Das Fairtrade-Zeichen ist an der Verpackung einer Topfblume zu sehen.

Ihre Meinung zu Warum der Fairtrade-Umsatz in der Corona-Krise gesunken ist

Kaffee, Kakao, Bananen - die Klassiker des fairen Handels wurden auch 2020 oft gekauft. Dennoch ging der Umsatz von Fairtrade zurück. Eine "Corona-Delle"? Oder verschrecken zu hohe Preise die Verbraucher? Von Anke Hahn.

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127 Kommentare

Kommentare

Tada
@Shantuma

"Wer immer ein Exportüberschuss hat, der handelt halt nicht fair!" Am 05. Mai 2021 um 18:21 von Shantuma

*

Die Frage ist doch eigentlich:

Wie kann Deutschland mit seinem im weltweiten Vergleich hohen Löhnen Exportüberschusse erzielen und die Länder mit so unfairen niedrigen Löhnen nicht, obwohl die Leute noch nicht einmal sozial abgesichert sind?

frosthorn
war da nicht was

mit Lieferkettengesetz und so? Die Bundesregierung in Person von H. Altmayer hat blockiert, nachdem die Händler die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft bedroht sahen. Und dennoch sind es wir Kunden, die bestimmen, was über den Ladentisch geht.
Sklaverei gehört nach wie vor zu unserem Wirtschaftssystem. Wir leben immer noch gut davon, dass andere schlecht leben. Den Schuh muss sich jeder anziehen. Übrigens auch die Kellnerin mit 60% Kurzarbeitergeld.

Vielfalt.
@18:21 von Shantuma

das globale Problem heiß Freihandelsabkommen, denn diese sind eben nicht Frei, sondern werden von der dominanteren Seite diktiert.

Ohne die Freihandelsabkommen geht es den Menschen auf der "nicht dominanten Seite" schlechter. Subventionen sind das Problem, nicht Freihandelsabkommen.
Dass Menschen ihre Waren anbieten und andere Menschen diese kaufen können, ohne das die kontrollsüchtige Staatsmacht dazwischenfunkt, ist doch was Gutes.

Tada
@MartinBlank

"Manchen ist keine Ausrede zu blöde ..." Am 05. Mai 2021 um 18:42 von MartinBlank

*

Selber.

Die Reportage, die ich gesehen habe war zwar nicht zu Fairtrade, sondern zu "Ohne Kinderarbeit hergestellt, aber das Problem dürfte ähnlich sein:

Das Zertifikat kann sich jeder bei der entsprechenden Stelle kaufen. Man geht hin, bestellt es, zahlt es und nimmt es mit.

frosthorn
@Karl Maria, 18:53

wie kommste denn auf dieses schmale brett. zu steuern zählen für den normalbürger auch alle abgaben, wie eeg umlage und demokratieabgabep

Das wusste ich tatsächlich noch nicht. Wieviel "demokratieabgabep" zahlen Sie denn so?

Tada
@ Karl Maria Jose...

"zu steuern zählen für den normalbürger auch alle abgaben, wie eeg umlage und demokratieabgabep" Am 05. Mai 2021 um 18:53 von Karl Maria Jose...

*

Ja, aber wenn man zu wenig verdient, dann bekommt man Steuerrückzahlung, Wohngeld oder H4 und zahlt keine Steuern.

Anna-Elisabeth
@18:46 von MartinBlank

//Und daher ist hier der Anbieter in der Pflicht und nicht der Kunde. Viel mehr Menschen - fast alle Menschen! - wären bereit, mehr zu zahlen, wenn sie wüssten, dass auch Millionen anderer Kunden mitziehen und es also wirklich was bringt. Und das geht nunmal nur, wenn die unseriösen Produkte gar nicht mehr erhältlich sind.

Ansonsten denken zu viele Mensche, ihre Tat wäre der sinnlose Tropfen auf den heißen Stein, und dann macht keiner mit.//

Das könnte tatsächlich auch eine große Rolle spielen.

Vielfalt.
@18:43 von Tremiro

und wissen nicht dass wir zur Zeit die niedrigsten Steuern seit Jahrzehnten haben?

Und die Abgaben?
Die Realität sieht nämlich ganz anders aus:
"Laut OECD hat Deutschland bei Steuern und Sozialabgaben unter den Industrieländern sogar Belgien vom Spitzenplatz verdrängt."

