Ein Kind steht in einer Zimmertür

Ihre Meinung zu Interview zu sexualisierter Gewalt: "Strafverschärfung allein bringt wenig"

Im Kampf gegen Kinderpornografie sollen härtere Strafen kommen. Das alleine "schreckt niemanden ab", sagt Kriminologe Rüdiger. Was hilft und welches Bundesland ein Vorbild ist, erklärt er im tagesschau.de-Interview.

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113 Kommentare

Kommentare

Jim456
Was ich mir wünsche

ist nicht nur die Verschärfung des Gesetzes (was seit Jahrzehnten überfällig ist), sondern auch die Verjährungsfristen bei solchen Straftaten!

Wie bei Mord, soll bei solchen Vergehen KEINE! Verjährungsfrist mehr gelten!

Ich hoffe das fließt bei den Änderungen mit ein.

H. Hummel
Für solch verabscheunungswürdige ...

.. Verbrechen wäre ein Wegfall der Verjährungsfrist ein wichtiges Zeichen. Der Täter soll ein Leben land damit leben müssen, eines Tages für sein Handeln bestraft und bloßgestellt werden zu können ... die Opfer leiden auch ein Leben lang.
Es soll nicht auch noch die Zeit FÜR sie arbeiten weil die Strafverfolgungsbehörden im Zeitalter des WWW mit der Namhaftmachung aufgrund der enormen Zahlen kaum noch nachkommen.

Thomas Mainthal
Viele Fragen bleiben offen

1. Warum wurden die Kinder nicht schon viel früher als Opfer sexualisierter Gewalt erkannt? Warum bemerkte kein Arzt etwas? Warum waren Schulen, Jugendämter und Sozialbehörden so dermaßen blind? Fehlt es vielleicht an geschultem und sensibilisierten Personal? Überall in Deutschland? Was wird dagegen aktiv und jetzt unternommen? Nichts?
2. Wenn schon jetzt 1/3 der Täter unter 18 Jahren sind, was folgt daraus? Was wird aus diesen - noch minderjährigen, wenn sie 20, 30 oder 40 Jahre alt sind? Warum gibt es keine bekannten Konzepte, diese Täter für die Zukunft zu "entschärfen" ?
3. Warum höre ich nichts von jedem Bundesland zur Situation der Justiz? Wie viele Staatsanwälte werden/wurden eingestellt, wie viele neue - zusätzliche Richter/innen werden eingestellt und/oder erhalten eine Weiterbildung? Wann wird die Justiz auf aktuellem Standard gebracht? Stichwort Digitalisierung?
.
Fast nichts geschieht an den entscheidenden Stellen. Fast gar nichts. Und nichts wird besser.

Thomas Mainthal
09:01 von Jim456 - eine Frage

und warum nur bei Kindern? Warum nicht auch bei jeder anderen Straftat? Gelten Frauen, Rentner, alle anderen nichts? Was genau spräche dagegen, nicht grundsätzlich alle Verjährungsfristen aufzuheben? Richtig. Die Beweiskraft und die Gefahr der falschen Beschuldigungen. Wenn Sie jetzt 40 Jahre alt wären, und jemand behauptet, vor 20 Jahren hätten Sie sich an einem Kind vergangen, dann wird es schwer mit irgend einem Beweis/Gegenbeweis. Aber es wäre sehr einfach, Sie öffentlich zu zerstören, sobald eine Person sich an Sie rächen will. Das ist der gute Grund, warum es Verjährungsfristen gibt. Und die gibt es sogar ungewollt de facto auch bei Mord. Denn Sie müssen erst mal nachweisen, das es auch wirklich Mord, und nicht Totschlag war. Totschlag verjährt aber bereits nach 15 Jahren. Wolfgang Kubicki hatte darauf mal bei Markus Lanz hingewiesen.

Lebensfluss
Pornografische Gesellschaft

Ein Problem ist die pornografische Gesellschaft. Seit dem es die privaten Medien und das Internet gibt ist die Gesellschaft Pornografisiert worden. Die inflationäre Verfügbarkeit der Pornografie verändert auch das soziale Verhalten (Sozialisation) der Menschen. Die "Einstiegsdroge" für Kinderpornografie ist Pornografie. Das "normale" soziale Verhalten in einer Bindung zu einem anderen Menschen die Liebe zu spüren und auch körperliche Zuneigung auszutauschen (Zärtlichkeit) wird abgekoppelt von einem destruktiven antisozialem Verhalten. Schon in der Kindheit und Jugend wird die Voraussetzung für eine gelingende Sozialisation gelegt. Werden Kinder mit Pornorgafie konfrontiert wird die normale Sozialisation nachhaltig gestört. Nicht selten ensteht daraus eine Täterbiografie.
Es sollte im Internet der Zugang zu Pornografie erschwert werden und nur mit einer Altersprüfung (neuer Personalausweis) möglich sein. Außerdem sollte ein globales Recht beim Geschäft mit Sex greifen.

AfroDieter

Das klingt doch schon deutlich sinnvoller, als die plakativen Mindestrafe Forderungen gestern. Was aber hier noch komplett fehlt, ist das Thema Aufklärung, was so unglaublich hilfreich ist. Wir reden mit Kindern über alle möglichen Gefahren (Straßenverkehr, Haiangriffe...) aber was beim Thema Anfassen akzeptabel ist und dass auch als Kind jederzeit über den eigenen Körper bestimmt werden darf und was normal ist, wird viel zu selten beredet.

Wenn ein Kind weiß, dass man ab einem gewissen Alter nicht mehr jedem auf den Schoß hopst und zumindest grob warum, ist die Wahrscheinlichkeit, dass das jemand ausnutzt mit einem Schlag fast bei 0.

Auch wenn das die meisten Leute noch immer nicht verstehen: Die Gefahr sind kaum die bösen Kidnapper die auf einmal ein Kind mitnehmen, sondern es sind die Leute die immer wieder Zugang haben, wo das Kind vertraut und die es mit subtilen Handlungen weiter und weiter beeinflussen. Das andere ist nur ein Bruchteil.

hwnw
Vorbeugung

Lange Haftstrafen wirken sehr wohl vorbeugend, denn wer im Gefängnis sitzt, kann keine Kinder vergewaltigen. Dazu sollte aber auch gehören, dass einsitzende Täter keinen Zugang zum Internet haben. Außerdem verhindert eine Straferhöhung (über zwei Jahre), dass Bewährungsstrafen – ein völliges Unding bei solchen Delikten – ausgesprochen werden.

artist22
@Pornografische Gesellschaft 9:40 von Lebensfluss

"Es sollte im Internet der Zugang zu Pornografie erschwert werden "

Wie soll das gehen?
Da können Sie ja gleich die Geschäftsgrundlage
unseres Systems mit beerdigen, als da wären
:Subunternehmertum, Ressourcenverschwendung, Profitmaximierung...

nur so als kleines Anfangsbeispiel.

Ich bin natürlich ihrer Meinung:
Es sollte keine moderne Sklaverei, Naturverseuchung oder Frankenstein-Forschung geben..

Nur die Realität ist fast schon wieder so weit davon entfernt,
wie im Mittelalter vor einer sog. 'Aufklärung' .

AfroDieter

"Werden Kinder mit Pornorgafie konfrontiert wird die normale Sozialisation nachhaltig gestört. Nicht selten ensteht daraus eine Täterbiografie.
Es sollte im Internet der Zugang zu Pornografie erschwert werden und nur mit einer Altersprüfung (neuer Personalausweis) möglich sein. Außerdem sollte ein globales Recht beim Geschäft mit Sex greifen."

