Nach der Unwetterkatastrophe in Rheinland-Pfalz. Eine Luftaufnahme von dem Kreis Ahrweiler.

Ihre Meinung zu Flut in Rheinland-Pfalz: Schwere Vorwürfe gegen Ahrweilers Landrat

Mehr als zwei Wochen nach der verheerenden Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz gibt es schwere Vorwürfe gegen den Landkreis Ahrweiler. Es sei präzise gewarnt worden, ohne dass Verantwortliche rechtzeitig reagiert hätten, hieß es in einem Medienbericht.

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145 Kommentare

Kommentare

HalloErstmal2
Dazulernen

Hinterher ist keiner schlauer.
Das ist ja das Problem.

Die Erkenntnis, daß der Fluß dort hoch auflaufen kann, - bei dem vorangegangenem Hochwasser anno dunnemals sicherlich ebenfalls gesammelt -, war mittlerweile wieder verloren gegangen.

Und wenn man jetzt schon (und nicht erst in 120 Jahren) hört, daß die Häuser an genau der gleichen Stelle erneut gebaut werden sollen,
dann wird wohl nicht einmal zeitnah eine Erkenntnis stattgefunden haben.

fathaland slim
14:41, Theaitetos

Sie bringen es sehr gut auf den Punkt.

Schaefer
Daseinsvorsorge.

im Mai 2000 hatten wir in der Eifel ein stärkeres Hochwasser. Dieses Mal kam, eigentlich wie zu erwarten, das Wasser den gleichen Weg. Von der Behörde kam keine Warnung, ist auch nicht nötig, man kennt die Lebhaftigkeit der Verwaltung. Die Feuerwehr hatte keine Sandsäcke, warum eigentlich nicht? Jetzt die Solidarität loben, soll vom Versagen ablenken. Daseinsvorsorge ist eine staatliche Aufgabe.

Sternenkind
Nun ja

War der Klimawandel, kann der Landrat nichts dagegen machen

rjbhome
Eigentlich

Mag ich dies alles nicht mehr hören und es ist auch müddig über die Details der Schuld zu spekulieren. Was aber offenbar wird, ist ,dass in Deutschland auf allen Ebenen der Politik/Verwaltung viel geredet (auf Neudeutsch - kommuniziert) wird aber nichts getan wird, auch offensichtlich in den Didkusdionen um die Schulen unter Corona.
Das gleiche Problrm mittlerweile auch in der Industrie. Vielleicht sollte Bestandteil aller Top Positionen z.b. 2 Tage im Monat Handarbeit an der jeweiligen Badis sein

HalloErstmal2
"Der Klimawandel ist angekommen"

@Emil67

Mit Starkregen, Sturm und Hitze zu argumentieren ist müßig. All das gab es schon immer. Auch verheerende Hochwasser gab es schon immer.
Selbst Klimaveränderungen kennt der Planet. Kann schon sein, daß das ein oder andere etwas anders ist, als vor 1000 Jahren.

Entscheidend ist gewiß, daß der CO2-Gehalt in der Atmosphäre seit Jahrzehnten ansteigt.
Das Problem, daß daraus erwächst, ist nicht bloß ein "Klimawandel", wir ändern die Atmosphäre. Ab 1000 ppm CO2 wirds dann mit dem Atmen schwierig.
Kennen Sie die "große Sauerstoffkatastrophe" in der Erdgeschichte?

Sie haben vollkommen recht mit ihrer Meinung, aber verharmlosen Sie das Problem nicht.

Krid01
Ich vermag

nicht zu sagen, wer jetzt wo genau versagt hat. Nur das angeblich keiner verantwortlich ist - das glaube ich ganz sicher nicht.
Und nein - die Putzfrau und der Pförtner tragen keine Schuld.

Zufriedener Optimist
Automatisierte Mails?!

Das war Alles an Warnung? Ich bin gespannt auf die Aufarbeitung… Man merkt es ist mal wieder Wahlkampf…
Wie wäre es wenn alle Parteien, Regierung, Bundestag und Bundesrat den Katastrophenschutz mittels eines Gesetzes optimieren? Notfalls auch eben die Zuständigkeiten verändern!

morgentau19

Tagesschau am 20.7. Nach Unwettern: Bund plant Hunderte Millionen an Soforthilfe

15:42 habe ich den folgenden Kommentar verfasst:

"Es gab frühzeitige, exakte Warnungen, die zwingend hätten befolgt werden müssen.

Hier haben Behörden versagt!

Das Personal wird für Ausnahmesituationen geschult und bezahlt, dass sie ihren Dienst für die Sicherheit der Bürger sorgen, dass solche Unglücke mit vielfachen Toten nicht geschehen.

Eine Warnung, eine gezielte Evakuierung und kein Mensch hätte sein Leben lassen müssen!"

Danach wurde mir nachgesagt, ich würde schwadronieren....u.m.

WernerF
Sich selber hinterfragen

Ich bin selber Teil eines Krisenstabes und gebe ehrlich zu, dass ich vermutlich nicht 100 prozentig auf eine Katastrophe vorbereitet bin falls es mich selbst betrifft. Wer kann das schon von sich behaupten und wer hätte aufgrund einer Email SMS oder ähnliches sein Haus verlassen? Eine Evakuierung muss angeordnet und durchgesetzt werden! Wer traut sich das? Falls es unnötig war, möchte ich die Presse nicht hören!
Also selber an die Nase fassen, helfen und dazulernen, mehr kann man nicht machen.

P.S. Atomkraftwerke mit Notstromaggregaten zu ersetzen ist ungefähr so als mit einem Feuerzeug ein Kohlekraftwerk zu ersetzen

Sternenkind
Re Fathaland

Höchste Niederschlagsintensität: 126,0 mm
fielen am 25.05.1920 bei Füssen (Allgäu) in 8 Minuten. Ok?

morgentau19
14:54 von fathaland slim

>>Nach dem Lesen aller Kommentare möchte ich noch einmal ganz deutlich auf eine Tatsache hinweisen:

Es fielen großflächig innerhalb kurzer Zeit erheblich mehr als hundert Liter Wasser pro Quadratmeter auf die Erde.

