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Ihre Meinung zu Dancehall-Musik auf Jamaika: "Wie Löwen, die ihr Opfer suchen"

Jamaika ist berühmt für chilligen Reggae. Inzwischen hat aggressive Dancehall-Musik die Insel erobert - und die Mordrate schießt steil nach oben. Wie hängen Musik und Gewalt zusammen? Von Xenia Böttcher.

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126 Kommentare

Kommentare

Der Lenz
"One Live - One Love"

Der der Symbolisch für dieses Stand hat vorher auch Rude-Boy Ska gesungen; den Gangsta-Rap, oder Gewaltverherrlichende Dancehall Musik seiner Zeit "Rudy Blam-Blam".
Und auch der "chillige Reggae" hat oft, gerne missverstandene Gewaltphantasien zum Thema. Der "Reggae-Film" The Harder They Come (The harder they come, the harder they fall, one and all) spielt in der Welt die der Artikel beschreibt.
Unser Blick ist halt gerne von Romantisch-Exotischen Klischees verklärt.
Ironischerweise gibt es einen Bezug zu der hier, bei uns gerade gerne Kritisierte "Cancelculture", denn die selbe Diskussion gab es schon vor Jahren als Dancehallkünstler die Zu Mord an Homosexuellen oder Sexualisierter Gewalt aufriefen nach Protest von den Veranstalter-Listen gestrichen wurden: Wer glaubt das war "Alles symbolisch und Ironisch" glaubt auch das das Mädchen, oder der Junge der/Die ihm/ihr am Flughafen um den Hals fällt sich wirklich spontan verliebt hat.

Ritchi
Abscheulich

"Skillibeng macht viele Lieder, aber die mit Gewalt verkaufen sich halt am besten, also liefert er: "Die Gewalt ist nicht unsere Schuld. Jemand wird erschossen, das ist nicht unsere Schuld", meint er. "Wenn ich singe: 'Ich schieße aus dem Auto und erschieße zehn Menschen', dann muss das nicht die Wahrheit sein. Es kann erfunden sein, es kann einfach Kunst sein, die zeigt, wie talentiert du im Texten bist.""
.
Diese Argumentation ist abscheulich und dümmlich. Wenn einmal alle paar Monate ein solches Lied irgendwo ertönt, dann ist der Einfluss dieses Liedes auf das Zeitgeschehen gering. Wenn solche Lieder jedoch ständig auf der Straße tönen, dann stacheln diese Lieder viele Menschen an es dem vermeintlichen Held in dem Lied gleichzutun. Das weiß Skillibeng auch, er weiß auch, dass er mitschuldig ist an den Morden, seine Worte sind nichts anderes als eine billige Rechtfertigung. Auch Unrechtsstaaten bedienen sich martialischer Gesänge.

heribix

Hier wird meiner Meinung nach wieder einmal Ursache und Wirkung umgekehrt. Nicht die Musik ist schuld an den Zuständen in Jamaika sondern sie ist ein Ergebnis der Zustände auf der Insel. Armut und mangelnde Bildung führen zur steigenden Kriminalität, nicht Musik. Man kann sich sicher drüber streiten ob gewaltverherrlichende Musik sein muss, aber Ihr die Schuld für die Gewalt zu geben ist Quatsch. Die selbe Diskussion gibt es auch wegen der Computerspiele. Kein Mensch der einigermaßen gebildet ist zieht wegen Musik oder Computerspielen los und tötet andere. Natürlich gibt es Ausnahmen aber die haben andere Defizite. Aber es ist für die Politik ja einfacher einen Schuldigen zu benennen als die Probleme zu lösen.

Nettie
Sich selbst hochschaukelnde Spirale des Unheils und der Gewalt

„Ende März griff Jamaikas Premierminister Holness die Musiker frontal an: "Die Verfassung gibt Euch das Recht, darüber zu singen, aber Ihr habt auch eine Pflicht gegenüber den Kindern, die Euch zuhören. Es ist nicht richtig!", sagte er.
Die Musiker-Szene reagiert verärgert: Die Politik suche einen Sündenbock für ihr eigenes Versagen, meinen viele Künstler. Dancehall sei Kunst, ein Spiegelbild dessen, was im Land passiere, etwas,
>> mit dem man Ruhm und Reichtum erlangen kann <<
...
Es beginnt ein Kampf um Einfluss, um das Revier. Nachbarn werden zu Feinden. Ein Kreislauf aus Mord und Rache beginnt“

Dass Anerkennung und Reichtum (an Geld) im allgemeinen Verständnis offenbar eine untrennbare Einheit bilden, ist das Problem. Das sich aber lösen lässt. Wenn man will. Wenn also möglichst alle bereit sind, sich freizumachen von Rache-, Gewalt- und Machtphantasien, aufeinander zuzugehen und konstruktiv daran zu arbeiten, statt sich Hassgefühlen hinzugeben und von ihnen beherrschen zu lassen.

Meinung zu unserer Truman Welt
rer Truman Welt

Ja, die Mächtigen und Reichen haben viel Phantasie, wer an der Verelendung und Verrohung einer Gesellschaft die Schuld trägt, um von den Hauptschuldigen bloß abzulenken, nämlich sie selbst natürlich.
Es wird dauerhaft aber nichts nützen. Wenn eine Gesellschaft der großen Mehrheit kein sicheres Auskommen und eine Perspektive bieten kann, wird sie eine solche Entwicklung sehen. Da wird dann irgendwann einmal der Opernballbesuch zum Survival Trip. Wenn eine kleine Handvoll Superreiche einer Masse von Verelendeten gegenübersteht, wird es auch für sie schmerzhaft und verlustreich werden. Die Herausforderung dieses Jahrhunderts heißt gerechte Verteilung der Ressourcen. Daran ist der Mensch bisher immer gescheitert. Ich befürchte, dass das auch dieses Mal so ist, allerdings mit viel weitreichenderen Konsequenzen als in den vergangenen 10.000 Jahren.

nie wieder spd
Hintergrundinformationen?

„Wann es angefangen hat? Wohl als Parteien anfingen, Gangster zu bewaffnen, um an die Macht zu gelangen.“
Die Politik ist also verantwortlich!
Gibt es dazu auch Hintergrundberichte?
„die da oben“ interessiert die Lage nicht und die Polizei ebenso wenig.
Wie sieht das Leben ansonsten auf Jamaika aus? Wer sind „die da oben“? Gehört der Premierminister nicht auch zu den Verursachern dieser Verhältnisse?
Warum wird dazu nichts berichtet?

Bernburger49
@ 09:18 von Ritchi

Gleiches gilt wohl auch für viele Rap-Texte. Aber martialische Gesänge und Unrechtsstaat ? Die haben auch Rechtsstaaten drauf. Hören Sie nur mal die französische Nationalhymne.

Der Lenz
@ heribix um 09:21

Natürlich Sind diese Texte, und ist diese Musik Ausdruck der Realität aus der sie kommt, und damit Produkt, aber so einfach ist das auch nicht. Gewaltphantasien in Texten kommen auch gerne aus den Mündern wohlbehüteter Häuschenvorortkinder, was gerade hier bei uns sehr gut zu sehen ist, und Musik geht tief. Deshalb war sie als Propagandamittel schon immer eines der wichtigsten; was du (mit) singst berührt deine Seele; mehr als das bisschen gedaddel. Soldaten Beim Marschieren Singen zu lassen war deshalb schon immer wichtiger als die paar Übungen an der Waffe, es macht sie zu Soldaten, die Grundlage für alles andere.
Der Aufruf es eben nicht weiter zu geben sondern den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen ist vielleicht Naiv, aber keine Verkehrung von Ursache und Wirkung.

pemiku
Wie Löwen, die ihr Opfer suchen

Zwar kenne ich nur Negril besser, doch auch dort war es schon in den 90ern nachts ratsam, das Hotel nur in größeren Gruppen zu verlassen. Ganja (Marihuana) oder Joints wurde(n) an an jeder Ecke von Kleindealern in kleineren Mengen verkauft.
Die Schuld für die stark steigende Kriminalität aber der Musik zu geben, ist falsch.
Die Perspektivlosigkeit der überwiegend armen Bevölkerung, der seit einem Jahr rückläufige Tourismus, von dem sehr viele auf der Insel leben, und die Korruption von Regierung und den wenigen Reichen sind -meiner Ansicht nach - die Ursache dafür, dass sehr viele Familien nicht einmal mehr das Nötigste zum Leben haben.
Und Jeder ist sich selbst der Nächste - falls nötig mit Waffengewalt.

