Befürworterinnen der Legalisierung von Abtreibungen feiern außerhalb des argentinischen Kongresses.

Ihre Meinung zu Argentinien: "Heute haben wir Geschichte geschrieben"

Jahrelang kämpften Frauenbewegungen in Argentinien für ein Recht auf Schwangerschaftsabbrüche. Jetzt hat der Senat des südamerikanischen Landes für eine Legalisierung gestimmt - gegen den Widerstand der Kirche. Von Anne Herrberg.

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120 Kommentare

Kommentare

Erdmuth

Bei dem Leben geht es immer ausschließlich um das Überleben, sonst stirbt man. Ich ernähre mich von der Natur, meiner Umgebung und mit jeder Gewinnung von Nahrung töte ich Organismen, ob Pflanzen oder Tiere.
Solange ich etwas in mir habe, das mein Leben beeinträchtigt, nehme ich mir das Recht, dieses etwas anzunehmen oder mich davon zu trennen. Sobald dieses jedoch auf der Welt ist, hat es die gleichen Rechte wie ich.
Es hat den Anspruch auf jede Art von Pflege im weitesten Sinne, da ich mich dafür entschieden habe, diesem Kind
meine ganze Kraft zu widmen.
Dass die Gesellschaft, also auch ich, menschen - und damit auch kinderfreundlich sein soll, ist selbstverständlich.
Es ist eine unglaublich schwierige Entscheidung, und es darf sich ungefragt niemand in diesen Entscheidungsprozess einmischen.
Das Angebot muss gegeben sein, genauso wie auch ich für die Unterstützung zur Verfügung stehe.
Spitzfindigkeiten wie "Zellhaufen", Kirche, Moral, etc helfen hier nicht weiter.

Hador Goldscheitel
Ein guter Tag für das Leben ?

Sicherlich ein guter Tag für das Selbstbestimmungsrecht der Frauen.
Aber auch für das Leben ?

Da blicke ich auf meinen Freundeskreis.
Drei Paare hatten sich entschieden Kleinkinder bei sich aufzunehmen. Zwei Kinder wurden adoptiert, für das dritte Kind wurde eine Pflegschaft bis zum Erwachsenenalter vereinbart.
Ich durfte an der Entwicklung der jungen Menschen teilhaben, auch mit den teils unglaublichen Problemen die sich im Verlauf einstellten. Zwei von ihnen sind jetzt in den Endzwanzigern, und ich kann nur feststellen:

"Was sind das für wunderbare Menschen!"

Hätten sich die Mütter seinerzeit nicht für das Leben entschieden, wäre die Welt heute (auch für mich) ein gutes Stück ärmer.

Gruß Hador

Erdmuth
Neu Am 30. Dezember 2020 um

Neu
Am 30. Dezember 2020 um 18:15 von Erdmuth
Bei dem Leben geht es immer
Bei dem Leben geht es immer ausschließlich um das Überleben, sonst stirbt man. Ich ernähre mich von der Natur, meiner Umgebung und mit jeder Gewinnung von Nahrung töte ich Organismen, ob Pflanzen oder Tiere.
Solange ich etwas in mir habe, das mein Leben beeinträchtigt, nehme ich mir das Recht, dieses etwas anzunehmen oder mich davon zu trennen. Sobald dieses jedoch auf der Welt ist, hat es die gleichen Rechte wie ich.
Es hat den Anspruch auf jede Art von Pflege im weitesten Sinne, da ich mich dafür entschieden habe, diesem Kind
meine ganze Kraft zu widmen.
Dass die Gesellschaft, also auch ich, menschen - und damit auch kinderfreundlich sein soll, ist selbstverständlich.
Es ist eine unglaublich schwierige Entscheidung, und es darf sich ungefragt niemand in diesen Entscheidungsprozess einmischen.
Das Angebot muss gegeben sein, genauso wie auch ich für die Unterstützung zur Verfügung stehe.

waldkauz
Frauenrechte statt Bevormundung

Weibliche Selbstbestimmung anstelle patriarchaler Unterdrückung! Wenn da Kirchen, Paschas, Machos und Patriarchen ihre Felle davon schwimmen sehen, zeugt die Liberalisierung doch nur von Richtigkeit.
Die Kehrseite der Medaille des Abtreibungsverbots ist der Femizid: Frauen als Gebärmaschine ohne Recht. In beiden Fällen geht es um strukturelle patriarchale Gewalt gegen Frauen.
Von einer Gleichberechtigung der Frau ist Südamerika noch weit entfernt. Aber immerhin ist ein Anfang ist gemacht, der Schule machen dürfte! Davon kann sich sogar Deutschland noch eine Scheibe abschneiden und lernen! Frauen dürfen nicht mehr bevormundet und um ihre Rechte und Selbstbestimmung gebracht werden. Sondern müssen gleichberechtigter Teil einer modernen Gesellschaft sein!
Ein besseres Gesundheits- und Sozialsystem ist auch überfällig.