Das Risiko besteht dann, wenn zu junge Kinder damit in Kontakt kommen und wenn das Thema nicht in den richtigen Kontext gerückt wird. Da ist es allerdings absolut kontraproduktiv, wenn das Thema Sex in den Familien totgeschwiegen wird. Das macht es nur spannender und plötzlich sieht man was, was man nicht versteht und hat 0 Erfahrung die einem hilft das richtig einzuordnen. Da entsteht der Schaden und das Selbstbild geht vielleicht auch kaputt. Ein globales Gesetzt wäre bei so vielem hilfreich, aber dazu gibt es zu viele extrem schlechte Vorbilder (USA, England), als dass das aktuell Sinn macht.
Täter entstehen nicht durch Pornos.

stupid at first
Scheint mir das

selbe Problem, wie bei rechter Gewalt zu sein. Die Richter nutzen das Gesetz nicht aus. Auch die Bundesjustizministerin stellte am Anfang der Diskussion fest, der Strafrahmen zu sexueller Gewalt ist ausreichend. Aber in Deutschland wird man öffentlich nur gehört, wenn man noch drastischere Strafen der Legislative fordert, ohne Judikative(Rechtsprechung) und Exekutive (Verfolgungsbehörden, Jugendämter) einzubeziehen. Daß ist nur Populismus, nichts anderes. Ist aber, wie in vielen Bereichen unseres Landes das gleiche Problem. Gerichte, Polizei, Jugenämter überlastet und zu wenig Personal. Daß ist das Mantra Deutschlands in Punkto Überwachung von Gesetzen und Verordnungen. Überwachung und Umsetzung nicht möglich, Personal zu teuer.

Frau Schmitt
Am 02. Juli 2020 um 09:05 von Dessert

"Und wenn diese Therapien nicht greifen und ein dermaß hohes Gefahrenpotential von einem Menschen ausgeht, welches Leib und Leben Anderer massiv bedroht, muss in der Konsequenz diesem Mensch ggfs. aber auch lebenslang die allgemeine Freiheit entzogen werden."

ich merke beim Lesen, wie ich Ihnen innerlich zustimme und gleichzeitig schaudert mich der Gedanke, Menschen lebenslang die Freiheit zu entziehen, aber, es stellt sich wirklich die Frage, was gibt es dazwischen - in der Sendereihe "rabiat" gibt es einen Beitrag - "Unter Pädophilen" vom 11.06.2018 - da gibt es beklemmende Eindrücke von Tätern - es ist so ein übelkeiterregendes Thema - man möchte eigentlich damit nichts zu tun haben, doch Wegsehen schützt die Opfer nicht, aber, was tun - alles was präventiv hilft, sollte man machen, aber gegenüber diesen Tätern ist man doch irgendwie ratlos, da helfen doch präventive Maßnahmen eher wenig ...

Peter G.
@  09:40 von Lebensfluss

Werden Kinder mit Pornorgafie konfrontiert wird die normale Sozialisation nachhaltig gestört. Nicht selten ensteht daraus eine Täterbiografie.

Nein.
In den allermeisten Fällen ist es der Narzissmus der Täter, das die Kinder das verdient haben und die Psychologie des Kindes - quasi jeden Kindes - die Täter trotzdem anhimmeln lässt.
Ein Narzissten Paradies, so ein Opferverhalten.
Und was das Thema re traumatisieren von Therapeuten angeht wird noch gar nicht thematisiert.
Bei jahrelangen Erlebnissen solche grausamer taten tritt ein Effekt ein der dissoziieren heißt.
Wenn Sie den Trigger des Opfers kennen, können Sie den Erwachsenen dadurch re misshandeln. Ohne, dass das Opfer eine Chance hat, das auch nur reflektieren zu können.
Ich kenne das leider selber persönlich. Dagegen können sie Angst selbst mit Schrotflinte im Gesicht nicht vergleichen.
Paragraph 174c gibt es zwar wird aber nicht verfolgt.
Ich werde noch dokumentieren wie der Weiße Ring Köln und der LVR damit Schindluder..

melancholeriker
um 09:35 von Thomas Mainthal 09:01 von Jim456 -

"eine Frage
und warum nur bei Kindern? Warum nicht auch bei jeder anderen Straftat? Gelten Frauen, Rentner, alle anderen nichts? Was genau spräche dagegen, nicht grundsätzlich alle Verjährungsfristen aufzuheben?"
—————————

Die Antwort darauf ist so einfach wie ein Kind in die Gewalt seiner Bedürfnisse zu bringen. Wenn Sie die Berichterstattung über die Folgen des Missbrauchs in Heimen oder kirchlichen Einrichtungen z. B. verfolgt haben, waren die Kläger in der Regel selten jünger als 50. Und das waren nur die Mutigsten, die sich einer Öffnung des Höllentores stellen konnten, die die Aufarbeitung eines derart lange schwärenden und schmerzvollen Traumas kostet, festgehalten durch Scham und Depression. In der Kindheit wird das alles noch x mal dramatischer empfunden und dadurch wird die Hürde, darüber zu sprechen, unübersehbar. Das wissen die Täter, die oft selbst Opfer waren. Ein "Vergehen"...

Allein das ermuntert doch die Täter. Es ist und bleibt ein Schwerstberbrechen.

und-nachts-da-ruft
um 09:27 von Thomas Mainthal

Wenn schon jetzt 1/3 der Täter unter 18 Jahren sind, was folgt daraus? Was wird aus diesen - noch minderjährigen, wenn sie 20, 30 oder 40 Jahre alt sind?

An dieser Stelle muss ich ihren Schlussfolgerungen widersprechen. Denn aus der Tatsache, dass 1/3 der Täter unter 18 Jahren ist, folgt eigentlich nur, dass mit den Gesetzen etwas nicht stimmt. Wenn Kinder und Jugendliche sexuelles Interesse an Gleichaltrigen haben, dann ist das weder "Missbrauch" noch "sexualisierte Gewalt". Die derzeitigen Gesetze machen es aber dazu, wenn die 14-Jährige einen 13-Jährigen Freund hat oder Jugendliche sich gegenseitig erotische Bilder und Videos zusenden. Das ist nur ein Problem der derzeitigen diesbezüglichen Gesetze, weshalb eine grundsätzliche Reform angesagt wäre, die aber nicht wirklich geplant ist.

Jim456
Ganz einfach

Weil Kinder schutzbedürftig sind und sich alleine nie gegen Erwachsene wehren oder gar arktikulieren können. Darum erfordert es jedlich denkbaren Schutz um Übergriffe durch Erwachsene zu verhindern.

Ein Beispiel, Abstrakt: Ich wurde als Kind vor 30 Jahren missbraucht. Ein "Anbieter" postet nun die Filmaufnahmen/ Fotos im Internet und teilt diese mit anderen Kriminellen. Ich möchte nun auch nach 30 oder 40 Jahren noch die Möglichkeit haben dagegen vorzugehen.

EPN
Gesetze machen ist billig

tatsächliche und wie es so schön heißt "flächendeckende" Strafverfolgung ist mühsam und vor allem teuer. Trotzdem lassen wir uns von den Symbolpolitikern dauernd mit "schärferen Gesetzen" einlullen, was weitgehend Blödsinn ist. Und das gilt eigentlich für alle Bereiche der Kriminalität.

Nachfragerin
Es gibt auch Missbrauch ohne Gewalt!

"Das gleiche gilt für den Begriff des 'sexuellen Missbrauchs'. Es ist gut, den jetzt in 'sexualisierte Gewalt' zu ändern."

Das ist überhaupt nicht gut. Denn wenn ein Erwachsener die fehlende Reife eines Kindes ausnutzt, um es zu sexuellen Handlungen zu ermutigen, dann ist das keine Gewalt, aber trotzdem Missbrauch.

nie wieder spd
Die wesentliche Aussage!

„tagesschau.de: Wie erhöht man die Strafwahrscheinlichkeit?
Rüdiger: Das schafft man nur durch mehr Personal.“
Wenn man bedenkt, welchen Aufwand es erfordert, die digitalen Möglichkeiten der Täter zu überprüfen, kann man wohl davon ausgehen, dass die Polizisten, die in den nächsten Jahren eingestellt werden, sich ausschließlich mit diesem Problem beschäftigen werden. Zu Recht.
Das aktuell fehlende Polizeipersonal, dass schon seit Jahren zusammengespart wurde & an allen Ecken und Enden fehlt, wird also auf Jahre weiter fehlen.
Herr Rüdiger ist ein Wissenschaftler und Fachmann!
Auf solche Leute wollen unsere Politiker ja angeblich hören.
Wo ist nun also die große sofortige Ausbildungsoffensive aller Bundesländer, um nicht nur das Personal im Bereich Sexualstraftaten an Kindern dringendst zu verstärken, sondern eben auch in allen(!) anderen Bereichen?
Auch die aktuell auszubildenden Polizisten sind ja schon für die allgemeinen Aufgaben angefordert worden & auch dafür schon zu viel wenige.

stupid at first
@Lebensfluss 09:40

Zitat: "Ein Problem ist die pornografische Gesellschaft. Seit dem es die privaten Medien und das Internet gibt ist die Gesellschaft Pornografisiert worden. Die inflationäre Verfügbarkeit der Pornografie verändert auch das soziale Verhalten (Sozialisation) der Menschen. Die "Einstiegsdroge" für Kinderpornografie ist Pornografie."

