Paketbote

Ihre Meinung zu Paketzusteller und Supermarktverkäufer: Viel Arbeit, wenig Lohn

Für Paketzusteller und Beschäftigte in Supermärkten ist die Corona-Krise vor allem eines: viel Arbeit und viel Stress. Doch während ihre Arbeitgeber finanziell profitieren, kommt bei den Angestellten wenig an.

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150 Kommentare

Kommentare

rimitino
Zuwenig Lohn?

Dass es in einem Staat, wie die BRD, Entlohnungen gibt, die den Lebensunterhalt nicht einmal decken, ist nicht katastrophal, aber beschämend, beschämend insofern, als das das Gesetz dieses erlaubt!

Sinnprüfer
Der einzig richtige Weg ist - den Onlinehandel zu stoppen

Der Onlinehandel muss verteuert werden, um den örtlichen Einzelhandel zu erhalten. Ist der erst weg, explodiert der Onlinehandel noch mehr und damit die Nachteile aus Billiglohn und Umweltverschmutzung.
Hier muss zwingend gegengesteuert werden und das kann nur über finanzielle Maßnahmen gehen.

Opa Klaus
@Traumfahrer 17:28

"Leider ist es so, dass viele dieser Billigjobs von Ungelernten ausgeübt werden, und all diese keine Lobby haben, wie z. B. die AN bei VW."

Bevor Sie solche Kommentare schreiben, sollten Sie sich bitte vorher über die Fakten informieren. Die Arbeiter in der Automobilindustrie - und dazu gehöret VW wohl auch - haben einen Monatslohn, von welchem selbst ein Jungakademiker nur träumen kann. Ist natürlich harte Arbeit am Fließband, aber mit Schichtzulagen, Vorzugsaktien und Firmenrabatt bei Kauf eines VW sind diese Arbeiter mitnichten zu bemitleiden. Es sei ihnen aber durchaus vergönnt.

Opa Klaus
@Traumfahrer 17:57

"Alle, die im Jahr mehr als eine Million verdienen, müssten eine ordentliche Abgabe leisten, und dies in Stufen, je mehr verdient wurde oder vorhanden ist, desto höher die Abgabe.
Außerdem müssten all die riesigen Konzerne wie Google und CO ebenfalls eine ordentliche Steuer entrichten, im jeweiligen Land wo die Gewinne erzielt werden. Das brächte etliche Milliarden in die Kasse, und damit ließen sich locker höhere Löhne finanzieren !"

Ich wusste bis eben noch nicht, dass Angestellte in Supermärkten sowie Mitarbeitende im Paketdienst Angestellte der Bundesregierung wären. Tja, man lernt nie aus..

MartinBlank
Nicht natürlich, sondern Konvention

Es ist schon traurig, wenn man im 21. Jh. immer noch lesen muss, dass "Angebot und Nachfrage" auch bezüglich der Löhne gelte.

Das tut es nicht. Schon seit Jahrhunderten nicht mehr.

Löhne sind Konvention. Wir (die Gesellschaft) einigen uns auf die Höhe der Löhne. Wenn wir für Gruppe A höhere Löhne wollen, müsssen wir das beschließen. Wer darauf wartet, dass die Unternehmen selbst handeln, wartet vergeblich.
_

Inge N.
@17:52 von Kaneel - Mindestlohn

"Es geht hier doch nicht um Neid, sondern um eine angemessene Bezahlung für alle Tätigkeiten, die innerhalb unserer Gesellschaft wichtig sind. Dafür scheint es Vorgaben für einen höheren Mindestlohn notwendig. Der Markt drückt den Preis statt ihn vernünftig zu regeln."

Danke für Ihren Beitrag.
Ein höherer Mindestlohn ist erforderlich.

Außerdem sollten sich im Einzelhandel die Beschäftigten mehr gewerkschaftlich zusammenschließen und Betriebsräte wählen, um eine bessere Entlohnung erreichen zu können.

Für die Paketzusteller ist es schwieriger, da sie einzeln unterwegs sind.

WM-Kasparov-Fan
Eines ist klar.

Arbeitsbedingungen und Arbeitsalltag wären in einer sozialistischen Gesellschaft viel sozialer, humanistischer und gerechter gewesen.

Duzfreund
17:52 von Kaneel ..Da kriegen gleich wieder ...

welche das flackernde "P" in den Augen, weil "Arbeitslosigkeit" und "Drückebergerei" befürchtet wird. Schließlich sollen ja die staatlich anerkannten "Drückeberger" und "Scheusale" aus ihrem Schicksal der Arbeitslosigkeit entlassen werden und um dies Klientel zur Arbeit zu bewegen braucht es Einstiegsstellen für notorische Minderleister und Fußkranke, die dann natürlich auch zu "Leichtlöhnen" werkeln sollen.
Außerdem braucht es Lohndruck um dem Schlendrian zu wehren, wenn höhere Ansprüche produziert muss halt Leistung gebracht werden, sonst läuft da nichts....

Inge N.
@18:17 von Opa Klaus - wie man zu höheren Löhnen kommt

"Die Arbeiter in der Automobilindustrie - und dazu gehöret VW wohl auch - haben einen Monatslohn, von welchem selbst ein Jungakademiker nur träumen kann. ... Es sei ihnen aber durchaus vergönnt."

Gute Entlohnung kann eben nur da erreicht werden, wo der Organisationsgrad hoch ist und die Möglichkeit besteht, gemeinsam Druck auszuüben.

Die vereinzelten Paketboten haben es da schwerer.

Anna-Elisabeth
@17:54 von rimitino

//Dass es in einem Staat, wie die BRD, Entlohnungen gibt, die den Lebensunterhalt nicht einmal decken, ist nicht katastrophal, aber beschämend, beschämend insofern, als das das Gesetz dieses erlaubt!//

Das hat auch alles nichts mit Marktwirtschaft zu tun. Wenn ich einen Angestellten nicht angemessen entlohnen kann, muss ich die Arbeit eben selber machen. Diese Selbstverständlichkeit wird durch das sogenannte Aufstocken außer Kraft gesetzt. Das bedeutet, dass wir alle als Steuerzahler diese Firmeninhaber bei der Lohnzahlung alimentieren. Als Erklärung dienen dann immer die Arbeitsplätze. Das ist aber Unfug.