So etwas gab es in Deutschland noch nie.<<

Das stimmt nicht!

>>Eine solche Katastrophe ist nicht beherrschbar. <<

Das hat auch keiner behauptet.

Nach der Warnung hätten entsprechende Maßnahmen (Evakuierung) dazu geführt, dass vielleicht niemand sein Leben hätte lassen müssen.

Sachschäden können behoben werden...

OrwellAG
Es gibt auch anderes Irreguläres

Es gibt auch noch andere Seltsamkeiten. Man hat den Eindruck, vor Ort ist spät geholfen worden. Ein zentrum von Freiwilligen sei geräumt worden, wo Menschen in einem Landkreis ohne Ärzte (weil die alle güberflutet wurden) jederzeit einen freiwilligen ausgebildeten Arzt aufsuchen konnten, und dann übernahmen die Behörden und die Busse sind nur von 10-16 Uhr besuchbar. Wieso hat man das nicht besser geregelt. Zur Erinnerung: Es gibt auch freiwillige Obdachlosenärzte, das ist alles längst Usus, dass man gwisse auf Ehrenamt basierenden Dienste hat, wo der Staat nicht helfen tut.

fathaland slim
14:54, HalloErstmal2

>>Die Erkenntnis, daß der Fluß dort hoch auflaufen kann, - bei dem vorangegangenem Hochwasser anno dunnemals sicherlich ebenfalls gesammelt -, war mittlerweile wieder verloren gegangen.<<

Nein, war sie nicht.

Über den Hochwasserstand wird an deutschen Flüssen Buch geführt. Auch mittels Markierungen auf Meßstellen.

Deswegen weiß man, daß das Hochwasser diesmal etwa doppelt so hoch wie der bisherige Höchststand war.

Genaueres weiß man allerdings nicht, da die jahrhundertealte Meßstelle ebenfalls den Fluten zum Opfer fiel und weggerissen wurde.

fathaland slim
15:26, derdickewisser

>>@fataland, 14.54
Dass die "Wälder auf der nicht weinbautauglichen Ostseite" des Rheintals "weitgehend abgestorben" seien, ist Unfug.
Aber das passt freilich ins Weltbild: dann ist der Starkregen ein Phänomen des Klimawandels (was so auf keinen Fall begründbar ist) und wir müssen alle die Grünen wählen. Durchsichtiges Manöver.<<

Ich bin die Rheintalbahnstrecke letztes Jahr mehrfach gefahren, mit offenen Augen. Der Anblick war schrecklich.

Was ich behaupte, ist kein Unfug.

Wahlkampf mache ich hier auch nicht.

Außerdem wähle ich die Linke.

Sternenkind
Nun ja

Höchste Niederschlagsintensität: 126,0 mm
fielen am 25.05.1920 bei Füssen (Allgäu) in 8 Minuten. 1920? Wie kann das sein? Ach ja das war dann ja wieder Wetter, ganz wie es gerade passt.

fathaland slim
15:22, morgentau19 @14:54 von fathaland slim

>>“Es fielen großflächig innerhalb kurzer Zeit erheblich mehr als hundert Liter Wasser pro Quadratmeter auf die Erde.

So etwas gab es in Deutschland noch nie.“

Das stimmt nicht!<<

Dann nennen Sie bitte ein Beispiel für ein vergleichbares Ereignis. Ich nehme dann meine Behauptung gern zurück.

Lokal eng begrenzte Ereignisse am Alpenrand akzeptiere ich allerdings nicht.

>>“Eine solche Katastrophe ist nicht beherrschbar.“

Das hat auch keiner behauptet.

Nach der Warnung hätten entsprechende Maßnahmen (Evakuierung) dazu geführt, dass vielleicht niemand sein Leben hätte lassen müssen.<<

Die Warnung galt für ein Gebiet, in dem mehrere Millionen Menschen leben.

Wie hätten Sie die innerhalb weniger Stunden evakuiert?

fathaland slim
15:21, Sternenkind

>>Re Fathaland
Höchste Niederschlagsintensität: 126,0 mm
fielen am 25.05.1920 bei Füssen (Allgäu) in 8 Minuten. Ok?<<

Ein eng begrenztes lokales Ereignis. So was gibt es gerade am Alpenrand öfters mal.

Ich schrieb aber was von „großflächig“.

draufguckerin
Durchsagen über Funk und Fernsehen

Mal unabhängig davon, was vielleicht vom Landrat versäumt wurde: Wenn in Norddeutschland ein Hund oder eine Kuh auf der Autobahn ist, informiert der NDR Verkehrsfunk ganz Norddeutschland darüber.
Das gleiche wünsche ich mir auch für den Katastrophenfall, sei es eine Flutwelle, ein Brand oder sonst ein bedrohliches Ereignis. Woran scheitert das? Bzw: Woran ist das gescheitert?
Ich meine, in dem Fall wäre eine dringliche Durchsage, auch mit dem Zusatz: "Bitte warnen Sie auch ihre Nachbarn." o. ä. erforderlich gewesen.

Löwe 48
Lernen

Aus Fehlern noch dazu wenn sie solche Katastrophale Folgen die auch Menschenleben gekostet haben müssen wir immer wieder lernen. Deshlab ist es richtig das ganz auf zu arbeiten und daraus die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen.
Mit Häme nach dem Motte die da oben kriegen es ja doch nicht hin ist niemand geholfen. Klare Fehlverhalten wenn es sie gegeben hat müssen aber auch Folgen haben bei jedem der sich rechtlich fahrlässig oder gar vorsätzlich verhält auch wenn es Landräte betrifft.
Eines ist aber auch klar der Traum wir könnten uns eine zu 100 % sicher Welt schaffen wird nie in Erfüllung gehen. Die Natur hält sich nicht an unsere Gesetze und Regeln sonder hat ihre Eigenen.

