Ein Pfleger arbeitet in einem Krankenhaus an einem Computer

Ihre Meinung zu Pflegebranche fordert höhere Löhne und Reformen

Auf dem Deutschen Pflegetag haben Vertreter der Branche nicht nur mehr Geld, sondern große und ideenreiche Reformen von der Politik gefordert. Gesundheitsminister Spahn betonte, dass er den Wunsch nach höheren Löhnen unterstütze.

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173 Kommentare

Kommentare

Nelke785

Das Beste an dem Job sind für mich die Patienten. Man bekommt sehr viel zurück, wenn man es gut mit Ihnen meint.
Manche Pflegekräfte verlieren durch die Überlastung an Empathie. Ich kann’s sogar verstehen. Es tut aber den Patienten nicht gut. Und wir können jederzeit Patient werden.

nie wieder spd
@ um 17:37 von Carina F

„Verständnisfehler“
Sorry, aber auch mit den Patienten liegt der Kollege nicht ganz falsch.
Die kommen ja auch zu uns, weil es hier bessere Behandlungsmöglichkeiten gibt, als in ihren Heimatländern. Für ihre Kinder, für ihre Eltern. (Als ich zu Zeiten des Jugoslawien - Kriegs mit Asylbewerbern gearbeitet habe, waren es unfassbar viele Menschen, die nur aus dem Grund gekommen sind, weil in den jugoslawischen Heimatländern nur noch verletzte Soldaten behandelt wurden. Nicht aber Kinder und alte Menschen. Momentan habe ich einen Kollegen aus dem Irak. Der kam 2015 für eine Augen-OP und mußte deshalb Asyl beantragen.)
Und werden so zur Belastung für unser kaputtgespartes System und unser Personal.
Auch weil dortiges Pflegepersonal und Ärzte abgeworben werden oder gerade mal wieder ein Krieg veranstaltet wird.
Deshalb mache ich den Flüchtlingen in keinster Weise einen Vorwurf. Ich würde das ja auch versuchen. Jeder würde das versuchen.
Trotzdem wird es aber weder hier noch dort besse

nie wieder spd
@ um 17:57 von Carina F

So, wie ich die polnische oder tschechische Regierungen einschätze, sind die normalen Heime dort bestimmt nicht besser als unsere.
Vielleicht kann man sich mit einer deutschen Rente dort ein besseres Heim leisten, als in Deutschland.
Aber das nützt nicht viel, wenn man die Sprache nicht versteht, gerade wenn man im Alter auch noch alleinstehend ist.

Nelke785
CarinaF

Ich könnte das nicht, da bin ich ehrlich, könnte ich nicht aushalten!
———————-
Es ist trotz allem ein Job wie jeder andere.
—————
Ich könnte keinen Verwaltungsjob aushalten ; ))

Anna-Elisabeth
Der größte Fehler:

Gewinne machen mit kranken Menschen.

Noch einmal aus der Hessenschau:

>>Pflegekräftemangel sei ein deutschlandweites Problem. Doch am UKGM sei die Situation inzwischen "kurz vor dem Kippen", meint Franke. Sie gibt dafür auch der Personalführung die Schuld, besonders seit vergangenes Jahr der Besitzer gewechselt hat: "Es war unter Rhön auch schon nicht schön, aber seitdem Asklepios mit drinhängt, läuft es richtig schlecht."<<

Nelke785

Pflegepersonal könnte seine Macht anhand des Personalmangels deutlich machen. Sie könnten, dürften und müssten sogar konsequenter sich selbst und dem Unternehmen sein.

Wanderfalke
@falsa demonstratio - 17:49

"Wenn die Gewerkschaften in manchen Betrieben nicht stark genug sind, leigt das doch wohl daran, dass zu wenige Arbeitnehmer organisiert sind. Da habe ich eigentlich kein Mitleid, wenn sie sich nicht selbst wenigstens bemühen, ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern."

Ist grundsätzlich richtig, bedenken Sie aber dazu folgendes.

Menschen, welche die so genannten helfenden Berufe ergreifen, sind von Ihrer persönlichen Haltung sowie durch die Ausbildung auf den Dienst am Menschen fokussiert. Die meisten gehen davon aus, dass entsprechend dieses Anspruchs ihre Arbeit auch honoriert wird, als dass sie durch Streiks erkämpft werden muss - das ist ein anderer Laden als die IG-Metall.

Hinzu kommen die Verhinderungsstrategien der Arbeitgeber, Gewerkschaften und Betriebsräte möglichst außen vor zu lassen, indem Unwahrheiten verbreitet werden.

"Ihr habt Streikverbot", Betriebsratswahlen werden torpediert oder Betriebsräte werden denunziert oder unter Vorwand gekündigt.

Da geht's echt fies zu.

Carina F
@18:15 von nie wieder spd

>>> So, wie ich die polnische oder tschechische Regierungen einschätze, sind die normalen Heime dort bestimmt nicht besser als unsere. >>>

Einschätzen heißt nicht wissen.... Auch in Polen u Tschechien ächzen Pflegekräfte unter schlechter u.a. Bezahlung.

>>> Vielleicht kann man sich mit einer deutschen Rente dort ein besseres Heim leisten, als in Deutschland. >>>

Frage der Rentenhöhe....

>>> Aber das nützt nicht viel, wenn man die Sprache nicht versteht, gerade wenn man im Alter auch noch alleinstehend ist. >>>

Gerade für Demente quasi ein Sargnagel..... Sie verstehen die Pflegekräfte nicht..... und ohnehin gar nichts mehr.

Aber sprechen Sie doch mal (wenn Sie welche kennen) mit Tschechen oder Polen über die Pflegeeinrichtungen im "Heimatland". Oder noch besser direkt mit Pflegekräften aus diesen Ländern (welche hier arbeiten)

Nelke785

Pflegekräfte halten oft nicht viel vom streiken. Es strahlt für sie Schwäche nach außen aus, es nicht geregelt zu bekommen.

