Menschen drängen sich am Flughafen von Kabul.

Ihre Meinung zu Afghanistan: Brenzlige Lage am Flughafen Kabul

Die Situation am Flughafen Kabul wird immer gefährlicher, die Bundeswehr ist nun auch außerhalb des Geländes im Einsatz. Es gab einen Schusswechsel mit einem Toten. Die Taliban wollen den Evakuierungseinsatz nur bis zum 31. August dulden.

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125 Kommentare

Kommentare

Adeo60
Brückenköpfe

Ich halte es für richtig und zielführend, die Nachbarländer als Brückenköpfe für die Evakuierung zu nutzen. Von dort aus kann das deutsche Konsulat dann in Ruhe die Ausreiseanträge prüfen. Gut, dass fast alle Hilfsorganisationen ihre Bereitschaft erklärt haben, im Land zu bleiben und die Menschen zu unterstützen. Vor diesem humanitären Akt kann man sich nur dankbar verneigen. Auch die Bundeswehr verdient hohen Respekt für die professionelle und gefährliche Arbeit vor Ort.

Silverfuxx

20 Jahre lang hat sich Deutschland an der Ermordung etwa einer Viertelmillion Afghanen beteiligt. Inklusive des Grillabends mit dem Tankwagen. Aber jetzt plötzlich, wo die Medien auf einmal wie von Geisterhand freigelassen sind und berichten, überschlägt man sich dabei, Menschen retten zu wollen. Heuchler !
Das war ein weiterer NATO-Krieg mit hunderttausenden Opfern. Noch nie hat es irgendwen in den NATO-Ländern interessiert, was dort passiert. Aber klar, man versucht krampfhaft, sich weiterhin irgendwie als `die Guten´ darzustellen. Glaubt das noch irgendwer ?

Opa Klaus
Den Plan, afghanische Flüchtlinge...

... in angrenzende Länder zu verbringen, halte ich für nicht zielführend. Hier muss ich ausnahmsweise Fr. Merkel widersprechen. Usbeskistan schickt jeden Afghanen, welcher in Taschkent um Asyl ersucht und keine entsprechenden Papiere hat gnadenlos zurück. Erdogan hat bereits angekündigt, keine Afghanen aufzunehmen. Pakistan, Iran ebenso, über China müssen wir nicht reden. Folglich müsste die EU Aufenthalte in div. Staaten langjährig mit 8-stelligen Beträgen erkaufen. Was würde man erkaufen? Dass diese Menschen für Jahre dort in Zeltlagern vegetieren. Keine Schulbildung für die Kinder. Mit all diesem Geld könnten wir diese Menschen problemlos in der EU integrieren. Es stellen sich Aufgaben im Sinne der Nächstenliebe. Wir können diese Aufgabe annehmen, oder aber sagen.... Ist doch nicht unser Problem. Ich würde ersteres präferieren.

AlterSimpel
Ultimatum düfte willkommen sein

Schätze, der ein oder andere Politiker ist ganz froh darüber, dass das Drama am Flughafen bald ein Ende hat. So oder so.

Die einzigen, die hochmotiviert gegen die Taliban kämpfen könnten, wollen gerade ausgeflogen werden.
Einige Patrioten im Pandschirtal wollen ihre Pfründe verteidigen.
Vielleicht können wir von dort noch Menschen ausfliegen, wenn auch nur mit Hubschraubern.
Ansonsten war's das wohl.

Und viele Deutsche erleben scheinbar das abrupte Ende eines Traums, einer selbstverschuldeten Selbsttäuschung von romantisierter Hilfe und dankbaren Eingeborenen, man fühlt sich um hundert Jahre zurückversetzt in die deutschen Kolonien.
Aber anders als damals gibt es heute für Unwissen und ziviliserte Arroganz keine Entschuldigung mehr.
Warum war Afghanistan trotzdem eines der Top-Herkunftsländer von Flüchtlingen? Warum sind auch heute noch so viele Menschen arm und auf ausländische Hilfe angewiesen?
Jeder schöne Traum endet irgendwann, die bärtigen Männer haben die Deutschen geweckt.

Gregory Bodendorfer
DER MENSCH

schafft sich ab.
Durch
Kriege
Klimaverschandelung
Ideologie
Raffgier
Dummheit

Und vieles mehr.

