Sabiullah Mudschahid, Sprecher der Taliban

Ihre Meinung zu Taliban wollen diplomatische Beziehungen zu Deutschland

Die Taliban haben klare Vorstellungen, wie sich Deutschland zu ihnen positionieren soll. Sie wollen diplomatische Beziehungen und Finanzhilfen. US-Generalstabschef Milley sieht die politische Lage mit Sorge und rechnet mit einem Bürgerkrieg.

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119 Kommentare

Kommentare

Palma
man sollte den

Wiederstand gegen die Taliban unterstützen (Massoud).

Sicher nicht die Taliban sonst macht man sich zum Partner von islamischen Extremisten.

Now
Geld und diplomatische Verhandlungen nur mit afganischen Frauen

Die Sorge um die Menschenrechte und insbesondere die der Frauen,in Afganistan unter den Taliban, ist zu Recht groß! Ich würde jede Art der Zusammenarbeit und Unterstützung an die Rechte der Frauen koppeln und daher auch auf weibliche Verhandlungspartner bestehen.
Finanzielle Hilfen und humanitäre Unterstützung sollte nur an Frauen ausgehändigt werden oder zumindest von ihnen kontrolliert werden. Ich denke Frauen könnten dieses gequälte Land besser voran bringen und wissen besser was es braucht, als die derzeitigen "Machthaber" .

Blitzgescheit
Keine Finanzhilfen für die Taliban

Zitat: "Die Taliban haben klare Vorstellungen, wie sich Deutschland zu ihnen positionieren soll. Sie wollen diplomatische Beziehungen und Finanzhilfen."

99 % der Afghanen wünschen sich lt. dem Pew Research Institute die Sharia und haben sich offenkundig (damit) gegen demokratische Strukturen ausgesprochen, die man die letzten 20 Jahre vergebens aufzubauen versucht hat.

Afghanen sollen so leben wie sie es für richtig halten. Ich möchte jedoch als dt. Steuerzahler nicht immer die negativen Folgen dieser Entscheidung in Form von Finanzhilfen, Flüchtlingsaufnahme etc. ausbaden müssen.

heribix

Diplomatie war schon immer der bessere Weg als Bomben. Warum es nicht mal damit versuchen. Ich denke es ist besser den Momentanen gemäßigten Flügel der Taliban zu unterstützen als darauf zu warten das der radikale wieder an Stärke gewinnt. Auch wenn uns das erstarken der Taliban nicht gefällt so sollten wir doch langsam zur Erkenntnis kommen das es Länder auf dieser Erde gibt die nicht leben wollen wie wir. Unsre Regierung spricht doch sonnst so gern vom Vertrauensvorschuss, warum nicht auch den Taliban einen gewähren. Mit einer Politik der kleinen Schritte ist schon immer mehr erreicht worden als mit der Brechstange aus Kanonenrohren. Erst mal zusammensetzen und Reden ist allemal besser als kämpfen.

Bender Rodriguez

Groko und Merkel sind ja demnächst Geschichte. Denn dieser Kombo würde ich zutrauen, die Taliban mit Geld zu überhäufen, in der Hoffnung diese würden dadurch lieb und nett.
Nix würde ich geben. Nicht einen Pfennig.

tausendschön
Taliban stellen Bedingungen

Ja, ist doch wunderbar, dann verschwinden die zukünftige Gelder, die wir geben, auch wieder in andere Kanäle, machen wieder nur eine bestimmte Schicht in diesem Land reicher - und die Armen bleiben weiterhi arm.
Und von all`jenen, die aus Afghanistan nach Deutschland kommen, weil sie dort an Leib und Seele verfolgt werden, werden dann sicherlich wie auch bisher bei vielen einstigen Geflüchteten, sich Jahr für Jahr Tausen aufmachen,
da jegliche Gefahr, wenn sie dann einmal hier angekommen sind, auf wundersame Weise verschwunden ist.

