Liverpools Mane und Leipzigs Orban springen zum Kopfball hoch

Ihre Meinung zu Demenzverdacht: Fußball ohne Kopfball?

Dement durch Kopfbälle - eine Studie stellt diesen Zusammenhang her. In Großbritannien sind sie für junge Kicker bereits zum Teil verboten. Aber geht Fußball auch ohne? Sven Lohmann hat einen Versuch beobachtet.

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113 Kommentare

Kommentare

BB8
American Football meets Fußball

Ursache vieler Kopfkontakte beim American Football ist die traumatische Enzephalopathie. Bei Dutzenden ehemaligen NFL-Spielern wurde diese degenerative Hirnerkrankung diagnostiziert, es geht darüber hinaus um Fälle von Amyotropher Lateralsklerose, Morbus Alzheimer, Morbus Parkinson und Demenz.
Jetzt also auch im Fußball...
Was soll ich sagen...oben genannte Sportarten sind nicht ungefährlich und jeder der diese Sportarten ausübt sollte das wissen.
Man fragt sich allerdings warum man dann noch Boxen, Handball oder auch Rugby so belässt wie bislang?
Ob Fußballer irgendwann mit einer Art Helm spielen müssten oder ob man Ball-Kopfkontakte zur Gänze verbieten sollte...ich weiß es nicht, es würde den Fußball aber nachhaltig verändern.

schabernack
Früher bei uns im Verein …

gab es noch das Kopfballpendel zum Trainieren. Konnte man den Ball am Pendel auf unterschiedliche Höhen für Kinder / Jugendliche / Erwachsene einstellen. Früher waren in diesem Fall die 1970-er / 1980-er Jahre.

Fußball ohne Kopfball wäre ein anderes Spiel, aber es geschieht schon recht häufig, dass zwei Spieler in der Luft heftig mit den Köpfen zusammenrasseln beim Kopfball. Schädelbrummen hinterher inklusive. Gesund kann so was gar nicht sein.

Kopfballungeheuer wie einst Horst Hrubesch, oder gar der blutend mit Turban verbundene Dieter Hoeneß, der weiter spielte, gibt es schon heute nicht mehr.

Es gibt auch Rugby als ganz tolles Mannschaftsspiel, und dessen kleinen Bruder American Football in Panzerung mit Helm. Der Kleine Bruder kann gar nix, und das Spiel American Football ist schlicht doof. Aber selbst mit Helm gibt es dabei ähnliche Phänomene mit Demenz und Alzheimer, wie sie im UK bei Fußballern beobachtet werden.

Gerade bei Kindern ist Kopfballspiel schon recht bedenklich.

Nachfragerin
Schläge auf den Kopf sind ungesund. :)

Dass häufige Schläge auf den Kopf nicht gesund sein können, steht außer Frage. Aber soweit ich mich erinnere, wird Alzheimer von irgendwelchen Eiweißablagerungen verursacht. Ein direkter Zusammenhang von mechanischer Belastung und Demenz erscheint mir daher nicht plausibel.

Fußball ohne Kopfspiel stelle ich mir auch schwierig vor. Aber das hat man bestimmt auch mal über das Handspiel gedacht und heute geht es ohne.

PS: Es wäre übrigens auch eine Überlegung wert, einen leichteren und weicheren Ball zu nutzen.

Louis2013
Schwachsinn

Viele ältere Frauen erkranken an Demenz. Haben die früher alle Fußball gespielt? Die Idee, dass der Fußball in seiner jetzigen Form Demenz fördert, halte ich für schwachsinnig.

schabernack
08:45 von Louis2013

«Viele ältere Frauen erkranken an Demenz.
Haben die früher alle Fußball gespielt?»

Heimlich als die Männer auf Arbeit waren.
Aber niemand sagt, nur Kopfballspiel könne Demenz auslösen.

«Die Idee, dass der Fußball in seiner jetzigen Form Demenz fördert, halte ich für schwachsinnig.»

Ich halte so eine Aussage für grenzwertig zu Schwachsinn ohne Kopfballspiel.

Sigrun_1954
@louis2013 08:45

Demenz hat viele Ursachen und nun liegt der Verdacht nahe, dass Kopfbälle eine zusätzliche davon ist bzw. den Ausbruch der Krankheit zusätzlich fördert.
Würden mehr Frauen Fußball spielen, gäbe es wahrscheinlich auch mehr Demenzerkrankungen bei Frauen.

Diesen logischen Zusammenhang nennen Sie also "schwachsinnig"? Um das nachzuvollziehen fehlt mir leider die Phantasie.

V.Scho
@08:41 von schabernack

Genau früher gab es ein solches Pendel.

Vielleicht auch ein Grund warum wir schon seit Jahrzehnten keinen erstklassigen Stürmer mehr hatten.

Zeitlos-Geistlos
Abschaffen und Verbieten

Da muss was getan werden. Man stelle sich vor, was aus den Athleten noch hätte werden können. Das erklärt auch endlich, warum so wenige ehemalige Profifußballer mit 50 oder 60 noch mal Schlagzeilen als Raketenwissenschaftler machten. Hatte mich schon gewundert.

Aprilscherze waren mir ja geläufig. Auch schön das mal auf den Oktober zu verlegen. Also, heute nicht alles glauben: Oktober, Oktober!

Nachfragerin
@Louis2013 - Schwachsinn ist, Tatsachen zu leugnen

08:45 von Louis2013:
"Viele ältere Frauen erkranken an Demenz. Haben die früher alle Fußball gespielt?"
> Glückwunsch! Sie haben gerade herausgefunden, dass man kann auch ohne Fußballspiel an Demenz erkranken kann.

"Die Idee, dass der Fußball in seiner jetzigen Form Demenz fördert, halte ich für schwachsinnig."
> Sie sind leider nicht der einzige, der wissenschaftliche Studien - also die Darstellung von Tatsachen - für schwachsinnig hält.

Tatsache ist, dass Fußballer 3,45- bis 4,4-mal so häufig an Demenz oder Alzheimer erkranken. Das hat eine Studie herausgefunden.

Nun gilt es herauszufinden, warum das so ist. Sind die Kopfbälle schuld? Oder liegt die Ursache bei der geringen kognitiven Beanspruchung, Chemikalien in den Fußballschuhen oder den schiefen Fangesängen? Vielleicht entscheiden sich auch Menschen mit einem genetisch erhöhten Alzheimer-Risiko häufiger dazu, Profifußballer zu werden. Wer wissenschaftlich interessiert ist, wird das herausfinden wollen.

paganus65
Ich kann mich erinnern:

Ich bin Jg 65. In meiner Jugend wurde das schon diskutiert. Damals hieß es: "Bei jedem Kopfball sterben Hirnzellen ab. Irgendwann bist du halt Blöd!"
Ich habe Fußball nie gemocht, mich also nicht groß für diese Diskussion interessiert.