Naturfreund 064
Den Kreislauf der Gewalt

zu durchbrechen sehe ich nicht als naiv.
Das ist nicht einfach,aber machbar.

vom Zabbalodt
Gewalt ist ein Produkt von Macht, nicht von Musik

"Menschen machen Menschen machen Menschen kaputt" (Y. Weyh)

Musik ist kulturell geprägte Aussage, nicht Ursache.

Das, was in Jamaika Gewalt verursacht ist nicht Musik. Es ist die Rücksichtslosigkeit von Menschen, die andere Menschen zur Durchsetzung ihrer eigenen Interessen benutzen. Diese Rücksichtslosigkeit wird von oben nach unten erzwungen.

Musik spiegelt allerdings viele Facetten des Lebens und ist oft Ausdruck und Kommunikation von gesellschaftlichen Veränderungen. Jamaika ist dafür ein Beispiel.

Ja, Musik ist auch Propaganda. mißbraucht von Menschen zur Rechtfertigung unmenschlicher Verhältnisse, oder auch "nur" zur Gewinnerzielung. Auch deutsche Pop-, Volksmusik oder Schlager sind voll davon.
Musik, die nach Selbstbestimmung strebt, wie zu Bob Marleys Zeiten der Reggae, passt nicht ins Schema, wird kommerzialisiert, als Kommunikation entwertet.
Dancehall ist nur weiteres Mittel, Unrecht zu kommunizieren, genau wie es Dancehall gibt, der dagegen anmusiziert.

v. Zabbalod

harry_up
Es ist kein "entweder...oder..."

Einseitig die Musik als Ursache für die unfassbare Gewalt auszumachen ist wohl ebenso verkehrt wie nur der Politik die Schuld an den Zuständen zu geben.

Das haben die Dancehall Musiker ebenso begriffen wie die Politiker, was man an den halbherzigen Erklärungen und Rechtfertigungen beider erkennt.

Der Eine verdient sein Geld mit martialischen Texten, der Andere billigt ihm derartige Gesänge zu, hebt aber warnend den Zeigefinger - und tut ansonsten viel zu wenig, um die herrschende Armut und Kriminalität zu bekämpfen.

Dazwischen werden Andrew und seine Peaceful Initiative aufgerieben.

Kokolores2017
@heribix

"Aber es ist für die Politik ja einfacher einen Schuldigen zu benennen als die Probleme zu lösen."
Es ist auch für die Erzeuger solcher Musik und ihrer Ekeltexte einfacher, Schuldige zu benennen, als einen hilfreichen Beitrag zu leisten.

Und sie sind natürlich keine Löwen, die ihre Opfer suchen - denn die suchen nicht unter ihrer eigenen Art nach Beute - das ist also auch Selbstromantisierung.

Menschen überall werden sich entscheiden müssen, ob sie vollmundig Freiheit rufen, sich aber verhalten wie Untertanen, bei denen eben immer die "Oberen" schuld sind, oder ob sie sich selbst für eine bessere Entwicklung einsetzen wollen und dann auch die Regierenden auf ihre Verantwortung festnageln wollen.

Im Grunde tun diese Gewaltmusiker mit den bekifften Gehirnen nichts anderes als die Gewalttäter auch: sie verdienen am Leid von anderen und schieben das auf die "gesellschaftlichen Verhältnisse".

Zu denen sie kräftig beitragen.

harry_up
Wer bei "Jamaika",...

...wie ich bislang, hauptsächlich an Sommer, Sonne, Rum und Raggae dachte, wird durch die Schilderungen aus einer absolut schiefen Illusion gerissen.

Ohne dass ich in der Lage wäre, mit dem Finger auf irgendwen zu zeigen, können diese Umstände nur dann besser werden, wenn beide "Seiten" willens sind, tatsächlich etwas zu verändern.

Aber:

Dass Armut und Ungerechtigkeit der Boden für Gewalt sind ist eine Tatsache, die die Geschichte tausendfach bewiesen hat; insofern sehe ich die Bringschuld mehr auf der Seite der Herrschenden, wenn dieser Teufelskreis irgendwann durchbrochen werden soll.

pemiku
@ um 10:08 von Kokolores2017

"...oder ob sie sich selbst für eine bessere Entwicklung einsetzen wollen und dann auch die Regierenden auf ihre Verantwortung festnageln wollen."

Sie unterschätzen die Armut auf Jamaica total.
Und dort gibt es keine "Tafel", wo man schnell mal mit der Familie essen kann.
Nein, man muss es sich "besorgen".

Marcus2
Mordraten-Musik

Weltweite Mordraten:
Nicht nur Jamaika, die ganze Karibik und Mittelamerika führend mit Jamaika 57, Belize 38, Bahamas 31, Puerto Rico 18 bis Kuba 5 Morde pro 1000000 und Jahr. Afrika Lesotho 41, Südafrika 36, Uganda 11, Niger 4.
Asien Philippinen 8, Mongolei 6... Japan 0,3.
Europa Russland 9, Schweden 1, Schweiz 0,5.

Grob geordnet nach Raten Karibik, Mittelamerika, Afrika, Südamerika, Naher Osten, Zentralasien Europa, Ostasien

Hat das mit Musik zu tun. Nein. Es ist die fast gleiche Verteilung wie die der gemessenen Intelligenzquotienten. Eine schon lange festgestellte Antikorrelation zwischen Verbrechen, Religiosität... und Korrelation von Einkommen, Bildung... zu Intelligenz.

Nichts Neues. Aber sehr ungewollte verdrängte Daten in Zeiten von Rassismusdebatten.
Vor allem wenn man gerne Sklaverei und Kolonialismus als Erklärung bemühen will.
Da kommt einen z.B. Korea, Taiwan und Singapur in die Quere. Ehemalige Kolonien von China und Japan.

Der Lenz
@Kokolores2017 um 10:08

>Menschen überall werden sich entscheiden müssen, ob sie vollmundig Freiheit rufen, sich aber verhalten wie Untertanen, bei denen eben immer die "Oberen" schuld sind, oder ob sie sich selbst für eine bessere Entwicklung einsetzen wollen und dann auch die Regierenden auf ihre Verantwortung festnageln wollen.<

Der Grad an Gewalt(von beiden Seiten) der in vielen Gegenden der Welt mit einem solchen "Festnageln" einher geht lässt die meisten doch eher zurückschrecken, vor allem da der Erfolg, aus verschiedenen Gründen, nicht garantiert ist.

Sie haben, nachdem andere für sie dieses Opfer vor langer zeit brachten, leicht reden.

Zampanoo
Dancehall

Ich muss hier leider die Verfasserin ebenso kritisieren wie die Redaktion.
Viel Kitsch und wenig Kern.
Und eins zu eins die gleichen Phrasen wie zu Zeiten von Mavado und Kartell.

fathaland slim
10:21, Marcus2

>>Weltweite Mordraten:
Nicht nur Jamaika, die ganze Karibik und Mittelamerika führend mit Jamaika 57, Belize 38, Bahamas 31, Puerto Rico 18 bis Kuba 5 Morde pro 1000000 und Jahr. Afrika Lesotho 41, Südafrika 36, Uganda 11, Niger 4.
Asien Philippinen 8, Mongolei 6... Japan 0,3.
Europa Russland 9, Schweden 1, Schweiz 0,5.

