Eine Küchenhilfe trocknet Besteck

Ihre Meinung zu Wird der Mindestlohn zum Jobkiller?

Der Mindestlohn soll in diesem Jahr auf zwölf Euro steigen. Das hat die Ampelkoalition beschlossen. Kritiker befürchten das Ende der Tarifautonomie und sprechen von einem Jobkiller. Zu Recht? Von Lothar Gries.

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144 Kommentare

Kommentare

Parsec
Die Zeiten ändern sich

14:36 Uhr von To_LE:
"Da die Arbeitgeber (kleine Handwerksbetriebe) diesen nicht zu 100% an die Kunden weitergeben konnten, wurde halt die Arbeitszeit reduziert."
Zeiten ändern sich. Handwerksarbeit ist m.E. immer noch viel zu billig, gerade da, wo Arbeitskräfte aus dem Osten angeheuert werden.
.
"...Beispiel von 40 Jahre DDR eine Lehre sein, "
Na ja, der Vergleich hinkt doch arg.
.
"...niedrige Löhne haben wir dort wo die Gewerkschaften schwach sind. "
Noch lange nicht jeder Betrieb ist der Tarifautinomie angeschlossen.
So einfach ist das nun nicht.

Vector-cal.45
Mindestlohn

Angesichts der (man kann es kaum anders ausdrücken) Ausbeutung in so manchen Berufsfeldern wie Paketdienste, Friseur/in, Pflegehilfskraft, Fleischverarbeitung (maßlose, aber anderes Thema) usw., ist ein Mindestlohn von 12€/h mehr als angebracht.
Das klappt aber auch nur so lange, bis dieser wieder Sub-Sub-Subunternehmen mit Berechnung ausgehebelt wird.
Für viele in unserer Gesellschaft ist es kaum vorstellbar, von 12€/h zu leben, geschweige denn eine Familie durchzubringen.
Noch geht es den meisten bei uns natürlich vergleichsweise gut. Sieht man sich jedoch die jährlichen Armutsberichte (national und weltweit) mal genau an, ist offensichtlich, wie sehr die Schere zwischen Arm und Reich immer größer wird.
Gerade Alleinerziehende und Familien mit 3 oder mehr Kindern sind bei uns.
Daimler dagegen lässt sich 100e (700?) Mio Steuergelder als „Coronahilfe“ bezahlen, legt zeitgleich Rekordgewinne hin, inklusive 28 Mio/Nase Bonus für Manager und Chefs.
Wo ist da die Solidarität?

fathaland slim
14:47, Cillie21

>>Also ich bin ja ein Gegner dieses Mindestlohnes. Erst einmal hat die Regierung nicht in die Tarifautonomie einzugreifen. Zum anderen gibt es für solche Sachen eine Kommission, die komplett ignoriert wird.
Man stelle sich vor in der Gastronomie bekommt ein ungelernter Spüler 12€ und der grade ausgelernte jungkoch (fiktive) 15€. Da fragt der sich doch, wozu er drei Jahre gelernt hat. Oder glaubt hier jemand, dass die Löhne der Fachkräfte angehoben werden?<<
.
Sie sind also der Meinung, der Lohnabstand sollte durch die Absenkung der Löhne der unteren und nicht durch die Erhöhung der Löhne der oberen Lohngruppen gewahrt bleiben?
.
Sie wissen, daß auch seit längerer Zeit ausgelernte Köche in der Gastronomie oft nur den Mindestlohn bekommen? Finden Sie das richtig?

weingasi1
Am 10. Januar 2022 - 13:15 Uhr von Dany39

Solange Arbeitgeber nicht gesetzlich verpflichtet werden einer Gewerkschaft anzugehören, braucht man mir nicht mit Tarifautonomie kommen.
_
Hääh ?
Gewerkschaften sind ArbeitNEHMERvertretungen ! AG müssen lt. Gesetz einen Betriebsrat zulassen respektive zulassen, dass ihre AN sich gewerkschaftlich organisieren.
Was sollen AG denn in einer Gewerkschaft ?
Allerdings gibt es ganz unterschiedliche Gewerkschaften was ihren Einfluss anbelangt. Diejenigen, die die hier angesprochenen Berufe bzw. deren Gewerkschaften betreffen, sind quasi alle sehr schwach, wie z.B. die NGG.
Liegt eben auch daran, dass sich dort kaum AN engagieren, weil meist Kleinbetriebe, die Jobs häufig nur als Übergang bzw. Nebenjob dienen. Das A und O ist, wie in vielen anderen Bereichen, eine möglichst gute Ausbildung in einem Beruf, der Zukunft haben wird.

Alexander K.
Die Tarifautonomie hat versagt.

Die Interessenvertreter des Kapitals haben keine Probleme damit, die Menschen unterhalb der Armutsgrenze in Vollzeit arbeiten zu lassen. Dazu ist den Gehaltsempfänger auch noch zumutbar, weite Anfahrtswege hierzu in Kauf zu nehmen. Am Ende eines arbeitsreichen Lebens fühlen die gleichen Interessensvertreter nicht dafür verantwortlich, dass die Rente zum Leben nicht reicht.

Alle Argumente aus dieser Ecke haben doch nur den Zweck: die Anhebung des Mindestlohns zu verhindern. Dabei wissen die gleichen Leute ganz genau, dass selbst 15 € den Lebensstandard, welchen sie selbst für sich und ihre Familien beanspruchen, nicht im entferntesten dem Lebensstandard, der da mit 12 € vorhanden ist, gleichkommt.

Esche999
Am 10. Januar 2022 - 13:15 Uhr von Dany39

zit.("....Solange Arbeitgeber nicht gesetzlich verpflichtet werden einer Gewerkschaft anzugehören...") -
bei aller Liebe - aber da haben Sie de gewerkschaftlichen Gedanken gründlich falsch verstanden - vielleicht mit einer gewissen Absicht, nämlich die Arbeitnehmer von der unabdingbaren Selbstverantwortung zu entlasten. Ev. gut gemeint, aber falsch, Denn DAS müssen die Arbeitnehmer nun mal selber machen : sich organisieren, eben in Gewerkschaften. Hat so seine Hürden, gewiß, aber von nichts kommt nichts - und der wirtschaftliche Aufstieg der niederen und mittleren Einkommensklassen in der Vergangenheit war der Entschlossenheit zu verdanken, starke Gewerkschaften zu bilden und ihnen beizutreten. Dank den Vätern und Müttern dieser Tage. Und das gilt unabhängig von manchen Fehlern in der Strategie der Gewerkschaften.

friedrich peter peeters
Politik und Wirtschaft sollten mal beweglicher werden.

1. Da circa 20% der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze leben muss kann es keine Frage sein dass die derzeitige Einkommensstruktur ungenügend ist.
2. Die derzeitige Einkommensstrukturgewährleistet ebenfalls mehr als 20% der Bevölkerung nicht eine gerechte Lebenszeit, Ernährungsstatus, Ausbildungsmöglichkeit und damit Lebensmöglichkeit. Wir verstossen damit gegen elementare Rechten.
3. Die bestehende Steuergesetzgebung verschärft die se Situation noch.
4. Viele Nachbarländer Deutschlands haben KEINE Probleme mit einem Minimumeinkommen von 12 Euro/Stunde.
5.Auf Grund der wesentlich deutliche niedrigere Lebenshaltungs- und allgemeine Kosten in vielen Ländern Osteuropas könnte die Wirtschaft sehr wohl HIER unter 12 Euro operieren. Wenn sie wollte. Sie muss nicht nach Asien gehen. Es würde das Lebensniveau in Osteuropa anheben.
Die Politik und Wirtschaft sollten mal beweglicher werden.

nie wieder spd

Vernünftigerweise muß ein Stundenlohn so hoch sein, dass damit später auch eine Rente herauskommt, die deutlich über der Grundsicherung liegt.
Und das wären dann mindestens 25 € brutto plus jährlichem Inflationsausgleich und ein Monatsgehalt von aktuell ca 4000 €. Ein Alleinstehender hätte damit ca 2500 € netto und nach 45 Jahren ca 1200 € Bruttorente. Was dann in Netto auch schon nur ganz knapp über der Grundsicherung liegt.
Stundenlöhne unter 25 € brutto sind eine Finanzierung zweifelhafter Geschäftsmodelle auf Kosten der Allgemeinheit und insbesondere auf Kosten der Menschen, die demnächst dann für lächerliche 12 € brutto arbeiten müssen.
Wer solche Geschäftsmodelle finanziert haben möchte, kann sich um Investoren kümmern oder staatliche Subventionen beantragen. Auf keinen Fall aber darf auf Kosten der Arbeitnehmer eine Bereicherung Einzelner (Firmen)stattfinden.