Opa Klaus
@Anna-Elisabeth 18:27

Bitte verzeihen Sie mir, aber ich habe da eine gewisse Ambivalenz.

Jemand investiert alles Ersparte oder nimmt ein Darlehen auf, um sich mit einem Imbisswagen selbstständig zu machen. Morgens 4Uhr raus zum Großmarkt, dann 10 Stunden 6Tage die Woche bei Hitze und Kälte im Wagen stehen. Abends nach Fett riechend noch Buchhaltung bis 22Uhr. Bei gutem Standplatz und guter Qualität erfolgt nach Jahren Gewinn, er eröffnet 2. oder 3.Bude und stellt Personal ein. Jetzt ist er Unternehmer oder "Chef", und die Mitarbeiter beschweren sich darüber, dass er auch einen Teil des Gewinnes einbehält um auch mal einigermaßen leben zu können, nach Jahren der Entbehrung ohne Urlaub, ohne Lfz im Krankheitsfall und immer abends mit der Angst einschlafend, dass alles den Bach runtergehen könnte und die Ersparnisse weg sind für immer. Mit welchem Recht könnte man ihm den geschäftlichen Erfolg neiden?

proehi
18:51 von falsa demonstratio

>>Ich bin nur ein Kleinunternehmer. Ich habe aber mit dem, was ich einmal gelernt habe, was ich mit Hilfe meiner Eltern, die es auch nicht dicke hatten, investiert habe und auf Kosten meiner Familie, der ich, weil die von mir gezahlten Löhne höher waren als meine Priovatentnahmen, nichts bieten konnte Arbeitsplätze geschaffen, Steuern gezahlt und manche Nacht vor Verantwortung nicht geschlafen.>>

Chapeau!

offene Diskussion

Es hat mich von Anfang an, als diese Verschickerei losging, erst gewundert, wie und unter welchen miesen Umständen da Jobs verteilt werden und dann gleich, dass dieser Staat solche, zu prekären Verhältnissen führende Arbeitsverhältnisse, überhaupt erlaubt. Aber das kümmert unsere Politiker wohl auch deshalb nicht, weil genug Lobbyisten ihnen diesbezüglich gleich die richtig großen Scheuklappen an den Kopf gebunden haben damit das Treiben starten kann und so boomt der Laden und die Ausmerkelung der Paketboten, bis sie unter Sozialhilfesatz dann auf der Gemeinschaft Kosten ein noch kärklicheres Leben führen. Die Gewinne der Postbotenausnutzer explodieren unterdessen. Aber nicht dass mir jetzt einer auf die Idee kommt, zu verlangen, dass von diesen irren Gewinnen endlich ein vernünftiger Ausgleich für die Leute gezahlt wird. Das geht nicht, schließlich wollen die Oberpäckchenmacher ja alle zu den reichsten Menschen ever gehören, also psst...

falsa demonstratio
Am 25. November 2020 um 18:57 von Opa Klaus

Bis auf die Tatsache, dass man in meinem Beruf nicht nach Fritten riecht und ich keine Filialen habe, haben Sie mein Leben in den letzten 30 Jahren prima beschrieben.

Stern2100
Lohnfindung

Es gibt keinen "gerechten" Lohn, nur vereinbarte Löhne und Gehälter. Der Staat kann den Unternehmen über den Mindestlohn hinaus nicht vorschreiben, wie diese ihre Beschäftigen bezahlen sollen.

andererseits
@ 19:01 von morgentau19

Wenn Sie Ihre Fragen nicht rhetorisch meinen sondern ernst, dann lesen Sie nach, wofür die Grünen sich stark machen, und Sie werden - vielleicht für Sie überraschend - feststellen, dass in der Tat neben Pflegekräften, Erzieher*innen u.a. auch Paketzusteller*innen von grünen Politikansätzen profitieren.

Anna-Elisabeth
@18:47 von WM-Kasparov-Fan

//Eines ist klar.
Arbeitsbedingungen und Arbeitsalltag wären in einer sozialistischen Gesellschaft viel sozialer, humanistischer und gerechter gewesen.//

Ohne Zweifel. Eine solche sozialistische Gesellschaft gibt es aber bisher nirgendwo. Die dazu notwendige Entwicklungsstufe haben wir Menschen noch nicht erreicht.

Klaus1963
@ um 18:07 von Sinnprüfer

"" Der Onlinehandel muss verteuert werden....""

Kommentar:
Als erste Maßnahme schlage ich die kostenpflichtige Retoure vor um den maßlosen Bestellwahn zu bremsen. Stoppen werden wir ihn nicht mehr.
Ich selbst betreibe einen Post/DHL Partnershop und kann es bis heute nicht verstehen warum man sich ein und das selbe Teil in verschiedenen Größen und Farben bestellen muss um am Folgetag riesige Pakete zur Vernichtung oder Altkleider-Sammlung kostenlos bei mir abgeben kann.

schneegans
@Sinnpfüfer 18:07

„Der Onlinehandel muss verteuert werden, um den örtlichen Einzelhandel zu erhalten. Ist der erst weg, explodiert der Onlinehandel noch mehr und damit die Nachteile aus Billiglohn und Umweltverschmutzung.
Hier muss zwingend gegengesteuert werden und das kann nur über finanzielle Maßnahmen gehen.“
Das ist die zweite Säule (neben den Boten-Gehältern) vor allem, wenn man bedenkt, wieviel „kostenfrei“ zurück gesandt wird (weil zur Auswahl bestellt wird) von dem etliches vernichtet wird, wenn die Sichtung zu teuer erscheint.
Die Innenstädte verlieren auch den Reiz, weil sich fast nur Ketten die teuren Mieten leisten können, das macht die Innenstädte an vielen Orten auswechselbar.