Grob geordnet nach Raten Karibik, Mittelamerika, Afrika, Südamerika, Naher Osten, Zentralasien Europa, Ostasien

Hat das mit Musik zu tun. Nein. Es ist die fast gleiche Verteilung wie die der gemessenen Intelligenzquotienten. Eine schon lange festgestellte Antikorrelation zwischen Verbrechen, Religiosität... und Korrelation von Einkommen, Bildung... zu Intelligenz.<<

Was genau wollen Sie sagen?

Schwarze Menschen sind weniger intelligent als asiatische, und als weiße sowieso, deswegen deren Armut? Deswegen die Morde?

Der Eindruck entsteht beim Lesen Ihres Kommentares.

Bitte erklären Sie sich etwas deutlicher, weniger verschwurbelt.

Blitzgescheit
It is the culture, stupid!

Zitat: "Jamaika ist berühmt für chilligen Reggae. Inzwischen hat aggressive Dancehall-Musik die Insel erobert - und die Mordrate schießt steil nach oben. Wie hängen Musik und Gewalt zusammen?"

Das ist eine interessante Frage.

Hmm, es ist sehr gut möglich, dass in Gesellschaften, wo Gangsta-Rap gefeiert wird, der Gewalt, Kriminalität und Drogenkonsum glorifiziert, zu anderen Ergebnissen in Punkto beruflicher/wirtschaftlicher Erfolg, Kriminalität und Gewalt etc. als Gesellschaften, wo die Jugend sich eher mit der Funktionsweise von CNC-Fräsmaschinen, Leistungselektronik, Maschinenbau und von mir aus mit so langweiligen Themen wie der Hausordnung und Mülltrennung beschäftigt.

Eine Beobachtung, die man auch in Bezug auf bestimmte Jugendkulturen hierzulande machen kann.

fathaland slim
10:08, Kokolores2017

>>Menschen überall werden sich entscheiden müssen, ob sie vollmundig Freiheit rufen, sich aber verhalten wie Untertanen, bei denen eben immer die "Oberen" schuld sind, oder ob sie sich selbst für eine bessere Entwicklung einsetzen wollen und dann auch die Regierenden auf ihre Verantwortung festnageln wollen.<<

Sie haben Recht. Vor allem vor dem Hintergrund betrachtet, daß Jamaika eine stabile parlamentarische Monarchie nach britischem Vorbild ist. Queen Elizabeth ist das Staatsoberhaupt.

Man sollte aber auch bedenken, daß 91% der Jamaikaner Nachfahren von afrikanischen Sklaven sind und der Rest Nachfahren der Sklavenhalter. Es gab, bevor die Briten kamen und die Sklaven importierten, auf der Insel auch Ureinwohner. Die gibt es aber nicht einmal mehr in Resten.

Blitzgescheit
@Am 09. Mai 2021 um 10:55 von fathaland slim

Zitat: "Man sollte aber auch bedenken, daß 91% der Jamaikaner Nachfahren von afrikanischen Sklaven sind und der Rest Nachfahren der Sklavenhalter. Es gab, bevor die Briten kamen und die Sklaven importierten, auf der Insel auch Ureinwohner. Die gibt es aber nicht einmal mehr in Resten."

Was wollen Sie damit sagen?

Dass die Jamaikaner für alle Probleme, Fehlentwicklungen und Missstände den "schwarzen Peter" (falls diese Redewendung hier noch erlaubt ist!!) auf historische Umstände von annodazumal schieben können und gar nicht selber und individuell Verantwortung übernehmen müssen?

Genau dieser linke Rassismus der niedrigen Erwartung und Opfermentalität Schwarzen gegenüber führt dazu, dass kulturimmanente Probleme nicht gelösten werden und diese sich perpetuieren.

Zeitlos-Geistlos
the harder they fall one and all

1972 konnte man bereits Jimmy Cliff in "the harder they come" bewundern. Bereits damals war es gelungen ohne zu moralisieren und in einer lebhaften, unterhaltsamen Story über den jamaikanischen Traum die einfachen Zusammenhänge einzubetten: mangelnde Bildung > mangelnde Chancen > Bedürfnisse > einfache Lösungen > Gewalt > Abwärtsspirale.

Welche Entscheidung der einzelne trifft, hat er zwar selbst zu verantworten, aber häufig trägt die Gesellschaft den Schaden mit. Am Ende ist es unerheblich, aus welchen Motiven die Spirale ihren Lauf nahm.

Blitzgescheit
@Am 09. Mai 2021 um 10:13 von harry_up

Zitat: "Dass Armut und Ungerechtigkeit der Boden für Gewalt sind ist eine Tatsache, die die Geschichte tausendfach bewiesen hat; insofern sehe ich die Bringschuld mehr auf der Seite der Herrschenden, wenn dieser Teufelskreis irgendwann durchbrochen werden soll."

Schon einmal auf die Idee gekommen, dass der Zusammenhang genau umgekehrt sein könnte: Kriminalität und Gewalt führen zu Armut und Ungerechtigkeit?

Von welchen "Herrschenden" sprechen Sie denn, denen Sie in imaginärer Weise offensichtlich die Verbrechen / unmoralische Handeln Einzelner mal wieder in die Schuhe schieben wollen?

frosthorn
@so gescheit wie ein Blitz, 11:19

Was wollen Sie damit sagen?
Dass die Jamaikaner für alle Probleme, Fehlentwicklungen und Missstände den "schwarzen Peter" (falls diese Redewendung hier noch erlaubt ist!!) auf historische Umstände von annodazumal schieben können und gar nicht selber und individuell Verantwortung übernehmen müssen?

Was wollen SIE denn sagen? Dass historische Entwicklungen wie die Skalverei völlig unbedeutend sind, und es einzig in der Verantwortung der Individuen liegt, ob sie unterdückt werden oder selbst unerdrücken? Und analog zu Ihrer ständigen Behauptung, Afroamerikaner in den USA seien nur deshalb vermehrt Opfer polizielicher Gewalt, weil sie eben krimineller sind als andere, daraus schließen, dass die Nachkommen von Sklaven halt genetisch zu nix anderem imstande sind als Sklaven zu sein?

fathaland slim
11:19, Blitzgescheit @10:55 von fathaland slim

>>Zitat: "Man sollte aber auch bedenken, daß 91% der Jamaikaner Nachfahren von afrikanischen Sklaven sind und der Rest Nachfahren der Sklavenhalter. Es gab, bevor die Briten kamen und die Sklaven importierten, auf der Insel auch Ureinwohner. Die gibt es aber nicht einmal mehr in Resten."

Was wollen Sie damit sagen?

Dass die Jamaikaner für alle Probleme, Fehlentwicklungen und Missstände den "schwarzen Peter" (falls diese Redewendung hier noch erlaubt ist!!) auf historische Umstände von annodazumal schieben können und gar nicht selber und individuell Verantwortung übernehmen müssen?<<

Ich möchte damit deutlich machen, daß Jamaika eine riesige, von Sklaven bewirtschaftete Plantage war und in den Köpfen der Menschen dort wohl immer noch ist.

Eine Gesellschaft von Sklaven.

>>Genau dieser linke Rassismus der niedrigen Erwartung und Opfermentalität Schwarzen gegenüber führt dazu, dass kulturimmanente Probleme nicht gelösten werden und diese sich perpetuieren.<<

Sinnleeres Wortgeklingel.

Vielfalt.
Jamaika ist eine Demokratie

und in Sachen Meinungs- und Pressefreiheit liberaler und fortschrittlicher als die EU.

Es liegt also an den Wählern, etwas zu verändern.

Blitzgescheit
@Am 09. Mai 2021 um 11:37 von fathaland slim

Zitat: ">>Genau dieser linke Rassismus der niedrigen Erwartung und Opfermentalität Schwarzen gegenüber führt dazu, dass kulturimmanente Probleme nicht gelösten werden und diese sich perpetuieren.<<

Sinnleeres Wortgeklingel."

Na, offensichtlich nicht. Genau das ist ja auch der fundamentale ideologische Denkfehler von linken Gruppen wie BLM, Antifa, der dazu führt, dass sich Schwarz nicht emanzipieren.