- Pornographie und Prostitution erfüllen idR eine gesellschaftliche Nachfrage und sollen Gewaltübergriffe absenken.
- Inflationärer Konsum von Allem ist Sucht.
- Und dann ist das Quälen von Insekten von Kindern der Einstieg zu Mörder? Daß ist plumpeste Psychologie ohne Wert.

Zitat: "Es sollte im Internet der Zugang zu Pornografie erschwert werden..... Außerdem sollte ein globales Recht beim Geschäft mit Sex greifen." Noch mehr Überwachung, toll, von wem? Globales Recht, klappt ja jetzt schon toll bei Kriegen, Mord, oder Würde. Puritanismus hat in den USA zur größten Pornoindustrie der Erde geführt.

Peter G.
@ 10:09 von Frau Schmitt

Eine adäquate Ächtung in der Gesellschaft die überhaupt nicht gegeben ist.
Begriffe wie kinderliebe etc ändern und das Damoklesschwert des Rechtsstaates sprich Knast und Aufklärungsquote werden schon eine ganze Menge verändern.
Die Selbstherrlichkeit nicht betroffener Menschen, das Leid anderer von sich weg zu drängen, muss aufhören.
Es sind lebenslange Schäden bei multiplen Erlebnissen und sie sind es bereits vor der Schulzeit, der Persönlichkeitsentwicklung, sich nicht etwas aufzubauen, Freundschaften aufzubauen, sich selber kennenzulernen etc etc
Und die Täter sind daheim die Trost Personen und schutzpersonen Nummer 1.
Um die Dimension gröbst einschätzen zu können, reicht das doch.

dr.bashir
Fahndungsdruck

Mir gefällt die Aussage im Artikel, dass höhere Strafen alleine wenig bringen, solange die Täter glauben können, sie würden sowieso nicht erwischt. Wenn ich nicht erwischt werde ist es mir egal, wie viel Jahre ich theoretisch in den Knast wandern könnte.
Das Problem ist heute die leichte Verfügbarkeit von Kinderpornagraphie. In der "guten alten Zeit" musste Mensch mit solchen Neigungen schon wissen, wo er unter der Hand "Schmuddelmagazine" bekommen konnte. Menschen mit nicht so stark ausgeprägten Neigungen haben es dann eben gelassen.
Heute kann es jeder auch nur aus Neugier, etwa weil ihm "normale" Pornos nicht mehr reichen, ausprobieren.
Und mit steigender Nachfrage steigt auch der kommerzielle Anreiz, solche Bilder und Videos zu produzieren.
Also bleibt tatsächlich nur, dass Internet effektiv zu durchforsten und mehr und mehr Täter aufzuspüren.
Dann verschwindet auch der Eindruck innerhalb der Filterblase, dass das etwas völlig "Normales" sei.

Thomas Mainthal
In den meisten Kommentaren

geht es eigentlich nur um Rache, nicht um den Schutz der wehrlosen Kinder. Die lebenslange Sicherungsverwahrung gibt es schon lange, und sie wird vergeichsweise relativ oft angewendet. Nämlich immer dann, wenn es sich um einen unheilbaren Triebtäter handelt. Diese überlegen sich übrigens auch nicht - wie Autofahrer und Falschparker es täten "wie hoch ist die zu erwartende Strafe oder das Entdeckungsrisiko?" Grundsätzlich sollten wir also Richter/innen schon soviel Kompetenz zugestehen. Die machen ihren Job tagtäglich und wissen vermutlich besser als wir alle zusammen, was im Einzelfall der richtige Strafrahmen ist.
.
Mir fehlt hier der Blick auf die Kinder. Sie sind die Opfer, und es gilt, diese in der Zukunft besser zu schützen. Frühwarnsysteme zu entwickeln oder zu verbessern.

wosu0106
Höhere Strafen sind auch Zeichen

... dafür, dass Deutschland solche Verbrechen nicht kleinspielt. Da kann man schon ein Argument von diesen Verbrechern die sich in Foren gegenseitig ermütigen ein Kind zu missbrauchen, weg nehmen. Wenn die Statt Missbrauch von Kindern härter bestraft, dann kann man nicht mehr argumentieren, dass es nicht so schlimm wäre..
Es dient auch als Zeichen von Gerechtigkeit gegenüber Opfern. Wenn die Täter mehrmals auf Bewährung bekommen, während Kinder ganzes Leben lang leiden, wie soll man als Erwachsener das akzeptieren? Die Weigerung hohere Straffen bei solchen Delikten einzuführen erwäckt bei mir komisches Beigeschmack (Fall Kentler).

Klar muss man vorbeugen und mehr Täter entdecken. Aber was bringt es den Opfern und Eltern, wenn der Täter nicht mal hinter Gittern kommt?
Ich als Mutter wünsche mir auch Information zu haben welche Leute in der Nachbarschaft wegen Sexualdelikten vorbestraft sind. Damit ich meine Kinder warnen kann. Datenschutz soll Opfer und nicht die Täter schutzen!

stupid at first
@Thomas Mainthal 09:27

Zitat:
"1. Warum
-wurden die Kinder nicht schon viel früher als Opfer sexualisierter Gewalt erkannt? -bemerkte kein Arzt etwas?
- waren Schulen, Jugendämter und Sozialbehörden so dermaßen blind?
- Fehlt es vielleicht an geschultem und sensibilisierten Personal?"

Personal zu teuer, Löhne zu hoch, Ärzte überlastet

Zitat: "2. Wenn schon jetzt 1/3 der Täter unter 18 Jahren sind, was folgt daraus? Was wird aus diesen - noch minderjährigen, wenn sie 20, 30 oder 40 Jahre alt sind? Warum gibt es keine bekannten Konzepte, diese Täter für die Zukunft zu "entschärfen" ?"

Ist das die Generation "Kevin, nimm noch bitte den Finger aus Lenas Auge"? Mein Tipp elterliche Erziehung.

Zitat: "3. Warum höre ich nichts von jedem Bundesland zur Situation der Justiz? Wie viele Staatsanwälte werden/wurden eingestellt, wie viele neue - zusätzliche Richter/innen werden eingestellt...? Wann wird die Justiz auf aktuellem Standard gebracht? Stichwort Digitalisierung?"

Personal zu teuer, Löhne zu hoch.

Nachfragerin
Prävention > Strafverfolgung > Strafmaß

Im Artikel wird bereits deutlich gemacht, dass dass Strafmaß kaum eine Rolle spielt, wenn die Chance auf eine Bestrafung gering bleibt. Was leider völlig vergessen wurde, ist die Prävention.

Den Kindern würde es am meisten helfen, wenn Pädophile mit ihrer Neigung umzugehen wissen und gar nicht erst zum Täter werden. Entsprechende Verhaltenstherapien gibt es bereits, aber der Zulauf wird gering bleiben, solange potentielle Teilnehmer Gefahr laufen, öffentlich kriminalisiert oder stigmatisiert zu werden.
Letztendlich muss die Gesellschaft bereit sein, auch seltene sexuelle Neigungen* als Teil der natürlichen Vielfalt zu akzeptieren. Erst dann kann das Problem präventiv und wirksam angegangen werden.

*) Eine sexuelle Neigung ist angeboren. Sie ist im Kopf und lässt sich nicht entfernen. Eine sexuelle Neigung ist keine sexuelle Handlung!

Peter G.
@  10:14 von melancholeriker

...Wenn Sie die Berichterstattung über die Folgen des Missbrauchs in Heimen oder kirchlichen Einrichtungen z. B. verfolgt haben, waren die Kläger in der Regel selten jünger als 50. Und das waren nur die Mutigsten, die sich einer Öffnung des Höllentores stellen konnten, die die Aufarbeitung eines derart lange schwärenden und schmerzvollen Traumas...

Danke.
Völlig richtig.
Und religiöse haben dort raus gehalten zu werden. Man beachte das fünfte Gebot "du sollst deine Eltern ehren". Bedingungslos!