Nettie
Die genauen Gründe, seien sie auf technisches oder menschliches

Versagen zurückzuführen, müssen noch genau geklärt werden, um sie in Zukunft ausschließen zu können, feststehen dürfte aber jetzt schon, dass das Ausmaß der Tragödie und der Schäden durch das Zurückhalten bzw. das Unterbleiben der unverzüglichen(!) Weiterleitung von elementar wichtigen Informationen vergrößert wurde.

nie wieder spd
@ um 14:56 von fathaland slim

Nahezu jeder Politiker, vom Stadtrat bis zum Bundeskanzler, tritt zur Wahl an, weil er/sie/es Verantwortung tragen will. Auch darin sind deren höhere Gehälter begründet. Das gilt auch für einen Landrat.
Dann sollen sie diese Verantwortung auch gefälligst tragen und sich hinterher nicht mit billigen Allgemeinplätzen herausreden.
Aber vielleicht sollten wenigstens Lokalpolitiker vor ihrer Wahl eine umfassende Prüfung in Heimatkunde ablegen müssen. Dann hätte der für das Ahrtal zuständige sich jederzeit an frühere Ereignisse erinnern können müssen.
Köpfe müssen da sicherlich nicht rollen.
Aber Verantwortung tragen sollte auch im
negativen Sinne selbstverständlich sein für gewählte Politiker. Denn das ist ein wichtiger Bestandteil ihres Jobs.
Auch wenn es im Ernstfall von denen immer ganz anders gesehen und von Medien ebenfalls gerne vergessen wird.

Sternenkind
Nun ja

777 l/m² Regen gab es im Mai 1933 um Lindau - der deutschlandweite Monatsrekord. 1933? Alles sehr seltsam aber halt war da nicht was 1933? Evtl. Ein Vor-Klimawandel.

Vaddern

nikioko I Theaititos I Tada I fathaland slim I HalloErstmal2
Ich möchte einfach mal danke sagen, dass Sie den Artikel kritisch hinterfragen und sachlich einordnen.
Von der als Tatsachen hingestellten Sicht des Frank Roselieb bis zur menschlichen Natur, abgestumpft auf Warnungen zu reagieren.

lucky_eddie
Spätestens mit Pegelausfall Altenahr

Spätestens mit dem Ausfall des Pegels einige Kilometer flußaufwärts in Altenahr, der seinen letzten Wert von 575cm um 20:45 Uhr abgesetzt hatte, hätten doch alle Alarmglocken läuten müssen, auch in Bad Neuenahr in der Kreisverwaltung.

Die Frage ist allerdings: Auf welchem "Dienstweg" hätte der dortige Krisenstab davon Kenntnis erlangen "müssen"?

Erschreckend ist, daß die zahlenmäßige Mehrheit der Todesfälle im Ahrtal wohl im Bereich Bad-Neuenahr-Ahrweiler und Walporzheim aufgetreten ist; also genau dort, wo es am längsten Zeit gehabt hat für eine "rechtzeitige" Evakuierung.

Als Landrat könnte ich jetzt nicht mehr ruhig schlafen.

draufguckerin
@ morgentau19 um 15.18 Uhr, Tagesschau am 20.7.

"15:42 habe ich den folgenden Kommentar verfasst:
"Es gab frühzeitige, exakte Warnungen, die zwingend hätten befolgt werden müssen.
Hier haben Behörden versagt!"

Sie haben völlig recht. Aber nicht nur die Behörden (wer immer damit auch gemeint ist) haben versagt. Einerseits sind in Organisationen wie Feuerwehr, THW ... hierarchische Befehlsstrukturen sicherlich erforderlich, um koordiniertes Handeln zu gewährleisten. Andererseits sehen wir aber hier, dass diese Strukturen versagen, wenn die obere Ebene pennt. Da muss mehr Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein her.
Das gilt übrigens für alle Behörden und genauso für die ör Sender, von denen ich ebenfalls erwartet hätte, dass sie im Notfall die Bevölkerung warnen.
Ich habe gelesen, dass ein einziger Pfarrer die Menschen gewarnt hat, indem er Sturm geläutet hat.
Ich mag mir gar nicht ausdenken und kann es mir auch nicht vorstellen, dass wir in Norddeutschland im Falle eine Deichbruches nicht "aus allen Kanonen" gewarnt würden.

Marmolada
15:22, morgentau19 @14:54 von fathaland slim

Es gab z.B. die Magdalenflut von 1342.

Klassische 5b Tiefdruckwetterlage. Immense Niederschläge und Überschwemmungen von West- über Ostfrankreich über Deutschland bis Böhmen. Dazu in der Provence und in Norditalien.

Der Main bei Würzburg + 10 m, in Frankfurt am Main stand das Wasser auf dem Römerberg (Rathausbereich).

Zahlreiche Orte in den Flussauen (Überschwemmung) und im Mittelgebirge (Hangrutschungen) wurden verlassen (Wüstungen). FUndamente dieser verlassenen Siedlungen sind noch zu finden.

Wanderfalke
@Zufriedener Optimist - 15:18

"Wie wäre es wenn alle Parteien, Regierung, Bundestag und Bundesrat den Katastrophenschutz mittels eines Gesetzes optimieren? Notfalls auch eben die Zuständigkeiten verändern!"

Das mit den Zuständigkeiten ist ein echtes Trauerspiel in unserer Republik.

Wiederholt muss man feststellen, dass die Kette: Bund - Land - Kommune in wichtigen Angelegenheiten nicht schlüssig funktioniert wenn es eigentlich "in einem Guss" geschehen müsste.

Zu den Beschwörungsformeln, wie gut sich unser föderales System bewährt hat gehört endlich mal der Aufriss, wo es deutliche Mängel hat:

- die bundesweite Vernetzung der Gesundheitsämter ist nicht möglich
- Beschaffungsmanagement und Koordination im Katastrophenfall nicht schlüssig
- Warnung der Bevölkerung im Katastrophenfall ungeprüft und unklar
- Hilfen werden nicht angefordert weil Kostentragung erst geklärt werden muss

Und jede Stellungnahme dazu endet im gleichen Malefiz zwischen Bund, Ländern und Gemeinden - nein, dafür sind wir nicht zuständig.

