Impfstoff-Fläschen von Biontech / Pfizer.

Ihre Meinung zu Bremsen Patente die Impfstoffproduktion?

Inzwischen stehen mehrere Corona-Impfstoffe zur Verfügung, aber sie reichen längst noch nicht für alle. Experten und Regierungen fordern deshalb, Patente auszusetzen. Doch die Pharmaindustrie wehrt sich. Von C. Baars und O. Lambrecht.

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85 Kommentare

Kommentare

proehi
Impfstoff für alle, weltweit

>>Vertreter der Industrie erklärten in den vergangenen Monaten wiederholt, der Schutz geistigen Eigentums mache Erfindungen erst möglich.<<
Demnach ist das Rad wohl doch nicht erfunden worden …
>>… unter anderem die EU, die USA, Japan und Großbritannien sind gegen ein Aussetzen des Patentschutzes.<<
Das zeig genau, worum es „dem freien Westen“ geht, um die Öffnung der Grenzen und der Märkte für die private Wirtschaft, ansonsten hat sich die Politik als steuernde und regulierende Macht herauszuhalten.

Es sollte ein Leichtes sein, die Pharmaunternehmen für die Entwicklung der Impfstoffe schadfrei zu halten und die Patente zur freien Verfügung zu stellen Die Mittel dafür sollten von den Unternehmen und Privatleuten eingetrieben werden, die von dieser Wirtschaftspolitik exorbitant profitiert haben. Man muss es nur wollen.

Obwohl sie klargemacht haben, dass der Impfstoff für alle - auch die Armen - verfügbar sein muss, wollen unsere Vorderen nicht dürfen.

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung
...ttestEineMeinung #Privat vs. Staatlich - ein Gegensatz?

Patente zur nachgelagerten Finanzierung von Forschung sind wohl nicht die Patentlösung, wie z.B. die Forschung zu neuen Antibiotika und Heilmitteln für Krankheiten zeigt, die entweder selten sind oder nur Länder betreffen, die kaum Medizin leisten können.

Selbst die Forschung an Universitäten muss meist Drittmittel einwerben, meist von Firmen die hinterher irgendeine Art von Profit erwarten.

Das führt dazu, jetzt z.B. die Produktion der Impfstoffe allein bei den jeweiligen Patentinhabern liegt.
Knappheit führt zu höheren Verkaufspreisen, mehr Produktion also nicht im wirtschaftlichen Interesse dieser Firmen.
Länder könnten versucht sein höhere Preise zu zahlen, um ihre Bevölkerung schneller impfen zu können.

Hier muss eine Abwägung der Interessen stattfinden.

Deutschland (und die EU) hätte mit der Forschungsförderung schon die Rahmenbedingungen für schnellere Produktion schaffen müssen.

Dass das nicht passiert ist, muss sich auch unser Gesundheitsminister Spahn vorwerfen lassen.

proehi
14:28 von MaKiLu

>>Es würde wahrscheinlich mindestens ein Jahr dauern, bis diese Anlagen gebaut oder umqualifiziert sind. Also dann, wenn man dem Impfstoff gar nicht mehr braucht.<<

Wenn dem wirklich so wäre, bräuchten sich die Patentinhaber ja nicht zu sträuben, weil niemand daran interessiert wäre, etwas zu produzieren, was keiner braucht.

Es ist noch nicht ausgemacht, dass bei einem weiter so schon in 5 Jahren alle Bedürftigen weltweit geimpft sein würden.

nie wieder spd
Chance verpasst

Schade ist, dass während der Pressekonferenz von Frau Merkel am heutigen Vormittag kein einziger Journalist der ARD die Fragen, die im Bericht und hier in den Kommentaren thematisiert werden, an Frau Merkel gestellt hat. So hätte wenigstens ein bisschen Aufklärung betrieben werden können.

proehi
15:35 von Harald Friedrich

>>Warum ist China so eine rasante wirtschaftliche Entwicklung gelungen? Weil die Chinesen sich jederzeit wenig um Patente kümmerten. Patente behindern im meinen Augen den Fortschritt. Sie sorgen m.E. dafür, dass Deutschland an vielen Stellen den Anschluss bereits verloren hat.<<

Bei aller berechtigten Kritik an China, sollte dort ein Privatunternehmen aus Profitinteresse Massenimpfungen bei einem Notstand wie wir ihn derzeit haben behindern, würde der Staat ohne Rücksicht auf das Unternehmensinteresse sofort die Hemmnisse beseitigen. Dort ist kein "freier Westen" mit allen Vor- und Nachteilen, da wird in dem Rahmen gewirtschaftet, den die Politik vorgibt bzw. zulässt.