Carina F
@18:17 von Nelke785

>>> Ich könnte keinen Verwaltungsjob aushalten ; ) >>>

Dann sind Sie u ich da wo "Wir" sind, doch in Jobs tätig, welche "Wir" wollen u können! ;)))

Jan Petersen
jein

Ich mußte leider kürzlich ins Krankenhaus.
Dort erfuhr ich, daß jede Kostenstelle nur ein bestimmtes Budget für Löhne und Gehälter hat.
Wird der Lohn (gerechtfertigterweise) erhöht, fliegen einige Mitarbeiter raus, was wiederum den Pflegenotstand erhöht.
Die meisten Pfleger haben nur Teilzeitstellen, falls eine Kündigung nicht möglich ist, werden sie seltener eingesetzt.

Und hier bin ich wieder bei meiner alten Leier:
Das Krankenhäuser sollten komplett in staatliche Hand und nicht gewinnorientiert arbeiten, und wenn ich schon beim Wünschen bin: EINE staatliche Krankenversicherung für ALLE reicht, keine Privaten, keine unzähligen Kleinen, auch Beamte müssen ganz normal einzahlen.

Nelke785

Sorgt eine Pflegekraft gut für sich, wird das mit fehlendem Teamgeist verwechselt.

falsa demonstratio
Am 13. Oktober 2021 um 18:30 von Wanderfalke

Zitat: Ist grundsätzlich richtig, bedenken Sie aber dazu folgendes.

Vielen Dank für Ihre Antwort.

Es ist verblüffend, wie man demselben Posting in so unterschiedlicher Art entgegnen kann. Sie in höflicher und sachlicher Art und Weise, andere ohne jegliche Manieren und wadenbeißerisch.

Ich bevorzuge selbstverständig Ihre Art..

Ich glaube auch, dass Sie nicht Unrecht haben. Das Arbeitgeberverhalten sieht man ja auch in anderen Bereichen.

Trotzdem wird den Pflegebeschäftigten, befürchte ich, nichts übrig bleiben als sich zu organisieren und solidarisieren. Nur auf den Staat zu warten ist zu wenig.

Ich habe auch Bedenken dagegen, vom Staat die Festlegung von Lohnuntergrenzen zu fordern. Wenn man in einer Branche anfängt, hat man die Forderung bald auch in anderen Branchen mit schlechter gewerkschaftlicher Organisation. Das könnt ein Fass ohne Boden werden.

Nochmals danke für Ihre Sachlichkeit.

T-ubx
Reformen und höhere Löhne

Natürlich fehlen Pflegekräfte, natürlich müssen die besser bezahlt werden, natürlich muss man Junge Leute dafür begeistern.
Aber 4000 Euro?
Welcher Handwerker bekommt die wenn er nicht gnadenlos Überstunden klotzt?
Ich pflege meine Eltern seit 11 Jahren. Ich sehe viel von dem was da vor sich geht.

Anna-Elisabeth
@18:30 von Wanderfalke @falsa demonstratio - 17:49

//Die meisten gehen davon aus, dass entsprechend dieses Anspruchs ihre Arbeit auch honoriert wird, als dass sie durch Streiks erkämpft werden muss//

Das ist nicht ganz richtig. Ich könnte ohne jegliche Gewissensbisse Maschinen stillstehen lassen. Ich kann aber nicht ohne Gewissensbisse Patienten sich selbst überlassen. Hinzu kommt, dass ver.di zum zahnlosen Tiger verkommen ist - im krassen Gegensatz zur früheren ÖTV.

Carina F
Budget @ 18:35 von Jan Petersen

>>> Dort erfuhr ich, daß jede Kostenstelle nur ein bestimmtes Budget für Löhne und Gehälter hat. >>>

Ja, ist oft so

>>> Wird der Lohn (gerechtfertigterweise) erhöht, fliegen einige Mitarbeiter raus, was wiederum den Pflegenotstand erhöht.
Die meisten Pfleger haben nur Teilzeitstellen, falls eine Kündigung nicht möglich ist, werden sie seltener eingesetzt. >>>

Von Einrichtung zu Einrichtung unterschiedlich, aber dennoch öfters der Fall.

>>> Das Krankenhäuser sollten komplett in staatliche Hand und nicht gewinnorientiert arbeiten, und wenn ich schon beim Wünschen bin: EINE staatliche Krankenversicherung für ALLE reicht, keine Privaten, keine unzähligen Kleinen, auch Beamte müssen ganz normal einzahlen >>>

Strittig, "komplett staatliche Hand"
Dem Rest stimme ich uneingeschränkt zu.

falsa demonstratio
Am 13. Oktober 2021 um 18:35 von Jan Petersen

Zitat: EINE staatliche Krankenversicherung für ALLE reicht, keine Privaten, keine unzähligen Kleinen, auch Beamte müssen ganz normal einzahlen.

Das wird in der Koalition, die gerade verhandelt wird, mit der FDP nicht zu machen sein.

Anna-Elisabeth
@18:31 von Nelke785

//Pflegekräfte halten oft nicht viel vom streiken. Es strahlt für sie Schwäche nach außen aus, es nicht geregelt zu bekommen.//

Selten so einen Unsinn gehört.

(45 Jahre im Krankenhaus gearbeitet, davon 40 Jahre in der Uni-Klinik. 38 Jahre Gewerkschaftsmitglied und 12 Jahre Mitglied im Personalrat.)

