Afghanen vor dem Flughafen in Kabul

Ihre Meinung zu Afghanistan: Taliban feuern Warnschüsse am Flughafen ab

Am Flughafen von Kabul herrscht weiterhin Chaos. Taliban-Kämpfer feuerten Warnschüsse ab, um die vielen Menschen zurückzudrängen, die auf das Flughafengelände gelangen wollten. Die Bundeswehr setzte die Evakuierungsflüge aus Kabul fort.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
152 Kommentare

Kommentare

Karl Maria Joseph Wüllenhorst Felleringe
wer hätte das gedacht

mit was denn eine maschine soll doch schon defekt nicht einsatzfähig sein. und wie will die bw die auszufliegenden denn im land finden und sicher ins flugzeug bringen?

WM-Kasparov-Fan
Massenweise Artikel zur Situation dort.

Kein einziges Wort in keinem einzigen Artikel zu den Unmengen an Waffen dort, mit denen seit Jahrzehnten Krieg geführt wird. Weder zu Produzenten, noch zu Lieferanten und Händlern.

Der Thomas
Die Neigung abzuwarten hat System

Ich sehe, was das Verhalten verantwortlicher Behörden anbelangt, Parallelen zu den Ereignissen rund um das Hochwasser. Die Scheu, Entscheidungen zu treffen die im Rückblick als überzogen gelten könnten, hat scheinbar System. Lieber werden die ausgesessen und Ereignisse als überraschend und unvorhersehbar hingestellt, als sich später überzogene Reaktionen und Aktionismus vorwerfen zu lassen. Egal, was das für Betroffene für Konsequenzen hat.

Account gelöscht
Erst 500 ausgeflogen ... Tausende noch nicht ...?!

Gestern hat Hr. Grotian, ein Hauptmann der Bundeswehr bei "Maischberger" viele Informationen gegeben, die ich zumindest nicht alle hatte.
So haben in den 20 Jahren für die Bundeswehr zig-tausende afghanische Helfer gearbeitet.
Man hat diese oftmals in Subunternehmen getan u. wollte mit diesem Trick, sich der Verantwortung für diese Menschen entledigen.
Die Taliban werden aber bestimmt nicht prüfen, ob nun ein Helfer direkt oder indirekt (über Subunternehmen) für die Deutschen arbeitete. D. h. das Risiko für diese Helfer wird nicht geringer, nur weil sie in einem Subunternehmen beschäftigt sind.

Offenbar wollte die dt. Regierung nie alle Helfer nach Deutschland evakuieren, sondern nur einige wenige (nur rd. 2500).
Denn man weiß, dass die Bürger u. Wähler es nicht gut fänden, wenn die afghanischen Helfer von den Taliban umgebracht würden.

Es ist eine Schande für D, wenn man nur einen Bruchteil aller afghanischen Helfer evakuiert u. die übrigen ihrem Schicksal überlässt.

datten
Die sog. Ortskräfte

können nicht zum Flugplatz kommen, da überall Straßensperren von den Taliban eingerichtet wurden. Da frage ich mich, welche Aufgaben noch bei den Evakuierungsflügen wahrgenommen werden.
Die Helfer der Ausländer sind massiven Repressionen ausgesetzt und diese Ausländer mischen sich 20 Jahre in die Belange eines anderen Staates ein, fllüchten dann Hals über Kopf aus dem Land und überlassen diese Menschen ihrem Schicksal. Daraus sollten andere Völker ihre Lehren ziehen und die "Freiheitskämpfer" der Nato schnell nach Hause schicken. Mali lässt grüßen!

Account gelöscht
15:15 von Karl Maria Jose...: Es werden nicht alle evakuiert

< und wie will die bw die auszufliegenden denn im land finden und sicher ins flugzeug bringen? >

Die Bundeswehr will gar nicht alle finden, weil das unmöglich wäre und offenbar auch nie so geplant war.
Es sind in anderen Städten noch afghanische Helfer, die erst noch über den Hindukusch nach Kabul wandern müssten!
Das sagte ein Veteran in einem Interview gegenüber dem Spiegelreporter Feldenkirchen (auf Spiegel.de zu sehen).
Es wird nur ein kleiner Bruchteil der Helfer also nach Deutschland evakuiert werden.
Siehe auch die ARD-Sendung "Maischberger" von gestern (dort die Aussagen von Hr. Grotian, einem Hauptmann der BW - ich rate, das ahzusehen).
Es haben zig-tausend für die Bundeswehr in den 20 Jahren gearbeitet: Angefangen von der Putzfrau, dem Koch bis hin zu den Übersetzern etc. Alle haben Familie, d. h. man kann die Zahl der Helfer also meist mit 4 multiplizieren.
Es würden also Evakuierungen im 5-stelligen Bereich nötig sein.

Barbarossa 2
15:15 von Karl Maria Jose...

Keine Angst, unseren Politikern eilt der Ruf voraus, auf alles vorbereitet zu sein.

Account gelöscht
Der Bericht sagt vieles über das Versagen der Politik

Zitat:
"Der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbands, André Wüstner, sprach im ARD-Morgenmagazin angesichts der Situation und dem späten Start der Evakuierungen von einem "politischen Desaster". Der Generalinspekteur der Bundeswehr habe schon vor Monaten Evakuierungspläne ausarbeiten lassen. Man sei rund um die Uhr vorbereitet. "Aber es ist immer eine Frage der politischen Lagebewertung, der politischen Entscheidung. Und die ist sehr spät gefallen."Viele Bundeswehrsoldaten treibe die Frage um, ob der Verlust an Menschenleben, gescheiterte Ehen und Traumatisierungen den Einsatz in Afghanistan wert waren. Es gehe Vertrauen verloren in die Politik. "Über das Thema Verantwortung muss noch gesprochen werden."

Sagt das nicht schon alles über das Versagen der zuständigen Ministerien?
Deutschland hat sich seinen Ruf auf dieser Welt mit diesem Desaster weiter ruiniert.
Wie realitätsfern sind unsere Politiker?

Oppenheim
Chaos und seine Ursachen

Wir diskutieren hier in den Foren vielfach, wie schlimm es ist, dass sich die Nato und USA aus dem Gebiet zurückgezogen haben. Oder dass Taliban kampflos und widerstandlos überall Posten beziehen. Und wundern uns über das Chaos im Land? Man darf bezweifeln, dass alle Afghanen die Taliban willkommen heißen. Sonst flüchten nicht Tausende in Kabul zum Flughafen. Die Warnschüsse, um Sicherheit zu gewährleisten und Ordnung zu schaffen, haben viele Ursachen und Motive. Wengistens kann man dem Westen nicht unterstellen wie auch den Mitarbeitern vor Ort oder den afghanischen Helfern und ihren Familien, dass die unbegründete Panik vor den Taliban haben. Je mehr Menschen die Flucht ins Ausland wollen, kommen sie aufs Rollfeld. Wie Menschen in anderen Situationen in Boote springen und sich retten wollen. Die Taliban selbst haben doch in der Hand, wie sie den Einzug oder besser Einmarsch orchestrieren. Und: Flucht abzuschneiden und zu verhindern, kann nur eine neue Fluchtwelle auslösen.