Und das trotz der Skaleneffekte, dank derer sich größere Staaten eigentlich niedrigere Sätze leisten können.
Jedoch dank einer der unfähigsten Regierungen der OECD, landet man auf dem "Spitzenplatz".

Anna-Elisabeth
@18:56 von frosthorn

//Den Schuh muss sich jeder anziehen. Übrigens auch die Kellnerin mit 60% Kurzarbeitergeld.//

Leicht gesagt, wenn man nicht betroffen ist.

Bender Rodriguez
Fathi

"Ihr Nihilismus nervt manchmal ein wenig
"
Nö, hier wurde genau auf den Punkt gesagt, wie es ist: Bäppper druff. Gewissen beruhigt.

Ich finde solche Siegel extrem überflüssig. Wir sollten immer Qualität kaufen können.
Als Handwerker liefere ich maximale Qualität. Das muss bezahlt werden. So auch Kaffee Baumwolle oder Kakao.
Das man darauf extra hinweisen muss, ist extrem beschämend für unseren Turbokapitalismus.
Für nutzloses Geschmeide gibt der Kapitalist gerne Millionen aus. Ne Tasse Kaffee ist deutlich mehr wert.

Opa Klaus
@ schabernack. 18:54

"Selbst wenn man alle Löhne in Bangladesh von heute auf morgen verdoppeln würde. Wären das Mehrkosten im Herstellungspreis, die der einzelne Käufer in Deutschland von T-Shirts oder Jeans mit Cents oder 1 Euro bezahlen müsste."

Ich bin mir sicher, dass auch Sie über die wirtschaftspolitischen Gegebenheiten in vielen asiatischen Ländern bestens informiert sind. Die Problematik der Korruption steht hier über allem
Auch wenn ich für das T-Shirt aus Bangladesh 5 Euro mehr bezahlen würde, käme dies bei den Arbeiterinnen nicht an.

Sisyphos3
19:07 von Anna-Elisabeth

Das könnte tatsächlich auch eine große Rolle spielen.
.
... könnte
so wie viele andere Gründe vorstellbar sind
wieviel paar Schuhe braucht der Mensch (Frau)
wie viele T Shirts / Kleider ?
wie viele Handtaschen ?

Karl Maria Joseph Wüllenhorst Felleringe
19:07 von Tada

wenn man zuwenig verdient, bekommt man keine steuerrückzahlung, weil man keine bezahlt. aber ca 60% steuern/abgaben auf den strom zahlt man trotzdem, oder der normale steuerzahler, weil er das für den hartzer übernimmt.

Blitzgescheit
Lieferkettengesetz wird die Situation noch verschlechtern!

Zitat: "Kaffee, Kakao, Bananen - die Klassiker des fairen Handels wurden auch 2020 oft gekauft. Dennoch ging der Umsatz von Fairtrade zurück. Eine "Corona-Delle"? "

Das völlig undurchdachte und verschlimmbessernde Lieferkettengesetz, das vor kurzem im Bundestag verabschiedet wurde, wird die Situation verschlechtern, da dadurch die Kosten aufgrund unnötiger Bürokratie künstlich nach oben geschraubt werden und deutsche Unternehmen, die meist für eine Erhöhung der Lebensstandards vor Ort sorgen, von weiteren Investitionen in erzeugenden Ländern in Afrika und sonstwo abgeschreckt werden und der Laden dann am Ende des Tages von Chinesen übernommen wird.

Wir haben schon echte "Experten" im Bundestag sitzen!

Q:

"https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2021/kw16-de-lieferketten…"

John Koenig
Realer Preis

Fairtrade Produkte haben immer nur eine Chance wenn der Verbraucher bereit ist einen Preis zu bezahlen der dem realen Wert der Lebensmittel entspricht . Mit Wert meine ich nicht nur eine betriebswirtschaftliche Zahl sondern auch die Zeit , die Ressourcen , die zusätzlichen Pflegemaßnahmen und auch die Hingabe des Anbauers für seine Produkte .
Und das gilt nicht nur für Kaffee und Bananen von weit her , also die klassischen Fairtradeprodukte sondern auch beispielsweise für einheimische Milch oder Fleisch aus artgerechter Tierhaltung .
Natürlich gibt es Viele die es sich wirklich kaum leisten können mehr Geld für Nahrungsmittel auszugeben , aber es gibt eben auch einen sehr großen Anteil die einfach andere Prioritäten setzen .
Da ist es dann doch wichtiger mehrmals im Jahr in Urlaub zu fahren als mehr Geld für gut produzierte Nahrungsmittel auszugeben .
In Umfragen hört sich das zwar anders an , aber in der Realität handeln viele entgegengesetzt zu dem was sie sagen .

mispel
@18:46 von MartinBlank

"Ich kann der selbstloseste Mensch der Welt sein: es bringt nicht viel, weil ich nur einer bin."