Duzfreund
Viel Arbeit, wenig Lohn....

wer da wohl gemeint ist ... also mein Postbote hat inzwischen zum zweiten dritten Mal Mehrarbeit aufgebrummt bekommen (größeres Revier, Päckchen etc.) dafür hat er ein EBike mit drei Rädern bekommen, damit kommt er besonders gut auf den hubbeligen schlecht gewarteten Gehwegen zurecht und auch zwischen den oft dicht geparkten Fahrzeugen hindurch ... nu hat er noch zwei, drei Jahre bis zum Ruhestand und weiß nicht, ob er das ob der zusätzlichen Belastung noch schafft... Vielleicht muss man nicht immer nur übers Geld reden, manchmal wären einfach die Arbeitsbedingungen zu diskutieren.

schneegans
@Inga N. 18:50

Das gilt für viele dienstleistungsgeprägte Bereiche, wo sehr „vereinzelt“ gearbeitet wird: Friseurin, Arzthelferin, PTA ....
Aber auch staatliche, kirchliche, gewerkschaftliche Arbeitgeber haben ihre schwarzen Flecke durch Auslagerungen (z.B. Reinigung öffentlicher Gebäude ect.), Ausschreibungsmethodik ....

Anna-Elisabeth
@18:57 von Opa Klaus @Anna-Elisabeth 18:27

Sie haben natürlich Recht. "falsa demonstratio" hat mir ja schon deutlich gemacht, wie dumm es ist zu pauschalisieren.
Ich habe im Zusammenhang mit den Supermärkten eben genau an diese Großunternehmer gedacht.

Fools Büttel
Den Unterschied

machen körperlich und geistige Tätigkeit. Dabei vergessen viele, dass es schon einen Unterschied macht ob man etwas nur weiß oder auch macht. Jeder weiß heute wie man Pakete zustellt aber können das alle? Jeder weiß wie Dinge gehen und kann/will doch nicht die Hälfte davon ausführen. Wer sorgt denn z.B. dafür, dass wir unser Geld bequem in Supermärkten ausgeben können? Richtig, LKW-Fahrer, Verkäufer/innen, die Regaleinräumer die zur Unzeit für Hungerlöhne schuften. Der ganze Niedriglohnsektor sorgt für 80 % der Dienstleistungen. Und wenn etwas Niedriglohnsektor heisst, dann ist das auch so. So nennt man in unserer zivilisierten und fortgeschrittenen Gesellschaft die Menschen, die mit Ihren Löhnen und Gehältern bestraft werden, weil die nicht zum Leben reichen aber zum sterben zuviel sind. Von dem, wie sich ein Rentner nach 45 (und mehr) harten Arbeitsjahren mit 43 % fühlt, hab ich da noch gar nicht angefangen. Und das kommt noch besser wenn der Niedriglohnsektor in Rente geht.

schneegans
@Opa Klaus 18:17

Die Arbeiter in der Automobilindustrie (in meiner Umgebung VW) sind und waren schon immer eine Ausnahme ( nicht umsonst haben ganze Familien dort angeheuert). Das gerät z. Zt. allerdings ja gerade ins Wanken. Ich war allerdings schon immer der Meinung, dass „den Körper ruinieren“ genauso entlohnt werden muss wie geistig arbeiten (zumindest in gewissen Grenzen). Allerdings müssten Bildungswillige aus weniger begüterten Familien auch mehr Kostenunterstützung erhalten.

andererseits

Insgesamt bin ich eher skeptisch: Wenn's bedrohlich ist, dass Pflegekräfte fehlen können, klatschen wir von Balkon und sind auf alle Fälle für bessere Arbeitsbedingungen und Bezahlung - bis die größten Krisensymptome leicht abflachen... Dann stürzen wir uns zur Spargelzeit auf die schlechte Bezahlung und Unterbringung rumänischer Saisonarbeiter - bis zum Johannistag... Ab da interessiert uns alles rund ums Sommergrillfleisch, von den Arbeitsbedingungen bei Tönnies bis zum Tierwohl, wo wir möchten, dass jedes Schwein individuell vorm Exitus gestreichelt wird, von dem das Steak aber bitte vor allem billig sein soll - bis zur Vorweihnachtszeit, die spätestens Ende September beginnt, weshalb uns dann die Situation der Paketzusteller*innen beschäftigt, wobei natürlich bei Online-Shops kein Porto und kostenfreies retour so oft man mag drin sein muss im "Gesamtpaket"... Und ganzjährig darf natürlich Milch und Butter gern im Preiskampf billiger werden - ohne Bauernsterben, versteht sich.

Kaneel
18:47 von Inge N. @17:52 von Kaneel - Mindestlohn

Für die Paketzusteller ist es schwieriger, da sie einzeln unterwegs sind.

Die Paketzusteller starten aber i.d.R. von ihren Stützpunkten aus - also das sollte kein Hinderungsgrund sein sich zusammenzuschließen. Vllt gibt es so etwas wie eine "Gewerkschaftsmüdigkeit"?

Außerdem sollten sich im Einzelhandel die Beschäftigten mehr gewerkschaftlich zusammenschließen und Betriebsräte wählen, um eine bessere Entlohnung erreichen zu können.

Auch hier, weiß ich nicht woran es hakt. Ob es mit der Fluktuation liegt, die @Ist Wahr.

Danke für den Dank! :-)

Opa Klaus
@Tinkotis 19:23

"wohl schwersten Krise seit Jahrzehnten, aber der Unternehmens-Index hat sich nach vorübergehendem Einbruch locker wieder auf Vorkrisenniveau eingependelt"

Das ist an der Börse kein ungewöhnlicher Vorgang. Die Börse tickt meist kontraindiziert. In Kriesenzeiten investieren Aktionäre häufig in der Hoffnung darauf, dass sich die Werte börsenorientierter Unternehmen nach überstandener Krise überproportional erhöhen.