Mal gespannt, wie oft z. B. allein diese Familie : eine afghanische Bürgermeisterin, die mit ihren 6 Schwestern, Mutter und Mann geflüchtet ist, sich dann zum Urlaub in ihre Heimat aufmachen.
Außerdem, wie soll das erklärbar sein, jetzt müssen alle flüchten, die mit uns Deutschen
dort irgendwie zu tun hatten, und demnächst, wenn auf alle Bedingungen der Taliban eingehen, bedarf es doch wieder an Ortsrkäften?????

Blitzgescheit
Wegen Schutzsuchenden auf Gespräche angewiesen?

Zitat: "Deutschland ist auf Gespräche mit den Taliban angewiesen, weil es nach dem Ende der militärischen Evakuierungsaktion die Ausreise weiterer Schutzsuchender aus dem Land ermöglichen will"

1. Definiere "Schutzsuchende". Ja, das Zepter einer gewissen Steinzeit-Religion hat wieder das Ruder über das Land erhoben. Solange man sich aber an die Regeln der Taliban hält, braucht man auch keine Verfolgung fürchten.

2. Warum sollte es primäre Verantwortung Deutschlands sein, sich um "Schutzsuchende" in Afghanistan kümmern? Wir haben genügende Probleme im eigenen Land, die es zu lösen gilt.

Möbius
Nur noch mal zum Verständnis

Der Westen bekämpfte 20 Jahre lang erbittert die radikalislamischen Taliban. Nun sollen schon evtl humanitär geleitete Verhandlungen und diplomatische Beziehungen folgen, kaum das die westlichen Bürger und ihre lokalen Unterstützer aus dem Land geflohen sind.

Was kommt als Nächstes ?
Eine offizielle Entschuldigung der NATO und Verhandlung über Reparationen ? Eine Rede des Taliban Chefs im Bundestag oder ein Staatsbesuch von Maas in Kabul um den Mullahs seine Aufwartung zu machen?

Früher mal (so vor 40 Jahren) war Außenpolitik jedenfalls noch irgendwie nachvollziehbar. Wie sich wohl die Afghanistan Veteranen heute fühlen müssen?

marvin
Clausewitz.

Wenn Krieg die "Fortsetzung der Diplomatie mit anderen Mitteln ist", ist die Aufnahme diplomatischer Beziehungen nach Beendigung eines Krieges nur der logische Umkehrschluss.

Übrigens genossen die Taliban früher durchaus diplomatische Ehren. Zum Beispiel in Texas, 1997, für einen Pipeline-Deal vom Kaspischen Meer durch Afghanistan zum Indischen Ozean. Größter Auftragnehmer sollte damals Halliburton unter Dick Cheney werden. Noch 2001 wurden die Taliban deshalb in Amerika höchst diplomatisch empfangen (zu sehen in "Fahrenheit 9/11" von Michael Moore).

Theodor Storm
09:38 von Margitt

//Bei so vielen Helfern hätte man erst Recht spätestens im Juni mit der Evakuierung beginnen müssen.
Aber man wollte diese Sache wohl erst nach den BT-Wahlen angehen, weil, wie man fortlaufend hörte u. las,
"Sich 2015 nicht wiederholen darf".
Grund sind die anstehenden Wahlen ...
Jetzt wird die Evakuierung teuer. Die Taliban wollen Geld u. der dt. Steuerzahler zahlt für die Fehler d. Regierung ...//

Ihre Schlussfolgerungen sind richtig. Deshalb: mit dieser typischen, von Wahl zu Wahl, Politikerdenke, kann man natürlich keine Weltpoltik machen. Deshalb stecken wir ja auch in diesem Dilemma.

logig
Hilfosigkeit.

Das ist ein trauriges Dokument der Hilflosigkeit und Erpressbarkeit, in die Bidens Entscheidung die Demokratischen Staaten beführt hat.

rheinland
Diplomatische Beziehungen und Geld ?