Wenn Sie einem AfD-Wähler wie mir schon nicht glauben, hören Sie sich doch einmal an, was Schwarze wie Candace Owens, Larry Elder, Thomas Sowell, Tim Scott, Homib Mebrahatu etc. dazu zu sagen haben, wenn Ihnen die Hautfarbe mal wieder wichtiger ist als der Inhalt.

schabernack
10:21 von Marcus2

«Mordraten-Musik
Nicht nur Jamaika, die ganze Karibik & Mittelamerika führend mit Jamaika 57, Belize 38 …
Grob geordnet nach Raten Karibik, Mittelamerika … Ostasien.
Hat das mit Musik zu tun. Nein. Es ist die fast gleiche Verteilung wie die der gemessenen Intelligenzquotienten.»

Sehr stereotype "Mordanalyse".
Die Doofen schießen sich gegenseitig über den Haufen.

Trifft aber die Ursachen so gut wie gar nicht. Jamaica war schon zu Zeiten von Bob Marley mit hoher Mordrate. Marley war Musical Politician, um Gewalt unter politischen Gegnern zu beenden. Drogen sind ein weiterer entscheidender Grund.

Weder in JAM, noch in BEL the Kiffer's Ganja. Heroin und Drug Gangs.
BEL ist ein wunderschönes kleines Land mit ± 350.000 Einwohnern. Ca. 65.000 von denen leben in Belize City. Most dangerous town I've ever seen. Auf dem Land ist peace.

"Evil Brain Rejector" ist die Hymne von Reggae King "Lee Scratch Perry".
Evil Brains sind die Wurzeln des Übels.
LSP lebt heute in Einsiedeln in der CH.

grübelgrübel
um 11:43 von DrBeyer…

Und dem User, auf den Sie geantwortet haben, muss man ganz sicher die Vorwürfe machen, sich nur sehr unzureichend informiert zu haben und einem billigen Schwarz-Weiß-Denken anzuhängen.

Danke für die weiteren Argumente. Ich glaube allerdings, dass bei einigen Usern auch von Böswilligkeit auszugehen ist. Denn diese beschränkte Wahrnehmung kann nicht alles erklären.

Parsec
Eigentlich kann man sich das an 2 Fingern abzählen

Eine wohl erst kürzlich durchgeführte Studie soll belegen, dass der sog. Gangsterrap z.T. (oder größtenteils) gewaltverherrlichend und antisemitisch sein soll. Das zieht natürlich entsprechend tickende oder dafür latente Menschen an, sodass dieser Musikstil natürlich als Katalysator funktioniert.
Jeder kennt sicherlich auch die Wirkung nach einem besondersaufreibenden Kinofilm mit Autovervolgungsjagden usw. Einige sind dafür so empfänglich, dass sie das erlebte dann in der Realität z. T. versuchen zu imitieren.
Die sog. Dancehall-Musik tut nichts anderes.
Die Frage "Wie hängen Musik und Gewalt zusammen?" lässt sich m. E. relativ einfach beantworten, ohne besondere Studien darüber zu betreiben.
Zur Eindämmung dieser Gefahr ist ein generelles Verbot einer Musikrichtng sicherlich ungeeignet aber ein Verbot von gewaltverherrlichenden Texten auf schon niedriger Schwelle sicherlich denkbar.

fathaland slim
11:47, Blitzgescheit @11:37 von fathaland slim

>>Zitat: ">>Genau dieser linke Rassismus der niedrigen Erwartung und Opfermentalität Schwarzen gegenüber führt dazu, dass kulturimmanente Probleme nicht gelösten werden und diese sich perpetuieren.<<

Sinnleeres Wortgeklingel."

Na, offensichtlich nicht. Genau das ist ja auch der fundamentale ideologische Denkfehler von linken Gruppen wie BLM, Antifa, der dazu führt, dass sich Schwarz nicht emanzipieren.

Wenn Sie einem AfD-Wähler wie mir schon nicht glauben, hören Sie sich doch einmal an, was Schwarze wie Candace Owens, Larry Elder, Thomas Sowell, Tim Scott, Homib Mebrahatu etc. dazu zu sagen haben, wenn Ihnen die Hautfarbe mal wieder wichtiger ist als der Inhalt.<<

Ich sprach von Sklavenhaltern und Sklaven, nicht von Schwarzen und Weißen. Denn wichtig ist ersteres, nicht letzteres.

Hautfarbe ist unwichtig, wie Ihre Aufzählung „schwarzer“ Republikaner und anderer Weitrechter beweist.

Ich kann da dann noch Eldridge Cleaver als „schwarze“ Version von Horst Mahler beitragen...

fathaland slim
11:56, Parsec

>>Zur Eindämmung dieser Gefahr ist ein generelles Verbot einer Musikrichtng sicherlich ungeeignet aber ein Verbot von gewaltverherrlichenden Texten auf schon niedriger Schwelle sicherlich denkbar.<<

Nein.

Zensur geht immer ins Leere, gerade wenn es um Musik und Kunst geht. Dann können sich, auf das hier diskutierte Phänomen bezogen, die ganzen „Gangsta“ - Dumpfgorillas, die sich für Löwen halten, noch prachtvoller als Opfer inszenieren.

Blitzgescheit
@Am 09. Mai 2021 um 09:21 von heribix

Zitat: "Hier wird meiner Meinung nach wieder einmal Ursache und Wirkung umgekehrt. Nicht die Musik ist schuld an den Zuständen in Jamaika sondern sie ist ein Ergebnis der Zustände auf der Insel. Armut und mangelnde Bildung führen zur steigenden Kriminalität, nicht Musik."

Und diese "Zustände" sind auch so - hastdunichtgesehen - vom Himmel gefallen und lassen sich ja vom Einzelnen auch nicht ändern?

Wie praktisch bzw. unpraktisch. Dann muss der Einzelne sein eigenes Handeln und Wertevorstellungen ja auch nicht in Frage stellen. Prima!

harry_up
@ Blitzgescheit, um 11:32

“Schon einmal auf die Idee gekommen, dass der Zusammenhang genau umgekehrt sein könnte: Kriminalität und Gewalt führen zu Armut und Ungerechtigkeit?“

Ja selbstverständlich hatte ich die Idee,und ich habe sie nach einer halben Minute als unsinnig verworfen.

Da Sie Boshaftigkeit, Kriminalität und Gewaltbereitschaft offensichtlich als dem Menschen innewohnend, sozusagen als genetisch verankert betrachten, müssen Sie ja auf diese für mich abstruse Idee kommen.

Die “Herrschenden“, die ich meine, sehen Sie beispielhaft in dem eingebetteten Filmbericht. Und ja, es sind in der Regel Einzelne, da vermuten Sie und ich ganz richtig.

fathaland slim
12:12, Blitzgescheit @09:21 von heribix

>>Zitat: "Hier wird meiner Meinung nach wieder einmal Ursache und Wirkung umgekehrt. Nicht die Musik ist schuld an den Zuständen in Jamaika sondern sie ist ein Ergebnis der Zustände auf der Insel. Armut und mangelnde Bildung führen zur steigenden Kriminalität, nicht Musik."

Und diese "Zustände" sind auch so - hastdunichtgesehen - vom Himmel gefallen und lassen sich ja vom Einzelnen auch nicht ändern?

Wie praktisch bzw. unpraktisch. Dann muss der Einzelne sein eigenes Handeln und Wertevorstellungen ja auch nicht in Frage stellen. Prima!<<

Die Zustände sind nicht von Himmel gefallen, sondern historisch gewachsen.

Vom Einzelnen lassen sie sich natürlich nicht ändern, sondern nur mittels einer ungeheuren gesamtgesellschaftlichen Kraftanstrengung. Dazu müssen alle „Einzelnen“ die ja in ihrer Gesamtheit die Gesellschaft bilden, ihr Handeln und ihre Wertvorstellungen in Frage stellen. Den schweren Tanker „Gesellschaft“ umzusteuern, das geht nicht mal eben so von heute auf morgen.

