Ihre Meinung zu Kommentar zu #allesdichtmachen: Geschmacklos zynisch
Die gespielte Gleichgültigkeit, mit der die Aktion "#allesdichtmachen" über die Corona-Toten hinweghumort, ist bemerkenswert - und völlig unangebracht, meint Martin Schmidt. Sachliche Kritik an der Corona-Politik geht anders.
Sehr geehrter Herr Schmidt,
wenn ich mich als Anwalt der Gemeinschaft Liefers & Co mit Ihrer Erlaubnis bestellen darf, moechte ich zur Verteidigung meiner Mandanten anfuehren: Ich raeume ein, dass der objektive Tatbestand einer cruden und misslungenen Satire bedauerlicherweise erfuellt ist. Strafmildernd bitte ich zu beruecksichtigen, dass es den Angeklagten allein darum ging, auf die aus Ihrer Sicht nachvollziehbarerweise auch in den Medien zu geringe Aufmerksamkeit fuer die schwierige Situation der Kuenstler hinzuweisen. Dies erscheint mir auch als Medienkritik zumindest vertretbar. Nicht vertretbar ist zugegebenermassen demgegenueber - auch nicht mit den Mitteln der Ironie - die Veraechlichtlichmachung der legitimen Berichterstattung ueber die zT dramatische Pandemielage als weit ueberzogen. Ein Grossteil der Angeklagten hat sich auch dafuer zwischenzeitlich glaubhaft entschuldigt. Ich plaediere deshalb auf lediglich Fahrlaessigkeit und bitte um ein mildes Urteil.