Das Drama der deutschen Außenpolitik in Bezug auf A. würde m. E. einen weiteren negativen Höhepunkt bei der Anerkennung der Talibanregierung finden. Die Taliban stehen nach wie vor auf der "internationalen Terrorliste" der Vereinten Nation. Nach StGB § 129a Abs. 5 wäre eine Anerkennung u. finanzielle Zuwendung gleichzusetzen mit der Unterstützung einer Terrororganisation. Auffällig sind die jüngsten Aussagen aus der Bundespolitik, die davon zeugen, dass die Bereitschaft der Anerkenung der Taliban u. die Gewährung von finanziellen "Hilfen" kommen wird. Natürlich garniert mit den Aussagen zur Einhaltung von Humanität und universalen Menschenrechten, besonders immer wieder gerne mit Verweis auf die Rechte der Frauen. Die Taliban haben indes immer wieder deutlich gemacht, dass sie das islamische Recht mittels der Sharia umsetzen werden. Gegenwärtig ist auch nicht klar was sich mittelfristig in A. abspielen wird. Wenn Hilfen, nur Sachgüter u. Verteilung nur durch intern. Organisationen...

Duzfreund
09:42 von morgentau19 ....Albernheit!

Deutschland und vermutlich 98,45% aller Länder haben so viel diplomatische Beziehungen zu jeder Menge "Schurkenstaaten" da kommt es auf eine zweifelhafte Regierung mehr oder weniger auch nicht an. Es ist die Aufgabe der Diplomatie Fäden nicht abreißen zu lassen, ansonsten bräuchte man sie nicht.

logig
Zum Ablauf

Man sollte den Taliban klar machen, dass bei uns das Prinzip gilt, "erst liefern, dann das Geld". Nur so können die Taliban Vertrauen aufbauen.
Das heißt: erst Ausreise, dann Beziehungen. Auf Erpressung eingehen, ist nie der richtige Weg.

Icke 1
Vorsucht Menschenrechte in Gefahr

Wenn Deutschland in Zukunft mitverantwortlich sein möchte für menschrechtsverletzungen, Frauen- und Mädchenvergewaltigung, Unterdrückung der Meinungsfreiheit, Unterdrückung der Medienfreiheit und das Enthaupten und Steinigen von Menschen in Afghanistan, dann zahlen wir Entwicklungshilfe etc. Sich dann aber später bei den Verbrechen der Islamisten, der Taliban wegducken und behaupten, das haben wir nicht gewusst, nicht gewollt, zählt dann nicht mehr. Ich möchte dann nicht wissen, wie viele Politiker in Berlin bei Eintreten dieser Greultaten durch die Taliban dann noch ruhig schlafen können.

Gast
Bei erkennbarer Not gewährt Deutschland Hilfe

das hat Deutschland schon öfter getan. Allerdings muss dann ein sicheres Arbeiten für die Hilfskräfte möglich sein. Wenn Hilfskräfte Afghanistan aus irgendwelchen Gründen verlassen wolle, muss das auch möglich sein. Die Taliban können selbst viel für eine positive Einschätzung durch Deutschland tun, indem sie den noch vorhandenen Hilfskräften erlauben, ihre Arbeit und ihr Leben wie früher zu tun. Das mag in einigen Punkten von den Vorstellungen der Taliban abweichen, wie das Land aussehen sollte, aber sie würden für dieses Entgegenkommen etwas gewinnen, was ihnen ja offensichtlich am Herzen liegt, nämlich dass ihre Herrschaft über das Land stabilisiert wird. Das wäre ein erster und ausprobierender Anfang für eine gute Weiterentwicklung der Beziehungen in der Zukunft.

redfan96
@morgentau 09:42h Dann sollte

@morgentau 09:42h
Dann sollte D aber auch schleunigst die Botschaft aus Saudiarabien abziehen. Schon vergessen, die absolute Mehrheit der Taeter von 09/11 war saudiarabischer Nationalitaet. Ausserdem exportiert dieser Staat mithilfe seiner Petrodollars die extremistischen Schriften und Lehren des Wahhabismus, der die ideolog. Basis vieler dieser Terroristen ist.
Und dieser Verweis auf Ihre blaubraunen Freunde als Opfer durfte ja auch nicht fehlen, war ja klar.
Ich haette mir auch gewuenscht, die Taliban waeren vermeidbar, aber wenn man das Land komplett im Stich laesst, dann wird es fuer die Bevoelkerung nur nooch schlimmer. Da steht ja vieles im Raum, am schlimmsten waere ein Buergerkrieg, der wieder Jahre dauert und noch das letzte an intakten Strukturen zerstoert. Und jetzt geht es um die elementarste Versorgung der Bevoelkerung, sonst droht eine humanitaere Katastrophe, ganz ohne die Taliban.
Und die BRD hatte in der DDR ja auch die "Staendige Vertretung", keine Botschaft