Olivia59
@JorisNL, zöpfchen

"zöpfchen, 13:16 >>Zum einen heizt sie die Lohn-Preisspirale der Inflation gewaltig an.<<
.
Sie haben mir meine gestrige Frage noch nicht beantwortet, daher hier noch einmal. Würden Sie auf eine Lohnerhöhung verzichten (so wie Sie es von den Mindestlöhnern verlangen), nur um die Lohn-Preisspirale nicht anzuheizen?"

Es handelt sich sowieso um "gute Inflation" anders als Preissteigerungen durch Umweltauflagen etc., denn das Geld fliesst direkt in die Geldbörsen der Unterbezahlten die es wieder ausgeben. Ausserdem zahlen wir alle doch schon längst diese Preissteigerungen in Form von Transferleistungen an Unterbezahlte.
Der Clou ist, das nicht alles auf die Preise umgelegt werden kann und es zu einer Schmälerung von Gewinnen kommen wird, die auf diesem Lohndumping basierten.

Humanokrat
@14:45 Uhr von archersdream

Schon damals bei der Einführung wollte man verhindern das der Mindestlohn zum Spielball der Politik wird. Da hat man das genau vorhergesehen das min dem M.-Lohn Wahlkampf gemacht wird. und genau das passiert gerade.

Also wenn nicht der Mindestlohn Thema und Handlungsfeld von Politik sein soll, was denn dann bitte? Es hat eine Regelung gegeben und jetzt stellt man fest, dass diese nicht das gewünschte Ergebnis gebracht hat und wohl auch niemals bringen wird. Denn in der sogenannten 'Tarifautonomie' gibt es eine Partei - die Geringverdiener - die immer am kürzeren Hebel sitzen wird. Ohne gesetzliche Regelungen wird sich da nichts bewegen, was man allein schon daran erkennen kann, dass bei jeder noch so geringen Erhöhung sofort das Geschrei und Gejammer der Arbeitgeber anfängt.

Eine Demokratie, in der ein solch zentrales Thema der Gesellschaft nicht mehr von Politik behandelt werden 'darf' ist das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben steht.

covid-strategie
Frankreich kein gutes Vorbild

„ Laut Bundesarbeitsministerium bekommen ein Fünftel aller Beschäftigten in Deutschland einen Stundenlohn, der keine zwei Drittel des mittleren Brutto-Stundenlohns beträgt. Damit steht Deutschland in Europa an sechster Stelle. Nur in Bulgarien, Polen und den baltischen Staaten ist der Anteil der Niedriglohnempfänger höher. Zum Vergleich: in Frankreich beträgt er nur 8,6 Prozent.“

Wer Frankreich kennt der weiß, dass es ein halb sozialistisches Land ist mit viel zu viel staatlicher Regulierung ind daraus resultierend ständigen finanziellen Problemen.

Das als Vorbild anzugeben für einen höheren Mindestlohn ist ein Eigentor.

Die baltischen Staaten kenne ich sehr gut. Dort gibt es hohes Wirtschaftswachstum und die Menschen denken an sich und wollen ihr Leben verbessern.

Der Mindestlohn ist niedrig, die Einkommen sind hoch.

Der Staat ist schlank und hält sich aus vielem raus.

Das wäre ein gutes Beispiel für uns.

Cillie21
14:57 Uhr von fathaland slim

„Sie sind also der Meinung, der Lohnabstand sollte durch die Absenkung der Löhne der unteren und nicht durch die Erhöhung der Löhne der oberen Lohngruppen gewahrt bleiben?“
Das habe ich überhaupt nicht gesagt.
Ich habe lediglich ausdrücken wollen, das das nicht funktionieren wird. Im übrigen, wer soll die damit einhergehenden Preissteigerungen zahlen. Es betrifft ja nicht nur Gastronomie, auch und wahrscheinlich vor allem Friseure, Bäcker u.a. Handwerks- und dienstleistungsbereiche.

Vector-cal.45
@ 14:47 Cillie21

Ich bin auch kein Freund von staatlichen Eingriffen. Zu Ihrem Kommentar möchte ich aber sagen: Die 15€ für die Fachkraft sind nun mal auch äußerst knapp bemessen.
Einerseits wird der Fachkräftemangel beklagt, werden fundierte Ausbildungen verlangt, danach aber schlecht entlohnt. Dies äußert sich auch in der zunehmen Anzahl von Studierenden, niemand mehr möchte für solche Löhne kräftezehrende Arbeite verrichten.
Stagnierende Löhne, die momentan kaum noch mit der Inflation mithalten, sind ein großes Problem, finde ich. Über eine erhöhte Vermögenssteuer hätte man ca. 80 Milliarden rein holen können und es gibt durchaus auch sehr wohlhabende Menschen bei uns, die offen sagen, sie kämen zu gut weg, wenn sie sich nur halbwegs geschickt anstellen.
In kaum einem anderen Land wird Reichtum so wenig belastet, Arbeit dagegen so sehr.

Gassi
@14:36 Uhr von To_LE

diese Argumentation ist dann doch fadenscheinig. Wenn AN WENIGER arbeiten für den vorigen Lohn, dann ist die Arbeit doch längst nicht getan? Das Pensum steht aber doch an! Ja, man könnte das lösen, indem man die AN an Sub-Unternehmen verschiebt, die dann mehr Stunden abquetschen ohne Lohnausgleich. Ist verwerflich, stimmt, wird aber leider zu wenig vom Staat kontrolliert. Lieber stockt man auf?! Der Daimler hat das immer kräftig praktiziert: Der Facharbeiter bekam fast 4.000€, der AN vom Sub-Unternehmer 1.300. Dann hat der Staat nochmals 600€ aufgestockt. Das alles geschieht OHNE NOT und immer noch! Kein Wunder explodieren die Gewinne zB beim Stern. Im übrigen: Wie ist denn die Situation bei den Schlachthöfen? Wie geht es den Rumänen beim Tönnies? Billiges Fleisch für die Welt mit Geldern vom dt. Staat?

Sailor1974
Mindestlohn als "Jobmagnet"? Wo bleiben die Azubi?

In Deutschland herrscht Fachkräftemangel. Das dürfte anerkannt sein. Wer soll aber so "blöd" sein, nach einer fundierten Schulausbildung eine Ausbildung zu beginnen, wenn er dann - während der Ausbildung - mit 600 - 800 Euro im Monat über die Runden kommen "darf", um danach ebenso beim gesetzlichen Mindestlohn zu landen? Das ist schon bei der derzeitigen Lage von 9,60 Euro der Fall... Wird aber bei 12 Euro je Stunde verschärft.

Im Übrigen: Nach 6 Jahren Studium und "Praktikum" verdient ein durchschnittlicher Arzt zwar rund 5000 Euro brutto im Monat, das macht bei der Arbeitsbelastung auch "nur" 25 Euro je Stunde. Für ein hochqualifiziertes Studium (auf eigene Kosten!), bei einem Berufseinstieg mit rund 30 Jahren!