Erdmuth
Neu Am 30. Dezember 2020 um

Neu
Am 30. Dezember 2020 um 18:15 von Erdmuth
Bei dem Leben geht es immer
Bei dem Leben geht es immer ausschließlich um das Überleben, sonst stirbt man. Ich ernähre mich von der Natur, meiner Umgebung und mit jeder Gewinnung von Nahrung töte ich Organismen, ob Pflanzen oder Tiere.
Solange ich etwas in mir habe, das mein Leben beeinträchtigt, nehme ich mir das Recht, dieses etwas anzunehmen oder mich davon zu trennen. Sobald dieses jedoch auf der Welt ist, hat es die gleichen Rechte wie ich.
Es hat den Anspruch auf jede Art von Pflege im weitesten Sinne, da ich mich dafür entschieden habe, diesem Kind
meine ganze Kraft zu widmen.
Dass die Gesellschaft, also auch ich, menschen - und damit auch kinderfreundlich sein soll, ist selbstverständlich.
Es ist eine unglaublich schwierige Entscheidung, und es darf sich ungefragt niemand in diesen Entscheidungsprozess einmischen.
Das Angebot muss gegeben sein, genauso wie auch ich für die Unterstützung zur Verfügung stehe.

Opa Klaus
@Sausevind 18:15

"Betrifft es nur den eigenen Körper oder vielleicht auch einen anderen gleich mit ? <<
Ja, es betrifft einen anderen gleich mit.

Bei ihm entscheidet man über Leben oder Tod. Da gibt es, in meinen (unreligiösen) Augen kein Vertun."

Nun, wenn Sie sich erinnern, hatten wir diese Diskussion bereits vor geraumer Zeit und von daher kennen Sie meine Einstellung. Es als Erfolg zu feiern, dass Leben vernichtet werden darf, verursacht bei mir Übelkeit und lässt sich mit meiner humanitären Einstellung nicht vereinbaren.

Autograf
Auch das BVerfG hat einmal deutlich gemacht

dass Abtreibung ein Verstoß gegen das Grundrecht auf Leben ist. Eine führende Grünen-Politikerin, ich weiß nicht mehr wer, sagte einmal, dass Abtreibung Tötung menschlichen Lebens ist und daher mit den Idealen der Grünen nicht vereinbart ist. Abtreibung, so meine Meinung, ist die Kapitulation der Gesellschaft vor der Notwendigkeit, Schwangere zu unterstützen. Machen wir es weg, dann sind wir ein Problem los. Insbesondere die Väter ... Ich unterstütze daher die Vorgabe des BVerfG, dass Abtreibung nur zugelassen sein darf, wenn gleichzeitig der Staat umfassend Schwangere unterstützt. Davon sieht man gar nichts. Selbst der Kita-Platz für jedes Kind wurde erst umgesetzt, als nach der Wiedervereinigung des Frauen des Ostens diese forderten, um Kind und Berufstätigkeit vereinbaren zu können. Dieser Wunsch war wohl dann wichtig genug für den Schritt, nicht aber der Schutz der ungeborenen Kinder.

Hador Goldscheitel
RE: Kaneel um 17:06

***Mir ist es aber vor allen auch sehr wichtig, dass ein Kind gewollt ist und dass die Eltern in der Lage sind die große Verantwortung, Liebesfähigkeit und Stresstoleranz, die notwendig sind um sich um ein Kind zu kümmern, mitbringen.***

Ja, sicherlich sind diese Eigenschaften und Fertigkeiten wünschenswert.

Aber wie sollen sich die Eltern (ist aber wohl eher die Entscheidung der werdenden Mutter) entscheiden, wenn sie feststellen, dass sie diese nicht mitbringen ?

