Schülerinnen und Schüler einer Grundschule sitzen mit Abstand in ihrem Klassenraum.

Ihre Meinung zu Einigung bei Ganztagsbetreuung an Grundschulen gefordert

Mehrere Milliarden Euro jährlich soll die Grundschul-Ganztagsbetreuung kosten - aber das Projekt ist wegen eines Bund-Länder-Streits gefährdet. Am Montag tagt der Vermittlungsausschuss, und die Appelle zur Einigung mehren sich.

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131 Kommentare

Kommentare

Jimi58
Einigung bei Ganztagsbetreuung an Grundschulen gefordert

Ich möchte mal überhaupt fragen, was den Regierenden in Bund und Ländern unsere Kinder Wert sind? Ist das doch alles ein Trauerspiel, da kommt einem die Galle hoch. Sei es in der Pandemie, in den Schulen usw. die Kinder sind immer am Schluß der Kette hier in Deutschland. Diese Regierung hat fertig, besonders die CDU/CSU weil sie wie immer unsozial ist und nie was für die Schwächeren übrig hat sondern nur den Mammon. Keiner soll mir kommen mit Hartz4, vor Hartz war die Schubkarre mit den Arbeitlosen im Dreck und in den letzten 16 Jahren war es die CDU/CSU, die sich für Verbesserungen im sozialen Wesen streubte. Nun müßen die Kinder schon wieder leiden. Ach ja, die CDU/CSU sollte mal ihren Dreck in der eigenen Partei aufarbeiten statt über andere Parteien her zu ziehen. Gebt endlich unseren Kindern das was sie brauchen denn das macht unsere Zukunft aus.

harry_up
@ Jimi58, um 08:18

So ganz begreife ich Ihren “Roundhouse-Kick“ für die Regierung nicht.
Sehen Sie die Grundschulkinder irgendwie in Gefahr, wenn sie nach der Schule nicht nach Hause geholt oder gebracht werden, sondern weiterhin in staatlicher Obhut in der Schule belassen werden?

Obwohl die Voraussetzungen sicher nicht überall die gleichen sind denke ich, dass die Mehrzahl der Kinder lieber auf einem Spielplatz oder sonstwo “draußen“ herumtoben möchten anstatt ihre Freizeit unter staatlicher Aufsicht in so etwas wie einer Ganztagsschule zu verbringen.

Wo bleibt da außerdem der Kontakt mit der Familie? Was sind Ihnen Ihre Kinder wert?

covid-strategie
Wir haben das schon längst

Und ich denke das ist gut. Allerdings müssen wir dafür bezahlen. Wer nicht genug Geld verdient, der bekommt einen Teil oder ggf. alles von der Stadt bezahlt.

Wir müssen leider alles selber bezahlen…

H. Hummel
@ Jimi58

Zitat: "Diese Regierung hat fertig, besonders die CDU/CSU weil sie wie immer unsozial ist und nie was für die Schwächeren übrig hat sondern nur den Mammon. Keiner soll mir kommen mit Hartz4, vor Hartz war die Schubkarre mit den Arbeitlosen im Dreck ..."
#
Das eine bestehende Regierung alle Schuld trägt ... klar, aber H4 ist ein Produkt der SPD.
Also geht ihr Post da voll an die falsche Adresse.

Jimi58
@um 08:45 von Tinkotis

Leider ist es so, das man ohne ein zweites Einkommen sich kaum noch was leisten kann, wenn man Kinder hat. So müßen 2 Personen arbeiten gehen und wenn jemand Alleinerziehend ist, dann wird es schon kritisch. Ich mußte gerade schmunzeln, was sie meinen mit dem Gartenschlauch. Ich ging erst zur Oma, die mich gereinigt hatte und dann nach Hause. Mein Vater war in einer Fabrik beschäftigt, da kam man mit dem Verdienst aus, natürlich ohne große Sprünge zu machen wie Urlaub usw. aber Hauptsache wir Kinder konnten uns frei entfalten.

Wolf1905
@Jim58 um 08:18

Warum ziehen Sie in diesem Thema so stark über die Union her? Im Artikel steht doch u. a. „Die Bundesländer hatten das Vorhaben der Großen Koalition im Bundesrat gestoppt und in den Vermittlungsausschuss verwiesen. Hintergrund ist ein Streit über die Finanzierung des milliardenschweren Projekts. Nach den Plänen der Großen Koalition soll jedes Kind, das ab Sommer 2026 eingeschult wird, in den ersten vier Schuljahren Anspruch auf einen Ganztagsplatz bekommen.“
Die Bundesregierung, auch mit der Union, hatte Verbesserungen vorgesehen; die Bundesländer (auch mit Union, aber auch SPD, Grünen und Linke geführt), haben das gestoppt, weil die mehr Geld dafür vom Bund wollen.
Dass alleine die Union für den „Dreck“ verantwortlich ist, sehe ich nicht so. Dass die Union nach der Wahl, die für sie vermutlich ein Desaster wird, auch in den eigenen Reihen mal „aufräumen“ muss, glaube ich auch - v. a. bei denen, die vehement hinter Laschet als Kanzlerkandidat stehen (Schäuble und Co.).

MartinBlank
um 08:45 von Tinkotis

Wir leben in einer Welt, in der 100% aller Kinder überleben sollen. Das war früher nicht so. Da durften Kinder Dinge tun, bei denen in extrem seltenen Fällen tödliche Unfälle passieren konnten. Alleine am Bach spielen. Acht Meter hoch in Bäume klettern. usw.
Heute alles undenkbar, denn wenn in unserer Gesellschaft ein Kind verunglückt bei solchen Aktivitäten, dann hat die Gesellschaft nur Vorwürfe für die Eltern statt Mitleid.

Aber wenigstens können Kinder in "staatlich organisierter Betreuung" ihre Zeit mit anderen Kindern verbringen, statt schon im Vorschulalter am Tablet geparkt zu werden.
_

H. Hummel
@ Tinkotis 08:45

Ein sehr guter Beitrag, dem ist kaum etwas hinzuzufügen.
Die Schule "9 to 5" als Kinderparkplatz nimmt den Kindern die größte Entwicklungsmöglichkeit die es gibt: kindliche Freiheit. Im Winter sehen die ja kaum noch Sonne. Kinder ab frühesten Alter in reglementierte, staatliche Strukturen zu quetschen, ist eine Vergewaltigung der Kinderseele.
Phantasie ist nicht mehr der Kinder eigen, sondern der Betreuung ... selbst Märchen werden heute ja als zu brutal angesehen ... .
Aber: Sie können sich dann ja an Handy und PC ausleben ...
Mir tun diese Kinder einfach nur noch leid.

