Blick auf Kabul

Ihre Meinung zu Afghanistan: Deutschland holt Botschaftspersonal zurück

Tag für Tag wird die Lage in Afghanistan gefährlicher, die Taliban rücken schnell vor. Deshalb holt Deutschland nun viele Botschaftsmitarbeiter zurück. Die UN warnen vor einer "humanitären Katastrophe".

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
95 Kommentare

Kommentare

Babett Laurisch
Niederlage

USA in Vietnam 1975, Sowjetunion in Afghanistan 1989 und jetzt wiederholt sich die Niederlage einer Intervention 2021 wieder in Afghanistan. Traurig.

Miauzi
Zitat: "z.B. Unterstützung

Zitat:
"z.B. Unterstützung der Taliban durch die USA während der Okkupation Afghanistan durch die Sowjets."

als die Sowjetarmee in Afghanistan war gab es noch gar keine -> Taliban

diese Sowjetarmee und die AFGHANISCHE Armee kämpften gegen die Stammeskrieger - die im Westen als Mudschahidin bekannt
https://de.wikipedia.org/wiki/Mudschahid

als diese nach dem Abzug der Sowjetarmee sich untereiander zu bekriegen begannen - sprich sie stritten sich um die Beute - setzte sich der Bürgerkrieg unter anderen Vorzeichen fort.

Die Taliban sind die "Antwort" der von den "Stammeskriegern" vertreibenen Afghanen - die entstanden in den Koranschulen von Pakistan - als Stammesübergreifende politische und militärische Bewegung.
Der "Kitt" war ein extrem radikaler Islam - noch radikaler als der der Mudschahidin!

Und die heutigen Taliban basieren darauf und die lokalen Stammesfürsten werden ihr Mäntelchen in den "neuen"/alten Wind hängen um zu überleben.

Defender411
Ich finde den Abzug der Truppen für falsch.

Vielmehr hätte man die Unterstützer der Taliban ins Visier nehmen müssen. Gemeinsam, auch mit Russland und anderen Staaten im Rahmen der UN. Afghanistan so lange unter Kontrolle halten, bis auch der letzte Afghanen merkt, dass es dem Land gut tut, wenn die Infrastruktur aufgebaut wird, unter dem Schutz der UN. Jeder der die Taliban unterstützt, sollte um sein Leben fürchten, ich glaube nur damit kann man etwas erreichen. Was ist jetzt? Die Taliban fühlen sich als Sieger und werden dadurch noch gefährlicher. Da kommt was auf uns zu!

91541matthias
fr. Käsmann sah es voraus..

"Nichts ist gut in Afghanistan"

Meinte Margot Käsmann schon vor vielen Jahren..

Was hat man über sie geschimpft..

Und heute ist festzustellen, dass sie recht hatte..

Miauzi
Zitat: "Wie schon erwähnt,

Zitat:
"Wie schon erwähnt, ging es nie um Krieg,
sondern es ging um Vergeltung für die Anschläge vom 11. September 2001 auf New York und Washington."

schon komisch...
..unter denen die die Anschläge platen und durchführten war kein einziger Afghane aber dafür faktisch alle Attentäter aus SaudiArabien
Auch das Geld für die Logistik, die Pilotenausbildung, die Reisen und die Hotelübernachtungen kamen aus -> SaudiArabien.

Also deswegen ist ja total logisch das man nicht SaudiArabien zur Verantwortung zieht - sondern ein Land in den Bergen Zentral-Asiens.
Ha ja??

GamWalter
Der Ursprung des Konfliktes

Er fällt in die Zeit der Regentschaft von Zahir Schah von 1933 bis 1973. Während seiner Regentschaft herrschte allerdings Frieden, das Land machte Fortschritte auf diplomatischen Parkett, bei den Menschenrechten und bei der Gleichberechtigung der Frauen.

Mitte der 60er Jahre führte er die konstitutionelle Monarchie mit Ansätzen parlamentarischer Kontrolle ein. Das Problem war allerdings, daß Zahir Schah das Parteiengesetz, das in der Verfassung enthalten war, nicht ratifizierte. Dies hatte zur Folge, dass politische Parteien illegal blieben und sich ihrerseits nicht an die Verfassung gebunden fühlten. So radikalisierte sich in den 1960er Jahren zunehmend das Parteienspektrum – auf der einen Seite in kommunistische Parteien, auf der anderen Seite in islamistische Bewegungen.

Als Zahir Schah 1973 zu nach Italien reiste, nutzte sein Vetter Mohammed Daud die Gunst der Stunde und putschte sich an die Staatsspitze. Afghanistan versank danach in einem Strudel der Instabilität und Gewalt.