Mir stellt sich die Frage auf einer anderen Ebene:
Wo muß/darf/soll der Staat eingreifen?
Oder reicht es, Risiken zu benennen? Wer sie auf sich nimmt handelt als freier Mensch! Ab welchem Alter?
Wenn ich mich erinnere, wie zerbeult meine Tochter manchmal vom Kickboxen kam... Und da war Kopfkontakt streng verboten. Zumindest für Minderjährige. Das wäre ja ein Ansatz.

Andererseits: Aus sportlicher Sicht wäre es nur eine Regeländerung, die dem Spiel seinen vollen Reiz lassen würde (glaube ich). Es ist ja FUSSball.

Als Analogie:
Dem Staat ist es schnuppe, ob ich beim Sportschießen Gehörschutz trage. Die Regeln der Schützenverbände sorgen dafür, daß ich ohne nicht mal zum Zuschauen auf die Schießbahn darf.
Richtig so!

Hador Goldscheitel
Demenzverdacht: Fußball ohne Kopfball?

Sicherlich sind Kopfbälle, bzw. Erschütterungen nicht förderlich für den Zustand des Gehirns. Da könnte ein Zusammenhang bestehen.
Andererseits sind diese Hochleistungssportler auf körperliche Fähigkeiten trainiert. Die Förderung von Geist, Verstand und Intelligenz sind bei Sportlern nicht essentiell.
Die Nonnenstudie bzgl. Demenz hatte gezeigt, dass die Gefahr an Demenz zu erkranken mit der Ausübung geistig anspruchsvoller Tätigkeiten abnahm.

Dies könnte womöglich auch die erhöhrte Gefahr für Sportler erklären.

Gruß Hador

Zeitlos-Geistlos
zwar interessant, aber...

Gut, dass sich das mal jemand angeschaut hat. Das Ergebnis ist wenig verwunderlich.
Könnte die ein oder andere Diagnose stützen, kann ich mir vorstellen.
Aber bloß weil einige wenige beruflich gegen den Ball rennen und ein entsprechendes Trainingspensum an den Tag legen, sehe ich jetzt keinen Grund dass das für alle, also auch den einfachen Vereinssport, Konsequenzen haben soll.
Wird auch nicht die einzige degenerative Auswirkung von Sportarten sein.

paganus65
um 09:12 von Zeitlos-Geistlos

//Abschaffen und Verbieten
Da muss was getan werden. Man stelle sich vor, was aus den Athleten noch hätte werden können.//

Gut geschrieben!
Das ist das, wovor ich immer Angst habe. Daß der Staat sich mit Verbotswahn in alles reinhängt.
Wo hört das auf?
Bekomme ich Bier/schokolade/Urlaub im Süden/Diskobesuche/Actionsportarten/... bald auch verboten oder rationiert?

Die Sportverbände können das recht gut bearbeiten. Ich glaube, das reicht. Aufmerksam machen und denen überlassen.

Tada
Ganz ehrlich

Bei dem ganzen Doping ist Kopfball nun das kleinste Problem.

Mustermännchen
Leistungssport ist eben nicht gesund

So ein bisschen Freizeitsport mag eine positive Wirkung haben, aber Leistungssport eher nicht. Es geht dabei ja auch nicht um die Gesundheit, sondern ums Gewinnen. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass es, vor allem in höherem Alter, zu Nachwirkungen kommt: Gelenkerkrankungen, Parkinson, krankhafte Vergrößerungen von Organen wie Herz usw. Da sind Kopfbälle wohl nur ein Baustein dazu.

Aus den 80ern ist mir noch eine Panorama- oder Monitor-Sendung in Erinnerung geblieben, in der die Gefahren für das Gehirn durch die Kopftreffer beim Boxen thematisiert wurden. Boxen gibt es heute noch, und dieses und ähnliche Kampfsportarten sind auch immer noch recht beliebt bei manchen Jugendlichen. Insofern sehe ich wenig Chancen für die Initiative der Dame.

Tada
Zufall

"In England hat die Diskussion über die Gefahr von Kopfbällen längst begonnen. Fünf Spieler der legendären englischen Weltmeistermannschaft von 1966 sind an Demenz erkrankt, vier verstorben. Zufall scheint es nicht zu sein."

*

Zufall war auch der BSE-Skandal in GB nicht.

Das ist jetzt gut 25 Jahre her, aber Spätfolgen sind denkbar.
Womöglich ist der Kopfball nur als zusätzlicher Faktor beschleunigend, womöglich sieht es in anderen Bevölkerungsgruppen nicht anders aus.

Sisyphos3
Interessant

Wie verhält man sich beim Boxen ?
Sind Schläge auf den Kopf besser ?

H. Hummel
Die moderne Medizin bringt Fallbezogen immer ...

.. mehr ungesunde Fakten auf den Tisch, ob die immer richtig zugeordnet werden ist die Frage. Hobbyfußball an sich muss nicht gesund sein ... wenn man sich Sonntags die Blutgrätschen untertrainierter Freizeitkicker ansieht ...
Nachtarbeit ist der Gesundheit ebenso förderlich wie Schichtarbeit unter Körperzwangshaltung.
Letztlich bleibt doch die Frage, wie weit wir bereit sind, diese Risiken zu tragen.

schabernack
09:19 von Zeitlos-Geistlos

«Aber bloß weil einige wenige beruflich gegen den Ball rennen und ein entsprechendes Trainingspensum an den Tag legen, sehe ich jetzt keinen Grund dass das für alle, also auch den einfachen Vereinssport, Konsequenzen haben soll.»

Abermillionen spielen Fußball in Amateurvereinen. Für die gilt das prinzipiell genau so, auch wenn sie weniger häufig trainieren, und weniger Spiele pro Saison haben. Dafür gibt es im Amateurbereich auch nur in den sehr oberen Klassen überhaupt einen Vereinsarzt und medzinische Betreuung.

Die Amateurfußballer sind auch weniger geschickt im Spiel, und sie spielen mehr raues Gebolze. Schädel angedengelt … aufstehen, sich schütteln … weitermachen gib ihm.

Mauersegler
09:19 von Hador Goldscheitel

"Geist, Verstand und Intelligenz"

Mit Ihrem Urteil sind Sie ein ganz klein wenig hinter der Realität zurück. Die Zeiten, als (einige) Fußballer geistig eher minderbemittelt waren, sind lange vorbei. Heute haben die meisten Abitur und sind durch die strategischen Anforderungen, die Schnelligkeit des Spiels und ein permanentes Leben in der Öffentlichkeit auch geistig stark gefordert. Auch wenn sie nicht alle Philosophen lesen. Ich finde Ihre Einlassung etwas billig.