Immer und immer wieder.
Bis zum Finalen Schluss

eine_anmerkung..
um 20:40 von Silverfuxx

>>“20 Jahre lang hat sich Deutschland an der Ermordung etwa einer Viertelmillion Afghanen beteiligt. Inklusive des Grillabends mit dem Tankwagen…“<<

Ich finde Ihre Aussage sowas von daneben. Wo hat sich Deutschland an der Ermordung so vieler Afghanen beteiligt? Und wenn Sie den Fall mit dem bombardierten Tankwagen anziehen, der war aus militärischer Sicht legitimiert.

eine_anmerkung..
um 20:36 von skydiver-sr

>>“Welche Streitmacht, welche sich zurück zieht, hinterlässt dem militärischen Gegner (in diesem Fall FEIND) vollgetanktes Fluggerät und volle Waffenlager?
Ich frage nur wegen der Videos die in sozialen Medien herum gehen?“<<

Eine Streitmacht die Hals über Kopf abzieht und dafür trägt Herr Maas die alleinige Verantwortung und nicht unsere Verteidigungsministerin wie manchmal unterstellt wird.

AlterSimpel
@skydiver-sr, 20:36

"Welche Streitmacht, welche sich zurück zieht, hinterlässt dem militärischen Gegner (in diesem Fall FEIND) vollgetanktes Fluggerät und volle Waffenlager?
Ich frage nur wegen der Videos die in sozialen Medien herum gehen?"

Der Pentagonsprecher meinte neulich auch recht verlegen, dass er nicht davon ausgehe, dass die Taliban die zurückgelassenen Waffen am Flughafen den US-Streitkräften zum Abschied mitgeben würden.

Ich schätze mal, das hat was mit dem militärisch-industriellen Komplex in den USA zu tun. An jedem Krieg verdienen sich einige eine goldene Nase. Und anschließend kommen normalerweise die, die sich am Wiederaufbau dumm und dämlich verdienen. Und dann kommen irgendwann McDonalds und Starbucks ...

Barbarossa 2
20:40 von Adeo60

Auch die Bundeswehr verdient hohen Respekt für die professionelle und gefährliche Arbeit vor Ort.

Sie müssen das nicht ständig wiederholen. Das weiß jeder Bürger. Aber die Führungskräfte der Bundeswehr sind es, die unseren Politikern die schwersten Vorwürfe machen. Und da ich überzeugt davon bin, daß die Bundeswehr weiß, wovon sie redet, sollten sie, werter User, nun endlich mal den Tatsachen ins Auge sehen.

Sisyphos3
20:40 von Silverfuxx

Inklusive des Grillabends mit dem Tankwagen.
----

finden sie das nicht gelinde gesagt geschmacklos

Was hätten sie getan, 2 km vor dem deutschen Camp ?
Abwarten ob die mit dem Benzin heizen und kochen oder Molotowcocktails basteln ?

HalloErstmal2
Sprache

"Es gab einen Schusswechsel mit einem Toten."

Nein. Besser:
"Bei einem Schusswechsel gab es einen Toten."

Bei all dem Schlimmen wenigstens ein bisschen was vom Regenbogen.

Thomas D.
20:33 von Olivia59

@20:01 von Thomas D.

Die jetzige Situation ist, was die Gewalt angeht, nicht die schlimmste aller vorstellbaren.

Haben Sie keine Angst, recht bald werden die Grenzen von Gewalt jenseits Ihrer Vorstellung verschoben werden.

Wie sich daraus nun ein Zusammenhang zu roten Fingernägeln ergibt kann ich gerade nicht nachvollziehen.

Nun, dieser Anblick führte regelmäßig dazu, dass diese Mädchen aus dem Bus gezerrt und in aller Öffentlichkeit ausgepeitscht wurden. Aber das ist ja Gewalt, die für Sie nicht das Schlimmste des Vorstellbaren ist.

Machen Sie aus deren Gewaltbereitschaft bitte keine self fulfilling prophecy

Ich? Sind Sie noch bei Trost?!

… sondern messen Sie sie an deren aktuellen Zusagen und Handlungen.

Wenn man weiß, was die aktuellen Zusagen wert sind, ist das Unfug.

Miauzi
Zitat: "Angeführt wird die

Zitat:
"Angeführt wird die Truppe von Ahmad Massoud, dessen Vater bereits in den 1990er-Jahren als Kommandeur der Nordallianz gegen die Taliban gekämpft hatte und zwei Tage vor den Anschlägen von 11. September 2001 einem Mordanschlag zum Opfer fiel"

was aber dieser Artikel über Herrn Massoud (den Vater) verschweigt - das kann man im 3. Teil der TV-Doku "Afghanistan - unser verwundetes Land" sich anhören:
Seine Verwandlung vom Freiheitshelden - er war einer der Haupt-Kommandeure der Mudjahedin - zum Warlord
Er und Hekmatjar (dem anderen Mudjahedin-Chef) haben jahrelang in Kabul um die Macht gekämpft - aber nicht friedlich oder politisch - sondern mit brutalster Waffengewalt.
Afghanische Frauen die in der Doku zu Wort kommen werfen Ihnen beiden schwerste Kriegsverbrechen vor - u.a. Frauen und Kinder als Schutzschilde!
Warum wohl hat die Bevölkerung die Taliban zunächst als Befreier willkommen geheissen?
Wegen Leuten wie Massoud!
vom Paulus zum Saulus und nun wieder Paulus??

