegen den Währungsverfall), dann träfe es seine Wählerklientel, die mittleren und kleinen Firmen, vor allem in der Bauwirtschaft. Kredite würden teuer.

Sisyphos3
erließ der Staat ohne Vorankündigung

ein Dekret und führte eine "mildere Form einer Kapitalverkehrskontrolle" ein,
---------------
.
wie denn sonst ?
Die Bundesbank kündigt ja auch Änderung des Leitzinses nicht Wochen vorher an
oder eine Firma wenn sie ne andere kauft, (in der Art Insiderwissen)

werner1955
Zwangsumtausch

Das wird nichts werden.

Wir hatten das mit der DDR auch schon und Sie ist daran oder deswegen zugrunde gegengen.

Nettie
Klassisches Beispiel für Machtpolitik auf Kosten der Bürger und

ihrer Wirtschaft
.
„(…) Doch den Unternehmen und dem Land drohen negative Folgen“
Nicht nur das: Diese „Maßnahme“ (der Zwangsumtausch) ist völlig wirkungslos.
.
„Man wolle offenbar die klammen Devisenreserven der Zentralbank aufbessern, heißt es in Managerkreisen“
„Man“? Erdogan und seine Vasallen will bzw. wollen das. Denn wer kein Geld (mehr) hat, hat er auch keinen „Handlungsspielraum“ mehr. Genauer: Keine Macht.

wenigfahrer
Am 19. Januar 2022 - 13:07 Uhr von werner1955

"Zwangsumtausch

Das wird nichts werden.

Wir hatten das mit der DDR auch schon und Sie ist daran oder deswegen zugrunde gegengen. "
-
Ich kenne mich zwar nicht aus, aber ich hab von einen Zwangsumtausch der DDR Bürger noch nie was gehört, in was mussten denn die DDR Bürger umtauschen, meines Wissens hatten die nur ihre Mark, die im Land gültig war.
Außer sie fuhren nach dem Westen, oder in Nachbarländer, wo man in Landeswährung tauschen musste.

cor ruptly ru
@ Giselbert

Dennoch braucht gerade die EU hier gar nicht verächtlich auf die Geldpolitik der Türkei zu schauen...

Tut sie gar nicht. Überflüssiger Vorwurf.

harry_up
@ werner1955, um 13:07

Wenn Sie schon von "untergehen" der DDR reden, war das längst vorher.

Rybnika
Wieder einmal

hat Erdogan seinen Willen offenbart, was für ihn wichtig ist.....Macht, nur Macht. Das Wohl seines Volkes ist für ihn unwichtig.
Aber endlich werden den gebeutelten Menschen die Augen geöffnet, wie das System Erdogan tickt.
Hoffentlich nicht mehr allzulange, bevor es wirklich zu einem Umsturz kommt und der wird blutig, sehr blutig, weil sich der Möchtegernsultan nicht belehren läßt.

Traumfahrer
Türkei !

Wieder einmal zeigt Erdogan seinen Anspruch auf die Macht, die allseitige Macht, aber auch seine ganze Dummheit. Denn so gräbt er sein eigenes Grab, und das seiner Banditen, die ihn immer noch unterstützen !
Es stehen ja bald Wahlen an, da wird er hoffentlich die Rechnung erhalten !

wenigfahrer
Am 19. Januar 2022 - 13:20 Uhr von Rybnika

" Wieder einmal

hat Erdogan seinen Willen offenbart, was für ihn wichtig ist.....Macht, nur Macht. Das Wohl seines Volkes ist für ihn unwichtig.
Aber endlich werden den gebeutelten Menschen die Augen geöffnet, wie das System Erdogan tickt. "
-
Ich war noch nie in Türkei, hatte auch nie Menschen der Region als Arbeitskollegen, weiß also nur was bei uns in der Presse steht,
Wie viel Länder auf der Welt haben wir denn, wo es wie immer um Macht und Geld geht?, wo die Bevölkerung eher keine Stimme hat.
Er ist also nicht allein und in bester Gesellschaft, das wird sich auch so schnell nicht ändern.

Sisyphos3
12:59 Uhr von Giselbert

Wenn ich nur 2013 an Zypern denke, wo viele Sparer enteignet wurden.
-------------
.
daran erinnere ich mich auch,
ebenso an den dort bezahlten Zinssatz von 7 %,
als der bei uns bei 1 % lag

Bender Rodriguez

Ich bin gespannt, wann die Bevölkerung merkt, dass Erdogan mehr schadet, als er bringt.
.
Und wenn er abgesetzt wurde, dann will ihn nie jemand gewählt haben.
So ist das eben.

Möbius
Spannend ist doch, ob auch deutsche Niederlassungen betroffen

Müssen Automobilteile jetzt in Deutschland teurer werden? Vermutlich. Schließlich ist dass das Hauptexportgut, vieles davon von deutschen Zulieferern produziert.

Ich halte die Maßnahme für sehr geschickt. Als Zwangsumtausch würde ich das nicht bezeichnen. Das die Türkei ihren Außenhandel größtenteils in Dollar abwickelt ist ja eher ungewöhnlich für ein „westliches“ Land.

Tatsächlich hätte die Ukraine genau das schon seit Jahren machen sollen um ihre Währung zu stützen und die Verbraucher zu entlasten. Aber da wäre wohl vor allem Deutschland auf die Barrikaden gegangen, denn ähnlich wie am Bosporus wird auch in der Ukraine für deutsche Autofirmen produziert ....

Erdogan hat sicher auch Protest aus Berlin zu hören bekommen, den er aber ignoriert haben dürfte. Chapeau !

Shantuma
@wenigfahrer um 13:42

"Wie viel Länder auf der Welt haben wir denn, wo es wie immer um Macht und Geld geht?, wo die Bevölkerung eher keine Stimme hat."