Vielfalt.
Für Jamaika könnte

NYC vorbildlich sein. Dort hat man in den 1990ern Giuliani (in seinen besseren Jahren) gewählt um der ausufernden Gewaltkriminalität Einhalt zu gebieten, während andere Städte bis heute außer Ausreden nichts zu bieten haben.
Die Jamaikaner könnten dank ihrer starken demokratischen Strukturen das Gleiche wie NYC erreichen. Der Wähler ist am Zug.

schabernack
11:47 von Blitzgescheit

«Genau das ist ja auch der fundamentale ideologische Denkfehler von linken Gruppen wie BLM, Antifa, der dazu führt, dass sich Schwarz nicht emanzipieren.»

Von wem soll sich die Black Majority von > 92% der Jamaicans denn "emanzipieren"? Von der Minderheit von < 2% der Weißen und Asiaten unter der Bevölkerung. Jamaika ist Black Country auch in der Politischen Führung. Seit Jahrzehnten.

Statt Globalisiertes Sinnlos von BLM daher predigen, können Sie sich besser was Zeit nehmen, sich mit dem Kölner Reggae Musician: "Gentleman" beschäftigen. Der ist auf Jamaica ein Star, hat (x) Jahre seines Lebens auf der Insel verbracht. Married with Jamaican Woman. Reggae müssen Sie dazu nicht hören, wenn Sie das nicht mögen. Aber seine Hintergrund-Interviews.

Jamaika ist im Presse-Index weltweit auf Rang 7, Costa Rica auf Rang 5.
Sehr emanzipierte Länder.

Hauptsache keinen Plan von Weltregionen haben, damit man mehr viel und mehr überzeugt den Jüngern Stereotypen verkündigen kann.

Jah Mon !

Traumfahrer
Re : Nettie !

Irgend wie sind viele negative Gefühle wie Egoismus, Neid, Missgunst, Gier und Habsucht, aber auch eine gewisse Perspektivlosigkeit, zu wenig Chancen auf gute Bildung eine Teil der Auslöser für Hass-,Rache-, Gewalt- und Macht- Phantasien, denen sich dann leider etliche hingeben, statt auf einander zu zu gehen, und zu versuchen, miteinander einen besseren und friedlicheren Weg zu suchen.
Es ist aber auch ein Versagen der Politik, die leider in vielen Teilen der Erde für solche Probleme kein Ohr hat, sondern immer nur die ureigenen Vorstellungen und Bedürfnisse befriedigt !

Account gelöscht
Dancehall-Musik auf Jamaica: "Wie Löwen, die ihr Opfer suchen"

Die Musik wird nicht Schuld an der hohen Kriminalitätsrate sein. Wenn sie verboten würde, werden dadurch soziale Verhältnisse auch nicht besser werden.
Da wäre eher der Premierminister Holness gefordert. Warum gibt es da keine entsprechende Entwicklung ?

Es scheint so, daß dem Land die "Zusammenarbeit" mit dem Internationalen Währungsfond (IWF) nicht allzu gut bekommt (siehe dazu den Aufsatz von Heinz Eberhart "Zur Politik des IWF in Jamaica).

schneegans
Gedanke im Artikel:

„.... Wann es angefangen hat? Wohl als Parteien anfingen, Gangster zu bewaffnen, um an die Macht zu gelangen....“

Eine Spirale ist schnell in Bewegung gesetzt und kann dann umso langsamer/schwerer zum Stoppen gebracht werden.

Drum ist es so wichtig: Vermeidet die Anfänge des Hasses, erkennt die Brandstifter, solange die Demokratie noch die Chance bietet und schätzt, wohin Ihr geboren seid.

Jacko08
10:13 von harry_up

>>Ohne dass ich in der Lage wäre, mit dem Finger auf irgendwen zu zeigen, können diese Umstände nur dann besser werden, wenn beide "Seiten" willens sind, tatsächlich etwas zu verändern.
Dass Armut und Ungerechtigkeit der Boden für Gewalt sind ist eine Tatsache, die die Geschichte tausendfach bewiesen hat; insofern sehe ich die Bringschuld mehr auf der Seite der Herrschenden, wenn dieser Teufelskreis irgendwann durchbrochen werden soll.<<

Sie haben es m.E. passend gut umschrieben. Das ist auch meine Sicht auf die Dinge. Beide Seiten müssen mitarbeiten...

fathaland slim
Ein paar Gedanken, auf tausend Zeichen geschrumpft:

Ich weiß nicht, ob es daran liegt, daß ich alt werde, aber mir macht die Entwicklung der populären Musik Angst.

Es ist ja nicht nur im Jamaika so, daß die Botschaft, die transportiert wird, immer kriegerischer wird. Längst überwunden geglaubtes männliches Dominanzgehabe macht sich breit, Insignien des Militarismus, wohin man blickt. Der Beat wird immer zackiger, man kann dazu marschieren. Gleichzeitig schrumpft die musikalische Substanz, das Beherrschen eines Instrumentes wird zur Nebensache. Am vorliegenden Beispiel ist aber deutlich zu erkennen, daß die selbst ernannten Krieger lediglich Kanonenfutter im Krieg der Gesellschaften sind. Fürchterlich.

In den 20er Jahren brach der Jazz über die Welt herein. Ein fundamental anderes Konzept. Eins von Freiheit, Individualität und gleichzeitig Gemeinschaft. Zu dieser Musik kann man nicht marschieren. Wer es versucht, läuft ins Leere. Jazz war die Musik der Friedens- und Bürgerrechtsbewegung. Gangsta Rap/Dance Hall etc. ist Krieg.

schabernack
12:11 von fathaland slim

«Zensur geht immer ins Leere, gerade wenn es um Musik und Kunst geht. Dann können sich, auf das hier diskutierte Phänomen bezogen, die ganzen „Gangsta“ - Dumpfgorillas, die sich für Löwen halten, noch prachtvoller als Opfer inszenieren.»

Reggae Dancehall Muzak war schon allgegenwärtig at Dance Events an der Karibikküste, als ich in 11/1991 erstmals in Costa Rica war. Mir (uns inkl. Girlfriend) war das neu, und wir haben noch einige der damals in San José gekauften CDs im Regal. Sweet Memories.

Damals nicht mit Gangsta Lyrics, aber mit Macho Behaviour.
Die eindeutig-zweideutigen sexuellen Belästigungsphrasen, die man gerade in Caribbbean Creole English "so schön" formulieren kann. Dieses Macho-Gehabe ist im Reggae so alt wie … Da Muzak Itself.

"Dillinger" sang einst von "Cocaine … runnin‘ around in my Brain".
So eine Art von Großvater der Gangstas fram today.

Bob Marleys: "No woman, no cry" war nicht: "Ohne Frau kein Weinen".
Aber: "Nein … Frau weine nicht" … wegen Macho-Gewalt.

fathaland slim
12:32, Vielfalt.

>>Für Jamaika könnte NYC vorbildlich sein. Dort hat man in den 1990ern Giuliani (in seinen besseren Jahren) gewählt um der ausufernden Gewaltkriminalität Einhalt zu gebieten, während andere Städte bis heute außer Ausreden nichts zu bieten haben.<<

Ein klassischer Fall der Behauptung von Korrelation, wo es sich lediglich um eine Koinzidenz handelte.

Denn zur selben Zeit, in der Guiliani in New York angeblich so erfolgreich war, sank die Kriminalitätsrate in sämtlichen Großstädten der USA in ähnlichem Umfang.

Beziehungsweise um ein ganz anderes Phänomen. Nämlich die Stärke der Zivilgesellschaft in einem Land, das eigentlich den Individualismus zur Staatsräson erhoben hat. Vom Staat ist nämlich nicht viel zu erwarten, also nehmen die Nachbarschaften die Sache selbst in die Hand. Community Organizing. Saul Alinsky war einer der Vordenker. Die Leute nahmen die Sache selbst in die Hand. Giuliani ist lediglich auf einen fahrenden Zug aufgesprungen.