Kaneel
18:50 von Duzfreund 17:52 von Kaneel .

.Da kriegen gleich wieder
welche das flackernde "P" in den Augen, weil "Arbeitslosigkeit" und "Drückebergerei" befürchtet wird. Schließlich sollen ja die staatlich anerkannten "Drückeberger" und "Scheusale" aus ihrem Schicksal der Arbeitslosigkeit entlassen werden und um dies Klientel zur Arbeit zu bewegen braucht es Einstiegsstellen für notorische Minderleister und Fußkranke, die dann natürlich auch zu "Leichtlöhnen" werkeln sollen.
Außerdem braucht es Lohndruck um dem Schlendrian zu wehren, wenn höhere Ansprüche produziert muss halt Leistung gebracht werden, sonst läuft da nichts....

Sie meinen das hoffentlich ironisch?

Bond-007
Immer schön alles devot abnicken?

Tendenz: Lohngeber werden immer reicher. Tendenz: Lohnnehmer werden immer ärmer.
Solange Malocher da immer schön mitspielen, nicht aufmucken und brav die Parteien wählen, die höchstens verbal und marginal etwas minimal ändern, solange ändert sich sowieso nichts grundlegend.
Und wer da gar als ein quer denkender Mensch auftritt, der eine solche Wirtschaft in Frage stellt - der es wagt, außerhalb des vorgegebenen Rahmens zu denken - der wird gerne ausgemustert, diffamiert und als eher fehlgeleitet diskreditiert.

Kaneel
19:27 von schneegans @Inga N. 18:50

Aber auch staatliche, kirchliche, gewerkschaftliche Arbeitgeber haben ihre schwarzen Flecke durch Auslagerungen (z.B. Reinigung öffentlicher Gebäude ect.), Ausschreibungsmethodik ....

Das Subunternehmertun gehört abgeschafft!

falsa demonstratio
Am 25. November 2020 um 19:40 von Anna-Elisabeth

Zitat: Nein, tue ich nicht. Im Gegenteil frage ich mich jetzt, wie Ihr Unternehmen Corona übersteht. Wünsche auf jeden Fall alles Gute.

Wirtschaftlich bin ich glücklicherweise nicht so betroffen.

Im Publikumsverkehr schützen wir uns mit Plexiglasscheiben, Luftreinigungsgerät, Desinfektion, notfalls Masken.

Dafür habe ich versprochen, nicht zu entlassen. Meinem Vermieter (einem Einzehändler) habe ich die Mietzahlung versprochen. Alles, so lange es irgendwie geht.

Stern2100
@andererseits

".... wofür die Grünen sich stark machen, und Sie werden -vielleicht für Sie überraschend- feststellen, dass in der Tat neben Pflegekräften, Erzieher*innen u.a. auch Packetzusteller*innen von grünen Politikansätzen profitieren".
Da haben diese Berufsgruppen aber Glück, dass sie von den Wohlstandsverlusten, die unsere Bundeskanzlerin auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Davos wegen der Klimaschutzziele den Industriegesellschaften in Aussicht gestellt hat, nicht betroffen sind.

Opa Klaus
@schneegans 19:40

"Allerdings müssten Bildungswillige aus weniger begüterten Familien auch mehr Kostenunterstützung erhalten."

Da bin ich bei Ihnen. Nun weiß ich nicht, wie die Unterstützung in Niedersachsen für diese Zielgruppe explizit aussieht, hier in Bayern wird für diese jungen Menschen viel getan. Siehe" fit for work" des bayerischen Staatsministeriums

Anna-Elisabeth
@19:40 von andererseits

//Insgesamt bin ich eher skeptisch: Wenn's bedrohlich ist, dass Pflegekräfte fehlen können, klatschen wir von Balkon und sind auf alle Fälle für bessere Arbeitsbedingungen und Bezahlung - bis die größten Krisensymptome leicht abflachen...//

Richtig bedrohlich wird es erst, wenn all das Pflegepersonal, das in einer Online-Umfrage angegeben hat, in den nächsten fünf Jahren, den Beruf aufzugeben, diese Absicht in die Tat umsetzen. Und ich kann nicht den geringsten Willen in der Politik erkennen, wenigstens jetzt vorbeugend zu handeln.

ÜbrigensSchon70
Schon mal darüber nachgedacht, dass

Lohngerechtigkeit nur durch den Abschluss von Tarifverträgen über die Gewerkschaften zu erreichen ist? Regierungen und Parteien haben damit nichts zu tun, außer halt die Gewerkschaftsautonomie zu respektieren. Gewerkschaften sichern übrigens die Existenz ihrer Mitglieder während der Arbeitsausstände (Streiks) mit Mitgliederbeiträgen ab. Verdie ist zwar auch nicht das Gelbe vom Ei, aber besser als nichts. Einzelhandelsbeschäftigte sollten sich auf jeden Fall organisieren. Und der Rest der Gesellschaft? Sollte nicht meckern, wenn gestreikt wird, sondern Solidarität leben, auch wenn die Geschäfte dann dicht sind.

Opa Klaus
@Anna-Elisabeth

Dennoch habe ich auch Verständnis für Ihre Argumentation. Sie haben mit Ihrer Kritik eine andere Zielgruppe der Unternehmer gemeint. In diesem Kontext bin ich mit Ihnen d'accord.

Opa Klaus
@Bond - 007

Und wie sähen Ihre alternativen Vorschläge zu dieser Thematik aus?

Letzeburger
Harter fairer Faktencheck

https://www1.wdr.de/daserste/hartaberfair/faktencheck/faktencheck-268.h…

Michael Hartmann zeigt, dass sich zwischen 1990 und 2016 der Gewinne der Unternehmen von ca. 80 Mrd. verdreifacht haben und ihre Investitionen auf ein Viertel gefallen sind. Das liegt u.a. an den geschwächten Gewerkschaften. Amazon, Post und Co. nutzen das aus.

