Richy Müller atmet in seinem Clip für die Aktion #allesdichtmachen abwechselnd in zwei Tüten.

Ihre Meinung zu Kommentar zu #allesdichtmachen: Geschmacklos zynisch

Die gespielte Gleichgültigkeit, mit der die Aktion "#allesdichtmachen" über die Corona-Toten hinweghumort, ist bemerkenswert - und völlig unangebracht, meint Martin Schmidt. Sachliche Kritik an der Corona-Politik geht anders.

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90 Kommentare

Kommentare

Grossfamilienberater

Sehr geehrter Herr Schmidt,
wenn ich mich als Anwalt der Gemeinschaft Liefers & Co mit Ihrer Erlaubnis bestellen darf, moechte ich zur Verteidigung meiner Mandanten anfuehren: Ich raeume ein, dass der objektive Tatbestand einer cruden und misslungenen Satire bedauerlicherweise erfuellt ist. Strafmildernd bitte ich zu beruecksichtigen, dass es den Angeklagten allein darum ging, auf die aus Ihrer Sicht nachvollziehbarerweise auch in den Medien zu geringe Aufmerksamkeit fuer die schwierige Situation der Kuenstler hinzuweisen. Dies erscheint mir auch als Medienkritik zumindest vertretbar. Nicht vertretbar ist zugegebenermassen demgegenueber - auch nicht mit den Mitteln der Ironie - die Veraechlichtlichmachung der legitimen Berichterstattung ueber die zT dramatische Pandemielage als weit ueberzogen. Ein Grossteil der Angeklagten hat sich auch dafuer zwischenzeitlich glaubhaft entschuldigt. Ich plaediere deshalb auf lediglich Fahrlaessigkeit und bitte um ein mildes Urteil.

Opa Klaus
@ Erich Kästner. 17:31

"Es ist leicht, sie zu kritisieren. Zuhören ist schwerer. Die Kultur ist für mich definitiv systemrelevant. Dass sie einschränkt wird, für die Demokratie kaum zu verkraften!"

Ich gebe Ihnen Recht. Kultur ist definitiv systemrelevant. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass Schauspieler i, d, R..eine Hochschulausbildung an Konservatorien abgeschlossen haben. Somit setze ich eine gewisse geistige Grundkompetenz voraus. Sollte diese vorhanden sein, wäre es diskussionswürdig, wenn man/frau eine destruktive Denkweise zur Eindämmung der Pandemie entwickelt. Sich einzureihen in die Szene der Meckerer und "ich esse mene Suppe nicht" - Fraktion hilft uns allen nicht weiter. Es wäre angebracht, dass gerade Schauspieler und andere Menschen, welche im zwiespältigen Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit stehen, vielmehr ihre Aktiviäten hin zur restrektiven Einschränkung der zwischenmenschlichen Kontakte bekunden sollten, um bald möglichst wieder ihren Berufungen nachkommen zu können.

nie wieder spd

Das der eine oder andere Schauspieler im richtigen Leben ein bischen dumm ist, ist ja kein Problem. Die sind auch nur ein Abbild einer demokratischen Bevölkerung, in der Menschen, die nur behaupten zu denken, ihren Unsinn selbstverständlich verbreiten dürfen.
Aber das gleich so viele darunter sind, die, aus welchen Gründen auch immer, zu ersten Riege gezählt werden, ist erschütternd.
Hoffentlich liegt das nur an der wohlstandverwahrlosten Langeweile, die diese tatsächlichen Nichtdenker ergriffen hat.

oooohhhh
Der Finger in der Wunde

Schmerzt in der Regel.
Soll er auch.
Macht Sinn.
Auch wenn es die falschen Flaschen gut finden.
Dieser Mut zeigt Pflichtgefühl, für den Dienst an unserer Demokratie unserem Gemeinwesen.
Ohne solche Arbeiten wird niemand begreifen endlich aus Corona zu lernen.

PS:
Es begreift immernoch keiner, dass die Probleme im Gesundheitswesen, die durch Sparen, seit 1995, das es Kracht entstanden sind, endlich beseitigt werden müsen.
Ja das kostet.
Aber wann wenn nicht jetzt muss das angegangen werden.
Genau darauf weisst z.B. Divi seit Jahren nein Jahrzehnten hin, all das wird nicht adäquat berichtet, die Verantwortlichen werden nicht angeklagt, strafverfolgt.
Nicht aus böser Absicht
nein aus Dummheit.

Gegen Dummheit hilft was - ja Sarkasmus - da wacht der ein oder andere vielleicht doch auf.

Das auch Dumme applaudieren? Geschenkt!