melancholeriker
um 09:41 von John Koenig

,,Die Taliban werden uns in unserer Naivität zu täuschen wissen genauso wie uns die Vorgängerregierung 20 Jahre lang zu täuschen wusste ..."

Es hat nie etwas mit Naivität zu tun, wenn man mit irregeleiteten, übermütigigen, verdorbenen oder seelisch Kranken klarkommen muß, egal ob es im Rahmen internationaler Abkommen, nationaler Stabilität, in der Gemeinde oder der eigenen Familie Lösungen zu finden gibt, ohne die ein geordnetes Zusammenleben auf der Basis von Respekt und Gleichberechtigung nicht aufgeht. Natürlich kann man den Taliban niemals trauen, ebensowenig wie allen anderen Tricksern und Gewaltbereiten aus Überzeugung. Schließlich hatten wir das selbst hier für 1000 Jahre. Aber das heroische Niedermachen einer vermeintlich endogen patriarchalischen Suprakultur, die in Afghanistan größtenteils aus Angst hingenommen wird, aber hier aus Überheblichkeit als akzeptiert angesehen wird vom Sofa aus, hilft weder den tapferen Frauen dort noch dem täuschungsfesten deutschen Steuerzahler.

fathaland slim
09:44, pemiku

>>Trotzdem, wir müssen den jetzt durch die Schuld des Westens bedrohten Afghanen helfen - wie auch immer.<<

Am Desaster in Afghanistan sind viele schuld. Einseitige Schuldzuweisungen werden der Problemlage nicht gerecht. Oder rechnen Sie die UdSSR, Saudi-Arabien, Katar, die Emirate und Pakistan zum Westen?

Der freundliche Friese
Taliban wollen Beziehungen zu Deutschland

Wir wollen starke und offizielle diplomatische Beziehungen zu Deutschland...

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Ich hoffe doch , das sich keine Deutsche Bundesregierung auf diese Finte einlässt ! Beziehungen der Taliban mit Deutschland sind ausschließlich nur Finanzielle Beziehungen. Mehr nicht ! Darum: Keine finanziellen und Diplomatischen Beziehungen zu den Taliban die noch nicht einmal die Rechtsmäßige Regierung Afghanistan präsentieren !

Barbarossa 2
Taliban wollen

Ich hoffe man erinnert sich, daß ich diese Entwicklung vorausgesagt habe. Die Taliban wollen einen Staat aufbauen und das geht nicht, wenn sie international isoliert und geächtet sind. Und mal ehrlich, welche Alternativen gibt es um dem Volk ein einigermaßen erträgliches Leben zu ermöglichen. Die Taliban wissen, was von ihnen erwartet wird.

fathaland slim
09:49, Miauzi

>>Ja natürlich mischen in einem Bürgerkrieg IMMER auch auslänische Mächte mit - entweder suchen die einzelnen einheimischen Parteien nach diesen oder sie bekommen von diesen Angebote die sie nicht ablehnen können.
Folgt man diesem Duktus dann gab es zw. 1936 und 1939 gar keinen Bürgerkrieg sondern eine ausländische Invasion von den beiden faschistischen Staaten D-Land und Italien.<<

Ich nehme an, Sie reden vom spanischen Bürgerkrieg. Selbstverständlich wurden die Faschisten um Franco vorrangig von Deutschland unterstützt und hätten den Krieg ohne diese Unterstützung wohl nicht gewonnen.

Obwohl die Gegenseite von der UdSSR unterstützt wurde.

