Blick in den Bundestag

Ihre Meinung zu Wahlrechtsreform: Neuer Gesprächsbedarf, neue Blockade

Die Chancen auf eine Entscheidung über eine Wahlrechtsreform noch vor der Sommerpause sind stark gesunken. Die SPD sieht noch Gesprächsbedarf beim Unions-Vorschlag. Gemeinsam blockieren sie den Gesetzentwurf der Opposition. Die schäumt.

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140 Kommentare

Kommentare

DrBeyer
@Fenian 16:43

"Das Problem ist übrigens erst durch die Klage der (damals) kleineren Parteien und die daraus resultierenden "Ausgleichsmandate " entstanden!"

Nein, das Problem ist entstanden, weil sich bestimmte Parteien ihre Wahlkreise so zurechtgeschustert haben, dass sie am Ende so viele Direktmandate hatten, dass die das Zweitstimmenergebnis massiv verfälscht haben.

Hanno Kuhrt
Wie jeder Bürger sehen kann

Besteht bei Union und SPD ein breites Interesse die Überhangmandate noch weiter auszudehnen.
Das Verfassungsgericht sollte endlich einschreiten und dieser Mitnahmementalität ein Ende machen.

Tiberius20
Lobbyistenstaat

Die können meinetwegen übereinander im Bundestag sitzen, ob 600 oder 1000.
Wenn sie nur diese verdammten Nebentätigkeiten einstellen müssten und diesen unerträglichen Lobbyismus.

andererseits
@ 17:25 von Hanno Kuhrt

Überhang- und Ausgleichsmandate sind vom Grundsatz her sinnvoll, weil sie mit dafür sorgen, dass jede Wähler*innenstimme gleich viel zählt. Mit "Mitnahmementalität" hat das erst mal gar nichts zu tun. Das Problem entsteht erst durch das Phänomen, dass in manchen Bundesländern mehr Direktmandate an eine Partei gehen als ihnen prozentual durch die Zweitstimmen zustehen.
Soviel sollte man schon wissen...

Tremiro
17:17 von DrBeyer @Fenian 16:43

>>Nein, das Problem ist entstanden, weil sich bestimmte Parteien ihre Wahlkreise so zurechtgeschustert haben, dass sie am Ende so viele Direktmandate hatten, dass die das Zweitstimmenergebnis massiv verfälscht haben.<<

Unter anderem auch dadurch dass mittlerweile 6 Parteien die 5% Hürde überschritten haben.

Werner40
/// Am 01. Juli 2020 um 17:30

///
Am 01. Juli 2020 um 17:30 von Tiberius20
Lobbyistenstaat

Die können meinetwegen übereinander im Bundestag sitzen, ob 600 oder 1000.
Wenn sie nur diese verdammten Nebentätigkeiten einstellen müssten und diesen unerträglichen Lobbyismus.///
.
Lobbyismus und Demokratie gehören zusammen. Warum sollten z.B. Gewerkschaften oder Sozialverbände nicht ihre Interessen bei Abgeordneten vertreten dürfen ?

IckeDette
01. Juli 2020 um 17:32 von Werner40

"
...
Die CSU hat bei der Bundestagswahl 2017 alle 46 Direktmandate gewonnen. Eine Vergrößerung der Wahlkreise hätte daran nichts geändert.
"
Doch. Es wären weniger Wahlkreise gewesen und somit weniger Mandate.
Die CSU hat mit 46 von 299 Direktmandaten ca 15,5% der Stimmen. Die Zweitstimmen für die CSU lagen bei 6,2%. Somit ist die CSU einer der Gründe warum wir überhaupt so viele Bundestagsabgeordnete haben. Davon profitieren die Parteien mit der höchsten Zweitstimmenzahl und die höchste Zahl der Zweitstimmen ist zufällig in einer Koalition mit der CSU.

Frank von Bröckel
Der Gevatter demographischer Wandel ist in Wahrheit..

.. eine GANZ einfache Angelegenheit!

In Kürze werden die geburtenstarken Baby Boomer Jahrgänge fast gleichzeitig allesamt in Rente gehen, aber wir haben zuwenige(!) eigene junge Menschen, die dann auf diese freie Arbeitsplätze nachrücken können!

Selbst wenn Sie selbst persönlich sogar der ULTIMATIVE superbeliebeste Bürgermeister in eigenen Heimatgemeinde sind, finden Sie aber ums Verrecken zukünftig einfach KEINE Lehrer, Müll- und Wasserwerker, Busfahrer und Bustechniker usw für die eigene Heimatgemeinde mehr, dann sind sie aber wirklich SEHR schnell ein EX- Bürgermeister!

Denn sollte der öffentliche Nah- und Fernverkehr, die Müllabfuhr, die Strom-, Wasser- und Abwasserversorgung, die Schulen, die Behörden usw in ihrer eigenen Heimatgemeinde nur noch eingeschränkt oder überhaupt nicht mehr funktionieren, DANN wählt man Sie als Parteiendemokrat halt einfach irgendwann NICHT mehr!

Und die persönliche Parteizugehörigkeit dieser Parteidemokraten ist dabei völlig unerheblich!

Bender Rodriguez

Man könnte auch einfach das Wahlrecht ändern und reinschreiben, dass Überhangmandate erlaubt sind. So wie es früher mal Usus war. Und man könnte auch reinschreiben, dass die stärkste Partei die Regierung stellt. Dann muss man sich im bt eben Mehrheiten suchen. Nicht alles, was SPD, Grüne oder LINKE vorschlagen, ist Nichts. Aber man umgeht diesen Zwang, dass man "mit der Regierung " Stimmen muss. Und spart sich diese unsinnig men Koalitionsverhandlungen.