Jan Petersen
Am 31. Juli 2021 um 15:46 von draufguckerin (zweiter Versuch)

Wenn in Norddeutschland ein Hund oder eine Kuh auf der Autobahn ist, informiert der NDR Verkehrsfunk ganz Norddeutschland darüber.

Zitat Ende

Ich würde mir allgemein etwas mehr Informationen gerade vom NDR wünschen (immerhin zahle ich meine Rundfunkgebbühren alle ¼-Jahre an genau diese Firma)
Ganz Schleswig-Holstein ist in der medialen Hand eines Verlagshauses, das die Lokalzeitungen vereint und die Informationen hinter einer Paywall versteckt.
Wer informationen möchte, kann nur bei winzigen, nicht-kontrollierten Lokalblättern von Seite zu Seite springen und beim Großen Überschriften lesen.

Auf der Seite von NDR Schleswig-Holstein kommen am Tag etwa 8 neue Artikel aus dem gesamten Bundesland.

Im Katastrophenfall würde der NDR wahrscheinlich den Nachtrock nicht unterbrechen, da er mit irgendeinem anderen Sender zsammengeschaltet ist
(wie es in NRW auch der WDR gemacht hat, statt über die Flut zu informieren).

@frankyboyonline ich stimme Ihnen zu, die 1000-er Begrenzung ist sehr stö

lucky_eddie
Abgestumpft auf Warnungen?

Das mag für den Normalbürger gelten. Ich frag mich allerdings: Hat sich niemand der flußaufwärts gelegenen Verbands- oder Ortsbürgermeister*innen oder Feuerwehrkommandanten/innen mal beim Krisenstab im Kreis gemeldet, Tenor: "Wir saufen hier ab, das Wasser steigt und steigt"?
Wie ist denn die Kommunikation geregelt dabei?
Und wenn keine stattfand: Wozu gabs dann überhaupt einen Krisenstab? Den noch Landesminister Lewentz sogar am frühen Abend noch besucht hatte.

covid-strategie
Doch keine Klimakatastrophe?!

„ "Niemand kann sagen, dass es solche Flutwellen im Ahrtal noch nicht gegeben hat", betonte Roselieb. "Beim Hochwasser vor 200 Jahren waren die Dimensionen etwa noch gewaltiger." Vor 100 Jahren sei es ähnlich gewesen. Zudem sei man frühzeitig gewarnt worden. Aus Sicht des Forschers gibt es deshalb keinen Grund, auf eine Flutwelle wie die jüngste nicht vorbereitet gewesen zu sein.“

Das klingt nach Behördenversagen und nicht nach Klimakatastrophe.

Aber es ist ja Wahlkampf. Da macht sich das besser wenn das Klima Schuld sein soll.

nie wieder spd
@ fathaland slim

Lesen Sie doch bitte mal den Kommentar von @ um 14:58 von Eduart de Machina
Da kann man einen Link finden, der klare Nachweise aufzeigt, dass die Verantwortlichen sehr wohl auch auf dieses Ereignis hätten vorbereitet sein können. Nein! Müssen!
Ohne jede Ausrede!
Eigentlich sogar rauf bis zum Ministerpräsidenten und Innenminister.
So sieht eine klare Bildungslücke aus.

Zille1976
Hinterher schlauer?

An die ganzen User, die hier die Meinung vertreten, es solle nun im Nachgang ein Bauernopfer gesucht werden, und hinterher wäre es ja sehr leicht zu kritisieren und klug daher zu reden:

Hohe Gehälter von Politikern werden immer damit begründet, ein Politiker müsse unbestechlich sein und trage hohe Verantwortung.

Und jetzt wo man mal die Kehrseite dieser Verantwortung kennenlernt, wird man dann in Schutz genommen?

Wenn also der Job eines Politikers effektiv genau so wenig Verantwortung verlangt wie der Job eines Parkraumwächters, dann braucht ein Politiker ja ab sofort auch nur den Mindestlohn.

Gerade im Kreis Ahrweiler wurde 4 Tage vorher schon gewarnt. Da kann man nicht einfach um 15 Uhr das Büro abschliessen und ruhig ins Wochenende gehen. Man muss sich kümmern. Deswegen bekommen Politiker so viel Geld.

Blitzgescheit
Am 31. Juli 2021 um 15:28 von stupid at first

Zitat: „ Ja, so ist das, wenn man keine Ahnung vom Unterschied zwischen Klimatologen und Meteorologen hat. Blitz.......“

Ja, denn das Wetter lässt sich aufgrund einer überschaubarer Anzahl von Eingangsparametern, einer hohen empirischen Wiederholgenauigkeit und der Kürze des Zeitfensters relativ sicher für wenige Tage voraussagen, wohingegen das Klima ein höchstkomplexes, Interdependentes System unterschiedlicher, teils negativ korrelierender Eingangsparameter, weswegen eine Voraussagbarkeit hier deutlich schwieriger ist.

Es ist ungefähr so, als ob man unfähig ist, einen Purzelbaum zu schlagen, dann aber eine akrobatische Figur mit dreifachem Rittberger und fünffachen Salto durchführen möchte.

Bingo.

You got it.

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung
...ttestEineMeinung @31. Juli 2021 um 15:58 von Sternenkind

"777 l/m² Regen gab es im Mai 1933 um Lindau - der deutschlandweite Monatsrekord" [sic!]

Sie sagen es - Monatsrekord.

Nicht binnen weniger Stunden, also was soll das zum Thema beitragen?

fathaland slim
16:10, Marmolada

>>15:22, morgentau19 @14:54 von fathaland slim
Es gab z.B. die Magdalenflut von 1342.

Klassische 5b Tiefdruckwetterlage. Immense Niederschläge und Überschwemmungen von West- über Ostfrankreich über Deutschland bis Böhmen. Dazu in der Provence und in Norditalien.

Der Main bei Würzburg + 10 m, in Frankfurt am Main stand das Wasser auf dem Römerberg (Rathausbereich).

Zahlreiche Orte in den Flussauen (Überschwemmung) und im Mittelgebirge (Hangrutschungen) wurden verlassen (Wüstungen). FUndamente dieser verlassenen Siedlungen sind noch zu finden.<<

Ja, das war ein Jahrtausendereignis. Fast achthundert Jahre her. Niederschlagsmessungen gab es damals allerdings noch nicht. Einige Flutmarkierungen an Bauwerken existieren aber noch.