Es ist eine Illusion zu glauben, ein Konflikt innerhalb eines Landes könne nur auf dieses Land beschränkt bleiben. Mir fällt kein geschichtliches Beispiel ein, wo das so war.

Ich versuche immer wieder erfolglos, mich in das Weltbild eines Nationalisten hineinzufühlen. Die Erde mit undurchlässigen Grenzen überzogen, alle schmoren im eigenen Saft.

Magic.fire
Ein zwiespältiges Gefühl, wenn ich den Artikel lese

Dann dazu die Aussagen + Hintergründe betrachte. Sicherlich sollte ein Weg gefunden werden wie man wirklich helfen kann aber genauso sicher ist jede Hilfe auch ein Nachteil bzw sogar Tödliche Bedrohung für andere.
Wenn ich in vielen Artikeln lese, auch in Berichten v. Hilfsorganisationen, Hilfe direkt denBedürftigen zukommen zu lassen ist es entweder Augenauswischerei für den unbedarften Wikipedia Nutzer oder absolut blauäugig von den Verantwortlichen. Bevor auch nur ein Cent, eine Hilfslieferungen den notleidenden erreicht Halten viele Lokaldespoten u. Stammesführer die Hand auf. So lange es keine offizielle Regierung gibt ist eine Kontrolle kaum möglich. Dazu brauchen die Taliban in Moment viel Geld um ihren Alleinherschaftsanspruch durchzusetzen, da ruft man dann aus "humanitären" Gründen um Hilfe.
Die nächste Gruppe,welche dann unter irgend ein Vorwand bekämpft werden "muss" steht doch auch schon fest und der Vorwand aus meiner Sicht auch.

Träumerhabenverloren
Bevor D nur irgendwelche Entscheidungen

trifft, abwarten, wie die Taliban zu Menschenrechten, zu Russland und China stehen. Der Einsatz in Afghanistan war gut und richtig. Vergleichbar mit dem 2. Weltkrieg, als die USA die Welt vor dem Nazi Irrsinn befreiten. D hat in A. gute Arbeit geleistet . Jetzt sollen die Taliban zeigen, ob sie ausser langen Bärten, die sie verliebt kraulen, und gerne Waffen spazieren führen, auch noch mehr können.

Parsec
Bevor die Taliban um etwas bitten oder fordern dürfen,

werden erstmal unser / europäische Forderungen erfüllt. Als da beispielhaft wäre deutsche Staatsangehörige nicht in Afghanistan festzuhalten.
Und über Menschenrechte muss auch gesprochen werden.
Dem Braten der Taliban sollte man sicher nicht ohne Garantien trauen.

Sisyphos3
wir haben Interessen ... die Taliban haben Interessen

warum nicht darüber reden
bringt ja letztlich beiden was
wenn man sich einigt

Werdaswissenwill

Sich jetzt wie ein Stures Kind verhalten, schadet mehr als es hilft! Man kann ihnen ja die Entwicklungshilfe in Form von Dienstleistungen anbieten! Agrar/ Infrastruktur aufbauen ist eine große Spielwiese verbunden mit klaren Zugeständnissen z.b. Schulen bauen mit Mädchenklassen, halt im kleinen die Taliban beim Wort nehmen! Nicht gleich die Tür aus den Angeln sprengen und ein auf Alice Schwarzer machen!

Klärungsbedarf
um 10:16 von my walden

>>
Ich bin der Meinung man sollte diplomatische Gespräche mit den Taliban beginnen denn die sind nicht schlimmer wie Pakistan oder Saudi-Arabien.
<<

Ich stimme Ihnen zu. Irgendwann muss ja mal wieder ein Mindestmaß an Rationalität einziehen. Solange man in über 50 Staaten die Todesstrafe vollzieht, inklusive USA, Japan, Indien - also alles unsere Freunde - aber auch kleine unbedeutende Staaten wie China - nicht aber Russland - gibt es doch keinen Grund, eine absolute Moralvorstellung zur Grundvoraussetzung von diplomatischen Beziehungen zu machen.

fathaland slim
10:16, my walden

>> letzten Endes sind die Amerikaner schuld an der jetzigen Situation auch was den Irak angeht aber wir Deutschen spielen immer mit.<<

Ich wüsste nicht, daß Deutschland sich am Irakkrieg beteiligt hätte.