Ich finde das ist der falsche Ansatz. Wenn ich etwas ändern will, dann tue ich es, unabhängig davon, ob andere mitziehen, einfach weil es meine Überzeugung ist. Denn irgendwer muss ja anfangen, sonst passiert gar nichts, weil jeder auf den Andern wartet.

"Viel mehr Menschen - fast alle Menschen! - wären bereit, mehr zu zahlen, wenn sie wüssten, dass auch Millionen anderer Kunden mitziehen und es also wirklich was bringt."

LIDL hatte in manchen Märkten ja nur noch Fairtrade-Bananen im Sortiment. Die Kunden sind dann zu ALDI gegangen, weil die da 20 Cent/kg billiger waren. Und da kann mir niemand erzählen, dass sich diese 20 Cent viele nicht leisten können. So viele Bananen ist niemand. Ich denke die meisten Menschen haben schlicht kein wirkliches soziales und ökologisches Bewusstsein beim Einkaufen.

Account gelöscht
Ich muss erlich gestehen

das Sigel zwar zu kennen,aber es sogut wie nie in meinen Supermarkt gesehen zu haben. Wodran das liegt,ich weiß es nicht.

Sisyphos3
19:14 von Anna-Elisabeth @18:56 von frosthorn

jeder kann aber was tun (im Rahmen seiner Möglichkeiten)
in der Zeit als die Restaurants nur gelegentlich geschlossen waren
kriegte die Wirtin immer 20 % Trinkgeld

fathaland slim
19:14, Vielfalt.

>>@18:43 von Tremiro
und wissen nicht dass wir zur Zeit die niedrigsten Steuern seit Jahrzehnten haben?

Und die Abgaben?
Die Realität sieht nämlich ganz anders aus:
"Laut OECD hat Deutschland bei Steuern und Sozialabgaben unter den Industrieländern sogar Belgien vom Spitzenplatz verdrängt."

Und das trotz der Skaleneffekte, dank derer sich größere Staaten eigentlich niedrigere Sätze leisten können.
Jedoch dank einer der unfähigsten Regierungen der OECD, landet man auf dem "Spitzenplatz".<<

Sie zitieren eine Schlagzeile aus der "Welt". Wenn Sie den ganzen Artikel lesen, dann relativiert sich die Sache doch schon sehr:

"https://www.welt.de/wirtschaft/article207627587/OECD-Bei-Steuern-und-Ab…"

Werner40
/// Am 05. Mai 2021 um 19:14

///
Am 05. Mai 2021 um 19:14 von Vielfalt.
@18:43 von Tremiro

und wissen nicht dass wir zur Zeit die niedrigsten Steuern seit Jahrzehnten haben?

Und die Abgaben?
Die Realität sieht nämlich ganz anders aus:
"Laut OECD hat Deutschland bei Steuern und Sozialabgaben unter den Industrieländern sogar Belgien vom Spitzenplatz verdrängt."

Und das trotz der Skaleneffekte, dank derer sich größere Staaten eigentlich niedrigere Sätze leisten können.
Jedoch dank einer der unfähigsten Regierungen der OECD, landet man auf dem "Spitzenplatz".///
.
Steuern und Abgaben kommen über den größten Posten " Arbeit und Soziales " vor Allem den sozial Schwachen zu Gute.

Sisyphos3
19:17 von Bender Rodriguez / fathaland slim

"Ihr Nihilismus nervt manchmal ein wenig
"
Nö, hier wurde genau auf den Punkt gesagt, wie es ist: Bäppper druff. Gewissen beruhigt.
----
jeder hat halt so seine Befindlichkeiten
das sind meine !!
in meinem Betrieb fing man mal an mit so "Ehrenerklärungen"
da unterschrieben Centerleiter, Abteilungsleiter Teamleiter teilweise sogar Meister
und das wurde auf Plakatformat vergrößert und aufgehängt
>wir behandeln Lieferanten, Kunden, Mitarbeiter fair und respektvoll ...<
da sagte ich zu meinem Kollegen,
wenn man über Selbstverständlichkeiten sprechen muß "dann stinkt der Fisch " schon sehr

schabernack
18:57 von Vielfalt.