Grob geschätzt 100% der Länder, wenn ich irgendwelche Mini-Inselstaaten mal weglassen.

Geld regiert die Welt.

Sisyphos3
13:42 Uhr von wenigfahrer

Wie viel Länder auf der Welt haben wir denn, wo es wie immer um Macht und Geld geht?,
wo die Bevölkerung eher keine Stimme hat.
---------------
.
heißt das,
hierzulande gibt es das nicht
die Bevölkerung ist ganz selbstlos
schaut nicht nach ihrem Vorteil
wenn es um billiges Fleisch, preisgünstige Textilien geht
verzichtet auf Wohngeld, wenn sie es bekommen könnten

Sisyphos3
14:28 Uhr von Bender Rodriguez

Und wenn er abgesetzt wurde, dann will ihn nie jemand gewählt haben.
So ist das eben.
.........
.
das gilt nicht nur bei Erdogan !

zöpfchen
Islamischer Umbau muss final scheitern

@ 19. Januar 2022 - 14:28 Uhr von Bender Rodriguez
„Ich bin gespannt, wann die Bevölkerung merkt, dass Erdogan mehr schadet, als er bringt.“
.
« Und wenn er abgesetzt wurde, dann will ihn nie jemand gewählt haben. »
______

Ich drücke Herrn Erdogan die Daumen. Er steht für den Umbau eines Staates zum islamischen Staatswesen. Und so wie es in Deutschland ein 1945 brauchte um den Nationalismus als politische Ideologie final scheitern zu lassen, braucht es mindestens noch fünf Jahre um den Islam als politische Basis von politischen Handeln final scheitern zu lassen.
Tut mir leid , Türkei!

zöpfchen
Islamischer Umbau muss final scheitern

@ 19. Januar 2022 - 14:28 Uhr von Bender Rodriguez
„Ich bin gespannt, wann die Bevölkerung merkt, dass Erdogan mehr schadet, als er bringt.“
.
« Und wenn er abgesetzt wurde, dann will ihn nie jemand gewählt haben. »
______

Ich drücke Herrn Erdogan die Daumen. Er steht für den Umbau eines Staates zum islamischen Staatswesen. Und so wie es in Deutschland ein 1945 brauchte um den Nationalismus als politische Ideologie final scheitern zu lassen, braucht es mindestens noch fünf Jahre um den Islam als politische Basis von politischen Handeln final scheitern zu lassen.
Tut mir leid , Türkei!

und-nachts-da-ruft
um 15:01 Uhr von Möbius

Ich halte die Maßnahme für sehr geschickt. Als Zwangsumtausch würde ich das nicht bezeichnen.

Als was dann? Unfreiwillige Geldentwertung?

Vielen Firmen dürfte das nicht wehtun, weil sie eben auch Mitarbeiter und so weiter bezahlen müssen. Wirtschaftlich ist es jedoch nicht "geschickt" sondern das Gegenteil. Es ist ein wesentliches Investitionshemmnis, da nicht sicher ist, was als nächstes kommt und es kann schließlich nur noch schlimmer werden, solange man die eigentlichen Probleme nicht angeht, was wiederum Erdogan nicht will.

cor ruptly ru
@ Möbius

Müssen Automobilteile jetzt in Deutschland teurer werden? Vermutlich.

Nein, eher billiger. Lesen Sie einfach den Artikel.

meine_eigene_meinung
Kann er doch alles machen, darf er auch

aber müssen wir unsere Automobilwerke und Zulieferer in seinem Land bauen?

Als es damals die Nachricht gab, dass VW ein Werk in der Türkei bauen will, war klar, dass ich kein Produkt dieser Marke mehr kaufe.

Wenn der Präsident glaubt, dass solche Aktionen seinem Land nützen, soll er .

Aber wenn es für alle Investoren schlecht ist, dann sollten diese nicht mitmachen.

cor ruptly ru
Absturz

Die türkische Lira kämpft ums Überleben. Wenn man den Firmen ans Geld will, steht die türkische Wirtschaft bald in einer Reihe mit dem Iran oder Kasachstan.

cor ruptly ru
@ zöpfchen

Tut mir leid , Türkei!

Das klingt nicht gerade aufrichtig.

schabernack
13:07 Uhr von werner1955


Zwangsumtausch. Das wird nichts werden.
Wir hatten das mit der DDR auch schon und Sie ist daran oder deswegen zugrunde gegangen.


Gar nix mit untergegangen ist die DDR, weil Sie da als Tourist mal zwangsweise DM in DDR-Mark umtauschen mussten. Polen ist auch nicht als Sozialistischer Staat verstorben, weil ich damals 1988 andauernd DM in Złoty umtauschen musste. Quasi Säcke voll mit Złoty hatte ich. Aber ich wusste nicht, was ich denn noch so alles davon kaufen sollte.

Möbius
@corruptly ru 15:52: Sie irren sich !

Ich habe Ihnen zuliebe den Artikel noch einmal gelesen und festgestellt, dass es genau so ist, wie ich in meinem vorherigen Post behauptete:

Automobilzulieferer müssen sich auf höhere Kosten einstellen, egal ob es sich um die VW Tochter vor Ort oder (eher die Ausnahme) ein originär türkisches Unternehmen handelt.

friedrich peter peeters
Was wäre denn die Alternative ?

Man kann den Zwangsumtausch kritisieren. Aber welche kurzfristige Alternativen hätte dann die Türkei. Und vergessen wir bitte nicht, nicht nur in Amerika sondern auch in Deutschland werden die Zinsen deutlich steigen. Die Geldschwemme geht zu Ende auch für das Türkei Geschäft und die viele Türkische Unternehmen hier in Deutschland und der Türkei.