Jan Petersen
@Am 13. Oktober 2021 um 18:47 von Carina F

naaaa gut, von mir aus auch Privat

(mein Satz war etwas fehlerhaft aufgebaut, der Scrollbalken ist schon fast quadratisch und ich hatte aus Sorge, die Diskussion wird geschlossen, etwas zu hastig geschrieben)

nie wieder spd
@ um 17:49 von falsa demonstratio

„Wenn die Gewerkschaften in manchen Betrieben nicht stark genug sind, leigt das doch wohl daran, dass zu wenige Arbeitnehmer organisiert sind.“
Ich arbeite zB in einer kirchlichen Einrichtung.
Gewerkschaften sind da gar nicht erlaubt bzw. haben sich bisher nicht dorthin getraut. Und die sogenannten Mitarbeitervertretungen sind auch eher auf der Seite der Arbeitgeber und wiegeln schon im laufenden Betrieb alle Schwierigkeiten ab.
Außerdem können Sie die zuständige Gewerkschaft (der Bosse), Verdi für wesentliche Verbesserungen für Arbeitnehmer gar nicht gebrauchen.
Das ist in den letzten Jahrzehnten auch in anderen Berufszweigen in deren Zuständigkeit zu sehen. Zusammen mit der SPD haben die die Arbeitnehmer verraten und verkauft.

Hagen Hoffmeister
Spahns Doppelzüngigkeit...

...ist für mich als Krankenpfleger kaum zu ertragen. Er stellt sich in der Öffentlichkeit hin, als hätte er sonst was in Bewegung gesetzt um dem Pflegnotstand in Deutschland zu begegnen. Aber hier "unten" an der Basis sind nur deutlich mehr Bürokratie und Dokumentationswut anstelle von mehr Personal und Entlastung angekommen.
Spahn wollte nur eines, und das ist das Sterben der kleinen Krankenhäuser. Und das wird sich auch durchsetzen. Durch Corona nochmals verstärkt, bzw. beschleunigt.
An dem persversen System, das aufgrund von Gewinnmaximierung Mrd EUR aus dem Gesundheitssektor "raus saugt" wird selbstverständlich nichts geändert.
Beim Thema "Pflege" schaut es in unserem Ländle so aus:
Es darf nicht mehr kosten als ein billiger Dacia, soll aber die Leistung und den Comfort eines Porsche bieten.
Und diese Gesellschaft wundert sich warum es kaum noch deutschsprachige Pflegekräfte gibt??? Und das es auch mit den ausländischen eigentlicht nicht mehr reicht???
Einfach mal nachdenken!

Jan Petersen
@Am 13. Oktober 2021 um 18:48 von falsa demonstratio

Ur-Zitat: EINE staatliche Krankenversicherung für ALLE reicht, keine Privaten, keine unzähligen Kleinen, auch Beamte müssen ganz normal einzahlen.

Zitat
Das wird in der Koalition, die gerade verhandelt wird, mit der FDP nicht zu machen sein.
Zitat Ende

ich was, die wollen ja den liberalen und entfesselten Markt, der sich selbst regelt.

Wie ein ungeregelter und entfesselter Markt sich gerade selbst zerfleischt, kann man gerade in Post-Brexit-GB sehen.
Wie im Kino, nur nicht so schön :-(

Carina F
Naaa gut zurück @18:53 von Jan Petersen

>>>naaaa gut, von mir aus auch Privat
>>>
Aufteilung, halb halb..... also der Staat ist in jedes KH zumindest zu 40-50% eingebunden, falsch ist Ihr Gedanke ja nicht.

>>>(mein Satz war etwas fehlerhaft aufgebaut, der Scrollbalken ist schon fast quadratisch und ich hatte aus Sorge, die Diskussion wird geschlossen, etwas zu hastig geschrieben)>>>

Kann passieren ;)

Carina F
Danke! @18:49 von Anna-Elisabeth

>>> (45 Jahre im Krankenhaus gearbeitet, davon 40 Jahre in der Uni-Klinik. 38 Jahre Gewerkschaftsmitglied und 12 Jahre Mitglied im Personalrat.)
>>>

Respekt! Danke dass Sie das so lange gemacht haben und so engagiert waren!
Und immer noch engagiert sind!

Nelke785
Nie wieder SPD

Und die sogenannten Mitarbeitervertretungen sind auch eher auf der Seite der Arbeitgeber und wiegeln schon im laufenden Betrieb alle Schwierigkeiten ab.
————————-
Genauso ist es. Leider sehr dumm.

falsa demonstratio
Am 13. Oktober 2021 um 18:53 von nie wieder spd

Zitat: Ich arbeite zB in einer kirchlichen Einrichtung. Gewerkschaften sind da gar nicht erlaubt bzw. haben sich bisher nicht dorthin getraut.

Trotz der Besonderheiten des kirchlichen Arbeitsrechts sind Gewerkschaften natürlich erlaubt. Auch hier dürfte es eine Frage des Organisationsgrades sein.

Zitat: Und die sogenannten Mitarbeitervertretungen sind auch eher auf der Seite der Arbeitgeber und wiegeln schon im laufenden Betrieb alle Schwierigkeiten ab.

Werden die Mitarbeitervertretungen nicht von den Mitarbeitern gewählt?

Zitat: Außerdem können Sie die zuständige Gewerkschaft (der Bosse), Verdi für wesentliche Verbesserungen für Arbeitnehmer gar nicht gebrauchen.

Hat nicht die GDL gerade gezeigt, wie es alternativ geht?

SinnUndVerstand

Die höheren Löhne und bessere Arbeitsbedingungen für Pflegepersonal und in nicht geringem Maße auch für bestimmte Gruppen der Ärzteschaft sind das eine. Es geht darüber hinaus aber auch um eine Kehrtwende im Gesundheitswesen: Man kann diesen Bereich nicht einfach nach marktwirtschaftlichen und kapitalistischen Prinzipien organisieren; es braucht systemische Veränderungen. Auch das wird eine Aufgabe der neuen Bundesregierung sein.

