Ein Mann in Uruguay raucht eine mit Marihuana gefüllte Zigarette.

Ihre Meinung zu Uruguay: Gras vom Staat

In Uruguay kann man Marihuana ganz legal in Apotheken kaufen. Die Regierung will mit der Legalisierung der Droge den illegalen Handel und den Einfluss der Mafia eindämmen. Das Problem: Die Nachfrage ist zu hoch. Von Anne Herrberg.

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103 Kommentare

Kommentare

kleiner Bankert
Kapitulieren ist keine Alternative

Weil man Cannabis nie ganz zurück drängen kann, soll es einfach legalisiert weren? Wir sollen also einfach kapitulieren?
Tolle Idee, dann schaffen wir auch gleich die Steuerfahndung ab, weil man Steuerhinterziehung auch nie ganz bekämpfen kann?

nepal82

Ich empfehle mal die Suchmaschine ihrer Wahl nach Harry J. Anslinger zu befragen. Bei Wiki z. B. ist ein interessanter Artikel mit welchen Mitteln und von wem damals Cannabis kriminalisiert wurde. Es ist erschreckend das sich der Glaube an diese erfundenen Argumente bis heute gehalten hat.

fathaland slim
11:56, der Gerötete

>>Es wird viele Leute geben, die sich die Apothekenpreise nicht leisten können. Wie bei Alkohol... nicht jeder kann sich den nicht ganz so schädlichen Ethanol leisten.<<

Ethanol ist Alkohol, und Alkohol ist Ethanol. Die Schädlichkeit ändert sich nicht, wenn man den Begriff wechselt.

>>Wenn bei Kartellen Marktsegmente wegbrechen, werden diese Alles erdenkliche tun, um sich neue Märkte zu erschließen. Es wird Keinen interessieren, ob sie krank und süchtig werden, das Geschäft zählt.<<

Es gibt kein Cannabiskartell. Sie scheinen das mit dem Kokaingeschäft zu verwechseln. Die Gewinnspanne ist lange nicht so groß, weswegen mit Cannabis keine Milliarden verdient werden. Das in Deutschland konsumierte Gras wird dezentral von ganz vielen Growern angebaut. Wer gärtnerisch einigermaßen begabt ist, kann mühelos ein paar Pflanzen im Garten oder auf dem Balkon für den Eigenbedarf ziehen.

Könnte, wenn es nicht verboten wäre.

frosthorn
niemals nicht auch nur mit einem Finger

habe ich Cannabis angerührt.

Hätte ich das lieber mal getan. Ein massives Alkoholproblem (das ich glücklicherweise überwunden habe), hätte ich dann niemals gehabt. Wenn ich jemals in Gefahr war, "abzurutschen" und, wie viele hier an die Wand malen, als willenloser Suchtbolzen der Gesellschaft zur Last zu fallen, dann damals während der unseligen Sauferei in meiner Wehrpflichtzeit. Nicht wenigen ging es so.

Andere waren schlauer und haben gekifft. Vielleicht auch ein Aspekt.

fathaland slim
12:11, RoyalTramp

Es gibt zumindest in Deutschland keine Cannabis-Drogenbanden. Die Gewinnspanne ist zu gering. Das mag in Uruguay anders sein, ich weiß es nicht.

Fabianu
Teil 1

Es ist natürlich immer leicht zu behaupten dass Gras die Einstiegsdroge ist. Bei mir war die erste Droge Bier, es hat Spaß gemacht und irgendwann fragt man sich, wie bei so ziemlich allem im Leben, gibt es da Alternativen? Desto näher ich hier ans holländische Grenzgebiet komme, desto mehr Leute trifft man die sich diese Frage wie ich auch mit Cannabis Konsum beantwortet haben. Trotzdem war die Einstiegsdroge aller, der Alk, also was soll der Quatsch?
Manche hatten eine verkappte jamaikanische Bob Marley Seele und sind heute noch dabei. Manche waren nur Gelegenheitskiffer. Manche haben auch härteres probiert, manche hatten nach einem Zug Gras Ihr Leben lang genug davon. Es waren wenige dumme pöbelnde Parkbesucher und auch schonmal Jura Studenten darunter.

Letzlich ist es einfach nur ein Stoff bei dem ich mir daraufhin einbilde dass der Sex, das Essen und der Schlaf besser sind als ohne, außerdem hacke ich dumme Meinungen und Aktionen von Menschen leichter ab als vorher. So anders

andererseits

Es ist verzwackt: insgesamt betrachtet ist das legalisierte Zellgift Alkohol bei uns für exorbitant mehr Todesfälle, Biographiezerstörungen und menschliche Katastrophen verantwortlich als Cannabis. Andererseits gibt es leider einen geringen aber signifikanten Prozentsatz bei Canabis-Konsument*innen, die mit schweren psychischen Folgewirkungen zu kämpfen haben, von Angststörung bis zu psychotischen Episoden.
Daher fällt es mir nicht leicht, eine klare Position zwischen dem abzulehndenden Extrem "Kriminalisierung" und einer in meinen Augen problematischen generellen Legalisierung zu finden.