Möbius
@und-nachts-da-ruft 15:27: Investitionshemmnis vs. Inflation

Das Problem der Türkei ist derzeit die galoppierende Inflation, nicht die zu niedrigen Direktinvestitionen.

Trotz der hohen Inflation ist die Türkei zB für deutsche (!) Firmen immer noch attraktiver als Firmenstandort als Deutschland, wegen viel niedrigerer Auflagen, geringerer Energiepreise (keine Energiewende und preiswertes russisches Gas frei Haus !), kurze Planfeststellungszeiten (Siehe: Flughafen Istanbul !), niedriger Lohnkosten.

Das Deutschland mit seinen gut ausgebildeten Facharbeitern im Vorteil ist, stimmt auch nur noch bedingt. Es gibt in Deutschland zu wenig (!) Akademiker, weil deutlich unter OECD Schnitt eines Jahrgangs studieren.

Die Türkei wird also durch diese Kapitalverkehrskontrolle etwas teurer, ist aber weiterhin als „verlängerte Werkbank“ ein Geschäft !

harry_up
Erdogan zehrt noch von der Zeit,...

...als er der Türkei Anfang der 2000er Jahre einen ungeahnten wirtschaftlichen Aufschwung bescherte und eine Demokratisierung des Landes forcierte.

Von der Demokratie ist er bekanntlich weit abgerückt, und auch sein wirtschaftliches Fortune scheint sehr zu schwächeln.
Es dürfte eine Frage der Zeit sein, bis die Mehrheit der türkischen Bevölkerung aus ihrem bislang unverbrüchliche Glauben an die Allmacht ihres Ministerpräsidenten erwacht.
Ob das reichen wird, ihn in absehbarer Zeit aus seinem Amt zu entfernen - darauf sollte niemand wetten; auch dann nicht, sollte die AKP bei den nächsten Wahlen deutlich unterliegen.
Dann zaubert er möglicherweise wieder irgendwelche Terroristen und Staatsfeinde aus dem Hut, die die Wahlen gefälscht haben, und das Verhaftungskarussell dreht sich wieder.

Möbius
@meine_eigene_meinung 15:53: Türkei profitiert v. Globalisierung

Sie möchten das vielleicht nicht unterstützen, aber viele tun es.

Wenn jemand in Deutschland einen zB „VW Golf“ kauft, dann kommen Teile aus Marokko, der Ukraine, aus Ungarn, Italien oder eben der Türkei.
.....
Weil dort die Löhne und oft auch die Energie und die Materialien preiswerter sind und weniger Auflagen bestehen. Die Logistik und - wie im Fall der Türkei - Währungsrisiken sind da schon eingepreist.
....

Dann wird in Deutschland vom Auto nur noch die Endmontage gemacht und das Fahrzeug im Hochpreismarkt Deutschland ins Schaufenster gestellt.
....

So funktioniert Globalisierung. Und profitieren tuen davon die Türkei und die Aktionäre deutscher Automobilkonzerne und deren Zulieferer.

Koray
Man wird sehen

Da die Unternehmen in der Türkei ihre Steuern, Energie-, Wasser-, Lohnkosten etc. in Lira zahlen müssen, werden die 25% wohl kaum ins Gewicht fallen für die allermeisten Betriebe. Wo jetzt der Nachrichtenwert ist erschließt sich mir daher nicht. Inwieweit die Maßnahme(n) was bringen wird, wird man sehen. Aber seine Wiederwahl wird er damit (hoffentlich) nicht retten können. Es wäre jedenfalls wünschenswert, wenn die Türkei wieder in ruhigere Fahrwasser kommt und mit ihm scheint dies kaum möglich.

schabernack
15:01 Uhr von Möbius


Ich halte die Maßnahme für sehr geschickt.
Als Zwangsumtausch würde ich das nicht bezeichnen.


Ach nee … ach was … tatsächlich.

Wie soll man es denn bezeichnen, wenn Unternehmen 25% ihrer Exporterlöse von US-$ oder € oder GB-£ in Türkische Lira umtauschen müssen? Weg von den Devisen, von denen der Unternehmer weiß, dass sie auch morgen noch was wert sind. Die Türkische Lira kann schon morgen wieder weniger wert sein.

Muss man wohl als freiwilligen Zwangsumtausch bezeichnen.
Freiwilliger Zwangsumtausch mit gespendeter Gewinnvernichtung.

schabernack
16:23 Uhr von harry_up


Erdogan zehrt noch von der Zeit, als er der TÜR Anfang der 2000er Jahre einen ungeahnten wirtschaftlichen Aufschwung bescherte und eine Demokratisierung des Landes forcierte.

Der Herr mit dem Möchtegernturban hat in den letzten Jahren hohe Staatsausgaben generiert. Der Bosporus-Tunnel (2016), der neue Flughafen in Istanbul, die neue Brücke über den Bosporus, ein neues Atomkraftwerk. Bezahlt werden muss das alles auch (mind. teilweise) in Devisen an Internationale Konsortien als Bauausführende. Oder als Kredit / Baulandverschenkung aufgenommen / weggegeben für das AKW in Akkuyu. Kreditgeber / Beschenkter der Staat Russland.

So viele Devisen können die Unternehmen in der Türkei gar nicht heranschaffen, um das alles zu bezahlen ohne Strangulation der Türkischen Lira. Ein zu großer Turban vernebelt immer Sicht und Sinne. Flughafen 2018 eröffnet sollte dem Airport Dubai Konkurrenz machen. Dann kam Corona, und nun muss der Staat entschädigen für Wenigflug-Airlines.

Möbius
@schabernack 16:47: warum regen Sie sich auf ?

Das Wort „Zwangsumtausch“ erinnert an die DDR oder COMECON.