Mike 70
Grundschule - Ganztagsbetreuungen

Der Ansatz dafür ist sehr gut. Weil es Schülerinnen und Schüler gibt die eine Betreuung brauchen, weil sie in der Schule nicht mitkommen oder weil sie keine Freundinnen und oder Freunde finden. Gleichgesinnte mögen sich manchmal lieber und kommen zusammen besser zurecht, als wenn der ewige Klassendruck herrscht. Ich finde Wettkämpfe nicht gut! Mobbing ist sehr schlimm in der Schule. Man sollte alle zusammenführen und manche werden für die Betreuungen einfach bevorzugt genommen; nur weil es was zu Essen gibt? = Mobbing?

Nachfragerin
Worin besteht denn das Problem?

"Es dürfe nicht um eine reine Verwahrung für Kinder gehen." (Hofmann)

Worum soll es denn sonst gehen? Kinder können wunderbar miteinander spielen, wenn man sie lässt (und ihnen das Smartphone abnimmt).

Zu meiner Schulzeit war der "Hort" absoluter Standard. Um 16 Uhr durfte ich gehen und bin dann noch mit meinen Freunden um die Häuser gezogen, bis meine Eltern von der Arbeit kamen.

PS: Die Betreuungskosten würde ich übrigens prozentual am Einkommen der Eltern festmachen und für Geringverdiener ganz erlassen.

Mike 70
Die Lehrerinnen und Schülerinnen mobben und bevorzugen ganz viel

Ich kenne die Probleme. Es geht um Sexualität(en)

Nachfragerin
@harry_up - Ein Rechtsanspruch beinhaltet keine Nutzungspflicht

09:02 von harry_up:
"Obwohl die Voraussetzungen sicher nicht überall die gleichen sind denke ich, dass die Mehrzahl der Kinder lieber auf einem Spielplatz oder sonstwo 'draußen' herumtoben möchten anstatt ihre Freizeit unter staatlicher Aufsicht in so etwas wie einer Ganztagsschule zu verbringen."
> Schulen haben üblicherweise ein Außengelände, das sich nutzen lässt.

"Wo bleibt da außerdem der Kontakt mit der Familie? Was sind Ihnen Ihre Kinder wert?"
> Es gibt Familien, in denen beide Elternteile vollzeit arbeiten gehen müssen. Alle anderen können auf die Ganztagsbetreuung verzichten. Ein Rechtsanspruch ist schließlich keine Pflicht.

Critical-X
Aufbewahrungsstation...

bei uns gab es die sogenannte "Ganztagesschule". Klingt gut- aber bringt nix. Es war verpflichtend für unser Kind ein Essen dort zu kaufen, da es ja über Mittag in der Schule ist. Das Essen kam von einem Catering Service, der auch Firmen beliefert. Dementsprechend teuer und sinnlos war das Essen, da es die Kinder kaum wollten. Die Lehrer durften es nicht essen, da Geldwertvorteil. Ergo: täglich in den Müll! Und davon rund 5€. Nachmittags wurden die Kinder nur beaufsichtigt. Keine Lehrkräfte, die helfen oder gar fördern. Das findet dann abends in der Familie statt. Kurzum: nur zur Aufbewahrung ohne ein Bildungs-plus. Das kann auch besser!

Nachfragerin
@H. Hummel - Machen Sie den Realitätscheck!

09:18 von H. Hummel:
"Die Schule '9 to 5' als Kinderparkplatz nimmt den Kindern die größte Entwicklungsmöglichkeit die es gibt: kindliche Freiheit."
> Wann waren Sie zuletzt in einer Schule?

"Im Winter sehen die ja kaum noch Sonne."
> Alle mir bekannten Schulen verfügen über Fenster und einen Schulhof.

"Kinder ab frühesten Alter in reglementierte, staatliche Strukturen zu quetschen, ist eine Vergewaltigung der Kinderseele."
> Sind das Ihre persönlichen Erfahrungen oder Fantasien?

"Phantasie ist nicht mehr der Kinder eigen, sondern der Betreuung ... selbst Märchen werden heute ja als zu brutal angesehen ... ."
> Sie scheinen staatlichen Betreuung nur vom Grundwehrdienst zu kennen...

"Aber: Sie können sich dann ja an Handy und PC ausleben ...
Mir tun diese Kinder einfach nur noch leid."

> Finden Sie mal heraus, in welcher Betreuungsform die Kinder mit Handy und PC am häufigsten ruhiggestellt werden.

Wolf1905
@MartinBlank um 09:14

„Wir leben in einer Welt, in der 100% aller Kinder überleben sollen. Das war früher nicht so. Da durften Kinder Dinge tun, bei denen in extrem seltenen Fällen tödliche Unfälle passieren konnten. Alleine am Bach spielen. Acht Meter hoch in Bäume klettern. usw.
Heute alles undenkbar, denn wenn in unserer Gesellschaft ein Kind verunglückt bei solchen Aktivitäten, dann hat die Gesellschaft nur Vorwürfe für die Eltern statt Mitleid.“
Ja, natürlich sollen alle Kinder gesund durch die Kindheit kommen und überleben, ist klar. Trotzdem sieht man auch heute noch Kinder bei „abenteuerlichen“ Aktionen, wo einem das Blut in den Adern gefriert - so wie früher, wie ich es auch erlebt habe; auch das macht Kindheit aus, nämlich Erfahrungen sammeln, um nicht im späteren Alter dies nachholen zu müssen.

H. Hummel
@ Jimi58

Zitat: "Leider ist es so, das man ohne ein zweites Einkommen sich kaum noch was leisten kann... "
#
Das mit dem "leisten können" ist ja so eine Sache. Das ganze läuft ja immer mehr aus dem Ruder. Nicht ein Auto, sondern zwei ... bis die Kinder 18 sind, dann mehr. Nicht mehr ein TV im Haus, sondern X., plus Sky und Streamingdienste. Je Person ein Handy(vertrag) ... und ein iPhone dabei. Zusätzlich Kino, Kneipe und Gym, zwei mal Urlaub im Jahr und den einen oder anderen Kurztrip. Dann wollen die Kinder auf Klassenfahrt ... ins Ausland, klar.
Das da Miete, Energiekosten, ggf. Raten, die Kleidung und Ernährung im Hintergrund lauern: Geschenkt.
Es geht nicht mehr um "leisten können", denn die Betonung liegt auf können(!). Und das können viele nur noch mit Hilfe ihrer Bank ... bis nix mehr geht. Dann reden wir plötzlich von Kinddrarmut ...

Jimi58
@09:05 von H. Hummel

"Das eine bestehende Regierung alle Schuld trägt ... klar, aber H4 ist ein Produkt der SPD.
Also geht ihr Post da voll an die falsche Adresse." Falsch, die CDU/CSU hat es freudig weiter getragen ohne etwas zu verändern, es könnte ja sein, das es einigen Bürgern dann besser geht. Übrigens hatte sich die CDU/CSU immer dagegen gestreubt, die die Grundsicherung zu erhöhen oder sogar anders zu gestallten weil sie immer gegen Vorschläge gestimmt hatte.