Rudolf238
Keine Kopfbälle beim Fußball?

Kopfbälle sind nicht förderlich für den Zustand des Gehirns, es könnte ein Zusammenhang bestehen, vor allem wenn sie mit dem Kopf zusammenknallen.
Wie wäre ein Kopfschutz!
Ich bin kein Fußballfan, aber tragen nicht verschiedene Fußballer so einen Kopfpanzer?

Mischpoke West
@ paganus65

>>> Ich bin Jg 65. In meiner Jugend wurde das schon diskutiert. Damals hieß es: "Bei jedem Kopfball sterben Hirnzellen ab. Irgendwann bist du halt Blöd!" <<<
.
Das hieß es auch ein Jahrzehnt später noch, in meiner Jugendzeit.
Und nicht nur deshalb war Kopfballspiel sehr unbeliebt bei uns. Ich hatte immer ziemlich Schädelbrummen danach. Wir hatten eigentlich nur einen in der Mannschaft der das wirklich richtig gut konnte und auch zelebrierte. Aus dem ist aber trotzdem was geworden, trotz abgestorbener Hirnzellen ;)

Trotzdem müsste auf der Hand liegen das es nicht sonderlich gesund ist, ständig einen Schlag auf den Kopf zu bekommen.
Helmpflicht wäre wirklich zu überlegen. Natürlich kein Motoradhelm, irgendwas schickes, filigranes. Es gibt doch bestimmt irgendwelche Hightec-Materialen die dafür verwendet werden könnten. Die Sportartikelhersteller würde es freuen.

schabernack
09:26 von Tada

«Bei dem ganzen Doping ist Kopfball nun das kleinste Problem.»

Doping ist im Fußball kein so weit verbreitetes Phänomen im Vergleich zu anderen Profisportarten. Beim Sprint in der Leichtathletik und bei der Tour de France gibt es kein Kopfballspiel.

DrBeyer
@Tada 09:26

"Bei dem ganzen Doping ist Kopfball nun das kleinste Problem."

Angesichts eines möglichen 3,5-fachen Risikos, an Demenz zu erkranken, vom "kleinsten Problem" zu sprechen, ist wirklich schon sehr verwegen.

Mischpoke West
@ Tada

>>> Bei dem ganzen Doping ist Kopfball nun das kleinste Problem. <<<
.
Doping war im Fußball eigentlich noch nie wirklich relevant. Das Fußballspielen Können kann nicht angespritzt werden.
Und die Kondition, naja, Profis trainieren mehrmals täglich, 6 Tage in der Woche. Ich denke nicht das hier ein Mittelchen benötigt wird um fit zu werden.

Mischpoke West
@ Rudolf238

>>> Ich bin kein Fußballfan, aber tragen nicht verschiedene Fußballer so einen Kopfpanzer? <<<
.
Eigentlich nur nach Verletzungen. Der grandiose Petr Čech z.B. hat jahrelang mit Helm gespielt nach einem Bruch, aber als Torhüter macht man auch keine Kopfbälle.
Gesichtsmasken sieht man öfter, meistens nach Nasenbeinbrüchen.

Tada
@Mischpoke West

"Trotzdem müsste auf der Hand liegen das es nicht sonderlich gesund ist, ständig einen Schlag auf den Kopf zu bekommen.
Helmpflicht wäre wirklich zu überlegen" Am 01. Oktober 2021 um 09:42 von Mischpoke West

*

Gibt es denn so häufige Kopfbälle beim Fußball? Meistens wird ja doch mit den Füßen gespielt.

Ich glaube auch nicht, dass ein Helm was nützt. Die Erschütterung, die zu Hirnblutung führen kann ist trotzdem da.
Das kommt wohl auf die Stärke des Kopfballs an, darauf wie gut die Nackenmuskulatur trainiert ist und auch darauf, was man vorher eingeworfen hat - die meisten Substanzen beim Doping sind nicht gesund und wirken auch auf Nervenzellen.

V.Scho
Welcher ehemalige große Stürmer hat Demenz?

Mir fällt da auf Anhieb niemand ein und sicherlich erkranken Fußballer auch an Demenz.

Es sind vor allem Innenverteidiger und Stürmer die viel Kopfball spielen. Es müsste also Unterschiede zwischen den einzelnen Positionen geben. Bei 5 Spielern ist es eher unwahrscheinlich. Es gibt nur 2 Innenverteidiger und meist einen Mittelstürmer.

Gregory Bodendorfer
Nun ..

....bevor die GesundheitsKosten ob der Demenzvorfälle für die so wertvollen BundesligaFussballSpieler in exorbitante Höhen schnellt....meiner Meinung nach dürfte dieser (bezahlte) Sport ganz abgeschafft werden....er wird deutlich überbewertet, ist langweilig anzuschauen, auch verdienen einige wenige Menschen (Spieler, Funktionäre usw) viel zu viel Geld damit....

DrBeyer
@Mischpoke West 09:46

"Doping war im Fußball eigentlich noch nie wirklich relevant."

Ganz im Gegenteil.

"Und die Kondition, naja, Profis trainieren mehrmals täglich, 6 Tage in der Woche. Ich denke nicht das hier ein Mittelchen benötigt wird um fit zu werden."

Da denken Sie falsch.
Ich habe es inzwischen dutzendfach gelesen, dass Spiele dadurch entschieden wurden, dass eine Mannschaft länger wie das Duracellhäschen hoppeln konnte als die andere Mannschaft.

Die Folge: Tore in den letzten 10 Minuten oder der Nachspielzeit.

DrBeyer
@schabernack 09:45

"Doping ist im Fußball kein so weit verbreitetes Phänomen im Vergleich zu anderen Profisportarten. Beim Sprint in der Leichtathletik und bei der Tour de France gibt es kein Kopfballspiel."

Dass es in der Leichtathletik und im Radsport noch schlimmer ist, muss ja nicht heißen, dass es im Fußball nicht auch schlimm wäre.
Die Menschen in Bangladesch sind sehr arm. Die im Tschad aber noch ärmer.

Und von der Schmerzmittelepidemie im Fußball haben wir dabei noch gar nicht gesprochen.
Die ganz sicher Realität ist.

Hador Goldscheitel
RE: von Mauersegler um 09:41; 09:19 von Hador Goldscheitel

Dann empfehle ich Ihnen meinen Artikel mal genauer zu lesen. Weder habe ich ein Urteil über Sportler gefällt, noch maße ich mir an Fußballer als geistig minderbemittelt zu bezeichnen. Was soll also Ihre Unterstellung ?
Lediglich schrieb ich:"Die Förderung von Geist, Verstand und Intelligenz sind bei Sportlern nicht essentiell."
Und genau das liegt in der Natur eines Sportlers. In erster Linie zählen Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit. Natürlich sind auch mentale Fähigkeiten von Vorteil.