falsa demonstratio
Am 23. August 2021 um 20:40 von Adeo60

Zitat: Ich halte es für richtig und zielführend, die Nachbarländer als Brückenköpfe für die Evakuierung zu nutzen.

Ob die Nachbarländer das wollen?

Von Usbekistan habe ich das Gegenteil gehört.

Olivia59
@20:57 von Thomas D.

"Thomas D.: >>Haben Sie keine Angst, recht bald werden die Grenzen von Gewalt jenseits Ihrer Vorstellung verschoben werden."<<
Olivia: >>Machen Sie aus deren Gewaltbereitschaft bitte keine self fulfilling prophecy<<
Thomas D.: >>Ich? Sind Sie noch bei Trost?!<<"

I rest my case.

Frank von Bröckel
Trotzdem läuft die Machtübernahme..

.. durch die Taliban insgesamt in Wahrheit viel zu reibungslos ab, um wirklich wahr zu sein!

Denn normalerweise müsste es unzählige Schießereien und andere Scharmützel mit den Taliban innerhalb von Kabul geben!

Gibt es aber ausdrücklich NICHT!

Daher läuft hier wohl eher eine konzertierte Aktion der westlichen Staaten in enger Abstimmung(!) mit den Taliban zur Machtübernahme ab!

Emil67
Was haben die westlichen Mächte da nur angerichtet?

Wieso bilden die sich ein den Islam zu verstehen?
Ich verstehe nicht das der Westen meint er wüsste alles besser.

Thomas D.
20:56 von Sisyphos3

20:40 von Silverfuxx
>>Inklusive des Grillabends mit dem Tankwagen.<<

finden sie das nicht gelinde gesagt geschmacklos

Endlich mal ein Satz von Ihnen, dem ich zustimmen kann.

Emil67
@ 21:05 von falsa demonstratio

"Ob die Nachbarländer das wollen?
Von Usbekistan habe ich das Gegenteil gehört."
Gibt das nicht zu denken?
Also das Glaubensbrüder / Schwestern diese nicht wollen?
Aber den hiesigen vorschreiben das sie das für gut zu finden haben.
Verstehe ich nicht so richtig.

Sisyphos3
21:08 von Frank von Bröckel

Daher läuft hier wohl eher eine konzertierte Aktion der westlichen Staaten in enger Abstimmung(!) mit den Taliban zur Machtübernahme ab!
-------

das vielleicht nicht
(wobei weiß man was der Trump damals vereinbarte).
In jedem Fall ist eine gewisse Akzeptanz der Taliban in der Bevölkerung zu vermuten
zumindest ist deren Ablehnung nicht sehr groß
auch wenn ein paar zehntausend, speziell in Kabul, sich am Flughafen "trifft"

Thomas D.
21:00 von Olivia59

@20:44 von Adeo60
>>"@Thomas D., 20:35 Uhr
Ich teile Ihre Lageeinschätzung. Die ideologische Verblendung der Taliban wird im Augenblick notdürftig kaschiert. Sobald die Nato-Streitkräfte abgezogen sind, wird man alte Rechnungen begleichen und der Terror wird zurück sein."<<

Das ist durchaus möglich. Wenn wir die Taliban aber jetzt schon so beurteilen und entsprechend agieren, als würden sie diese Gräueltaten begehen, dann gibt es überhaupt keinen rationalen Grund für sie nicht auch entsprechend zu handeln.
Das ist so ziemlich das 1x1 in der Diplomatie, dies zu sehen und stattdessen Anreize zu bieten sich anders zu verhalten.
Dieses "ich hab´s ja gewusst" führt nirgendwo hin.

Ich weigere mich zu glauben, dass diese Naivität nicht gespielt ist!

Nehmen Sie ernsthaft an, dass völlig fanatisierte, von jeder Empathie völlig unbeleckte Killer, für „diplomatische Anreize“ empfänglich sind?

Das erinnert mich an diese Frauen, die lebenslänglich eingesperrte Massenmörder heiraten.