Es geht hier nicht um dämliche Politgrabenkämpfe, die nichts aber auch gar nichts bringen und das Hauptproblem sind, sondern um unsere Gesundheit -- unser Leben.

yolo
Wie war das noch? Satire ist erlaubt und gehört zur

freien Meinungsäußerung.
Als man Omas beim WDR ja fast beschuldigte, Böhmermann seine Ziegengedichte verteidigte, war das alles ok und gut.
Wenn aber jetzt jemand gegen die Coronaauflagen satirisch sich äußert, ist das geschmacklos und unwürdig?
Kann ja sein, dass das jemanden stört, aber das ist nun mal Satire und Satire hat die Aufgabe, unerträgliches erträglicher zu machen, indem man auch schwarzen Humor zulässt.
Totalitarismus und autoritäre Regime kennen das nicht, ist mir schon klar. Dass diese Meldung es bis in die Tagesschau schafft, ist schon peinlich. Sollen sich doch die sozialen Netzwerke damit beschäftigen und satirisch damit umgehen.
Wenn`s schön macht und hilft, ist doch gut. Wen es stört, der hört weg.
Das macht Merkel doch schon seit Jahren. Kritik wird einfach ausgeblendet.

Florian Fuchs
Meinungsfreiheit

Ganz gleich ob man der Kritik der Künstler zustimmt oder nicht, aus meiner Sicht ist die Aktion der Stars nicht mehr und nicht weniger als eine Meinungsäußerung. Laut Grundgesetz steht dies jedem Bürger dieses Staates zu. Meinungen müssen nicht dem Mainstream, der Meinung der Regierung oder dem Empfinden der Mehrheit entsprechen. Das Grundgesetz schützt jede Meinung. Bedenklich finde ich, dass es nicht wenige Äußerungen gibt, in denen "Konsequenzen" für die Künstler fordern. Dies riecht meiner Meinung nach sehr nach "Cancel Culture", einer Unkultur, die ins Handwerkszeug totalitärer Staaten oder in die abstruse Gedankenwelt politisch pseudo-korrekter Gesellschaftsverbesserer gehört, aber nicht in eine eine demokratische Gesellschaft wie der unseren.

Erich78
Vorwurf

gut bezahlte Schauspieler*innen die sicher nicht am Hungertuch nagen.
Hier wie im Vorgängerthread wurden die Schauspieler*innen immer wieder mit diesem Vorwurf konfrontiert.
Nur hätte jemand das Youtube Video vom regionalen Pantomimen Hans Müller aus der Fußgängerzone angeklickt?
Genau deswegen haben diese "überbezahlten" Schauspieler*innen in Vertretung für viele Künstler*innen dieses Video veröffentlicht. Weil es bei ihnen für aufsehen sorgt. Weil die ganze Presse des Landes darüber berichtet und weil man ein Video von Jan Josef Liefers auf Youtube anklickt und von Horst Meier eben nicht.
Das scheinen hier einige nicht zu verstehen, dass es in den Videos nicht um Jan Josef Liefers oder Richy Müller geht, sondern um die Kunstszene.

thecamera
allesdichtmachen

Gaanz langsam und nicht Äpfel und Birnen durchmengen!
Seit wann muss sich Kunst an einem (vermeintlichen) Konsens orientieren? Hatten wir das nicht schon einmal? Kunst muss und darf, gerade in schwierigen Zeiten, Dinge auf eine andere, evtl. nicht immer nachvollziehbare Weise ansprechen. Moralwächter diktieren mit Abscheu und Entsetzen, WAS Kunst darf, und was nicht. Moralinsaure Kommentare verurteilen den vermeintlichen Zynismus angesichts der Kranken und Toten. Schon mal daran gedacht, dass das gar keine "sachliche Kritik" an der Corona-Politik sein soll?? Oder funktioniert der Differenzierungsmodus angesichts der durch die "sozialen Medien" verkommenen Diskussionskultur gar nicht mehr? (Achtung: Rhetorische Frage!) Auseinandersetzung mit dem Gegenüber statt dumpfem Abgemeiere, wenn die Haltung nicht passt, heisst u.a. das Gebot der Stunde.
An Nadine Dubois, Schauspielerin: Du hast es (nach meiner Meinung) hervorragend auf den Punkt gebracht!

Haki1906
Einige der Kommentare hier...

