Ein Soldat der Bundeswehr steht am Flughafen nahe des Stützpunktes im Norden Malis. (Archivbild)

Ihre Meinung zu Kabinett billigt Aufstockung: Mehr Soldaten für Mali

Das Kabinett hat grünes Licht für eine Fortsetzung des Mali-Einsatzes gegeben. Das deutsche Kontingent für die EU-Ausbildungsmission soll von 450 auf 600 erhöht werden - im Juli übernimmt Deutschland die Einsatz-Führung. Von Kai Küstner.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
102 Kommentare

Kommentare

melancholeriker
um 15:25 von proehi

,,Sie glauben doch nicht wirklich, dass sich das durch eine erweiterte Ausbildungsmission fürs Kriegshandwerk bessern wird."

Natürlich glaube ich das nicht und Libyen hat die bereits labilen Strukturen wieder mehr in den Fokus gerückt. Es ging mir mehr darum zu vermitteln, daß dieses IchUnsWir- Gelaber auch Grenzen verträgt bei Meinungsfreiheit.

Der betreffende User war ja nun so frei, das nochmal zu unterstreichen.

Mali ist ein Land, in dem so viel Kunst und Tradition verloren gehen kann, daß eine Einmischung wie vor Jahren, als Franzosen den Einheimischen Schriften und lebendige Tradition retten halfen, durchaus zu unterstützen ist, auch bei unklarer Motivlage.

proehi
15:37 von melancholeriker

>>Deshalb hat der IS und Boko Haram sehr viel gemeinsam mit ,,unseren" Neonazis. Wir müssen lernen.<<

Vielleicht sollten wir lernen, dass man gegen IS, Boko Haram, Neonazis sowie jegliche Terroristen sein kann, ohne dass man solche als Ausbildungsmissionen bezeichnete Militäreinsätze gegen vorgeblich diese Terrorgruppen befürworten muss. Vielleicht sollten wir lernen, dass solche Terrorgruppen häufig erst durch Militär- oder sonstige unangemessene Auslandseinsätze hervorgerufen werden.

IS und Folgeterroristen durch den Irakkrieg. Boko Haram als folge des Verteilungskampfes im ehemals kolonialen Kunststaat Nigeria. Neonazis, ja, das kann ich mir auch nicht erklären.

Bender Rodriguez
Paganus

"Sie sind auch kein Soldat und haben wahrscheinlich nicht gedient."
Falsch.
Ich war bei der Truppe.
Und ich habe den Mangel mitverwalten müssen.
Und da ich darüber weiß, würde ich lieber meistern, als mich von einem zivilistenparlament verheizen zu lassen.
Soll doch der BT Einsätze beschließen. Wenn die oberste Heereskeitung entscheidet, dass kein Material da ist, was will der BT machen?
Richtig. Ordentliches Material zur Verfügung stellen. Oder Klappe halten.

hertha.78
Lt. Bundeszentrale für politische Bildung

„Die Verschiebung der europäischen Außengrenzen in Richtung Sahara und Sahel… laufen auf eine drastische Einschränkung der Freizügigkeit innerhalb des Sahel und Westafrikas und der Migration zwischen den Sahel-Staaten und Nordafrika hinaus.“ Die EU,D. machen das, was andere auch machen, Einflußsphäre erweitern, Ressourcen (Bodenschätze), Absatzmärkte sichern. Sie sind dabei nicht besser als Chinesen oder sonst wer. Die werden jedoch heftigst kritisiert, besonders Chinesen und Russen. Die „westl. Freunde“, die Guten, sind dabei natürlich außen vor. Forciert werden demagogische Antistimmungen. Wenn die EU,D. so besorgt um die Menschen der Sahelzone wären, würden sie nicht mit unterschiedl. Exportgütern viele Bereiche der dortigen Industrien, Erwerbsbereiche der dortigen Bevölkerung, kaputt machen, sondern gleichberechtigte Handelsbedingungen anbieten, die lokale Wirtschaft stärken. Die EU schafft sich nur zeitgemäße „Kolonien“. Ohne Waffen u. Soldaten ist das scheinbar nicht möglich.

Werner40

Ob man mit 150 zusätzlichen Soldaten mehr Ausbildung erreichen kann ist zumindest fraglich. Das Militär in Mali braucht eher Ausbildung in Demokratieverständnis.

melancholeriker
um 15:30 von Sisyphos3 14:34 von melancholeriker

"Wir" sind die Menschen in Deutschland
Menschen mit verschiedensten Vorstellungen, Interessen und Zielen... "

Schön, daß Sie das erkannt haben. Andere Interessen, Vorstellungen und Ziele...
Da werden am Ende nicht Viele übrigbleiben, die mit Ihrem ,,Wir" ohne Nötigung einverstanden sein werden.