Das Problem ist nicht der Mindestlohn, das Problem ist, dass Vermögenserträge sozialversicherungsfrei sind, wer also Geld "arbeiten" lässt, der ist fein raus! So wird die Schere immer größer!!!

SirTaki
Tarifautonomie

Ja, wir haben sie. Aber nur soweit, wie sich Betriebe dem Tariflohn angeschlossen haben. Nehmen wir die Unternehmen, die außertraiflich zahlen, erleben die ganze Misere nicht viel anders mit niedrigen Löhnen. Der Mindestlohn wurde gerade zum ordentlichen Arbeitsverhältnis auch in Aushilfjsobs erhoben, damit die Leute nicht unterbezahlt bleiben. Wer hier nun schwadroniert, der Staat müsse sich raushalten, ignoriert eben, dass Mindestlohn und ordentliche Bezahlung durchaus in den staatlichen Schutz von Arbeitnehmerschaften gehören. Kein Betrieb ist "gezwungen", seine Leute mit Brosamen abzuspeisen. Wenn der Staat hier nachhelfen und Entlohnung bei Minijobs sicherstellen muss, ist das eher Signal, was hier von manchem Arbeitgeber versäumt wurde. Der Handwerksbereich ist derzeit mit Aufträgen überschwemmt. Aushilfen sind da eher weniger Problem als Mangel an Fachleuten. Aber in allen anderen Branchen, Gastronomie, Handel oder Hotel finden wir viele, denen der Mindestlohn wirklich hilft.

weingasi1
Am 10. Januar 2022 - 14:18 Uhr von Anderes1961

Der Mindestlohn ist gerade für die Branchen, die das Wort Gewerkschaft nicht mal kennen. Da herrscht ausschließlich Tarif-Herrschaft. Daß die Herrschaften Angst um ihre Herrschaft haben; also den Lohn quasi nach Gutsherrenart festzulegen, klar.
__
Niemand zwingt irgend jemanden einen Job anzunehmen, der unter dem Mindestlohn liegt. Auch kein Jobcenter !
Einen Mindestlohn halte ich in den meisten Fällen für sinnvoll, allerdings sollte dieser von einem UNABHÄNGIGEN Gremium nach zuvor festgelegten Kriterien (z.B. Inflation )festgelegt werden und nicht von der Politik, da deren, häufig nicht eingehaltene Versprechen - das Wahlverhalten auf ungewünschte Weise beeinflussen würde. Deshalb waren u.a. Tarifverhandlungen immer unabhängig von Parteipolitik oder sollten es zumindest sein.

Olivia59
@fathaland slim 14:47, Cillie21

"Cillie21: >>Man stelle sich vor in der Gastronomie bekommt ein ungelernter Spüler 12€ und der grade ausgelernte jungkoch (fiktive) 15€. Da fragt der sich doch, wozu er drei Jahre gelernt hat. Oder glaubt hier jemand, dass die Löhne der Fachkräfte angehoben werden?<<
.
Sie sind also der Meinung, der Lohnabstand sollte durch die Absenkung der Löhne der unteren und nicht durch die Erhöhung der Löhne der oberen Lohngruppen gewahrt bleiben?"

Das ist wohl eine entscheidende Sorge von Arbeitgebern, das das die Lohnsteigerungen sich nach oben hin fortsetzen, weil sie sonst kein höher qualifiziertes Personal mehr finden, bzw. die Auszubildenden in andere Branchen ausweichen, weil die Karriere-Aufstiegsgehälter unzureichend sind.
Man "fürchtet" also nicht Arbeitslosigkeit sondern eher Fachkräftemangel. Ist ja in der Pflege längst schon so.

Karl Maria Joseph Wüllenhorst Felleringe
13:15 Uhr von Dany39

wer um gotteswillen arbeitet in der autozulieferindustrie für 6€ ? haben wir heute wieder märchenstunde der fürstbückler stiftung?

Karl Maria Joseph Wüllenhorst Felleringe
12:55 Uhr von Bender Rodriguez

weil der socialismus, der dir vorschwebt, noch immer überall auf der welt krachend gescheitert ist. auch der mit dem gütigen gesicht

Wanderfalke
@Esche999 - 12:21

"Andernfalls wird letztendlich der Steurzahler das Defizit der Abgerutschten decken müssen - also Staatsfinanzierung.
Daher : Tarifbindungen für alle. Punktum und Basta."
.
Dann bekämen Sie aber die nächste Jammer-Arie aus dem Arbeitgeberlager hier zu lesen.
"Tarifautonomie" im Sinne von wirtschaftsliberal bedeutet eben nicht Tarifbindung für alle sondern nur dort, wo es aufgrund der Mitgliedsstärke des anderen Tarifpartners - den Gewerkschaften - unausweichlich ist.
.
Die Geschichte des Mindestlohns wurde ausgelöst durch den Wildwuchs im Niedriglohnsektor, wo die Gegebenheiten für eine Tarifbindung stets vermieden wurden, weil darin die Freiheit lag, die Entlohnung der Beschäftigten einseitig zu bestimmen.
Tarifbindung für alle wäre für solche Vorhaben aus Arbeitgebersicht dann genau so "schädlich" wie der dauernd kritisierte Mindestlohn.
.
Aber ohne Lohnzuwächse angesichts von Inflation und Personalmangel Kaufkraft und Einstellungsoffensiven zu erwarten ist gerade nicht überzeugend.

zöpfchen

@ 10. Januar 2022 - 14:46 Uhr von JorisNL
@zöpfchen, 13:16
"Zum einen heizt sie die Lohn-Preisspirale der Inflation gewaltig an." -
.
„Sie haben mir meine gestrige Frage noch nicht beantwortet, daher hier noch einmal. Würden Sie auf eine Lohnerhöhung verzichten (so wie Sie es von den Mindestlöhnern verlangen), nur um die Lohn-Preisspirale nicht anzuheizen?“
______

Die Frage ist unsinnig. Jede Lohnerhöhung, die sich im Rahmen des Produktivitätsfortschritts hält , ist angemessen und unproblematisch. Hier soll der Mindestlohn aber um fast 25% erhöht werden, ein Wert auf den die EZB mit Zinseehöhungen reagieren muss. Mit absehbaren negativen Folgen für die Wirtschaft.

Koray
Wird Zeit

Wenn 1 kerngesunder, junger Mann trotz eines sv-pflichtigen Vollzeitjobs nicht genug Lohn erhält, um wenigstens seinen eigenen Lebensunterhalt sicherzustellen, dann läuft definitiv etwas falsch in einem reichen Land wie Deutschland. Bei 12€ Mindestlohn komme ich bei 40h-Woche auf 2.080€ brutto und 1.484,08€ netto. Das sollte für die allermeisten Otto-Normal-Verbraucher zu einem menschenwürdigem Leben reichen. Dadurch bleibt auch das Lohnabstandsgebot zu H4 gewahrt. Die Arbeitgeber und ihre Lobbyisten mit den ewig gleichen Ausreden werden es verkraften, wenn die Politik mal Maßnahmen vornimmt, dass die Schere zwischen Arm und Reich nicht noch mehr auseinander geht. Weitere Schritte, wie Vermögenssteuer für Millionäre (aber bitte EU-weit, damit nicht Wohnort schnell verlegt wird) sollten folgen.

Anna-Elisabeth
@12:55 Uhr von Bender Rodriguez

//Dass sich die Arbeitgeber ärgern, ist klar. Die haben bis jetzt zu leichtes Spiel gehabt. Man zahlt eine Unverschämtheit und lässt die Allgemeinheit fürs Aufstocken blechen..
In der Biologie wird sowas parasitär genannt.
.
Gewinne privatisieren, Kosten sozialisieren.
.
Warum wird sowas überhaupt noch geduldet?//
.