Ich habe selbst einige Jahre Fußball gespielt und kann sehr gut beurteilen, wie sich der Kader so zusammensetzt. Rund ein Viertel der Spieler waren damals Studenten.

Gruß Hador

paganus65
um 09:42 von Mischpoke West

//Trotzdem müsste auf der Hand liegen das es nicht sonderlich gesund ist, ständig einen Schlag auf den Kopf zu bekommen.
Helmpflicht wäre wirklich zu überlegen. Natürlich kein Motoradhelm, irgendwas schickes, filigranes. Es gibt doch bestimmt irgendwelche Hightec-Materialen die dafür verwendet werden könnten. //

Ich denke, die Zentrale Frage ist: Wessen Ausgabe ist es?
Ich sehe es so:
Mediziner: Untersuchen und Berichten.
Sportler: Risiko für sich selbst abwägen.
Sportverbände: ggf Regeln anpassen, damit Sport eine gute Sache für Körper und Geist und für die Freude am Bewegen bleibt.
Politiker: Mund halten. Raus halten, Fern halten!

Wir sind eine Republik mündiger Bürger. Wir akzeptieren freie Wahl bei der Coronaimpfung! Als Impfüberzeugter bestehe ich auf dieser Wahlfreiheit!
Als Sportler bestehe ich darauf, daß der Staat sich da raushält, wo ich Sport ausübe, solange ich keinem unbeteiligten damit Schaden zufüge.
Nicht schon wieder Verbote!

Account gelöscht
Da bin ich noch

nicht von überzeugt.Kopfball kann Demenz auslösen,was ist denn beim Boxen?

Mischpoke West
@ Tada

>>> Gibt es denn so häufige Kopfbälle beim Fußball? <<<
.
Pro Spiel, je nach Position, bestimmt 10 Mal. Im täglichen Training ein Vielfaches davon.

>>> Das kommt wohl auf die Stärke des Kopfballs an ... <<<
.
Ein strammer Ball kommt locker mit 100 Km/h angerauscht.
Die Spieler wehren auch mit dem Kopf Freistöße ab, die nochmal deutlich schneller werden, bis 150 Km/h oder noch mehr.
.
>>> ... was man vorher eingeworfen hat ... <<<
.
Wie gesagt, Doping ist im Fußball nicht relevant.

DrBeyer
@Mischpoke West 09:42

"Helmpflicht wäre wirklich zu überlegen. Natürlich kein Motoradhelm, irgendwas schickes, filigranes."

Die Amateurboxer haben eine Helmpflicht.
Da kann man sich angucken, wie schick oder filigran das ist ... :)

Generell glaube ich nicht an eine Helmpflicht, da ein Großteil der Regulation der Körpertemperatur über den Kopf abläuft.
Das ist zwar beim Radsport nicht anders, allerdings wollen die Radfahrer nicht mit ihrem Kopf einem Gegenstand eine bestimmte Richtung geben.
Ein Fußballhelm, der kopfballtauglich wäre, müsste möglicherweise rundum gleich anliegen, wodurch keinerlei Thermoregulation mehr möglich wäre.

Tada
@Mischpoke West

"Doping war im Fußball eigentlich noch nie wirklich relevant. Das Fußballspielen Können kann nicht angespritzt werden.
Und die Kondition, naja, Profis trainieren mehrmals täglich, 6 Tage in der Woche" Am 01. Oktober 2021 um 09:46 von Mischpoke West

*

Also bei der Leistungssteigerung der Jahre jetzt Doping zu bestreiten ist ein Realitätsverlust. Auch im Alter der Spieler. Der menschliche Körperbau hat sich seit der Steinzeit nich verändert und früher waren alle Menschen körperlich fitter, weil sie schon als Kinder mehr draußen waren und mehr Bewegung hatten. Beim Wachstum wirken Knochen und Muskeln gegenseitig aufeinander. Wird der Muskel beansprucht dann wird der Knochen größer. Das gibt mehr Ansatzfläche für den Muskel und der kann dann auch größer werden und mehr den Knochen beanspruchen.
Ist das Knochenwachstum abgeschlossen ist nur noch Doping möglich.
Das tägliche Training muss man auch erstmal aushalten können.

schabernack
09:56 von V.Scho

«Welcher ehemalige große Stürmer hat Demenz?
Mir fällt da auf Anhieb niemand ein und sicherlich erkranken Fußballer auch an Demenz.»

Der sehr kürzlich verstorbene Gerd Müller war seit Anfang der 2010-er Jahre an Alzheimer / Demenz erkrankt. Seine vielen Tore hat er aber eher clever mit dem Fuß als mit dem Kopf erzielt. Besonders bekannt für Kopfballspiel war Gerd Müller nie.

ich1961
09:56 von V.Scho Sagt Ihnen

09:56 von V.Scho

Sagt Ihnen der Name Gerd Müller etwas ?

Mischpoke West
@ DrBeyer

>>> Ich habe es inzwischen dutzendfach gelesen, dass Spiele dadurch entschieden wurden, dass eine Mannschaft länger wie das Duracellhäschen hoppeln konnte als die andere Mannschaft. <<<
.
Und das führen Sie automatisch auf Doping zurück?
Wenn Mannschaften früher platt sind, kann es einfach an höherer Belastung liegen (zusätzliche Spiele unter der Woche) oder einfach an nicht ganz so ausgereiften Trainigsmethoden. Nicht umsonst werden mittlerweile auch Unsummen für Trainer bezahlt.

Und so wie sie das beschreiben, dass die ganze Mannschaft fitter ist, würde ja ein systematisches, vom Verein angeordnetes Doping voraussetzen. Das bezweifle ich jetzt einfach mal stark.

DrBeyer
@paganus65 10:07, staatliche Verbote

Ich habe ein klein wenig das Gefühl, dass Sie da eine Phobie entwickelt haben.

Aber zum einen sind staatliche Verbote nichts per se Schlechtes und als gesellschaftliches Regulatorium sogar unumgänglich, und zum anderen hat bisher außer Ihnen wirklich noch NIEMAND davon gesprochen, dass der Staat eingreifen soll.

Alle, die im Artikel genannt werden, reden davon, dass man sich über das Thema mal Gedanken machen müsse.
Und alle Regeln, die es in England dazu gibt, sind nicht von der Politik, sondern den Sportverbänden gemacht worden.

Also können Sie Ihren Puls wieder etwas runterregeln ...

oooohhhh
Kopfball

Meine Meinung ist:

Das Spiel heisst übrigens Fussball nicht Kopfball...;-) )

Olivia59
@09:31 von Giselbert

"Fußball ohne Kopfball ist vielleicht noch denkbar, aber ein Boxkampf nur mit Schlägen auf den Rumpf ...