Vb-Tiefs sind tückisch. Siehe Oderflut. Oder das Elbehochwasser.

Ich habe gerade mal den Wikipediaartikel zum Magdalenenhochwasser überflogen. Sehr empfehlenswert.

Sternenkind
Nun ja

In der Zeit zwischen 1890 und 1945 hatten die Wissenschaftler eine allgemeine Erwärmung des Erdklimas registriert. Die globale jährliche Durchschnittstemperatur stieg in diesem Zeitraum um etwa 0,7 Grad -- in Polnähe wurde es sogar um mehrere Celsiusgrade wärmer.
Dieser scheinbar nur geringfügige Temperaturzuwachs reichte aus, um die Eisfelder, die etwa sechs Prozent der Erdoberfläche zudecken, merklich zu verkleinern: Das Eis an der nördlichen Polkappe nahm um zehn Prozent an Ausdehnung und um 30 Prozent an Dicke ab. in den Hochgebirgen aller Kontinente zogen sich die Gletscher zurück, die Eisberge verharrten auch im Winter weiter nördlich als früher. Quelle: Der Spiegel

draufguckerin
@ Jan Petersen um 16.11 Uhr, Danke

Ich danke Ihnen für Ihren Kommentar. Es freut mich, dass er so "ungerötet" durchgegangen ist. Was Ihre Stellungnahme zum WDR betrifft: Volle Zustimmung.

schabernack
16:13 von Jan Petersen

«Im Katastrophenfall würde der NDR wahrscheinlich den Nachtrock nicht unterbrechen, da er mit irgendeinem anderen Sender zsammengeschaltet ist
(wie es in NRW auch der WDR gemacht hat, statt über die Flut zu informieren).»

Dann muss man halt eine bundesweite Radio-Warnungs-Infrastruktur einrichten, die unabhängig von normalen Radiofrequenzen und Radiosendern ist.

In Japan warnen Sirenen, und Kinder ab Klasse 1 lernen in der Schule, welche Radiofrequenz man nach Sirenenalarm einschaltet. Je nach Ereignis, vor dem zu warnen ist, bzw. zu dem weitere Informationen zu geben sind.

Ist die National Taifun oder Tsunami oder Vulkan-Warnung auf die Frequenz geschaltet. Vor Erdbeben kann man nicht waren, die kommen zu plötzlich für Warnungen. Aber nicht für Verhaltensdurchsagen nach Ereignis.

Deutschland war bisher Abwesenheitsland für größere Naturkatastrophen in kürzeren Zeitabständen. Daher gibt es diese Infrastruktur nicht.

Man richte sie ein + lache nicht über 1 Tag / Jahr Übungen.

nie wieder spd
@ um 16:18 von covid-strategie

Ob dieses Ereignis nun dem Wetter oder dem Klima geschuldet ist, ist sicherlich nicht so einfach festzustellen.
Perfider Fakt allerdings ist, dass der Klimawandel als Grund sogar von den Klimaquerdenkern der Unionsparteien (aber nicht nur) hier gerne zugegeben wird, um sich von der persönlichen Verantwortung zu befreien.
Denn für das Klima, oder gegen die katastrophalen Folgen dessen Wandels, kann Deutschland allein ja ohnehin nichts unternehmen.
Eine häufiger gehörte, dreiste und freche Ausrede in diesen Tagen.

Möbius
Klimawandel

Hat es immer gegeben. Ein bekanntes Beispiel ist die „kleine Eiszeit“ vom 13.-17. Jahrhundert, nach dem Ende der „mittelalterlichen Warmzeit“. Diese Phase war von verheerenden Extremhochwassern und Sturmfluten mit der Folge von Hunderttausenden Toten geprägt, die es seither in dieser Form bis heute nie wieder gegeben hat.

Damit will ich nicht die heutigen Diskussionen über den „Klimawandel“ relativieren, womit der durch die Industrialisierung bedingte Anstieg der Temperatur gemeint ist. Aber manchmal erscheint mir, dass da die Dimensionen verrutschen.

Jemand der aus dem 14. Jahrhundert zu uns mit der Zeitmaschine käme könnte sich vermutlich fragen warum sich heute wegen des Klimas alle so anstellen angesichts der „bis jetzt“ vergleichsweise harmlosen Folgen verglichen mit dem Klimawandel des Spätmittelalters.

E.Cartman
Hatte den Klimawandel 2 Meter hoch im Wohnzimmer stehen

"Die Klima-"Experten", die uns seit Jahren erklären, dass sie die durchschnittliche Welttemperatur in Abhängigkeit vom CO2-Gehalt in der Luft auf die fünfte Stelle hinterm Komma genau voraussagen können, sind aber damit überfordert vorauszusehen, dass es in einem Tal zu einer Flutkatastrophe kommen wird (Indikativ!), wenn dort binnen weniger Stunden 250 Liter Wasser pro qm herunterkommen?"

Oh, die haben das vorhergesagt; wer sich (selber) informiert hat, konnte bereits am Nachmittag auf entsprechenden Apps sehen, das für Altenahr ein Pegel von 7m vorhergesagt war. Die Reaktion der Stadt war ein Lautsprecherwagen der Feuerwehr, der um ca. 16:00 Uhr lasch davor warnte, "in den Keller zu gehen und sich auf Stromausfälle einzustellen". Insgesamt finde ich es auch nicht fair, dass hier die Schuld den Leuten in die Schuhe geschoben wird, die (immerhin mit behördlicher Genehmigung) in der Nähe der Ahr gebaut haben. Es sind z.B. auch Häuser in 300m Entfernung v. Fluss überschwemmt worden.

Vaddern
@Sternenkind I Bild.DirEinDuHä

Da sucht das Sternenkind verzweifelt im Internet nach Niederschlagsrekorden.

Münster, in 7 Stunden 300 l/m2.
2014.
Ach, da gab´s ja schon den Klimawandel, und lokal war es auch,
schade Sternenkind.