Naturfreund 064
Was die afghanische Armee betrifft

Das wurde in einem Artikel der Tagesschau vor ein paar Tagen beschrieben.
In diesem Artikel waren die Aussagen von David Petraeus zu lesen,der auch zeitweise den Oberbefehl im Afghanistan hatte.
Zumindest er bezeichnete die afghanische Armee nicht als feige.
Kann man aber nachlesen.
Habe ich schon ein paar mal darauf hingewiesen auf diesen Artikel.

AlterSimpel
@Opa Klaus, 20:45

"Den Plan, afghanische Flüchtlinge in angrenzende Länder zu verbringen, halte ich für nicht zielführend."

Sie zeigen im Rest Ihres Beitrags eine bewundernswerte Einstellung.
Ich gebe aber zu bedenken, dass Integration eine Generationenaufgabe für beide Seiten ist. Rechte Populisten bekommen europaweit Zulauf und weil Integration nur teilweise funktioniert, werden die ohnehin gestressten Sozialsysteme weiter auf Dauer belastet. Durch Verteilkämpfe sinkt die Zustimmung weiter. All das lässt sich in vielen europ. Ländern beobachten.

Wie gesagt, ich denke fast, Sie haben recht. Aber für einen Staat ist das brandgefährlich und erodiert schnell die freiheitlich-demokratische Grundgesinnung. Politiker haben auch dem eigenen Staatsvolk gegenüber eine Verantwortung.

Das kleinere Übel wäre, den Taliban unter Auflagen Geld zukommen zu lassen und so zumindest Hunger und Armut vor Ort zu bekämpfen und zu hoffen, dass sich die Taliban dadurch die schlimmsten Auswüchse an Gräueltaten verkneifen.

Jo Beeck
Evakuieren bedeutet auch Wissen entziehen

Alle die was zu befürchten haben -sind zur Ausreise gezwungen.
Allerdings gibt es dazu auch Verhandlungs-Stoff,-wie Freigabe verschiedenster Gelder.Ich hoffe,dass die Alliance genügend gute Verhandler und Kenner dieses Kulturkreises haben!
Fraglich bleibt dabei -woher die Taliban die Technokraten herholen wollen (BRD -hat ein paar zuviel) !!!
ABER auch die Ami's können nicht ewig "alles" absichern -für andere!
Zumal es eine Frage der Zeit ist bis die Taliban genügend Kanoniere an hochmodernen Waffen (Systemen) ausgebildet haben werden!!
Es ist Eile geboten -nicht alleine wegen der Evakuierungen !

Olivia59
@21:18 von Thomas D.

"Ich weigere mich zu glauben, dass diese Naivität nicht gespielt ist!
Nehmen Sie ernsthaft an, dass völlig fanatisierte, von jeder Empathie völlig unbeleckte Killer, für „diplomatische Anreize“ empfänglich sind?"
Natürlich. Jeder hat seine Interessen. Ich nehme an die Taliban benötigen Geld und Sicherheitsgarantien. Wir müssen uns natürlich fragen ob uns die vergleichsweise bessere Behandlung der Bevölkerung dort wirklich solche Zugeständnisse wert ist oder ob Leute wie Sie nicht viel lieber später sagen möchten... Ich hab´s ja gwusst.

"Das erinnert mich an diese Frauen, die lebenslänglich eingesperrte Massenmörder heiraten."
Geht´s noch?

Adeo60
@falsa demonstratio, 21:05

Natürlich wird man sich die Zustimmung erkaufen müssen, aber es ist immer noch besser Geld aufzuwenden, als mit Menschenleben bezahlen zu müssen. Zudem sollte die Botschaft vor Ort die Einreiseanträge nach Deutschland bzw. in die EU zeitnah prüfen, so dass due Funktion als Brückenkopf mit einer beschränkten Aufenthaltsdauer gewahrt bleibt.

Opa Klaus
@ Sysiphos 3. 21:15

"das vielleicht nicht
(wobei weiß man was der Trump damals vereinbarte).
In jedem Fall ist eine gewisse Akzeptanz der Taliban in der Bevölkerung zu vermuten
zumindest ist deren Ablehnung nicht sehr groß
auch wenn ein paar zehntausend, speziell in Kabul, sich am Flughafen "trifft"..

Sie vermuten also... weil sich ein paar 10.000al ebenso am Flughafen treffen
Vielleicht um gemeinsam Tee zu trinken und bisschen plauschen wollen, gell?

Da hängen sich verzweifelte Menschen an startende Flugzeuge und stürzen in den Tod, Mütter werfen ihre Kinder in die Arme von Soldaten, mit der Konsequenz diese nie mehr wieder zu sehen. Viele wurden zu Tode getrampelt. Aber klar, man trifft sich halt mal eben so.. gibt ja sonst nix zu tun..