RoyalTramp
@ fathaland slim

Drogenbanden sind in Deutschland traditionell eher unterrepräsentiert als in Ländern Südamerikas oder auch im asiatischen Opiumgürtel. Das ist wohl nicht der "Legalisierung von Cannabis zum Eigenverbrauch" gedankt, als vielmehr, dass bei uns Politik und organisierte Drogenkriminalität von jeher deutlich weniger verflochten sind, als in den von mir genannten Regionen, wo Politik und Drogenkriminalität allzuhäufig Hand in Hand arbeiten!

Insofern bleibe ich dabei: ich sehe nicht, wie die Legalisierung von Cannabis den Banden deren Geschäftsgrundlage genommen haben sollte. Diese ist jetzt lediglich staatlich legalisiert worden.

Die wenigen Punkte, die für die Legalisierung sprechen: diese macht blutige Bandenkriege inklusive unschuldiger ziviler Opfer überflüssig! Und durch die regulierte Abgabe sollte auch die Zahl der Drogentoten nicht im Wesentlichen zunehmen.

Indes: sich die Taschen vollstopfen werden die Banden sich auch weiterhin.

staubring
Substanzen ..

Es wird bei dieser Diskussion zum Teil PAUSCHAL eine Substanz diskreditiert, die nachweislich (zB Schmerztherapie) positive Eigenschaften aufweist, WENN sie gezielt eingesetzt wird!

Darüber hinaus macht die DOSIS das Gift, übrigens auch bei Krankheitserregern.

offene Diskussion

Wir erleben ja zu Zeit wohl immer noch nicht genug Schrott, darum legalize pott? Den Slogan kann man prima bei den Freitagsdemos noch mit auf die Demoplakate schreiben und unser Zukunft wird immer glänzender werden, so wie die in Uruquay, und alle sind dabei. Mach mit nimm Shit!
Wirklich tolle Aussichten, hier. Frage: Wenn die Jugend sich wegen Corona mit feiern und so zurückhalten muss, befürchtet diese schlimme Folgen für ihre weitere Entwicklung, wie es in einem Bericht hier heute morgen steht, wenn man den Shit legalisiert, hat man dagegen keine diebezüglichen Bedenken? Danke, ich weiß nun bescheid..

Kaneel
Vielleicht könnte man sich darauf einigen,

dass es Menschen gibt, die den Cannabiskonsum sehr gut gehandelt bekommen und solche, die das nicht können und auch Nebenwirkungen davon tragen. Genau wie beim Alkohol auch. Wir können uns natürlich fragen, ob es ein Recht auf Genuss, Rausch, Aufputschen oder Entspannen durch „Drogen“ gibt. Halte es allerdings für völlig illusorisch das aus dem Leben zu verbannen.

Rimutotara
12:12 von Sisyphos3

Sie schreiben unter anderem:
>>aber vorurteilsfrei über das Thema zu sprechen scheint unmöglich>>

Der letzte Satz macht mir Hoffnung, dass es auch mit Gegnern der Legalisierung einen sinnvollen Austausch gibt.
"Vorurteilsfrei".
Allerdings mache ich mir wegen der Umsetzung der Legalisierung wenig Hoffnung. Zu stark sind die Vorurteile in der Gesellschaft.

fathaland slim
12:33, RoyalTramp @ fathaland slim

>>Insofern bleibe ich dabei: ich sehe nicht, wie die Legalisierung von Cannabis den Banden deren Geschäftsgrundlage genommen haben sollte.<<

Ja, natürlich nicht. Weil es keine Cannabisbanden gibt. Wie ich schon schrieb, die Gewinnspanne ist zu klein. Cannabishandel ist ein "mittelständisches" Geschäft. Was in Europa konsumiert wird, stammt meist auch aus Europa. Mit Legalisierung trennt man das Cannabisgeschäft vom übrigen Drogengeschäft.

schabernack
12:24 von fathaland slim

«Es gibt zumindest in Deutschland keine Cannabis-Drogenbanden. Die Gewinnspanne ist zu gering. Das mag in Uruguay anders sein, ich weiß es nicht.»

Uruguay ist für die südaerikanische Drogenmafia als Absatzmarkt quasi uninteressant. Viel zu wenige sind ± 5 Mio. Uruguayer. Gilt prinzipiell auch für alle anderen Drogen, vor allem für Kokain.