Esche999
Gewichtung der Einflußfaktoren

Der Kriminologe Rüdiger hat wesentliche Punkte genannt - über die Gewichtung kann man auch eine andere Meinung haben. Dunkelfeld erhellen - also Kontrolle. Doch nicht nur im Internet. Auch in der Öffentlichkeit sichtbare Anwesenheit von Beamten. Pornografie verbieten - eigentlich naheliegnd, aber kaum noch durchführbar. Zentral sind 2 Aspekte :
1.Immunisierung der Kinder durch Erziehung und Aufklärung - wahrscheinlich das schwierigste Unterfangen, weil nicht alle, die Kinder haben, dazu in der Lage sind. Folglich : gesellschaftliche Erziehung durch die neutrale staatliche Schule.
2. die wissenschaftliche Suche nach den Ursachen eines Verhaltens, welches extrem von unseren genetischen Kernprägungen abweicht. Diese Frage führt mit Sicherheit zu der Frage, ob unser gesamtes Umfeld , materiell wie geistig, diese Taten provoziert und/oder begünstigt. Diese Frage wiederum hat eine andere zur Folge : hatten diese Taten in der Vergangenheit eine andere Häufgigkeit ?

DeHahn
Bloß keine Strafe, das nützt nix?

Das ist die Patentformel in unserem Lande. Gestern bei Aktenzeichen XY waren mehrere Täter vorbestraft. Ein Vergewaltiger (2x wegen Vergewaltigung verurteilt) wurde erst nach der 3. Vergewaltigung dauerhaft eingesperrt.
.
Der Missbraucher aus Münster war 2x wegen Besitzes und Verbreitung von Kinderpronographie verurteilt und durfte trotzdem Kontakt zu seinem Missbrauchsopfer haben. etc.
.
Es stimmt, dass Strafen nichts nutzen, wenn man sie nicht konsequent anwendet. Vor allem nutzt Strafe nix, wenn alle wegschauen.
.
Die Verschärfung der Strafen hat aber zwei Effekte: 1. die Tatbestände rücken mehr ins Bewusstsein der Menschen und 2. werden weniger Leute, auch in Behörden, wegschauen.
.
Wichtig wäre noch, dem Schutz möglicher Opfer eine höhere Priorität einzuräumen, als dem Eiteitei gegenüber den Tätern.

Peter G.
@  10:30 von dr.bashir

Ich weiß nicht mein lieber Stationsarzt, wie man dazu kommt normale Erwachsenen Pornos, die ich schon mit meiner Freundin gesehen habe, als Einstiegsdroge oder eine ähnliche Kategorie wie das Vergewaltigen von Kindern zu sehen.
Wenn sie Probleme mit Pornofilm haben, ist das ja okay. Nur würde ich dann dieses nicht ummünzen, oder wie kommen sie auf sowas?

ataristianer
@Lebensfluss um 09:40

Demnach hätte es keine Pädophilie gegeben, als es noch keine Pornos gab, oder?
Kindersexstraftäter sind triebgesteuert, ähnlich wie es die meisten Fetischisten, welche meistens harmlos sind, sind.
Und Pornos sind für Kinder auch nur deswegen interessant, weil wir es für diese verbieten. Kinder haben nun'mal keinerlei sexuelle Interessen und interessieren sich nur aus reiner Neugier und weil es geheimnisvoll ist dafür. Sex (kein gewaltätiger!) muss endlich als etwas ganz normales anerkannt werden und die Erziehungsberechtigten müssten frühzeitig mit den Kindern darüber reden.
Mir kommt es inzwischen so vor, als ob man bei uns bald us-amerikanische Verhältnisse haben, wo bei einer blanken Frauenbrust, in den Medien, Skandal gerufen wird, aber Mord und Totschlag als alltäglich angesehen wird.
Desweiteren dienen normale Pornos auch dafür um Druck abzubauen.
Außerdem dürfte man auch kaum Morde verhindern, indem man Krimi-Sendungen, oder Berichte über Morde verbietet

melancholeriker
um 10:20 von Nachfragerin

[Es gibt auch Missbrauch ohne Gewalt!
"Das gleiche gilt für den Begriff des 'sexuellen Missbrauchs'. Es ist gut, den jetzt in 'sexualisierte Gewalt' zu ändern."]

"Das ist überhaupt nicht gut. Denn wenn ein Erwachsener die fehlende Reife eines Kindes ausnutzt, um es zu sexuellen Handlungen zu ermutigen, dann ist das keine Gewalt, aber trotzdem Missbrauch."

"Zu ermutigen"...
Könnten Sie das vielleicht mal einem Erwachsenen erklären, für den ein Ding wie ein Geschlechtsorgan in der Kindhei nur dazu da war, die viele Limo wieder rauszulassen?

Zu was hätte ich da Mut gebraucht, wenn ich Ekel empfinde? Überwindung des Würgreflexes? Da wo bei Ihnen Gewalt beginnt, ist beim Gesetzgeber aber früher Schluß mit "kann ja nicht so schlimm sein".

Der Begriff "sexualisierte Gewalt" trennt bewußt Gewalt von Sexualität, da besonders vielen Kindern gegenüber nicht sexuelle "Neigungen", sondern roh vollzogener Machtgewinn der Antrieb ist und die Befriedigung durch das unantastbare Überlegensein.

falsa demonstratio
Am 02. Juli 2020 um 10:45 von Nachfragerin

Zitat: Den Kindern würde es am meisten helfen, wenn Pädophile mit ihrer Neigung umzugehen wissen und gar nicht erst zum Täter werden.

Die allerwenigsten Täter sind pädophil ( wohl irgendwo unter 10%] .

Die allermeisten Pädophile werden nicht zu Tätern.

Feo
Höhere Strafen allein genügen nicht?

Strafe allein genügt nicht! Das gilt im Übrigen für alle Verhaltensweisen, die gesellschaftlich unerwünscht sind. Entscheidend ist der Grad der gesellschaftlichen Ächtung einer Handlung, um eine signifikante Reduzierung strafbarer Handlungen zu erreichen. Diese ist vom Schutzbedürfnis der Bevölkerung abhängig.
Selbstverständlich ist die Einstufung einer Handlung zu einem Verbrechen ein bedeutender Schritt zur Reduzierung strafbarer Handlungen. So hat z. B. die Verschärfung des Strafmaßes zum Wohnungseinbruchsdiebstahls (Verbrechen) dazu geführt, dass dieses Delikt in der Kriminalitätsstatistik seitdem abnimmt. Auch die Akzeptanz in der Bevölkerung, dass nachhaltige psychische Schäden bei den Opfern verbleiben, hat hier zum Erfolg beigetragen. Beim Themenkreis Kindesmissbrauch wird es ähnlich erfolgversprechend sein: einerseits die Handlungen als Verbrechen einzustufen und
darüber aufzuklären, dass der Missbrauch von Kindern schwere psychische Schäden bei den Opfern hinterlässt.

Nachfragerin
@DeHahn - Kontrollen müssen her, keine höheren Strafen!

10:52 von DeHahn:
"Bloß keine Strafe, das nützt nix?"

Sie haben den Zusammenhang falsch verstanden. Kriminalität lässt sich nicht mit einer Erhöhung der Strafen bekämpfen, sondern nur mit einer Erhöhung der Kontrollen. (Aber nur das erste kostet keinen einzigen Cent und klingt trotzdem nach Erfolg.)

"Der Missbraucher aus Münster war 2x wegen Besitzes und Verbreitung von Kinderpronographie verurteilt und durfte trotzdem Kontakt zu seinem Missbrauchsopfer haben. etc."
> Lag das am Strafmaß oder am Versagen der Behörden?

werner1955
Strafverschärfung?

Davon werden Triebtäter nicht abgeschreckt.

In fast ast alle Fälle von Missbrauch und Kindestötungen waren die Personen schon beim Jugendamt, Gericht oder Polizei auffällig .

Und sehr oft wegen zu hoher Hürden beim Datenschutz oder durch zu milde Richter und Gutachter nicht belangt worden oder sehr früh wieder in Freiheit gekommen.

Jetzt brauchen wir eien offensive für mehr Personal und Rechte bei den Sicherheitsbehörden, und wenn Justiz, Anwählte, Ärtze und Gutacher eine persönliche verantwortung für Ihre Entscheidungen auch gegenüber neuen Opfer auferleget wird.

Anderes1961
@Nachfragerin

"
Am 02. Juli 2020 um 10:20 von Nachfragerin
Es gibt auch Missbrauch ohne Gewalt!