In der Tat: unser System ist parasitär.
.
Warum das geduldet wird? Weil an den Schalthebeln der Macht nun mal die größten Parasiten sitzen. Und damit meine ich nicht die Politiker - jedenfalls nicht alle.
Wie auch hier im Forum immer wieder deutlich wird, wollen oder können viele der Wohlstandsbürger nicht begreifen, dass sie selbst es sind, die dieses parasitäre System stützen. Und viele von denen warnen ja regelmäßig (sei's aus purem Egoismus oder aus einem Mangel an intellektuellen Fähigkeiten) vor dem "Sozialismus". Und einfache Gemüter glauben das dann.

weingasi1
Am 10. Januar 2022 - 14:59 Uhr von friedrich pete…

4. Viele Nachbarländer Deutschlands haben KEINE Probleme mit einem Minimumeinkommen von 12 Euro/Stunde.
_
Sie irren !
Lediglich LUX zahlt über 12,--€ . Danach kommt NDL mit 10,34 €. In FIN, ITA, SWE, ZYP, DNK, AUT gibt es garkeinen Mindestlohn.
M.W. ist die (Aus-)Bildung in DEU in fast allen Schulen/Berufen kostenlos. Hier entscheidet fast ausschliesslich der Wille/Fleiss über die späteren Möglichkeiten. Selbst Spät-/Quereinsteigern wird in sehr vielen Fällen Hilfe gewährt. Klar, ein wenig Eigeninitiative ist notwendig. Ohne geht nicht sehr viel, wie diesbezügl. Studien zu Schulabbrechern z.B. belegen.

redfan96

Jeder, der eine Arbeit im Vollzeitmodus ausuebt, hat das Recht auf eine anstaendige Bezahlung, die ein Leben in -Wuerde ermoeglicht. Unternehmen, deren wi. Modell darauf beruht, die MA unter Hartz4 zu bezahlen , sodass diese aufstocken muessen und der Staat quasi die Lohnzahlung der jew. Unternehmen subventioniert, ghoeren m.E. in den sofortigen Konkurs, sie sind es nicht wert, am Wirtschaftsleben teilzunehmen. Die Einfuehrung eines Mindestlohns hilft vielleicht dabei. Allerdings darf die Kretivitaet solcher Unternehmen , den Mindestlohn zu umgehen, seitens des Gesetzgebers nicht unterschaetzt werden und entsprechende "Loecher" muessen gestopft werden.

Anna-Elisabeth
@14:27 Uhr von Parsec

//Und wir erinnern uns an Amazon und Konsorten, die gerne gerade mal nur den Mindestlohn dem Lagerarbeiter zahlen.//
....

Von den Arbeitsbedingungen und unbezahlten Überstunden ganz zu schweigen...
Davon können allerdings auch viel andere Angestellte im unteren Lohnbereich ein Lied singen. Besonders mit den Mitarbeitern der ambulanten Pflegedienste wird da viel Schindluder getrieben.

schabernack
- 15:03 Uhr von Cillie21

Ich habe lediglich ausdrücken wollen, das das nicht funktionieren wird. Im übrigen, wer soll die damit einhergehenden Preissteigerungen zahlen. Es betrifft ja nicht nur Gastronomie, auch und wahrscheinlich vor allem Friseure, Bäcker u.a. Handwerks- und Dienstleistungsbereiche.

Das wird vermutlich so sein. Dann sitzt man eben nicht mehr (als Mann) 30 Minuten beim Friseur, und zahlt nur 20 Euro für den frischen Haarschnitt. Während man in der Autowerkstatt für den gleichen Zeitaufwand des Monteurs 50 Euro bezahlt, damit der nur einmal ums Auto rum guckt, ob das Auto auch noch alle Lampen am Brennen hat.

Selbst im Sparfuchskostüm umher rennen auf Kosten anderer.
So was funktioniert immer nur für den Sparfuchs selbst.

archersdream
@15:02 Uhr von Humanokrat

Mindestlöhne passen wie auch andere Preisfestsetzungen durch den Staat nicht in das ordnungspolitische System einer Sozialen Marktwirtschaft. Das hatte damals die Politik auch erkannt und deshalb die Kommission eingesetzt.

Die Sicherung eines auskömmlichen Daseins kann die Politik über viele andere Stellschrauben erreichen. Fängt an mit den Steuer/Sozialversicherungssätzen und hört mit den Regelsätzen der Staatlichen Unterstützung lange nicht auf.

Aber in die Lohnpolitik sollte sich der Staat nicht einmischen. Das passt nicht ins System.
Denn da kannst du gleich die Tarifautoamomie und die Kommission abschaffen. Die Mindeslohnkommission kommt sich doch verarscht vor. Die Verhandeln was, und dann kommt die Politik und macht was anders und sagt dann " Ihr dürft danach wieder weitermachen bis uns wieder was besseres einfällt".
Wenn der M.-Lohn zu niedrig ist, dann macht den Tarifpartnern druck. Gewerkschaften sollten ja auch für was da sein. Sonst kann man die auch abschaffen.

SinnUndVerstand
@ 15:06 Sailor1974

Ihre Zahlen stimmen nicht: Das durchschnittliche Arzt-Gehalt beträgt rund 89.000 Euro Brutto und damit mehr als 7.400 monatlich. Das ist nun doch meilenweit von einer Mindestlohn-Grenze entfernt. Nichtsdestotrotz gehören die konkreten Arbeitsbedingungen gerade der Assistenz- und Oberärzte im Klinikbereich dringend verbessert.

Wohlergehen
zu "Jobkiller": immer noch aktuell....

Fortschritt
Wir haben euch die Lebensmittelpreise erhöht,
wir haben euch die Fahrpreise erhöht,
wir haben euch die Zigarettenpreise erhöht,
wir haben euch die Schnapspreise,
wir haben euch die Preise für Textilien erhöht,
wir haben euch die Automobilpreise erhöht,
wir haben euch die Benzinpreise erhöht,
wir haben euch die Heizölpreise,
wir haben euch die Kohlenpreise erhöht,
wir haben euch die Steuern erhöht,
wir haben euch die Betriebsunfälle erhöht,
wir haben euch die Lebenshaltungskosten erhöht,
wir haben euch alles erhöht -
aber jetzt auch noch die Löhne?
aus: Das neue Sudel-Lexikon (1981) Gerd Wollschon

BitteHirnEinschalten
Subvention von Billiglohn durch Sozialleistungen

Es wird doch immer wieder davon berichtet, dass selbst in Vollzeitbeschäftigte Menschen durch Sozialleistungen wie Wohngelde etc. subventioniert werden. Das bedeutet, wir alle subventionieren mit unseren Steuergeldern diesen Billiglohn. Der Mindestlohn sollte garantieren, dass jemand, der in Vollzeit beschäftigt ist keine Förderung mehr vom Staat erhält. Eine Subventionierung von Vollzeitbeschäftigten ist keine Förderung dieser Menschen, sondern macht nur solche Billiglohnbeschäftigungen möglich. Wenn sich eine Unternehmung mit Mindestlohn nicht rechnet, dann ist diese eben nicht rentabel und sollte nicht über Sozialleistungen subventioniert werden

Kambrium2

Tarifautonomie, die wird doch schon länger von entsprechenden Seiten bekämpft. Was der steigende Mindestlohn aber nicht mehr lange zulassen wird, ist, dass völlig Unbedarfte sich noch und immer wieder Jobs zulegen können, um sich so durch zu wurschteln und am Ende im Alter nur durch Zugaben von der Gemeinschaft überleben können. Denn ab 12 €uro Stundenlohn und den zu erwartenden Steigerungen, wird immer mehr gute Arbeit verlangt werden, die gibt‘s aber dafür noch kaum. Man bewegt sich da auf einer Grenze, wo die Sache teils erschwert und teils geholfen bekommt. So wird sich Bezahlung und Leistung vielleicht wieder anpassen, das heutige Tariflöhneverhalten wird aber wohl ausgelaufen sein, so dass immer mehr versucht werden wird, für weniger Geld mehr gute Arbeit eigentlich zu “erpressen“. So könnten immer mehr verarmte im Facharbeiterbereich entstehen. Aber dafür und davon, werden einige immer reicher werden. Am Ende wird uns dann die Statistik wieder sagen, wie reich wir wieder sind.