Thomas D.
09:42 von morgentau19

Sollte Deutschland wirklich diplomatische Beziehungen mit einer religiös, kriminellen, terroristischen Gruppierung aufnehmen und diese zudem finanziert, dann wäre das ein breiter Affront gegen eine deutsche demokratisch gewählte Partei, die in Parlamenten nicht sonderlich geschätzt wird!

Naja, die Partei von der sie sprechen, die zwar demokratisch gewählt aber in großen Teilen undemokratisch ist und teils auch Rechtsterrorismus toleriert, wird den Affront verkraften können.

(Was, bitte, ist ein „breiter Affront“?)

nelumbo
Geld? Kein Problem.

Im Gegenzug exklusive Schürfrechte für Afghanistans Bodenschätze.
China bleibt draußen. Bitte nicht das Alternativmodell „Deutschland finanziert die Taliban und China macht den Reibach“.

harry_up
@ Stuffke52, um 10:11

Ich denke, hier muss man doch über den eigenen Tellerrand hinweg sehen, wenn man in die Zukunft schaut.

Und damit verbunden ist wohl auch, sich in die Lage der Taliban zu versetzen, was nach 20 Jahren "Feindbild" sicher nicht einfach, aber unumgänglich ist.

Diplomatische Beziehungen bedeutet nicht, miteinander Bruderschaft zu trinken. Sie sind schlicht die grundlegende Bedingung, um den Menschen in Afghanistan ein einigermaßen menschenwürdiges und möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

Der Begriff "Herr der Lage" ist jetzt wohl nicht mehr angebracht.
Worüber sollte er Herr sein?

frosthorn
@Blitzgscheit, 10:31

99 % der Afghanen wünschen sich lt. dem Pew Research Institute die Sharia und haben sich offenkundig (damit) gegen demokratische Strukturen ausgesprochen, die man die letzten 20 Jahre vergebens aufzubauen versucht hat.

Den Pew-Research-Textbaustein könnten Sie allmählich mal löschen. Sonst können Sie auch gleich die katholische Kirche zitieren, was die vor Jahrhundeten zum heliozentrischen Weltbild gesagt hat. Gibt Ihr Setzkasten keine neueren Erknntnisse her?

Afghanen sollen so leben wie sie es für richtig halten.

Nein, Sie wollen, dass die Afghanen so leben, wie Sie es für richtig halten. Verbrämen Sie Ihr Ego doch nicht als Toleranz.

MehrheitsBürger
Prävention, nicht zerdeppertes Geschirr kitten

Der Gerneralstabschef der amerikansichen Streitkräfte Milley sagt was Sache ist:

"Meine militärische Einschätzung ist, dass sich die Lage wahrscheinlich zu einem Bürgerkrieg auswachsen wird." Eine solche Entwicklung könnte wiederum dazu führen, dass Terrorgruppen das Machtvakuum in Afghanistan für sich nutzen, warnte Milley. Zu befürchten sei, dass sich Al Kaida neu formiert, die Extremisten des "Islamischen Staats" ihren Einfluss ausbauen "oder eine Vielzahl anderer Terrorgruppen" sich am Hindukusch breit machen. "

Diesen Zusammenbruch in AFG hätte man nie und nimmer zulassen dürfen.

Ab jetzt gibt es nur noch teuere Lösungen:

1. Nichts tun und warten bis sich die in Afghanistan als "Gäste" der Taliban wieder einnistenden Terrorgruppen an unsere Handels- und Versorgungswege heranbomben.

2. Die Taliban irgendwie stabilisieren. Eine grauenvolle Vorstellung, die nur geht, wenn die Taliban einen akzeptablen Deal bieten.

John Koenig
@fathaland slim

" Wort für Wort von Boris Reitschuster abgekupfert. Dem Mann, der behauptet, meinungsfreien Journalismus zu betreiben.