"Das gleiche gilt für den Begriff des 'sexuellen Missbrauchs'. Es ist gut, den jetzt in 'sexualisierte Gewalt' zu ändern."

Das ist überhaupt nicht gut. Denn wenn ein Erwachsener die fehlende Reife eines Kindes ausnutzt, um es zu sexuellen Handlungen zu ermutigen, dann ist das keine Gewalt, aber trotzdem Missbrauch."

Doch, es ist gut den Begriff zu ändern. Denn "Mißbrauch" ist grammatisch korrekt das Gegenteil von "Gebrauch". Das Kinder nicht "gebraucht" werden dürfen, denke ich mal, werden sie wohl einsehen.

Die fehlende Reife von Kindern auszunutzen, um es zu sexuellen Handlungen zu ermutigen, ist ebenso Gewalt. Neben körperlicher gibt es nämlich auch psychische Gewalt.

melancholeriker
um 10:38 von wosu0106

"Höhere Strafen sind auch Zeichen
... dafür, dass Deutschland solche Verbrechen nicht kleinspielt..."

Danke für die wohltuend ruhige, aber sehr klare und umsichtige Beschreibung dessen, was wem gerecht werden würde.

wosu0106
Man denkt nur an Fall Edathy

Der Politiker wurde vorgewarnt, keine Strafe bekommen. Und dann noch gemeint, dass er nichts verbotenes getan hat. Solche Fälle führen dazu, dass die Täter sicher und geschützt in Deutschland sich fühlen. Was spricht dagegen Video-Überwachung in der nähe von Schulen zu installieren? Oder auf den Spielplätzen? Aber nein, Datenschutz! Deutschland schützt Täter und nicht die Opfer!

Anderes1961
@falsa demonstratio

"Neu
Am 02. Juli 2020 um 11:03 von falsa demonstratio
Am 02. Juli 2020 um 10:45 von Nachfragerin

Zitat: Den Kindern würde es am meisten helfen, wenn Pädophile mit ihrer Neigung umzugehen wissen und gar nicht erst zum Täter werden.

Die allerwenigsten Täter sind pädophil ( wohl irgendwo unter 10%] .

Die allermeisten Pädophile werden nicht zu Tätern."

Nein, diese Quote stimmt nicht, gut die Hälfte aller Menschen, die Kinder sexuell mißhandeln, sind pädophil. Quelle:
"https://www.zeit.de/digital/internet/2020-07/kindesmissbrauch-bergisch-…"

MartinBlank
Wer Zugang hat ...

Wer Zugang zu diesem Forum hat, der hat auch Zugang zu wikipedia und kann genau nachlesen, was Pädophilie ist und wie sie sich von "Sexuellem Missbrauch von Kindern" unterscheidet.

Über Sachfragen zu diskutieren ist unsinnig.

MartinBlank
Strafe <-> Aufklärung

Rüdiger schreibt hier genau das, was ich schon gestern erwähnt hatte:
Das Strafmaß spielt bei den Überlegungen von Kriminellen zwar eine Rolle, aber der erste Gedanke (bewusst oder unterbewusst) ist immer: "Werde ich unentdeckt mit meiner Tat durchkommen?"

Aber das Strafmaß zu erhöhen, ist eben fast kostenlos, während die Aufklärungsrate nur mit milliardenschweren Investitionen gesteigert werden kann.
_

dr.bashir
@10:53 von Peter G.

"Wenn sie Probleme mit Pornofilm haben, ist das ja okay."

Sie sollten einfach versuchen, mir weniger anzudichten. Weder bei meinem Beruf, noch bei der Absicht meines Postes.

Natürlich habe ich auch schon Porno "genossen" und es läge mir fern, jeden Fan von Pornographie latente Pädophile Neigungen zu unterstellen.

Aber in einer Zeit des ubiquitären Angebots mag es den einen oder anderen geben, der bei der Durchforstung des Internets nach "etwas Neuem" auf Kinderpornographie stößt. Und da werden sich vermutlich viele angeekelt abwenden, andere entdecken ihr Interesse dafür. Und das war eben früher nicht so leicht möglich. Es erforderte schon sehr gezielte Recherche und man kann schließlich nicht einfach im Bekanntenkreis herumfragen.

Also einfach nicht sofort angesprochen fühlen.

Anderes1961
@Nachfragerin

"
Am 02. Juli 2020 um 10:45 von Nachfragerin
Prävention > Strafverfolgung > Strafmaß

Im Artikel wird bereits deutlich gemacht, dass dass Strafmaß kaum eine Rolle spielt, wenn die Chance auf eine Bestrafung gering bleibt. Was leider völlig vergessen wurde, ist die Prävention.

Den Kindern würde es am meisten helfen, wenn Pädophile mit ihrer Neigung umzugehen wissen und gar nicht erst zum Täter werden. Entsprechende Verhaltenstherapien gibt es bereits, aber der Zulauf wird gering bleiben, solange potentielle Teilnehmer Gefahr laufen, öffentlich kriminalisiert oder stigmatisiert zu werden.
[...]

*) Eine sexuelle Neigung ist angeboren. Sie ist im Kopf und lässt sich nicht entfernen. Eine sexuelle Neigung ist keine sexuelle Handlung!"

Volle Zustimmung, meinen Respekt. Ich möchte aber noch ergänzen, Kinder müssen über Aufklärungsprogramme wie "Mein Körper gehört mir" stark gemacht werden, damit sie nicht zu potentiellen Opfern werden.

Frau Schmitt
10:53 von Peter G. @ 10:30 von dr.bashir

das nun Sie, Peter G., angesichts ihrer vorherigen empathischen Kommentare, welche richtigerweise besonders das Leid der Opfer in den Focus stellen, ausgerechnet Pornographie verteidigen - sei es auch im Zusammenhang mit "normalen Erwachsenen" irritiert nun schon ... ich bin da ganz bei dr.bashir - ich lese in dem Kommentar eine Warnung, was passieren kann, wenn ""normale" Pornos nicht mehr reichen" ...

melancholeriker
um 11:04 von Nachfragerin

@DeHahn - Kontrollen müssen her, keine höheren Strafen!
10:52 von DeHahn:

["Bloß keine Strafe, das nützt nix?"]

"Sie haben den Zusammenhang falsch verstanden. Kriminalität lässt sich nicht mit einer Erhöhung der Strafen bekämpfen, sondern nur mit einer Erhöhung der Kontrollen. (Aber nur das erste kostet keinen einzigen Cent und klingt trotzdem nach Erfolg.)"...

Richtig. Das hat der Herr Rüdiger im Interview zu Beginn schon gesagt mit signifikanter Erhöhung der "Strafverfogungswahrscheinlichkeit".

Die Qualität der Strafe ist natürlich auch bedeutsam, um die Schwere und den Schaden des Verbrechens glaubwürdig zu gewichten für eine entsprechend viel glaubwürdigere Ächtung. Aber viel wichtiger ist der Druck auf jede(n) Einzelne(n), der/die sich bislang und besonders im Internet sehr sicher und als Teil einer Community sehen durfte.

falsa demonstratio
Am 02. Juli 2020 um 11:14 von Anderes1961

Zitat: Nein, diese Quote stimmt nicht, gut die Hälfte aller Menschen, die Kinder sexuell mißhandeln, sind pädophil.

Zugegeben: Ich habe mich auf Wikipedia (m.w.N.) verlassen.

Wenn es in der Zeit anders steht, muss es ja stimmen.

Es ist natürlich sehr beruhigend, zu wissen, dass nur die Hälfte der Täter und nicht mehr als 90% der Täter "Menschen wie Du und ich" sind.

Anderes1961
Patentrezept gibt es nicht

Ein Patentrezept zum Schutz von Kindern gibt es leider nicht. Strafverschärfung kann man machen, als Symbolpolitik um zu zeigen, das Thema ist uns nicht egal. Bringt aber letztlich nichts, denn den Tätern ist es egal. Sie gehen davon aus, nicht erwischt zu werden.

Vorratsdatenspeicherung bringt null. Denn wenn Bilder und Videos im Netz landen, ist die sexuelle Gewalt bereits geschehen.

Was hilf also? Ich habe mal ein paar Punkte gesammelt von Berichten, die sich sachlich mit dem emotionalen Thema auseinandersetzen.

