Bürgemeister Sam Liccardo während einer Trauerfeier für Opfer von Waffengewalt in san Jose

Ihre Meinung zu Waffenbesitzer in San Jose sollen für Opfer von Waffengewalt zahlen

Die kalifornische Stadt San Jose zahlt jedes Jahr mehr als 40 Millionen Dollar für die Auswirkungen von Waffengewalt. Das Geld will der Bürgermeister von den Waffenbesitzern zurückfordern - unter anderem über eine Gebühr. Von Nils Dampz.

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Kommentare

paganus65
um 13:35 von Shuusui

"Pro Kopf gibt es in der Schweiz mehr Waffen als in den USA, aber deutlich weniger Waffengewalt.
Die Verfügbarkeit von Waffen in einem Land steht also nachweislich in keinem direkten Zusammenhang zur Waffengewalt in einem Land, leistet also keinen wesentlichen Beitrag dazu, dass die USA "kein wirklich sicheres Land" sind."

Gerade wollte ich genau dies schreiben.
Die Verfügbarkeit von Gabeln fördert auch nicht die Fettleibigkeit.

Die USA haben ein Friedensproblem. Die Ursachen sind sicher sehr komplex. Ich maße mir nicht an, sie zu durchschauen. Aber sie zu durchschauen wird einen Blick in die Historie und die Soziologie der Gegenwart gleichermaßen erfordern.

Extremisten und Populisten fordern immer die schnelle Bestimmung eines Schuldigen.
In diesem Falle der legale Waffenbesitzer, an anderer Stelle die Pharmaindustrie.
So kann man schnell vom eigentlichen Thema ablenken, das heißt: Wir sind eine unfriedliche, zerrissene, leidende Gesellschaft!

Olivia59
@13:35 von Shuusui

>> Olivia: Doch hier kann man wohl recht zielsicher sagen, dass die riesige Menge an verfügbaren Waffen einen wesentlichen Beitrag dazu leistet, dass die USA "kein wirklich sicheres Land" sind.<<

Das ist eine leicht zu widerlegende Falschbehauptung.
Pro Kopf gibt es in der Schweiz mehr Waffen als in den USA, aber deutlich weniger Waffengewalt.
Die Verfügbarkeit von Waffen in einem Land steht also nachweislich in keinem direkten Zusammenhang zur Waffengewalt in einem Land, leistet also keinen wesentlichen Beitrag dazu, dass die USA "kein wirklich sicheres Land" sind."

Widerlegt ist eine Korrelation zwischen Waffenmenge im Umlauf und Waffeneinsatz in Form von verbrecherischer Gewalt damit noch nicht. Aber es gibt wohl generell keine wissenschaftlich fundierte Untersuchung dazu.
So vom gesunden Menschenverstand her liegt es aber nahe zu denken, dass es für jemanden der gerade "durchknallt" praktisch ist, wenn er eine Schusswaffe zur Hand hat, mit der er erheblich mehr Schaden anrichten

paganus65
Hürden für Waffenbesitz = Sicherheit???

Vor einigen Jahren las ich mir die aktuelle polizeiliche Kriminalstatistik durch.
Darin wurde für Deutschland ausgewiesen, daß ca 94% der Tötungsdelikte ganz ohne Schußwaffen begangen worden waren.

Solle man ds Land durch Waffengesetze sicherer machen, so müsste man erklären, warum die verbliebenen 6% der Tatentschlossenen nicht in der Lage seien, ihren Tatentschluß in der Art umzusetzen wie die 94%, die auch keine Buffn brauchen.

Das Argument ist an den Haaren herbeigezogen.

Wichtiger ist die Frage, welche Werte in einer Gesellschaft gelebt werden.
Siehe da: Neueste Info aus HR-Info von gestern: Seit 2015 ist die Gewalt in D zurückgegangen. Offensichtlich ist unserer Kultur übereingekommen, daß Gütigsein besser ist als draufhauen. Tja, ich wollte Merkels "Wir schaffen das!" nicht glauben. Heute sehe ich: Es war richtig.
Das müssen sich die Amis fragen: Woran glauben wir? An Gütigsein oder an den persönlichen Erfolg?

paganus65
Normative Kraft des Faktischen

In den USA gibt es, wie überall auf der Welt, eine unübersehbare Anzahl von Schußwaffen.
Die Dinger halten locker 120 Jahre.
Also: welchen Gesetz der Welt fängt die Dinger wieder ein? Und das in einem Land, in dem es nichtmal eine Einwohnerregistrierung gibt?
Also: Eine Luftnummer das ganze.

Das ist, wie denn man Narkosemittel verbieten will, um Drogentote zu verhindern... oops... da war doch die Fentanyl-Debatte. Genau das. Fentanyl ist ein geniales Medikament. Aber es wurden Verbotsphantasien in den USA gesponnen und auf der Straße auf Transparenten rumgetragen.