Ich konnte ja miterleben wie sich die Kinder entwickeln durften, als sich die Mütter nach der Geburt für die Freigabe zur Adoption entschieden hatten.
Auch wenn das ungeborene Leben womöglich einen schwierigen Start hat, oder verwarloste oder überforderte Eltern für das Kind eine potentielle Gefahr bzw. ein Hindernis für die Entwicklung darstellen, muss es am Ende nicht so kommen.

Ich halte die Abtreibung (außer bei Gefahr) für die schlechteste Entscheidung, sie muss aber in den Händen der Frau liegen.

Gruß Hador

Opa Klaus
@Erdmuth 18:24

"Solange ich etwas in mir habe, das mein Leben beeinträchtigt, nehme ich mir das Recht, dieses etwas anzunehmen oder mich davon zu trennen. Sobald dieses jedoch auf der Welt ist, hat es die gleichen Rechte wie ich."

Vielleicht sollten Sie einschlägige Litetatur lesen. Bereits der Fötus hat Empfindungen, ist nicht nur ein Zellhaufen sondern ist LEBEN. Niemand hat das Recht, Leben" herauszunehmen"

melancholeriker
um 17:42 von Roberto16

,,Recht auf Leben
Natürlich gehört der Bauch der Schwangeren. Aber auch das Kind?
Wer sich einmal die jährliche Zahlen des legalen Schwangerschaftsabbruchs in Deutschland (100000)oder Frankreich(200000) vorstellt, fasst sich doch an den Kopf! Geht´s noch? Und alles nur, weil Mann/Frau Spaß haben wollen."

Niemand, der bescheiden erfüllt diesen ,,Spaß" (oder wie Sie das sonst nennen wollen) erlebt hat, kommt auf die Idee, jedes Mal den Zaum der Empfängnis vor dem Baum der Erkenntnis zu rüsten und anderen das Erlebnis zu neiden oder zu mißgönnen. Spaß ist auch zum Glück nicht verboten, außer bei den Evangelikalen im Norden von Argentinien.

Klar,
Verhüten ist einfacher als der Kampf um die Folgen, bei denen Frauen sehr oft alleingelassen sind. Aber auch dazu hat die Kirche unterschiedliche Ansichten.

Woher nehmen Sie Ihr Wissen um die Zusammenhänge, die den ,,Spaß" bei den vielen die' s trifft, mit den Folgen koppelt? Was meinen Sie mit ,,geht's noch?" und vor allem, wem gegenüber?

schabernack
18:13 von Hador Goldscheitel

«Sicherlich ein guter Tag für das Selbstbestimmungsrecht der Frauen.
Aber auch für das Leben ? … Da blicke ich auf meinen Freundeskreis. Drei Paare hatten sich entschieden Kleinkinder bei sich aufzunehmen …

"Was sind das für wunderbare Menschen!"

Hätten sich die Mütter seinerzeit nicht für das Leben entschieden, wäre die Welt heute (auch für mich) ein gutes Stück ärmer.»

Keine Frage von Zweifel. Es gibt nichts tatsächlich mehr zufrieden Machendes, als Kinder aufwachsen zu sehen. Und bestenfalls auch noch selbst etwas dazu beizutragen, wie aus einst kleinen Kindern starke Persönlichkeiten werden, die wissen, was Empathie ist.

Als Mann hat man es da vergleichsweise "unendlich" viel einfacher als eine Frau. Auch dann viel einfacher, wenn man es sich gar nicht einfach macht in Betrachtung und Beurteilung.

In die reale Situation, schwanger zu sein, kommen Männer nie. Mit all den Folgen / Einschränkungen … aber auch den Freuden, die eine Schwangerschaft mit sich bringt.

Sisyphos3
18:42 von Autograf

Auch das BVerfG hat einmal deutlich gemacht
dass Abtreibung ein Verstoß gegen das Grundrecht auf Leben ist.
.
gelegentlich ist man erstaunt über das Wissen eigentlich Unwissen
über doch recht fundamentale Dinge beim Thema Abtreibung
Sollte es nicht rübergekommen sein
Abtreibung aufgrund sozialer Indikation ist in jedem Fall illegal, also verboten
lediglich wenn Frau / Arzt sich an bestimmte Vorgaben halten
Beratung, Wartezeit zwischen Beratung und Abbruch sowie unterschiedliche Ärzte Beratung / Eingriff
ist die ganze Sache "straffrei" !

peter Schäfer
Ein gutes Signal

Es wir Zeit, dass sich die Menschen und ihre Regierungen nicht mehr durch reaktionäre Evangelikale oder katholischen Klerus gängeln lassen. Italien, Spanien und Irland sind da schon weiter als Deutschland.