Hier geht es um Kapitalverkehrskontrolle, wie sie beizeiten viele westliche Staaten implementiert haben.

Was die türkische Zentralbank da tut, ist folgerichtig und zielführend.

Und ich kann Sie beruhigen: wäre die Inflation in Deutschland nicht bei 5% wie jetzt, sondern bei mehr als 30% (wie in der Türkei), hätten wir in Deutschland ganz ähnliche Regulierungen...

Michael Klaus Möller
Zwangsumtauch

was sagen eigentlich die Regierungen dazu das ihre Konzerne zum Zwangsumtausch von Devisen in Lira gezwungen werden sollen. auch stellt sich gleichzeitig die Frage wie lange soll das mit der Türkei noch weiter gehen anstatt dieses Land endlich zu sanktionieren oder die Hermesbürgschaft für unsere Firmen einzustellen.

zöpfchen

@ 19. Januar 2022 - 15:58 Uhr von cor ruptly ru
@ zöpfchen
« Tut mir leid , Türkei! »

„Das klingt nicht gerade aufrichtig.“

Einer Türkei, die einen islamistischen Kurs verfolgt, wie unter Erdogan, wünsche ich von Herzen, dass sie final scheitert. Die Minderheit der Türken, die ihren Glauben leben, aber einen laizistischen Staat wollen, die tun mir aufrichtig leid.

Möbius
@schabernack 17:18: so wie bei uns

„Dann kam Corona, und nun muss der Staat entschädigen für Wenigflug-Airlines.“

Russland ist auch nicht „beschenkt“ durch die Kreditvergabe an die Türkei.

Die Türkei ist so ziemlich das einzige NATO Land, das eine eigenständige Außenpolitik hat.

Das hat Vor- und Nachteile für Ankara.

Man bedenke aber, das trotz der ganzen Hochverrats- und Terrorismus Prozesse gegen deutsche (!) Staatsbürger (mit türkischen Wurzeln), Berlin auf Sanktionen gegen die Türkei verzichtet hat. Dabei hat die Türkei sozusagen 100 Nawalnys, wo Russland nur einen hat ... Ankara ist eben für Berlin wirtschaftlich doch „zu“ wichtig. Selbes Spiel mit China ...

Werner40

Statt endlich die Leitzinsen zu erhöhen werden Firmen durch den Zwangsumtausch von 1/4 ihrer Devisen um 30% p.a. geschädigt. So geht die Wirtschaft des Landes noch schneller den Bach runter. Erdogan scheint noch nicht einmal die Basics einer Finanzpolitik verstanden zu haben.

pxslo
Wirtschaft auf Wachstumskurs

Meiner Meinung nach sind diese Kursschwankungen oder besser gesagt Devisen-Manipulationen kein Indiz für die Situation der türkischen Wirtschaft. Schaut man sich diese nämlich an, so erkennt man sehr schnell wo die Reise hingeht: nämlich steil nach oben.

Gerade die türkische Export-Wirtschaft steigt 2-stellig. Die Türkei hat ganz klar die Chancen des Außenhandels entdeckt und ja, die Strategie geht auf. Auch dieses Jahr wird die Türkei wieder ein Rekord-Wirtschaftswachstum hinlegen. Schon sehr bald werden diejenigen in die Röhre gucken, die versuchen mit altbekannten Devisen-Manipulationen das Land in die Knie zu zwingen.

Die Tage der Dollar-Weltwährung sind sowieso gezählt. Vor allem wenn man die krankhafte Verschuldung der USA betrachtet.

schabernack
17:22 Uhr von Möbius / @schabernack


Das Wort „Zwangsumtausch“ erinnert an die DDR oder COMECON.

Es spielt gar keine Rolle, woran das erinnert. Es ist mehr als offensichtlich, dass nicht der Tourist in der Türkei täglich eine fest gelegte Summe Devisen in Türische Lira umtauschen muss.

Hier geht es um Kapitalverkehrskontrolle, wie sie beizeiten viele westliche Staaten implementiert haben.

Und wer aber diese vielen sind.
Das bleibt wie immer ein Geheimnis und Mysterium.

… warum regen Sie sich auf ?

Ich rege mich nicht auf … ich schreibe.

pxslo
@17:22 Uhr von Michael Klaus Möller

"was sagen eigentlich die Regierungen dazu das ihre Konzerne zum Zwangsumtausch von Devisen in Lira gezwungen werden sollen"

Solange die Konzerne in der Türkei prächtige Gewinne einfahren, und das tun sie, werden die Regierungen gar nichts machen. Im Gegenteil, man wird auf die Türkei zugehen, damit man ja nicht zu kurz kommt. Die Türkei ist in der glücklichen Position, dass es nicht an Investoren mangelt. Das wird sich noch stärker ausprägen, wenn das Seidenstraßen-Projekt die Türkei näher an China anbindet.

pxslo
@15:53 Uhr von meine_eigene_meinung

"Als es damals die Nachricht gab, dass VW ein Werk in der Türkei bauen will, war klar, dass ich kein Produkt dieser Marke mehr kaufe."

Ich war ebenso erfreut darüber, denn die Türkei entwickelt und baut (Fabrik fast fertig!) gerade ihren eigenen "Volkswagen" in Form eines E-Autos. Da wäre jede Konkurrenz schlecht für den Start (Ende 2022). Auch bin in überzeugt davon, dass die Tage der Verbrennungsmotoren und ihrer Produzenten gezählt sind. Die werden schneller vom Markt verschwinden als die meisten sich das je vorstellen können. Gut so!

cor ruptly ru
Wertverfall

Die Lira verliert immer mehr an Wert. Deutsche Firmen kommen immer billiger an Zuliefereteile oder an Rohstoffe aus der Türkei, während die türkische Wirtschaft kaum noch mit dem Westen konkurrieren kann.

cor ruptly ru
@ Michael Klaus Möller

Zwangsumtauch. was sagen eigentlich die Regierungen dazu das ihre Konzerne zum Zwangsumtausch von Devisen in Lira gezwungen werden sollen.