Und was ist mit Basejumping, viele erreichen da das Demenzalter erst gar nicht?

Oder Motorradfahren, da ist die Gefahr bei einem Unfall eine Querschnittslähmung zu bekommen um ein Vielfaches höher, als wenn ich mich mit dem Auto fortbewege.

Es gibt viele Dinge, wovon man weiß, dass sie schädlich sind und sie werden getan. Trotzdem ist es wichtig die Gefahren zu kennen, so kann jeder eigenverantwortlich entscheiden (auch der Fußballer) möchte ich es dennoch tun."

Unfälle beim Basejumping oder Motorrad fahren sind Ausnahmen, obwohl die statistische Wahrscheinlichkeit vielleicht hoch sein mag.
Beim Fussball gehören die kleinen Unfälle, die Kopfbälle möglicherweise darstellen, zu den Spielregeln.

schabernack
10:06 von DrBeyer / @schabernack

«Und von der Schmerzmittelepidemie im Fußball haben wir dabei noch gar nicht gesprochen. Die ganz sicher Realität ist.»

Einnahme von Schmerzmitteln und aufputschenden Substanzen ist weit verbreitet im Amateutfußball, und noch mehr im Amateurradsport. Heute wegen mehr Substanzen mit einfacherer Zugänglichkeit bei vielen Amateursportarten zu beobachten.

alexmagnus
@Nachfragerin

Alzheimer ist Ausschlussdiagnose - also man hat die Symptome und andere Krankheiten sind ausgeschlossen - , da die besagten Eiweißablagerungen erst posthum diagnostiziert werden können.

Und man weiß bis heute nicht, ob die Ablagerungen (Amyloid-Plaques) Ursache von Alzheimer sind oder eher ein Symptom davon (so gibt es keinen Zusammenhang zwischen der Menge an Amyloid und der Schwere der Symptome). Es gibt auch einige mögliche Ursachen, die aber ebenfalls nur Symptome sein könnten. Das ist ja auch der Grund, warum Alzheimer immer noch unheilbar ist - es ist unklar, was genau zu heilen ist.

Und dann gibt es noch das (noch nicht von allen anerkannte) LATE-Syndrom, dessen einziger symptomatischer Unterschied zu Alzheimer darin besteht, dass es um 20-30 Jahre später auftritt - das sich aber völlig anders im Gehirn manifestiert.

DrBeyer
@Mischpoke West 10:11

"Wie gesagt, Doping ist im Fußball nicht relevant."

Wie gesagt, das können Sie gar nicht wissen.

Mischpoke West
@ paganus65

>>>
Mediziner: Untersuchen und Berichten.
Sportler: Risiko für sich selbst abwägen.
Sportverbände: ggf Regeln anpassen, damit Sport eine gute Sache für Körper und Geist und für die Freude am Bewegen bleibt.
Politiker: Mund halten. Raus halten, Fern halten!
Nicht schon wieder Verbote!
>>>
.
Das sehe ich ebenso. Und jeder Sport birgt ein gewisses Risiko, für welches jeder selbst verantwortlich ist. Ich habe schon einige Sportverletzungen hinter mir, unter anderem ein Kreuzbandriss. Zum Glück noch nie was am Kopf.
Eine "Helmpflicht", wie ich sie erwähnte, finde ich jetzt allerdings nicht kritisch im Sinne von politischer Einmischung. In vielen Sportarten gibt es das. Beim Eishockey würde z.B. keinem im Traum einfallen ohne Helm auf dem Eis zu erscheinen. Oder beim Radfahren.
Und um Ihrem "keine Verbote" zuzustimmen - es soll natürlich niemandem verboten werden Fußball zu spielen - nennen wir es einfach eine "Helmempfehlung".
Sonst wird nämlich niemand freiwillig einen Helm aufsetzen.

Anderes1961
@schabernack

"
Am 01. Oktober 2021 um 09:45 von schabernack
09:26 von Tada

«Bei dem ganzen Doping ist Kopfball nun das kleinste Problem.»

Doping ist im Fußball kein so weit verbreitetes Phänomen im Vergleich zu anderen Profisportarten. Beim Sprint in der Leichtathletik und bei der Tour de France gibt es kein Kopfballspiel."

Die Helden von Bern waren höchstwahrscheinlich mit Pervitin gedopt:

"https://www.derwesten.de/sport/fussballer-bei-wm-1954-laut-studie-gedop…"

Als Folge davon erkrankte fast die gesamte Mannschaft an Hepatitis wegen verseuchter Spritzen. Drei Spieler verstarben daran.

DrBeyer
@schiebaer45 10:10

"Kopfball kann Demenz auslösen,was ist denn beim Boxen?"

Aus genau diesem Grund konnten Sie bei Olympia alle Boxer mit Helm sehen.

Dass es bis jetzt im Profibereich keine Helmpflicht gibt, dürfte ausschließlich daran liegen, dass es für das Publikum martialischer ist.

Account gelöscht
Wattebällchen werfen

Meine Güte... Dass viele Boxer im Alter, sagen wir mal, geistig abbauen ist ein alter Hut, und wer mal einen brauchbaren Kopfball hinbekommen hat, kann sich lebhaft vorstellen, dass zu viele davon auch nicht gut sein können. Fußballer (auch Amateure) bekommen im mittleren Alter sehr (!) oft kaputte Knie und brauchen eine OP. Volleyballer bekommen im mittleren Alter kaputte Fingergelenke. Autorennfahrer können tödlich verunglücken. Ebenso Bergsteiger. Skifahrer brechen sich oft die Knochen. Gewichtheber bekommen's an die Bandscheiben... Kann beliebig fortgesetzt werden.

Die Risiken sind bekannt und sorry, sowas gehört dazu. Sonst bleibt am Ende als einziger Sport Wattebällchenweitwurf.

Mischpoke West
@ Tada

>>> Also bei der Leistungssteigerung der Jahre jetzt Doping zu bestreiten ist ein Realitätsverlust. <<<
.
Völlig andere Trainingsmethoden als früher sind Ihnen noch nicht in den Sinn gekommen?
Hinzu kommt, früher waren selbst Profisportler nebenher Berufstätig. Heute können viele schon im Jugendalter von ihrem Sport gut leben und können sich ausschließlich um das Training kümmern. Mit einem ganzen Trainerstab!
Aber gut. Vielleicht bin ich auch ein Träumer und hab die Realität völlig aus den Augen verloren, und alle Fußballer sind auf Drogen.

Anderes1961
@Louis2013

"
Am 01. Oktober 2021 um 08:45 von Louis2013
Schwachsinn

Viele ältere Frauen erkranken an Demenz. Haben die früher alle Fußball gespielt? Die Idee, dass der Fußball in seiner jetzigen Form Demenz fördert, halte ich für schwachsinnig."