Wilhelm Schwebe
19:11 von schabernack

och! aber warum versuchen es dann viele männer doch immer wieder?

Tada
@Hador Goldscheitel

"Da blicke ich auf meinen Freundeskreis.
Drei Paare hatten sich entschieden Kleinkinder bei sich aufzunehmen." Am 30. Dezember 2020 um 18:13 von Hador Goldscheitel

*

Punkt 1:
Keine Frau wird zu Abtreibung gezwungen, jede kann das Kind austragen und zu Adoption frei geben.

Punkt 2:
Selbst in Ländern, in denen Abtreibung legal ist gibt es genug Kinder, die auf Adoption warten.
Nur bevorzugen Adoptiveltern nun mal Kleinkinder und gesunde Kinder.

Weltweit gibt es sowieso viel mehr Straßenkinder, als Adoptiveltern, die sie gerne aufnehmen würden.

Daher sind das für mich absolut keine Argumente gegen eine legale Abtreibung auf Wunsch der betroffenen Frau.

(Eins meiner Lieblingsbücher ist "Gottes Werk und Teufels Beitrag" - der Autor hat das Buch geschrieben, nachdem er alte Fotos aus Waisenhäusern gesehen hatte. Er meinte ihm sei klar geworden, dass es schlicht eine Lüge sei, dass auf all diese ungewollten Kinder Adoptiveltern warten würden.)

melancholeriker
um 18:03 von Sisyphos3 @schabernack

,,...keine Ahnung was sie für Vorstellungen von der Kirche (warum speziell katholische ??) haben
Bin ja nicht oft bei der Messe
aber wenn, fällt mir auf, viele Frauen treiben sich dort rum... "

Ich hoffe, Ihnen ist bewußt oder wenigstens bekannt, daß sich auch im TS Forum Frauen ,,herumtreiben", vlt sogar welche, die öfters in eine hl. Messe gehen. Daß ausgerchnet von Ihnen an diesem Tag Emphatie u. ä. Tugenden aao. angemahnt wurden, enttäuscht mich doch sehr. Nein. Es ist zum ...denken Sie sich was aus.

Sausevind
18:40 von Opa Klaus

>>> @Sausevind 18:15

<< "Betrifft es nur den eigenen Körper oder vielleicht auch einen anderen gleich mit ? "
Ja, es betrifft einen anderen gleich mit.

Bei ihm entscheidet man über Leben oder Tod. Da gibt es, in meinen (unreligiösen) Augen kein Vertun. <<

Es als Erfolg zu feiern, dass Leben vernichtet werden darf, verursacht bei mir Übelkeit und lässt sich mit meiner humanitären Einstellung nicht vereinbaren. >>>

.-.-.

Herzlichen Dank, Opa Klaus.

Ich kann mich zwar an die damalige Diskussion nicht erinnern, aber Sie drücken mein Anliegen mit noch besseren Worten aus als ich:

es handelt sich hier um HUMANITÄT.

Wenn man noch nicht einmal bereit ist, einen ZWIESPALT einzuräumen, sondern es als menschliches Recht behauptet, Menschenleben zu vernichten, nur weil dieses Menschenleben keine Lobby hat und nichts sagen kann:

dann sind wir weit entfernt von Humanität.

Kaneel

Ich halte die Abtreibung (außer bei Gefahr) für die schlechteste Entscheidung, sie muss aber in den Händen der Frau liegen.

Erstmal vielen Dank, für Ihre persönlichen Schilderungen.

In meinem Post um 16:37 habe ich dargelegt, wie wichtig mir ist, dass sich (junge) Menschen vorher ausreichend mit ihrer eigenen sexuellen Verantwortung auseinandersetzen. Also adäquat verhüten, wenn sie zu dem Zeitpunkt nicht möchten, dass aus ihrem Beisammensein ein Kind entsteht. Das ist m.E. der bessere Weg. Allerdings läuft das Leben nicht immer so perfekt und dann stehen Mädchen oder Frauen vor dieser Entscheidung.

Finde ich als Außenstehende ganz schwierig zu beurteilen.

Für Ihr Umfeld und Sie :-) war es ein Geschenk, dass diese Kinder aufnehmen durften. Und schön, dass es trotz Schwierigkeiten geglückt ist.

Gibt es denn auch Kontakt zu den leiblichen Eltern - so oft las ich, dass Menschen dieses Puzzlestück zur Identitätsfindung sehr wichtig ist.