Die Verwüstungen in der Eifel sind übrigens auch lokal. Du kannst in einem Dorf wohnen, wo das Leben normal weitergeht und fährst 10 km weiter in das nächste Dorf ... und da steht nichts mehr.

E.Cartman
Hochwasserübungen

Übrigens: Vor dem Hintergrund, das sich mit dem AKNZ ein großes deutsches Katastrophenschutz-Übungszentrum ausgerechnet in BAD NEUENAHR befindet, ist es besonders bitter, dass die Umsetzung in der Realität so... wenig energisch erschien.

LogiJoew
Lack of imagination

Bei der Verarbeitung der Warnungen scheinen Entscheidungsträger dem sogenannten „Lack of Imagination“-Fehler erlegen zu sein. Auf Deutsch: Mangel an Vorstellungskraft. Dieses menschliche Fehlverhalten ist bei der NASA im Rahmen der Aufarbeitung der Apollo 1-Katastrophe ausführlich ergründet und dokumentiert worden.

Wenn irgendetwas Positives aus diesem Ereignis gefolgert werden kann, so ist es die Verwertung der gelernten Erfahrung für bessere Entscheidungen in der Zukunft.

weingasi1
Am 31. Juli 2021 um 15:42 von fathaland slim

Nach der Warnung hätten entsprechende Maßnahmen (Evakuierung) dazu geführt, dass vielleicht niemand sein Leben hätte lassen müssen.<<

Die Warnung galt für ein Gebiet, in dem mehrere Millionen Menschen leben.

Wie hätten Sie die innerhalb weniger Stunden evakuiert?
__
Von den technischen/logistischen Problemen diesbezüglich mal ganz abgesehen, bin ich gar nicht sicher, ob sich die Eifeler Sturköppe überhaupt hätten evakuieren lassen. Bestimmt nicht, bevor ihnen das Wasser Oberkante/Unterlippe gestanden hätte. Frühzeitig hätte man die nur zwangsevakuieren können.

nie wieder spd
@ um 16:10 von Wanderfalke

Mittlerweile habe ich die Vermutung, dass der Föderalismus nur deshalb eingeführt wurde, um jegliche politischen Verantwortungsträger von jeder Verantwortung zu befreien.
Bei der nachlässigen und tröddeligen Pandemiebewältigung klappt das bis zum heutigen Tage ganz gut.
Bei der Bewältigung der Flutfolgen wird das auch funktionieren.
Wetten?

Möbius
Diese Debatte über Katastrophenwarnungen nimmt skurrile Züge an

Solche Ereignisse wie im Ahrtal sind extrem selten. Das letzte Mal dort war vor 200 Jahren (1804), davor anno Domini 1601.

Das Deutschland insgesamt von Naturkatastrophen mit mehr als Sachschäden betroffen ist, ist auch ziemlich selten: das letzte mir bekannte Beispiel war 1962 (Sturmflut Hamburg).

Es ist sehr schwer über Jahrzehnte oder gar Generationen hinweg eine Warninfrastruktur aufrecht zu erhalten, technisch, organisatorisch und personell.

In Japan ist das zT anders. Was aber daran liegt dass das nächste Große Erdbeben in Tokio kommen MUSS, so sicher wie die Wiederkehr des Halleyischen Kometen. Genauso ist es mit dem erwarteten neuerlichen Ausbruch des Vesuv in der Region Neapel. Es gibt sehr detaillierte Katastrophenpläne dort und Protokolle, die im Krisenfall nur abgearbeitet werden müssen.

Dies alles gab es in der Eifel nicht.

Eine andere Frage ist, ob man in Deutschland Standards definieren sollte, wie mit solchen akuten Ereignissen umzugehen ist.

Jan Petersen
@Am 31. Juli 2021 um 16:42 von schabernack

Dann muss man halt eine bundesweite Radio-Warnungs-Infrastruktur einrichten, die unabhängig von normalen Radiofrequenzen und Radiosendern ist.

Zitat Ende

Mein Reden, ich stimme zu.

Immerhin geht es um Katastrophen, da kann der Strom (und somit auch das Handynetz) weg sein, da kann der Küster auf dem Weg zur Brandglocke einen Ast auf den Kopf bekommen, da kann der Pegelmesser mal einwach weggespült werden und keine Daten mehr liefern und Retter von außen kommen erstmal wegen unter-/weg-gespülter Straßen oder Brücken nicht durch usw.

Hier in SH läuten jeden Samstag um 12°° die Sirenen und wenn Eine mal "nicht tut", dann ist hier Kirmes. Und das ist gut so.

Hier wäre Starkregen fatal: wir haben nur bei Niedrigwasser (ugs. Ebbe) eine Abflußmöglichkeit, wenn der Meeresspiegel buten noch höher ist, als binnen die Flut, bleibt nur warten, ein Boot besitzen und beten.

@Am 31. Juli 2021 um 16:37 von draufguckerin
1x rot, 1x grün, deshalb "zweiter Versuch" :-)

Vaddern
@covid-strategie um 16.18 Uhr

Das hat ein Forist doch schon sehr schön verdeutlicht.
Der höchste Stand der Ahr lag bis vor 3 Wochen bei 3,70 m, jetzt bei 7 m.
Die Dimensionen, die Herr Roselieb anspricht, können also nur die Auswirkungen sein, aber nicht die Ursachen.
Soll heißen, ein Hochwasser von 3,70 m hat vor 200 Jahren so große Verwüstungen hinterlassen. Das würde ein Hochwasser von 3,70 m heute nicht mehr. Vielleicht war man daher nicht darauf vorbereitet, weil niemand an eine Scheitelhöhe von 7 m geglaubt hat.
Klingt doch eigentlich logisch, wenn man mal mit Logik und ohne vorgefasste Meinung herangeht.

Sternenkind
Danke Vaddern

Münster, in 7 Stunden 300 l/m2. 2014. @ fatherland hat der Vaddern gefunden. Auch nur eng begrenzt oder eher großräumig? Sicher keine Bergregion

Möbius
Den Landrat trifft (vermutlich) keine Schuld

Man hat die Lage offenbar falsch eingeschätzt. Das ist nicht justiziabel. Jedem hätte das passieren können. Wer denkt in der heutigen Zeit schon daran, dass ganze Häuser komplett mit Mann und Maus weggeschwemmt werden!