So geht Wissenschaft. Bravo. Da spart man sich doch gleich die ganzen Kosten für mühsame Untersuchungen, wenns doch so einfach ist.

DrBeyer
@Tada 10:13

Profifußballer wird mit sehr großer Sicherheit nur jemand, der einen sehr ausgeprägten Bewegungsdrang hat und also sich auch als Kind schon viel draußen herumgetrieben hat.
In dieser Hinsicht dürften Profifußballer gegenüber Steinzeitmenschen kaum Nachteile haben.

Davon unbenommen glaube ich auch nicht daran, dass Doping im Fußball kein Problem sein soll.
Doping ist in jeder Sportart, in der es auf Schnelligkeit und/oder auf Ausdauer ankommt, ein großes Problem.
Ein Profifußballer muss sprinten wie Ben Johnson und Ausdauer haben wie ein Biathlet...

Wer angesichts dieser Tatsachen Doping im Fußball für irrelevant hält, hat mMn entweder eine sehr rosarote Brille auf oder ist ziemlich naiv.

Anderes1961
@Zeitlos-Geistlos

"
Am 01. Oktober 2021 um 09:12 von Zeitlos-Geistlos
Abschaffen und Verbieten

Da muss was getan werden. Man stelle sich vor, was aus den Athleten noch hätte werden können. Das erklärt auch endlich, warum so wenige ehemalige Profifußballer mit 50 oder 60 noch mal Schlagzeilen als Raketenwissenschaftler machten. Hatte mich schon gewundert.

Aprilscherze waren mir ja geläufig. Auch schön das mal auf den Oktober zu verlegen. Also, heute nicht alles glauben: Oktober, Oktober!"

Genau. Regeln und Gesetze endlich abschaffen, braucht man alles nicht. Fußballregeln sind auch überflüssig, lassen wir doch die Sportler einfach regellos aufeinander losgehen und gucken, wer übrig bleibt. Die Spieler sind ja schließlich selbst verantwortlich für das, was sie tun. Nicht wahr?

paganus65
Um was es geht - abstrakter gedacht

Ich lese jetzt viel über Doping, ohnehin dumme Sportler, garnicht so dumme Sportler usw.

Darum geht es hier doch garnicht.

Worum es geht, für mich als nicht fußballspielenden Bürger:

1) In einer Sportart wird durch bestimmte Spielweisen ein Gesundheitliches Risiko vermutet.
2) Dieses Risiko ist mit einer in der Gesellschaft viel diskutierten Erkrankungsgruppe verknüpft.

Es wird die Frage aufgeworfen, ob Sportler diese Spielart verboten bekommen sollen.

Ggf: Sollen die Sportverbände dieses Verbot vorantreiben oder soll der Staat das tun?

Dahinter steht die Frage:
Soll es dem Bürger verboten werden, individuelle gesundheitliche Risiken auf sich zu nehmen, um seine Lebensfreude/Erfolg zu steigern?
Falls ja: Was sind die Kriterien, die verschiedene gesundheitliche Risiken unterscheiden?
Kopfball-Downhill Mountainbike-Motorrad-Bier-Unsportlichkeit-Cannabis-LSD-Heroin?

Irgendwo in dieser Linie sagt jeder von uns "Stopp!". Warum? Wo ist die Grenze? Was ist uns die Freiheit wert?

schabernack
10:06 von Hador Goldscheitel

«Und genau das liegt in der Natur eines Sportlers. In erster Linie zählen Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit. Natürlich sind auch mentale Fähigkeiten von Vorteil.»

Zur Fußball-WM 2018 kamen auch so einige Spiele der Vergangenheit als Wiederholungen. Ich habe das als "Jahrhundertspiel" bekannte 3:4 n.V. Deutschland - Italien von der WM 1970 in Mexiko nochmal angeschaut.

Geradezu lahmer Standfußball im Vergleich zu heute mit High-Speed-Athletik. Spielertypen wie bspw. Franz Beckenbauer damals, die vor allem durch Übersicht und Spielintelligenz auffielen, gibt es heute nicht mehr so viele. Athletik ist der weit mehr bestimmende Faktor. Trainngsfaule wie bspw. Günter Netzer einst haben es heute ganz schwer. Und der Kopfball war auch der Feind vom Günter.

DrBeyer
@Mischpoke West 10:16

Ich habe Ihnen erst einmal nur widersprechen wollen, weil Sie sinngemäß gesagt haben, dass es im Fußball auf lauter Dinge ankomme, die für Doping nicht relevant seien.
Was einfach nicht stimmt, da es im Fußball eben auch auf Schnelligkeit und Ausdauer ankommt. Beides sind klassische Dopinganforderungen.

Dass Unterschiede zwischen den Mannschaften auch auf unterschiedliche Trainingsmethoden zurückzuführen sind, will ich dabei überhaupt nicht bestreiten.

Aber nur deshalb, weil es noch keinen großen Skandal gegeben hat, davon auszugehen, dass Doping keine große Rolle spielt, ist angesichts des Anforderungsprofils an Fußballer und angesichts dessen, dass es durchaus schon mehrere Dopingärzte gegeben hat, zu deren Kunden Fußballer gehört haben, sehr unrealistisch.

Tut mir leid, Ihnen eine schöne Welt zerstören zu müssen. Mir wäre es auch lieber, wenn dieser Sport, der manchmal sogar sehr schön sein kann, nur schön wäre.
Aber was soll ich sagen - es ist nun mal, wie es ist.

spetzki
Eigentlich ist das längst bekannt und sollte Konsequenzen haben

Vor allem im Breitensport müssen systematische Gesundheitsgefahren so gut es geht vermieden werden.

Ich kann ehrlich sagen, dass die Kopfbälle für mich der Hauptgrund (pun intended) wären, mein Kind vom Fussball fern zu halten.

Vielfache Erschütterungen des Kopfes fördern degenerative Erkrankungen des Hirns. Das weiß man vom Boxen schon lange und die Datenlage ist mittlerweile ziemlich stichhaltig dahingehend, dass es auch andere Sportarten betrifft.
Verbote sind immer heikel, aber eine einvernehmliche Umgestaltung des Breitensports Nummer eins fände ich sehr begrüßenswert!

paganus65
um 10:27 von Mischpoke West

//In vielen Sportarten gibt es das. Beim Eishockey würde z.B. keinem im Traum einfallen ohne Helm auf dem Eis zu erscheinen. Oder beim Radfahren.
Und um Ihrem "keine Verbote" zuzustimmen - es soll natürlich niemandem verboten werden Fußball zu spielen - nennen wir es einfach eine "Helmempfehlung".
Sonst wird nämlich niemand freiwillig einen Helm aufsetzen.//

Als ich vor >30j mit dem Sportschießen anfing, gab es noch einige Alt, die den Gehörschutz als Zeichen von Schwäche ablehnten. Heute, ganz ohne Staat, trägt man selbst bei Kleinkaliber und z.T. Luftgewehr Gehörschutz.
Das ging nur über Aufklärung. Seit ca 25J kommt man auf keinen Stand mehr ohne.
Ohne Skandal, Ohne Staat, Ohne NGOs und "Aktivisten", die sich als Unbeteiligte einmischen. Einfach durch Vernunft.
Lassen wir das doch den Fußballern.

paganus65
um 10:19 von DrBeyer

//Ich habe ein klein wenig das Gefühl, dass Sie da eine Phobie entwickelt haben.//

... liegt vielleicht an dem Wahlergebnis...