Wohlergehen
@ Opa Klaus 20.45 h

"Dass diese Menschen für Jahre dort in Zeltlagern vegetieren".
Ja, diese Beispiele haben wir ja bedauerlicherweise in der EU / an den EU-Außengrenzen...und kein Ende abzusehen.

"Es stellen sich Aufgaben im Sinne der Nächstenliebe."
Und der Verantwortung und Solidarität.

"Wir können diese Aufgabe annehmen, oder aber sagen...."
Wir müssen diese Aufgabe annehmen.

"...Ist doch nicht unser Problem".
Damit hätte ich ein großes Problem, deshalb:

"Ich würde ersteres präferieren."
Ich auch!

Thomas D.
21:22 von Barbarossa 2

21:10 von wenigfahrer
ich halte das für keine gut Idee.

Auch dafür gibts Verständnis. Man müsste eben einigermaßen genau wissen, wie das afghanische Volk denkt. Darum bleibe ich erst mal bei meinem Burgfrieden.

Schauen Sie sich mal die Doku „Afghanistan - Das verwundete Land“ an (vier Teile).

Ich wette, dass Sie dann einem Burgfrieden nicht mehr trauen.

Naturfreund 064
Anfügung zu 21:22

Petraeus:Afghanische Armee "keine Rückendeckung mehr"
Vom 18.08.2021 um 16:28 Uhr
So hieß der Artikel den ich meinte.
Ganz einfach nachzuschauen.

zöpfchen
Petraeus - gekränkte Eitelkeit

@23. August 2021 um 21:22 von Naturfreund 064
"Was die afghanische Armee betrifft
...
In diesem Artikel waren die Aussagen von David Petraeus zu lesen,der auch zeitweise den Oberbefehl im Afghanistan hatte.
Zumindest er bezeichnete die afghanische Armee nicht als feige. ..."

Dazu muss man wissen, dass Petraeus 2012 versuchte in Afghanistan eine militärische Wende durch eine massiv erhöhte U.S. Truppenstärke zu erzielen. Im Anschluß an den militärischen U.S. Sieg sollten afghanische Truppen diesen absichern. Mit dieser Strategie ist er gnadenlos gescheitert. Obama begann den Rückzug aus Afghanistan, ohne ihn aber sinnvoll zu beenden.
Erst Trump realisierte, dass aus Afghanistan niemals ein moderner Staat werden würde, und verhandelte mit den Taliban. Nicht schön aber realistisch.
Petraeus meldet sich nun immer wieder aus gekränkter Eitelkeit. Man sollte ihn angesichts der offensichtlichen Feigheit der afghanischen Truppen nicht ernst nehmen.

Koblenz
21.o9 Thomas D:

Ich fand damals die Bombardierung des Tankwagens total überzogen .Wo sah Oberst Klein die drohende Gefahr . Um keine Molotov cocktails herzustellen ? Die Bundeswehr war bewaffnet und als ehemaliger Soldat kenne
ich die Wirkung das MG , mit oder ohne Natobremse .

derkleineBürger

um 21:08 von Frank von Bröckel:
"
Trotzdem läuft die Machtübernahme..
.. durch die Taliban insgesamt in Wahrheit viel zu reibungslos ab, um wirklich wahr zu sein
"
->
Richtig. Zwar nicht friedlich aber unerwartet friedlich.

"
Daher läuft hier wohl eher eine konzertierte Aktion der westlichen Staaten in enger Abstimmung(!) mit den Taliban zur Machtübernahme ab!
"
->
Spekulation.
Fakt ist (lt. Presse):
-Pakistan besteht darauf, dass die sich bei Machtübernahme zusammenreißen
-Katar ist Vermittler zwischen NATO & Taliban
-Taliban sagen klar: "31. August ist Ende, sonst..." (war ja NATO-Wunschdatum...)
-afghanische Taliban haben sich von ihren "Vettern", den pakistanischen Taliban, losgesagt
- Taliban haben Wiederaufnahme des Schlafmohnanbauverbots angekündigt
- Taliban sind "Nationalisten", international agieren Al-Quaida (in sämtlichen "Ablegern") & die Al-Quaida-Abspaltung IS
- Russland besteht darauf, dass Taliban Nationalisten sind, wenn nicht, dann...