«Dass Menschen ihre Waren anbieten und andere Menschen diese kaufen können, ohne das die kontrollsüchtige Staatsmacht dazwischenfunkt, ist doch was Gutes.»

"Die kontrollsüchtige Staatsmacht" sorgt auch dafür, dass im Alkohol, den Sie kaufen und trinken, kein Glycol-Fusel mit drin ist, wegen dem Sie dann tot umfallen, noch bevor Sie "papp" sagen können. Nach der Rasiercreme sehen Sie nicht aus wie von der Giftqualle angefallen. Und der Motor in Ihrem Auto kriegt nicht schlimmen Husten, weil im Motoröl der Abfall vom Schiffsdiesel drin ist.

Wussten Sie das bisher gar nicht? Erstaunlich & Co. …

Aber Sie finden trotz Lebensmittelkontrollen der Kontrollsüchtigen sicher eine verranzte Imbissbude, wo Sie schon froh wären, wäre das Fleisch vom Bratspieß nur Pferd oder Esel, und nicht doch Bisamratte … wie man vermuten musste mit Handelsverstand.

Kaufen Sie alles hinter dem Bahnhof / am Hafen direkt vom Schiff.
Ist ja ein Verkäufer da. Der pappt Ihnen auch das Label: "Trade Depp" drauf.

frosthorn
@Anna-Elisabeth, 19:14 re @frosthorn

//Den Schuh muss sich jeder anziehen. Übrigens auch die Kellnerin mit 60% Kurzarbeitergeld.//
Leicht gesagt, wenn man nicht betroffen ist

Das ist überhaupt nicht leicht gesagt. Ich habe zwar keine materiellen Sorgen (mehr), aber das heißt nicht, dass mir nicht klar ist, dass viele mit dem Cent rechnen müssen. Und ich habe nicht verlangt, dass die Kellnerin oder der Mindestlöhner den drei mal so teuren Kaffe kaufen muss, geschweige denn kann.
Und doch ist unser Wohlstand, in dem wir im Vergleich zu den Herstellerländern leben, Ergebnis einer mitleidslosen Ausbeutung von Menschen und Ressourcen.
Sicher, bei @Sisyphos3 und anderen können Sie erfahren, dass jeder reich sein könnte, wenn er halt mal was arbeiten würde. Sie sollten aber wissen, dass ich nicht so denke. Die Erkenntnis, dass der Kakao, den ich trank, unter übelsten Bedingungen hergestellt wurde, hatte ich, da gab es noch gar kein Fair-Trade. Was habe ich gemacht? Keinen kakao mehr getrunken.

Tremiro
19:14 von Vielfalt. @18:43 von Tremiro

>>Und die Abgaben?
Die Realität sieht nämlich ganz anders aus:
"Laut OECD hat Deutschland bei Steuern und Sozialabgaben unter den Industrieländern sogar Belgien vom Spitzenplatz verdrängt."<<

Sie müssen sorgfältiger lesen. Der Forist dem ich antwortete hat ausdrücklich von Steuern geschrieben, nicht von Abgaben.

Bender Rodriguez
Fathi

"Als Sozialist und Freimaurer bin ich da wohl ein hoffnungsloser Fall."

Wie wird man denn Freimaurer?

Als Tempelritter und Freibeuter ist mir nicht bekannt, das man Geld einfach so ausgibt. Auch ich drehe alles zweimal rum. Aber wenn ich feststelle, daß das Produkt taugt, kann es eben auch mehr kosten. Teuer ist nur das, was nix taugt.Wer billig kauft, kauft zweimal.

Werner40
/// Am 05. Mai 2021 um 19:20

///
Am 05. Mai 2021 um 19:20 von Opa Klaus
@ schabernack. 18:54

"Selbst wenn man alle Löhne in Bangladesh von heute auf morgen verdoppeln würde. Wären das Mehrkosten im Herstellungspreis, die der einzelne Käufer in Deutschland von T-Shirts oder Jeans mit Cents oder 1 Euro bezahlen müsste."