Bender Rodriguez

Wieso greift Mindestlohn in Tarifautonomie ein?
.
Wenn der AG sein Bezugsystem wählen kann, wie er will und H4 Arbeitslose zu Minilöhnen verdonnert,
Muss man doch eingreifen.
.
Normalerweise bliebe man morgens im Bett, kassiert Stütze und wartet, bis die AG zur Vernunft kommen und freiwillig so viel zahlen, dass auch jemand kommen will.
.
Wir sind hier nicht in Lampukistan oder TakaTuka Land und wir müssen unsere Löhne auch nicht denen anpassen.
.
Wir müssen wieder ein Hochlohnland werden. Momentan sind wir knapp vor Bangladesch oder China. Extrem viel zu billig.
.
Das sieht man am Aussenhandelüberschuss. Wir kaufen ja fast nichts. Wie auch, ohne Geld?

weingasi1
Am 10. Januar 2022 - 14:54 Uhr von Vector-cal.45

Daimler dagegen lässt sich 100e (700?) Mio Steuergelder als „Coronahilfe“ bezahlen, legt zeitgleich Rekordgewinne hin, inklusive 28 Mio/Nase Bonus für Manager und Chefs.
Wo ist da die Solidarität?
__
Zum xten Mal. Die Coronahilfen an die Wirtschaft insbesondere an die Konzerne, sind DARLEHEN d. h. KREDITE, die mit m.W. 9% Zinsen zurückgezahlt werden müssen ! Solange nicht zurückgezahlt wird, gibts auch keine Boni ! Gilt übrigens auch für die Lufthansa, die ja auch immer als Beispiel herangenommen wird.
Warum werden hier immer anderslautende Beiträge gepostet ? Das kann man nun wirklich verifizieren aber warum sollte man, wenn man so viel besser Unfrieden stiften kann.

frosthorn
@weingasi1, 15:34


M.W. ist die (Aus-)Bildung in DEU in fast allen Schulen/Berufen kostenlos. Hier entscheidet fast ausschliesslich der Wille/Fleiss über die späteren Möglichkeiten.

Was für ein Unsinn. Dann haben wir statt 10 Mio. schlecht ausgebildeter eben 10 Mio. gut ausgebildeter Arbeitskräfte, die zum Mindestlohn schuften. Sie selbst weisen doch immer darauf hin, dass der Lohn nur so hoch sein kann, wie es dem Wert der Arbeit entspricht. Also ist es doch völlig Rille, welche Ausbildung ein Geringverdiener hinter sich hat.
Es sei denn, sie fantasieren davon, dass in einer Gesellschaft von 80 Mio. Akademikern kein Fleisch mehr geschlachtet, kein Haar mehr geschnitten und keine Straße mehr gefegt werden muss.

draufguckerin
15:06 Uhr von Sailor1974, Mindestlohn als "Jobmagnet"?

"Wo bleiben die Azubi? In Deutschland herrscht Fachkräftemangel. Das dürfte anerkannt sein. Wer soll aber so "blöd" sein, nach einer fundierten Schulausbildung eine Ausbildung zu beginnen, wenn er dann - während der Ausbildung - mit 600 - 800 Euro im Monat über die Runden kommen "darf", um danach ebenso beim gesetzlichen Mindestlohn zu landen? Das ist schon bei der derzeitigen Lage von 9,60 Euro der Fall... Wird aber bei 12 Euro je Stunde verschärft."
Soweit ich es verstanden habe, ist in dem TS-Artikel ausdrücklich nicht von Fachkräften die Rede. Angestellte in der Gastronomie und im Verkauf, Reinigungskräfte ... das sind überwiegend Kräfte, die keine abgeschlossene Lehre haben.
Für seinen Gartenhelfer berechnet mir der Kleinunternehmer 39 Euro/Std. Dass der betreffende Helfer eine Gärtnerlehre hat, glaube ich eher nicht. Mehr als 10-12 Euro wird er nicht bekommen.
Für einen Elektriker habe ich letztens 60 Eu/Std bezahlt. Der wird sicherlich mehr als 12 Eu pro Stunde bekommen.

CoronaWegMachen
@15:27 Uhr von Koray

"... Bei 12€ Mindestlohn komme ich bei 40h-Woche auf 2.080€ brutto und 1.484,08€ netto ..."
Schon mal als Singel versucht in einer Großstadt von dem Geld zu leben (hohe Mieten) ?
Und falls ja, welche Stadt war das ?
Und bitte nicht wieder eine WG wie zu Studentenzeiten anführen. Igrendwann möchten die Menschen auch mal eine Familie gründen ...
Und nicht wieder sagen, man müsse in ländliche Gebiete umziehen, weil da die Mieten günstig seien. Das hat den Haken, dass derzeit die ÖPNV- Anbindungen mies sind, und die Leute gar nicht oder unpünktlich zu ihrem Mindestlohnjob-Arbeitsplatz gelangen.

weingasi1
Am 10. Januar 2022 - 15:44 Uhr von 'foːɐ̯ʃtɛlʊŋsvɛlt

). Sozialismus in der Schweiz ist weitgehend unbekannt. Und eine der erfolgreichsten Volkswirtschaften der Welt mit viel Export ist die Schweiz. Jobs werden dort deshalb nicht gekillt; die Arbeitslosigkeit, die Inflation und die Leitzinsen sind niedriger (negativ) als in Deutschland.
__
Vor allem haben die AN dort vielmehr von ihrem "Brutto" in de Tasche, da Steuern/Abgaben nur ein Bruchteil der Unsrigen betragen. Die CHZ wird ja auch immer gerne als Beispiel für Vermögenssteuer hearngezogen. Die bezahlt man gerne, unter den bestehenden Begebenheiten. Davon abgesehen, sind die Lebenshaltungskosten in der Schweiz erheblich höher als in DEU. Übrigens basiert auch das dortige Rentensystem u.a. kapitalbasiert; will hier niemand, obwohl die Schweiz so oft für gut funktionierende Systeme gelobt wird, wie auch von Ihnen, offenbar.

wenigfahrer
Jobkiller

ist es keiner, für normale Rente reicht es auch nicht.
Es passiert meist folgendes, es muss in gleicher Zeit einfach mehr gemacht werden, kenne das aus der Schule bei den Dienstleistungskräften, einfach mehr Quadratmeter pro Stunde, war bei jeder Ausschreibung so, also dann weniger Stunden pro Tag.
Bei den anderen wird das einfach auf den Preis umgelegt, zahlt der Kunde, wird also nichts passieren, außer das viele Dienstleistungen teurer werden, gemacht müssen sie ja werden.
Bei Friseur kostet der Haarschnitt mehr, ist schon seit Corona so, kommt eben noch was drauf, die Kellnerin bringt den Kaffee eben dann nicht für 3,50, sonder für 4,50.
Und die anderen werden wegen dem Abstandsgebot, auch mehr verlangen, vielleicht müssen einige wenige aufgeben, aber mehr wird nicht passieren.
Die Exportfirmen, zahlen in der Industrie so wieso mehr, darauf hat es keinen Einfluss, Handel in dem Märkten haben auch mehr, ändert sich auch nichts, gibt ja so wieso wenige Vollzeitstellen.

archersdream
@redfan96

zitat: "Jeder, der eine Arbeit im Vollzeitmodus ausuebt, hat das Recht auf eine anstaendige Bezahlung, die ein Leben in -Wuerde ermoeglicht. "

Eines der größten Missverständnisse unserer Zeit. Der Lohn hat was mit der ausgeübten Tätigkeit und deren Wert für den Arbeitgeber/Arbeitnehmer zu tun. Und hat nichts mit dem "Lebensstandard" der damit erreicht werden kann zu tun.
Jobs die kein ausreichenden Lebensstandard garantieren können, werden entweder verschwinden/abwandern, oder müssen (da sie ja dann anscheinend benötigt werden) entsprechende ausreichende Löhne abwerfen.
Und gerade in diesem letzten Fall, haben Gewerkschaften & Co. massiv versagt und Tariflöhne in den unteren Bereichen zugelassen die nicht OK sind.