Eislöwe
18:29 von zöpfchen

"Deshalb ist der Abzug richtig.

Was auch immer der Westen in den letzten 20 Jahren geschaffen, es fällt jetzt -praktisch ohne Gegenwehr. War all dies nichts wert?"
...
Der Abzug dieser Truppen mit dieser Aufgabe ist richtig. Die Stationierung wäre sinnvoll gewesen, wenn man nicht mit den Warlords Kooperationen eingegangen wäre, sondern von Grund auf das Land hätte versucht, als demokratischen Vielvölkerstaat. Ob Paschtunen, Turkmenen, Tadschiken, Usbeken usw, und die vielen Clans, "Afghanistan" ist ein Kunstprodukt, wenn wir es uns als zentralistischen Staat vorstellen wollen und als der es von der UN konzipiert wurde. Die verschieden Ethnien unter einen Hut zu bringen, gelingt nur als Vielvölkerstaat. Und wenn in diesem Gemisch ständig von Iran und Pakistan heraus die "Religion" als Mittel zum Kampf eingestreut wird, ist es faktisch unmöglich, das diese Menschen jemals in Frieden und ohne Korruption leben werden. Wir werden es mal wieder merken. An unseren Grenzen

IBELIN
Die Taliban

gehen aus dem Konflikt gestaerkt heraus und haben die Moeglichkeit hofiert zu werden und ihre menschenverachtende Einstellungen international zu presentieren.

Bravo. Vorher hat man diese Denke klar als untragbar eingestuft und jetzt ist man gezwungen damit am Tisch zu sitzen.

Eislöwe
/20:49 von hessin65... Hinweis: 9/11

"Das Ausland sollte sich raushalten." Genau das tat das Ausland, lies die Pakistanis, Iraner und Saudis die Taliban unterstützen und gewähren und es folgte irgendwann das Desaster "World Trade Center". Schon vergessen? Solche Terrorregime geben sich niemals mit sich selbst zufrieden. Und: es gibt keine Afghanen. Es ist ein Vielvölkerstaat und voller Korruption und Warlords. Drogen- und Menschenhandel sind Haupt- Einnahmequelle. Und die Drogen verkaufen sich gut hier im Westen und überall auf der Welt. Wir können weder in Nordkorea oder in Afghanistan oder sonst wo Terrorregime einfach so gewähren lassen, wenn uns unsere eigene Sicherheit wichtig ist. Die "junge Bevölkerung" wird unter den Taliban überhaupt keine Chance haben zu erfahren, was Wahrheit ist und wie es im Rest der Welt aussieht. Kein Internet, keine Bildung, keine Schulen. Gar nichts. Und wer so aufwächst in einer abgeschotteten Welt, der wird kaum rebellieren. Geschah früher schon nicht.

sosprach
Afghanistan

ach, man kann mit den Taliban nicht verhandeln?
Man kann ihnen nicht vertrauen und sie halten sich nicht an Verträge?
Was und wer wurden von den Deutschen ausgebildet die letzten 10 Jahren? Hat man nicht Soldaten und Polizisten geschult? Das war ja der deutsche Auftrag. Wo sind nun die Resultate. Hat man Steuergelder schon sinnloser ausgegeben?

Bernburger49
@20:55 von Defender411

Dann müssen Sie jeden Mullah und jeden Stammesfürsten in Afghanistan erschießen, wie es die Franzosen 1789 gemacht haben, um die Macht des Adels und des Klerus zu brechen. Und die Unterstützer Pakistan, Saudi-Arabien, die arabischen Scheichtümer, wie wollen Sie gegen die vorgehen ?

GamWalter
Geht so etwas ohne stillschweigende Duldung

durch erhebliche Teile der Bevölkerung?

Kabul Juli 2015: Die 27-jährige Farkhunda (Frauen haben keine Nachnamen) war Studentin an einer Koranschule. Sie hat in einer Moschee inmitten von Kabul den Verkauf von Talismanen an Gläubige als unislamisch kritisiert. Um die Frau unschädlich zu machen, hat der Imam sie dann kurzerhand der Koranverbrennung bezichtigt.

Das ist - wie man von vielen gleichartigen Vorgängen in muslimischen Ländern kennt - eine todsichere, üblicherweise an Christen ausgeübte Methode, Menschen dem Lynchmob auszuliefern. Die Frau wurde ca. 2 Stunden lang von der Menge geschlagen, dann mehrmals mit einem Auto überfahren, dann wurde sie angezündet und in das Bett des zu dieser Jahreszeit fast ausgetrockneten Flusses Kabul geworfen.