- Als allerwichtigstes: Den Kindern glauben, sie ernst nehmen, wenn sie sich erklären.
- Achtsamkeit im Umfeld: Die Täter sind größtenteils nicht Fremde, sondern Personen aus dem familiären Umfeld oder Bekanntenkreis. Hier hilft Achtsamkeit. Beispielsweise, wenn sich ein Verwandter/Bekannter unerklärlicherweise plötzlich für Beruhigungsmittel oder ähnliches interessiert, die werden eingesetzt, um Kinder gefügig zu machen.
für mehr Punkte reicht leider der Platz nicht.

MartinBlank
um 11:24 von Frau Schmitt

Nein.

Bei manchen Dingen kann es beide Richtungen geben:
1) Man steht auf eklige Dinge und sucht sich entsprechende Pornos;
2) Man stolpert über einen Ekel-Porno und findet es plötzlich interessant.

Diese zwei Richtungen gibt es bei Kinderpornographie nicht. Da ist es immer Richtung 1).

Dana
Gefährliche Vermischung von Begriffen

TS: "Im Kampf gegen Kinderpornografie sollen härtere Strafen kommen. Das alleine schreckt niemanden ab, sagt Kriminologe Rüdiger. Was hilft und welches Bundesland ein Vorbild ist, erklärt er im tagesschau.de-Interview."

tagesschau.de: "Justizministerin Christine Lambrecht hat ein Reformpaket vorgelegt, in dem sie die Strafen für sexualisierte Gewalt an Kindern verschärfen will. Bringt das in der Praxis etwas?"

Ja was will sie denn nun?

Strafen für Kinderpornographie erhöhen? Das sind Fotos von Kindern in sexuellen Posen, wie sie sich unsere Teens in der Schule zu hunderttausenden untereinander als Selfies schicken, wenn sie anfangen, ihren Körper zu erkunden.

Oder Strafen für sexualisierte Gewalt an Kindern erhöhen? Das ist Gewalt an Kindern mit sexuellem Bezug.

Wieso werden hier diese zwei Begriffe so offensichtlich vermischt? Das ist ebenso gefährlich wie populistisch. Sollen hier für Trivialvergehen drakonische Strafen eingeführt werden?

Anderes1961
@Dr. Bashir

"...Pornographie latente Pädophile Neigungen zu unterstellen.

Aber in einer Zeit des ubiquitären Angebots mag es den einen oder anderen geben, der bei der Durchforstung des Internets nach "etwas Neuem" auf Kinderpornographie stößt. Und da werden sich vermutlich viele angeekelt abwenden, andere entdecken ihr Interesse dafür. Und das war eben früher nicht so leicht möglich. Es erforderte schon sehr gezielte Recherche und man kann schließlich nicht einfach im Bekanntenkreis herumfragen.

Also einfach nicht sofort angesprochen fühlen."

Falsch, es ist genau umgekehrt. Früher war es viel leichter, Kinderpornographie zu finden, auch zufällig. Es genügte einfache Eingabe in eine Suchmaschine. Heute betreiben die Täter sehr viel Aufwand, um nicht entdeckt zu werden: das fängt bei speziellen Betriebssystemen, die sich vom USB Stick starten lassen ohne Spuren zu hinterlassen an, über verschleierte und verschlüsselte Netzwerke (Tor u.ä.), geschlossene Chatgruppen u.v.m.

Matse
Höhere Strafen müssen her

Höhre Strafen schrecken den ein oder anderen ab, da ihm die Konsequenzen bewusst sind. Von daher hat es eine abschreckende Art, wenn klar ist, wie effizient die Behörden das aufdecken. Und geht es überhaupt darum, Straftaten zu verhindern? Für eine zerstörte Kinderseele, sollte sich das Srafmaß ganz klar danach richten, wie Jung das Opfer ist und dass es viel Zeit bekommt, die Geschehenisse in Ruhe zu verarbeiten, daher sollte jeder Kinderseelen-Töter (nichts anderes ist das), solange ins Gefägnis, bis das Opfer das 30. Lebensjahr erreicht hat - die Chance, dass sich Opfer und Täter wiedersehen ist hoch, außer einer von beiden verlässt den Ort. Und man muss alles daran setzen, dass diese Individuen keiner weiteren Kinderseele Leid antun <- das ist mindestens genauso wichtig und so lassen sich weitere Straftaten durch die gleiche Person verhindern. Es gibt keine KinderPORNOS (!) Ich habe dafür noch kein Begriff, aber hört endlich auf sowas als "Kinderporno" zu bezeichnen.

nie wieder spd
@ Tagesschau

Könnten Journalisten der ARD mal in Erfahrung bringen, ob die allgegenwärtige soziale Überwachung in China dazu beigetragen hat, dass dort dieAnzal der sexualisierten Gewalttaten an Kindern zurückgegangen ist und das mehr Täter überführt wurden?
Denn eine Aufstockung des Personals bei Polizei und Justiz ist bisher von keiner Landesregierung beabsichtigt.
Das bischen an Polizeipersonal, das seit kurzem zusätzlich eingestellt wird, wird kaum in der Lage sein auch nur die „normale“ Kriminalität zu bearbeiten.
Und im Bereich der Justiz habe ich bisher nicht davon gehört, dass überhaupt mehr Personal eingestellt werden soll.
Eine bessere soziale Überwachung, wie zB in China, wäre nicht nur im Bereich der Sexualstraftaten gegen Kinder hilfreich, sondern sogar in allen Bereichen der Kriminalität.
Die Digitalisierung der Behörden steht ja wohl sowieso an vorderster Stelle. Dann kann man es auch gleich richtig machen.
Auch zum Schutze unserer Kinder.

Sparer

die notwendige Härte der Strafverfolgung von sexueller Gewalt an Kindern angeht, kann es keine zwei Meinungen geben.
Dazu gehören selbstverständlich nicht nur adäquate Vorgaben der Legislative und konsequente Arbeit der Exekutive, sondern auch Gerichte, die vom sonst oft üblichen Kuschelkurs abweichen und sich nicht davor scheuen, auch schon mal die Höchststrafe auszusprechen.

melancholeriker
02. Juli 2020 um 11:24 von Frau Schmitt

@Peter G. @ 10:30 von dr.bashir

"das nun Sie, Peter G., angesichts ihrer vorherigen empathischen Kommentare, welche richtigerweise besonders das Leid der Opfer in den Focus stellen, ausgerechnet Pornographie verteidigen - sei es auch im Zusammenhang mit "normalen Erwachsenen" irritiert nun schon..."

Vielleicht irritiert es nicht mehr so stark, wenn man das Wort

"Kinder - Pornographie"

aus der Selbstverständlichkeit holt und Blickwinkel sieht. Da sieht man schnell, daß die Freiwilligkeit, welche das Geschäft normalerweise ausmacht, hier ganz ohne Frage Kindern unterstellt wird. Als würde das auch nur EIN Kind wollen. Daß dieses Wort unbeanstandet durch alle infrage kommenden gesellschaftlichen Apparate bis in die Köpfe der Einzelnen funktioniert, ist die eigentliche Schande und zeigt, wie weitverzweigt die (unbewußte) Komplizenschaft oder die Wertung sexueller Gewalt an Kindern als "Vergehen" in der Gesellschaft verankert ist.

Anderes1961
Aufklärung

Ein ganz wichtiger Punkt zum Schutz der Kinder ist die sexuelle Aufklärung, so früh wie möglich und altersgerecht. Leider gibt es immer noch Eltern, die sich damit schwer tun - Sexualität ist bäh - keine gute Grundlage zum Schutz der Kinder.

Desweiteren Programme, wie das von mir bereits erwähnte "Mein Körper gehört mir". Kinder, die dadurch gestärkt werden, sind auch gut geschützt - so gut es halt geht. Denn Täter - insbesondere im familiären Umfeld - gehen den Weg des geringsten Widerstandes. Ein Kind, daß es versteht sich verbal zu wehren, wird als potentielles Opfer uninteressant - ja sogar gefährlich für die Täter. Meiner Ansicht nach schützt das am besten.

Wir sollten auch aufhören, Erwachsene, die auf mögliche sexuelle Gewalt aufmerksam machen, zu verteufeln. Sei es in der Familie oder im Verein. Natürlich gibt es auch Falschbeschuldigungen. Trotzdem sollte man solche Hinweise äußerst ernst nehmen. Vor allem auch die Jugendämter - hier liegt noch vieles im Argen.