Anna-Elisabeth
@18:43 von T-ubx

//Natürlich fehlen Pflegekräfte, natürlich müssen die besser bezahlt werden, natürlich muss man Junge Leute dafür begeistern.//

Sie können nur schwer jemanden für einen Beruf begeistern, der nur geringes gesellschaftliches Ansehen hat. Zumindest hier in Deutschland.
Hinzu kommt (aus dem Ärzteblatt):

>>Die Relation zwischen Krankenschwestern und Patienten sei nicht nur ein wichtiger Grad­­messer für die Qualität der Arbeitsbedingungen, sondern beeinflusse auch die Qua­lität der Pflege und damit die Patientengesundheit, betonen die Wissenschaftler. Deut­schland hinke dabei hinterher: Sie zitieren in ihrer Auswertung die internationale Pflege-Vergleichsstudie RN4CAST aus dem Jahr 2012, der zufolge in den USA durch­schnittlich 5,3 Patienten auf eine Pflegefachkraft kommen, in den Niederlanden sieben, in Schweden 7,7 und in der Schweiz 7,9. In Deutschland müssten sich Krankenschwes­tern dagegen im Schnitt um 13 Patienten kümmern.<<

Nachfragerin
@Nelke785

18:21 von Nelke785:
"Sie könnten, dürften und müssten sogar konsequenter sich selbst und dem Unternehmen sein."

Wenn die Pflegekräfte streiken oder sich den Überstunden verweigern würden, träfe das in erster Linie die Pflegebedürftigen.

Jan Petersen
schließe mich an

Am 13. Oktober 2021 um 19:01 von Carina F
Danke! @18:49 von Anna-Elisabeth

>>> (45 Jahre im Krankenhaus gearbeitet, davon 40 Jahre in der Uni-Klinik. 38 Jahre Gewerkschaftsmitglied und 12 Jahre Mitglied im Personalrat.)
>>>

Respekt! Danke dass Sie das so lange gemacht haben und so engagiert waren!
Und immer noch engagiert sind!

________________

Da schließe ich mich an!

Nelke785
Anna-Elisabeth

45 Jahre im Krankenhaus gearbeitet, davon 40 Jahre in der Uni-Klinik. 38 Jahre Gewerkschaftsmitglied und 12 Jahre Mitglied im Personalrat.)
———————
Und wie lange berentet?

Leipzigerin59
17:58 @ Wolf1905 Jens Spahn

Dieser Mann ist ja auch inkompetent und wissenschaftsfeindlich.
Jetzt hat er gut reden, weiß er doch, dass er nicht wieder Gesundheitsminister wird.

Leipzigerin59
19:10 @ falsa demonstratio

Schön wäre es, wenn die Pflegekräfte alle in den Streik treten, oder?

Carina F
Sie sagen es @ 18:59 von Anna-Elisabeth

>>> Ich kann Ihnen versichern, dass das Petitessen sind gegenüber dem, was Sie in Krankenhäuser zu Herrn Spahn hören. >>>

Oh ja! Könnte ich schon aufgrund der Nettiquette gar nicht schreiben..... aber ja es wird derbe u wuterfüllt auf Spahn geschimpft, mit Recht wie ich finde.

Zumindest was ÄrztInnen u PflegerInnen betrifft (der Name Spahn ist ein rot leuchtendes Tuch!)

falsa demonstratio
Am 13. Oktober 2021 um 19:02 von Nelke785

Nie wieder SPD

Und die sogenannten Mitarbeitervertretungen sind auch eher auf der Seite der Arbeitgeber und wiegeln schon im laufenden Betrieb alle Schwierigkeiten ab.
————————-
Zitat: Genauso ist es. Leider sehr dumm.

Und wer wählt dann solche Leute und warum?

Anna-Elisabeth
@19:01 von Carina F Danke! @18:49 von Anna-Elisabeth

//Respekt! Danke dass Sie das so lange gemacht haben und so engagiert waren!
Und immer noch engagiert sind!//

Ich fürchte, ich muss Sie enttäuschen. Ich habe den Pflegeberuf sehr früh an den Nagel gehängt und eine Ausbildung als Medizinisch-Technische-Assistentin für Funktionsdiagnosik gemacht und die meiste Zeit in diesem Job gearbeitet. Meine Solidarität gilt aber bis heute den Kolleg:innen in der Pflege und den Patient:innen.

Nelke785

Am 13. Oktober 2021 um 19:06 von Nachfragerin
@Nelke785
18:21 von Nelke785:
"Sie könnten, dürften und müssten sogar konsequenter sich selbst und dem Unternehmen sein."

Wenn die Pflegekräfte streiken oder sich den Überstunden verweigern würden, träfe das in erster Linie die Pflegebedürftigen.
———————
Das glaube ich nicht. Es würden planbare Eingriffe um wenige Tage verschoben und die Stationen zusammengelegt.
Brechen die Pflegekräfte zusammen oder sind ungehalten zum Patienten, träfe es ihn auch.

nie wieder spd
@ um 19:02 von Nelke785

In der Einrichtung, in der ich arbeite, ist es sogar schon ein Risiko, wenn man sich bei der Mitarbeitervertretung über Mißstände beschwert.
Dann landet der Name des Beschwerdeführers auch schonmal ganz schnell beim Dienstherrn und man wird zB in Bereiche versetzt, in denen es noch schlimmer zugeht, oder die eine wesentlich weitere Anfahrt erfordern und so einem Mitarbeiter auch noch freie Zeit stehlen.

falsa demonstratio
Am 13. Oktober 2021 um 19:12 von Leipzigerin59

Zitat: Schön wäre es, wenn die Pflegekräfte alle in den Streik treten, oder?

Einen Generalstreik der Pflegekräfte würde ich nun nicht gerade befürworten.