Björn H.
Das wäre doch viel logischer gewesen

Warum sind vor 20 Jahren nicht all diese vielen Leute aus Afghanistan geflohen ? Somit war entweder die Intervention der Bundeswehr damals vor 20 Jahren gar nicht gerechtfertigt, oder den nunmehrigen Zerfall dieses Landes hat die Intervention des Westens in Afghanistan ausgelöst und zu verantworten.

Wolf1905
@Karl Maria Jose… um 15:15

Sie schreiben „wer hätte das gedacht: mit was denn eine maschine soll doch schon defekt nicht einsatzfähig sein. und wie will die bw die auszufliegenden denn im land finden und sicher ins flugzeug bringen?“
Warum so zynisch???

Die, die im Land sind (also irgendwo in Afghanistan), werden es sehr schwer haben, zum Flughafen nach Kabul zu kommen. Ich denke eher, die werden es nicht schaffen, und unsere BW sollte jetzt auch nicht mehr ins Landesinnere fahren, um Leute ausfindig zu machen; ich finde, das wird zu gefährlich sein (aber das werden die vor Ort schon besser wissen).
Natürlich ist es eine Tragödie und Desaster, was wir hier erleben müssen. Man kann nur hoffen, dass möglichst viele, die raus wollen, auch noch raus kommen. Dass es am Flughafen chaotisch zugeht, ist für mich keine Überraschung - das war abzusehen. Hoffentlich sterben nicht zu viele in diesem Chaos!

So zynische Kommentare sind m. E. nicht angebracht. Wir sollten stolz auf die BW sein, dass sie so gut mithelfen!

lenin stalin putin
@ Karl Maria Jose...

wer hätte das gedacht mit was denn eine maschine soll doch schon defekt nicht einsatzfähig sein.

Es war nur ein Defekt und die Maschine fliegt schon wieder. Die BW hat rechnisches Personal vor Ort.

lenin stalin putin
@ Kasparov-Fan

Kein einziges Wort in keinem einzigen Artikel zu den Unmengen an Waffen dort, mit denen seit Jahrzehnten Krieg geführt wird. Weder zu Produzenten, noch zu Lieferanten und Händlern.

Marktführer ist mit großem Abstand die Firma Kalaschnikow.

Nettie
Wer nichts mehr zu verlieren hat, riskiert naturgemäß alles

Der Bundeswehrgeneral, der den deutschen Evakuierungseinsatz vor Ort führt berichtet so, dass die Leser die Situation vor Ort quasi miterleben können (im Gegensatz zu den Menschen dort aus sicherer Entfernung): "Sie werden vielleicht den einen oder anderen Schuss im Hintergrund hören. Sie sehen die verzweifelten Augen der (...), die einfach versuchen, in den inneren Bereich des Airports zu gelangen. [Er] berichtete von Kontrollringen der Taliban rund um den Flughafen und Zugängen, die (...) besetzt seien. Die Menschen müssten zunächst den Außenbereich erreichen. Es gebe Ausgangssperren in der Stadt, Straßen seien zudem [trotzdem] verstopft
(…) versuchen "unterschiedliche Vertreter" der deutschen Seite, in den Außenbereichen "unsere Leute" zu finden. "Dann (…) versuchen, dort jemanden herauszupicken. Der muss dann auch eine Chance haben, durch diese Massen nach vorne zu kommen (...) Das ist die große Herausforderung"

WIE groß die ist zeigen die Berichte derer, die es "geschafft" haben.

Account gelöscht
Es wird nicht gelingen, tausende Helfer auszufliegen

In den 20 Jahren, in denen die BW in Afghanistan ist bzw. war, gab es tausende afghanische Helfer. Jeder der Helfer hat Familie.
Wenn man also alle ausfliegen wollte, wären dies bestimmt mehr als 20.000 Menschen.
Wenn erst 900 Menschen überhaupt (also mit den Deutschen) ausgeflogen wurden, kann ich mir nicht vorstellen, dass noch weitere 19.000 Menschen oder auch nur 10.000 Menschen ausgeflogen werden können.
Man hätte die Evakuierung doch schon vor etlichen Wochen beginnen können!?
Was hat unsere Regierung daran gehindert?
Hatte man gehofft, dass man die Wahlen abwarten kann?
Ich bin sprachlos und wieder schwer enttäuscht von dieser Regierung.

Bauer Tom
Lebensbedrohliche Situation

Ich warte immer noch sehnsüchtig darauf, dass mir klar gemacht wird, warum jetzt so viele Afghanen unbedingt so dringend das Land verlassen müssen*wollen. Jetzt, wo der Krieg endlich vorbei ist.

Ich sehe Berichte über Horrorszenarien mit zu erwartenden Massenabschlachtungen und ähnlichem. Bisher habe ich allerdings keine soliden * aktuellen Hinweise auf solche Angriffe gefunden (Gott sei Dank).

Ich höre viel über zu erwartende Einschränkungen von Frauen*-Genderrechten, Religionsfreiheit und von einem anderen Sinn für Strafrecht. Ich denke, dass viele von uns diese Themen grundsätzlich anders sehen als islamische Staaten. Bisher stellten sie für mich jedoch keine „lebensbedrohliche Situation“ für die Betroffenen dar. Gesetze werden sich in Afganistan wohl ändern und das wird sicherlich nicht jedem gefallen. Dann muss man sich halt daran halten. Wie bei uns auch.

Jetzt, aus dem Panikmodus raus, möglichst viele Menschen nach Deutschland „in Sicherheit“ zu bringen, halte ich für sehr

lenin stalin putin
@ Karl Maria Jose

... und wie will die bw die auszufliegenden denn im land finden und sicher ins flugzeug bringen?

Man wird wohl einige Checkpoints der Taliban entwaffnen müssen. Diese sind aber nur leicht bewaffnet und die westlichen Staaten sind noch mit Kampftruppen im Land.

Wolf1905
@Margitt. um 15:24/31/36

Jetzt schreiben Sie aber gebetsmühlenartig, wie schlecht unsere zuständigen Politiker*innen das alles managen. Sicherlich wird im Nachhinein alles überprüft werden, was so alles schief lief und wer hierfür verantwortlich ist. Das muss aufgearbeitet werden, aber Sie machen hier eine gewisse Stimmung, weil eine BT-Wahl ansteht, und aus Ihren etlichen Posts kann man ja erkennen, wen Sie favorisieren.
Dann schreiben Sie u. a. auch noch „Deutschland hat sich seinen Ruf auf dieser Welt mit diesem Desaster weiter ruiniert.“ Auf der Welt sicherlich nicht, sondern der Ruf wird von innen zerstört!
„Wie realitätsfern sind unsere Politiker?“ Wahrscheinlich nicht so realitätsfern wie Sie (und ich vermutlich auch) es sind!