Der Lenz
um 12:53 von fathaland slim

>In den 20er Jahren brach der Jazz über die Welt herein. Ein fundamental anderes Konzept. Eins von Freiheit, Individualität und gleichzeitig Gemeinschaft. Zu dieser Musik kann man nicht marschieren. <

Naja; die Folgenden Jahrzehnte damals waren ja nicht gerade friedlich.
Und bei den Mai Demonstrationen meiner Kindheit spielten die Gewerkschafts-Dixyland-Marchingbands den Takt...auch die gehören zum Spektrum des Jazz, genau wie der Swing der Andrew Sisters "Pistole Packing Mamma" "Cho-cho-Boogie" und "A Hot Time in the Town of Berlin"- when the Yanks go marching in.

vom Zabbalodt
10:55 von Blitzgescheit: Kultur...

"It is the culture, stupid!"

"...als Gesellschaften, wo die Jugend sich eher mit der Funktionsweise von CNC-Fräsmaschinen, Leistungselektronik, Maschinenbau und von mir aus mit so langweiligen Themen wie der Hausordnung und Mülltrennung beschäftigt."

ja, leider ist "die Jugend" nicht so öde, wie Sie es gerne hätten.
Während es auf Jamaika "kulturell bedingt" sein soll, sind es hier "bestimmte Jugendkulturen" die sich nicht, wie es sich gehört, mit (Musik zum Thema) Leistungselektronik oder Mülltrennung beschäftigen.
Wirklich schlimm, dass die nicht auf Sie hören, verwundern tut mich das allerdings nicht...

v. Zabbalodt

schabernack
12:39 von Bernd Kevesligeti

«Es scheint so, daß dem Land die "Zusammenarbeit" mit dem Internationalen Währungsfond (IWF) nicht allzu gut bekommt (siehe dazu den Aufsatz von Heinz Eberhart "Zur Politik des IWF in Jamaica).»

Und auch scho zu Zeiten von Bob Marley, Peter Tosh, und den legendären "Black Arc Studios" von Lee Scratch Perry in "Trenchtown" war es der IWF, der für Violence in da Streets sorgte.

Es gibt beides über da Lives of Bob Marley aan Lee Scratch Perry genial gute und aussagekräftige Dokumentarfilme, die Roots of Violence in Jamaica visuell erfahrbar machen. Wenn man Reggae Muzak mag … dann noch Schlaraffenland für die Ohren dazu.

The Caribbean ist so viel mehr vielfältig & mega-interessant als der doofe langweilige IWF als Miesetäter. Der mag auch seinen Beitrag zum Nicht-Besser haben. Aber als Erklärungsmodell für Carribean Realities taugt der IWF noch weniger als Beats aan Riddims in der Schlagerparade der Deutschen Volksmusik als Influencer for Reggae Muzak.

Aalways waak da simple way …

Blitzgescheit
@Am 09. Mai 2021 um 12:16 von harry_up

Zitat: "Da Sie Boshaftigkeit, Kriminalität und Gewaltbereitschaft offensichtlich als dem Menschen innewohnend, sozusagen als genetisch verankert betrachten, müssen Sie ja auf diese für mich abstruse Idee kommen."

Das ist nicht zutreffend.

Im Gegensatz zu manchen hier, die Schwarzen kein moralisches, eigenverantwortliches Handeln zu trauen, sehe ich in jedem Menschen - egal welcher Hautfarbe, weiß, schwarz, gelb, grün, lilablaußblau - erst einmal als Individuen, die fähig zu eigenverantwortlichem Handeln sind, und sowohl darüber selber entscheiden können, kriminell/gewalttätig oder auch nicht zu werden als auch die Umstände zu ändern, die diese befördern (Armut, schlechte Bildung, etc.).

Insofern behandele ich Schwarze genauso wie jeden anderen: nicht mehr und nicht weniger. Daran sollte sich jeder sog. "Anti-Rassist" ein Beispiel nehmen.

fathaland slim
13:19, schabernack

Lee Scratch Perry durfte ich vor gar nicht langer Zeit mal kennenlernen. Mein Lebensgefährte wohnt momentan bei dem House-DJ Eric D. Clark in Berlin, und der machte eine Produktion mit Mr. Perry. Ein reizender alter Herr.

Der übrigens in Einsiedeln in der Schweiz lebt.

Jamaika ist ein Auswanderungsland. Viele verlassen das Land, wenn sie nur irgend können, einwandern will dort so gut wie niemand. Nur 0,3% der dortigen Bevölkerung sind nicht im Lande geboren.

Account gelöscht
von schabernack 13:19

Aber inhaltliche Erklärungen kommen da von Ihnen doch eher nicht ?
In dem erwähnten Aufsatz von Heinz Eberhart dagegen ist die Rede von so 21 Familien, denen Betriebe und Handel gehören. Und von Auflagen aus dem Norden: Profitraten von 20 Prozent müssen garantiert werden. Und Reallohnbegrenzungen für die Beschäftigten.
Das fühlt sich nach den Vorgaben an, mit denen sich auch andere Länder konfrontiert sind.

harry_up
@ 13:34 von Blitzgescheit

re @ harry_up, 12:16

Ich kann Ihnen absolut folgen.

Nur, es geht ja weiter.

Da werden Menschen in eine bestehende Situation hineingeboren, für die sie selber nix können:

Papa arbeitslos oder weg oder tot,
Mutter mit vielleicht mehreren Kindern, sie möchte arbeiten, findet aber keine Arbeit...
Ich muss das nicht ausmalen.

Dann sehen die Kinder, dass es einerseits zwar wenige gibt, die offenbar mehr haben, aber nicht legal, sondern durch kriminelle Machenschaften.
Die, die zu den privilegierten Menschen gehören, weil sie nie woanders waren, sind eh unerreichbar...

Wann und wie soll sich so ein heranwachsender Mensch entscheiden, “eigenverantwortlich“ (und ich denke, Sie meinen “ehrlich“) zu verhalten?

Wenn es “alle“ gleichermaßen betrifft, ist der Ausweg schwer zu finden.

Der Film zeigt das für mein Empfinden sehr eindrücklich.

schabernack
13:46 von Bernd Kevesligeti / @schabernack

«Aber inhaltliche Erklärungen kommen da von Ihnen doch eher nicht ?»

Nö … kommen gar keine.

(X) mal 1.000 Zeichen Blabla über Reggae Muzak, Da Caribbean, meine Regionalkentnisse von eigenen Reisen, über Musiker und Filme, und so was … schrieb ich besinnunglos nichtssagend.

«In dem erwähnten Aufsatz von Heinz Eberhart dagegen ist die Rede von so 21 Familien, denen Betriebe und Handel gehören. Und von Auflagen aus dem Norden: Profitraten von 20 Prozent müssen garantiert werden. Und Reallohnbegrenzungen für die Beschäftigten.»

Das bezweifele ich nicht. Förderlich für Jamaika als Land in wirtschaftlicher Entwickung ist das auch nicht. Eher das Gegenteil.

Als Erklärugsmodell für Gewalt + hohe Mordraten im Land ist das aber genau so mega-tauglich, als vermute man Vermüllung in Wäldern darin, dass der Bär von Natur aus ein fürchterlicher Messi sei. Nicht der Fußballer Messi, aber der Müllverursacher.

Der IWF ist auch nicht der Schurke, der am Infostand Knarren for free verteilt.

saschamaus75
@09:12 von Der Lenz

>> auch Rude-Boy Ska gesungen

Die wenigsten wissen, daß die Skinhead-Bewegung auf Jamaika entstanden ist. =)

fathaland slim
12:58, schabernack 12:11 von fathaland slim

>>Die eindeutig-zweideutigen sexuellen Belästigungsphrasen, die man gerade in Caribbbean Creole English "so schön" formulieren kann. Dieses Macho-Gehabe ist im Reggae so alt wie … Da Muzak Itself.

"Dillinger" sang einst von "Cocaine … runnin‘ around in my Brain".
So eine Art von Großvater der Gangstas fram today.