So ein paar Warnstreiks wären in meinen Augen sicherlich nicht falsch. Solche gab es ja an Krankenhäusern durchaus - von Pflegekräften und Ärzten - immer unter Aufrechterhaltung der Notversorgung.

Anna-Elisabeth
@19:08 von Nelke785 Anna-Elisabeth

//45 Jahre im Krankenhaus gearbeitet, davon 40 Jahre in der Uni-Klinik. 38 Jahre Gewerkschaftsmitglied und 12 Jahre Mitglied im Personalrat.)
———————
Und wie lange berentet?//

Ich bin mit 63 Jahren in Rente gegangen. Nach zwei (bis dahin) überstandenen Krebserkrankungen fühlte ich mich nicht mehr fit genug.

Carina F
Nein @19:14 von Anna-Elisabeth

>>> Ich fürchte, ich muss Sie enttäuschen. Ich habe den Pflegeberuf sehr früh an den Nagel gehängt und eine Ausbildung als Medizinisch-Technische-Assistentin für Funktionsdiagnosik gemacht und die meiste Zeit in diesem Job gearbeitet. Meine Solidarität gilt aber bis heute den Kolleg:innen in der Pflege und den Patient:innen. >>>

Bin nicht enttäuscht! Respekt u Danke bleiben Ihnen erhalten! ;))

Jeder Job dieser Art ist saumäßig wichtig!

Nachfragerin
Rendite statt Pflege

Im letzten Jahr wurden 50,62 Milliarden Euro an PV-Beiträgen gezahlt. Hinzu kommen die Zuzahlungen der Pflegebedürftigen.

Verteilt man dieses Geld auf die 1,2 Millionen Pflegekräfte, bekäme jeder über 3600 Euro pro Monat.

Jan Petersen
@Am 13. Oktober 2021 um 19:12 von Leipzigerin59

19:10 @ falsa demonstratio

Schön wäre es, wenn die Pflegekräfte alle in den Streik treten, oder?

Zitat Ende

Ich befürchte, das wird unschön:

Naja nicht gemachte Betten sind ja noch ein paar Wochen (...) auszuhalten. Aber nicht gewechselte Verbände, keine Medikamente, keine Umlagerungen, keine Körperhygiene, keine Nachtüberwachung, kein Essen könnte den einen oder anderen Patienten ein ganz klein wenig stören.
Und dann sind da die auf der Intensiv, die ja auch von Pflegern betreut werden...

nie wieder spd
@ um 19:13 von falsa demonstratio

Die Beteiligung an den Wahlen zur Mitarbeitervertretung ist zumindest in der Einrichtung, in der ich arbeite, nicht besonders hoch, weil jeder weiß, dass der Vorsitzende der Mitarbeitervertretung ein guter Kumpel des Einrichtungsleiters ist und man da nichts zu erwarten hat.

Nelke785

Am 13. Oktober 2021 um 19:17 von nie wieder spd
@ um 19:02 von Nelke785
In der Einrichtung, in der ich arbeite, ist es sogar schon ein Risiko, wenn man sich bei der Mitarbeitervertretung über Mißstände beschwert.
Dann landet der Name des Beschwerdeführers auch schonmal ganz schnell beim Dienstherrn und man wird zB in Bereiche versetzt, in denen es noch schlimmer zugeht, oder die eine wesentlich weitere Anfahrt erfordern und so einem Mitarbeiter auch noch freie Zeit stehlen.
—————————-
So ist es. Das was wir alles erleben, kann und darf man hier alles gar nicht veröffentlichen.

Nelke785
Falsa demonstratio

So ein paar Warnstreiks wären in meinen Augen sicherlich nicht falsch. Solche gab es ja an Krankenhäusern durchaus - von Pflegekräften und Ärzten - immer unter Aufrechterhaltung der Notversorgung.
————————
In Coronazeiten viel zu kurz gekommen. Es würde parallel dazu etwas bringen, wenn jeder Mitarbeiter, der nicht zufrieden ist, bei sich selbst anfängt nach seinen Möglichkeiten. Bildungsurlaub beanspruchen, Reha durchführen, etc.

Peter Meffert
19:20 von Jan Petersen

Zitat:"Naja nicht gemachte Betten sind ja noch ein paar Wochen (...) auszuhalten. Aber nicht gewechselte Verbände, keine Medikamente, keine Umlagerungen, keine Körperhygiene, keine Nachtüberwachung, kein Essen könnte den einen oder anderen Patienten ein ganz klein wenig stören.
Und dann sind da die auf der Intensiv, die ja auch von Pflegern betreut werden..."

Und weil die Klinikunternehmen das wissen und weil die allermeisten Pflegekräfte genau deswegen nicht effektiv streiken können und wollen, wird sich auch nie etwas ändern. Deshalb MUSS der Staat hier regelnd eingreifen.

falsa demonstratio
Am 13. Oktober 2021 um 19:22 von nie wieder spd

Zitat: Die Beteiligung an den Wahlen zur Mitarbeitervertretung ist zumindest in der Einrichtung, in der ich arbeite, nicht besonders hoch, weil jeder weiß, dass der Vorsitzende der Mitarbeitervertretung ein guter Kumpel des Einrichtungsleiters ist und man da nichts zu erwarten hat.

Wie wäre es mit höherer Wahlbeteiligung und Abwahl?

Leipzigerin59
Wenn ein Pfleger wie Ricardo Lange

In die Öffentlichkeit geht, auf die Probleme aufmerksam macht, sich für bessere Bedingungen engagiert, dann kann es schon passieren, wie bei R. Lange, dass die Klinik in absolviert- war auf Twitter zu lesen.

So schwer ist Arbeitskampf.

Wenn ansonsten Pflege- und medizinisches Personal schon unterbesetzt sind, wie soll da gestreikt werden.
Es wird nicht überall wie bei Vivantes / Charité gehen.