CoronaWegMachen
Wenn sich Arbeiten bei 12€/Std. als Mindestlohn lohnen soll ...

... dann dürfen gar keine Steuern im Fall der Mindestlöhnerei bezahlt werden.
Das hätte zudem noch den Vorteil, dass ggf genügend Netto-Lohn übrig bleiben würde, und so ggf auch die Miete der Wohnung bezahlbar bleibt - ohne Wohngeld beantragen zu müssen - .
Denn Wohngeld beantragen ist viel Aufwand, für die Behörden ebenso für die Betroffenen. Es ginge also auch anders.

PatricioKanio
Unfassbar

was man hier für Märchen hört :-)

In den Baltischen Staaten sind die Löhen hoch, hahahaha. Deswegen wandern dort die meisten Leute aus, um Geld nach Hause zu überweisen.

Die EZB muss bei 12 € Mindestlohn sofort die Zinsen erhöhen, noch so ein Schenkelklopfer.
Die EZB macht gar nix, nur weil in Deutschland etwas erhöht wird, die Inflation hier juckt die auch nicht.

Alles wird teurer.
Vielleicht auf lange Sicht auch billiger, wenn der Staat dafür wenige Leute im Alter unterstützen muss und die Steuereinnahmen steigen.

Also bei aller Liebe, aber selbst Turbokapitalisten müssen doch so langsam mal einsehen, dass der Kapitalismus, so wie erjetzt ist nicht perfekt ist.

Bisher ist er das beste wirtschaftssystem, aber der Kapitalismus hat Fehler und die muss man mal so langsam berichtigen

Frohes neues Jahr!

w120
Am 10. Januar 2022 - 15:34 Uhr von weingasi1

Hallo weingasi1,

diese Sicht ist m.M.n. zu einfach.

Um die Gesamtsituation beurteilen zu können, wäre die Kenntnis der aufstockenden Leistungen, deren Höhe und die zugrundeliegende Einkommenshöhe notwendig.

Kann ich leider nicht bieten.

Tremiro
15:18 Uhr von Karl Maria Jos… 12:55 Bender Rodriguez

>>weil der socialismus, der dir vorschwebt, noch immer überall auf der welt krachend gescheitert ist. auch der mit dem gütigen gesicht<<

Einfach herrlich hier wieder.
Wie schaffen Sie es nur immer, Ihre Aussagen so differenziert und ohne jede Häme zu formulieren?

albexpress
Man braucht keine

Produkte oder Dienstleistungen die nicht so bezahlt werden dass ein Arbeiter der den ganzen Tag arbeitet nur einen halben Tag davon leben kann.Wer ein Produkt oder eine Dienstleistung anbietet die nicht soviel Wert ist dass der Arbeiter der sie herstellt davon vernünftig leben kann der muss sich nach einer anderen Geschäftsidee umschauen. Wenn ein Produkt nur verkauft werden kann wenn der Arbeiter zusätzlich noch Unterstützung vom Staat braucht dann saniert sich ein Arbeitgeber auf kosten der Steuerzahler. Entweder er verkauft sein Produkt zu einem Preis der die Herstellung ,seinen Gewinn und den Lohn des Arbeiters erwirtschaftet oder man braucht das Produkt oder diese Dienstleistung nicht. Es wird genügend Müll hergestellt da braucht man nicht noch zusätzlichen auf kosten der Steuerzahler. Und mal ehrlich von einem Mindestlohn von 12 € kann immer doch niemand der arbeitet vernünftig leben.

Anna-Elisabeth
@15:47 Uhr von SinnUndVerstand @ 15:06 Sailor1974

//Ihre Zahlen stimmen nicht: //

Ihre auch nicht.

//Das durchschnittliche Arzt-Gehalt beträgt rund 89.000 Euro Brutto und damit mehr als 7.400 monatlich.//

Es ergibt wenig Sinn, hier einen Durchschnitt anzugeben. Es ist wie in anderen Berufen auch. Erfahrung (Dienstjahre), Ausbildung (Facharzt), Verantwortungsbereich (Ober-/Chefarzt) usw. spielen ein Rolle.
.
Laut der Entgelttabelle des Marburger Bundes (gültig bis 30. Juni 22) verdient ein Arzt im ersten Jahr bei einer 42-Stundenwoche 4.938,79 € .
Im sechsten Jahr 6.339,66 €.
Facharzt ab dem 7. Jahr 7.544,85 €
.
Quelle: "https://www.marburger-bund.de/sites/default/files/tarifvertraege/2020-0…"

Sie haben natürlich recht: am Hungertuch nagen ist mit diesen Gehälter nicht verbunden. In der Pharmaindustrie kann man natürlich sehr viel mehr verdienen.

w120
Am 10. Januar 2022 - 16:00 Uhr von weingasi1

Hallo weingasi1,

man muss dabei auch sehen, dass Daimler sehr gelitten hat, also 2019.
2020 ging es aber wieder kräftig bergauf.
Es wartet eine Ausschüttung in Höhe von ca. 1.5 Millarden auf die am Hungertuch nagenden Aktionäre (gehören da nicht auch Chinesen zu?).
Paar Milliarden fliegen wohl noch irgendwo rum für diesen komischen Dieselskandal.

Aber, und da gebe ich Daimler vollkommenn recht,
die 700.000 Millionen Kurzarbeitergeld, die stehen ihnen zu, dass haben sie ja auch schließlich eingezahlt!

SinnUndVerstand
@ 16:30 Uhr von Tremiro 15:18 Uhr von Karl Maria Jos…

Da stimme ich Ihnen zu: Auch ich musste mir kräftig auf die Schenkel schlagen bei den Aussagen. Wer hätte das gedacht, dass das auch im neuen Jahr so weitergeht...

Sisyphos3
14:54 Uhr von Vector-cal.45

Gerade Alleinerziehende und Familien mit 3 oder mehr Kindern sind bei uns.
Daimler dagegen lässt sich 100e (700?) Mio Steuergelder als „Coronahilfe“ bezahlen,
legt zeitgleich Rekordgewinne hin, inklusive 28 Mio/Nase Bonus für Manager und Chefs.
-------------------
-
.
na und ?
zahlen sie mehr Steuern als sie müssen
verzichten sie auf Kindergeld
die Prämie wenn sie ein E Auto kaufen ?
Jetzt lösen sie sich mal .... kehren auf die Realität zurück
Was passiert mit einem (dem Fall) Daimlervorstand, wenn er auf die Zuschüsse verzichten täte
morgen spätestens steht der vor Gericht, von seinen Aktionären dorthin gezerrt
weil er sie vorsätzlich um Einkünfte gebracht hat

Sisyphos3
16:09 Uhr von weingasi1

Die CHZ wird ja auch immer gerne als Beispiel für Vermögenssteuer hearngezogen.
-----------------
.
.
in der Schweiz ist keine Erbschaftssteuer fällig
sollte
1. Der Begünstigte Schweizer sein
2. dieser in der Schweiz leben
3. das Vermögen sich in der Schweiz befinden
auch das gehört wohl genannt

Humanokrat
@15:43 Uhr von archersdream

Aber in die Lohnpolitik sollte sich der Staat nicht einmischen. Das passt nicht ins System.
Denn da kannst du gleich die Tarifautoamomie und die Kommission abschaffen. Die Mindeslohnkommission kommt sich doch verarscht vor. Die Verhandeln was, und dann kommt die Politik und macht was anders und sagt dann " Ihr dürft danach wieder weitermachen bis uns wieder was besseres einfällt".