,,Ich habe ein Interesse daran dass es mit gut geht, ich und meine Familie
(auch als Patriot meinem Land) friedlich leben kann
ebenso dass es meinen Mitmenschen (auch weltweit) gut geht..."

Auch denen in Mali? Wenn ich mir Ihre Posts ansehe, kommen doch Zweifel auf. Aber immerhin wird mehr als deutlich, was oder wer im Mittelpunkt steht, egal bei welchem Thema.

proehi
15:56 von Blitzgescheit

>>Die Probleme, die Afrika hat, rühren auch weniger von sog. "Klima-Verwerfungen", sondern von einer Bevölkerungsexplosion, die nicht ausreichend versorgt werden, da in Afrika sich meist Chaos, Gewalt, Disruption und Armut breit macht, obwohl Afrika lt. dem Wirtschaftsmagazin "The Economist" 60 % aller bebaubaren Ackerflächen auf diesem Planeten hat.<<

... und der Mond ist da wo er ist, weil die Amerikaner dort gelandet sind.

Sie begnügen sich mit der Aufzählung von Auswirkungen ohne deren Ursachen überhaupt in Betracht zu ziehen. Aus meiner Sicht verfolgen die Befürworter des EU-Militäreinsatzes in Mali einen ähnlichen Ansatz.

KarlderKühne
Lernen unsere Politiker denn nie?

59 Tote und Milliarden Euro hat uns der Krieg in Afghanistan gekostet. Geändert hat sich zwar ein wenig, doch ist abzusehen, das auch das Wenige wieder rückgängig gemacht wird.
Warum wird dieses Desaster in Mali wiederholt? Deutschland wird die Welt nicht retten und die, denen wir heute helfen wollen, werden uns morgen als Nazis beschimpfen.

KarlderKühne
Von Almosen werden die afrik. Länder sich nicht entwickeln.

Was nutzt es, wenn wir gebrauchten und überschüssigen "Müll" nach Afrika liefern und uns als die Heilsarmee der Welt fühlen?
Damit machen wir nur die einheimische, sich entwickelnde Wirtschaft kaputt. Hilfe zur Selbsthilfe ist das Gebot der Stunde.
Und erst, wenn es den Menschen besser geht, werden die ewigen Kriege aufhören. Gewalt erzeugt nur wieder Gewalt.

Naturfreund 064
Zum Militäreinsatz

Es gibt ja so etwas wie ein staatliches Gewaltmonopol des Staates zur Durchsetzung von Recht und Ordnung.
Wozu diese Staaten nicht mehr in der Lage sind es durchzusetzen.
Warum ist es überhaupt so weit gekommen?
Diese Frage ist wichtig um die darauf folgene Frage,wie kann man es in Zukunft besser machen zu beantworten.
Das Ausbildunsprogramm der Bundeswehr soll ja wohl dazu dienen,dass Mali und diese Staaten das in Zukunft selber machen können.
Kann nur hoffen,das dies auch gelingen wird,leider habe ich da so meine Zweifel.

Löwe 48
Wahnsinn

Der eine Wahnsinn Afgahnistan soll endlich enden.
Der nächste Wahnsinn Mali soll trotz allen Erkenntnissen über die Erfolglosigkeit unsere Tolle Westliche Lebensweise und Kultur anderen Aufzudrängen dafür noch größer werden.
Es ist der Wahnsinn !

Nettie
@Naturfreund 064 (re 15:31 von @Traumfahrer)

"Und die EU sollte aufhören,viel Müll und alte Autos nach Afrika zu verkaufen,damit hier die Luft sauberer wird."
---

"(...) Schrott von der EU oder aus Deutschland hat auch hier entsorgt zu werden.
Früher hatten wir Kolonialismus,heute haben wir Neokolnialismus.
Es muß gelingen die afrikanischen und auch anderen Staaten in Asien oder Lateinamerika auf Augenhöhe zu kooperieren und damit die Probleme gemeinsam zu lösen.
>> Dafür wäre eine reformierte UNO nötig"

Da haben aber leider die, die vom Status quo profitieren etwas gegen. Und sind dort mächtig genug, sich gegen alle anderen durchzusetzen (wie besonders am Beispiel des Vetorechts im UN-Sicherheitsrat immer wieder aufs Neue erkennbar).
Da eine echte Reform der UNO also quasi der Quadratur des Kreises gleichkäme, halte ich gut organisierte und vernetzte globale "Graswurzelbewegungen" (= lokale "offene" und untereinander kooperierende Bürgerinitiativen, egal ob mit oder ohne Erlaubnis von übergeordneten Stellen) für zielführender.