Die deutsche Regierung besitzt keine Konzerne.
Das kann ihr also egal sein.

cor ruptly ru
@ Michael Klaus Möller

auch stellt sich gleichzeitig die Frage wie lange soll das mit der Türkei noch weiter gehen anstatt dieses Land endlich zu sanktionieren oder die Hermesbürgschaft für unsere Firmen einzustellen.

Welche Firmen oder Projekte, die mit Hermes gesichert sind, kennen Sie denn? Welchen Grund für Sanktionen sollte es denn geben? Die Inflation?

cor ruptly ru
@ Möbius

Und ich kann Sie beruhigen: wäre die Inflation in Deutschland nicht bei 5% wie jetzt, sondern bei mehr als 30% (wie in der Türkei), hätten wir in Deutschland ganz ähnliche Regulierungen...

Nein, so weitgehende Eingriffe des Staates in die Eigentumsrechte von Unternehmen würde das GG gar nicht zulassen.

pxslo
@17:18 Uhr von schabernack

"Der Herr mit dem Möchtegernturban hat in den letzten Jahren hohe Staatsausgaben generiert. Der Bosporus-Tunnel (2016), der neue Flughafen in Istanbul, die neue Brücke über den Bosporus, ein neues Atomkraftwerk."

Falsch! Die Türkei hat all diese Investitionen ohne Steuergelder finanziert, indem man Verträge mit Investoren unterzeichnet hat. So haben bspw. 5 türkische Baufirmen den Flughafen Istanbul gebaut und dürfen diesen 25 Jahre betreiben. Die Türkei bekommt jährlich(!) umgerechnet 1 Mrd. $ an Mieteinnahmen. Und das dies ein Win-Win-Deal war, sieht man am rasanten Wachstum der größten türkischen Fluggesellschaft. Anders als die europäische Konkurrenz hat diese nämlich keinerlei Corona-Staatshilfen in Anspruch genommen. Und seit 2 Jahren macht man wieder ordentlich Gewinne. Der Flughafen war dafür ausschlaggebend. Gewachsen ist man vor allem im Cargo-Geschäft und zählt weltweit heute zu den Top-5.

Grossfamilienberater

Die Frage ist, ob die Massnahme des Zwangsumtauschs zielfuehrend ist. Wer hat Vorteile ? Wer hat Nachteile ?.Fuer tuerkische Unternehmen, die Devisen zum Einkauf von Rohstoffen, Vorprodukten etc. benoetigen, kann der Zwangsumtausch schnell zur existentiellen Bedrohung werden. Fuer Unternehmen, die nicht oder kaum von Importen abhaengig sind, ist der Umtausch leichter verkraftbar. Dabei ist auch zu beruecksichtigen, dass die guenstige Kreditaufnahme entlastende Wirkung kostenseitig hat. Im Ergebnis ist eine solche Zwangsumtauschmassnahmeimmer schlecht fuer ein Wirtschaftswachstum und Ausdruck verfehlter Wirtschaftspolitik.

cor ruptly ru
@ zöpfchen

Einer Türkei, die einen islamistischen Kurs verfolgt, wie unter Erdogan, wünsche ich von Herzen, dass sie final scheitert.

Was meinen Sie mit Scheitern? Die Staatspleite? Die Vernichtung der privaten Vermögen? Verarmung? Massenarbeitslosigkeit?
Ist so ein Wunsch des Scheiterns einer anderen Gesellschaft aufrichtig?
Ich finde Ihre Forderungen nicht human und nicht diskussionswürdig.

cor ruptly ru
@ Möbius

Trotz der hohen Inflation ist die Türkei zB für deutsche (!) Firmen immer noch attraktiver als Firmenstandort als Deutschland, wegen viel niedrigerer Auflagen, geringerer Energiepreise (keine Energiewende und preiswertes russisches Gas frei Haus !), kurze Planfeststellungszeiten (Siehe: Flughafen Istanbul !)

Das ist eher ein Beispiel für ein grandioses Scheitern.

pxslo
@17:49 Uhr von zöpfchen

"Einer Türkei, die einen islamistischen Kurs verfolgt, wie unter Erdogan, wünsche ich von Herzen, dass sie final scheitert."

Zum Glück entscheiden das noch immer die Türken welchen Kurs ihr Land einschlägt. Die Zeiten sind vorbei, als selbsternannte Herren. . . . . .

Hass ist übrigens ein schlechter Ratgeber. Schauen Sie lieber auf die Zahlen u. Statistiken. Die Türkei ist, anders als manch ein Euro-Land, sicherlich kein failed state.

pxslo
@18:02 Uhr von Möbius

"Man bedenke aber, das trotz der ganzen Hochverrats- und Terrorismus Prozesse gegen deutsche (!) Staatsbürger (mit türkischen Wurzeln), Berlin auf Sanktionen gegen die Türkei verzichtet hat."

Die Betonung liegt hier tatsächlich auf Hochverrat und Terrorismus. Würde die Türkei da kein Verfahren eröffnen, wäre sie nichts anderes als eine Bananenrepublik.