Account gelöscht
15:27 von datten: Völlig sinnloses "Geldversenken"

< Die sog. Ortskräfte
können nicht zum Flugplatz kommen, da überall Straßensperren von den Taliban eingerichtet wurden. Da frage ich mich, welche Aufgaben noch bei den Evakuierungsflügen wahrgenommen werden.
Die Helfer der Ausländer sind massiven Repressionen ausgesetzt und diese Ausländer mischen sich 20 Jahre in die Belange eines anderen Staates ein, fllüchten dann Hals über Kopf aus dem Land und überlassen diese Menschen ihrem Schicksal >
Meine volle Zustimmung.
Dies ist eine Blamage für Deutschland, die seinesgleichen sucht und nie finden wird.
Man ist als kleiner Bürger nur wütend, enttäuscht und fassungslos.

Die weitere Frage ist, wieso überhaupt solange diese Aktionen in Afghanistan stattfanden, wenn sooo wenig dabei herausgekommen ist?
Man kann doch Menschen aus einem anderen Kulturkreis nicht die westlichen Werte "einimpfen"?
Ein Land, in dem es viele Analphabeten noch gibt, hat doch ganz andere Prioritäten.

Adeo60
@Margitt, 15:36 Uhr

Nicht nur Deutschland führt aktuell eine Vielzahl von Evakuierungsflügen durch, auch die USA, Großbritannien u.a bringen ihre Leute (erst jetzt) in Sicherheit. Man wird die Vorgänge aufklären müssen, aber ein ad hoc Abzug bedeutet natürlich immer auch den Verzicht auf logistische/strategische Rückführung der verbleibenden Kräfte. Hier den richtigen Moment zu finden, dürfte nicht ganz einfach sein, zumal alle Geheimdienste in dieser Situation völlig versagt haben. Dies ist der eigentliche Skandal. Klar wird aber auch, was Donald Trump mit der Freilassung des talibanischen Terroristen Mullah Baradar aus pakistanischer Haft angerichtet hatte. Er begegnete ihm auf Augenhöhe und versprach ihm den Abzug sämtlicher Truppen aus Afghanistan. Die Folgen dieser Kapitulationserklärung werden nun in aller Dramatik sichtbar.

lenin stalin putin
@ Margitt

Deutschland hat sich seinen Ruf auf dieser Welt mit diesem Desaster weiter ruiniert.
Wie realitätsfern sind unsere Politiker?

Das ist definitiv nicht richtig, Deutschland hat einen exzellenten Ruf in der Region. Flüchtlinge werden praktisch immer vorrangig versuchen nach Deutschland zu kommen und nicht nach Russland oder China, wo die Politiker angeblich immer so entschlossen sind.

redfan96
@Bjoern H. 15:37h Vor 20

@Bjoern H. 15:37h
Vor 20 Jahren hatten diese Menschen eine berechtigte Hoffnung, einen neuen Staat Afghanistan , ohne Radikalislamisten, aufbauen zu koennen. Diese Hoffnung liegt nun in Truemmern.
Wie schnell der Wolf seine Kreide schon wieder ausgespuckt hat, kann man an anderen Nachrichten erkennen, wonach Moderatorinnen und Nachrichtensprecherinnen die Arbeit bereits unteresagt wurde und Journalist:Innen akut bedroht werden.
Ja, wie eine andere Foristin hier vor ein paar Tagen schon angemerkt hatte, haette man die Armee mit Soldatinnen bestueckt, waeren die Taliban nie so rasch vorgerueckt.
Wie die BuReg gegenueber den Ortskraeften versagt hat, ist beispielslos. Statt Menschenleben zu retten, pocht man auf idiotische Papiere, dabei kannte man bei der BW ja die afgh. Kollegen, da haette sich kaum einer einschleichen koennen, und wenn wenn schon, die Not erlaubt auch das. Es ging und geht um nacktes Ueberleben.
Aber das Innenmin. hat ja lieber noch versucht abzuschieben, klaeglic

Einfach Unglaublich
Wir müssen uns überlegen ...

... ob wir uns nicht stärker gegen radikalislamische Strömungen auch im eigenen Land schützen müssen und wie wir den Aufenthalt von radikalen Islamisten in Deutschland beenden.

Grauseher
Moment mal

Es geht um Afghanistan. Also habe die Afghanen nicht für Deutschland, sondern die Deutschen für Afghanistan gearbeitet. Und der Schutz des Landes muss schon in erster Linie Sache der Afghanen sein. Wenn die gleich beim ersten Pfurz davonlaufen sollte man sich als Fremder schon erst überlegen ob man wirklich seinen Kopf hinhalten soll.

SirTaki
Warnschüsse

Die US-Wachsoldaten haben vor der Umzäunung Schüsse abgegeben, um Menschenmassen zurückzudrängen. Der nächste Sturm aufs Rollfeld wäre eine Stampede, die keinerlei Sicherheit, Ordnung und Übersicht zulässt. Wer das erlebt hat, weiß, wovon ich spreche. Die Taliban haben vielleicht Warnschüssen abgegeben- vielleicht wollten sie auch die Anstürmenden abschrecken. Wer weiß das ist dieser Gemengelage schon? Ob ermordet, totgetreten durch andere Leute in Panik- was da momentan passiert, ist unkontrolliert und auch unkontrollierbar. Die neuen Machthaber sind von dem Mythos der Grausamkeit umgeben, was Schilderungen von Vorfällen immer im Zwielicht von Mordlust und Brutalität erscheinen lässt. Eines ist aber sicher: Fluchtgründe gibt es genug. Der Flughafen ist eine Insel, wo man in die Freiheit kommt oder wenigstens unter den Schutz bewaffneter Streitkräfte. Das sind der reale Kriegszustand und seine Auswirkungen. Paradebeispiel für Leute in Todesfurcht vor der Rache der Sieger.

Einfach Unglaublich
Es gibt sehr viele Gründe ...

... Religion kritisch zu sehen.

Die Taliban sind einer davon.

Hans_Silberblick
Taliban-Fans

Die vom Westen und der Türkei unterstützten Rebellen in Idlib feiern den Sieg der Taliban in Afghanistan. Ein Grund zum Nachdenken?

Adeo60
Fremdhilfe zur Selbsthilfe

Was hätten Sie wohl gesagt, wenn all die verfolgten und geknechteten Menschen von Afghanistan nach Deutschland geflohen wären und Asyl begehrt hätten...? Dies wäre mit der heutigen Ideologie des AFD, die Sie nahestehen, wohl kaum zu vertreten gewesen. Im übrigen hat Kanzlerin Merkel immer betont, dass die Flüchtlingsprobleme nur durch Veränderungen in den Herkunftsländern behoben werden können. Die Menschen sollen ja nach Möglichkeit in ihre Heimat zurückgeführt werden, wenn sich die Zustände dort normalisiert haben. Im übrigen: Warum hätten große Teile der Afghanen flüchten sollen, nachdem die USA, Deutschland, GB und viele andere ihnen den Schutz im eigenen Land boten? Leider haben die afghanischen Streitkräfte diese Zeit nicht genutzt, um ihr Land leidenschaftlich zu verteidigen. Fremdhilfe zur Selbsthilfe - mehr konnten die Schutztruppen dem Land nicht bieten.

