Die Staats- und Regierungschefs von Japan, Indien, Australien und den USA im Weißen Haus.

Ihre Meinung zu Quad-Gipfel im Weißen Haus: Zu viert gegen China

Vordergründig ging es beim ersten Quad-Gipfel um Informationsaustausch und Kooperationen bei der Forschung. Doch das Bündnistreffen von Australien, Japan, Indien und USA sollte vor allem ein Gegengewicht zu China schaffen. Von Torsten Teichmann.

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92 Kommentare

Kommentare

baumgart67
@ Der Lenz

Weil Chinesen extrem geschäftstüchtig und gewinnorientiert denken und das auftragsbezogen. Wenn sich eine Chinese vornimmt, 30% Gewinn zu erzielen aber letztendlich nur 20% Gewinn erzielt denkt der Chinese, er hätte 10% verloren…. Der Deutsche würde sich über 20% Gewinn freuen, es ist eine völlig andere Mentalität.

Hador Goldscheitel
RE: schabernack um 11:37; 10:54 von Hador Goldscheitel

Stimmt schon, unsere linksrheinischen Erbfreunde haben sich das zum Teil selbst zuzuschreiben.
Die Aussies wollten konventionelle Uboote erwerben. Das Atom im Uboot hätten die Franzosen ihnen aber auch liefern können. Stattdessen wird klammheimlich ein Deal ausgearbeitet, ohne Beteiligung der Franzosen. Man hat Frankreich ohne Weiteres mit ins (U-)Boot holen können, die ja auch Interessen (Kolonien) im Indo-Pazifik haben. Ein Fehler, wie ich finde.
Und ich kann auch verstehen, dass sich die Franzosen verraten fühlen.

Gruß Hador

Miauzi
Zitat: "Und dann ging es noch

Zitat:
"Und dann ging es noch um die Antriebstechnologie der U-Boote. Konventionell und relativ laut im Sonar, oder atomarer Antrieb und relativ leise im Sonar. Frankreich verkauft eigenes Militärisches High Tech nicht so gerne. Mr. Biden scheint nun mit den U-Booten für Australien den anderen Weg gehen zu wollen."
da habe ich wohl die letzten 50 Jahre überhaupt nicht aufgepasst was sich da so an technischer U-Boot-Entwicklung gab
und das trotz meiner 3- Jahre Marine bei der U-Bootabwehr
--
Nee - andersherum wird wohl ein Schuh draus -> nachwievor sind konventionelle U-Boote mit ihren rein elektrischen UW-Antrieben gespeist aus Akkus immer noch primär die leisesten U-Boote
die mit Atom-Reaktor-Antrieb - der ja einen Dampfturbinenkreislauf "heizt" immer noch die lautesten
--
das Hauptproblem mit der beschränkten Akku-Leistung hatte man in D-Land ja dank Brennstoff-Zelle sehr elegant umgangen
--

friedrich peter peeters
Spät und unentschlossen

So muss man leider die Massnahmen sowohl Amerikas als auch Europas gegen China bezeichnen. Im militärischen Bereich hat China Fakten geschaffen, sie ist waffentechnisch Amerika im pazifischen Raum ebenbürtig, sie hat mit dem Zugewinn des Südchinesischen Meeres den freien Zutritt zur Pazifik und gesamt Südasien erreicht, mit der Klima-Veränderung kann sie auch über die Nord-Route Amerika und Europa erreichen. Damit hat sie eindeutig ihre strategische Position verbessert.
Amerika hat über Jahre zugeschaut.
In Produktion , Transport und Handel wurden ebenso fakten geschaffen. Dies mit Hilfe der Amerikaner. Hier hat sie eindeutig die Führungsposition erreicht.
Und in Politik und Gesellschaft hat sie sich verabschiedet von der Demokratie und sich den Chinesischen Form des Kommunismus zugewandt, womit sie glaubt den Westen überlegen zu sein.
Ich kann in den bisherigen Massnahmen des Westens keinerlei deutliche Strategie oder Antwort erkennen.

baumgart67
@ Sausevind

Sie können es wahrnehmen wie Sie wollen . Ich erlebe das Land seit vielen Jahren und erlaube mir ein eigenes Urteil. Übrigens werden nahezu alle Ausländer, die ein paar Jahre in China gelebt haben, auch für Sie vielleicht überraschenderweise positiv über das Land berichten. Was die Wirtschaft angeht ist es offensichtlich doch effektiver, wenn der Staat die Entwicklung neuer Technologien unterstützt, als wenn man auf Entfesselung setzt und hofft, irgendeiner entwickelt mal eine neue Technologie. Bei großen Themen wie 6G ist staatliche Unterstützung nötig sonst muss man irgendwann Hightech komplett aus China beziehen. Biontech ist ja auch ein Beispiel, wie mit staatlicher Unterstützung Innovationen entstehen können. Für mich ist das keine Ideologie sondern kluge weitsichtige Industriepolitik.