Antonistalismus
Am 21. April 2021 um 16:46 von Naturfreund 064

Nehmen wir mal Afghanistan als Maßstab: Ghani hat gesagt, die afg. Sicherheitskräfte können das künftig leisten. Sollte das in Mali so anders sein?

Blitzgescheit
@Am 21. April 2021 um 16:40 von KarlderKühne

Zitat: "Von Almosen werden die afrik. Länder sich nicht entwickeln."

Das ist völlig richtig!

Denn Afrika - sowie jedes andere Land auf diesem Planeten - entwickeln sich erst dann, wenn die Menschen vor Ort Verantwortung übernehmen und das Land auf Vordermann bringen.

Ist ja wohl logo!

skydiver-sr
Ich bin froh

... das ich kein Soldat mehr bin und nicht gehorchen muß.
Meinem Sohn habe ich schon ausgeredet Soldat zu werden....Landesverteidigung ja und Bürger unter Gefechtsbedingungen heraushohlen ja.
Der Rest -Nein

Grossfamilienberater
Blitzgescheit um 16.45

Ihre umfaengliche Beschreibung des Kontinents ist wiederum bemerkenswert. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob Sie dafuer den Livingstone-Preis bekommen. Pardon. Kleiner Scherz. Muss trotz des ernsten Themas auch mal sein.

Der freundliche Friese
Kabinett billigt Aufstockung...

Es wird nicht mehr lange dauern, dann ist der Einsatz in Mali die größte und wichtigste Auslandsmission der Bundeswehr. 

###

Und auch der überflüssigste Einsatz schlechthin...
Jetzt wo sich das sinnlose 20jähriges Afganistan Abenteuer den Ende nähert, soll nun dieser Einsatz ausgeweitet werden ?
Ich denke das Kabinett wird nun auch mit großer Freude den Wehretat für die marode Bw enorm erhöhen, damit in Zukunft Deutschlands Freiheit in der Sahara verteidigt wird... Mit den gleichen Erfolg wie in Afghanistan ?

Grossfamilienberater
Zu blitzgescheit um 16.45

Wenn Sie sich die jaehrlichen Bewegungen auf den Kapitalbilanzen der Industrielaender anschauen, sind 100 Mrd $ pro Jahr fuer einen ganzen Kontinent ein zwar nenne nswerter, aber kein Betrag, der uns arm macht. Zumal dann, wenn man die Handelsvorteile, die die Amerikaner und wir Europaer in diesem Zeitraum ggue. Afrika genossen haben, saldierend gegenueberstellt.

proehi
16:45 von Blitzgescheit

>>Afrika hat seit 1990 alleine lt. der UN 3,2 Billionen USD an Entwicklungshilfen erhalten.<<

Kriege haben Afrika zwischen 1990 und 2005 mindestens 211 Milliarden Euro gekostet - ungefähr die Menge an Entwicklungshilfe, die der Kontinent erhielt.

Ich bezweifle Ihre Behauptung von 3200 Milliarden USD an Entwicklungshilfe. Wie auch immer, wie bei den Waffen ist das Geld dann halt für Cola, Recycleautos, gebrauchte Waschmaschinen, Plastikwertstoff, second hand Rechner etc. zurückgeflossen. Schließlich wird Entwicklungshilfe an Bedingungen geknüpft.

... aber natürlich sind die Afrikaner selber Schuld, weil sie die Kolonialisten ins Land gelassen haben, die ihre Kultur mit Füßen getreten, den Kontinent mit Mord und Totschlag "geordnet" und nach eigenen Interessensphären aufgeteilt haben und deshalb staatliche Entwicklungshilfe nur an Staaten mit verständnisvollen Machthabern gewähren können.

pxslo
Garantiert Weiterbetrieb französischer AKW's

Wieso will man unbedingt das Land Mali "stabilisieren". Warum nicht in anderen Ländern? Bekanntlich verfügt Mali über große Uranvorkommen, die Frankreich für sich gesichert hat. Ohne dieses Uran hätten die Atomkraftwerke in Frankreich ein ernsthaftes Problem für den Weiterbestand. Und ist es nicht so, dass gerade dort bei den Minen besonders viel ausländisches Militär stationiert ist?

Gibt es da einen Zusammenhang? Und falls ja, was hat die Bundeswehr da zu suchen? Wer bezahlt den Einsatz? Gibt es in Deutschland nicht den Atomausstieg?