Grundrauschen
Abschieben und dann aufnehmen

Gerade noch wurden Afghanen abgeschoben, nun werden Hals über Kopf bis zu 10000 Menschen wieder rausgeflogen?! Wollte man nun unbedingt vor der Wahl noch „Erfolge“ in der Asylpolitik nachweisen oder ist man einfach strull und hat auf seine Leute nicht vor Ort gehört? Wiederum ist es Merkwürdig das Menschen in das Land zum Verwandtenbesuch fahren und ihnen dann am 15.08. panisch einfällt das die Taliban immer näher rücken, und dann nach unzähligen Versuchen durch eine Spezialeinheit, gerettet werden muss und die TS dann einen vermeintlichen Skandal daraus macht?! (Betrag: „Deutsche Familie knapp gerettet“). Wer hat nun das gesicherte Wissen in der Vergangenheit? Die deutsche Familie die zum Besuch in dieses gerade politisch schwierige Land fährt und Vater Staat der zurecht Straftäter dort hin abschiebt oder die BW und Diplomaten die schon länger warnten? Wäre es nicht besser gewesen die Menschen mit ihren Hoffnungen nicht alleine zu lassen und mit der NATO aktiv zu werden!

Thomas D.
21:26 von Olivia59

@21:18 von Thomas D.
"Ich weigere mich zu glauben, dass diese Naivität nicht gespielt ist!
Nehmen Sie ernsthaft an, dass völlig fanatisierte, von jeder Empathie völlig unbeleckte Killer, für „diplomatische Anreize“ empfänglich sind?"

Natürlich. Jeder hat seine Interessen. Ich nehme an die Taliban benötigen Geld und Sicherheitsgarantien. Wir müssen uns natürlich fragen ob uns die vergleichsweise bessere Behandlung der Bevölkerung dort wirklich solche Zugeständnisse wert ist oder ob Leute wie Sie nicht viel lieber später sagen möchten... Ich hab´s ja gwusst.

Finden Sie die Tatsache, dass die Taliban größtenteils eine brutale Mörderbande sind, nicht viel grauenvoller als die Möglichkeit, dass „Leute wie ich“ irgendwann mal sagen „Ich hab‘s ja gewusst!“? Das scheint Sie ja ganz erheblich mehr zu stören.

"Das erinnert mich an diese Frauen, die lebenslänglich eingesperrte Massenmörder heiraten."

Geht´s noch?

Nur die Ruhe. Gemeint sind „aktuelle Zusagen und Handlungen“

Advokat76
"Schutzbedürftige" aufnehmen von Francis Fortune und Wohlergehen

Ihre ehrbaren Worte sind wohlklingend, aber eher lebensfremd. Bevor Sie in bewährt intoleranter Haltung über mich erfolgen, ja, ich bin dafür unsere Ortskräfte aufzunehmen. Dazu sind wir tatsächlich verpflichtet, weil die wörtlich ihre Knochen für uns hingehalten haben und jetzt unmittelbar mit dem Leben bedroht sein dürften. Darüber hinaus sehe ich die Verpflichtung nicht. In Afghanistan leben 38mio Menschen. Wie viele davon wollen wir aufnehmen? Wie viele sind schutzbedürftig? 15 Mio? Wie viele Frauenrechtler? Ist ihnen aufgefallen, dass ausser unserem Land kein Land diese Moraldiskussion führt? Schon bei Moria war es so, dass ausser in D kein Land diese Diskussion führt. Sie meinen, wir schreiten als Vorbild voran , dann würden andere folgen. Gestimmt hat diese Mär nie. Wir sind mit der Haltung isoliert. Kein Land in Europa will Flüchtlinge aufnehmen und wenn nur in homöopathischen Dosen.

Opa Klaus
@ AlterSimpel. 21:31

"Wie gesagt, ich denke fast, Sie haben recht. Aber für einen Staat ist das brandgefährlich und erodiert schnell die freiheitlich-demokratische Grundgesinnung. Politiker haben auch dem eigenen Staatsvolk gegenüber eine Verantwortung."

Vielen Dank für Ihr feedback. Natürlich steht der Staat in der Verantwortung dem Staatsvolk gegenüber. Allerdings kann" der Staat" auch eine Vorbildfunktion gegenüber dem Teil des Staatsvolkes sein, welches sein Feindbild gegenüber andersgläubigen und Menschen aus anderen Kulturen aufbaut. Zu zeigen, wir leben Humanität, Empathie und Christlichkeit. Integration gelingt, ich erlebe das jeden Tag als noch berufstätiger Rentner. Wir haben das 2015 geschafft und wir schaffen das auch jetzt wieder. Wenn ich auf der Strasse laufe, dann sehe ich keine Ausländer oder Geflüchtete. Ich sehe nur Menschen wie Sie und mich, welche versuchen ein menschenwürdiges Leben zu führen.

wenigfahrer
Am 23. August 2021 um 21:34 von Thomas D.

" Schauen Sie sich mal die Doku „Afghanistan - Das verwundete Land“ an (vier Teile).