Joe_Muc
20:00 von ÜbrigensSchon70

Glauben sie im ernst wir leisten uns eine Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft??
Die gibts nicht umsonst... Konto nicht gedeckt am Monatsende.

DA könnten die Gewerkschaften sich mal solidarisch zeigen und uns Niedriglöhner kostenlose Mitgliedschaften anbieten.
Stattdessen wird, wenn man seinen Mitgliedsbeitrag nicht zahlen kann bis zum Inkassobüro gegangen um 20 Euro einzutreiben.... Und die wissen genau was ihr Mitglied verdient...

Genau so eiskalt wie ne Verischerung oder so...

Hennes Conrad

Online handelt ist gar nicht das Problem.
Es sind die Paketdienste.
Wenn ich wäre x im Laden für Preis y bekomme, dann ist der Transport da mit drin. Wenn es das online billiger gibt, dan nur, wenn der Transport gedruckt wird.
Wir leben in der Zeit der quotenfrauen und Mindestlöhnen.
Bekäme der Lieferant 12e die Stunde, so das es zum leben gerade so langt, dann wäre Onlinehandel fast obsolet.
Wenn da einer springt, der drastisch billiger ist, als ich, dann lohnt es sich, 2h länger zu arbeiten, statt in den Läden rumzulungern.
Man erkennt das Problem.
Wer ist bereit, das zu durchbrechen?
Ich persönlich bin ein Freund vom Fachhandel.
Ob Kleidung, Werkzeug oder bikeparts. Ich will das SOFORT haben. Also rein in den Laden und mitnehmen. Das ist mir etliche Euro Wert.
Ich bin Handwerker, bodenständig , ehrlich und fair. Nur, und nur so, kommt man auf Baustellen weiter.
Sollten sich die ganzen BWLer, CEOs, und großkopferten mal verinnerlichen.

Max-S
Agenda2010 ein voller Erfolg....

Zeigt wieder deutlich, dass es eben keinen Stellenüberhang gibt sondern mehr Nachfrage nach Arbeit. Sonst wären die Löhne ja höher...

Bedanken können sich die Kritiker bei Genosse der Bosse Schröder, der mit den Grünen seinerzeit die Agenda2010 mit dem als Ziel erwünschten Niedriglohnsektor umgesetzt hat. Flankiert von Maßnahmen der Rentenkürzungen (durch höhere Renteneintrittsalter, Rentenabschläge, Riester, Nachhaltigkeitsfaktor usw.).

Die heutigen Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt und im Bereich Alterversorgung der Rentner (nicht ÖD und Pensionäre, die leben weiter recht feudal!) haben ihre Ursache in der Agenda2010 ff.

Hille-SH
Nicht die Politik ist Schuld...

...am Aufstieg AMAZON`s & Co und am Niedergang des Einzelhandels, den Entlassungen Eurer Freunde, Angehörigen & Co.,...IHR seid es...mit Eurem Kaufverhalten !

Nicht bestellen, sondern "live-shopping".

Es liegt bei UNS diese US-Konzerne zu protegieren oder "unsere Leute" im Einzelhandel zu unterstützen !!!

melancholeriker
um 19:50 von Bond-007 Immer schön alles devot abnicken

,,Und wer da gar als ein quer denkender Mensch auftritt, der eine solche Wirtschaft in Frage stellt - der es wagt, außerhalb des vorgegebenen Rahmens zu denken - der wird gerne ausgemustert, diffamiert und als eher fehlgeleitet diskreditiert..."

Diese ,,solche Wirtschaft" wird seit Karl Marx nicht nur infrage gestellt. Mehr Analyse ist selbst nach 150 Jahren kaum nötig und ist Grundbestandteil für alle substantielle Kritik an dem Übel, das der ,,freie Markt" für die meisten Menschen auf diesem Planeten über Dekaden hinweg bedeutet und ist. Ob die, die sich die Mühe machen, in der Tiefe der existenziellen Fragen, die damit verbunden sind, nach Lösungen aus diesen fatalen Automatismen der Kapitalwirtschaft heraus zu suchen, in Leipzig bei einer Demo zu finden sind, wage ich zu bezweifeln. Die AfD gehört übrigens nicht zu den Rittern der Tafelrunde, die eine solche Wirtschaft, wie Sie sie zu Recht kritisieren, mit Herz und Verstand bekämpfen.

th711

Äh, keiner der bei uns in Deutschland arbeitet wird dazu gezwungen. Jeder bekommt bevor er seinen Arbeitsvertrag unterzeichnet gesagt wie hoch die Entlohnung ist.
Wem die Entlohnung zu niedrig ist, möge nicht unterschreiben.
Eigentlich ganz einfach, oder ?
Natürlich erhält ein Paketausträger nicht viel Geld, sonst würden die Pakete noch mehr kosten. Das wollen wir auch nicht.
Also brauchen wir diesen Niedriglohnsektor.
Aber es wird keiner gezwungen dort zu arbeiten.

Nettie
Geld „erstickt“ (Handlungs-)Freiheit und damit Menschenwürde

Amazon & Co. verdienen sich gerade eine goldene Nase, diejenigen, die ihnen das durch die (nicht wirklich „freiwillige“) Zurverfügungstellung ihrer Arbeitskraft, auf die große Teile der Gesellschaft in der derzeitigen tatsächlich dringend angewiesen sind, verdienen 1000 Euro weniger als der Durchschnitt aller Beschäftigten.

Geld ist, zumindest seine „Flüsse“ nicht für ausnahmslos jeden Markt- bzw. Wirtschaftsteilnehmer jederzeit klar nachvollziehbar sind, eher Machtinstrument als Zahlungsmittel und somit in seiner Funktion maßgeblicher Teil des Problems - der gesellschaftlichen Ungleichheit und der sich daraus ergebenden „Spannungen“. Und nicht etwa der Lösung.