Corona Obermayer
@ Theodor Storm

Das haben Sie richtig festgestellt. Aber, das Hauptproblem, Europa (die EU) ist inzwischen strategisch sehr schlecht aufgestellt.

Wieso denn? Besser als China und die USA sind wir noch allemal aufgestellt. Wenn mir etwas gegen den Strich geht, dann sind es völlig grundlos gestrichene Segel beim Selbstbewusstsein. Ich fühle mich als stolze Europäerin und das zu recht.

Möbius
@Olivia59 10:58 Uhr: gegen Globalisierung

Sie denken ganz richtig!

Trump hatte als erster erkannt, dass die Globalisierung in den USA nur einer kleinen Klientel von Reichen nützt, dem Mittelstand und dem Land insgesamt eher schadet.

Vor allem ein Dorn im Auge waren ihm deutsche Autobauer die von Mexiko aus zu niedrigen Lohnkosten den amerikanischen Hochpreismarkt belieferten, unter Ausnutzung des alten NAFTA Abkommens.

Auch für Deutschland übrigens gibt es viele solcher Konstrukte.

Biden führt die Politik Trumps fort. Von der Leyen (damals m.W. noch Familienministerin) hatte „Globalisierungsverlierer“ (Clinton: „Deplorables“) noch bedauert und meinte (bei Jauch, „Talk im Turm“) man müsse „Globalisierung nur besser erklären“.

Jetzt haben die USA verstanden das es die Globalisierung ist, die die größte Bedrohung für die Macht der USA im 21. Jahrhundert ist - eben weil die USA nicht mehr allein der „Platzhirsch“ sind sondern mit den Chinesen eine „bessere“ Konkurrenz bekommen haben!

Svensker
@baumgarten67

Ich kann Ihren Standpunkt durchaus nachvollziehen, zumal ich selber recht häufig in China bin und die Veränderungen oft mit ungläubigen Staunen selber miterlebt habe. Dennoch erlaube ich mir einen skeptischeren Blickwinkel! Es sind mitnichten 1,2Mrd Chinesen, die von der (Wirtschafts-)Politik profitieren! Einige hundertmillionen von ihnen hätten entweder gerne ihre kulturelle oder staatliche Unabhängigkeit behalten (siehe Uiguren oder Tibet), andere lieber ihre Heimat behalten, anstatt zwangsumgesiedelt zu werden, wegen irgendwelcher Staudammprojekte, etc.
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, aber mich erinnert das Verhalten/Vorgehen der KP in Peking sehr stark an ein Land in Europa, das auch mit verabscheuungswürdigen Methoden vordergründig wirtschaftlichen Wohlstand geschaffen und die vormals arbeitslose in Lohn und Brot gebracht hat! Auch dort wurden unliebsame Teile der eigenen Bevölkerung "entsorgt", oder in Lager gesteckt! Also ICH bin was China angeht extrem skeptisch...

Möbius
Indiens Rolle ist ambivalent

Man sieht sich traditionell in engem Verhältnis zu Russland, kauft dort viele Rüstungsgüter. Aber andererseits liegt man im Streit mit China im Himalaya.

Indien hat lange von der US-Version der Globalisierung profitiert.

Jetzt kommen die Chinesen und wollen nicht nur „verlängerte Werkbank“ wie die Inder (oder für EU noch: Marokko, Türkei, Ukraine, ...) sein, sondern selbst „globalisieren“.

Dabei ist der Kolonialismus-Vergleich durchaus zutreffend. Jedoch hat sich im Westen jahrzehntelang niemand an dem Wirtschaftskolonialismus a la USA gestört, (auch durch internationale US-kontrollierte Institutionen, wie IWF Weltbank und Rating Agenturen).

Corona Obermayer
@ Keinedemokratie

Europa sollte sich dies als Vorbild nehmen und chinesische Wirtschaftsbeziehungen von Unternehmen verbieten.

Mit welchem Recht? Wo steht, dass sowas geht?
Mal abgesehen davon, dass es Quatsch wäre.

Möbius
Deutschland sollte seine Position finden

„the Germans should find their bearing“ sagt man in den USA.

Man hängt in Berlin einerseits am Rockzipfel Washingtons wegen der Verteidigungspolitik, andererseits macht man sich immer mehr von China abhängig weil man sich davon wirtschaftliche Vorteile erhofft.

Wäre Russland wirtschaftlich so bedeutend wie China, hätte es die „Russland-Sanktionen“ wohl nie gegeben.

Deutschland kritisiert Italien für die Beteiligung an Chinas „Neuer Seidenstraße“ und ist doch froh mit Duisburg vom Fernost Handel zu profitieren. Berlin beklagt die zunehmende wirtschaftliche Abhängigkeit vieler asiatischer und afrikanischer Länder von Peking und erlaubt gleichzeitig deutschen Konzernen China-Investments im großen Stil. Das passt nicht zusammen !