Nochmals: Bringt euch selber bei, liebe Amis, daß es toll ist, sozial zu sein, in einer solidarischen Gesellschaft zu leben, füreinander Lasten zu tragen, auch mal ne idiotisch hohe Flüchtlingszahl reinzulassen und für die zu sorgen! Dann habt Ihr auch irgendwann so geringe Tötungsdeliktzahlen wie wir oder die Schweizer.

saschamaus75
@13:35 von Shuusui

>> Das ist eine leicht zu widerlegende
>> Falschbehauptung.
Ich versuch es trotzdem mal. -.-

>> Pro Kopf gibt es in der Schweiz mehr
>> Waffen als in den USA, aber deutlich
>> weniger Waffengewalt.
Der Unterschied:
* Schweiz: hauptsächlich Gewehre
* USA: hauptsächlich Pistolen
Erkennen Sie den Unterschied? oO

paganus65
um 14:01 von Olivia59

"Widerlegt ist eine ...damit noch nicht. Aber es gibt wohl generell keine wissenschaftlich fundierte Untersuchung dazu.
So vom gesunden Menschenverstand her liegt es aber nahe zu denken, dass es für jemanden der gerade "durchknallt" praktisch ist, wenn er eine Schusswaffe zur Hand hat, mit der er erheblich mehr Schaden anrichten"
Na ja... vom ersten Affekt her scheint das Einleuchtend.
Es gibt dazu Studien, die in UK gemacht wurden, nachdem dort der Legale Kurzwaffenbesitz praktisch abgeschafft worden war nach dem Dunblane-Attentat.

Ernüchternd hoch zehn. Die Waffenrechtsverschärfung hat die Tötungszahl nicht beeinflußt.

Nicht alles, was "einleuchtend scheint" ist auch so.
Übrigens ist oft das Tatwerkzeug des "gerade durchknallenden" die Essgabel oder ein Handwerkzeug.
In Würzburg war es ein Küchenmesser aus dem Regal eines Supermarktes.
Gewalt verhindern erfordert mehr, als ein populistisches Verbot. Es fordert uns alle, ständig. Und diese Verantwortung werden wir nicht los.

paganus65
um 14:20 von saschamaus75

Der Unterschied:
* Schweiz: hauptsächlich Gewehre
* USA: hauptsächlich Pistolen
Erkennen Sie den Unterschied? oO

Ja: Bei ner Pistole muß ich näher ran. Beim Gewehr reichen 700m.

Die USA erheben die Konkurrenz zum allgemeinen Prinzip der Gesellschaft.
Die Schweiz den Konsens.
Erkennen Sie den Unterschied?

In den USA ist der Zugang zum Gesundheitssystem nur für wenige. In der Schweiz für alle. Erkennen Sie den Unterschied?

In den USA soll der Markt die Gesellschaft leiten. In der Schweiz führt die Gesellschaft über das Mittel der Konsenskultur den Markt.
Erkennen Sie den Unterschied?

Es ist leicht, sich ein einzelnes Puzzleteil rauszupicken, und dann zu rufen "Ich kenn das ganze Bild!"

Ich habe einige Puzzleteile dazugeworfen, die mir für das Gesamtbild relevant erscheinen.
ICH kenne die Lösung nicht. Nicht mal annähernd kenne ich das Gesamtbild.

Und wieder: Geld soll das Problem bei den Amis "lösen". Geld ist Teil des Problems.
Aber andere Ansätze wären für die "Kommunismus".

Klartexxter
Sippenhaft?

Da wird das Pferd von hinten aufgezäumt - Waffenbesitzer in USA, von denen der größte Teil sicher auch nicht als Waffenfanatiker oder Schießwütig bezeichnet werden kann, dürfen jetzt zahlen, wenn einige wenige diese Waffen missbrauchen. Wäre genauso als wenn hier Sportwagenbesitzer eine Sonderabgabe für Opfer von Verkehrsunfällen bei unzulässigen Rennen im Straßenverkehr zahlen müssten. Oder jeder, der ein hoch motorisiertes Motorrad sein eigen nennt, und am Wochenende schön gemütlich und durchaus verantwortlich durch das Land cruist, darf Geld in einen Fond für Verkehrsopfer durch Motorräder zahlen? Absurd! Aber es zeigt, dass auch offensichtlich die regierenden in den USA immer noch nicht, nachdem Trump weg ist, genug Schneid hat, sich mit der NRA (der Waffenlobby) anzulegen. Richtig wäre es, dass man strengere Waffengesetze erlässt, um Missbrauch einzudämmen. Jeden Besitzer dann zur Kasse zu bitten, ist nicht zielführend.

melancholeriker
um 13:31 von Sisyphos3

,,...Ich war noch nie in den USA (werde auch nie hingehen) und habe so meine Probleme das Denken dort (wie in vielen anderen Gesellschaften) zu verstehen..."

Ich werde dort auch nicht hingehen, jedenfalls nicht bevor Winnetou wieder im Sattel ist. Das liegt daran, daß gewisse Formen des gesellschaftlichen Lebens in den US durch Menschen bestimmt werden, die mit meinen Vorstellungen und Grundbedürfnissen nach Mindestanforderungen für ein Leben in Toleranz und Würde nicht kompatibel sind. Von Kultur mag ich garnicht erst anfangen.

Das heißt aber nicht, daß es dort ein ,,Denken" gibt, so pauschal wie Sie das so gerne hier darstellen.

Im Gegenteil sehe ich bei sehr vielen Ihrer Ideen so viele Schnittmengen mit z. B. Ansichten konservativer Amerikaner, daß ich nicht so recht weiß, warum Sie bei Ihren Forschungen, wo wer wie tickt, sich einmal selbst miteinzubeziehen. Ehrlich. Ich weiß wirklich nicht, wen Sie manchmal mit ,,Wir/uns" meinen.

Die Mentalität ist eine Mentalitätssache.

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