Werner40

Paketzusteller haben derzeit Pandemie-bedingt viel zu tun. Das wird sich nach Impfungen wieder auf Normalniveau einpendeln. Gehaltserhöhungen wären aber am Pandemieende nur schwer wieder rückgängig zu machen. Einmalzahlungen könnten evtl. eine sinnvolle Lösung sein.

Mathias Beyer
@anna-elisabeth 20:54

wenn sie wirtschaftliche bildung hätten, würden sie die antwort kennen. der kommentator hat schon recht, letztendlich sind doch die niedrigen löhne das resultat aus der tatsache, dass es zu viele menschen gibt, die im niedriglohnsektor arbeiten möchten bzw nur dort arbeiten können. warum tun sich denn nicht 1.000 paketzusteller zusammen und gründen ihren eigenen paketdienst? und der gewinn wird schön geteilt. man kann ja klein anfangen. warum sind nicht alle solidarisch und sagen, "für diesen lohn arbeite ich nicht"? weil es immer einen gibt, der es doch macht. und der macht es, weil er für einen besseren job keine qualifikation hat.

unbutu77
Leider

sind sie die "Verlierer" genau wie die Mehrheit der Lohnabhängigen. Ein Streik als Mittel des Arbeitskampfes ist in Zeiten der Globalisierung aussichtslos.
Es braucht neue Konzepte des Globalen Arbeitskampfes. Aber genau das was dafür notwendig wäre nämlich die Solidarität ist den Menschen ausgetrieben worden. Die "Individualistische Way of live" oder auf Deutsch "jeder ist seines Glückes Schmied" Mentalität führt zu solchen Auswüchsen.
Während ein kleine Gruppe Gewinne maximiert, wird es für die Mehrheit immer enger. Ein neues proletarisches Bewusstsein wäre der Schlüssel zum "Glück".

Peter Meffert
20:42 von Hille-SH

Zitat:"Nicht die Politik ist Schuld am Aufstieg AMAZON`s & Co und am Niedergang des Einzelhandels, den Entlassungen Eurer Freunde, Angehörigen & Co.,...IHR seid es...mit Eurem Kaufverhalten !
Nicht bestellen, sondern "live-shopping".
Es liegt bei UNS diese US-Konzerne zu protegieren oder "unsere Leute" im Einzelhandel zu unterstützen !!!"

Hier kann ich Ihnen endlich :-)) mal vorbehaltlos zustimmen!

Anna-Elisabeth
@20:58 von th711

//Äh, keiner der bei uns in Deutschland arbeitet wird dazu gezwungen. Jeder bekommt bevor er seinen Arbeitsvertrag unterzeichnet gesagt wie hoch die Entlohnung ist.
Wem die Entlohnung zu niedrig ist, möge nicht unterschreiben.//

Abgesehen davon, dass die Arbeitgeber der entsprechenden Branchen es selbst sind, die sich nicht an die Verträge halten und z.B. keine Überstunden bezahlen.

//Natürlich erhält ein Paketausträger nicht viel Geld, sonst würden die Pakete noch mehr kosten. Das wollen wir auch nicht.//

Wer ist wir? Schließen Sie bitte nicht von sich auf andere.

Ich wünschte, die Niedriglöhner würden alle mal von heute auf Morgen ihre Arbeit niederlegen - sagen wir, erst mal bis Weihnachten. Ich kaufe derweil Ohrstöpsel, die das dann einsetzende Gezeter, Gejammer und Wehklagen, erträglich machen. Frohe Weihnachten ohne Amazon, Hermes, DHL ,
,Weihnachtsbraten usw..
Nebeneffekt: Man müsste länger und intensiver darüber nachdenken, womit man Freude bereiten kann.

hasenzahn
No Amazon

Habe bislang noch nie online bestellt und habe auch nicht vor es zu ändern. Dieses ständige "ist ja so bequem und billig", darum geht es ganz allein. Ich werde den Einzelhandel so geht es geht auch in der Weihnachtszeit unterstützen, auch ohne Weihnachtsmarkt und Gastronomie. Die Beleuchtung wird ja immerhin noch sein. Und dann träumen von 2021, mit Gedränge zwischen Glühwein- und Kunsthandwerkbuden ...

Anna-Elisabeth
@21:24 von Werner40

//Paketzusteller haben derzeit Pandemie-bedingt viel zu tun.//

Haben die schon lange und ebenso lange werden die ausgebeutet. Lange schon vor Corona, waren die Paketzusteller immer im Laufschritt unterwegs.
Es scheint nicht gesund zu sein, immer nur den Wirtschaftsteil einer Zeitung zu lesen - wenn überhaupt.

Ach watt
Ein Grundübel

Zu niedrige Löhne sind ein Grundübel unserer Volkswirtschaft. Selbst wenn einem soziale Gerechtigkeit egal ist, sollte man ein Interesse an einer starken Binnennachfrage haben. Aber das Wort kommt in der vorherrschenden Wirtschaftsideologie praktisch nicht vor. Statt dessen wird sich mit Begriffen wie "Exportweltmeister" gebrüstet.

harry_up
@ th711, um 20:58

Sie sitzen nicht zufällig an der gleichen Tastatur wie User b_m?

So viel seelenlose Seelenverwandtschaft findet man selten.