//Aber zum einen sind staatliche Verbote nichts per se Schlechtes und als gesellschaftliches Regulatorium sogar unumgänglich//

Ja, und Zytostatika sind nichts Schlechtes, sondern manchmal dringend nötig. Haben meine Tochter gerettet. Dennoch verabreicht man sie sehr vorsichtig.

Was diese Analogie sagen will: Staatliche Verbote halte ich - genau wie Sie - für ein gutes Instrument, wenn sie vorsichtig und wohldosiert eingesetzt werden.
Die Erfahrung mit Deutschland hat mich aber gelehrt, daß der Staat übereifrig ist, den Bürger durch Verbote vor sich selbst zu schützen.

Insofern ist "Phobie" falsch. Wenn Sie schon ein Bildwort aus der Psychologie verwenden, wäre "Trigger" nach wirklich erlittenen Schäden eher angebracht.
Aber es stimmt: Ich bin da sehr sensibel.

schabernack
10:30 von Anderes1961 / @schabernack

«Die Helden von Bern waren höchstwahrscheinlich mit Pervitin gedopt: …»

Ja … ich weiß. Das war 1954.

Solche plumpe Art von Doping fiele heutzutage wegen der Dopingkontrollen sofort auf, die es 1954 noch gar nicht gab. Wer weiß schon, wer möglicherweise bei den Fußball-WM's von 1930 bis 1938 gedopt war.

Doping im Profifußball gibt es, und die Argentinische Hand Gottes Diego Armando war bei der WM 1994 in den USA auch gedopt mit was weiß ich was.

Dennoch ist Fußball ein Spiel, bei dem nicht nur Kraft- oder Ausdauerleistung über eine Gewinnerzeit ausschlaggebend sind. Doping für Spielintelligenz und Kopfballspiel gibt es sowieso nicht.

Sausevind
08:45 von Louis2013

"Schwachsinn"

Viele ältere Frauen erkranken an Demenz. Haben die früher alle Fußball gespielt?"

,.,.,

"Schwachsinn" ist in dem Fall Ihre Logik. ->

Wenn ich wegen Leberkrankheit ins Krankenhaus muss, folgt daraus NICHT, dass alle, die im Krankenhaus sind, leberkrank sind. ;-)

schabernack
10:55 von Tinkotis

«Aber ich würde trotzdem erst mal bei Boxen und Co. anfangen.»

Wie viele Boxer gibt es … wie viele Fußballer gibt es?

Olivia59
@11:02 von paganus65

"Als ich vor >30j mit dem Sportschießen anfing, gab es noch einige Alt, die den Gehörschutz als Zeichen von Schwäche ablehnten. Heute, ganz ohne Staat, trägt man selbst bei Kleinkaliber und z.T. Luftgewehr Gehörschutz.
Das ging nur über Aufklärung. Seit ca 25J kommt man auf keinen Stand mehr ohne.
Ohne Skandal, Ohne Staat, Ohne NGOs und "Aktivisten", die sich als Unbeteiligte einmischen. Einfach durch Vernunft.
Lassen wir das doch den Fußballern."

Ich bezweifle, dass die FIFA vorwiegend die Gesundheit der Spieler im Auge hat. Vielleicht könnte man aber an Helmen noch ein paar zusätzliche Werbekunden anbringen um für einen Interessenausgleich zu sorgen.

Sausevind
10:07 von paganus65

"Wir sind eine Republik mündiger Bürger. Wir akzeptieren freie Wahl bei der Coronaimpfung! Als Impfüberzeugter bestehe ich auf dieser Wahlfreiheit!
Als Sportler bestehe ich darauf, daß der Staat sich da raushält, wo ich Sport ausübe, solange ich keinem unbeteiligten damit Schaden zufüge.
Nicht schon wieder Verbote!"

,.,.

Verbote sind leider ein wichtiger Teil der Bewusstwerdung.

Pauschal Verbote abzulehnen, bedeutet, schlimme Gefahren zu fördern.

Den Grund dafür will ich lieber nicht wissen.

Anderes1961
@paganus65

"
Am 01. Oktober 2021 um 11:02 von paganus65
um 10:27 von Mischpoke West

//In vielen Sportarten gibt es das. Beim Eishockey würde z.B. keinem im Traum einfallen ohne Helm auf dem Eis zu erscheinen. Oder beim Radfahren.
Und um Ihrem "keine Verbote" zuzustimmen - es soll natürlich niemandem verboten werden Fußball zu spielen - nennen wir es einfach eine "Helmempfehlung".
Sonst wird nämlich niemand freiwillig einen Helm aufsetzen.//

Als ich vor >30j mit dem Sportschießen anfing, gab es noch einige Alt, die den Gehörschutz als Zeichen von Schwäche ablehnten. Heute, ganz ohne Staat, trägt man selbst bei Kleinkaliber und z.T. Luftgewehr Gehörschutz.
Das ging nur über Aufklärung. Seit ca 25J kommt man auf keinen Stand mehr ohne.
Ohne Skandal, Ohne Staat, Ohne NGOs und "Aktivisten", die sich als Unbeteiligte einmischen. Einfach durch Vernunft.
Lassen wir das doch den Fußballern."

Und trotzdem gibt es gerade im Schießsport nicht ohne Grund gesetzliche Vorschriften, die es zu beachten gilt.

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung
...ttestEineMeinung @01. Oktober 2021 um 09:35 von Sisyphos3

"Wie verhält man sich beim Boxen ?
Sind Schläge auf den Kopf besser ?"

Sehr gute Frage - interessanter Artikel zum Thema:

tagesspiegel.de/wissen/boxsport-schlaege-gegen-das-denken/1236984.html

Vergleich Fussball vs. Boxen:

Die Kraft, die man braucht um einen gut 50km/h schnellen Ball um 90° abzulenken (180°, also direkt zurück sind es deutlich mehr, das passiert aber selten) beträgt ca. 1500 N beträgt und die Kraft eines Boxschlages von Mike Tyson bis zu 5000N (frontal).
Allerdings weicht der andere Boxer im Gegensatz zum Messinstrument eher aus und nimmt dem Schlag so einiges von der Wucht.