Eine ganz andere Frage ist die moralische Verantwortung. Es sind ja leider ganze mehrköpfige Familien mit Kindern ausgelöscht worden. Die Opfer wurden zT im Schlaf überrascht. Und hätten nicht viele Betroffene aus Selbsterhaltungstrieb so beherzt gehandelt, wäre die Opferzahl eventuell in die Hunderte gegangen.

Eine Lehre daraus ist, dass im Falle wirklicher Katastrophen auch auf die sonst übergenauen deutschen Behörden in punkto Daseinsvorsorge kein wirklicher Verlass ist.

Wäre ich der Betroffene Landrat, mich würde das Schicksal der Opfer seelisch quälen.

nie wieder spd
@ um 16:16 von Zuschauer49 Louis2013

Nein, soo alt ist Herr Pföhler natürlich nicht.
Aber das ist doch kein Grund, sich als verantwortungsbewusster Politiker nicht auszukennen.
Allein hier und heute gab es mindestens 2 gute Links, eine ganze Litanei von Berichten über Flutereignisse im
Ahrtal historisch belegen.
Auch ein 1958 geborener Politiker ist nicht zu alt um sich per Internet umfassend über seinen Wahlkreis informieren oder hat seine Leute dafür. ZB im Krisenstab.
Es gibt für dieses Versagen keine Ausrede. Aber natürlich gibt es die auch nicht für die bedauerlichen Menschen, die dort ihr Haus gebaut hatten oder gar erneut dort bauen wollen.

DeHahn
Der Prügelknabe

Gratulation! Endlich hat man einen Prügelknaben, an dem sich der ganze Frust und die Wut entladen kann!
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Hat schon irgendjemand in der Regierung Maßnahmen gegen die Be-/Zersiedelung des Landes, Versiegelung und riedige Insektenschutzmittelfelder sowie Sauställe mit 10.000 Tieren nachgedacht? Ist mir jedenfalls noch nicht aufgefallen. Nein, immer los auf den Landrat, dann ist das alles schnell wieder vergessen!

draufguckerin
um 16:59 von Möbius, Standards für Warninfrastruktur

"Solche Ereignisse wie im Ahrtal sind extrem selten. Das letzte Mal dort war vor 200 Jahren (1804), davor anno Domini 1601.
Das Deutschland insgesamt von Naturkatastrophen mit mehr als Sachschäden betroffen ist, ist auch ziemlich selten: das letzte mir bekannte Beispiel war 1962 (Sturmflut Hamburg).
Es ist sehr schwer über Jahrzehnte oder gar Generationen hinweg eine Warninfrastruktur aufrecht zu erhalten, technisch, organisatorisch und personell.
Eine andere Frage ist, ob man in Deutschland Standards definieren sollte, wie mit solchen akuten Ereignissen umzugehen ist."

Ja, da muss etwas geschehen. Als im letzten September Probealarme stattfinden sollten, stellte sich z.B. in Bremen heraus, dass es kaum noch funktionierende Sirenen gibt. Wer verantwortet das? Der Bürgermeister?

Wer hat schon nachts eine Warn-App an? Im Falle einer Katastrophe (z.B. Deichbruch) brauchen wir koordinierte Maßnahmen unter der Leitung der Kommune: Sirenenalarm, Feuerwehr, Polizei, Kirchenglocken ...

frankyboyonline
Am 31. Juli 2021 um 17:00 von Vaddern

Sie haben etwas falsch verstanden. 3,70 ist das Hochwasser von 2016, die von 1804 und 1910 waren höher. Den Pegel Altenahr gibt es noch gar nicht so lange. Entscheidend sind diverse Hochwassermarken und Bilder.

https://tinyurl.com/3s5w7pka
https://tinyurl.com/4958sw38

Und die Schäden sind heute größer, nicht kleiner, weil die Sachwerte höher sind. Man lebte früher mangels techn. Möglichkeiten mit den Naturgewalten und zog sich halt davor zurück.

Und Ihren Wortwahl "mit Logik und ohne vorgefasste Meinung" würde ich mir nochmal überlegen.

Klabautermann 08
In welcher Behörde

werden um 21:00Uhr E-Mails gelesen? Außer Polizei und Feuerwehr ist doch um solch eine Uhrzeit keine Behörde mehr "Online". Außerdem muß die Mail auch noch den Richtigen Mitarbeiter erreichen, der sie nicht gleich löscht, weil sie nicht unmittelbar in seinen Aufgabenbereich fällt.

Account gelöscht
16:18 von covid-strategie

< Das klingt nach Behördenversagen und nicht nach Klimakatastrophe. >
Beides ist wohl zutreffend.

< Aber es ist ja Wahlkampf. Da macht sich das besser wenn das Klima Schuld sein soll. >

Dass ein Mitglied der CDU, nämlich der Landrat schuld ist, kann in Wahlkampfzeiten auch eine Rolle noch spielen.
Wie man weiß, ist für die CDU der Klimawandel nicht sooo wichtig und daher hat man vor dem Unwetter auch nicht geglaubt, dass es so extrem werden kann.

HalloErstmal2
"Erkenntnis alter Hochwasserstände"

@fathaland slim

Die vermerkte Information, daß es ähnliche Hochwasserstände früher gab, ist leider keine Erkenntnis.

Zwischen Information und Erkenntnis liegt die Interpretation. Ihre Kommentare hier sind stets differenziert, ich bin zuversichtlich, daß Sie verstehen, was ich meine.

draufguckerin
Schande - keine Warnungen an die Bevölkerung

Nochmals meine Frage und meine Schelte: Warum haben ör Sender keine dringenden Warnungen gesendet, halbstündlich oder mindestens stündlich? Ich meine damit keinen Klima-/ Schlechtwetterbericht sondern dringende Warnungen, z.B: "Auf den Raum ... rollt eine Flutwelle zu. Bitte bringen Sie sich in Sicherheit, verlassen Sie das Gebiet um ... und informieren Sie Ihre Nachbarn. Dies ist eine Katastrophenwarnung."
Nichts dergleichen gab es.