Nettie
Kinder sind auf die Fairness der Erwachsenen angewiesen

Es wird sich jetzt zeigen, ob die guten Willens sind, demokratische Prinzipien - insbesondere das der Gleichberechtigung - zu achten und ALLEN unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund gleich gute Zukunftschancen zu ermöglichen. Und für diese Chancen sind die ersten Jahre entscheidend:
[Baerbock]: "Wenn wir wollen, dass Kinder gut ins Leben starten, dann müssen wir gerade an den Grundschulen mehr tun." Dort könnten unterschiedliche Startchancen ausgeglichen werden, und für alle Eltern werde es einfacher, Familie und Beruf zu kombinieren: "Wir dürfen trotz Wahlkampf die Gelegenheit zur Einigung deshalb nicht verstreichen lassen"

Und nicht an Geldstreitigkeiten scheitern lassen:
„Bei allen Diskussionen über die Finanzierung müsse es auch um die Qualität der Maßnahmen gehen, mahnte der Kinderhilfswerk-Bundesgeschäftsführer. Es dürfe nicht um eine reine Verwahrung für Kinder gehen. Der Bund dürfe nicht von vornherein seine Beiträge deckeln und die Belastungen allein den Ländern aufbürden“

Jimi58
@09:13 von Wolf1905

"Dass alleine die Union für den „Dreck“ verantwortlich ist, sehe ich nicht so." Mit Dreck meinte ich innerhalb der Partei.
Aber ist es nicht wirklich so, das man bei den Kindern ob Schule oder Kindergarten gespart hat? Bei dem Rest stimme ich ihnen zu.

nie wieder spd
Mehrere Milliarden Euro

Es ist schon erstaunlich, wieviel Geld unser Staat aufwendet, um den Eltern ihre Kinder vom Hals zu halten.
Viel wichtiger wäre, für Eltern genügend finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, dass diese sich selbst um ihre Kinder kümmern können, statt auf lohnabhängige Arbeit angewiesen zu sein.
Das war und ist ja schon das Problem während der Pandemie: Eltern haben Angst vor Schulschließungen und Quarantäne ihrer Kinder, weil sie daheim bleiben müssen und nicht zur Arbeit können und dann nicht genug Geld verdienen.
Liegt den Eltern nichts an ihren Kindern?
Oder sind sie auf ein 2. Gehalt angewiesen?
Man bekommt Kinder und erhält kaum Unterstützung dabei, sich selbst darum zu kümmern. Stattdessen wird eine Wertschöpfungskette zur ganztägigen Kinderbetreuung aufgebaut.
Und den Kinder zusätzlich die Freiheit genommen, sich selbst zu unabhängig entwickeln.
Zu wenig Personal zur vernünftigen kindgerechten(!) Betreuung in Kigas und Schulen kommt erschwerend hinzu.

heribix

Das Problem mit den Ganztagsschulen verstehe ich nicht so ganz. Ich bin in der DDR aufgewachsen da waren so ziemlich alle Schulen Ganztagsschulen. Was aber nicht heißt das alle Eltern das Angebot genutzt haben. Es wurde flexibel gehandhabt so das auch Eltern die das Angebot sonnst nicht nutzten wenn Not am Mann war darauf zurückgreifen konnten. Die Vorteile liegen doch auf der Hand, die Kinder bekommen ein regelmäßiges warmes Mittagessen, es werden gemeinsam die die Schulaufgaben, die Kinder lernten Regeln die man im Umgang miteinander braucht erledigt und es stärkt den Gemeinschaftssinn. Allerdings war das auch mit Kosten für den Staat verbunden. Ich glaube aber unsre Kinder sollten uns das wert sein. Mir fallen viele Sachen ein wo man die Kosten dafür wieder reinholen könnte um das Geld sinnvoller auszugeben. Ich bin auch der Meinung das viele Kinder in einer Betreuung durch geschulte Erzieher besser aufgehoben sind als zu Hause vorm Fernseher oder Pc.

Bender Rodriguez

Die Eltern brauchen einfach viel mehr Geld. Dann müssen nicht beide zu minilöhnen schuften. Und ein Elter könnte sich wieder um die Kurzen kümmern.
So ging das früher wunderbar. Bis die Globalisierung die Löhne dermassen kürzte, das jetzt Armut regiert.
Ganz großes Kino.

weingasi1
Am 05. September 2021 um 09:27 von Mike 70

Der Ansatz dafür ist sehr gut. Weil es Schülerinnen und Schüler gibt die eine Betreuung brauchen, weil sie in der Schule nicht mitkommen oder weil sie keine Freundinnen und oder Freunde finden. Gleichgesinnte mögen sich manchmal lieber und kommen zusammen besser zurecht, als wenn der ewige Klassendruck herrscht. Ich finde Wettkämpfe nicht gut! Mobbing ist sehr schlimm in der Schule.
_________
Ach, und weil mobbing in der Schule schlimm ist, sollen die Kinder jetzt den ganzen Tag dorthin ?

Eudialyt4

@tinktotis, auch früher, ich nehme mal an Sie meinen die 60er und 70er Jahre, wollten Eltern, dass ihre Kinder überleben. Sie verkennen auch, dass sich die Welt verändert hat, da brauchen Sie nur auf den Straßenverkehr schauen. Auch nicht alle Kinder leben auf dem Land.@H. Hummel, Ganztagsbetreuung ist nicht nur Kinderparkplatz, das ist zu einfach. Im Prinzip ein sehr vielschichtiges Thema. Das Kinder mit wenig Bildungschancen auch eine gute Unterstützung brauchen, ist denke ich jeden klar, auch Alleinerziehende brauchen diese Betreuung. Auch das Argument, beide müssen arbeiten gehen, stimmt bei einigen, nicht bei allen. Wenn dann vom betreuenden Elternteil die Rede ist, mal ganz ehrlich, ist das bei 90% in den Köpfen die Frau. Und genau da haben wir ein Problem. Frauen sind heute zum Teil sehr gut ausgebildet, wollen daher auch wieder arbeiten gehen. Stecken dann aber viel mehr in der Zwickmühle arbeiten und Mutter sein.

redfan96
@Mike70, 09:33h Hm, Ihr Post

@Mike70, 09:33h
Hm, Ihr Post gibt mir Raetsel auf, in mehrfacher Hinsicht. Erstens habe ich aus meiner Schulzeit erfahren, dass das Mobbing oder Bevorzugen sehr gut zwischen Maennlein und Weiblein aufgeteilt ist.
Zweitens: Was hat das mit dem Thema zu tun?
Ich halte das System einer Ganztagsschule fuer alle fuer notwendig und auch angemessen.
Wird es gut aufgezogen, kann es fuer viele Kinder, die sonst hinten runterfallen, eine Chance der Foerderung bedeuten, durch Erledigung der Hausaufgaben vor Ort in Lerngruppen, wo man auch mal nachfragen kann und Hilfe durch eine Lehrkraft bekommt Dann haengt das schulische Fortkommen nicht so sehr von Mamis und Papis Geldbeutel ab, weil weniger teure Nachhilfe gebraucht wird. Auch sind die Aktivitaeten am Nachmittag eher freizeitorientierter Natur, Sport, Theater, Musik, Malen etc. Auch das waere eine grosse Verbesserung fuer arme Kinder, die sich keine Reitstunden, Balett, Musikunterricht etc. leisten koennen und auch kein "Elterntaxi" haben.