Ich bin mir sicher, dass auch Sie über die wirtschaftspolitischen Gegebenheiten in vielen asiatischen Ländern bestens informiert sind. Die Problematik der Korruption steht hier über allem
Auch wenn ich für das T-Shirt aus Bangladesh 5 Euro mehr bezahlen würde, käme dies bei den Arbeiterinnen nicht an.///
.
Richtig. Außerdem: Arbeits(mindest)standards zu setzen ist Aufgabe der dortigen Regierungen und Arbeitnehmervertretungen ( hier Bangladesh ).

Sisyphos3
Fair Trade

keine Frage grundsätzlich ne lobenswerte Idee das möchte ich ja gar nicht in Abrede stellen
und bei Bananen mag das ja auch gehen
aber bei Kaffee oder Schokolade entscheidet - bei mir zumindest -
der Geschmack / Aroma und nicht was für ein Label drauf klebt
und ich trinke eben nur Prodomo entkoffeiniert,
keinen Bellaroma keinen Tchibo und auch keinen Mövenpick oder Eilles

Shantuma
@Vielfalt.

"Ohne die Freihandelsabkommen geht es den Menschen auf der "nicht dominanten Seite" schlechter. Subventionen sind das Problem, nicht Freihandelsabkommen."

Es sind nicht nur Subventionen, es ist halt auch der geöffnete Markt im schwächeren Land.
Dadurch kann man vor Ort kaum die eigene Industrie schützen und somit auch aufbauen/konkurrenzfähig machen.

weingasi1
Am 05. Mai 2021 um 18:46 von MartinBlank

Und daher ist hier der Anbieter in der Pflicht und nicht der Kunde. Viel mehr Menschen - fast alle Menschen! - wären bereit, mehr zu zahlen, wenn sie wüssten, dass auch Millionen anderer Kunden mitziehen und es also wirklich was bringt. Und das geht nunmal nur, wenn die unseriösen Produkte gar nicht mehr erhältlich sind.
__
Sie wollen also sagen, dass der Bürger per Gesetz gezwungen werden soll, gute Taten zu vollbringen. Nur ist es dann eben keine "gute Tat" mehr. Wollen Sie jetzt neben Mindeststandarts, die es ohnehin für fast alles gibt, was auch ok ist, dem Unternehmer vorschreiben, wo er was zu welchem (Mind.)-Preis zu kaufen bzw. zu verkaufen hat ? Toll.
Sowas ähnliches gabs doch schon mal.
Irgendwo ? Ich dachte, wir hätten Marktwirtschaft.

Shantuma
@Tada

"Wie kann Deutschland mit seinem im weltweiten Vergleich hohen Löhnen Exportüberschusse erzielen und die Länder mit so unfairen niedrigen Löhnen nicht, obwohl die Leute noch nicht einmal sozial abgesichert sind?"

In dem Deutschland und die Bevölkerung nicht gewillt sind auch mehr aus den anderen Ländern zu importieren und dafür entsprechende Preise zu zahlen.

Ein Exportüberschuss ist halt auch ein Importdefizit.
Zugleich ist ein Exportüberschuss auch eine Export von Arbeitslosigkeit, was am Ende dann auch den 2. Teil ihrer Frage beantwortet.

schabernack
19:20 von Opa Klaus / @schabernack, 18:54

«Ich bin mir sicher, dass auch Sie über die wirtschaftspolitischen Gegebenheiten in vielen asiatischen Ländern bestens informiert sind. Die Problematik der Korruption steht hier über allem
Auch wenn ich für das T-Shirt aus Bangladesh 5 Euro mehr bezahlen würde, käme dies bei den Arbeiterinnen nicht an.»

Weiß ich mehr allgemein aus so was Korruptions-Index im weltweiten Ländervergleich, weniger aus Details zu einzelnen Ländern. Aber es ist sicher so in den ärmeren Ländern in Asien. Wie in anderen ärmeren Ländern anderswo auf der Welt auch.

Lohnverdopplung in Bangladesh sollte Beispiel sein, dass dies auch Reallohnverdopplung vor Steuern ohne Korruption sei. "Touristen-Korruption" kam mir schon auf der Reise durch VIET / KAMB / Laos so vor. Zahlt man was extra an der richtigen Stelle … wird alles einfacher und schneller.

Ich weiß nicht, was mit Fair Trade Labels heute in JAP ist.
Food Fair Trade Local war schon 1997/98 selbstverständlich.
Trinkgeld ist dort verpönt als Korruption.