Moos P
Schreckt nicht ab, aber Strafe muss sein!

Auch wenn eine Straferhöhung nicht zu mehr Abschreckung führt, ist eine Straferhöhung und eine Einstufung von diversen Sexualstraftaten als Verbrechenstatbestand längst überfällig! Denn ein Strafmaß wird nicht allein zum Zweck der Abschreckung festgelegt, sondern auch dazu um den Täter zu bestrafen, ein gewisses Maß an Gerechtigkeit herzustellen (in diesem Zusammenhang schwierig, aber trotzdem nötig) und nebenbei die Gesellschaft vor Straftätern zu schützen, indem diese eingesperrt und an der erneuten Begehung von Straftaten in diesem Zeitraum gehindert werden. Daher sollte Sexualstraftätern auch keinen unbegleiteten Ausgang aus Justizvollzugsanstalten gewährt werden (manche würde es überraschen, wieviele Sexualstraftäter unbegleitet tagsüber in "Freiheit" sind, obwohl sie eigentlich noch ihre Haftstrafe abbüßen (sollten)).
Es ist kaum erklärlich, dass diverse Sexualstraftaten bislang keine Verbrechen sind, denn die Opfer werden durch die Taten ihr Leben lang geschädigt.

falsa demonstratio
Am 02. Juli 2020 um 11:47 von Dana

Zitat: Wieso werden hier diese zwei Begriffe so offensichtlich vermischt? Das ist ebenso gefährlich wie populistisch. Sollen hier für Trivialvergehen drakonische Strafen eingeführt werden?

Natürlich ist der Vorstoß der Bundesjustizministerin, die bis vor Kurzem noch eine andere Meinung hatte, in erster Linie populistisch. Die Legal Tribune online titelte gestern: < Eckpunkte zur Bekämpfung sexualisierter Gewalt gegen Kinder ---- Straf­rechtler kri­ti­sieren "Sym­bol­po­litik" >

Trotzdem ist natürlich einiges bedenkenswert.

Ich hoffe, dass nichts mit heißer Nadel gestrickt wird, sondern dass ein ordentliches Gesetzgebungsverfahren durchgeführt wird in dem auch Experten (dazu zähle ich auch Betroffene und ihre Verbände) zu Worte kommen. Da kann man dann Für und Wider in Ruhe abwägen.

Gesetzesänderungen muss man immer im Gesamtkontext sehen. Ändert man an der einen Stelle etwas, kann anderswo etwas (unbeabsichtigt) ins Rutschen kommen.

Anderes1961
@falsa demonstratio

"
Am 02. Juli 2020 um 11:33 von falsa demonstratio
Am 02. Juli 2020 um 11:14 von Anderes1961

Zitat: Nein, diese Quote stimmt nicht, gut die Hälfte aller Menschen, die Kinder sexuell mißhandeln, sind pädophil.

Zugegeben: Ich habe mich auf Wikipedia (m.w.N.) verlassen.

Wenn es in der Zeit anders steht, muss es ja stimmen.

Es ist natürlich sehr beruhigend, zu wissen, dass nur die Hälfte der Täter und nicht mehr als 90% der Täter "Menschen wie Du und ich" sind."

Ein psychologischer Effekt, der oft zu beobachten ist: "Der/die Täter/in muß doch irre sein". Nein, sind sie nicht. Jeder kann zum Täter werden. Im Gegenteil, "Irre" sind sehr selten Täter, egal bei welchem Verbrechen.

ca. 50 Prozent der Täter sind zwar pädophil, aber nur wenige der Pädophil veranlagten werden tatsächlich zum Täter. Ist kein Widerspruch. Hier könnte Ihre Quote von 10 Prozent tatsächlich stimmen, da bin ich gerade aber überfragt.

dr.bashir
@ 11:56 von Anderes1961

„ Falsch, es ist genau umgekehrt. Früher war es viel leichter, Kinderpornographie zu finden, auch zufällig.“

Unsere Definitionen von „früher“ sind unterschiedlich. Ich meine die Zeit, als es noch keine Suchmaschinen gab und sich viel mehr Menschen den FKK-Katalog bestellt haben, als jemals einen FKK-Urlaub machen wollten.

freiheitfürdiemenschen
Von @und-nachts-da-ruft um 10:18

Vollkommen richtig! Das Sexualstrafrecht ist in etlichen Paragrafen völlig verquer und maßgeblich den einflussreichen Religionen geschuldet.

Es geht hierbei weniger um den wichtigen Schutz der Kinder und Jugendliche, sondern vielmehr darum, die heranwachsenden Menschen so lange wie möglich von der freudvollen und genussvollen Sexualität fernzuhalten. DAS ist das eigentliche Problem der Gewaltspirale. Die (gewaltfreie) und einvernehmliche Sexualität ist weit mehr als nur der eigentliche Fortpflanzungsakt des Menschen. Es ist vielmehr ein sehr wichtiges Werkzeug der Natur den Menschen als "Herdentier" frühzeitig zu sozialisieren. Ich prophezeie jetzt schon einmal, dass die körperliche Gewalt im Allgemeinen - auch auf Grund dieser wieder erstarkten Prüderie - in Zukunft wieder stark zunehmen wird. Willkommen zurück im düsteren Mittelalter.

Wer ausschließlich nach Gefängnisstrafen schreit, hat keine Lösungen parat, für eine gewaltfreie Grundordnung.

Peter G.
@ Dr. Bashir ist Arzt bei Deep Space Nine

Star Trek!
Das ist übrigens eine hohe Auszeichnung und der Typ hat ein IQ von 300 aber wenn sie sich deswegen angegriffen fühlen.
Also mein lieber Stationsarzt sie tun es wieder sie schieben Kinderpornos, die Sadistenfilme sind, in eine ähnliche Kategorie wie blue movies wie die früher hießen. Sex zwischen Erwachsenen.
Und ich fühle mich nicht persönlich angegriffen ich habe auf rechtsstaatlicher Basis eine realistische Einschätzung was Sie wieder in einen Topf werfen.
Achso zu gleichen Scherzen sind sie ja nicht gewillt ich ziehe den Stationsarzt zurück ich hoffe Sie sind aber real promoviert.

Nachfragerin
@melancholeriker - Gewalt ist ein Zwangmittel

11:00 von melancholeriker:
"Da wo bei Ihnen Gewalt beginnt, ist beim Gesetzgeber aber früher Schluß mit 'kann ja nicht so schlimm sein'."
> Wenn ein Erwachsener ein Kind ermutigt (oder auch nicht daran hindert), sexuelle Handlungen vorzunehmen, dann ist das keine Gewalt, da keine Form von Zwang und Beschränkung der Willensfreiheit des Kindes vorliegt. Aber es ist Missbrauch.

"Der Begriff 'sexualisierte Gewalt' trennt bewußt Gewalt von Sexualität [...]"
> Absolut nicht. Der Begriff verknüpft die Gewalt gegen Kinder mit dessen sexuellen Antrieb. Die bloße Machtausübung gegenüber Kindern (z.B. durch Schläge oder psychischen Druck) ist auch Gewalt, hat aber nichts mit sexuellen Präferenzen zu tun.

Peter G.
@  um 12:02 von melancholeriker

Richtig, zum Begriff K.Pornos.
Ich denke die meisten dieser Täter, stimuliert das sogar denn das sind sogenannte Etiketten Menschen. Identifizieren sich mit allem möglichen als komplette Persönlichkeit. Sind nomen est omen Radikale.
Das ist schon Teil des Mechanismus der Nazi Hetzer wie Streicher vom Stürmer gewesen.
Worte, denken, handeln...

dr.bashir
@11:47 von Dana

Strafen für Kinderpornographie erhöhen? Das sind Fotos von Kindern in sexuellen Posen, wie sie sich unsere Teens in der Schule zu hunderttausenden untereinander als Selfies schicken...

Ist das so? Falls das wirklich heutzutage Usus sein sollte, dass Kinder Nacktfotos von sich selbst an Freunde schicken, dann ist das nicht das, was die Polizei verfolgt. Schließlich bekommen das erstmal nur Sender und Empfänger mit. Eventuell die Eltern, wenn sie es sich nicht verkneifen können, das Handy des Nachwuchses zu durchsuchen.