Das ist doch der Knackpunkt, man kann die Patienten und Pflegebedürftigen eben nicht einfach sich selbst überlassen.
Das sind keine Maschinen, die mal still stehen können.

nie wieder spd
@ um 19:22 von Nelke785

„So ist es. Das was wir alles erleben, kann und darf man hier alles gar nicht veröffentlichen.“
Eben. Und es nützt auch gar nichts, da man im Endeffekt nichts beweisen kann und im Zweifel die Mitarbeitervertretung nicht gegen die Einrichtungsleitung aussagen würde.
Ein Teufelskreis, aus dem man nur durch Kündigung und Arbeitslosigkeit entkommt, und selbst heutzutage zwar schnell einen neuen Job finden könnte, nur um vom Regen in die Traufe zu gelangen.

Nelke785
Peter Meffert

Und weil die Klinikunternehmen das wissen und weil die allermeisten Pflegekräfte genau deswegen nicht effektiv streiken können und wollen, wird sich auch nie etwas ändern. Deshalb MUSS der Staat hier regelnd eingreifen.
———————-
Auf den Punkt gebracht!

Leipzigerin59
 19:20 @ Jan Petersen

Sie haben völlig Recht.

Ich habe weiter oben geschrieben, wie ich Pflege bei meinen Eltern erlebt habe.
Und mitgeholfen haben wir als Angehörige auch.

Ich fürchte, eine Ausnahme.

Jan Petersen
@Am 13. Oktober 2021 um 19:30 von Peter Meffert

Zitat:"Naja nicht gemachte Betten sind ja noch ein paar Wochen (...) auszuhalten. Aber nicht gewechselte Verbände, keine Medikamente, keine Umlagerungen, keine Körperhygiene, keine Nachtüberwachung, kein Essen könnte den einen oder anderen Patienten ein ganz klein wenig stören.
Und dann sind da die auf der Intensiv, die ja auch von Pflegern betreut werden..."
____________
Und weil die Klinikunternehmen das wissen und weil die allermeisten Pflegekräfte genau deswegen nicht effektiv streiken können und wollen, wird sich auch nie etwas ändern. Deshalb MUSS der Staat hier regelnd eingreifen.

_________

absolut.

nie wieder spd
@ um 19:30 von falsa demonstratio

Ja, das wärs.
Aber mittlerweile ist das Pflegepersonal völlig desillusioniert. Durch unterschiedliche Schichten und wirklich harter Arbeit ist das zusammenwirken gegen solche Umstände auch sehr schwierig.
Eigentlich müßte eine Gewerkschaft in solchen Einrichtungen ein Büro eröffnen und vernünftige Betriebsräte installieren.
Denn dazu sollte man auch geschult sein und wissen wovon man redet.
Das wäre ein sehr langer Weg. Viel länger, als es bis zum tatsächlichen Notstand dauert.
Und aktuell eben auch noch nicht hilfreich.

Nelke785

Ein Teufelskreis, aus dem man nur durch Kündigung und Arbeitslosigkeit entkommt, und selbst heutzutage zwar schnell einen neuen Job finden könnte, nur um vom Regen in die Traufe zu gelangen.
———————-
Deshalb habe ich die Stunden reduziert. Und bevor ich jemals wieder aufstocken würde, würde ich mein Hab und Gut verkaufen.
Denn wie Sie schreiben- es ist überall so. Und dort wo es nicht so ist, sind Schließungen vorprogrammiert.

Jan Petersen
@Am 13. Oktober 2021 um 19:34 von Leipzigerin59

Ich habe weiter oben geschrieben, wie ich Pflege bei meinen Eltern erlebt habe.
Und mitgeholfen haben wir als Angehörige auch.

Ich fürchte, eine Ausnahme.

______

Ich hatte es gelesen, dafür meine vollste Annerkennung.

Und ja, wenn ich mir meinen Bekanntenkreis so anschaue, mehr als 90% schieben ins Heim ab.
Leider.

falsa demonstratio
Am 13. Oktober 2021 um 19:37 von Jan Petersen

Zitat: Und weil die Klinikunternehmen das wissen und weil die allermeisten Pflegekräfte genau deswegen nicht effektiv streiken können und wollen, wird sich auch nie etwas ändern. Deshalb MUSS der Staat hier regelnd eingreifen.

Dann wollen wir hoffen, dass die FDP das mit macht.

Ich gönne es den Pflegekräften.

Magic.fire
Am 13. Oktober 2021 um 19:34 von Nelke785

Der Staat greift regelnd ein, wissen sie auch wie?.
Ich weiß nicht mehr exact das Jahr es war irgendwann um vorletzten Jahrzehnt da gab es in Südostasien, speziell auf den Philippinen eine Werbekampagne für 5000 Arbeitskräfte für den Pflegesektor, letztes Jahr im Januar war Gesundheitsminister in Mexiko zum Anwerben von Pflegekräften.
Also das Problem ist schon sehr lange bekannt. Nur anstatt das Umfeld, die Arbeitsbedingungen zu verbessern durch "Regeln" geht man den einfacheren weg und holt sich Arbeitskräfte die nicht aufmucken

Peter Meffert
Leider nichts Neues

Ich habe Anfang der 70er-Jahre des letzten Jhts. als Zivi 18 Monate in einem Krankenhaus gearbeitet. Schon damals war die Personallage knappstens bemessen, auf meiner Orthopädiestation mit über 50 Betten waren bei voller Besetzung maximal 10 Pflegekräfte pro Schicht anwesend, d.h. in der Regel meist nur 8 wegen Urlaub, Krankheit usw. Die Hälfte davon waren Zivis! War schön für uns, weil wir dadurch nicht nur Bettpfannen und Urinflaschen schleppen mussten, war schlecht für die Patienten, weil wir nur learning by doing kannten, d.h. die einen habens schneller gelernt, wie ein Verband zu wechseln oder eine Schiene anzulegen ist, die anderen weniger...In den letzten 6 Jahren war ich dreimal länger im Krankenhaus und habe mit vielen Pflegekräften gesprochen - es hat sich nichts geändert, es ist höchstens schlimmer geworden. Trotzdem wurde ich immer gut versorgt - man kann diesen Menschen gar nicht genug danken (und sollte sie endlich besser bezahlen!).