Gruß, Kaneel

schabernack
19:27 von Wilhelm Schwebe / @schabernack, 19:11

«och! aber warum versuchen es dann viele männer doch immer wieder?»

"Bitte erläutern Sie mir" …
was viele Männer doch immer wieder versuchen.

Sich in Entscheidungen einzumischen?
Selbst schwanger zu werden? Wenn ja … wie das?

Sollte es ein Scherz gewesen sein.
Bedarf es selbstredend keiner Erläuterung.

Opa Klaus
@peter Schäefer. 19:24

"Es wir Zeit, dass sich die Menschen und ihre Regierungen nicht mehr durch reaktionäre Evangelikale oder katholischen Klerus gängeln lassen. Italien, Spanien und Irland sind da schon weiter als Deutschland."

Ihre Meinung zeigt mir die traurige Entwicklung in der Gesellschaft auf. Leben wird nicht mehr respektiert. 1988 kam mein Sohn zur Welt mit beidarmiger Dysmelie. Heisst verkürzte Arme und schlecht ausgebildete Hände. Wenn ich so manche Kommentare hier lese, dann hätte meine Frau damals abtreiben lassen müssen. War ja ihr Bauch. Und wer möchte schon ein behindertes Kind. Heute ist er 32 Jahre alt, hat duale Ausbildung zum dpl. Finanzwirt absolviert und lebt glücklich mit seiner Lebensgefährtin. Darüber sollten wir nachdenken.

flegar
Vorbild manche europäische Staaten

Meines Erachtens können sich ein paar europäische Staaten ein Beispiel an Argentinien nehmen.
Die Meinung, dass z.B. die Mütter statt abzutreiben besser unterstützt werden sollten, geht weit an der Realität vorbei. Mütter werden überwiegend in Stich gelassen. Und in den Entwicklungsländern sowieso. Daher ist es besser bis zu einem bestimmten Monat abzutreiben, als ein ungeliebtes Kind zu haben.
Am besten wäre natürlich ein günstiger Zugang zu Verhütungsmitteln und weniger Machoverhalten der Männer.

Sisyphos3
19:33 von melancholeriker

was wollen sie von mir ?

ich antworte Schabernack lediglich auf seine Feststellung "dass Frauen kein Mitbestimmungsrecht"
in der katholischen Kirche haben damit
dass sie sich nicht von der Kirche distanzieren. eben fleißige Kirchgänger sind,
also offensichtlich mit der aktuellen Situation dort zurechtkommen !

Der Lenz
@Demokratieschue...um 19:24

>Und mit dem Verbot von Abtreibung muss Schluss sein.<
Da bin ich bei ihnen denn:

>So einen Sonderdispens brauche ich nicht. Es ist meine Entscheidung. <

Sie brauchen den Beratungswisch um Straffrei abtreiben zu können.

>Auch dieser Rahmen ist Bevormundung.<

Das ist immer der Kompromiss; Beginnt das Baby mit der Geburt ein Mensch zu sein oder vorher?
Wann?
Im Geburtskanal?
An welcher Stelle sollte ein Mensch seine Entscheidung betreffs der Vorgänge in seinem Körper getroffen haben.
Niemand sagt das währe einfach.

flegar
Apropos Leben

Was ist Leben?
Der Satz sagt es: "Ich denke, also bin ich"

Kann ein Fötus denken?

Seepferdchen
@Simplicissimus

Ja, es handelt sich bei einem Fötus / Embryo um Leben. Und ab ca der 8.Schwangerschaftswoche um mehr als einen Zellhaufen. Aber: es handelt sich auch bis zur 14 Woche um noch sehr rudimentäres Leben. Von quallvollen Tod kann keine Rede sein, den das Hirn ist noch nicht entsprechend entwickelt, um Gefühle wahrnehmen zu können. Das belegen aktuelle Studien. Vergleiche mit Mord und Genozid sind nichts weiter als Polemik.
Hier steht rudimentäres, beginnendes Leben gegnüber der Lebensgestaltung einer erwachsenen Person mit Gefühlen, Wünschen, Ressourcen, Mängeln und Bedürnfissen. Einem sozialen Wesen, eingebettet in ein Umfeld mit Erwartungen. Das macht doch deutlich, das eben diese Person über den Verlauf der Schwangerschaft entscheiden soll. Den sie trägt die Konsequenzen in erster Linie. Und nicht die Klugscheisser, die reinreden wollen, was denn das Beste für sie ist. Ein (weiteres)Kind grossziehen bedeutet schliesslich enorme Verantwortung.