Adeo60
@Wolf, 19:05 Uhr

VolleZustimmung. Deutschland genießt weltweit einen hervorragenden Ruf - nicht nur als starke Wirtschaftskraft, sondern auch wegen Kanzlerin Merkel, wegen seiner stabilen Demokratie und Rechtsstaatlichkeit und der sozialen Verhältnisse. Ich finde, wir können durchaus stolz auf unser Land sein und müssen es nicht permanent schlechtreden, so wie dies durch bestimmte politische Kreise geschieht, um daraus Vorteile ziehen zu können. Etwas mehr Patriotismus wäre nicht schlecht, wobei freilich klar sein muss, dass die Vorgänge rund um die zögerliche Evakuierung lückenlos aufzuklären sind.

fathaland slim
15:46, lenin stalin putin

>>@ Kasparov-Fan
„Kein einziges Wort in keinem einzigen Artikel zu den Unmengen an Waffen dort, mit denen seit Jahrzehnten Krieg geführt wird. Weder zu Produzenten, noch zu Lieferanten und Händlern.“

Marktführer ist mit großem Abstand die Firma Kalaschnikow.<<

Deren Waffen in vielen Ländern, auch den USA, in Lizenz hergestellt werden.

Ihre Feststellung bringt uns also nicht wirklich weiter.

Aber wenn man sich die Liste der weltgrößten Waffenexporteure ansieht, dann kann man daraus vielleicht spekulative Rückschlüsse ziehen. Dergestalt, daß sich dies auch, was die Herkunft der Waffen in Afganistan betrifft, niederschlägt.

Platz 1: USA
Platz 2: Russland
Platz 3: Frankreich
Platz 4: Deutschland
Platz 5: China

Die Hitparade des Todes.

morgentau19
15:58 von lenin stalin putin

Deutschland hat sich seinen Ruf auf dieser Welt mit diesem Desaster weiter ruiniert.

>>Das ist definitiv nicht richtig, Deutschland hat einen exzellenten Ruf in der Region. Flüchtlinge werden praktisch immer vorrangig versuchen nach Deutschland zu kommen und nicht nach Russland oder China, wo die Politiker angeblich immer so entschlossen sind.<<

Der exzellente Ruf von Deutschland ist für die meisten der Flüchtlinge das Sozialsystem - nicht mehr und nicht weniger.

Ansonsten haben sie eine Abneigung gegen Ungläubige, und die meisten können mit denen von Menschen gemachte Gesetze und unsere Freiheiten nichts anfangen.

Afghanistan ist eine ganz andere Welt, eine ganz andere Kultur, völlig verschiedene diametral entgegengesetzte Denkweise.

PS. Dieser exzellente Ruf von Deutschland ist - wie man an den vielen Flüchtlingen erkennen kann - weltweit bekannt.

Tremiro
15:36 von Margitt.

>>Deutschland hat sich seinen Ruf auf dieser Welt mit diesem Desaster weiter ruiniert.
Wie realitätsfern sind unsere Politiker?<<

Genau, deshalb wollen auch keine Flüchtlinge nach Deutschland. Die zieht es lieber in Länder mit einem nicht ruinierten Ruf in der Welt. Wie z.B. Weißrussland, China usw..

longtawan
Logisch?

Ich weiß ja nicht, wie alt Sie vor 20 Jahren waren... aber bestimmt locker 20 Jahre jünger als jetzt und im Zweifel noch nicht geboren oder doch sehr jung...
... um politische Implikationen einer derartigen Tragweite entweder zu erkennen oder nach ihnen zu handeln (Flucht).

Und weshalb sollte jemand aus dem Land seiner/ihrer Geburt fliehen?
Bereiten Siue sich auch in D schon auf die Flucht vor, fallsdie Braune Suppe (jetzt isse blau) wieder übernimmt?

Also, ich denke, ihr Beitrag war nicht logisch, sondern polemisch.

morgentau19
16:16 von Adeo60

>>Deutschland genießt weltweit einen hervorragenden Ruf - nicht nur als starke Wirtschaftskraft, sondern auch wegen Kanzlerin Merkel, wegen seiner stabilen Demokratie und Rechtsstaatlichkeit und der sozialen Verhältnisse. Ich finde, wir können durchaus stolz auf unser Land sein und müssen es nicht permanent schlechtreden, so wie dies durch bestimmte politische Kreise geschieht, um daraus Vorteile ziehen zu können. Etwas mehr Patriotismus wäre nicht schlecht, wobei freilich klar sein muss, dass die Vorgänge rund um die zögerliche Evakuierung lückenlos aufzuklären sind.<<

Bei ihren Kommentaren habe ich immer den Eindruck, dass dieser ein Regierungssprecher verfasst hat.

Genauso viel Weltfremdes....

Olivia59
@15:51 von lenin stalin putin

">>@Karl Maria Jose ... und wie will die bw die auszufliegenden denn im land finden und sicher ins flugzeug bringen?<<

Man wird wohl einige Checkpoints der Taliban entwaffnen müssen. Diese sind aber nur leicht bewaffnet und die westlichen Staaten sind noch mit Kampftruppen im Land."

Noch gründlicher kann man die Lage vor Ort wirklich nicht verkennen. Die Evakuierung von Helfern im Land kann nur mit der Kooperation der Taliban stattfinden – deshalb ja auch die Verhandlungen.

Karl Maria Joseph Wüllenhorst Felleringe
15:41 von Wolf1905

richtig! aber unsere regierung, also unsere politikerinnen behindern doch auch hier wieder die arbeit der bw

WM-Kasparov-Fan
@Einfach Unglaublich um 16:01 Uhr

"Wir müssen uns überlegen ob wir uns nicht stärker gegen radikalislamische Strömungen auch im eigenen Land schützen müssen und wie wir den Aufenthalt von radikalen Islamisten in Deutschland beenden."

Wer sind radikale Islamisten?
Auch Sie können nicht Gedanken lesen, welche nicht Ihre eigenen sind, - nicht in "fremde Köpfe eindringen".
So lange keine Straftat geschieht, gilt die selbe Unschuldsvermutung für alle Menschen. Falls Sie nicht an Gott glauben, glauben Sie wenigstens an das Gute und den inneren Frieden in allen Menschen. Das ist zwar naiv, hilft aber bei der Stress- und Angstbewältigung ungemein.

Adeo60
@morgentau19, 16:22 Uhr

Ich muss Sie enttäuschen, ich bin kein "Regierungssprecher", fühle mich aber durchaus als weltoffener Patriot. Ich bin sehr viel in der Welt umhergekommen und habe dabei immer wieder erlebt, wie groß die Wertschätzung gegenüber Deutschland ist. Als "weltfremd" würde ich eher diejenigen bezeichnen, die nie über die Grenzen unseres Landes hinausgekommen sind. Glauben Sie mir, da haben Sie offensichtlich einiges verpasst...