Eudialyt4

Fortsetzung. Für viele Männer ist das nicht so problematisch, da die alten Rollenbilder in den Köpfen sind. Da muss sich noch viel ändern. Sicher gibt es auch Frauen, die gerne dieses Rollenbilder leben. Männer nehmen sich weniger Elternzeit z.B. und wesentlich kürzer als Frauen. In machen Betrieben wird gelacht über die Väter, die in Elternzeit gehen. Ergo Kindererziehung ist immer noch Frauensache in den Köpfen vieler Männer, mit allen finanziellen Nachteilen für Frauen.

redfan96

Passte nicht mehr in die 1000 Zeichen, ist mir aber auch noch wichtig:
Auch andere europaeische Laender haben das System der Ganztagsschule, z.B. Frankreich und ich kann nicht erkennen, dass das so schlimm fuer die Kinder waere.
Dieses Maerchen aus den 50er/60er Jahren, wo Kinder so frei waren, haben halt dann die Frauen ueberwiegend durch komplette Abhaengigkeit vom Ehemann "bezahlt", da sie kein eigenes Geld verdienten.
Und spaetestens seit den 70er/80er Jahren wird die Freizeit der Kinder sowieso durch die Eltern verplant und durchgetaktet und letztere uebernehmen noch zusetzlich (meistens Mami) die Rolle des Chauffeurs, um ihr Kind ueberallhin zu kutschen. Manche Kinder haben einen Terminkalender, der eines Managers wuerdig ist. Nix Freiheit, nix Herumtollen, nix Sich-Dreckig-Machen-Koennen etc...
Eine Ganztagsbetreuung wuerde da eher entlasten.

FakeNews-Checker
Einigung mitten im Wahlkampf ?

Einigung hört da auf, wo die Ländergrenzen beginnen.

weingasi1
Am 05. September 2021 um 09:49 von Critical-X

bei uns gab es die sogenannte "Ganztagesschule". Nachmittags wurden die Kinder nur beaufsichtigt. Keine Lehrkräfte, die helfen oder gar fördern. Das findet dann abends in der Familie statt. Kurzum: nur zur Aufbewahrung ohne ein Bildungs-plus. Das kann auch besser!
___
Leider schreiben Sie nicht, wo das war/ist.
Die Frage stellt sich ja, ob es eben "nur" eine Betreuung ähnlich einem Hort, wie es den früher gab, oder aber eine Fortsetzung des Unterrichts am Nachmittag sein soll. Dann müsste dies aber Pflicht sein und für alle gelten, sonst sind ja wieder unterschiedliche Bildungsmöglichkeiten geschaffen worden. So ganz verstehe ich nicht, was damit erreicht werden soll und dem Bericht konnte man das auch nicht wirklich entnehmen.

Nachfragerin
@MartinBlank - Man muss Kinder fördern und nicht überbeschützen.

09:14 von MartinBlank:
"Wir leben in einer Welt, in der 100% aller Kinder überleben sollen. Das war früher nicht so. Da durften Kinder Dinge tun, bei denen in extrem seltenen Fällen tödliche Unfälle passieren konnten. Alleine am Bach spielen. Acht Meter hoch in Bäume klettern. usw."

Zu meinen Grundschulzeiten durften wir im Schulhort noch auf hohe Bäume klettern. Das war in den frühen 90ern. Unfälle gab es keine.

Das Helikopterelterntum kam erst später auf. Den Kindern wird einfach alles verboten, was im Kopf der Eltern gefährlich sein könnte. Diese Kinder kennen dann keine Natur, können nicht Radfahren und werden im Erwachsenenalter überfordert sein, weil sie im Kindesalter nie gelernt haben, die alltäglichen Probleme des Lebens eigenständig zu lösen.

H. Hummel
@ Nachfragerin

Zitat: "09:18 von H. Hummel:
"Die Schule '9 to 5' als Kinderparkplatz nimmt den Kindern die größte Entwicklungsmöglichkeit die es gibt: kindliche Freiheit."
> Wann waren Sie zuletzt in einer Schule?...."
#
Ich wohne einen "Steinwurf" von einem Schulzentrum entfernt, war 6 Jahre im Elternbeirat und habe bis vor einem Jahr ehrenamtlich leseschwachen Kindern zur Seite gestanden.
Ich habe meinem Kommentar nichts hinzuzufügen geschweige denn etwas zurück zu nehmen.
Ich will Ihnen auch gern ihre qualifizierte Meinung lassen ...

Sisyphos3
Nach den Plänen der Großen Koalition soll jedes Kind

..... das ab Sommer 2026 eingeschult wird,
in den ersten vier Schuljahren Anspruch auf einen Ganztagsplatz bekommen.
------

das hat bei der Kindergartenbetreuung nicht funktioniert
das wird auch in der Schule nicht funktionieren
warum ?
alle Projekte die bei uns der Staat anfasst, enden im Chaos

Sisyphos3
10:50 von Eudialyt4

so ist eben die Welt .....

wenn >In machen Betrieben gelacht wird über die Väter, die in Elternzeit gehen <
scheint die Denkweise eben nicht überall in der Gesellschaft angekommen zu sein
also sollte man sich vielleicht erst mal um einen Konsens und eine gewisse Akzeptanz bemühen
nicht von oben herab verordnen und bestimmen

und Zitat : >Da muss sich noch viel ändern. <
müssen muss gar nichts !
wenn es in der Gesellschaft gewünscht ist, wird es zum Selbstläufer
dann braucht es nur ne gewisse Organisation (und das nötige Geld)

H. Hummel
@ Jimi58

... die falsche Adressierung bitte ich zu entschuldigen.

Zitat: "Falsch, die CDU/CSU hat es freudig weiter getragen ohne etwas zu verändern, es könnte ja sein, das es einigen Bürgern dann besser geht"
Eine Nachfolgeregierung kann nicht alle Beschlüsse ihres Vorgängers über den Haufen schmeißen. Wir müssen auch mal mit ungeliebtem weiterleben.
Im Übrigen geben wir mittlerweile offiziell 45% des Bundeshaushaltes für Sozialleistungen aus, inoffiziell sogar 54%.
Wobei wir wieder bei der Frage der Finanzierung sind: Bildung, Klimaschutz, Wiederaufbaufonds, Renten, Bedingungsloses Grundeinkommen u.v.m. ... das kostet.
Jeder (!) kann den Euro nur einmal ausgeben.