Sagen Sie den letzten Satz Ihres Kommentars dem nächsten Paketzusteller - hoffentlich reagiert der angemessen beherrscht, aber wahrscheinlich versteht er Sie nicht mal...

th711
Liebe Anna-Elisabeth, ob Sie

Liebe Anna-Elisabeth,
ob Sie es nun wahr haben wollen oder nicht, ich habe Recht. Keiner wird gezwungen billig zu arbeiten. Wirklich keiner.
Um Pakete auszutragen wird auch kein besonders hohes Bildungsniveau verlangt. Das heißt die Investitionskosten des Arbeitenden sind nicht hoch. Das bedingt einfach niedrige Entlohnungen.
Und den möchte ich sehen, der noch mehr für ein Postpaket ausgeben möchte als derzeit verlangt. Das meinte ich mit wir, klar habe ich mich auch selber damit gemeint.
Diese Thesen gelten alle für den Transportsektor und nicht für die Ecke aus der Sie kommen. Auch ich bin dafür daß im Krankenwesen mehr gezahlt wird. Echt keine Frage. Wenn ich so sehe was auf den Rechnungen steht die ich vorlegen muß, denke ich ein Arzt könnte sehr wohl für seine Mitarbeiter tiefer in die Taschen greifen.

Wilhelm Schwebe
20:35 von Hennes Conrad Online handelt ist gar nicht

offenbar waren sie schon lange nicht mehr im stationären einzelhandel. bei karstadt und douglas sahen mich die mitarbeiter als störenfried. bei hornbach gab es nur die küchenarmaturen ihres billiglieferanten. also habe ich alles bei amazon bestellt. kam 3 tage später, war preiswerter und ich hätte mir die erfolglosen versuche in den geschäften gespart, incl sprit gespart

JanRos
Oha....

...Paketzusteller.
Waren das nicht unter anderem die Personen,
die von unseren Politikern im ersten Lockdown
so gelobt wurden, weil sie noch rausgehen und die
Menschen zuhause beliefern?
Na die werden sich bedanken, wie man danach an
sie gedacht hat. Ausser Phrasen der Führungsetagen,
nix gewesen.

Klärungsbedarf
um 22:03 von Anna-Elisabeth

>>
Warum im Niedriglohn? War doch in grauen Vorzeiten auch anständig bezahlt.
<<

In grauen Vorzeiten gabe es keine Paketboten. Dafür aber verbeamtete Geldbriefträger.

Account gelöscht
22:07 von Wilhelm Schwebe

bei hornbach gab es nur die küchenarmaturen ihres billiglieferanten. also habe ich alles bei amazon bestellt. kam 3 tage später, war preiswerter und ich hätte mir die erfolglosen versuche in den geschäften gespart, incl sprit gespart
#
Da kann ich nur zustimmen,ich bestelle auch nur noch bei Amazon.

Anna-Elisabeth
@21:31 von Mathias Beyer @anna-elisabeth 20:54

//...weil es immer einen gibt, der es doch macht. und der macht es, weil er für einen besseren job keine qualifikation hat.//

Und das reicht Ihnen als Grund, Menschen auszubeuten?

Und so einfach ist das mit dem Arbeitniederlegen auch nicht.
Könnte man wissen, wenn man nicht nur den Wirtschaftsteil liest. Auch die hier im Forum so vielfach verachteten weniger Gebildeten Mitmenschen, müssen essen und ihre Miete bezahlen.

Nettie
@Nettie, 21:23 (Korrektur einer Auslassung)

„Amazon & Co. verdienen sich gerade eine goldene Nase, diejenigen, die ihnen das (...)
- ermöglichen - verdienen 1000 Euro weniger als der Durchschnitt aller Beschäftigten

Klärungsbedarf
um 22:07 von Wilhelm Schwebe

>>
bei karstadt und douglas sahen mich die mitarbeiter als störenfried. bei hornbach gab es nur die küchenarmaturen ihres billiglieferanten. also habe ich alles bei amazon bestellt.
<<

Keine Ahnung, was Sie da angestellt haben. Ich wurde bei Karstadt und Douglas bisher immer gut beraten und bedient, bei letzterem mehr noch als bei ersterem. Vielleicht hatten Sie ja nicht Ihren besten Tag ?
Und Hornbach hat auch Marken-Küchenarmaturen. Haben Sie wohl übersehen. Hätte man übrigens auch im Internet bestellen können, statt bei Amazon.

Klärungsbedarf
um 22:13 von Dirkathome

>>
//Das System braucht Niedriglöhner.//

Da kann einem ja nur schlecht werden.
<<

Naja, wenn man Niedriglohn als Unterschreitung eines prozentualen Anteils vom Mindestlohn definiert, dann hat man immer Niedriglöhner, solange nicht alle das gleiche verdienen.

Dirkathome
Am 25. November 2020 um 22:03 von th711

>>ob Sie es nun wahr haben wollen oder nicht, ich habe Recht. <<

Nein haben Sie nicht!! Wer ist denn für Ihre angeblich höhere Bildung verantwortlich? Sie?
Haben Sie dafür gezahlt? Da bleiben viele Fragen offen. Hauptsache die Pakettarife sind ok, oder?

th711

UNSER System: das werden Sie und auch ich nicht ändern. Wir hier in Deutschland leben in einem Billiglohnland. Ohne das würden die Leute, die uns leiten nicht genug abstecken können.
WIR werden und wir können unser System nicht ändern.
Und im Allgemeinen geht es auch den meisten hier auch ganz gut.
Fast überall anders ist es nicht so angenehm wie bei uns.
Und ich sage es noch einmal: bevor man seinen Arbeitsvertrag unterschreibt muss man ihn lesen, damit einverstanden sein und vor allem danach nicht anfangen zu meckern.
So wie manche Leute, die in der Haupteinfahrtstraße ihrer Stadt wohnen sich nicht über den Lärm des Verkehrs äußern sollten, schließlich wussten sie vorher wo sie hingezogen sind.

Anna-Elisabeth
@22:03 von th711

Danke für Ihre freundliche Antwort.

//Wenn ich so sehe was auf den Rechnungen steht die ich vorlegen muß, denke ich ein Arzt könnte sehr wohl für seine Mitarbeiter tiefer in die Taschen greifen.//

Da stimmt sicher in vielen Fällen. In der "Ecke aus der ich komme" wird man allerdings von Vater Staat bezahlt.