Ich wette, dass Sie dann einem Burgfrieden nicht mehr trauen. "

Mein Vertrauen ist ehe nicht sehr groß, das betrifft aber nicht nur Afghanistan, sonder wesentlich mehr.
Ich hab ja nur aufzeigen wollen, das immer einer unterstützt, wenn es gegen den Anderen geht.
Die Welt ist leider nicht so gut wie wir es uns oft vorstellen.

schabernack
21:15 von Sisyphos3

«In jedem Fall ist eine gewisse Akzeptanz der Taliban in der Bevölkerung zu vermuten
zumindest ist deren Ablehnung nicht sehr groß
auch wenn ein paar zehntausend, speziell in Kabul, sich am Flughafen "trifft".»

Sie haben noch mal um Zehnerpotenzen weniger Plan von Afghanistan und den akuten Zuständen im Land, als man immer schon wusste, dass Sie gar keinen Plan davon haben.

Olivia59
@21:42 von Thomas D.

"Finden Sie die Tatsache, dass die Taliban größtenteils eine brutale Mörderbande sind, nicht viel grauenvoller als die Möglichkeit, dass „Leute wie ich“ irgendwann mal sagen „Ich hab‘s ja gewusst!“? Das scheint Sie ja ganz erheblich mehr zu stören."

Die Taliban handeln aktuell nicht wie die frühere brutale Mörderbande und wir können durch Diplomatie und Zugeständnisse, die jederzeit revidierbar sind, so viel wie möglich dazu beitragen, dass es dabei bleibt.
Was mich stört ist, dass Sie dieses Grauen eher herbeireden als einen Gedanken daran zu verschwenden wie man es abwenden könnte.

Sisyphos3
21:47 von schabernack

Sie haben noch mal um Zehnerpotenzen weniger Plan von Afghanistan und den akuten Zuständen im Land, als man immer schon wusste, dass Sie gar keinen Plan davon haben.
--------

können sie das jetzt in verständlichem deutsch sagen
irgendwie etwas verwirrend - wobei es ist ja schon rechts spät am Abend
was soll ich für einen "weniger Plan von Afghanistan" haben
bzw. gar keinen Plan haben

Emil67
Taliban!

Ich weis jetzt nicht ob die Tagesschau das durchlässt?
Aber Taliban kann man nicht umerziehen und es gibt nun mal mehr von denen als andere in Afghanistan.
Also wollen die westlichen Mächte die Taliban ausmerzen? wohl kaum möglich, war es vor 40 Jahren schon.
Also was wollen die westlichen Mächte dort?

schabernack
21:42 von Advokat76

«[Ortskräfte aufnehmen = ja] Darüber hinaus sehe ich die Verpflichtung nicht. In Afghanistan leben 38mio Menschen. Wie viele davon wollen wir aufnehmen? Wie viele sind schutzbedürftig? 15 Mio? Wie viele Frauenrechtler? Ist ihnen aufgefallen, dass ausser unserem Land kein Land diese Moraldiskussion führt?»

Das können Sie gar nicht wissen, wie in anderen Ländern Europas diese Frage diskutiert wird. Weder leben Sie in einem anderen Land als Deutschland. Schon gar nicht können Sie (x) verschiedene Landessprache, so dass Sie sich auch nicht aus erster Hand und Ohr und Auge informieren können.

Eine ausgesprochen ganz besonders schwierige Frage, wie viele Menschen wer aufnehmen sollte, die Afghanistan unter der Herrschaft der Mörder verlassen wollen. Es ist grauenhafte Verzweiflung, reichen Eltern ihre Kleinkinder + Babys aus dem Gedränge heraus ausländischen Soldaten in die Arme. Damit in der Hoffnung wenigstens die Kinder dem Barbarentum der Mörder entgehen mögen.

That's the story.

derkleineBürger

Mal am Rande zum Thema Datenschutz, Datenerfassung & "ich hab doch nichts zu verbergen" bzw. "ich erfasse doch nur so viel wie möglich, weil ich das muss & den Rest zum Wohle des Kunden/Anwenders/Arbeitserleichterung, etc...":

Die US-Armee hat so mobile Geräte, die biometrische Daten erfassen und mit Datenbanken abgleichen können – sogenanntes HIIDE (Handheld Interagency Identity Detection Equipment).
Rund 80% der afghanischen Bevölkerung soll erfasst sein & die Daten in Datenbanken liegen (u.a.: "wer ist Ortskraft/Kollaborateur")
Die Taliban können jetzt mit ein paar von diesen Geräten rumhantieren.
Nur eine Frage der Zeit bis die Datenbanken entschlüsselt sind. Hilft der ISI, geht es deutlich schneller.