Account gelöscht
ungerecht

Köstlich. Leben in einem Land wo Milliardäre in einer Nacht im Schlaf so viel "verdienen" wie eine Krankenschwester in 40 Jahren Arbeitsleben und beklagen, dass weniger Produkte mit Fairtrade-Siegel gekauft werden.

Das bestehende Geld- und Wirtschaftssystem ist massiv ungerecht, weil es systematisch die allermeisten der beteiligten Menschen um die Erträge ihrer Arbeitskraft bringt.

Wer meint das sei schon in Ordnung so und solange man halt als Ablass Fairtrade Produkte kauft ist man ja auch weniger schuldig als andere, der kann einem nur Leid tun.

Anna-Elisabeth
@19:36 von John Koenig

Mit allem, was Sie schreiben, haben Sie recht. Ich bin aber immer dankbar, wenn das hier: "Natürlich gibt es Viele die es sich wirklich kaum leisten können mehr Geld für Nahrungsmittel auszugeben" nicht ganz vergessen wird.

Opa Klaus
@ Blitzdings... 19:33

".... und deutsche Unternehmen, die meist für eine Erhöhung der Lebensstandards vor Ort sorgen, von weiteren Investitionen in erzeugenden Ländern in Afrika und sonstwo abgeschreckt werden und der Laden dann am Ende des Tages von Chinesen übernommen wird. "

Vielleicht sollten Sie mal Ihren Rucksack packen und ebendiese Länder bereisen. Von der blauen Couch aus bei nem sixpack lässt sich trefflich argumentieren. Zeichnet ein gewisses Klientel in DE heutzutage ja aus.

Selbst wenn bekannte Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach noch soviele Absichtserklärungen und Joint Ventures mit Ländern wie Indien Bangladesh oder Laos schließen, verbessert sich für den Arbeitnehmer nichts. Gar nichts. Die Gelder fließen in ganz andere Kanäle. Glauben Sie ernsthaft dass z. B. eine Preiserhöhung des Rohöls um 20 Dollar den Arbeitern in den Ölfeldern zu gute kommen? Naivität kann vor der Wahrheit schützen..

saschamaus75
@19:27 von Karl Maria

>> aber ca 60% steuern/abgaben auf den
>> strom zahlt man trotzdem, oder der
>> normale steuerzahler, weil er das für den
>> hartzer übernimmt.

Ähh, HartzIV-Empfänger bekammen noch nie(!) Geld für Strom. -.-

Aber erstmal eine frei erfundene Behauptung posten, in der Hoffnung, daß einige es glauben und daraus (im Laufe der Zeit) ein allgemeines Vorurteil wird? oO

Account gelöscht
@ frosthorn

"Und dennoch sind es wir Kunden, die bestimmen, was über den Ladentisch geht."

Einfach nur traurig. Über den Ladentisch gehen kann nur, was dahinter ist und der Kunde ist nicht derjenige, der das Lager des Händlers bestückt.
Der Kunde macht auch keine psychologisch manipulative Werbung, das tun z.B. Absolventen eines Studiums der Werbepsychologie im Auftrag des Händlers um den Kunden zu einer irrationalen Kaufentscheidung zu bringen.

Der Kunde muss kaufen, die Dinge des täglichen Bedarfs können nur die Wenigsten und nur noch teilweise selbst herstellen.

Deshalb liegt die Verantwortung zu 99 Prozent beim Händler.

Sisyphos3
19:36 von John Koenig

oder Fleisch aus artgerechter Tierhaltung .
.
sie meinen kein Geflügel mehr aus Ställen ?
da machte ich mir gerade auch so meine Gedanken
auf meiner regelmässigen Fahrt nach Nagold
großes Schild auf halber Strecke
Geflügelpest ... Sperrgebiet
da is nix mit Piephühnern auf ner Wiese halten
was macht man in so nem Fall ?