Das gilt auch für die Chefärzte in staatlichen Krankenhäusern. Was ich hier nicht begreife, ist, dass diese Ärzte bei Privatpatienten zusätzlich Rechnungen ausstellen dürfen, für Untersuchungen, die z.B. ich gemacht habe, während der Chefarzt für nichts auf der Rechnung auch nur einen Finger gekrümmt hat. Und dann jammern die auch noch, weil sie einen Teil dieser Einnahmen ans Krankenhaus abliefern müssen, dessen gesamte Infrastruktur zwar von ihnen genutzt wird (einschl. Personal) ohne auch nur einen Cent dafür bezahlt zu haben.

Ich bleibe dabei: Die Verteilungsgerechtigkeit ist weitgehend abhanden gekommen.

werner1955
wenig Lohn ?

Das ist nicht der Grund.

Die hohen Steuern, Sozialabgaben, Gebühren,EEG, GEZ. sind das eigentlich Problem.

Hier wird der Arbeiter vom Staat, Land, Stadt Ausgebeutet und Bevormundet.

Werner Krausss
Am 25. November 2020 um 22:07 von Wilhelm Schwebe

„20:35 von Hennes Conrad Online handelt ist gar nicht
offenbar waren sie schon lange nicht mehr im stationären einzelhandel. bei karstadt und douglas sahen mich die mitarbeiter als störenfried. bei hornbach gab es nur die küchenarmaturen ihres billiglieferanten. also habe ich alles bei amazon bestellt. kam 3 tage später, war preiswerter und ich hätte mir die erfolglosen versuche in den geschäften gespart, incl sprit gespart“

Ja natürlich,

als Rentner, Privatier, haben Sie Zeiiiit, den ganzen Tag auf den Paketdienst zu warten.
Auf dem Sofa, Couchpotatoes, macht man sowieso nicht ungern.

Obwohl, Sie haben natürlich Recht, mittlerweile geben Amazon und auch Klarna die Lieferzeiten ziemlich exakt an.

Aber Couchpotatoes und hier diskutieren ist auch nicht schlecht.

Dirkathome
Am 25. November 2020 um 22:23 von th711

Sie sind offensichtlich einem mir nicht nachvollziehbaren Fatalismus verfallen

Nettie
@Dirkathome, 22:23

„//Das System braucht Niedriglöhner.//“

Genauer: Menschen, die sich gezwungen sehen, ihre Arbeitskraft und Zeit weit unter Wert zu verkaufen (da ihre Entlohnung in keinem objektiven bzw. für vernünftige und anständige Menschen nachvollziehbarem Verhältnis zur erbrachten Leistung steht).

„Da kann einem ja nur schlecht werden“

Stimmt. Also gilt es, nach der Ursache dieser „Übelkeit“ zu suchen. Und sie abzustellen.

Nachthimmel

Es gibt zwei große Probleme, der Niedriglohnsektor ist das eine Problem (meist sind es Dienstleistungsberufe).

Das zweite Problem ist die hohe Abgabelast (Steuer + Sozialabgaben). 2 Platz in der EU.

Es wird sich nie was ändern, weil die Politik es einfach nicht möchte.

Werner40
/// Am 25. November 2020 um

///
Am 25. November 2020 um 22:15 von Nettie
@Nettie, 21:23 (Korrektur einer Auslassung)

„Amazon & Co. verdienen sich gerade eine goldene Nase, diejenigen, die ihnen das (...)
- ermöglichen - verdienen 1000 Euro weniger als der Durchschnitt aller Beschäftigten///
.
Das sind immer noch fast € 3000. So schlecht ist das nicht für dieses Qualifikationsniveau.

Kein Einstein
Bildung

Etliche User hier halten sich für sehr gebildet. Einbildung ist auch eine Bildung.
.
Die weniger Gebildeten haben in der Regel auch eine sehr gute Bildung. Nennt sich Herzensbildung.

Mathias Beyer
@anna-elisabeth

die menschen werden nicht ausgebeutet, sie lassen sich ausbeuten, das ist der unterschied. wenn ich in meiner branche einem arbeitnehmer 12 euro pro stunde bieten würde, hätte ich genau null angestellte, die würden mich einliefern lassen.
ja, die menschen müssen essen und miete zahlen. das hindert aber niemanden daran, sich weiterzubilden oder mit gleichgesinnten eine firma zu gründen.
aber ein vorschlag zur güte, so viele menschen haben dieses jahr durch weggefallene urlaube geld gespart, lassen sie uns doch im dezember jedem paketboten und jeder kassiererin mit denen wir kontakt haben, 5 oder 10 euro in die hand drücken. so können wir unsere anerkennung ausdrücken und haben es selbst in der hand, das leben dieser menschen wenigstens etwas zu verbessern.

schabernack
22:07 von Wilhelm Schwebe

«offenbar waren sie schon lange nicht mehr im stationären einzelhandel.
bei karstadt und douglas sahen mich die mitarbeiter als störenfried.»

Wohl eher selten zu sehen bei Kunden, die nur normal was einkaufen wollen, "ohne dabei zu randalieren". Etwas weniger freundliche Betreuung durch das Verkaufspersonal kommt wohl immer mal vor. Unabhängig vom einzelnen Kunden sind Verkäufer-Betreuer ja keine Roboter mit immer gleich guter Laune.

Gehen Sie niemals in Japan was im Kaufhaus einkaufen. Einziges Manko in Kundenbetreuung dort ist … dass niemand Ihnen während Beratung + Verkaufsgespräch die Schuhe auffrischt … und den halb-losen Knopf am Hemd wieder fest annäht. Gehen Sie dann nie wieder woanders einkaufen … ohne sich vernachlässigt + mies behandelt zu fühlen.

«bei hornbach … nur die küchenarmaturen ihres billiglieferanten.»

Baumärkte & IKEA haben immer das im Sortiment, was sie halt haben.
Will man das nicht, kann man zum Fachhändler gehen.
Oder zum Amazon. Kein Vergehen …