Sisyphos3
09:10 von Jimi58

Leider ist es so, das man ohne ein zweites Einkommen sich kaum noch was leisten kann, wenn man Kinder hat.
----------------

dann gibt es verschiedene Möglichkeiten
vielleicht den Lebensstandard einschränken !
aber wenn das Auto, die große Wohnung, Handy, etc. zum Mindeststandard gehören

WM-Kasparov-Fan
Wieso kostet Ganztagsbetreuung Milliarden?

Ich führe doch das Schachtraining in Grundschulen auch seit vielen Jahren ehrenamtlich durch.

Sisyphos3
11:54 von Margitt.

..... von der Wiege bis zur Bahre
unter staatlich/gesellschaftlicher Aufsicht
auch so könnte man das sehen

DrBeyer
@Margitt. 11:54

"Was aber tut man den Kindern damit an?
Und diese Kinder sollen dann, wenn sie erwachsen sind, unser Land ggf. auch regieren?
Ich hätte da größte Bedenken."

Müssen Sie aber nicht.

Die Eltern, die ohnehin viel für ihre Kinder da sind, werden es auch mit Ganztagsbetreuung sein. Und für die Kinder, deren Eltern nicht immer für sie da sind, ist die Ganztagsbetreuung ein Segen und extrem positiv für die Entwicklung. Und auf letztere zielt m.W. die Ganztagsbetreuung normalerweise.

Nachfragerin
@nie wieder spd - Wo sind Kinder frei?

10:14 von nie wieder spd:
"Und den Kinder wird zusätzlich die Freiheit genommen, sich selbst zu unabhängig entwickeln."

Welche Eltern können (bzw. wollen) den Kindern denn diese Freiheit bieten? Ich denke, dass die meisten Kinder in der Ganztagsbetreuung mehr Möglichkeiten nutzen als zu Hause.

DrBeyer
@Margitt. 11:54

"Ob Ganztagsbetreuungen bis zum 18. Lebensjahr gut sind??"

Es geht laut Artikel um Grundschul-Ganztagsbetreuung. Ich glaube kaum, dass besonders viele 17-jährige noch in der Grundschule sind.

Und gerade im Grundschulalter sind die Elternteile ohne diese Betreuung ansonsten manchmal völlig aufgeschmissen, weil man Kinder in diesem Alter nunmal nicht lange alleinlassen kann und die Schultage noch relativ kurz sind.

Ich habe und mein Hund benutzt jetzt noch eine Hundehütte, die meine Tochter damals im Grundschulhort gemacht hat. War ein großes Erfolgserlebnis für sie. Und obwohl wir für und mit unserer Tochter wirklich viel gemacht haben - eine Hundehütte hätten wir nicht mit ihr gebaut.

DrBeyer
@Giselbert 11:23

">>Dort könnten unterschiedliche Startchancen ausgeglichen werden,<<

Dachte dafür sind in erster Linie die Eltern und ggf. der Kindergarten da!"

Bitte stellen Sie sich nicht unkundiger, als Sie sind!
Gerade die unterschiedlichen Voraussetzungen der Elternhäuser sind ein Hauptgrund für unterschiedliche Startchancen der Kinder. Eben, weil die Eltern das manchmal nicht können, sind Kindergarten und Grundschule (warum sollte das mit dem Ende des Kindergartens aufhören) so eminent wichtig.

Aber ich gehe wirklich davon aus, dass Ihnen das eigentlich klar war und Sie einfach mal ein bisschen Dampf ablassen wollten ...

Stuffke52
Ganztagsbetreuung

...ist die Konsequenz unseres Ich-bezogenen maßlosen materiellen Anspruchsdenkens und Lebensstils. Undenkbar, Verzicht zu üben oder gar zu verlangen - mit all den Folgen für Natur, Umwelt und kommende Generationen. Wir leben und "wirtschaften" als gäbe es kein Morgen.
Dazu kommt die systematische Zerstörung des traditionellen Familienbildes. Um mithalten zu können, "müssen" beide Eltern arbeiten. Dabei sind ihnen natürlich die Kinder im Wege. Dann ruft man nach Vater Staat.
Vielleicht wäre es hilfreich, einmal innezuhalten und sich zu fragen, wie lange es so weitergehen kann bzw. wird...

born in stasi-land
Sache der Länder

Bildung ist in Deutschland Ländersache, also sollten auch die Länder für die Ganztagsbetreuung zahlen. Aber die Eltern sollten mitmachen bei der Finanzierung um Kinderlose nicht unfair stark zu belasten.

born in stasi-land
@ Tinkotis

Ich fände es durchaus gut, wenn Eltern, die darauf angewiesen sind, die Möglichkeit hätten, Ganztagsbetreuungs-Angebote nutzen könnten.

Finde ich auch, aber sie sollten dafür auch fair bezahlen müssen. Außerdem sollten die Betreuerinnen auch einen Tariflohn erhalten.

das ding
Andere Art von Trichter

Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf?

Ich lese das anders: Trennung der Familie, also der Kinder von den Eltern, damit die Eltern in die Haende spucken und das Bruttosozialprodukt steigern koennen. Und: Tiefere Indoktrination der Kids durch ein total vermurkstses und rein auf Leistung und Wirtschaftshoerigkeit getrimmtes Bildungssystem, ohne dem (eventuell immerhin moeglichen) korrigierenden Einfluss der Eltern.
Allerdings glaube ich, dass das eigentlich keiner will. Was nichts daran aendert, das es geschieht. Denn sie wissen ja nicht, was sie tun.

Nachfragerin
@Giselbert - Vergünstigungen << Kosten

11:23 von Giselbert:
"Ganztagsplatz ja, aber gegen Gebühr!"
> Dagegen ist nichts einzuwenden. Die Gebühr muss aber dem Einkommen angepasst sein.

"Zum einen werden kostenlose Angebot oft nicht wertgeschätzt [...]"
> Da haben Sie leider recht. Man nimmt solche Angebote als selbstverständlich hin.

"[...] und außerdem haben Familien mit Kindern schon mehr als genug Vergünstigungen."
> Haben sie das? Bei uns decken diese Vergünstigungen nicht einmal die zusätzlichen Mietkosten ab...

smackwaterjack
um 09:05 von H. Hummel

"...klar, aber H4 ist ein Produkt der SPD"
Und die Schwarzbraungelben freuen sich heute noch ein zweites Loch in den Hintern, daß die SPD dafür den Kopf hinhält.
Ich habe und werde nicht vergessen wer, wem, wann, wieviele Bier genehmigen wollte.
Ich liebe fallende Masken, vorallem, wenn sie meine Vorurteile bestätigen.