Interessanter ist aber ihre Sicht der Dinge: weil es sich um deutsche Staatsbürger handelt (wozu dann der Hinweis auf "türkische Wurzeln"?) sollte Berlin reagieren. Warum eigentlich? Genießen Deutsche ein Sonderrecht?

pxslo
@18:03 Uhr von Werner40

"So geht die Wirtschaft des Landes noch schneller den Bach runter. "

Die Wirtschaft der Türkei geht seit Jahren den Bach herauf u. nicht runter - und das immer schneller!

pxslo
@16:23 Uhr von harry_up

"Erdogan zehrt noch von der Zeit,...
...als er der Türkei Anfang der 2000er Jahre einen ungeahnten wirtschaftlichen Aufschwung"

Ungeahnt war der wirtschaftliche Aufschwung der Türkei nur für die vielen Ahnungslosen, die beim Thema "Türkei" immer mitreden wollen (u. dies auch tun) aber kaum etwas über das Land wissen.

Auch jetzt schwafeln diese Leute etwas von Inflation oder Abschwung ohne genau zu wissen was sie da eigentlich sagen.

Nein, die Türkei hat keinen Abschwung, sondern befindet sich in einem starken Wirtschaftswachstum!

pxslo
@17:18 Uhr von schabernack

"Flughafen 2018 eröffnet sollte dem Airport Dubai Konkurrenz machen. Dann kam Corona, und nun muss der Staat entschädigen für Wenigflug-Airlines."

Falsch. Der Flughafen Istanbul sollte nicht dem Airport Dubai Konkurrenz machen, sondern den 4 europäischen HUBs. Schauen Sie sich die Zahlen an: die in Istanbul ansässige Fluggesellschaft hat 2020 u. 2021 mit einem Milliarden-Gewinn abgeschlossen. Und anders als die europäische Konkurrenz keinerlei Staatsgelder in Anspruch genommen. Die Rechnung ist also aufgegangen. Wenigflug-Airlines finden Sie sicherlich nicht in Istanbul. Dort herrscht hektischer Betrieb.

Grossfamilienberater
Zu Schabernack um 16.47

Sir haben natuerlich recht. Eine gesetzliche Verpflichtung zum Umtausch von Devisen in die Landeswaehrung nennt man Zwangsumtausch (wie sollte man ihn auch anders bezeichnen ?). Er ist ein staatllches Instrument im Rahmen einer Kapitalverkehrskontrolle oder -regulierung. Ein anderes Instrument ist bspw. das Verbot bzw. die Einschraenkung von Kapitaltransaktionen. Alle diese Instrumente sind durchgaengig Ausdruck einer volkswirtschaftlichen Schieflage.

schabernack
18:02 Uhr von Möbius / @schabernack


«Dann kam Corona, und nun muss der Staat entschädigen für Wenigflug-Airlines.»・So wie bei uns.

Nöö … völlig anders als bei uns. Der TÜR Staat ist dem Flughafenbetreiber in Istanbul vertraglich verpflichtet, Entschädigug zu zahlen, unterschreitet die Gesamtzahl an Starts / Landungen den angenommenen Wert, den der Betrieb erreichen soll. Ob das durch Corona geschieht, oder durch aus anderen Gründen flugfaule Touristen, Geschäftsleute etc. … spielt gar keine Rolle.

Russland ist auch nicht „beschenkt“ durch die Kreditvergabe an die Türkei.

RUS ist beschenkt durch Landschenkung des Geländes, auf dem das AKW Akkuya errichtet wird. Gebaut von Arbeitern aus RUS, (zum Teil) bezahlt mit dem Kredit aus RUS an die TÜR. Sollte das Ding mal fertig sein, ist der Betreiber ein RUS Konsortium nach TÜR Recht. Die TÜR hat erst mal Pacht an den Betreiber zu zahlen. Mit der Option im Vertrag, später Mitbetreiber werden zu können. Ganz anders als in Deutschland.

pxslo
@18:58 Uhr von cor ruptly ru

"...während die türkische Wirtschaft kaum noch mit dem Westen konkurrieren kann."

Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Es ist gerade die Konkurrenz-Stärke der türkischen Wirtschaft, die es ihr erlaubt in Corona-Zeiten ein so starkes Exportwachstum hinzulegen. Und das vor allem in den hart umkämpften westlichen Märkten.

schabernack
19:07 Uhr von pxslo / @schabernack


»Der Herr mit dem Möchtegernturban hat in den letzten Jahren hohe Staatsausgaben generiert. Der Bosporus-Tunnel (2016), der neue Flughafen in Istanbul, die neue Brücke über den Bosporus, ein neues Atomkraftwerk.»

Falsch! Die Türkei hat all diese Investitionen ohne Steuergelder finanziert, indem man Verträge mit Investoren unterzeichnet hat.


Nicht falsch … sondern richtig. Und schon dreimal völliger Tinnef, der Bau des AKW in Akkuya würde den Türkischen Staat keine Steuergelder kosten.

Der Bosporus-Tunnel scheint mir sehr sinnvoll, bei der neuen Bosporus-Brücke denke ich das auch. Istanbul hat eine geographisch ganz ausgezeichnete Lage für einen großen Flughafen. Als quasi perfekter Start- und Landeort zwischen Asien und Europa. Für Passagiere und Fracht. Der Flughafen ist einer von nur 12 weltweit mit 5 Stars, und dennoch Protzerei.

Das AKW in Akkuya zu bauen, ist schlicht belämmert.
Und Alles Vier hier kostet den TÜR Staat selbstverständlich Geld.

harry_up
@ pxslo


Kriegen Sie mal nur keine Schnappatmung.
Ihr Einsatz für die Situation in der Türkei in Ehren, doch übertreiben Sie bitte nicht.

Die angebliche wirtschaftliche Stärke und das daraus folgende Exportwachstum ist der schwachen Lira zu verdanken, wie Sie genau wissen.
Ich denke nicht, dass der Westen demnächst nicht mehr mit der Türkei konkurrieren kann.

Wie auch immer, ich wünsche der türkischen Bevölkerung, dass sie mit der wirtschaftlichen Situation, klarkommt.