Peter Meffert
19:44 von Magic.fire

Zitat:"Der Staat greift regelnd ein, wissen sie auch wie?.
Ich weiß nicht mehr exact das Jahr es war irgendwann um vorletzten Jahrzehnt da gab es in Südostasien, speziell auf den Philippinen eine Werbekampagne für 5000 Arbeitskräfte für den Pflegesektor, letztes Jahr im Januar war Gesundheitsminister in Mexiko zum Anwerben von Pflegekräften.
Also das Problem ist schon sehr lange bekannt. Nur anstatt das Umfeld, die Arbeitsbedingungen zu verbessern durch "Regeln" geht man den einfacheren weg und holt sich Arbeitskräfte die nicht aufmucken"

Das ist natürlich der falsche Weg und löst die Probleme nicht.

Nelke785
Magic Fire

Also das Problem ist schon sehr lange bekannt. Nur anstatt das Umfeld, die Arbeitsbedingungen zu verbessern durch "Regeln" geht man den einfacheren weg und holt sich Arbeitskräfte die nicht aufmucken
———————-
Das passt. Noch vor 20 Jahren gehörte kritisches, selbstwirksames Verhalten zu einer guten Pflegekraft dazu.

falsa demonstratio
Am 13. Oktober 2021 um 19:44 von Magic.fire

Zitat: Also das Problem ist schon sehr lange bekannt. Nur anstatt das Umfeld, die Arbeitsbedingungen zu verbessern durch "Regeln" geht man den einfacheren weg und holt sich Arbeitskräfte die nicht aufmucken

Wenn ich eines in der heutigen Diskussion gelernt habe, dann ist es, dass auch deutsche Pflegekräfte nicht aufmucken (können). Ich meine das nicht etwa abwertend, sondern erkenne die heheren Motive an. Das auf die ausländischen Arbeitskräfte zu schieben, finde ich nicht in Ordnung.

Anna-Elisabeth
@19:19 von Carina F @19:14 von Anna-Elisabeth

//Bin nicht enttäuscht! Respekt u Danke bleiben Ihnen erhalten! ;))

Jeder Job dieser Art ist saumäßig wichtig!//

Vielen Dank! Tut richtig gut.
Und ja, die Dankbarkeit der Patienten war gerade dann, wenn man es geschafft hatte, jemandem neuen Mut zu machen oder zu trösten, immer wichtiger, als die Bezahlung.

Anna-Elisabeth
@19:44 von Magic.fire @19:34 von Nelke785

//Ich weiß nicht mehr exact das Jahr es war irgendwann um vorletzten Jahrzehnt da gab es in Südostasien, speziell auf den Philippinen eine Werbekampagne für 5000 Arbeitskräfte für den Pflegesektor, letztes Jahr im Januar war Gesundheitsminister in Mexiko zum Anwerben von Pflegekräften.
Also das Problem ist schon sehr lange bekannt. Nur anstatt das Umfeld, die Arbeitsbedingungen zu verbessern durch "Regeln" geht man den einfacheren weg und holt sich Arbeitskräfte die nicht aufmucken//

Ein anderes Problem ist, dass man zunehmend Festanstellungen meidet wie die Pest. Sachgrundlose Befristungen sind auch in Krankenhäusern keine Seltenheit mehr. Wenn es irgendwo aufgrund von Urlaub oder Krankheit knapp wird, bedient man sich aus dem sogenannten Pflege- oder Springerpool.

Anna-Elisabeth
@19:20 von Jan Petersen

//Ich befürchte, das wird unschön:

Naja nicht gemachte Betten sind ja noch ein paar Wochen (...) auszuhalten. Aber nicht gewechselte Verbände, keine Medikamente, keine Umlagerungen, keine Körperhygiene, keine Nachtüberwachung, kein Essen könnte den einen oder anderen Patienten ein ganz klein wenig stören.
Und dann sind da die auf der Intensiv, die ja auch von Pflegern betreut werden...//

Mehr als unschön ist manches jetzt schon.
Mein Partner ist vor vier Jahren an einer schweren Lungenerkrankungen in einer Klinik (privater Träger) gestorben. Aus dem Totenschein geht hervor, dass man auf der Station elf(!) lange Stunden nicht mitbekommen hat, dass ein Patient gestorben ist.
Todeszeitpunkt: 26.xx.xx 21:00Uhr und 27.xx.xx 8:00Uhr.
Ich könnte heute noch schreien, wenn ich daran denke.
"Hoffentlich Allianz versichert" hat da auch nicht geholfen.

weingasi1
Am 13. Oktober 2021 um 19:20 von Nachfragerin

Im letzten Jahr wurden 50,62 Milliarden Euro an PV-Beiträgen gezahlt. Hinzu kommen die Zuzahlungen der Pflegebedürftigen.