Nachfolgerin
Ganztagsbetreuung

Ich finde die Ganztagsbetreuung wichtig, weil so viele Eltern voll berufstätig sind und die Kinder dann nachmittags allein zu Hause wären. Beim Spielen könnten sie sich verletzen, z.B. wenn sie raus in die Natur oder den Wald gehen, dann wäre keine Aufsicht dabei, die Acht geben kann. Außerdem ist so auch mehr Gewähr dafür gegeben, dass sie nicht am Handy spielen statt die Hausaufgaben zu machen.

Nachfolgerin
Hartz-IV war ein Vorhaben mit sehr breiter Unterstützung

@ H. Hummel:
Das eine bestehende Regierung alle Schuld trägt ... klar, aber H4 ist ein Produkt der SPD.
Also geht ihr Post da voll an die falsche Adresse.

Hartz-IV wurde zwar von einer rot-grünen Bundesregierung eingeführt, nachher aber über die Länder auch von der FDP und der Union mitgetragen, sonst wäre das Gesetzespaket nie so beschlossen worden. Also stehen hinter diesem Projekt letztlich über 80% der Bevölkerung.

Nachfolgerin
Es gab in den 16 Jahren zahlreiche Verbesserungen

Jimi58
Keiner soll mir kommen mit Hartz4, vor Hartz war die Schubkarre mit den Arbeitlosen im Dreck und in den letzten 16 Jahren war es die CDU/CSU, die sich für Verbesserungen im sozialen Wesen streubte.

Nein, es hat in dieser Zeit sehr viele Verbesserungen im sozialen Bereich gegeben. Und die Union hat sich dagegen auch nicht unbedingt gestreubt.

Kambrium2

Ich verstehe nicht, warum mittlerweile der Staat für alle Möglichkeiten der Kindererziehung aufkommen muss. Ist das vielleicht die Folge daraus, dass mittlerweile die Lebenshaltungskosten mit einem Einkommen nicht mehr zu finanzieren und deshalb die Mütter oder Väter sich gar nicht mehr selber im notwendigen Maas um die Kinder kümmern können unddeshalb ihre Kinder abgeben müssen? Bestimmt hat auch die zunehmende Wandlung der Geschlechterrolle ihren Teil daran. Auf jeden Fall, bin ich froh, noch nach alter Sitte erst einmal drei Jahre mit und von meiner Mutter auferzogen und dann erst in einen Halbtagskindergarten kam und nicht gleich in Gruppen mit vielleicht mir unpassenden anderen samt einerüberlasteten Erzieherin gebracht wurde. Für mich ist das heute eine komische Politik, mit unverantwortlichen Auswirkungen, weil sie nicht wirklich auf die Bedürfnisse von Kindern eingeht, sondern nur auf die von Erwachsenen und deren Belangen zum sicheren Ablauf ihres Wirtschaftssystems.

Eudialyt4
@ Sisyphos

Warum sollten die sich ändern, die sozusagen in der mächtigeren Position sitzen? Gesellschaftlicher Konsens , ich bitte Sie. Warum bequemes verändern? Nichts wird zum Selbstläufer, da muss man/Frau schon was tun dafür.

Nachfolgerin
@ Jimi58

Leider ist es so, das man ohne ein zweites Einkommen sich kaum noch was leisten kann, wenn man Kinder hat.

Wir verfügen über ein Einkommen und haben zwei Kinder und können uns alles leisten, was wir vernünftigerweise brauchen. Wir sind aber sparsam und das ist auch gut so.

Die Ansprüche sind glaube ich individuell sehr verschieden. Und daher erwecken auch viele Foristen den Eindruck, als sei die Kaufkraft in den letzten Jahren gesunken, auch wenn sie objektiv gestiegen ist.

Nachfolgerin
@ Bender Rodriguez

So ging das früher wunderbar. Bis die Globalisierung die Löhne dermassen kürzte, das jetzt Armut regiert.

Wann war denn dieses "früher". Werden Sie mal konkret. Wann war denn die Kaufkraft mit einer ungelernten Tätigkeit größer als heute? Das ist nämlich nur Gerede ohne Hintergrund.

schabernack
12:06 von Sisyphos3

«Leider ist es so, das man ohne ein zweites Einkommen sich kaum noch was leisten kann, wenn man Kinder hat.»
----------------
«dann gibt es verschiedene Möglichkeiten.
vielleicht den Lebensstandard einschränken !
aber wenn das Auto, die große Wohnung, Handy, etc. zum Mindeststandard gehören.»

Ein Auto ist kein Luxus. So was brauchen viele, um zur Arbeit zu fahren. Hat man Kinder, oft um so mehr, da man die kleinen Monster immer wo hin und her fahren muss.

Ein Mobiles Telefon ist heute das, was früher das Stehrümchen mit dem Häkeldeckchen auf dem Telefontisch war. Es gibt auch andere Handys als die für 1.000 Euro und mehr.

Hat man mehrere Kinder, muss die Wohnung eher was größer sein. Kinder wohnen ungern im Schuhschrank im Flur, und die Schuhe müssen auch wo hin.

Ein Bett und ein Küchentisch sind auch kein Luxus, auf den andere verzichten sollen, aber im eigenen Benz wiehern hunderte von Pferden. Sich selbst Wein predigen, und die anderen sollen Brackwasser trinken.

weingasi1
Am 05. September 2021 um 10:14 von nie wieder spd

Es ist schon erstaunlich, wieviel Geld unser Staat aufwendet, um den Eltern ihre Kinder vom Hals zu halten.
Viel wichtiger wäre, für Eltern genügend finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, dass diese sich selbst um ihre Kinder kümmern können, statt auf lohnabhängige Arbeit angewiesen zu sein.
___
Ihre Darstellung würde ja bedeuten, dass nur Frauen aus finanziell schwächeren Verhältnissen einen Beruf ausüben möchten.
Dem ist aber doch nicht so. Eher im Gegenteil (Ausnahme Alleinerziehende ). Ein europaweiter Vergleich zeigt übrigens, dass nur Dänemark und Finnland mehr ihres BIP für Familienförderung ausgeben.

schabernack
12:13 von WM-Kasparov-Fan

Wieso kostet Ganztagsbetreuung Milliarden?
Ich führe doch das Schachtraining in Grundschulen auch seit vielen Jahren ehrenamtlich durch.»

Das ist auch sehr ehrenwert, und sicher toll für alle Beteiligten.