Anna-Elisabeth
@19:25 von Sisyphos3 19:07 von Anna-Elisabeth

//Das könnte tatsächlich auch eine große Rolle spielen.
.
... könnte
so wie viele andere Gründe vorstellbar sind
wieviel paar Schuhe braucht der Mensch (Frau)
wie viele T Shirts / Kleider ?
wie viele Handtaschen ?//

Ihre Beispiele sind schlecht gewählt, weil die Frage, was und wie viel jemand braucht, leicht zu beantworten ist. Anders ist es mit menschlichen Verhaltensweisen. Da gibt oft ein einzelner Mensch schon Rätsel auf. Da ist es schwierig auf Beweggründe Vieler zu schließen.

wenigfahrer
Wen wundert das

das wird sich wohl weiter verstärken, denn die Preise gehen bei vielen Artikeln nach oben, heute gerade einen Artikel darüber gelesen.
Man kann Geld leider nur einmal ausgeben, man ist kein Staat der mal kurz 650 Milliarden Schulden machen kann.
Die neuen Pläne die im Gespräch sind, werden auch für Kosten sorgen, billiger wird nichts mehr, nur das Geld bleibt wie es ist.

weingasi1
Am 05. Mai 2021 um 19:36 von John Koenig

Wie schon der Forist Sisyphos schrieb, habe ich auch das Problem, dass ich nicht verstehe, wieso ein Artikel für den ich gerne den Betrag xx zusätzlich ausgeben würde, damit er dem Bauern, Erntehelfer, Näher oder wer sonst an der Quelle arbeitet etwas mehr Geld erhält.
Was ich nicht verstehe, ist, dass wenn der Erntehelfer vor Ort für das Kg. Kaffee z.B.
20 ct mehr bekommt, sich das im Regal des Supermarktes auf den doppelten Kilopreis hochgeschaukelt hat. Also verdient dadurch derjenige, dem ich eigentlich helfen wollte, am allerwenigsten an meiner Bereitschaft, mehr zu bezahlen. Frage : wo steckt da der oder mein Fehler ? Solange ich das nicht verstehe, hält sich meine Bereitschaft in Grenzen aber vielleicht hat ja jemand eine Erklärung.

Werner40

///Am 05. Mai 2021 um 18:21 von Shantuma
...
Wer immer ein Exportüberschuss hat, der handelt halt nicht fair!
Und ruiniert nebenbei sogar die eigene Zukunft....///
.
Leistungsbilanzüberschüsse kann man als Kredite betrachten. Weder sind sie " unfair " noch " ruiniert man nebenbei ( dadurch ) sogar die eigene Zukunft ".

fathaland slim
19:56, Bender Rodriguez

>>Wie wird man denn Freimaurer?<<

Indem Sie mit Iher örtlichen Loge Kontakt aufnehmen. Welche das ist, das finden Sie heraus, indem Sie „Freimaurer“ und Ihre Stadt in eine Suchmaschine eingeben. Sie werden dann zu einem Gespräch eingeladen und wenn Ihr Interesse als ernsthaft erkannt wird, werden Sie zu einem Gästeabend eingeladen. Diese Gästeabende finden im allgemeinen monatlich statt. Alles weitere müssen Sie dann selbst herausfinden. Ihre Umgangsformen und Ihr Diskussionsstil könnten allerdings ein Problem darstellen.

Vielfalt.
@19:55 von Tremiro

Sie müssen sorgfältiger lesen. Der Forist dem ich antwortete hat ausdrücklich von Steuern geschrieben, nicht von Abgaben.

Sorgfältiger?
Er sprach von "Steuerzahlern" und das im Kontext genug Geld zu haben um Fair-Trade zu kaufen.

Ihnen ist doch sicherlich klar, dass Steuerzahler auch Sozialabgaben zahlen?

Blitzgescheit
@Am 05. Mai 2021 um 20:10 von Opa Klaus

Zitat: "".... und deutsche Unternehmen, die meist für eine Erhöhung der Lebensstandards vor Ort sorgen, von weiteren Investitionen in erzeugenden Ländern in Afrika und sonstwo abgeschreckt werden und der Laden dann am Ende des Tages von Chinesen übernommen wird. "

Vielleicht sollten Sie mal Ihren Rucksack packen und ebendiese Länder bereisen. Von der blauen Couch aus bei nem sixpack lässt sich trefflich argumentieren. Zeichnet ein gewisses Klientel in DE heutzutage ja aus."

Ich habe nicht nur solche Länder bereist, sondern dort bereits für ein paar Jahre gearbeitet.

Unabhängig davon, was hat dies mit den von mir benannten Tatsachen zu tun?

Opa Klaus
Ich möchte bitte nicht missverstanden..