Wie man aus einem Video entnehmen kann, waren sehr viele Menschen bei diesem Spektakel zugegen, alle haben mitgejohlt. Keiner hat den Versuch unternommen das Geschehen zu beenden.

nelumbo
@91541matthias

Frau Käßmann brauchte für ihr „nichts ist gut in Afghanistan“ keine hellseherischen Fähigkeiten. Es wird auch für sehr sehr lange Zeit nichts gut sein.

Ch_F
Die Leidtragenden

Was immer man über den Afghanistan-Krieg und den Einsatz der Bundeswehr sagen mag: wichtig ist jetzt, die gefährdeten Mitarbeiter der westlichen Truppen aus dem Land herauszuholen. Es kann nicht sein, dass man sie nach dem Abzug ihrem Schicksal überlässt. Ihnen muss Asyl in Deutschland gegeben werden.

gman
zu 20:57 von 91541matthias "fr. Käsmann sah es voraus.."

Ja, Frau Käßmann grüßt fast täglich in irgendeiner Kolumne einer Boulevardzeitung mit ihren Gedanken von den Querdenkern über Afghanistan bis zum Klima, der Flut und der Hitze.

Ob Frau Käßmann aber damit glücklich ist, dass Sie ihr auch noch die Wahrsagerei und Hellsichtigkeit andichten? Wohl eher nicht.

Sparer
Was

jetzt in Afghanistan passiert, war jeder beteiligten Partei vorher schon sonnenklar.
Auch, dass die afghanischen Staatstruppen keine besondere Lust verspüren würden, sich von den Taliban niedermetzeln zu lassen.
Jetzt bleibt uns nur noch, alle Afghan*innen, die das wollen und/ oder die durch die Taliban in Gefahr sind, nach Deutschland zu holen.

Account gelöscht
21:37 von Ch_F

Die gefährdeten Mitarbeiter der westlichen Truppen aus dem Land herauszuholen. Es kann nicht sein, dass man sie nach dem Abzug ihrem Schicksal überlässt. Ihnen muss Asyl in Deutschland gegeben werden.
#
Ich schrieb es Gestern schon,den gefährteten Mitarbeitern und ihren Familien muss Asyl gegeben werden das sind wir ihnen schuldig.

schabernack
21:01 von Miauzi

«schon komisch...
..unter denen die die Anschläge platen und durchführten war kein einziger Afghane aber dafür faktisch alle Attentäter aus SaudiArabien
Auch das Geld für die Logistik, die Pilotenausbildung, die Reisen und die Hotelübernachtungen kamen aus -> SA.

«Also deswegen ist ja total logisch das man nicht SA zur Verantwortung zieht - sondern ein Land in den Bergen Zentral-Asiens.
Ha ja??»

Gar nicht komisch … und ja.

Osama Bin-Laden plus die Führungsriege von Al Kaida waren 2001 zur Zeit der Attacken gegen das World Trade Center auf Einladung plus unter dem Schutz der Taliban in Afghanistan.

Eine unheilige Symbiose ohne all zu viele Gemeinsamkeiten. Aber mit für die Taliban sehr wichtiger "Arbeitsteilung". Der wichtigste, mächtigste, am meisten weltgewandte, klügste aller "Warlords" in Afghanistan … Ahmad Schah Massoud … wurde auch 2001 von Al Kaida in Afghanistan ermordet. ASM ist legendär angesehen in AFG.

Saudi Arabien … is a totally different story in its own.

Naturfreund 064
Leidende Bevölkerung

Die einfache Bevölkerung kann einem nur leid tun.Wenn ich hier immer wieder lese,die wollen es doch nicht anders,kann ich nur sagen,das lässt sich vom schönen und vor den Taliban sicheren Deutschland aus einfach sagen.Ich glaube jedenfalls nicht,das die Menschen dort begeistert sind,hurra,die Taliban kommen wieder.
Demokratie wollen diese Menschen dort angeblich ja auch nicht,weil sie ja so anders gestrickt sind.
Die Taliban,die wollen sicher keine Demokratie.

Moderation
Schließung der Kommentarfunktion

Sehr geehrte User,

die Meldung wurde bereits sehr stark diskutiert.

Entscheidende neue Aspekte, die einer konstruktiven Diskussion förderlich wären, sind nicht mehr hinzugekommen.

Deshalb haben wir beschlossen, die Kommentarfunktion zu schließen.

Die Moderation