Sparer
Künftig

600 statt bisher 450 deutsche Soldaten...diese Aufstockung wird gewiss der „Bringer“ hinsichtlich des Erfolges der deutschen Beteiligung an der angabegemäß gefährlichsten UN-Mission.
Fatelerweise wird die Bereitschaft, bei einer solchen Mission teilzunehmen, von der BW quasi als Voraussetzung für eine Beförderung des jeweiligen Soldaten missbraucht.
Keine Teilnahme, dann verbleibt der Soldat halt im niedrigen Rang und/oder auf einer ungeliebten Dienststelle.
Irgendwie muss man die Soldaten ja dazu motivieren, Kopf und Kragen in solchen Missionen, die schlussendlich doch nichts bringen außer immenser Kosten, zu riskieren.

wenigfahrer
Ich verstehe das nicht

gut ich bin kein Politiker, aber hat man aus dem Einsatz in Afghanistan nichts aber auch gar nichts gelernt.
Wir haben Problem über Probleme auf der Welt, mit Waffen wurde aber noch kein einziges auf Dauer gelöst.
Es gibt Dinge die funktionieren so einfach nicht.

pxslo
Überall Terroristen?

Komischerweise suchen sich Terroristen für ihre Umtriebe immer Gebiete aus, die auch von westlichen Konzernen wegen ihrer vorhandenen Rohstoffe sehr begehrt sind (Irak: Öl, Mali: Uran, Libyen: Gas,Öl usw.).

Dann läuft alles immer nach gleichem Drehbuch ab: der Westen schickt seine Soldaten um diese Gebieten zu "stabilisieren" und um die "Frauenrechte" zu verteidigen. Unmittelbar danach kommen westliche Konzerne und sichern sich die Schürfrechte - natürlich zum eigenen Vorteil.

Das gilt aber nicht für Länder wie Saudi-Arabien oder den Vereinigt-Arab-Emiraten. Da spielen offenbar weder die Diktatur noch fehlende Frauenrechte eine Rolle. Da kommt auch kein Militär zur "Befreiung". Westliche Konzerne haben sich dort schon alles unter ihre Nägel gerissen und schöpfen die Gewinne seit Jahrzehnten ab.

pxslo
Demokratie durch Bomben?

Ein weiteres Land, das der Westen mittels Bomben in eine Demokratie verwandeln will - jedenfalls so die offizielle Meinung.

Natürlich geht es hier nicht um Demokratie, sondern um Rohstoffe (Uran), also um knallharte Geschäfte. Warum werden den Leuten aber immer diese Märchen von Demokratieaufbau, Frauenrechten, Zivilgesellschaft usw. erzählt? Vor allem wenn es, wie im Fall Mali, hauptsächlich um wirtschaftliche Interessen Frankreichs geht. Es soll die Weiterbelieferung französischer Nuklearanlagen abgesichert werden. Punkt! Hier der Atomausstieg und paar Kilometer weiter werden französische Uralt-Anlagen weiter betrieben. Na, wunderbar.

pxslo
Und Deutschland wird am Hindukusch verteidigt.

Nachdem Deutschland also am Hindukusch "verteidigt" wurde - jetzt also in Mali? So weit weg? Wo denn noch?

Bekanntlich sind deutsche Soldaten gerade im Nord-Irak und bilden dort kurdische Milizen aus (plus moderne Waffenlieferungen - gratis!). Und das obwohl die Irakische Zentralregierung schon oftmals dagegen protestiert hat! Absolut verständlich, denn kein Staat will eine bewaffnete Parallel-Armee auf seinem Gebiet.

Ich hoffe nur, man hat in Mali wenigstens vorher die Regierung gefragt, oder hat man das intern mit Paris geregelt?

MehrheitsBürger
-> pxslo 18:23 --- Westliche Konzerne mal wieder

"Komischerweise suchen sich Terroristen für ihre Umtriebe immer Gebiete aus, die auch von westlichen Konzernen wegen ihrer vorhandenen Rohstoffe sehr begehrt sind (Irak: Öl, Mali: Uran, Libyen: Gas,Öl usw.)."

Das Feindbild "Westen", Konzerne und Kapitalismus darf bei so einer Betrachtung nie fehlen. Damit lässt sich alles so schön erklären.

Komischerweise immer von Leuten, die von dem Wohlstand dieses Systems gut leben, dann aber despotische Systeme anpreisen. Selbstentlarvend.

Moderation
Schließung der Kommentarfunktion

Sehr geehrte User,

die Meldung wurde bereits sehr stark diskutiert.

Entscheidende neue Aspekte, die einer konstruktiven Diskussion förderlich wären, sind nicht mehr hinzugekommen.

Deshalb haben wir beschlossen, die Kommentarfunktion zu schließen.

Die Moderation