Die Polizei durchsucht das Netz nach Seiten, die tausende von Bildern von Kindern enthalten (also sicherlich keine Selfies) und die die Kinder auch nicht freiwillig haben machen lassen. Und Nacktbilder sind wohl noch das Harmloseste, was da zu finden ist, wenn man den Berichten über die Ermittler im TV verfolgt hat.

Also bitte nicht "Kinderpornographie" als normalen Entwicklungsschritt der heutigen Jugend verkaufen und banalisieren.

Nachfragerin
@falsa demonstratio - Mehr Offenheit ist nötig.

11:03 von falsa demonstratio:
"Die allerwenigsten Täter sind pädophil ( wohl irgendwo unter 10%] . Die allermeisten Pädophile werden nicht zu Tätern."

Davon gehe ich auch aus. (Heterosexuelle Männer werden ja auch nicht automatisch zu Vergewaltigern, weil sie auf Frauen stehen.)

Pädophilie ist aber nach wie vor ein Tabuthema, was die Betroffenen davon abhält, öffentlich zu ihrer Neigung zu stehen. Damit steht nur die Selbstkontrolle des Pädophilen zwischen ihm und dem Kind. Bei einem offenen Umgang wäre es leichter, gefährliche Situationen zu vermeiden.

Anderes1961
@dr.bashir

"
Am 02. Juli 2020 um 12:46 von dr.bashir
@ 11:56 von Anderes1961

„ Falsch, es ist genau umgekehrt. Früher war es viel leichter, Kinderpornographie zu finden, auch zufällig.“

Unsere Definitionen von „früher“ sind unterschiedlich. Ich meine die Zeit, als es noch keine Suchmaschinen gab und sich viel mehr Menschen den FKK-Katalog bestellt haben, als jemals einen FKK-Urlaub machen wollten."

Ich hatte sowas zwar schon geahnt, war mir aber nicht sicher. Ja, wenn Sie das so meinten, haben Sie natürlich Recht. Da habe ich Sie in der Tat mißverstanden. Mein "früher" bezog sich auf die Frühzeiten des Internets, als man noch tatsächlich - unabhängig vom Suchbegriff - zufällig über solch häßliche Bilder stolpern konnte.

Ihr "früher" war sogar teilweise ziemlich ekelhaft. Da lagen nämlich einschlägige Zeitschriften ganz offen im Regal beim Kioskhändler nebenan und wurden regulär verkauft.

Peter G.
@  12:52 von Nachfragerin

Mein "Vater" hat sich an meinem Leid sexuell erregt.
Wieso dem eindeutig so ist, kann ich hier nicht näher schildern. Und es war auch keine Gewalt, die irgendwo selbst bei Stallone und Statham Filmen noch als Schläge zu bezeichnen wären.
Auch in der Psychologie stimmt vieles gewaltig nicht.
Es gibt körperliche Misshandlung und verbale Misshandlungen.
Die Gruppierung körperliche Misshandlung und seelische Misshandlung ist schon eine narzisstische Überhöhung.
Ferner habe ich zusätzlich zur schweren körperlichen Gewalt verbale Gewalt inklusive Todesdrohung erlebt.
Gehen Sie davon aus dass das bei fast allen Tätern die körperliche Gewalt anwenden der Fall ist.
Mit dann noch viel grausameren Wirkungen, als dieselbe seelische Gewalt, Entschuldigung verbale Gewalt, ohne Schläge.

Peter G.
@ 11:24 von Frau Schmitt

Auch sie unterstellen Erwachsenen p***** und die K p***** in eine ähnliche Kategorie gehören.
Wenn Sexfilme unter Erwachsenen nicht mehr "reichen", dann hat man Gelüste Sadismus zuzugucken??
Sagen Sie mal...

Deeskalator
@Jim456

>>Wie bei Mord, soll bei solchen Vergehen KEINE! Verjährungsfrist mehr gelten! <<

Wie Recht sie haben.

Entweder das, oder die Verjährung darf erst einsetzen, nachdem die aktive Verschleierung durch dritte durchbrochen wurde.

Sie können sich vorstellen welche Organisation ich da besonders vor Augen habe...

Ich finde ihr Gleichnis mit Mord auch recht passend, in meinen Augen ist die Vergewaltigung eines Kindes mit dem Mord an seiner Selle und einen Großteil seiner Sozialkompetenzen gleichzusetzen.
Denn nur ein Bruchteil der Opfer erholt sich jemals wirklich.

DeHahn
Verdrehte Welt

"Ich weiß nicht mein lieber Stationsarzt, wie man dazu kommt normale Erwachsenen Pornos, die ich schon mit meiner Freundin gesehen habe, als Einstiegsdroge oder eine ähnliche Kategorie wie das Vergewaltigen von Kindern zu sehen.
Wenn sie Probleme mit Pornofilm haben, ..." @Peter G.
.
Früher musste man sich schämen, wenn man sich Pornos ansah. Heute gilt man als "komisch", wenn man die nicht mag. Ja, schon klar, was wäre moderner Sex ohne Porno, nicht wahr? Es gibt ja so viele Dinge, auf die man allein nie kommen würde. Und wer will schon "langweiligen" 0815-Sex, nicht wahr? Selfie für´s Netz nicht vergessen! Something to be proud of!

falsa demonstratio
Am 02. Juli 2020 um 12:15 von Anderes1961

Zitat: Wir sollten auch aufhören, Erwachsene, die auf mögliche sexuelle Gewalt aufmerksam machen, zu verteufeln. Sei es in der Familie oder im Verein. Natürlich gibt es auch Falschbeschuldigungen. Trotzdem sollte man solche Hinweise äußerst ernst nehmen. Vor allem auch die Jugendämter - hier liegt noch vieles im Argen.

Das ist alles schnell gesagt. Erinnern Sie sich noch an die "Wormser Prozesse", wo nach dreijähriger Prozessdauer und den Freisprüchen Familien und Menschen (Großeltern, Eltern, Kinder) zestört waren?

Leider wurde mein Zitat aus Wikipedia über "Folgen für die Betroffenen" hier gerötet. Es ist lesenswert und erschreckend.

Nachfragerin
@melancholeriker - unbewusster Missbrauch

12:02 von melancholeriker:
"Als würde das auch nur EIN Kind wollen."

Ich bin gerade auf einen Artikel gestoßen, im dem ganz alltägliche Youtube-Videos beschrieben werden, die von Pädophilen als "Softporn" genutzt wurden. Es ist also durchaus möglich, dass vielen Kinder missbraucht werden, ohne es zu wissen.

(Süddeutsche Zeitung vom 21.02.2019: "Youtube hat ein Problem mit Pädophilie")

falsa demonstratio
Am 02. Juli 2020 um 13:11 von dr.bashir

Zitat: Falls das wirklich heutzutage Usus sein sollte, dass Kinder Nacktfotos von sich selbst an Freunde schicken, dann ist das nicht das, was die Polizei verfolgt.

Sind Sie dessen sicher?

In § 184 I Nr. 1 StGB heißt es lapidar: " Wer eine pornographische Schrift einer Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht, [.....] wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft."

Das sind zwar keine schlichten Nacktbilder. Zwei siebzehnjährige, die sich in sexuellen Posen abbilden und die Bilder gegenseitig zukommen lassen, machen sich strafbar.

Vielleicht sucht die Polizei nicht danach. Bei einem Zufallsfund kann es aber heikel werden.

Peter G.
@ 13:38 von DeHahn

Ach mein lieber DeHahn.
Natürlich gibt es viele die sie zurecht kritisieren.
Nur zeigen Sie mir doch bitte einen Satz von mir wo es danach aussieht.
Ich gucke sie sogar selten und andere gar nicht und das ist absolut okay.
Nur falls es nicht mitbekommen haben, mir ging es um die Kategorie Gleichheit, nur wegen des gleichen Wortes Porno, in den beiden Begriffen.

Nachfragerin
@Peter G. - Ich verstehe Ihren Beitrag nicht.

Ich weiß leider nicht, warum Sie mir Ihren Leidensweg beschreiben. Ich verstehe es als Beispiel für sexualisierte Gewalt.

In meinem Beitrag wollte ich anmerken, dass Kindesmisshandlung auch dann vorliegt, wenn sich die Wut eines Erwachsenen unkontrolliert am Kind entläd. In diesem Fall fehlt der sexuelle Antrieb. Vielleicht wurde das vorhin nicht deutlich.