Inwieweit er dieser Selbstbeschreibung gerecht wird, möge jede/r anhand des von Ihnen geposteten Textes beurteilen. "

Die Frage nach der Plausibilität dieser Zahlen darf aber doch noch gestellt werden auch wenn sie von einer Ihnen nicht genehmen Richtung gestellt wird ?
Dann ist sicher auch die Warnung eines Oberst a.D. erst neulich für Sie unerheblich da nicht in den gültigen Rahmen passend ?
Ist das nun schon ein Vorgeschmack auf nach der Wahl ?
Oder kann man schon noch kritisch Dinge hinterfragen ?

Mal sehen ....

fathaland slim
10:43, marvin

>>Übrigens genossen die Taliban früher durchaus diplomatische Ehren. Zum Beispiel in Texas, 1997, für einen Pipeline-Deal vom Kaspischen Meer durch Afghanistan zum Indischen Ozean. Größter Auftragnehmer sollte damals Halliburton unter Dick Cheney werden. Noch 2001 wurden die Taliban deshalb in Amerika höchst diplomatisch empfangen (zu sehen in "Fahrenheit 9/11" von Michael Moore).<<

Ja, das ist richtig.

Gewisse Kreise setzten auf die Taliban, weil sie ihnen zutrauten, das Land zentralistisch zu befrieden und Geschäftssicherheit zu schaffen. Natürlich eine naive Illusion, aber für den Bau einer Pipeline braucht man eine Regierung, die geschäftliche Verlässlichkeit garantiert.

Und ausschließlich darum geht es diesen Kreisen.

fathaland slim
11:00, Giselbert

>>klare Vorstellungen
"Sie wollen diplomatische Beziehungen und Finanzhilfen."

Finanzhilfen an einen Schurkenstaat? Wieso werden solche Forderungen von den deutschen Regierenden nicht sofort öffentlich zurückgewiesen?<<

Weil Diplomatie nicht mit Gebrüll funktioniert.

MehrheitsBürger
-> um 10:50 von logig --- Doppelte Kapitulationserklärung

"Das ist ein trauriges Dokument der Hilflosigkeit und Erpressbarkeit, in die Bidens Entscheidung die Demokratischen Staaten beführt hat."

Eine Kapitulation auf breiter Front.

Schon Trump's Doha Abkommen war ein beschämendes Dokument der Kapitulation. Einen Top-Terroristen Barada freilassen und als Verhandlungspartner akzeptieren, dann 5.000 Taliban befreien, dann zulassen, dass sie ihren Vertragsteil nicht einhalten.

Biden hat die Kapitulation komplett gemacht, indem er nicht auf die geballte Kompetenz des Pentagon und der Generäle gehört hat. Die haben vor dem Abzug gewarnt. Er hätte diesen Vertrag zerknüllen und in den Papierkorb entsorgen müssen.

Stattdessen zieht er im Express-Tempo ab und lässt zu, dass die Taliban absprachewidrig Kabul einnehmen, während noch die eigenen und verbündten Truppen dort sind.
Ein NOGO !!

Adeo60

Mein Eindruck ist, dass die Taliban mit sehr viel Diplomatie oder auch Heuchelei Geldquellen erschließen wollen. Diue Frage muss zunächst einmal erlaubt sein: Wer sind eigentlich die Taliban? Die kommunikativen und eloquenten Emissäre in den prachtvollen Hotels von Doha, die beschwichtigend auftretenden Taliban in Kabul oder die raduikalen Glaubens- und Sittenwächter in der Dörfern...? Natürlich muss man mit den Taliban sprechen, aber nicht als Bittsteller. Kein leichtes Unterfangen, aber man muss mit klaren Prinzipien in die Gespräche gehen.

realitychecker
Detailarbeit anstrengender als dumpfe Rechtsaußen-Propaganda

Platz reicht meist nicht komplexe Sachverhalte zu erläutern.

Wer sich außerhalb rechter Echokammern seriöser Quellen bedient, um sich zu Afgh. zu informieren, wird schnell einige interessante Ansätze finden.