Gast
Am 19. August 2021 um 15:34 von Barbarossa 2

Zitat:
"...Keine Angst, unseren Politikern eilt der Ruf voraus, auf alles vorbereitet zu sein..."
...die Bildung eines von den USA gesponserten Übergangsregimes sollte keine Überraschung sein. Der Rückzug der USA aus Afghanistan war Gegenstand umfangreicher Verhandlungen zwischen Washington und den Taliban. Ein früherer Deal wurde Ende Februar 2020 während der Trump-Administration in Doha unterzeichnet .

Der Übergangszeitplan einschließlich der Ernennung von Prof. Ali Ahmad Jalali (ein ehemaliger Innenminister, 2003-2005) war lange im Voraus vereinbart worden. Am 09. August 2021 traf der US-Sondergesandte Zalmay Khalilzad mit einem US-Verhandlungsteam in Doha ein, um drei Tage lang hochrangige Gespräche mit Vertretern der Taliban und der untergegangenen Regierung von Ashraf Ghani zu führen.

Nach dem Doha-Treffen am 13. August wurde den Taliban-Truppen „grünes Licht“ gegeben, um Kabul sowie die meisten Provinzhauptstädte einzunehmen. (Siehe Southfront)

Barbarossa 2
16:16 von Adeo60

Werter User, jetzt sollten sie aber langsam mal die Handbremse anziehen. Ich als Rentner verwende viel Zeit, mir so viele Nachrichten anzusehen als möglich. Unsere Ö.R.-Medien haben nun fast jeden befragt, der irgendwie kompetent ist. Keiner, ob Offizier, Stabsgefreiter Oppositionspolitiker hat mit seiner Meinung hinter den Berg gehalten. Nur sie, sie versuchen immer noch, alles in ein anderes Licht zu rücken. Sie tun sich damit keinen Gefallen.

Gast
Am 19. August 2021 um 15:51 von lenin stalin putin

Zitat:
"...Man wird wohl einige Checkpoints der Taliban entwaffnen müssen. Diese sind aber nur leicht bewaffnet und die westlichen Staaten sind noch mit Kampftruppen im Land..."

Natürlich mit einem UN Mandat und ihr Beitrag zielt auf eine erneute Konfrontation, oder?

Account gelöscht
15:36 von Margitt.

Es gehe Vertrauen verloren in die Politik. "Über das Thema Verantwortung muss noch gesprochen werden."
#
Das sagte auch Söder ,aber erst nach der Wahl.Von Rücktritten einiger verantwortlicher Politiker hält er nichts da viele nach der Wahl sowieso nicht mehr dabei sind. Söder auf Phönix.

SinnUndVerstand
@ 16:04 von Einfach Unglaublich

Die Taliban missbrauchen und instrumentalisieren die Religion. Das wissen Sie doch längst. Auch Ihr Versuch weiter oben, die dramatische Lage der Menschen zur Warnung vor radikal-islamistischen Leuten bei uns umzubiegen, hat in meinen Augen etwas von Instrumentalisierung.

Gast
Am 19. August 2021 um 15:58 von lenin stalin putin

"...@ Margitt
Deutschland hat sich seinen Ruf auf dieser Welt mit diesem Desaster weiter ruiniert.
Wie realitätsfern sind unsere Politiker?

Das ist definitiv nicht richtig, Deutschland hat einen exzellenten Ruf in der Region. Flüchtlinge werden praktisch immer vorrangig versuchen nach Deutschland zu kommen und nicht nach Russland oder China, wo die Politiker angeblich immer so entschlossen sind..."

Es sind verstörende Bilder, unsensibel und verräterisch zugleich. Als die Taliban gerade auf Kabul vorrücken, verkauft die deutsche Verteidigungsministerin zu Hause im Saarland Flammkuchen für einen wohltätigen Zweck. Und während dutzende von Diplomaten und Entwicklungshelfern um ihr Leben bangen und darauf warten, dass die Bundeswehr sie endlich aus Afghanistan herausholt, besucht die Kanzlerin in Berlin lächelnd eine Filmpremiere. Grotesker geht es kaum noch.

... und Sie bejubeln noch eine realitätsferne Politik. Für Sie gab ES wahrscheinlich auch keinen Holocaust, oder?

Bobinho
16:55 von SinnUndVerstand

"Die Taliban missbrauchen und instrumentalisieren die Religion."

Dieser Missbrauch und diese Instrumentalisierung scheinen in manchen Regionen der Erde auf sehr fruchtbaren Boden zu fallen.

fathaland slim
16:20, morgentau19

>>Der exzellente Ruf von Deutschland ist für die meisten der Flüchtlinge das Sozialsystem - nicht mehr und nicht weniger.<<

Sie meinen, deren Lebenstraum sei Hartz4?

Wie erklären Sie sich denn dann die Popularität der USA bei Flüchtlingen?

Meinen Sie nicht, es sei vielleicht eher die Wirtschaftskraft?

Ich würde jedenfalls, wäre ich Flüchtling, ein wohlhabendes einem armen Land vorziehen. Und das nicht, weil ich schnorren wollte.

fathaland slim
16:04, Einfach Unglaublich

>>Es gibt sehr viele Gründe ...
... Religion kritisch zu sehen.

Die Taliban sind einer davon.<<

Ich wüsste nicht, daß die Taliban religiöse Autoritäten wären oder solche in ihren Reihen hätten.

Gast
Am 19. August 2021 um 15:46 von lenin stalin putin

Zitat:
"...Marktführer ist mit großem Abstand die Firma Kalaschnikow..."

Infografik: Das sind die größten Waffenhändler weltweit - Statista
https://de.statista.com › Themen › Rüstung
++++Im Jahr 2020 betrugen die Militärausgaben der USA rund 778,2 Milliarden US-Dollar und im Jahr 2020 betrugen Russlands Militärausgaben rund 61,7 Milliarden US-Dollar.

frauenzimmer
@Einfach Unglaublich 16:01

Haben Sie eine Idee oder auch Ahnung, wie Deutschland vor radikalislamischen Strömungen zu schützen ist?

Ich habe meine persönlichen Vorstellungen, wie es dazu kommen konnte.

Ich war vor der Revolution lange im Iran und habe die Demütigungen des Volkes über die damalige "Marionettenpolitik" erlebt.
Irgendwann waren vereinzelt gestempelte Bilder von Khomeini an allen möglichen Stellen im öffentlichen Raum sichtbar, die immer mehr wurden - und vor allem waren diese Bilder identitätsstiftend.

Die Religion kann den Menschen nach Jahrzehnten erfahrender fremder Besatzung wieder zu einer Identität führen.