Aus meiner Sicht ist übrigens nicht generell etwas gegen Patente einzuwenden. Viele Patente zeugen von reger Entwicklungstätigkeit und damit wirtschaftlicher Prosperität. Aber das Patente aus monetären Interessen Menschenleben gefährden, darf nicht sein. Da hat eindeutig das Gemeinwohl Vorrang zu haben.

karlheinzfaltermeier
Ich frage mich,.....

ob die Befürworter von Altruismus wirklich so gutgläubig oder naiv sind und sich über die unausweichlichen Folgen nicht im klaren sind. Hat z.B. die anerkennenswerte Tätigkeit von Mutter Theresa in den Slums irgendetwas bewirkt, besonders eine Änderung des Denkens? Ich glaube, daß Altruismus einen Stillstand der Entwicklung fördert, wie bisher alle sozialistischen oder kommunistischen Systeme bewiesen haben, die letztendlich auch einen altruistischen Ansatz haben. Überdies ist damit jede Diskussion um "geistiges Eigentum" jeder Art obsolet, denn das Patent soll nicht nur die monatelange Vorfinanzierung schützen, sondern besonders auch das geistige Produkt.

davidw.
Schutz von geistigem Eigentum

Pharmafirmen können doch,
von ihnen lizenzierte Produkte,
durch P-Firmen mit Lizenz gegen Lizenzgebühr, herstellen lassen!
Ist doch nichts Neues.
Warum tut sich die Pharmaindustrie so schwer!

Sisyphos3
15:40 von BILD.DirEinDuHä...

Länder könnten versucht sein höhere Preise zu zahlen,
um ihre Bevölkerung schneller impfen zu können.
.
könnten ?
also Israel zahlt 23 Euro für ne Impfdosis
die EU dagegen nur 12 Euro
in Israel sind 35 % der Menschen geimpft
hierzulande keine 2 %

was mögen die Gründe sein ?

nie wieder spd

Grundsätzlich muss man feststellen, dass all die Leistungen einzelner Wissenschafftler und somit auch ganzer Pharmakonzerne von der Bildung abhängen, die diese Wissenschaftler in ihrer Kindheit und Jugend, als auch als Studenten erlangen durften.
Bildung, die zum größten Teil durch Steuergelder der jeweiligen Heimatländer finanziert wurde.
Hinzu kommt, dass zu Beginn der Impfstoffsuche gegen Corona hunderte von Millionen von Staaten den Pharmakonzernen zur Verfügung gestellt wurden. Auch das waren Steuergelder.
Zusammengefasst bedeutet das, dass weder Einzelne noch ganze Konzerne Reich werden können, ohne die massive Hilfe von Staaten mittels horrenden Summen aus dem Steuertopf zur Erforschung und Umsetzung nahezu sämtlichen wissenschaftlichen Fortschritts.
Insofern ist muß es natürlich selbstverständlich sein, dass Patente von Medikamenten und die Gewinne daraus zu einem großen Teil den finanzierenden Steuerzahlern aller Länder zugute kommen.
Als Produkt und als monetäre Dividende.

proehi
15:40 von BILD...

>>Deutschland (und die EU) hätte mit der Forschungsförderung schon die Rahmenbedingungen für schnellere Produktion schaffen müssen.

Dass das nicht passiert ist, muss sich auch unser Gesundheitsminister Spahn vorwerfen lassen.<<

Offenbar ist es von Ihnen unbemerkt passiert, dass genau das, was Sie der Politik vorwerfen nicht getan zu haben, doch durchgeführt wurde.