Ich sehe, worauf Sie hinauswollen. Aber eine Mindestlohnkommission ist doch hoffentlich kein Selbstszweck, bloß weil es sie gibt. Und auch die MLK muss auf das 'richtige Gleis' gesetzt werden. Und das kann nur eine politische Entscheidung sein, was denn sonst? Soll reine Marktwirtschaft über soziales Elend entscheiden? Leben wir im Frühkapitalismus? Man kann keine Steuern senken, wo eh schon keine bezahlt werden. Alles andere ist ein Almosensystem.

Wir reden hier nicht von Bettlern. Das sind Leute, die unsere Häuser bauen, Vieh schlachten, Städte pflegen... . Wo ist da der Respekt?

Einfach Unglaublich
Ach Quark

Kommt doch jetzt nicht mit den ollen Kamellen. Bei der Einführung des Mindestlohns haben die armen Arbeitgeber doch auch Zeter und Mordio geschrien. Die (Arbeitgeber)- Welt würde untergehen.

Is nicht passiert. Es gab sogar MEHR Menschen in Arbeit.

Allerdings halte ich die 12 Euro auch für völlig verfehlt. Denn bei der jetzigen und permanenten Inflation wäre nur ein Mindestlohn von15 Euro angemessen.

Der Couch Kritiker
@ Sisyphos3

Die 3 Millionen Arbeitslosen wären doch eigentlich zu vernachlässigen...

Wieviele "staatlich subv. Aufstocker" gibt es noch?

Der demografische Wandel ist ein Problem - z.B. vgl. Neben-Thread ÖD- 1,3 Millionen Ü
55.

Wie soll sich denn heutzutage eine Geringverdiener-Ehe eine Familie "leisten"?!

Industrie 4.0 - der Niedriglohnsektor/manuelle Arbeit, wird wohl in nicht allzu ferner Zukunft signifikant weiter abgebaut

Ich gebe zu, ich habe auch keine umfassende Lösung parat, aber das "nur" auf die Arbeitslosen zu schieben ist mir persönlich zu kurz gedacht...

Anna-Elisabeth
@15:43 Uhr von archersdream @15:02 Uhr von Humanokrat

//Mindestlöhne passen wie auch andere Preisfestsetzungen durch den Staat nicht in das ordnungspolitische System einer Sozialen Marktwirtschaft.//
.

Stimmt. Offensichtlich ist Ihnen aber entgangen, dass wir schon lange keine soziale(!) Marktwirtschaft mehr haben. Wir habe den Kapitalismus in seiner reinsten Form.
.
//Aber in die Lohnpolitik sollte sich der Staat nicht einmischen. Das passt nicht ins System.//

In dem jetzigen System bleibt dem Staat gar nichts anderes übrig als regulierend einzugreifen. Was wir brauchen, ist mehr Anstand in der Gesellschaft. Und das macht gerade diese Diskussion deutlich.
Was ist eigentlich so schwer daran, den untersten Lohngruppen ein halbwegs gutes Auskommen mit dem Einkommen zu gönnen?
.
Und wenn eine Gewerkschaft zum Streik aufruft, ist das Gekreische derer, die hier die Tarifautonomie beschwören, wieder ohrenbetäubend groß.

Sisyphos3
16:14 Uhr von CoronaWegMachen

Wenn sich Arbeiten bei 12€/Std. als Mindestlohn lohnen soll ...
... dann dürfen gar keine Steuern im Fall der Mindestlöhnerei bezahlt werden.
-------------------
.
ich wußte gar nicht, dass ein Alleinverdienender Mindestlöhner überhaupt Lohnsteuer zahlt

Anna-Elisabeth
@16:05 Uhr von frosthorn @weingasi1, 15:34

//Also ist es doch völlig Rille, welche Ausbildung ein Geringverdiener hinter sich hat.//

Vor allem viele Taxi-Fahrer können ein Lied davon singen. Auch davon, wie herablassend sie häufig von Kunden behandelt werden.

draufguckerin
15:47 Uhr von BitteHirnEinschalten, Zustimmung

"Es wird doch immer wieder davon berichtet, dass selbst in Vollzeitbeschäftigte Menschen durch Sozialleistungen wie Wohngelde etc. subventioniert werden. Das bedeutet, wir alle subventionieren mit unseren Steuergeldern diesen Billiglohn. Der Mindestlohn sollte garantieren, dass jemand, der in Vollzeit beschäftigt ist keine Förderung mehr vom Staat erhält. Eine Subventionierung von Vollzeitbeschäftigten ist keine Förderung dieser Menschen, sondern macht nur solche Billiglohnbeschäftigungen möglich."
Stimmt. Das gleiche trifft zu, wenn, wie von CoronaWegmachen um 16.14 Uhr vorgeschlagen, Niedriglöhner nicht mehr steuerpflichtig wären. Auch das ginge zulasten der Allgemeinheit, nur um wenig Lohn zahlen zu müssen.
Ebensowenig hat sich das Modell "Wiedereingliederung /Qualifizierung durch staatliche Subventionierung" bewährt. Es wurden zwar Menschen beschäftigt, aber nur so lange staatlice Gelder flossen.
Eine Fachausbildung ist immer noch der beste Garant für einen sicheren Arbeitsplatz.

Zuschauer49
16:07 Uhr von draufguckerin "Gartenhelfer"


Für seinen Gartenhelfer berechnet mir der Kleinunternehmer 39 Euro/Std. (...).
Für einen Elektriker habe ich letztens 60 Eu/Std bezahlt. (...) 12 Eu pro Stunde (...) .

Bitte nicht Stundensatz mit Stundenlohn verwechseln. Betriebe müssen ihre Kosten, z.B. für das Betriebsgelände (Miete oder Grundstückskauf + Baukosten), Maschinen und Fahrzeuge, Verwaltung (= Steuerberater des Gärtners...) usw. irgendwie wieder reinkriegen. Sie sind nicht mal gezwungen, dies pro Stunde umzulegen - es können genausogut Quadratmeter usw. sein. Mit den gezahlten Löhnen hat das genau nichts zu tun.
Auch an Löhne sind übrigens kalkulatorisch Kosten gebunden, Krankheits- und Urlaubsstunden, Umlagen und Abgaben etc. , Faustformel 80 Prozent. Für den Gartenhelfer kommt man dann schon von 12 auf 20 Euro nur dafür, daß er da steht - der Kleinbagger, der Pritschenwagen, das Büro, die Werbeanzeigen und letztlich der Unternehmerlohn für den Lebensunterhalt von Scheffe kommen noch obendrauf.

Account gelöscht
Wird der Mindestlohn zum Jobkiller ?

Was für ein Bild wird hier teilweise gezeichnet ? Man gönnt den Beschäftigten keine 12 Euro Stundenlohn. Da müssen alle möglichen Argumente her: Die vulgärökonomische Legende von der Lohn-Preis-Spirale. Aber selbst wenn Löhne um 10 Prozent steigen würden: Um wie viel würde dann das Endprodukt teurer werden müssen, wenn der Lohnkostenanteil vielleicht ein Drittel oder wenn es hoch kommt die Hälfte betragen würde ?