Muss so eine Warnung, wenn es um Leben und Tod geht, erst von unten nach oben, und dann wieder von oben, von Intendanten bis zum Diensthabenden genehmigt und durchgetrommelt werden? Bei Summen, die bei den Öffentlich-Rechtlichen verdient werden, erwarte ich mehr Engagement.

Ich selbst wohne auch am Wasser. Nicht direkt, sondern ein paar km entfernt. Im Falle eines Deichbruchs wären wir hier dran. Würde dann bei Radio Bremen mit den Warnungen auch gewartet, bis die Herrschaften aufgestanden sind?

nie wieder spd
um 16:50 von E.Cartman

„Vor dem Hintergrund, das sich mit dem AKNZ ein großes deutsches Katastrophenschutz-Übungszentrum ausgerechnet in BAD NEUENAHR befindet, ..“
Da kommt ja ein Armutszeugnis nach dem anderen zutage und man ist nur noch Fassungslos.

Account gelöscht
16:10 von Wanderfalke: Förderalismus ist vielbenutzte Ausrede

< Das mit den Zuständigkeiten ist ein echtes Trauerspiel in unserer Republik.

Wiederholt muss man feststellen, dass die Kette: Bund - Land - Kommune in wichtigen Angelegenheiten nicht schlüssig funktioniert wenn es eigentlich "in einem Guss" geschehen müsste. >

Wie oft haben sich Verantwortliche hinter dem "Förderalismus" versteckt?
Ich war früher nicht gegen den Förderalismus.
Doch die Pandemie wie auch diese Katastrophe zeigten, dass wir uns damit in sehr wichtigen Angelegenheiten blockieren.
Sobald eine Zusammenarbeit nötig ist, sobald mehr als eine Zuständigkeit besteht, klappt nichts mehr.
Ich glaube daher, dass wir mit einem zentralistischen System besser fahren würden.
Man kann das doch sicher ändern - wenn man denn will. Eine Änderung hätte zur Folge, dass einige Entscheidungsträger dann wirklich gefordert werden.
Daher vermute ich, dass eine Änderung bei uns nie erfolgen wird. Dann jeder, der dann mehr tun müsste, wird dagegen sein.

dr.bashir
Der Mensch vergisst gerne

Wenn die Flut erst mal wieder lange genug her ist, wird es laufen, wie bei uns in Bayern. Gegen Flutpolder wird gekämpft und gegen neue Sirenen prozessiert, weil die Lärm machen.

Und wie viele Leute ihr Haus bei einer Warnung wirklich verlassen hätten, frage ich mich ernsthaft. Die meisten hätten sich wohl so etwas nicht vorstellen können und sich eher im Baumarkt noch eine Pumpe für den Keller gekauft. Keine Warnung hätte so konkret sein können wie etwa „dieses Haus wird einstürzen.

Übrigens sind in Neapel auch viele Gebiete gegen die Katastrophenpläne bebaut worden. Da waren die Grundstücke billiger.

HalloErstmal2
"Klimawandel hat es schon immer gegeben"

@Möbius

Da haben Sie recht.

Das Wort "Klimawandel" ist auch falsch gewählt.
Wir haben einen "Atmosphärenwandel", wir verändern die Gaszusammensetzung der Luft, die wir atmen.

Aber selbst die Atmosphäre hat sich im Laufe der Zeit stark verändert, z.B. bei "der großen Sauerstoffkatastrophe".

Eine weitergehende Veränderung der Atmosphäre sollten wir nicht ausprobieren.
Wir atmen jetzt schon deutlich andere Luft, als zu dem Augenblick unserer Geburt.
Das geht zu schnell.

nie wieder spd
@ um 16:31 von Zuschauer49

Es gibt ein „Ahrwiki“?
Im Ernst?
Und da sind diese Ereignisse aus den letzten 6-700 Jahren verzeichnet?
Wenn das stimmt, müßten sämtliche politischen Verantwortlichen wenigstens vor Gericht landen.
Und zwar wirklich vor Gericht und nicht vor einem Untersuchungsausschuss, in dem die eine Krähe der anderen kein Leid antut.

HalloErstmal2
"Der Mensch vergisst gerne"

@dr.bashir

Vielleicht sollten wir zur Erinnerung und Warnung ein "Katastrophenmuseum" einrichten.

Ob das wohl die Menschen in 200 Jahren darauf vorbereiten könnte?

Vielleicht sind wir die erste Generation, die die Möglichkeit hat, es in Bild und Ton für eine derartige Zeitdauer festzuhalten.

nie wieder spd
@ um 17:33 von Klabautermann 08

Zum lesen solcher Emails in Katastrophenlagen gibt es Krisenstäbe.
Und die hätten ja massig Zeit gehabt, im Vorfeld zusammenzutreten und das Lesen von Emails zu delegieren.

weingasi1
Am 31. Juli 2021 um 17:43 von Margitt.

Ich glaube daher, dass wir mit einem zentralistischen System besser fahren würden.
Man kann das doch sicher ändern - wenn man denn will. Eine Änderung hätte zur Folge, dass einige Entscheidungsträger dann wirklich gefordert werden.
Daher vermute ich, dass eine Änderung bei uns nie erfolgen wird. Dann jeder, der dann mehr tun müsste, wird dagegen sein.
___
Unsinn. Die, die dagegen sind, sind ausnahmslos in den Ländern zu suchen. Zum Beispiel bei jedem Landtagsabgeordneten, der dann nämlich seinen Job los wäre. In einigen Bereichen ist eine Dezentralität auch durchaus wünschenswert. Aber es ist ja nicht einmal möglich Bremen und Niedersachsen oder Berlin und Brandenburg zusammen zu legen, obwohl das nun wirklich sinnvoll wäre.

Forengeschwätz
@ HalloErstmal2

"Klimawandel hat es schon immer gegeben"

Der menschengemachte Klimawandel hat in 200 Jahren schon mehr geändert als die Natur in 200.000 Jahren.

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