Hennes Conrad
Wen kratzt " die Kirche?" Die

Wen kratzt " die Kirche?"
Die haben so viel Dreck am Stecken, da würde ich mal ein wenig ruhiger sein.
Mal abgesehen davon, dass"die Kirche " absolut keine Alternativen anbietet.

flegar
@19:45 von Opa Klaus

"Und wer möchte schon ein behindertes Kind. Heute ist er 32 Jahre alt, hat duale Ausbildung zum dpl. Finanzwirt absolviert und lebt glücklich mit seiner Lebensgefährtin. Darüber sollten wir nachdenken."

Im Gegensatz dazu gibt es viele unglückliche Paare, die wegen eines behinderten Kindes mitleidvoll angeschaut werden. Das kann ebenfalls stressen und führte in meinem Bekanntenkreis zu einer Scheidung.
Daneben gibt es auch Paare, die nach jahrelangem Stress und Arbeit mit einem behinderten Kind, ausgelaugt das Kind in ein Heim geben.

P. Karl
Engführung

Mein Eindruck nach dem Lesen einiger Kommentare, die die Entscheidung Argentiniens begrüßen, ist folgender:

Viele Kommentatoren sprechen vom „Selbstbestimmungsrecht der Frau“. Ein solches Recht hat natürlich jeder Mensch (egal welchen Geschlechts).
Im Falle der Abtreibung muss man aber gleichzeitig das Recht auf Leben des ungeborenen Kindes im Blick haben. Sobald ein zweiter (hier ungeborener) Mensch beteiligt ist, folgt aus dem Selbstbestimmungsrecht der werdenden Mutter keineswegs automatisch ein Recht auf Abtreibung.
(So sieht es auch das Grundgesetz, wonach eine Abtreibung folgerichtig NICHT legal, sondern „nur“ straffrei ist.)

Daher kann überhaupt nicht von einem „Fortschritt“ gesprochen werden, wenn Abtreibungen legalisiert werden. Das Recht auf Leben wird dann nicht ausreichend bedacht.

Hinzu kommt, dass bei der Diskussion nicht darauf hingewiesen wird, dass es immer auch einen Vater gibt, der ebenfalls in Verantwortung steht. Beteiligt sind also tatsächlich drei Menschen.

Sisyphos3
19:33 von Sausevind

Humanität .... Schwangerschaftsabbruch
das ist ein zweischneidiges Schwert !
grundsätzlich zumindest
Euthanasie anzuprangern und gleichzeitig einen Weg wie in den Niederlanden zu wählen,
wo ne Abtreibung aus medizinischen Gründen im 9. Monat noch möglich ist
(theoretisch zumindest)
also ich komme da ins Grübeln, habe da so meine Probleme

Hennes Conrad
Sissy

"Auge um Auge " bedeutet nicht Gleiches nit Gleichem vergelten, sondern dass man für Klauen nicht unbedingt die Todesstrafe und für Mord nicht nur ein "dududu" erhält.
Es bedeutet Verhältnismäßigkeit.
"ein Totschlagargument schlechthin
wie erklären sie sich die Erfolgsstory des Christentums oder des Islams ?
Gewisse Verbesserung muß es wohl den Anhängern gebracht haben"

Wenn mir jemand anbietet, xy anzubeten,
oder am Scheiterhaufen zu stehen, ja dann würde ich auch xy anbeten.
Mir dünkt, du kannst Kirche und Religion nicht trennen. Gehört nämlich nicht notwendig zusammen. Religion geht auch komplett ohne Kirche.

Opa Klaus
Womöglich stehe ich...

... mit meiner Meinung alleine da. Damit kann ich umgehen. Ich empfinde es als ein Krebsgeschwür unserer "Zivilsation", dass Entscheidungen ob Menschen geboren werden dürfen oder nicht, von Paragraphen oder Gerichten abhängig gemacht werden.