Olivia59
@16:49 von Barbarossa 2

"16:16 von Adeo60
Werter User, jetzt sollten sie aber langsam mal die Handbremse anziehen. Ich als Rentner verwende viel Zeit, mir so viele Nachrichten anzusehen als möglich. Unsere Ö.R.-Medien haben nun fast jeden befragt, der irgendwie kompetent ist. Keiner, ob Offizier, Stabsgefreiter Oppositionspolitiker hat mit seiner Meinung hinter den Berg gehalten. Nur sie, sie versuchen immer noch, alles in ein anderes Licht zu rücken. Sie tun sich damit keinen Gefallen."

Ich finde die Beiträge des users ganz hilfreich. Klingt manchmal wirklich wie auf der Bundespressekonferenz. Wenn jemand versucht eine unhaltbare Position zu verteidigen umschreibt er ein und die selbe Problemlage doch nur auf eine recht unorthodoxe Weise die Unterhaltungswert hat und mehr aussagt als ihm eigentlich lieb sein kann.

Marcelino
KeinWeiterSo

Ich habe mir gerade die Pressekonferenz von unserem Innenminister angeschaut. Sein Innenministerium macht offensichtlich alles richtig. Das er sich aber ansonsten völlig weckgeduckt hat, wurde nicht erwähnt. Jetzt kommt er aus wahltaktischem Interesse aus der Deckung und will plötzlich möglicherweise mehr als Zehntausend gefährdete Ortskräfte auch ohne die EU in Deutschland aufnehmen. Alle anderen Fragen wurden beiseite geschoben, weil sein Innenministerium nicht zuständig ist. Welch eine Farce.

Beste Grüße

Kambrium2
@fathaland slim 17:01 „… Ich

@fathaland slim 17:01
„… Ich würde jedenfalls, wäre ich Flüchtling, ein wohlhabendes einem armen Land vorziehen. Und das nicht, weil ich schnorren wollte.“

Und warum sind Sie dann hier in Deutschland geblieben?

Account gelöscht
@Adeo60

Ihre Ausführungen geben, wie einige andere hier, wieder allen anderen die Schuld, außer dem, der im Weißen Haus sitzt. Ich finde das langsam zum Fremdschämen.

Auch beim Guardian und dem Spiegel war Biden, nicht die Vorgänger, im Fokus. Es gab durchaus Anzeichen und auch Mittel, nicht den jetzigen Abzug zu wählen. Es geht auch vielen Kritikern größtenteils ums Wie, nicht ums Ob. Der Mann war Jahrzehnte im Senat und 8 Jahre Vizepräsident.

Ja, der Doha-Friedensvertrag hat die Moral der Truppen in Afghanistan untergraben und die Taliban legitimiert. Dass Biden aber den Abzugstermin nach hinten, die Reduktion der Logistik jedoch früher durchgepeitscht hat, ist weder logisch noch in anderer Weise begründbar. Sie wissen glaube ich auch nicht, wie viele afghanische Armeetruppen und Polizeikräfte über die Jahre umkamen.

Den anderen die Schuld zu geben, wie in seiner kürzlichen Rede, kommt in den USA (CNN, NBC, etc.) ebenso nicht gut an. Die Evakuierung ist ein Graus. Bei den Briten nicht.

Bobinho
17:01 von fathaland slim

"Sie meinen, deren Lebenstraum sei Hartz4?

Wie erklären Sie sich denn dann die Popularität der USA bei Flüchtlingen?"

Hier ein Erklärungsansatz von Hamed Abdel-Samad aus einem Interview mit dem Cicero:

"Die meisten Muslime in Europa kommen aus bildungsfernen Schichten und pflegen auch in der Fremde ihre patriarchalischen Kulturen. Nach Nordamerika hingegen wandern hauptsächlich gebildete Muslime ein und treffen dort auf klassische Einwanderungsgesellschaften, die keine geschlossenen historischen Identitäten haben."

weingasi1
Am 19. August 2021 um 15:21 von WM-Kasparov-Fan

Kein einziges Wort in keinem einzigen Artikel zu den Unmengen an Waffen dort, mit denen seit Jahrzehnten Krieg geführt wird. Weder zu Produzenten, noch zu Lieferanten und Händlern.
_
Sollte dort jetzt Ihrer Meinung nach mal Inventur gemacht werden ? Das ist doch für die gegebene Situation total uninteressant, dürfte auch kaum zu überprüfen sein. Dort herrscht seit quasi 40 Jahre Krieg mit unterschiedlicher Beteiligung und XX involvierten Ländern, die alle Waffen ins Land gebracht haben. Da kann man allenfalls eine GROBE Schätzung abgeben, aber wer will das wissen und wozu ? Ändert doch nix am Sachverhalt.

Account gelöscht
um 17:01 von fathaland slim 16:20, morgentau19

>>Der exzellente Ruf von Deutschland ist für die meisten der Flüchtlinge das Sozialsystem - nicht mehr und nicht weniger.<<
#
Ein Flüchtling muss nicht immer nach den Sozialsystem des Landes das ihn neue Heimat bietet gucken. Kann es nicht auch sein das er sich hier eine neue Existent aufbauen möchte und Familie gründen will ?Oder bin ich jetzt ein Träumer ?

schabernack
16:16 von Adeo60

«Etwas mehr Patriotismus wäre nicht schlecht, wobei freilich klar sein muss, dass die Vorgänge rund um die zögerliche Evakuierung lückenlos aufzuklären sind.»

Seit Monaten wussten alle Regierungen, dass die USA ihre Truppen aus Afghanistan abziehen werden. Für alle anderen Truppenstellerstaaten war klar, dass sie dann auch gehen werden.

Es war völlig klar, dass es nach dem Abzug Chaos in Afghanistan geben wird plus Machtübernahme der Taliban. Der Zeitraum war offen. Dass es so schnell gehen würde, ist eher überraschend.

Das ist aber egal. Bei kluger Vorbereitung riskiert man erst gar nicht, dass man in so eine Misere gerät, wie sie nun ist. Die Ex-Hilfskräfte nimmt man mit, wenn man die eigenen Soldaten abzieht. Das wollte die Bundesregierung erst gar nicht. Nicht die Fr. Merkel & Kramp-Karrenbauer, nicht die Hr. Seehofer & Maas.

Alle 3 Regierungsparteien vereint in Versagen in diesem Aspekt. Nun ist es jämmerlich. Man kann froh sein, dass noch so viele US-Soldiers dort sind.

weingasi1
Am 19. August 2021 um 15:36 von Margitt.

Viele Bundeswehrsoldaten treibe die Frage um, ob der Verlust an Menschenleben, gescheiterte Ehen und Traumatisierungen den Einsatz in Afghanistan wert waren. Es gehe Vertrauen verloren in die Politik. "Über das Thema Verantwortung muss noch gesprochen werden."
----
Der Einsatz in AFG wurde damals unter SPD/Grünen Regierung begonnen. Bei JEDER Verlängerung des Mandats haben die Grünen zugestimmt. Jetzt tun Sie mal nicht so, als sei das alles nicht wahr. Dass man im übrigen nicht jede Putzfrau als Angestellte der BW ausgeben kann, ist doch logisch. Das passiert nicht einmal in der Heimat. Dass diesen Leuten nun besondere Gefahr droht, glaube ich nun nicht. Da werden andere Leute eine Rolle spielen.
Aber Hauptsache, Sie konnten wieder vom Leder ziehen, obwohl im Nachbarthread das IMPF-thema läuft.