Bob Marleys: "No woman, no cry" war nicht: "Ohne Frau kein Weinen".
Aber: "Nein … Frau weine nicht" … wegen Macho-Gewalt.<<

Die karibische Musik ist aus US-R&B hervorgegangen, also aus dem Blues. Dessen Texte an sexueller Explizität nichts, aber auch gar nichts zu wünschen übrig lassen. Übrigens nicht nur bei den von Männern gesungenen Texten. Da taten sich die Geschlechter nicht viel.
"Cocaine around my brain", die Zeile stammt von Reverend Gary Davis. Hat der in den 20ern aufgenommen. Sehr empfehlenswert auch der "Dope Head Blues" von Victoria Spivey, die generell von Drogen, Sex, Tod und Verderben sang. Das beste Lied über Koks, das ich kenne, 1926 aufgenommen.

harry_up
@ Blitzgescheit, um 12:12

re @ 09:21 von heribix

“Und diese “Zustände“ sind auch so - hastdunichtgesehen - vom Himmel gefallen und lassen sich ja vom Einzelnen auch nicht ändern?“

Ernst jetzt?

Gerade w e i l diese Zustände sich über Generationen entwickelt haben, lassen sie sich eben n i c h t vom Einzelnen ändern?
Wie denn auch?
Soll der beschließen, ab heute ehrlich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, wenn weit und breit keine Möglichkeit dazu besteht?

Per Anordnung oder eigenem Beschluss geht das nicht. Es geht nicht!
Das braucht einen Menge Zeit, einen Menge guten Willen auf beiden Seiten, eine Menge Geld auch.

Was davon ist vorhanden?

harry_up
@ fathaland slim und schabernack

Nun steht das, was Sie sich, mitteilen, zwar mit dem Thema in Verbindung, aber nur sehr indirekt... :-)

Account gelöscht
von schabernack 14:10

Von wem kommen denn die Auflagen ?
Etwa aus dem Weltall oder doch aus dem globalen Norden ?
Und hat eine hohe Kriminalitätsrate etwa überhaupt nichts mit der sozialen/materiellen Lage zu tun ?
Natürlich "ist der IWF kein Schurke, der Knarren verteilt". Er macht was anderes....

schneegans
@Marcus2 10:21

Spüren Sie keinerlei Scham, hier so etwas ins Netz zu bringen?
Genau das sind die Anfänge von Hetzverhalten.

Olivia59
@09:12 von Der Lenz

"Ironischerweise gibt es einen Bezug zu der hier, bei uns gerade gerne Kritisierte "Cancelculture", denn die selbe Diskussion gab es schon vor Jahren als Dancehallkünstler die Zu Mord an Homosexuellen oder Sexualisierter Gewalt aufriefen nach Protest von den Veranstalter-Listen gestrichen wurden"

Hierzulande ruft man auch heute nicht zu "Zu Mord an Homosexuellen oder Sexualisierter Gewalt" auf. Da kümmert sich schon die Justiz drum. Deshalb muss man z.B. Boris Palmer begnügen.

schabernack
14:21 von harry_up

«@ fathaland slim und schabernack
Nun steht das, was Sie sich, mitteilen, zwar mit dem Thema in Verbindung, aber nur sehr indirekt... :-)»

Auf der Insel Jamaika war ich nie.
Mehrmals aber in Costa Rica und Belize.
Belize hat nur zur Karibik eine Küstenlinie.
In Costa Rica spricht man an der Karibikküste Creole English.
In faszinierender Mischung mit Spanisch.

In Belize gibt es die Comunity der: "Garifuna".
Das sind Nachfahren Afrikanischer Sklaven, die sich nach Untergang eines Sklavenschiffs an die Küste retten konnten. Die sprechen in ihrem Alltag irgendwas Afrikanisches, können aber auch Landessprache Creole.

Die ganze Karibikküste Mittelamerikas ist wie "Little Jamaica".
Reggae is The Master with Ganja everywhere.

Belize City = total kaputte Stadt.
"Don't leave the Station without Guide!".
Steht am Busbahnhof für Reisende geschrieben. Never ever do so.

Trenchtown on Mainlaind mit Armut, Perspektivlosigkeit, Drugs & Gangs & Danger. Der Rest von Belize ist bezaubernd schön.

Die Patin
fathaland slim 14:12 "Das beste Lied über Koks....

, das (Sie) kennen".
Mit Cocain von J.J. Cale gar nicht zu vergleichen.
Hab übrigens mal meine Sommerferien in einem spießigen Reihenhaus in einem Vorort von London mit den Koks Dealern der Stones und vielen anderen mit Rang und Namen verbracht. Weil dieseengl schon von Stottlandyard gesucht wurden, blieben sie "cool" und hingen nur zu Hause ab. Der Spiegel mit dem gerollten Schein machte stets die Runde, aber an mir vorbei. Bei meiner Ankunft sprach ich so gut wie kein Wort englisch.

Meine Intention meines Aufenthaltes - englisch zu lernen - war durch und durch erfolgreich. Die Dealer hatten in ihrem zugedröhnten Zustand so viel Geduld mit mir, dass ich bei meiner Rückkehr nach Deutschland englisch verstehen und sprechen konnte - die anschließende Englischprüfung war gerettet .

Olivia59
@09:35 von Der Lenz

"Natürlich Sind diese Texte, und ist diese Musik Ausdruck der Realität aus der sie kommt, und damit Produkt, aber so einfach ist das auch nicht. Gewaltphantasien in Texten kommen auch gerne aus den Mündern wohlbehüteter Häuschenvorortkinder, was gerade hier bei uns sehr gut zu sehen ist, und Musik geht tief. "
So viel Serienmörder wie im TV gibt´s in der Realität nicht. Vom Horrorfilm-Gengre ganz zu schweigen. Ich habe in meinem ganzen leben noch keine echte Pistole gesehen. Die "Faszination" an Gewalt scheint also nicht nur die "Häuschenvorortkinder" zu betreffen und ist "big business" in ansonsten befriedeten Gesellschaften.

Der Lenz
@Olivia59 um 14:33

Ja, wenn jemand sich mal wieder einen Platz in den Talkshows mit billiger provo auf kosten der politischen Linie seiner angeblichen Mitstreiter zu verschaffen sucht nur um sich dann auf "Ironie und Symbolismus" rauszureden ist ihr vergleich durchaus statthaft.
Da müssen sich dann die Verantwortlichen, in diesem Fall nicht die Veranstalter die für ein teils weibliches und/oder homosexuelles Publikum booken, sondern eben eine Partei die eine solche ist weil Menschen ähnlicher Überzeugung sich zusammenfanden um aufgrund dieser Überzeugungen zusammenzuarbeiten, fragen ob jemand der diese offen negiert zu ihnen passt.
Ob Sarazin, Maaßen, Wagenknecht oder Palmer; die frage taucht halt immer wieder auf.

fathaland slim
14:33, Olivia59

>>@09:12 von Der Lenz
"Ironischerweise gibt es einen Bezug zu der hier, bei uns gerade gerne Kritisierte "Cancelculture", denn die selbe Diskussion gab es schon vor Jahren als Dancehallkünstler die Zu Mord an Homosexuellen oder Sexualisierter Gewalt aufriefen nach Protest von den Veranstalter-Listen gestrichen wurden"

Hierzulande ruft man auch heute nicht zu "Zu Mord an Homosexuellen oder Sexualisierter Gewalt" auf. Da kümmert sich schon die Justiz drum. Deshalb muss man z.B. Boris Palmer begnügen.<<

Welch rätselhafte Aussage.

"Der Lenz" spielte auf Vorkommnisse in Deutschland an. Die entsprechenden Dancehall-Knaben hatten Konzerttermine hier. Der Staatsanwaltschaft war das egal. Sie wissen, Kunstfreiheit und so.

Und wie jetzt Boris Palmer sich hierhin verirrt hat, das ist mir schwer begreiflich.

fathaland slim
14:50, Die Patin

>>fathaland slim 14:12 "Das beste Lied über Koks....
, das (Sie) kennen".
Mit Cocain von J.J. Cale gar nicht zu vergleichen.<<

Ich glaube, der Text von Victoria Spiveys Dope Head Blues ist Ihnen nicht geläufig. Aber Sie schrieben ja, daß Texte für Sie ohnehin nicht so wichtig sind.