Verteilt man dieses Geld auf die 1,2 Millionen Pflegekräfte, bekäme jeder über 3600 Euro pro Monat.
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Von dem Geld, was in die PV eingezahlt wird, werden aber nicht ausschliesslich die Pflegekräfte bezahlt, sondern u.a. Pflegegeld, Pfleleistungen usw. Ich glaube, wenn Sie von den den gedachten € 3.600,00 die Sozialversicherungsbeiträge sowohl für AN als auch für AG sowie eine durchschnittl. Lohnsteuer in Abzug bringen, sind Sie von den realen Gehältern nicht weit weg.

weingasi1
Am 13. Oktober 2021 um 20:04 von Anna-Elisabeth

Ein anderes Problem ist, dass man zunehmend Festanstellungen meidet wie die Pest. Sachgrundlose Befristungen sind auch in Krankenhäusern keine Seltenheit mehr. Wenn es irgendwo aufgrund von Urlaub oder Krankheit knapp wird, bedient man sich aus dem sogenannten Pflege- oder Springerpool.
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Dass das immer noch so sein soll, fällt mir schwer zu glauben, da doch offenbar buchstäblich Hände ringend nach Pflegekräften gesucht wird. Ich lese auch ständig grossflächige Anzeigen, in denen Krankenschwestern und Pflegekräfte mit unbefristeten Verträgen gesucht werden. Oft genug wird auch übertarifliche Bezahlung geboten. Nachdem das hier so oft Gegenstand der Diskussionen war, habe ich da mal drauf geachtet.

Jan Petersen
@Am 13. Oktober 2021 um 20:15 von Anna-Elisabeth

mein Beileid.

Kürzlich war ich im KH einer kirchlichen Einrichtung und habe gesehen, wie da die Pfleger (wenn ich Pfleger schreibe, meine ich die Schwestern natürlich auch) regelrecht verheizt und zermahlen wurden.

Anna-Elisabeth
@19:30 von Peter Meffert 19:20 von Jan Petersen

//Und weil die Klinikunternehmen das wissen und weil die allermeisten Pflegekräfte genau deswegen nicht effektiv streiken können und wollen, wird sich auch nie etwas ändern. Deshalb MUSS der Staat hier regelnd eingreifen.//

Zumindest bei den Personaluntergrenzen sehe ich nicht das geringste Problem. Gerade da besteht erheblicher Verbesserungsbedarf. Fürs Häuslebauen gibt es doch auch jede Menge Vorschriften. Warum sollte man Krankenhaus- und Heimbetreibern keine machen dürfen?

Anna-Elisabeth
@20:21 von weingasi1

//Dass das immer noch so sein soll, fällt mir schwer zu glauben, da doch offenbar buchstäblich Hände ringend nach Pflegekräften gesucht wird. Ich lese auch ständig grossflächige Anzeigen, in denen Krankenschwestern und Pflegekräfte mit unbefristeten Verträgen gesucht werden. Oft genug wird auch übertarifliche Bezahlung geboten. Nachdem das hier so oft Gegenstand der Diskussionen war, habe ich da mal drauf geachtet.//

Ich war erst vor gut einer Woche im Krankenhaus. Meine Lieblingsschwester verabschiedete sich mit den Worten: "Ab morgen arbeite ich in Altona und danach übernehme ich für zwei Wochen die Betreuung eines behinderten Jungen." Eine Schwester aus dem sogenannten Pool.
Auch auf den Intensiv-Stationen nicht unüblich.

Nachfragerin
@weingasi1 - Danke für den Hinweis!

20:16 von weingasi1:
"Ich glaube, wenn Sie von den gedachten € 3.600,00 die Sozialversicherungsbeiträge sowohl für AN als auch für AG sowie eine durchschnittl. Lohnsteuer in Abzug bringen, sind Sie von den realen Gehältern nicht weit weg."

Sie haben recht. Die Abzüge hatte ich nicht bedacht.

Anna-Elisabeth
@20:25 von Jan Petersen

//mein Beileid.//

Vielen Dank!

//Kürzlich war ich im KH einer kirchlichen Einrichtung und habe gesehen, wie da die Pfleger (wenn ich Pfleger schreibe, meine ich die Schwestern natürlich auch) regelrecht verheizt und zermahlen wurden.//

Es ist Gott sei Dank noch nicht überall ganz so schlimm. Ich wünsche mir aber Zustände, wo sich Patienten und Angehörige wieder sicher fühlen und Patienten kein schlechtes Gewissen bekommen, wenn sie auf Hilfe angewiesen sind und deshalb klingeln müssen.

saschamaus75
@19:06 von Nachfragerin

>> Wenn die Pflegekräfte streiken oder sich
>> den Überstunden verweigern würden,
>> träfe das in erster Linie die
>> Pflegebedürftigen.

Sie haben die Erpressersituation der Arbeitgeber erkannt. -.-

Carina F
Schhwestern @20:25 von Jan Petersen

>>> Kürzlich war ich im KH einer kirchlichen Einrichtung und habe gesehen, wie da die Pfleger (wenn ich Pfleger schreibe, meine ich die Schwestern natürlich auch) regelrecht verheizt und zermahlen wurden. >>>

Ich kenne ein Hospiz in welchem ausschließlich Nonnen von den Philippinen pflegerisch tätig sind. Diese reiben sich auch sehr auf und sind lieb u freundlich! Sie tun das jedoch freiwillig, liegt aber wohl daran, dass ihr Orden, das so macht ähm vorschreibt bzw eine Art "Orden der Pflegerinnen" ist. Spreche nicht soo oft mit den Schwestern.... leider, schätze sie aber außerordentlich!

Jan Petersen
@Am 13. Oktober 2021 um 20:48 von Anna-Elisabeth

Es ist Gott sei Dank noch nicht überall ganz so schlimm. Ich wünsche mir aber Zustände, wo sich Patienten und Angehörige wieder sicher fühlen und Patienten kein schlechtes Gewissen bekommen, wenn sie auf Hilfe angewiesen sind und deshalb klingeln müssen.

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Ich habe 3x in 30 Tagen geklingelt, da ging es mir wirklich so dreckig, daß So auf Mo um 1°° ein Bereitschaftsarzt von zuhause kam.

Sogar mein Essensgedeck hatte ich selbst abgeräumt, um jeglichen Mehraufwand meinerseits zu vermeiden.