Nach Ihrer Lesart sollten alle Türken eh zu den glücklichsten Bewohnern Europas zählen und absolut happy sein.

Sisyphos3
20:37 Uhr von harry_up @ pxslo

Kriegen Sie mal nur keine Schnappatmung.
Ihr Einsatz für die Situation in der Türkei in Ehren, doch übertreiben Sie bitte nicht.
-----
.
etwas Verständnis aufbringen
für ihren Lokalpatriotismus
und wenn die Menschen dort glücklich sind - was will man mehr,
wenn alle zufrieden sind

zöpfchen

@ 19. Januar 2022 - 19:15 Uhr von pxslo
@17:49 Uhr von zöpfchen
"Einer Türkei, die einen islamistischen Kurs verfolgt, wie unter Erdogan, wünsche ich von Herzen, dass sie final scheitert."

« Zum Glück entscheiden das noch immer die Türken welchen Kurs ihr Land einschlägt. . . . . . . Schauen Sie lieber auf die Zahlen u. Statistiken. Die Türkei ist, anders als manch ein Euro-Land, sicherlich kein failed state. »

_____

Indirekt geben sie ja recht. Erdogan -Gläubige wie Sie benötigen eben ein „1945“, um zu erkennen, dass man mit Religion alles mögliche kann, nur keinen modernen Staat aufbauen.

pxslo
@20:22 Uhr von schabernack

"Der Flughafen ist einer von nur 12 weltweit mit 5 Stars, und dennoch Protzerei"

Die Firmen, die den Flughafen betreiben, sind nicht im geringsten an irgendeiner "Protzerei" interessiert. Als Privatfirmen könnten die sich das auch nicht leisten. Der Bedarf bestimmt die Größe des Flughafens und nichts anderes.

"Das AKW in Akkuya zu bauen, ist schlicht belämmert"
Nix belämmert, alles wurde jahrelang durchgerechnet u. kalkuliert.

"Und Alles Vier hier kostet den TÜR Staat selbstverständlich Geld"
Der türkische Staat hat eine relativ geringe Staatsverschuldung, viel niedriger als Deutschland oder EU-Durchschnitt. Das erreicht man u.a. wenn man solch teure Investitionen nicht durch den Steuerzahler finanzieren läßt.

pxslo
@20:42 Uhr von zöpfchen

"Erdogan -Gläubige wie Sie benötigen eben ein „1945“, um zu erkennen, dass man mit Religion alles mögliche kann, nur keinen modernen Staat aufbauen"

Seit wann ist der türkische Staat auf Religion aufgebaut? Nennen Sie doch Beispiele.

Sie werden es mir nicht glauben, aber in Griechenland spielt die Religion (strenge Orthodoxie) innerhalb der Politik eine viel viel stärkeren Rolle als etwa in der Türkei.

schabernack
19:59 Uhr von pxslo


Es ist gerade die Konkurrenz-Stärke der türkischen Wirtschaft, die es ihr erlaubt in Corona-Zeiten ein so starkes Exportwachstum hinzulegen. Und das vor allem in den hart umkämpften westlichen Märkten.

Staaten mit besonders starker Wirtschaftskraft haben starke und über lange Zeiträume stabile Währungen. Der US-Dollar, das Britische Pfund, der Yen in Japan. In Deutschland einst die DM, und nun der Euro.

Länder mit instabilen Währungen sind niemals starke Wirtschaftsnationen. Solche instabilen Währungsländer machen dann so was wie aktuell in der Türkei. Devisenumtauschzwang … oder wegen mir … Kapitaltransferkontrollen. Eine aktuell im Internationalen Wechselkurs sinkende Währung verbilligt Exporte, und macht mehr konkurrenzfähig. Gleichzeitig werden Importe teurer … und das überwiegt das andere.

Würde die Internationale Finanzwelt das wollen.
Dann hustet sie einmal, und der Sultan fällt um.
Märchen aus dem Orient liest man besser im Buch 1.001 Nacht.

pxslo
@20:37 Uhr von harry_up

"Die angebliche wirtschaftliche Stärke und das daraus folgende Exportwachstum ist der schwachen Lira zu verdanken, wie Sie genau wissen."
Dass man ein Exportwachstum nur über eine schwache Währung erreicht ist mir neu. Sagen wir mal es hilft. Aber ohne entsprechende Produkte mit entsprechender Qualität können sie noch so billig sein, sie würden nie etwas verkaufen.

"Ich denke nicht, dass der Westen demnächst nicht mehr mit der Türkei konkurrieren kann."
Wer hat das behauptet? Aber die Türkei darf jetzt mitspielen - und darauf kommt es an.

Sisyphos3
20:48 Uhr von pxslo

Seit wann ist der türkische Staat auf Religion aufgebaut? Nennen Sie doch Beispiele.
--
.
wenn wir zwischen Staat und Gesellschaft unterscheiden
pinkeln sie mal an ne Kirchentür und machen das dort an ne Moschee
-
Religion, vielleicht wurde es anderes gemeint
Einen türkischen § 301 gibt es hierzulande zumindest nicht

pxslo
@20:56 Uhr von schabernack

"Staaten mit besonders starker Wirtschaftskraft haben starke und über lange Zeiträume stabile Währungen"

Ich habe niemals behauptet, dass die Türkei eine "besonders starke Wirtschaftskraft" hat (noch nicht!). Es ist ein Schwellenland auf dem Sprung in die Liga der Industrienationen. Da wo bspw. Frankreich u. Italien sich befinden. Übrigens 2 Länder die es mit einer weichen Währung relativ weit gebrach haben.

harry_up
@ pxslo


Ganz egal was ich google, als erstes taucht der Wertverfall der Lira bzw. die ca. 20 %ige Inflation in der Türkei, sowie die Höhe Auslandsverschuldung auf, was auch die Ratingagenturen vordem zur Herabstufung der türkischen Bonität veranlasste.