Ich bin weder Box- noch Fussballfan, deswegen kann ich schlecht sagen ob es mehr Kopfbälle oder mehr Direkttreffer beim Boxen gibt.

Die Einwirkung pro Ereignis dürfte also zumindest in der gleichen Grössenordnung liegen, wenn nicht sogar recht ähnlich sein, hinzu kommt, dass Zusammenstösse mit den Köpfen beim Duell deutlich härter sein dürften als mit dem Fussball selbst.

paganus65
um 11:30 von Anderes1961

//Und trotzdem gibt es gerade im Schießsport nicht ohne Grund gesetzliche Vorschriften, die es zu beachten gilt.//

Deswegen eignet sich dieses Beispiel ja so gut.

Unsere gesetzlichen Vorschriften beim Sportschießen beschäftigen sich alle ausschließlich mit der Fremdgefährdung. Und genau da sind die Verbote und Vorschriften wohldosiert und sinnvoll.
Das ist - abstrakt gesehen - für mich auch der Ansatzpunkt für eine Grenzziehung.

Peter Meffert
11:22 von Olivia59

Zitat:"Ich bezweifle, dass die FIFA vorwiegend die Gesundheit der Spieler im Auge hat. Vielleicht könnte man aber an Helmen noch ein paar zusätzliche Werbekunden anbringen um für einen Interessenausgleich zu sorgen."

Volltreffer! :-)

Anderes1961
@paganus65

"
Am 01. Oktober 2021 um 11:57 von paganus65
um 11:30 von Anderes1961

//Und trotzdem gibt es gerade im Schießsport nicht ohne Grund gesetzliche Vorschriften, die es zu beachten gilt.//

Deswegen eignet sich dieses Beispiel ja so gut.

Unsere gesetzlichen Vorschriften beim Sportschießen beschäftigen sich alle ausschließlich mit der Fremdgefährdung. Und genau da sind die Verbote und Vorschriften wohldosiert und sinnvoll.
Das ist - abstrakt gesehen - für mich auch der Ansatzpunkt für eine Grenzziehung."

Erst mal Respekt vor den Leistungen, die Schießsportler erbringen. Das wird häufig unterschätzt. Als ehemaliger Lokal- und Sportjournalist, der auch über Schießsport berichtete, der bei uns sehr populär ist (hatten auch schon einige Olympiateilnehmer) weiß ich, was die Sportler leisten, was mich aber dennoch nicht daran hindert, in puncto Waffen eine sehr restriktive Meinung zu haben. Das nur zur Einordnung.

Ansonsten bin ich da ganz bei Ihnen, die Grenzziehung ist nicht leicht.

paganus65
um 11:29 von Sausevind

//Pauschal Verbote abzulehnen, bedeutet, schlimme Gefahren zu fördern.//
Da stimme ich Ihnen zu. Tut das hier jemand? Ich hoffe doch nicht. Das wäre Anarchie.

//Den Grund dafür will ich lieber nicht wissen.//
Wenn das jemand tut, würde ich schon gerne den Grund dafür wissen.

Verbote sind, wie ich an anderer Stelle schrieb, mit hochwirksamen Medikamenten vergleichbar.
Wichtig, lebensrettend, aber mit Bedacht und vorsichtig einzusetzen.

Sollten Sie das mit "Pauschaler Ablehnung" verwechselt haben, bitte ich um Nachsicht, daß ich mich nicht behutsamer ausgedrückt habe.
Zum Hintergrund: Ich bin Liberal-Konservativ. Also durchaus immer für einen Ausgleich zwischen Freiheit und Regulationsinteressen der Gemeinschaft (des Staates).

Olivia59
@12:10 von Peter Meffert

"Olivia: >>Ich bezweifle, dass die FIFA vorwiegend die Gesundheit der Spieler im Auge hat. Vielleicht könnte man aber an Helmen noch ein paar zusätzliche Werbekunden anbringen um für einen Interessenausgleich zu sorgen.<<

Volltreffer! :-)"

Schön dass mein nüchtern bis zynischer Zugang zu Themen bei Ihnen ausnahmsweise mal Heiterkeit statt Zahnschmerzen auslöst ;-)

paganus65
um 11:22 von Olivia59

//Ich bezweifle, dass die FIFA vorwiegend die Gesundheit der Spieler im Auge hat. //
Ja, die FIFA... Die könnte tatsächlich staatliches Eingreifen nötig machen.

Aber mal ehrlich: Mir geht es eigentlich um die Freizeitsportler, Hobbykicker, Amateure...
Die paar Spitzensportler die nehmen ganz andere Risiken auf sich. Sollen sie...

Ich finde es beispielsweise gut, daß beim Amateurboxen mit Kopfschutz gekämpft wird. Und meine Tochter erzählte mir vom Kickboxen, daß auch dort entweder im Sparring ohne Kopfschutz und ohne Schläge in Kopfhöhe oder mit Kopfschutz, Tiefschutz und Zahnschutz trainiert wurde.
Und die Leutz dort sind nicht zimperlich...
Also: Es geht.

Olivia59
@12:58 von paganus65

"Olivia //Ich bezweifle, dass die FIFA vorwiegend die Gesundheit der Spieler im Auge hat. //
Ja, die FIFA... Die könnte tatsächlich staatliches Eingreifen nötig machen.

Aber mal ehrlich: Mir geht es eigentlich um die Freizeitsportler, Hobbykicker, Amateure...
Die paar Spitzensportler die nehmen ganz andere Risiken auf sich. Sollen sie..."

Ich verstehe Ihren Ansatz. Der ist in ihrem Sport vielleicht auch realistischer. Beim Fussball rennt aber jeder 10-jährige Knirps im Shirt von seinem Idol rum und träumt von der eigenen Karriere. Ein Bekannter wollte es mal genauso wie seine NBA-Stars machen und riss beim Dunking den Korb samt Brett ab weil der Schulkram billig gebaut ist – wurde durch Glück nicht erschlagen.

Kaneel
12:55 von Olivia59 @12:10 von Peter Meffert

"Olivia: >>Ich bezweifle, dass die FIFA vorwiegend die Gesundheit der Spieler im Auge hat. Vielleicht könnte man aber an Helmen noch ein paar zusätzliche Werbekunden anbringen um für einen Interessenausgleich zu sorgen.<<

Volltreffer! :-)"

Schön dass mein nüchtern bis zynischer Zugang zu Themen bei Ihnen ausnahmsweise mal Heiterkeit statt Zahnschmerzen auslöst ;-)

M.E. verwechseln Sie den User mit jemand anderen. Peter Meffert meldet sich erst seit der BW nach längerer Pause zurück.