Viel besser als hier in DEU können Konsumenten in Uruguay Homegrown Cannabis anbauen. Ein anders Klima mit viel besseren Voraussetzungen, häufig mehr Garten und Land ums Haus drumrum. Aber (wie der Artikel sagt) haben die zugelassenen Kooperativen wohl große Probleme mit Überfällen, und Raub von Cannabis von den Feldern. Wusste ich bisher gar nicht.

Aus anderen Gründen ist URU für die Drogenmafia aber sehr interessant. Transportlogistik für den Schmuggel nach Europa (oder in die USA). Schiffe aus Montevideo sind noch nicht so sehr im Fokus des Zolls in EUR. Welche aus Punta del Este schon mal gar nicht.

"Diversifizierung" ist das bei Ökonomen.

LifeGoesOn
@ Nachfragerin am 18. Oktober 2020 um 12:10 Uhr

"Aber die Erfahrung lehrt uns, dass Kriminalisierung nicht hilft."

Das mag in Teilen stimmen, allerdings sind dann einfach die Strafen zu gering. Eine Legalisierung jedenfalls ist der absolut falsche Weg.

"Dann haben wir hier niederländische Verhältnisse."

Nichts gegen die Holländer, von denen kommt gute Musik (Hardstyle) ... und das sollte doch als Droge (ohne Drogen) reichen :-)

************************

@ fathaland slim am 18. Oktober 2020 um 12:05 Uhr:

Ich halte es nach wie vor für falsch, eine Droge mit der anderen zu vergleichen oder gar zu rechtfertigen. Natürlich hemmt Alkohol, aber nur weil dieser (noch) legal (und zu "billig") ist, sollte man in keinem Fall alle Mittel, die einen Rauschzustand ermöglichen, legalisieren ... im Gegenteil, man müsste viel mehr auch gegen unkontrollierten Alkoholkonsum tun.

Mein Leben jedenfalls funktioniert ohne Alkohol und sonstige Drogen sehr gut ... außer der oben angesprochenen Musik versteht sich ;-)

RoyalTramp
@ andererseits

"Es ist verzwackt: insgesamt betrachtet ist das legalisierte Zellgift Alkohol bei uns für exorbitant mehr Todesfälle, Biographiezerstörungen und menschliche Katastrophen verantwortlich als Cannabis. Andererseits gibt es leider einen geringen aber signifikanten Prozentsatz bei Canabis-Konsument*innen, die mit schweren psychischen Folgewirkungen zu kämpfen haben, von Angststörung bis zu psychotischen Episoden."

Ich kann Ihnen helfen: rechnen Sie den Cannabisverbrauch einfach auf den Alkoholkonsum hoch! Dagegen wäre dann "Alkohol" doch eher als "harmlos" einzuordnen.

Übrigens: ich möchte hier nicht dem Alkohol das Wort reden. Ich bin strikter Antialkoholiker. Und wenn es nach mir ginge, dürfte der Alk auch auf die Liste "psychotischer Drogen" gesetzt und dessen Konsum massiv eingeschränkt werden! Aber "Ehre wem Ehre gebührt": Cannabis ist dann doch eine andere Liga von Droge als Alkohol.

andererseits
@ 12:52 RoyalTramp & 12:38 Kaneel

So einfach ist es leider nicht, es gibt verschiedene Kriterien, nach denen man Suchtstoffe/Drogen einordnen kann und muss: das Suchtpotential, die Gesundheitsgefährdung, die gesellschaftlichen Folgekosten. Und es gibt verschiedene "Rankings", die dann entstehen und die Gefährlichkeit der Droge einordnen. In den meisten stehen Heroin und Kokain deutlich vorne, Alkohol folgt auf Platz 5, Nikotin auf 9 und Cannabis auf Platz 11. (Quelle u.a.: SZ - tinyurl.com/y54qj3zt)
Wer also Alkohol als "vergleichsweise harmlos" einordnet, scheint schlicht von der Tatsache geblendet zu sein, dass diese Droge bei uns legalisiert ist.

LifeGoesOn
@ Rimutotara am 18. Oktober 2020 um 12:38 Uhr

"macht mir Hoffnung, dass es auch mit Gegnern der Legalisierung einen sinnvollen Austausch gibt.
"Vorurteilsfrei".
Allerdings mache ich mir wegen der Umsetzung der Legalisierung wenig Hoffnung. Zu stark sind die Vorurteile in der Gesellschaft."

Das kann ja auch nicht funktionieren.

Wer bitte möchte denn mit Personen, die unter Drogeneinfluss (gleich welcher Art) stehen, ernsthafte Gespräche führen?