Dann wird von der Leistungsgesellschaft geredet: Aber offenbar sind da nur ärmere Menschen im Blick. Vorständler mit im Durschnitt dem 70fachen Einkommen als einfache Mitarbeiter, dazu Dieter Schwarz (Aldi,Lidl), vor der Corona-Krise mit 41,5 Milliarden Euro Privatvermögen veranschlagt, wird er gerade jetzt zugelegt haben.
Oder auch Stefan Quandt und Susanne Klatten: Ausschüttung von Dividenden bei BMW 769 Millionen Euro. Leistungsloses Einkommen, indirekt auch aus Staatshilfe resultierend.

covid-strategie
@15:47 Uhr BitteHirnEinschalten - Position der FDP

„Subvention von Billiglohn durch Sozialleistungen
Es wird doch immer wieder davon berichtet, dass selbst in Vollzeitbeschäftigte Menschen durch Sozialleistungen wie Wohngelde etc. subventioniert werden. Das bedeutet, wir alle subventionieren mit unseren Steuergeldern diesen Billiglohn. Der Mindestlohn sollte garantieren, dass jemand, der in Vollzeit beschäftigt ist keine Förderung mehr vom Staat erhält. Eine Subventionierung von Vollzeitbeschäftigten ist keine Förderung dieser Menschen, sondern macht nur solche Billiglohnbeschäftigungen möglich. Wenn sich eine Unternehmung mit Mindestlohn nicht rechnet, dann ist diese eben nicht rentabel und sollte nicht über Sozialleistungen subventioniert werden“

Das genau ist die Position zu Thema sozial.

Aber der Mindestlohn alleine für sich löst genau dieses Problem nicht. Das ist eher Placebo.

Hatte schon einen Kommentar dazu geschrieben, wurde leider nicht veröffentlich.

Der Couch Kritiker
Fehler meinerseits

...Industie 4.0 natürlich weiter ausgebaut - nicht abgebaut... Sorry

w120
Am 10. Januar 2022 - 16:52 Uhr von Sisyphos3

Hallo Sisyphos3,

gebe ich Ihnen recht.

Aber es muss ja mal erwähnt werden.

PS.: Ich wollte Sie nicht angreiffen, sondern es ging darum den steigenden Preis des Fleisches mit einer kleineren Menge zu begegnen.

Sailor1974
Abstandsgebot @ sinnundverstand @ elisabeth

Das Beispiel eines Arztgehaltes soll nur vor Augen führen, dass die (politische) Anhebung des Mindestlohnes auch Einfluss auf die Qualifizierung und damit das "Gerechtigkeitsempfinden" hat. Gleiches gilt selbstverständlich für die "Unsitte" der tariflichen Vereinbarung von pauschalen Monatsbeträgen.

Das führt im Ergebnis dazu, dass es letztlich keinen Anreiz mehr gibt, sich möglichst weitgehend zu qualifizieren, wenn - für eine jahrelange Ausbildung - nur ein Betrag von wenigen 100 Euro je Monat "mehr" herauskommt.

Wer die Handwerker-Brutto-Stundensätze mit dem an den Arbeitnehmer gezahlten Brutto-Stundenlohn gleichsetzt, bei dem erübrigt sich jede Erläuterung. Der wird der Auffassung sein, ein Handwerksunternehmen lebe von "Luft und Liebe" und sei auf einen "Gewinn" nicht angewiesen.

Ein Blick in entsprechende Jobportale mit Bruttolöhnen für Facharbeiter hilft übrigens und "erdet" sehr.

das ding
16:36 Uhr von albexpress

"Man braucht keine
Produkte oder Dienstleistungen die nicht so bezahlt werden dass ein Arbeiter der den ganzen Tag arbeitet nur einen halben Tag davon leben kann."
Doch, braucht man, zum Beispiel oeffentlicher Nahverkehr, der im Grunde voll subventioniert, also verstaatlicht werden muesste. Und damit auch die Loehne dort. Aber immer zu entscheiden, was andere brauchen oder nicht brauchen, ob etwas nicht wirtschaftlich sein darf, das kann man eh nicht. Loesung: Ein Grundeinkommen bzw. Bürgergeld. Das kann man als eine Notanker oder als einen Kniefall vor dem Turbokapitalistmus ansehen. Aber die Arm Reich schere existiert ja nicht nur wegen prekaeren Beschaeftigungsverhaeltnissen - sondern die ist im System ein funktionaler Bestandteil. Will man da nicht ansetzen, dann muss man eben Mindestlohn oder Buergergeld einfuehren. Also ein Pflaster auf die ewig schwaerede Wunde. Oder (sowieso) man riskiert einen Zusammenbruch der Gesellschaft, auf lange Sicht. Auf sehr lange Sicht.

covid-strategie
@16.09 weingasi1 - kein Kenner der Schweiz

„ Vor allem haben die AN dort vielmehr von ihrem "Brutto" in de Tasche, da Steuern/Abgaben nur ein Bruchteil der Unsrigen betragen. Die CHZ wird ja auch immer gerne als Beispiel für Vermögenssteuer hearngezogen. Die bezahlt man gerne, unter den bestehenden Begebenheiten. Davon abgesehen, sind die Lebenshaltungskosten in der Schweiz erheblich höher als in DEU. Übrigens basiert auch das dortige Rentensystem u.a. kapitalbasiert; will hier niemand, obwohl die Schweiz so oft für gut funktionierende Systeme gelobt wird, wie auch von Ihnen, offenbar.“

Mehr Brutto? Dafür zahlen Sie dann schnell mal 2.000 Franken im Monat für den Kindergarten. In der Schweiz ist vieles anders.

Beitrag zur AHV ist ca. 10%. Das stimmt. Nach oben offen und für quasi alles zu zahlen.

Dafür oben gekappte Auszahlung.

Unterm Strich hat man auch nicht viel mehr Geld im Monat zur Verfügung.

Außer man kauft grenznah in Deutschland ein…

schabernack
16:09 Uhr von weingasi1

Davon abgesehen, sind die Lebenshaltungskosten in der Schweiz erheblich höher als in DEU. Übrigens basiert auch das dortige Rentensystem u.a. kapitalbasiert; will hier niemand, obwohl die Schweiz so oft für gut funktionierende Systeme gelobt wird, wie auch von Ihnen, offenbar.

Die Lebenshaltungskosten in der CH sind höher als in DEU.
Meistens sogar sehr deutlich. Die 1. Säule bei der GRV ist wie hierzulande ein «umlagefinanziertes» System. Die Einnahmen in Monat (x) werden ausgezahlt als Renten im gleichen Monat (x). Dieses System kann man nicht «kapitalisieren» als Geldanlage in Fonds o.ä.

Weil es in der CH aber keine Beitragsbemessungsgrenze gibt, und alle (auch Selbständige & Beamte) in die gleiche GRV einzahlen, ist mehr Geld bei insg. niedrigerem Beitrags-Prozentsatz für relativ mehr Rente vorhanden.

«Kapitalisiert» ist die 2. Säule der RV-Verpflichtung.
Firmenrenten mit Eigenbeteiligung.
Genau so ist es in Japan mit auch höheren Lebenshaltungskosten.

Bender Rodriguez
Am 10. Januar 2022 - 15:18 Uhr von Karl Maria Jos…

"weil der socialismus, der dir vorschwebt, noch immer überall auf der welt krachend gescheitert ist. auch der mit dem gütigen gesicht"
.
Erstens schreibt sich das mit Z.
Zweitens bin ich überhaupt nicht für Sozialismus
Drittens wird der Kapitalismus demnächst auch krachend scheitern.
.
Wenn man trotz 68h Arbeit bitterarm ist, warum dann überhaupt arbeiten? Was will der Kapitalist machen, wenn einfach Keiner mehr kommt? Und wer kauft was, wenn alle arm sind?
.
Da man Mindestlöhner sowieso unterstützen muß, warum dann nicht gleich so, daß wenigstens der Ausbeuter nichts davon hat?
.
Also 172h zu 12€ Sozialhilfe.
.
Was will der kapitalist dann machen? JAmmern? Auswandern? Soll er doch .

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