& hier so:
"Haben doch nichts zu verbergen, weil..."

& da grad so:
"wenn die das rauskriegen und wissen wo ich bin, dann..."

Hat jeder mitbekommen wie schnell die Daten von der einen Hand in die andere gelangt sind ?

Sausevind
20:40 von Silverfuxx

"Aber klar, man versucht krampfhaft, sich weiterhin irgendwie als `die Guten´ darzustellen. Glaubt das noch irgendwer ?"

,.,.,

Also, ich glaube Ihnen das NICHT, dass sich irgendwer als 'die Guten' darstellen wollte.

Beliebte Unterstellung und Floskel derjenigen, die das Elend von Menschen kalt lässt.

lass dich impfen
@ Silverfuxx

Aber klar, man versucht krampfhaft, sich weiterhin irgendwie als `die Guten´ darzustellen. Glaubt das noch irgendwer ?

Keine Ahnung, ich kenne Sie ja nicht persönlich. Aber die Amerikaner sind natürlich zumindest für mich schon irgendwie die Guten.

Wohlergehen
@ Opa Klaus 21.45 h DANKE!

"Wenn ich auf der Straße laufe, dann sehe ich keine Ausländer oder Geflüchtete. Ich sehe nur Menschen wie Sie und mich, welche versuchen ein menschenwürdiges Leben zu führen."

Welch wunderschöne, wohltuende und wahre Aussage! Ich danke Ihnen dafür!

schabernack
21:26 von Olivia59

@Thomas D.

«Nehmen Sie ernsthaft an, dass völlig fanatisierte, von jeder Empathie völlig unbeleckte Killer, für „diplomatische Anreize“ empfänglich sind?»

«Natürlich. Jeder hat seine Interessen. Ich nehme an die Taliban benötigen Geld und Sicherheitsgarantien. Wir müssen uns natürlich fragen ob uns die vergleichsweise bessere Behandlung der Bevölkerung dort wirklich solche Zugeständnisse wert ist oder ob Leute wie Sie nicht viel lieber später sagen möchten... Ich hab´s ja gwusst.»

1.: Natürlich nicht. Interesse der Taliban ist Terror. Wie man einen Staat regiert, davon haben sich genau so wenig Plan wie mein Hamster. Eine Regierung haben sie nicht. Lautsprecher-Maulhelden zum Bevölkerung-Einschüchtern.

In der Führungsriege sind viele gar keine Afghanen. Aus aller Welt herbei getrommelte Söldner des Todes. AFG hat man sich aufgeguckt als Opfer, weil es topographisch-strategisch so toll geeignet gelegen ist.

2. ist jeder Nicht-Belämmerte froh, täuscht man sich im Grauenhaft.

Thomas D.
23:03 von Olivia59

@21:42 von Thomas D.
"Finden Sie die Tatsache, dass die Taliban größtenteils eine brutale Mörderbande sind, nicht viel grauenvoller als die Möglichkeit, dass „Leute wie ich“ irgendwann mal sagen „Ich hab‘s ja gewusst!“? Das scheint Sie ja ganz erheblich mehr zu stören."

Die Taliban handeln aktuell nicht wie die frühere brutale Mörderbande und wir können durch Diplomatie und Zugeständnisse, die jederzeit revidierbar sind, so viel wie möglich dazu beitragen, dass es dabei bleibt.
Was mich stört ist, dass Sie dieses Grauen eher herbeireden als einen Gedanken daran zu verschwenden wie man es abwenden könnte.

Verehrte Olivia59, ich enttäusche Sie ungerne, aber es liegt weder in meiner Macht, dieses Grauen herbeizureden noch es abzuwenden.

Ich sage nichts anderes, als das man diesen Leuten nicht trauen kann, völlig unabhängig davon, ob sie sich aktuell wie menschliche Wesen benehmen oder nicht.

Ja, natürlich muss man mit ihnen sprechen.

Aber.Man.Kann.Ihnen.Nicht.Trauen.

Sisyphos3
23:16 von schabernack

Das können Sie gar nicht wissen, wie in anderen Ländern Europas diese Frage diskutiert wird. Weder leben Sie in einem anderen Land als Deutschland. Schon gar nicht können Sie (x) verschiedene Landessprache, so dass Sie sich auch nicht aus erster Hand und Ohr und Auge informieren können.
------------

also Österreich will mal keine Afghanen aufnehmen
so weit habe ich den österreichischen Aussenminister - der spricht deutsch - verstanden

wobei auch in Deutschland herrscht keine einheitliche Meinung zum Thema Asyl