Man kann das aber nicht alles nur ehrenamtlich organisieren und betreiben. Grundschulen müssen länger bis in den Nachmittag hinein geöffnet sein, und die Kinder verbringen die zusätzliche Zeit der Anwesenheit nicht damit, dass sie einfach noch ein paar Stunden länger am Pult im Klassenraum rumsitzen.

weingasi1
Am 05. September 2021 um 12:06 von Sisyphos3

Leider ist es so, das man ohne ein zweites Einkommen sich kaum noch was leisten kann, wenn man Kinder hat.
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dann gibt es verschiedene Möglichkeiten
vielleicht den Lebensstandard einschränken !
aber wenn das Auto, die große Wohnung, Handy, etc. zum Mindeststandard gehören
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Auch wenn ich ansonsten die Meinung von Jimi58 in keiner Weise teile, so hat er mit DIESEM Satz nicht Unrecht, und eine Wohnung in der ein Kind ein eigenes Zimmer hat halte ich nicht für gehobenen Standart genausowenig wie ein Auto, je nach dem, wo man wohnt. Ich kann bei manchen Kommentaren Ihre Einstellung nachvollziehen. Manchmal erscheint sie mir aber auch sehr dekadent bzw. sehr wenig verständnisvoll anderen Lebenssituationen gegenüber und ziemlich voreingenommen. Allerdings bin ich das teilweise auch, denn ich unterstütze auch eher Leistungsbereitschaft als Alimentierung, es sei denn, es steht z.B. eine Behinderung dem entgegen.

Hirschauer
@Jimi58 um 08:18

Sie sollten die Frage stellen: Was sind mir meine Kinder Wert?
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Wenn ich mir die Diskussion so anlese, dann behandeln die Eltern ihre Kinder wie Gepäck, das man in der Gepäckaufbewahrung deponiert.

Kaneel
12:29 von DrBeyer

Dem möchte ich zustimmen. Mich stört an den Diskussionen zu diesem Thema wie sehr den Eltern, die arbeiten wollen oder müssen, das Interesse für die eigenen Kinder abgesprochen wird und dies schnell mit Sorge vor Überinstitutionalisierung oder Vernachlässigung verknüpft wird.

Die meisten Eltern agieren m.E. doch ganz „normal“ und vernünftig. Es ist zudem nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität der gemeinsam verbrachten Zeit wichtig.

Häufig sind es aber immer noch die Frauen, die Teilzeit arbeiten und das Nachsehen haben mit einer wenig auskömmlichen Rente, wenn die Ehe scheitert. Da sollte m.E. nachgebessert werden. Erstrebenswert fände ich ein Modell bei dem beide Partner ein paar Jahre Stunden reduzieren können, ohne dass sich dies nachteilig auf die Rente auswirkt.

Schöne Geschichte mit dem Hundehüttenbau!

schabernack
12:36 von DrBeyer

«Und gerade im Grundschulalter sind die Elternteile ohne diese Betreuung ansonsten manchmal völlig aufgeschmissen, weil man Kinder in diesem Alter nunmal nicht lange alleinlassen kann und die Schultage noch relativ kurz sind.»

Für Kinder im Grundschulalter ist es maga-toll, wenn sie Zeit mit anderen Kindern in etwa gleichem Alter verbringen können. So groß und kinderreich sind Familien in Deutschland heutzutage nicht (mehr), dass fast alle Kinder zuhause Geschwisterkinder haben, mit denen sie spielen und sich gegenseitig was lehren können. Nicht gerade wenige Kinder sind Einzelkinder.

Prinzipiell gerade die mögen es sehr, in der Kleingruppe Kind zu sein. Die beaufsichtigenden Erwachsenen müssen dann gar nicht so viel tun, wenn Kinder sich gegenseitig was in einer Art beibringen, wie das Erwachsene sowieso nicht können. Manchmal kann man nur staunen.

Kleingruppe Kind, die was ausprobieren kann, ist super.
Extrem lehrreich für die Kinder, um stark und selbstbewusst zu werden.

Jimi58
@13:46 von Nachfolgerin

"Wir verfügen über ein Einkommen und haben zwei Kinder und können uns alles leisten, was wir vernünftigerweise brauchen. Wir sind aber sparsam und das ist auch gut so.
Die Ansprüche sind glaube ich individuell sehr verschieden. Und daher erwecken auch viele Foristen den Eindruck, als sei die Kaufkraft in den letzten Jahren gesunken, auch wenn sie objektiv gestiegen ist." Nur komisch ist, das die Geringverdiener zugenommen haben. Schön das sie mit einem Einkommen zurecht kommen, viele aber nicht und das sind nicht wenige.

Jimi58
@14:28 von Hirschauer

"Wenn ich mir die Diskussion so anlese, dann behandeln die Eltern ihre Kinder wie Gepäck, das man in der Gepäckaufbewahrung deponiert." Leider ist es in diesem Land so geworden, das wir für weniges Einkommen mehr Leisten müßen. Und wenn es der Industrie nach ginge, würden die Kinder mit Phone am Ohr angewachsen groß werden, garnicht mehr Kind sein sondern nur noch funktionieren.

Traumfahrer
Re : Nachfragerin !

Leider gibt es in D eine Entwicklung, die nicht wirklich allen Bedürfnissen der Kinder und den Eltern gerecht wird. Es ist eine Tatsache, dass leider zu oft beide arbeiten gehen MÜSSEN, da die Kosten für Wohnung und Unterhalt immer höher steigen, und somit für die Kinder weniger Zeit bleibt. Allein- Erziehende haben es noch schwerer, und wenn dann noch ein Verdienst nicht mal wirklich zum Überleben reicht, weil zu gering, dann muss ein zweiter Job her, und noch weniger Zeit fürs Kind. Ja es gibt "Förderungen", nur da steht die urdeutsche Bürokratie im Weg, die umständlicher und verzwickter nicht sein kann, so dass ein falsches Kreuz bedeutet, es gibt nichts.
Es gibt echt gute Betreuungen, die Schule machen sollten, nur leider nicht überall. Da sollte die Politik von Bund und Länder darauf hin wirken, dass überall die besten Voraussetzungen geschaffen werden. Das sollten unsere Kinder der Politik wert sein. Und dies zuerst, vor allem anderen, denn die Kinder sind Zukunft !

Jimi58
@15:18 von Traumfahrer

Sie haben meine volle Zustimmung.

Traumfahrer
Re : nie wieder spd !