Bobinho
17:30 von schiebaer45

"Ein Flüchtling muss nicht immer nach den Sozialsystem des Landes das ihn neue Heimat bietet gucken."

Was heißt jetzt nicht immer? Einer von Hundert würde schon reichen um Ihre Aussage wahr zu machen. Die Frage ist, wie sieht es denn mit der Verteilung derer aus, die sich wirklich in ihre neue Heimat integrieren wollen und den Staat anerkennen.

morgentau19
16:01 von Einfach Unglaublich

>>Wir müssen uns überlegen ...

... ob wir uns nicht stärker gegen radikalislamische Strömungen auch im eigenen Land schützen müssen und wie wir den Aufenthalt von radikalen Islamisten in Deutschland beenden.<<

Das wäre wünschenswert!

Ich kenne keine Partei (doch eine), die die Rückführung von Asylanten praktizieren, obwohl es im Gesetz vorgeschrieben steht.

Sie?

morgentau19
16:19 von fathaland slim

Platz 1: USA
Platz 2: Russland
Platz 3: Frankreich
Platz 4: Deutschland
Platz 5: China

>>Die Hitparade des Todes.<<

Ein "schöner" Begriff.....wenn es nicht so beklemmend/unangenehm wäre....

Adeo60
@schabernack, 17:37 Uhr

Ich bin mir sicher, dass im Rahmen der Evakuierung Fehler gemacht wurden. Von den Geheimdiensten wie auch von den Regierungen der Schutznationen. Auch die USA, Großbritannien u.a. haben "auf den letzten Drücker" eine Luftbrücke aufgebaut. Diese Vorgänge sind zu lückenlos aufzuklären. Allerdings bin ich vorsichtig mit vorschnellen Schuldzuweisungen. Weder Sie noch ich kennen die Situation in Afghanistan und irgendwie glaubte man, den Informationen professioneller Geheimduenste vertrauen zu können. Ich jedenfalls war entsetzt über deren offenkundigen Dilettantismus. Aktuell scheinen die Evakuierungsflüge gut zu laufen. Immerhin. Die Bundeswehr macht in Kabul einen tollen Job. Das sollte man auch einmal erwähnen dürfen.

Werner Krausss
Am 19. August 2021 um 17:30 von schiebaer45

"um 17:01 von fathaland slim 16:20, morgentau19

>>Der exzellente Ruf von Deutschland ist für die meisten der Flüchtlinge das Sozialsystem - nicht mehr und nicht weniger.<<
#
Ein Flüchtling muss nicht immer nach den Sozialsystem des Landes das ihn neue Heimat bietet gucken. Kann es nicht auch sein das er sich hier eine neue Existent aufbauen möchte und Familie gründen will ?"

Sie haben Recht.

Nach 1 Jahr Pause, nehme ich wieder an VHS Kursen teil.

Wenn man über die Flure geht, sieht man nur volle Klassenzimmer. (Türen sind aus Glas)

Männer und Frauen aus allen Ländern, die fleißig lernen und ihre Familien mit Arbeit ernähren und weiter kommen wollen.

Z.B. Leute mit einer Pflegeausbildung in ihrem Heimatland, aber die deutsche Dokumentation nicht kennen.

Busfahrer, IT Leute, die ihre Sprachkenntnisse erweitern wollen dergl..

Eine Überbrückungshilfe, sehe ich nicht als Ausnutzung des deutschen Sozialsystems.

Da gibt es sicher andere freiwillig Arbeitslose.

weingasi1
Am 19. August 2021 um 16:20 von Tremiro

15:36 von Margitt

Deutschland hat sich seinen Ruf auf dieser Welt mit diesem Desaster weiter ruiniert.
Wie realitätsfern sind unsere Politiker?<<

Genau, deshalb wollen auch keine Flüchtlinge nach Deutschland. Die zieht es lieber in Länder mit einem nicht ruinierten Ruf in der Welt. Wie z.B. Weißrussland, China usw.
__
Die Sinnhaftigkeit ist der Foristin "Margitt" schnurz, Hauptsache, Politik-bashing. Ob zu recht oder unrecht, was spielt das schon für eine Rolle bei solchen Menschen, die nur um der Kritik willen kritisieren.

morgentau19
16:33 von WM-Kasparov-Fan

>>Wer sind radikale Islamisten?
Auch Sie können nicht Gedanken lesen, welche nicht Ihre eigenen sind, - nicht in "fremde Köpfe eindringen".
So lange keine Straftat geschieht, gilt die selbe Unschuldsvermutung für alle Menschen.<<

Hier kann ich ihnen ein Tipp geben:

Befassen sie sich mit den islamischen Verbände in Deutschland, (Zusammenschlüsse,) deren Kontakte untereinander und außerhalb Europa. Und ganz wichtig: deren Ziele.

Sie sind getrennt auf dem Papier- vereint im Geist!

PS. Der Großteil der Moslems will ganz normal leben, wie jeder Gläubige oder Nichtgläubige.

Aber es schreiben immer die Radikalen Geschichte. Ob es 1979 beim Iran oder wie jetzt in Afghanistan die Taliban.

Die Bundesregierung hätte sicher mehr Möglichkeiten, aber ausgeschöpft sollen/werden sie nicht.

So sehe ich das.

derkleineBürger

um 15:51 von lenin stalin putin:
"
@ Karl Maria Jose
... und wie will die bw die auszufliegenden denn im land finden und sicher ins flugzeug bringen?

Man wird wohl einige Checkpoints der Taliban entwaffnen müssen. Diese sind aber nur leicht bewaffnet und die westlichen Staaten sind noch mit Kampftruppen im Land.
"

->
Also wenn man möchte, dass Talibankrieger nach so einer Aktion den Flughafen stürmen & das startende Flugzeug mit Panzerfäusten beschießen & danach kein einziger Flieger in Afghanistan auch nur einen weiteren NATO-Kollaborateur ohne Beschuss ausfliegen kann, kann man sowas ja machen...

Account gelöscht
18:04 von Werner Krausss Am 19. August 2021 um 17:30 von schieb

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.

frauenzimmer
17;39 @ Bobinho

"Wie sieht es denn mit der Verteilung derer aus, die sich wirklich in ihre neue Heimat integrieren wollen...?

Diese Frage kann dieses Werbeplakat für die Corona-Impfung in so vielen Sprachen an einer Lithfassade beantworten.

morgentau19
17:01 von fathaland slim

>>Meinen Sie nicht, es sei vielleicht eher die Wirtschaftskraft?

Ich würde jedenfalls, wäre ich Flüchtling, ein wohlhabendes einem armen Land vorziehen. Und das nicht, weil ich schnorren wollte.<<

Sie werden es nicht glauben, aber ihre Meinung teile ich zu 100%!