... werden. Grundsätzlich ist die initialisierung der "fare trade" Regelung eine sehr gute Sache. Ich warne nur vor einer gewissen Naivität. Kaufe ich etwas mit dem "fair trade Logo" ist mein Gewissen rein und ich bin ein guter Mensch. Und ja, die Kaffeebauern in Afrika könnten partizipieren, aber nur durch Direktvermaktung. Da wirds schon problematisch. Menschen versuchen gerne sich ein gutes Gewissen zu erkaufen mit Öko oder jetzt fair trade. Diese Gütesiegel werden aber häufig ausgenutzt. Letztlich bestimmen die Regierungen in Kooperation mit den Unternehmern und "Ausbeutern" in Afrika oder Asien wohin die Gelder fließen. Ist bei Spendenaktionen, welche uns gerade in der Adventszeit mit Bildern von hungernden Kindern (warum nicht alten Menschen?) nicht anders. Wir können unser Gewissen nicht freikaufen! Es müsste grundlegende Veränderungen geben. Öko, fair trade und Spenden, welche letztlich die Falschen allimentieren sind skeptisch zu beurteilen. Meine Meinung..

saschamaus75
@20:17 von Shuusui

>> Deshalb liegt die Verantwortung zu 99
>> Prozent beim Händler.

Wobei mir wieder dieses mit den weggeworfenen Lebensmitteln einfällt, wo jeder Franzose nur 27kg/Jahr wegwirft, jeder Deutsche aber 80kg.

ABER der einzige(!) Unterschied ist, in Frankreich darf der Handel keine Lebensmittel wegwerfen, in Dtl. sind es reell 2/3!

D.h., von Ihren 80kg werfen auch Sie nur ca. 27kg weg, die restlichen 53kg haben Sie NIE zu Gesicht bekommen, dieses macht der Handel für Sie.

Aber 'containern' ist immer noch eine Straftat. ;(

Vielfalt.
@ 19:47 von schabernack

"Die kontrollsüchtige Staatsmacht" sorgt auch dafür, dass im Alkohol, den Sie kaufen und trinken, kein Glycol-Fusel mit drin ist, wegen dem Sie dann tot umfallen, noch bevor Sie "papp" sagen können.

Das und ihre anderen Beispiele sind alles Vertragsbruch/Betrug seitens des Verkäufers. Natürlich spielt da der Staat eine Rolle.

Wenn beide Seiten mit Transaktion und Waren zufrieden sind, und der Inhalt der Waren nicht für andere eine Gefahr darstellt, was geht das der Staatsmacht an?

schabernack
20:28 von Sisyphos3

«sie meinen kein Geflügel mehr aus Ställen ?
da machte ich mir gerade auch so meine Gedanken
auf meiner regelmässigen Fahrt nach Nagold
großes Schild auf halber Strecke
Geflügelpest ... Sperrgebiet
da is nix mit Piephühnern auf ner Wiese halten
was macht man in so nem Fall ?»

Der Piephuhbauer bringt die Piepmätze rein in den Stall. Dort stopft er sie aber nicht zu Zehnt in den Piephuhnknast Piephuhnkäfig. Den hat er gar nicht parat, da er das Piephuhn viel lieber drauße piepen ließe als im Stall.

Ist man mit Herrn Piepherr und seinen Mätzchen Piep sonst immer zufrieden lecker gewesen. Bleibt man ihm erst mal ein treuer Kunde Piep, da er das Huhn ja nicht aus mieser Absicht nun drinnen piepen lassen muss.

Piephuhnpest ist nicht der Normalzustand.
Der nun bis Sankt Pierperlein bliebe und piepe …

Anna-Elisabeth
@21:15 von Opa Klaus

Mit all den Bedenken, die Sie schildern habe auch ich schon oft vor dem Regal gestanden. Momentan ist es tatsächlich auch der Preis. Aber auch unabhängig vom Preis denke ich jedesmal: Hoffentlich ist auch drin, was draufsteht.

Account gelöscht
@ Opa Klaus

"Wir können unser Gewissen nicht freikaufen!"

Sollten vielleicht nicht können, können aber sehr wohl!
Und ich fürchte Ihre Skepsis ist mehr als angebracht, denn Fairtrade und das Spenden verstätigen das Unrecht anstatt es zu bekämpfen.

Account gelöscht
@ saschamaus75

"Aber 'containern' ist immer noch eine Straftat. ;("

Gibt auch Leute denen Gesetze egal sind, weil sie sich zutrauen selbst zu entscheiden was richtig und was falsch ist.

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