>>Hab übrigens mal meine Sommerferien in einem spießigen Reihenhaus in einem Vorort von London mit den Koks Dealern der Stones und vielen anderen mit Rang und Namen verbracht. Weil dieseengl schon von Stottlandyard gesucht wurden, blieben sie "cool" und hingen nur zu Hause ab. Der Spiegel mit dem gerollten Schein machte stets die Runde, aber an mir vorbei.<<

Tja, Dealer sind auch nur Menschen...

>>Die Dealer hatten in ihrem zugedröhnten Zustand so viel Geduld mit mir<<

Geduld und Kokain schließen sich nach meinen Erfahrungen gegenseitig aus...

fathaland slim
14:52, Olivia59

>>Ich habe in meinem ganzen leben noch keine echte Pistole gesehen.<<

Wie schön für Sie.

Andere Menschen haben da andere Erfahrungen.

Sogar ich.

Olivia59
@14:57 von fathaland slim

""Der Lenz" spielte auf Vorkommnisse in Deutschland an. Die entsprechenden Dancehall-Knaben hatten Konzerttermine hier. Der Staatsanwaltschaft war das egal. Sie wissen, Kunstfreiheit und so.

Und wie jetzt Boris Palmer sich hierhin verirrt hat, das ist mir schwer begreiflich."

Weil "cancel culture" sich in der Regel nicht mit "Gewaltverherrlichern" sondern mit Leuten wie Palmer befasst. Über die Vorgänge von Dancehall in Deutschland wusste ich nichts doch habe ich selbst dazu eine ambivalente Haltung. Wie ich in einem anderen Beitrag schrieb lässt sich mit Gewalt überall gutes Geld verdienen. Sicher nicht vermessen zu sagen, dass sie ein Teil der Kultur ist und im Interesse des zivilisierten Zusammenlebens und einer funktionalen Gesellschaft lediglich geächtet und aus der Realität verbannt wird.

schabernack
14:24 von Bernd Kevesligeti / @schabernack, 14:10

«Von wem kommen denn die Auflagen ?
Etwa aus dem Weltall oder doch aus dem globalen Norden ?»

Die Auflagen kommen vom IWF. Den IWF kann man mit was Wortwitz mit Berechtigung auch als die Aliens vom Nordpol bezeichnen.

« Und hat eine hohe Kriminalitätsrate etwa überhaupt nichts mit der sozialen/materiellen Lage zu tun ?»

Doch … hat sie … hat in der größeren Menge der Menschen so gut wie immer so gut wie überall einen ursächlichen Zusammenhang.

In Jamaika waren Poverty and Violence aber schon ein gesellschaftlich ganz großes Übel, als es den IWF mit den Aliens noch gar nicht gab. Den Gangsta-Dancehalls ist der IWF so was von mumpe, wenn die ihre Texte machen, und ihre Lieder singen.

Der IWF trägt wenig bis gar nichts zur Besserung bei. Noch viel weniger hat der IWF aber die Misere von Gewalt im Land Jamaika verursacht.

To waak de way far fram simple is aalways de best.
Aan naat da IWF is respaansible fa everyting in Jamaica.

Olivia59
@14:57 von Der Lenz

"Da müssen sich dann die Verantwortlichen, in diesem Fall nicht die Veranstalter die für ein teils weibliches und/oder homosexuelles Publikum booken, sondern eben eine Partei die eine solche ist weil Menschen ähnlicher Überzeugung sich zusammenfanden um aufgrund dieser Überzeugungen zusammenzuarbeiten, fragen ob jemand der diese offen negiert zu ihnen passt.
Ob Sarazin, Maaßen, Wagenknecht oder Palmer; die frage taucht halt immer wieder auf."

Das Phänomen ganz gut umrissen nur merken sie dabei die Absurdität nicht. "Menschen ähnlicher Überzeugung". Es geht um die Homogenität im mindset, die durch Leute wie Sarazin, Maaßen, Wagenknecht oder Palmer bedroht wird. In der Tradition der Aufklärung setzt man sich mit diesen Leuten diskursiv auseinander und im Idealfall setzt sich die beste Idee durch. Diese Leute haben was zu sagen, auch wenn es oft wenig überzeugend ist. Cancel culture hätte McCarthy sicher gefallen – Macht gegen Ideen. "Wehret den Anfängen" ist heute nur Selbstlegitimation

Account gelöscht
von schabernack 15:29

"Poverty and violence gab es dort schon, als es noch gar keinen IWF gab".

Richtig, da war daß ja auch noch eine Kolonie. Lediglich für Plantagenbesitzer gab es da keine Poverty.

Ernst Wolff hat vor einiger Zeit ein Buch
über Geschichte und Gegenwart geschrieben, unter dem Titel: "Weltmacht IWF".

schabernack
14:33 von Olivia59

«Hierzulande ruft man auch heute nicht zu "Zu Mord an Homosexuellen oder Sexualisierter Gewalt" auf. Da kümmert sich schon die Justiz drum. Deshalb muss man z.B. Boris Palmer begnügen.»

Hierzulande hat es schon die "Prüfstelle für Jugendgefährdung" äußerst schwer, auch nur Songtexte als "jugendgefährdend" zu "indizieren" … und deren Verbreitung zumindest einzuschränken.

Internet und so was und Kunstfreiheit.
Hörten Sie wahrscheinlich auch schon mal was von.

Noch schwieriger bis unmöglich ist es, Konzertauftritte zu untersagen. Das geht eher in Despotien mit ungenehmen Künstlern und Sängern, aber nicht in Demokratien. Die Texte sind auch nie der direkte Mordaufruf, sondern die Tropfen von Diskriminierung und Verunglimpfung. Selbst die Dümmsten Bratzen wie etwa "Kollegah" sind nicht ganz so doof, als dass sie dies nicht auch wüssten.

Boris Palmer haben nun wieder Sie ausgemottet als strahlendes Beispiel für Zusammenhanglosigkeit.

Ya kyaan aalways faind one to astray fram de way.

Der Lenz
@ Olivia59 um 15:44

>Das Phänomen ganz gut umrissen nur merken sie dabei die Absurdität nicht. "Menschen ähnlicher Überzeugung". Es geht um die Homogenität im mindset, die durch Leute wie Sarazin, Maaßen, Wagenknecht oder Palmer bedroht wird. In der Tradition der Aufklärung setzt man sich mit diesen Leuten diskursiv auseinander und im Idealfall setzt sich die beste Idee durch. <

Was verstehen sie an "Menschen ähnlicher Überzeugung bilden auf dieser Grundlage Parteien" nicht?
Hat man eine Andere geht man in, oder bildet eine Andere Partei um dann mit den anderen in Wettbewerb zu treten.

saschamaus75
@13:34 von Blitzdings

>> Das ist nicht zutreffend.

Im Gegensatz zu manchen hier, die Hooligans kein moralisches, eigenverantwortliches Handeln zu trauen, sehe ich in jedem Hooligan - egal welcher Trikotfarbe, weiß, schwarz, gelb, grün, lilablaußblau - erst einmal als Individuen, die fähig zu eigenverantwortlichem Handeln sind, und sowohl darüber selber entscheiden können, kriminell/gewalttätig oder auch nicht zu werden als auch die Umstände zu ändern, die diese befördern (Armut, schlechte Bildung, etc.).

Insofern behandele ich Hooligans genauso wie jeden anderen: nicht mehr und nicht weniger. Daran sollte sich jeder sog. "Anti-Hooligan" ein Beispiel nehmen.

{/satire}

P.S.: Sie sehen, wie austauschbar Ihre Sätze sind. ^^

Blitzgescheit
@Am 09. Mai 2021 um 16:16 von saschamaus75

Zitat: "Insofern behandele ich Hooligans genauso wie jeden anderen: nicht mehr und nicht weniger. Daran sollte sich jeder sog. "Anti-Hooligan" ein Beispiel nehmen.

{/satire}

P.S.: Sie sehen, wie austauschbar Ihre Sätze sind. ^^"

Und jetzt?