Ich jedenfalls nicht!

fathaland slim
12:49, Nettie

>>@fathaland slim, 12:05 (re 11:54, LifeGoesOn)
„Die beste Droge, um Hemmschwellen jeder Art zu überwinden, ist der Alkohol“

Dessen „Illegalisierung“ („Prohibition“) der Kriminalität zu ungeahnter Blüte verholfen hat, wie seit dem unter diesem Begriff bekannten Zeitalter in den USA Allgemeinwissen ist. Und deren Aufhebung übrigens keineswegs zu einem rasanten Anstieg des Alkoholismus unter der Bevölkerung geführt hat.<<

Daran, daß diese unbestreitbaren, weithin bekannten Tatsachen von manchen komplett ignoriert werden, erkennt man, wie hochideologisch sie die Sache betrachten. Tatsachen stören da. Wie immer, wenn es um Ideologie geht.

andererseits

Wer Drogen in ihrer Wirkung adäquat einordnen will, muss mehrere Kriterien berücksichtigen:
- körperliche Schäden
- Stärke des Abhängigkeitspotentials
- Folgen für das soziale Umfeld
- Kosten für das Gesundheitssystem.
Dass bei uns der Konsum von Alkohol und Nikotin im Vergleich zu anderen Drogen legalisiert ist, bezeichnen viele Fachleute als vollkommen beliebig.

berelsbub
@ frosthorn

„Andere waren schlauer und haben gekifft. Vielleicht auch ein Aspekt.“

Wer schlau ist, wird nicht süchtig. Egal ob Alkohol oder sonstige Drogen. Denn den Konsum hat man selber in der Hand und die Folgen sind auch jedem bekannt. Da ist es nicht sonderlich schlau, sich selbstständig und eigenverantwortlich süchtig zu machen

Boxtrolls
Ein Recht auf Drogen ...

Wer schon mal einen Verwandten entmündigen lassen musste weil der Charakter desjenigen durch Drogeneinfluss den Rest der Familie um den Verstand zu bringen in der Lage war , ..der weiß um die Problematik .
War Gras dann die Einstiegsdroge ?
Wird im Fall der Steigerung desjenigen dann bei der Familie nicht mehr wichtig sein , denn der Tatbestand für den Rest der Familie ist lebenbedrohend und dann muss erstmal ein Richter gefunden werden der eine Zwangseinweisung in eine Psychiatrie genehmigt .
Geschildert...im Umkreis eigener Verwandten , denen die Problematik über den Kopf wuchs .
Aber , andere Länder ...anderer Gesichtspunlt ,
.warum auch immer ....

Entenbürzel
@LifeGoesOn am 18. Oktober 2020 um 12:48

„Das mag in Teilen stimmen, allerdings sind dann einfach die Strafen zu gering.“

Wie hoch wollen Sie denn die Strafen schrauben?

Die Strafen für Drogenhandel sind bereits sehr empfindlich. Das Ergebnis ist, dass im Handel illegaler Drogen sich die Menschen tummeln, die eh schon Dreck am Stecken haben oder die sich generell für die Folgen ihres Tuns wenig interessieren. Man kauft das Gras dann halt bei noch widerlicheren Leuten. Eine Erhöhung von Strafen dafür führt nur zur Erhöhung der Straßenpreise, das aber in so geringem Maße, dass der Konsum nicht aufhört.

Wenn Sie den Konsum bestrafen, (amerikanische Lösung) haben Sie irgendwann die Gefängnisse voll mit Drogenabhängigen und der Handel hinter Gefängnismauern floriert erst recht.

Bleibt nur die Lösung von Despotenstaaten: Hände oder Köpfe ab. Aber selbst dort verzichten die Menschen nicht auf Drogen. Es sterben halt zusätzlich zu den Opfern harter Drogen auch noch ein paar Dealer und Konsumenten durch die Hand des Staates.

werner1955
keine Cannabis-Drogenbanden

fathaland slim @

Da bin ich ganz andere Meinung. Wie kommen wir sonst an die vielen tausenden abhänigen und kranken durch harte Drogen?

Richtig , weil alle mit Cannabis angefangen haben.

qpqr27
können sie machen....

dann aber auch dazu sagen, dass kiffen doof macht, sozusagen als Warnhinweis für die, die's noch nicht sind

Boxtrolls
Berichtigung ...

Andere Länder anderer Gesichtspunkt , ...Droge Gras als Einstieg , ..wie auch immer .

Vortext , Berichtigung .

werner1955
in Uruguay raucht eine mit Marihuana

Hoffentlich wollen jetzt viele Konsumenten aus unserem Land dorthin ausreisen.

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