Von der gestiegenen Außenwirtschaftsleistung, die sich auch noch als eine realistische Steigerung erweisen muss, hat doch der türkische Bürger nix - der leidet erheblich unter den gestiegenen Kosten für seinen Lebensunterhalt.

Aber Sie werden das Publikum gleich eines Besseren belehren...

pxslo
@20:56 Uhr von schabernack

"Würde die Internationale Finanzwelt das wollen.
Dann hustet sie einmal, und der Sultan fällt um"

Noch eher fällt das Euro-Kartenhaus in sich zusammen - wenn die Finanzwelt einmal hustet. Vor ein paar Jahren war es fast so weit. Nur durch eine massive Geldflut seitens der EZB (Inflation wird kommen!) konnte das schlimmste verhindert werden.

schabernack
20:43 Uhr von pxslo / @schabernack


«Der Flughafen ist einer von nur 12 weltweit mit 5 Stars, und dennoch Protzerei.»

Die Firmen, die den Flughafen betreiben, sind nicht im geringsten an irgendeiner "Protzerei" interessiert.


Die Firmen nicht.
Der Sultan schon.

Der Flughafen ist sicher ein sehr guter Flughafen.
Sonst hätte er von der IATA keine 5 Stars verliehen bekommen.

»Das AKW in Akkuya zu bauen, ist schlicht belämmert.»

Nix belämmert, alles wurde jahrelang durchgerechnet u. kalkuliert.


Gar nichts ist beim AKW in Akkuya «kalkuliert». Und ganz besonders belämmert und doof ist es, ein AKW gerade an durch Erdbeben besonders gefährdete Orte hin zu protzen. Sinnloses Sultansgehabe ohne Sinn und Verstand, aber mit Turban auf dem Kopf.

pxslo
21:05 Uhr von Sisyphos3

"wenn wir zwischen Staat und Gesellschaft unterscheiden pinkeln sie mal an ne Kirchentür und machen das dort an ne Moschee"
Es kommt ganz darauf an wo in Europa sich diese Kirchentür befindet würde ich mal sagen. In Griechenland würde ich Ihnen davon dringend abraten.

Abgesehen davon finde ich es gut, dass Leute die religiöse Stätten schänden, ordentlich zur Kasse gebeten werden. Auch Gefängnis wäre für mich kein Problem. Sie verwechseln hier offenbar Demokratie u. Meinungsfreiheit mit Anarchie und Provokation.

pxslo
@21:05 Uhr von harry_up

"Von der gestiegenen Außenwirtschaftsleistung, die sich auch noch als eine realistische Steigerung erweisen muss, hat doch der türkische Bürger nix - der leidet erheblich unter den gestiegenen Kosten für seinen Lebensunterhalt."

Auf längere Sicht hat er durchaus etwas davon. Jedenfalls mehr als ein Euro-Bürger etwas von seiner Währung hat. Die Inflation ist deutlich höher als offiziell verkündet wird. Für seine Ersparnisse bekommt er Negativzinsen, den Rest besorgt die Inflation. Er wird also von Jahr zu Jahr ärmer. Altersarmut wird kommen - sicher.

Grossfamilienberater
Zu schabernack um 20.56

"Gleichzeitig werden Importe teurer- und das ueberwiegt das andere."
Das ist die Frage. Und die ist noch nicht entschieden. Bislang bezahlt die einheimische Bevoelkerung, insbesondere die tuerkische Arbeitnehmerschaft, den Hauptpreis fuer die Wirtschaftspolitik Erdogans. Die Nachlaeufigkeit der Lohnanpassung an die Preisentwicklung - und damit einhergehend die spiegelbildliche Vor(aus)laeufigkeit fuer die insoweit guenstige Kostenentwicklung bei nicht wenigen tuerkischen Unternehmen, vor allen Dingen den groesseren, wenn sie nicht zu stark auf Importe angewiesen sind, bewirkt ein Wirtschaftswachstum, allerdings auf sehr toeneren Fuessen. Eine sehr riskante Strategie Erdogans (oder besser seiner Berater). Im Ergebnis stimme ich Ihrer Einschaetzung zu. Und das liegt nicht zuletzt an dem grossen Anteil staatlicher Investitionen, dir sehr heterogen in ihrer Rentabiltaet sind. Sie haben das ja an zwei gegensaetzlichen Beispielen (Flughafen und AKW) anschaulich beschrieben.

Sisyphos3
21:19 Uhr von pxslo

Abgesehen davon finde ich es gut, dass Leute die religiöse Stätten schänden, ordentlich zur Kasse gebeten werden.
.................
.
da gebe ich ihnen Recht
nur wo fängt "schänden" an
bei meinem türkischen Kollegen schon bei der Kritik über Religion (ob Islam oder Christentum !)
Ich ging mal aus dem Kölner Dom raus ... und ein Chinese rein
der mit nem Colabecher und nem Cheeseburger in Händen
also da war jetzt meine Toleranz am Ende

pxslo
@21:18 Uhr von schabernack

"Und ganz besonders belämmert und doof ist es, ein AKW gerade an durch Erdbeben besonders gefährdete Orte hin zu protzen."
Nicht wenn das AKW Erdbebensicher gebaut wird. Sie haben von Statik wie mir scheint sehr wenig Ahnung.

"Sinnloses Sultansgehabe ohne Sinn und Verstand, aber mit Turban auf dem Kopf."
Dieser Turban existiert offenbar nur in ihrem Kopf oder vor ihren Augen. Sinnlose Beleidigungen verraten Mangel an Wissen.