Miauzi
@schabernack, Zitat: "Das

@schabernack,
Zitat:
"Das Bullet-Train-Schienennetz ist in China so lang-streckig, weil das Land so groß ist. Geboren wurde Bullet Train 1964 in Japan, und dort ist auch heute Technologie-Führerschaft."
das Japan die Hochgeschwindigkeitszüge quasi erfunden hat - das bestreite ich gar nicht (ehr im Gegenteil)
und jetzt -> ABER
China und Japan sind technologisch auf dem Gebiet längst gleich auf
(und dank NHK bin ich durchaus über das sehr komplexe und vielfältige japanische eisenbahnetz informiert - zumindest besser als die meisten User hier)
mir persönlich ist es komplett egal wer da führt oder nicht - für mich ist viel schlimmer dass das eigene "Heimatland" so derart hinterher hinkt und sich dabei auch noch fett in die Tasche lügt
--
Die USA sind in Bezug auf China genauso gross und weitflächig - nur warum haben die kein vergleichbaren Netz an Bullit-Trains?
Das war meine Frage!

Hador Goldscheitel
RE: Theodor Storm; 11:24 von Hador Goldscheitel

Nun, als Vertragspartner kann man im gegenseitigen Einvernehmen Lösungen suchen, die beiden Parteien gerecht werden, oder aber nicht. Wie die Chinesen mit Montenegro umgehen, kann man ja sehen.

Zum Uboot-Deal habe ich mich schon geäußert.

Der Sinn von Nordstream 2 ist mehr als zweifelhaft. Aus meiner Sicht ein reines Lobbyprojekt. Wirtschaftlich nicht nötig, umweltpolitischer Nonsens und dann begibt sich Deutschland in die "Energieversorgungshände" unter Putins Gnaden, Putins Pudel sozusagen. Da ist die Kritik durchaus angebracht, die nicht nur von den USA, sondern von der Hälfte der EU-Staaten geteilt wird. Und die Flüssiggasversorgung ist als strategische Energiesicherung absolut sinnvoll.

Gruß Hador

Möbius
@09:51 Uhr baumgart67: China ist kein Schwellenland mehr

Ich hatte im Erdkunde Unterricht noch gelernt, „China ist ein Entwicklungsland“.

Heute ist China in vielen Technologiebereichen führend und schickt sich an, Weltwirtschaftsmacht Nr. 1 zu werden.

Speziell in Deutschland neigt man dazu die Welt in „gut und böse“ einteilen zu wollen. China ist demnach per se böse, erst wegen der Tibeter, dann wegen der Falung Gong Sekte, dann wegen der Uiguren ...

In China selbst aber hat man ein ganz anderes Lebensgefühl und Weltbild als das, was den Chinesen unterstellt wird. Zeigte sich auch deutlich am Beginn der Coronakrise. Selbst ganz „normale“ Leute fühlen sich nämlich im Reich der Mitte keineswegs gegängelt und unterdrückt, sind stattdessen stolz auf ihr Land und sehen die Defizite des Westens mit klarem Blick !

Theodor Storm
13:08 von Corona Obermayer

//Das haben Sie richtig festgestellt. Aber, das Hauptproblem, Europa (die EU) ist inzwischen strategisch sehr schlecht aufgestellt.

Wieso denn? Besser als China und die USA sind wir noch allemal aufgestellt. Wenn mir etwas gegen den Strich geht, dann sind es völlig grundlos gestrichene Segel beim Selbstbewusstsein. Ich fühle mich als stolze Europäerin und das zu recht.//

Sie sollen durchaus stolze Europäerin sein, das ändert aber nichts am Zustand Europas.
Es geht hier mehr um die Machtverhältnisse in der Welt, auf die man Einfluss nehmen kann oder eben nicht. Strategisch nimmt Europa sehr (zu) wenig Einfluss.

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schabernack
13:46 von Miauzi / @schabernack

«Die USA sind in Bezug auf China genauso gross und weitflächig - nur warum haben die kein vergleichbaren Netz an Bullit-Trains?
Das war meine Frage!»

Die USA haben das nicht, weil man seit der Erfindung vom Pferd mit Verbrennungsmotor > 1 PS auf den 8-Zylinder setzt, der den Reiter durchs Land von New York nach California trägt.

Als man den Westen erschloss, waren die USA nicht nur im Western im Kino mit dem Dampfross das Bahnland No. 1 in der Welt. Aber dann kam das Pferd mit der Kraft aus dem Erdöl. Das Ross mit dem Dampf verlor an Attraktivität, und politisch wollte man das auch nie lenken mit der Balance zwischen Schiene und Straße. Das wäre ja auch zu dirigistisch-sozialistisch im Sinn der Nachfahren der Cowboys mit den echten Pferden.

Würden sie wollen, könnten auch die US-Amerikaner Bullet Trains bauen. Viel einfacher noch die Trassen im flachen Land im Vergleich zu den Bergländern China und Japan.

Keine Frage von Zweifel, dass Sie über Japan gut informiert sind.