Sisyphos3
19:49 von flegar

einfach mal an unser GG halten
nicht mehr nicht weniger

falsa demonstratio
Am 30. Dezember 2020 um 19:45 von Opa Klaus

Zitat: Ihre Meinung zeigt mir die traurige Entwicklung in der Gesellschaft auf. Leben wird nicht mehr respektiert. 1988 kam mein Sohn zur Welt mit beidarmiger Dysmelie. Heisst verkürzte Arme und schlecht ausgebildete Hände. Wenn ich so manche Kommentare hier lese, dann hätte meine Frau damals abtreiben lassen müssen. War ja ihr Bauch. Und wer möchte schon ein behindertes Kind. Heute ist er 32 Jahre alt, hat duale Ausbildung zum dpl. Finanzwirt absolviert und lebt glücklich mit seiner Lebensgefährtin. Darüber sollten wir nachdenken.

Wir haben beide ein ähnliches Schicksal. Mein Kind ist ein Mensch mit Down-Syndrom, auch fast 30. Ein Diplom war natürlich nicht möglich, aber Arbeit in einer Behindertenwerkstatt und ein glückliches Leben des Kindes und seiner Eltern.

melancholeriker
um 19:48 von Sisyphos3 19:33 von melancholeriker

was wollen sie von mir ?

ich antworte Schabernack lediglich auf seine Feststellung "dass Frauen kein Mitbestimmungsrecht"
in der katholischen Kirche haben damit
dass sie sich nicht von der Kirche distanzieren. eben fleißige Kirchgänger sind,

Wäre nett, wenn Sie auch zitieren, worauf Sie Bezug nehmen, damit beurteilt werden kann, ob die Replik treffend ist oder Tarnung von Mangel beispielsweise oder bespielwiese. Deshalb gerne nochmaaal.

,,..keine Ahnung was sie für Vorstellungen von der Kirche (warum speziell katholische ??) haben
Bin ja nicht oft bei der Messe
aber wenn, fällt mir auf, viele Frauen treiben sich dort rum... "

91541matthias
@P.Karl..

"Hinzu kommt, dass bei der Diskussion nicht darauf hingewiesen wird, dass es immer auch einen Vater gibt, der ebenfalls in Verantwortung steht. Beteiligt sind also tatsächlich drei Menschen."

Richtig und das wird allzuoft übersehen..

P. Karl
@ Seepferdchen 19:51

Man kann Ihrer Argumentation folgen. Allerdings vernachlässigen Sie die Frage, ob der Fakt, dass der Embryo vermutlich noch keine Gefühle empfinden kann, die eigentliche Frage beantwortet, nämlich die, ob der werdende Mensch von der Zeugung an als Mensch gewertet werden muss.
(Sie setzen zudem Gehirnfunktion und Wahrnehmung gleich. Das ist ebenfalls zu hinterfragen.)

Sie weisen zudem darauf hin, dass die werdende Mutter Gefühle hat, soziale Verantwortung trägt und sozialen Erwartungen gerecht werden muss.
Das alles ist richtig. Aber das macht das werdende Leben nicht weniger zu einem Menschen und die Mutter nicht in höherem Maße zu einem Menschen.
Das ist evident, denn auch ein Mensch, der sein Bewusstsein und sogar seine Gefühle verliert und der daher auch keinen sozialen Erwartungen mehr unterliegen kann, bleibt trotzdem ein Mensch und hat unantastbare Menschenwürde.

Was macht einen Menschen zu einem Menschen? Das ist die Frage, die beantwortet werden muss.

Tada
@ P. Karl

"Im Falle der Abtreibung muss man aber gleichzeitig das Recht auf Leben des ungeborenen Kindes im Blick haben" Am 30. Dezember 2020 um 20:13 von P. Karl

*

Was Recht angeht, so beginnt das Menschsein erst ab der Geburt.
Da bekommt der Mensch den Namen und es zählt das Geburtsdatum und nicht das Zeugungsdatum.

Auch hier gibt es Kindergeld ab Geburt, nicht ab Beischlaf, bzw. 2 Tage danach, oder noch 1 Woche später (Tag der Einnistung in der Gebärmutter, denn die Befruchtung und Zellteilung findet bereits im Eileiter statt.)

Tada
19:45 von Opa Klaus

Ich kann Ihrem Beitrag überhaupt nicht beipflichten.

Erstens hätte Ihre Frau nie und nimmer(!) abtreiben müssen, es geht lediglich darum, dass sie die Wahl(!) dazu hätte.

Zweitens gibt es verschiedene Behinderungen und verschiedene Krankheiten (auch Erbkrankheiten). Und auch da müssen die Betroffenen in der Situation selbst(!) entscheiden dürfen.