Aber bitte, bitte, sind sie kurz mal Realist und nicht ideologisch:

Der Großteil der Bevölkerung haben keine Schulbildung (Analphabeten) und eine geringe, - wenn überhaupt- berufliche Qualifikation.

Das sie mich recht verstehen: es gibt auch einige Gebildete und auch Menschen, die versuchen wollen, dem Islam zu entfliehen, sich nach Freiheit sehnen, wie es in Deutschland auch Migranten gibt, die aus diesen Gründen in die Freiheit gekommen sind.

Sehen sie Berichte von Ex- Muslime.
Islam-Geflohene haben immer mehr Angst, da der Islam in Deutschland stärker wird.

PS. Der Großteil wird im Sozialsystem zuhause sein. Das ist nun mal die Realität.
Ich kann es nicht ändern.

johnl

@kasparov-fan, schauen und suchen Sie in den franz. oder US Medien, da gibt's Artikel und Listen dazu. Ich vermute unsere Qualitätsmedien wollen die Bevölkerung nicht verunsichern, was die jetzt alles an Waffen haben ist unglaublich, know how wie man es bedient kam von uns...

Die WP hat übrigens auch ein sehr guten Artikel darüber gebracht warum die die Afghanen so schnell aufgegeben haben und desertiert sind, davon liest man bei uns auch sehr wenig, ist zu finden unter: "Afghanistan’s military collapse: Illicit deals and mass desertions"

falsa demonstratio
Am 19. August 2021 um 17:59 von morgentau19

Zitat: Ich kenne keine Partei (doch eine), die die Rückführung von Asylanten praktizieren, obwohl es im Gesetz vorgeschrieben steht.

Ich wusste gar nicht, dass der Begriff "Asylant" noch gebraucht wird und habe ihn deshlab einmal nachgeschlagen. Ich fand folgende Definition mehrfach: " oft im negativen Sinne verwendet: Person, die um Asyl bittet oder ein Recht auf Asyl zuerkannt bekommen hat"

Dieser Personenkreis hat ein (vielleicht auch nur vorübergehendes) Bleiberecht.

Die Partei, die deren (vorzeitige) Rückführung fordert, ist fern der Rechtstaatlichkeit. Um welche Partei es sich wohl handeln mag.

Isabel Horstmann
Und es ist noch schlimmer:

Nicht nur dass die Katastrophen durch verspätete oder überhaupt keine Gegenmaßnahmen nachher als "unerwartet" dargestellt werden, obwohl im Falle der Ortshelfer der Deutschen bereits seit langer Zeit in den Medien Meldungen kamen, dass diese dringlich um ihre Evakuierung ersuchen... nein - es ist noch viel schlimmer: Wenn dann die Katastrophe aufgrund von Versäumnissen eingetreten ist, leuchtet bald durch die Zerknirschung der verantwortlichen Politiker ihr Proflilierungsdrang wieder auf und pathetisch verkünden sie, nun alle retten zu wollen, so schnell als möglich und erdreisten sich, ihre Rettungsmaßnahmen, die nun in dramatischen Katastrophenszenarien in einer bereits eskalierten Situation vonstatten gehen, als tolle Inszenierung, sich selbst als rettende Instanzen dem verdatterten Bürger zu präsentieren. Es ist so unfassbar unterirdisch... Erst Menschen unnötig in Not und Lebensgefahr bringen, dann sich als Retter inszenieren. Und wie sie das in ihren Reden so gekonnt hindrehen

morgentau19
17:30 von schiebaer45 - >>Ein Flüchtling muss nicht

immer nach den Sozialsystem des Landes das ihn neue Heimat bietet gucken. Kann es nicht auch sein das er sich hier eine neue Existent aufbauen möchte und Familie gründen will ?Oder bin ich jetzt ein Träumer ?<<

Ich denke nicht, das sie ein Träumer sind.

Na, vielleicht ein bisschen.

Ein afghanischer Flüchtling muss über 6000km reisen, fliegen, bis er in Deutschland angekommen ist. Dabei überschreitet er mehrere Grenzen.
In Sicherheit ist er, sobald die erste, spätenstens die zweite Grenze überschritten hat.

Eine Existenz aufzubauen ist in sehr, sehr vielen Ländern möglich.

In Deutschland ist es einfach, weil der Flüchtling alles erhält, ohne einen Finger krumm zu machen!

Dabei erhöht sich seine Lebensqualität um ein Vielfaches.

Das hat sich mit Sicherheit in der Welt herumgesprochen.

Aber mit zu vielen Kulturfremden verändert sich ein Land drastisch.

Und einige freuen sich darauf.

PS. Wir können uns die Hand reichen, ich bin manchmal eine Träumerin.

Anna-Elisabeth
@18:04 von Werner Krausss

Nach 1 Jahr Pause, nehme ich wieder an VHS Kursen teil.

Wenn man über die Flure geht, sieht man nur volle Klassenzimmer. (Türen sind aus Glas)

//Männer und Frauen aus allen Ländern, die fleißig lernen und ihre Familien mit Arbeit ernähren und weiter kommen wollen.

Z.B. Leute mit einer Pflegeausbildung in ihrem Heimatland, aber die deutsche Dokumentation nicht kennen.

Busfahrer, IT Leute, die ihre Sprachkenntnisse erweitern wollen dergl..

Eine Überbrückungshilfe, sehe ich nicht als Ausnutzung des deutschen Sozialsystems.

Da gibt es sicher andere freiwillig Arbeitslose.//

Stimmt. Aber auch diese Medaille hat eine Kehrseite. Und wenn man die nicht so hartnäckig ausblenden würde, wäre vermutlich die Toleranz gegenüber der Mehrheit der Flüchtlinge deutlich größer - und vielleicht gäbe es nicht einmal die AFD.

schabernack
18:03 von Adeo60

«Ich bin mir sicher, dass im Rahmen der Evakuierung Fehler gemacht wurden. Von den Geheimdiensten wie auch von den Regierungen der Schutznationen. Auch die USA, Großbritannien u.a. haben "auf den letzten Drücker" eine Luftbrücke aufgebaut.»

Hinsichtlich Evakuierung von Botschaften, zivilem Personal von NGOs, oder von Afghanischen Hilfsorganisationen ist das auch verständlich. Dabei hatte man mit längeren Zeiträumen kalkuliert.

Bei Ex-Hilfskräften der Bundswehr ist es das gar nicht. Den Abzug der Truppe bereitet man monatelang logistisch vor. Material und Personal fliegt man genau wie nun nach Taschkent in Usbeskistan. Personal dann von dort aus in Zivilfliegern nach Deutschland.

Ausgeflogen ist die Truppe auch aus Kabul.
Davor war sie in Masar-i-Sharif mit den Helfern.
Die hat man nicht mit der Truppe mitgenommen.
Weil man das politisch nicht wollte.

Nun sind die Helfer irgendwo.
Sie kommen nicht auf den Flughafen Kabul.
Weil die Irren Stadt und Land drumrum kontrollieren.