Viele der im Land gebliebenen dt. Staatsbürger sind Angehörige dt. und int. NGOs, die unmittelbare, lokale Projekte begleitet haben mit Ortskräften.

Alles Details natürlich, die dt. Rassisten, Frauenfeinde & selbsternannte Sarrazin-/PI-News-Diplom-Islamexperten nicht die Bohne interessieren.

Viele NGO-Leute sagen, die Geberländer müssten mit den Taliban (ohne die geht's faktisch nicht) einen Deal machen und Garantien verlangen, dass Hilfsgelder eben nicht in den Taschen der Taliban landen, sondern direkt von den NGOs für ihre Projekte (Schulen, Landwirstsch, Projekte etc verwaltet und eingesetzt werden. Betrifft z.B. die Konten, wo die Gelder eingehen.

Alles eher Detailarbeit, und wenig sexy oder geeignet für plumpe rechte Propaganda.

Ziel: Fluchtursachen bekämpfen!

das ding
Abwarten

Man sollte nach Wegen suchen, wie man an den Taliban vorbei die afghanische Bevoelkerung unterstuetzt. Das braucht allerdings erstmal etwas Geduld und Nichts-tun, also konkretes Ignorieren von Afghanistan (Rettungsfluege und andere Methoden die Fluechtlinge rauszukriegen, ausgenommen). Dafuer gibts sicherlich was aus dem diplomatischem Rezeptbuch.

Was man in der Zeit machen koennte und sollte, waere eine Aufarbeitung der politischen Versager und Nicht-leistungen. Leider ist gerade Wahl, obwohl man anstelle der pathologischen Angst "sich eine Bloese zu geben" auch Groesse zeigen koennte - auch wenn es im Grunde egal ist, die Era Merkel ist vorbei.

harry_up
Ist es verwunderlich,...

...dass sich die eher rechts gerichteten Kommentatorenkollegen so einig sind und jedwede Verständigung mit den Taliban von vornherein ablehnen?

Das ist keine Kapitulation; sowas nennt sich Diplomatie, was bekanntlich kein Hauptfach in einer rechten Schule ist.

Anderes1961
@AfD-Presseabteilung

"Am 05. September 2021 um 10:31 von Blitzgescheit
[...]

99 % der Afghanen wünschen sich lt. dem Pew Research Institute die Sharia und haben sich offenkundig (damit) gegen demokratische Strukturen ausgesprochen, die man die letzten 20 Jahre vergebens aufzubauen versucht hat.

[...] Selbstverständlich "wünschen" sich 99 % der Afghanen die Sharia, ebenso wie vermutlich 99 % der Muslime. Und 99 % der Christen wünschen sich den Katechismus.

Es wurde Ihnen bereits x-mal erklärt. Ihr ständiger Versuch durch Verweis auf eine Studie (die im übrigen etwas ganz anderes aussagt, als Sie suggierieren wollen) weis machen zu wollen, es beweise, daß sich 99 % der Afghanen ein mittelalterliches Strafrecht wünschen würden, ist nichts weiter als rassistische Hetze gegen Muslime und Afghanen.

Also nochmal: Sharia ist nicht das Strafrecht. Das heißt Fiqh. Sharia ist das muslimische Pendant zum christlichen Katechismus. Und offenkundig ist nur, daß Muslime offenkundig fromme Menschen sind.

SinnUndVerstand
@ 10:37 von Blitzgesch...

Wir haben tatsächlich viele "Probleme im eigenen Land": der politische Kampf gegen Rechtspopulisten, für klimagerechte Politik incl einer zukunftstabilisierenden nachhaltigen Neuausrichtung unserer Ökonomie, bezahlbaren Wohnraum etc. Im Unterschied zu Ihnen sehe ich keinen Widerspruch zu einer humanen Flüchtlingspolitik mit Blick auf Schutzsuchende in Afghanistan.
Aber das weiß man ja schon länger, wie eingegrenzt Ihr politischer Horizont bzw. der Ihrer Lieblingspartei insgesamt ist. Nichts Neues.