Einige der Kommentare hier zeigen deutlich, WARUM es durchaus angebracht ist, Kritik an diesen Videos zu äußern.
Es ist völliger Schwachsinn zu schreiben, man wolle jedwede Kritik bezüglich Corona verbieten oder ähnliches. Kritik IST erlaubt und auch wichtig, daß ist durchaus korrekt. Und es wird nicht die Kritik als solche angeprangert, sondern die ARTUND WEISE. Man kann auch deutlich Stellung beziehen und Kritik äußern, ohne dabei unempathisch zu wirken und nah am Asozialen zu kratzen. Als Person des öffentlichen Lebens sollte man vorher doch etwas besser nachdenken, bevor man solche Dinge postet, schlägt man damit doch sicherbvielen, die im Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis Coronafälle hatten oder haben, quasi mit der Faust ins Gesicht. Ich kann nur allen Beteiligten wünschen, nicht persönlich vom Virus betroffen zu werden,ob nun selber oder indirekt,sowie etwas mehr Feingefühl im Falle ähnlicher kommender Aktionen. Man kann (und soll!) Kritik üben. Aber bitte etwas Empathie!

draufguckerin
selbstgefällige Arroganz überbezahlter SchauspielerInnen

"Die gespielte Gleichgültigkeit, mit der die Aktion "#allesdichtmachen" über die Corona-Toten hinweghumort, ist bemerkenswert - und völlig unangebracht. Sachliche Kritik an der Corona-Politik geht anders." Zit. M. Schmidt, Tagesschau
Wenn es "hinweghumoren" wäre ... in meinen Augen ist das einfache nur selbstgefällige Arroganz überbezahlter Selbstdarsteller. Zudem noch völlig unempathisch gegenüber den Menschen, die Opfer - Erkrankte oder Tote - zu beklagen haben.

Rar Chemnitz
Öberflächlicher Kommentar

Zynisch ist nunmal ein Mittel auf etwas zu reagieren, was man nicht billigt. Bei den Maßnahmen der Politik zur Pandemie gibt es einiges, was man nicht billigen muss. Und die Extremisten rufen nicht solche Aktionen auf den Plan, sondern die Tatenlosigkeit der "schweigenden" Mehrheit.

Gerd Hansen
Oh, jetzt müsste ich mein Posting ja zurückziehen...

... denn der User "vriegel" hat mir um 17:43 zugestimmt.

Ich stimme seinen bisherigen Aussagen der letzten Monate aber keineswegs ( um nicht zu sagen : NIE ) zu.

Werde ich jetzt trotzdem mit ihm "in einen Topf geworfen" ?

Denn das ist ja die Meinung, die einige hier ( im Folgenden ganz allgemein gehalten ) vertreten :

Jemand äußert sich sich über irgendetwas, "die Falschen" stimmen dem zu, na, da muß derjenige, der sich da äußerte, ja genau die gleiche Einstellung haben. Und sich schnellstens "distanzieren".

Wie sagte schon Mr. Spock : "Fasizinierend".

BTW: Die Äußerungen des Hernn Böhmermann gegen über Erdogan fand ich, vorsichtig ausgedrückt, ziemlich weit unter der Gürtellinie.
Davor sagte mir der Name Böhmermann übrigens absolut nichts...
Deshalb bin ich aber trotzdem kein "Bewunderer" von Herrn E, im Gegenteil, der Typ muß weg.
Aber solange ihn "sein Volk" wählt... ( hust )...

Silverfuxx

Es mag sein, dass manches davon einigen unangemessen oder gar zynisch erscheint (wie war das noch mit dem Nutzen, der das Risiko überwiegt ? Das finde ich auch durchaus zynisch), aber die gespielte Empörung hier finde ich sehr unangebracht.
Sehr schade, aber nichtmal ansatzweise überraschend, ist, dass die nun alle direkt in die Querdenker-Ecke geschoben werden. Das ist etwas, worüber sich die Kritiker viel eher Gedanken machen sollten als über jene Videos oder den Hashtag. Und dann vielleicht auch noch über einzelne Aspekte, die darin aufgegriffen worden sind. Immer zu allem und jedem völlig unreflektiert nur ja sagen und gehorsam folgen ist keine positive Eigenschaft oder Leistung. Auch wenn einige das glauben.

Hier gibt es auch genug Zyniker: Schulen zu, bis alle (auf jeden Fall aber ich) geimpft sind, ist nur ein Beispiel dafür. Und nein, das ist absolut nicht witzig, zugegeben. Wird trotzdem geschrieben.

Tada
@harpdart

„Humor, der mit einem sehr ernsten Anspruch, wie in diesem Fall daherkommt, muss schon sehr intelligent gemacht sein. Sonst passiert genau das, was jetzt passiert: er wird nicht mehr als gut gemachte Satire gesehen (nicht von allen, aber von vielen) sondern als blanker Zynismus und Sarkasmus“ Am 23. April 2021 um 17:44 von harpdart 

*

Und genau das macht guten Humor aus: Alle reden darüber, alle sehen etwas darin.
Das ist wie bei Chalie Hebdo.

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