Leider ist es heute so, dass viele Eltern auf beide Gehälter angewiesen sind. Da hat die Politik mit dazu beigetragen, und natürlich auch die riesige Tarifflucht von vielen Unternehmen, der unsägliche Mindestlohn, der eher Ausbeuterlohn oder Sklavenlohn genannt werden sollte, die unverschämten Mieten, Haus- und Grundstückspreise, zu unflexible Firmenbosse, die eine Dauerpräsenz ihrer Angestellten erwarten, und eine urdeutsche Bürokratie, die eine noch größere Unverschämtheit gegenüber den Bürgern ist.
Dann kommt hinzu, dass es in Kitas und Schulen zu wenig Personal gibt, die auch nicht gut bezahlt werden, Lehrer die nach jedem Schuljahr entlassen werden, dafür aber Milliarden in die Autobranche und Lufthansa gesteckt werden, damit diese ja hohe Dividenden bezahlen können. Es werden viele Steuermilliarden "verschenkt", die einfach so in unlautere Kanäle versickern, nur für die Kinder ist nie genug da. Man sah es ja mehr als genau, während der Pandemie, da waren die Kinder Luft !!!

epe

Es nicht nur nicht nur um Geld verdienen, weil ein Verdiener die Familie allein nicht mehr ernähren kann. Es geht genauso um die Selbstverwirklichung der Frau in der Gesellschaft. Gibt es nicht praktikable KITA-Plätze in ausreichender Anzahl. bleibt meist Mutti zu Hause. Da kann man sich auch mal was von den ostdeutschen Strukturen abschauen.

Traumfahrer
Re : H. Hummel !

Was sie da schreiben, trifft sicher auf etliche zu. Was der Nachbar kann, das kriege ich auch hin, weil es sonst blöde aussieht, wenn ich nicht mitziehe.
Nur ist dies eben nicht für alle so zutreffend, weil es eben Jobs gibt, da wird gar nicht so viel verdient, um überhaupt daran zu denken. Wenn dann noch Kinder da sind, müssen beide arbeiten, damit das "Normale" irgend wie zu stemmen ist. Sollte etwas passieren, was den Rahmen sprengt, dann wird es schon sehr kritisch, z. B. ein Job fällt weg, weil die Firma ins Ausland geht.
Denken sie mal an Berufe, wo beim Einstieg das Gehalt so gering ist, dass ein Nebenjob her muss, um wenigstens sich eine kleine Wohnung leisten zu können, z. B. Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Krankenschwester, Kita- Betreuerin, Altenpflegerin. Auch nicht vergessen darf der Sklavenlohn der meisten Paket- oder LKW- Fahrer, während sich Manager oder Vorstände der DB oder Banken üppige Erhöhungen und Boni gönnen. Also nicht alles über einen Kamm scheren !

atratos
@ 08:18 von Jimi58

"Ich möchte mal überhaupt fragen, was den Regierenden in Bund und Ländern unsere Kinder Wert sind?"
"Gebt endlich unseren Kindern das was sie brauchen"

Meines Erachtens sind dafür zuerst die Eltern gefragt und nur in Notfällen sollte der Staat einspringen!

WM-Kasparov-Fan
@schabernack um 14:14 Uhr

"Man kann das aber nicht alles nur ehrenamtlich organisieren und betreiben. Grundschulen müssen länger bis in den Nachmittag hinein geöffnet sein, und die Kinder verbringen die zusätzliche Zeit der Anwesenheit nicht damit, dass sie einfach noch ein paar Stunden länger am Pult im Klassenraum rumsitzen."

Ja. Ich würde ja viel lieber unentgeltlich mehrere Stunden pro Tag diese Art "Erziehung und Fürsorge" betreiben (mit BGE wäre das noch viel entlastender/beruhigender). Ich trainiere doch schon nicht so statisch, sondern z.B. mit "Konditionsschach" - da laufen die Kids vor jedem Zug eine Runde um die Tische; die Wunden - mittels Unfällen - müssen zwar minimiert werden, aber das Risiko gehe ich ein. (hoffentlich liest das hier die Schulleiterin nicht ;-) :-)
Ich wurde mal gefragt, ob ich mich für dieses 'Experiment' Beding.loses GE bewerben würde(?) Ich darauf: nein, wenn nicht wirklich alle es erhalten, dann will ich es auch nicht! Obwohl ich soooo unglaublich dafür bin.

Sisyphos3
15:54 von epe

Es geht genauso um die Selbstverwirklichung der Frau in der Gesellschaft.
Da kann man sich auch mal was von den ostdeutschen Strukturen abschauen.
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da bin ich recht froh von den ostdeutschen Struktur nicht beglückt worden zu sein
und was die "Selbstverwirklichung der Frau" betrifft , auch da habe ich andere Vorstellungen

... glücklicherweise hat ja jeder das Recht auf Streben nach seinem Glück

schabernack
16:09 von WM-Kasparov-Fan

«Ich wurde mal gefragt, ob ich mich für dieses 'Experiment' Beding.loses GE bewerben würde(?) Ich darauf: nein, wenn nicht wirklich alle es erhalten, dann will ich es auch nicht! Obwohl ich soooo unglaublich dafür bin.»

Da hätten Sie zusagen sollen. Geht bei solchen Versuchen doch erst mal darum, zu beobachten und zu bewerten, wie gut man mit BGE zurecht kommen kann, und ob das auch für mehr Menschen als nur Probanden was sein könnte.

Hirschauer
@Nachfragerin um 13:29

Ich bin in einer Stadt mit 30.000 Einwohner (heute über 50.000) aufgewachsen und sind als 8-jährige in die Natur losgezogen. Meine Mutter war zu Hause (Vater Alleinverdiener). Ich weiß nicht wie sie sich fühlte, aber sie war immer da, wenn ich nach Hause kam und es war immer genügent Pflaster da für die Schürfwunden.

Hirschauer
@DrBeyer um 12:36

Ganz ehrlich, Ihre Tochter tut mir leid. Mein Vater (gelernter Schlosser) hat mich immer miteinbezogen (meine Brüder waren keine häuslichen Typen). Wir haben eine Modelleisenbahn gebaut, ich war dabei, wenn irgendwo eine Erweiterung der Möblierung nötig war (nein nicht von dem schwedischen Hersteller mit Holz aus der rußischen Tundra).
Vieles von dem, was wir damals gemacht haben, habe ich in mein eigenes Haus mitgenommen und wird heute noch benutzt.
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Das Schmuckstück ist eine (rein mechanische) Pendeluhr. Die Standuhr wurde zwar begonnen, aber harret noch der Fertigstellung.
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Und die Gartenarbeit habe ich auch von ihm gelernt.

Sisyphos3
16:45 von Hirschauer

also meine Mutter war alleinerziehend und war beim Arbeiten

aber trotzdem war es ein tolles Gefühl,
dass wenn ich nach Hause kam, meine Großmutter als Ansprechpartnerin da war
die in ihrem Geschäft zu hause arbeitete
ebenso meine Urgroßeltern die in Rente waren

zugegeben es waren andere Zeiten
Auto hatte keiner, der Fernseher war ja schon Luxus, (3 von 44 Schüler deren Eltern hatten einen)
gar ein eigenes Zimmer, WC war im Treppenhaus und Bad bei den wenigsten vorhanden
Urlaub - von was träumt man nachts.
Wer steht denn heute noch auf die Großfamilie, empfindet das nicht als Belastung.

Wir kriegten wenigstens ab 30° Hitzefrei
wie soll das heute funktionieren, wenn da keiner zu hause ist, auf den 7 jährigen achtet