Ihr eigenes Kind musste wohl nicht mehrmals pro Jahr operiert werden und Sie hatten nicht jede Nacht Angst, ob Sie es am nächsten Morgen lebend vorfinden.
Es gibt sehr viele unterschiedliche Leben, das lässt sich eben nicht durch Abtreibung ja/nein beantworten, man kann nur den Leuten die Wahl lassen, weil im Endeffekt keiner von uns hier denen helfen wird, wenn das Kind auf der Welt ist.

falsa demonstratio
Am 30. Dezember 2020 um 20:27 von Anna-Elisabeth

Zitat: Diesen Männern empfehle ich, sich einen Tausch der Geschlechterrollen vorzustellen: Die Männer werden schwanger und tragen die Kinder aus - mit ALLEM, was dazugehört. Die 'Kirchenoberen' bis hin zum Papst sind weiblich. Es wäre schon interessant, zu hören, ob die männlichen Gegner des Selbstbestimmungrecht der Frauen, dann auch noch so ablehnend argumentieren würden. Denn dann ginge es ja um das Selbstbestimmungsrecht der Männer.

Ihre Partnerschaftsvorstellung ist mir vollkommen fremd und glücklicherweise meiner Partnerin auch.

Ich weiß nicht, ob 08/15-Feministensprüche dem Ernst der Problematik gerecht werden.

Sisyphos3
20:21 von melancholeriker

ich verstehe ihren Beitrag nicht

Schabernack meinte die Frauen hätten in der katholischen Kirche kein Mitbestimmungsrecht
und ich fragte weshalb man sie dann so häufig dort sieht ...
müssten mit der Situation dort zufrieden sein

Anna-Elisabeth
@19:45 von Opa Klaus @peter Schäefer. 19:24

//Wenn ich so manche Kommentare hier lese, dann hätte meine Frau damals abtreiben lassen müssen. War ja ihr Bauch.//

Das wäre ein Widerspruch in sich., denn weil es ihr Bauch ist, kann nur sie allein darüber entscheiden.

Wir hatten hier ja schon mehrfach diese Diskussion, dennoch wiederhole ich: Niemand, der für ein liberales Abtreibungsrecht ist, befürwortet gleichzeitig auch Abtreibung. Es geht darum, Frauen nicht in die Illegalität zu treiben und auch darum, u.U. das Schlimmste für das noch ungeborene Leben zu verhindern.

Hador Goldscheitel
RE: Kaneel um 19:41

***Gibt es denn auch Kontakt zu den leiblichen Eltern - so oft las ich, dass Menschen dieses Puzzlestück zur Identitätsfindung sehr wichtig ist.***

Ja, die Kinder kennen ihre Eltern und die zwei Adoptivkinder kannten von kleinauf ihre Mütter. Das Pflegekind kennt seine Eltern auch, hat aber zur Zeit keinen Kontakt, da die Mutter drogenabhängig und der Vater überfordert war. Das Kind war dadurch stark traumatisiert. Aber das legt sich gerade langsam.
Ein Adoptivkind war auch stark traumatisiert und hat die Traumata tatsächlich weitestgehend überwunden. Der steht jetzt voll im Leben und agiert mit einer Wucht und Energie ... unglaublich ! Von ihm erwarte ich noch eine ganze Menge.

Eines haben alle drei Kinder gemein:

Sie haben bemerkenswert kluge Eltern bekommen, die mit viel Empathie zur rechten Zeit zur Stelle waren. Sie leben in geordneten Verhältnissen und haben Eltern an ihrer Seite, die ihnen auch Möglichkeiten für die Zukunft bieten konnten/können.

Gruß Hador

Tada
@Sisyphos3

"16:58 von Tada sie sprechen (zumindest nach Auffassung unseres Verfassung) von einem Menschen" Am 30. Dezember 2020 um 17:20 von Sisyphos3

*

Wo genau soll sowas in welcher "unserer Verfassung" stehen?

Name, Kindergeld usw. gibt es ab Geburt.

Wenn Ungeborene als Kinder zählen, dann schuldet mit der Staat insgesamt 27 Monate Kindergeld. ;-)

P. Karl
@ Tada 20:33

Wenn Ihr Argument mein ursprüngliches Argument vom Tisch fegt, dann frage ich Sie: Wieso ist dann der Schwangerschaftsabbruch in Deutschland nicht legalisiert? Und wieso stand er dann jemals unter Strafe?

Am Ende kommt es natürlich nicht auf das Recht, sondern auf die Sache an. Aber das geltende Recht ist hier keineswegs die schlechteste Lösung.

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