Soldat in schwarz
Demokratie

Nicht die erste Verhinderung einer Abstimmung

Der FDP-Innenpolitiker Konstantin Kuhle sagte, die Koalitionsfraktionen hätten bereits zum siebten Mal eine Abstimmung über den Gesetzentwurf verhindert: "Das, was die Große Koalition sich beim Wahlrecht leistet, ist eine Farce.

Das nennt sich Demokratie,
so wie SPD und CDU/ CSU es mögen.
Und Herr Schäuble wacht über alles.

make sense

Man stelle sich vor, es wären Wahlen, und keiner geht hin.

Es ist Zeit, das Grundgesetz zu überarbeiten:
- Abschaffung des Bundespräsidenten-Amtes
- Direktwahl des Kanzlers
- Begrenzung der Parlamentarier auf max 401
- Direktwahl und kein Verhältniswahlrecht
- Wiederwahl aller Politiker (inkl. Kanzler) nur einmal möglich (also max 8 Jahre Amtszeit)

falsa demonstratio
Am 01. Juli 2020 um 17:42 von Bender Rodriguez

Zitat: Man könnte auch einfach das Wahlrecht ändern und reinschreiben, dass Überhangmandate erlaubt sind. So wie es früher mal Usus war.

Überhangmandate gibt es doch immer noch in unserem Wahlrecht. Das (und die vom BVerfG eingeführten Ausgleichsmandate) führen doch gerade zu dem diskutierten Problem.

DrBeyer
@fathaland slim

Sie wissen doch beneidenswert viel.
Können Sie nicht Herrn oder Frau schabernack und mir weiterhelfen, was den Zuschnitt der Wahlkreise und den Einfluss der Parteien darauf angeht?

Ich weiß es nämlich auch nicht genau, habe aber mal gelesen, dass sich bestimmte Parteien an manchen Stellen ihre Wahlkreise maßgeschneidert haben.

Tiberius20
Am 01. Juli 2020 um 17:30 von Tiberius20

Lobbyismus und Demokratie gehören zusammen.
--------------
Falsch! Wenn sich der Abgeordnete mit seiner ganzen Kraft für seinen Wahlkreis einsetzten würde, hätte er gar keine Zeit für Mauscheleien in Aufsichtsräten, Vorstände und andere Kungeleien.
Und für die Demokratie wäre das auch viel besser.

DeHahn

Das ist aber auch was kompliziert, sich selbst etwas "wegzunehmen". Dagegen fällt es ganz leicht, eine Agenda2010 zu beschließen, den Rentenprozentsatz zu kürzen etc.. Merke: wenn´s an die Eliten geht, dann zieren die sich gewaltig, ist das irre kompliziert, jedes Haar akkurat zu spalten. Geht´s um ein paar Millionen Menschen "unten", dann geht´s halt nicht anders, Augen roll, Augen roll ....

DrBeyer
@Bender Rodriguez 16:42

"Man könnte auch einfach das Wahlrecht ändern und reinschreiben, dass Überhangmandate erlaubt sind."

Nein, kann man nicht.
Das ist verfassungswidrig.

Bender Rodriguez

Am einfachsten wäre es, die Geldmenge, zu begrenzen. Der Bundestag kostet Summe X. Egal, wie viele Abgeordnete da sitzen. Sinds nur 400, ists gut. Wenn die sich nicht einigen und 2000 drin sitzen? Egal. Wird ja nicht teurer. Bekommt halt jeder weniger.

Werner40
/// Am 01. Juli 2020 um 17:50

///
Am 01. Juli 2020 um 17:50 von Tiberius20
Am 01. Juli 2020 um 17:30 von Tiberius20

Lobbyismus und Demokratie gehören zusammen.
--------------
Falsch! Wenn sich der Abgeordnete mit seiner ganzen Kraft für seinen Wahlkreis einsetzten würde, hätte er gar keine Zeit für Mauscheleien in Aufsichtsräten, Vorstände und andere Kungeleien.
Und für die Demokratie wäre das auch viel besser.///
.
Sie haben das System der Interessenvertretungen nicht verstanden. Es geht hier nicht um " Mauscheleien / Kungeleien ".

Bender Rodriguez
Falsa

Vielleicht ist es nicht rüber gekommen, wie ich es meinte? Einfach die frühere Handhabung erlauben.dh der bt wird mit erst und Zweitstimme gewählt. Und danach richtet sich, wer wieviel Sitze hat.

schabernack
17:42 von Frank von Bröckel

«Der Gevatter demographischer Wandel ist in Wahrheit …
eine GANZ einfache Angelegenheit!

In Kürze werden die geburtenstarken Baby Boomer Jahrgänge fast gleichzeitig allesamt in Rente gehen, aber wir haben zuwenige(!) eigene junge Menschen, die dann auf diese freie Arbeitsplätze nachrücken können! … Denn sollte der öffentliche Nah- und Fernverkehr, die Müllabfuhr, die Strom-, Wasser- und Abwasserversorgung, die Schulen, die Behörden usw in ihrer eigenen Heimatgemeinde nur noch eingeschränkt oder überhaupt nicht mehr funktionieren, DANN wählt man Sie als Parteiendemokrat halt einfach irgendwann NICHT mehr!»

Dann wählen die 2 Dutzend, die überhaupt noch zum Wählen übrig sind, eben wen anders. Der / die findet dann aber auch keine Müllfahrer oder Abwasserklempner. Warum sollte der Nachfolger auch eher wen finden … wenn von den 2 Dutzend, die es überhaupt noch machen könnten.
Auch noch 2 Einzelne vom Trecker überfahren werden.

Muss dann am Ende doch Gevatter Bär mit Kumpels ran …

IckeDette
01. Juli 2020 um 17:47 von Soldat in schwarz

"
Demokratie
Nicht die erste Verhinderung einer Abstimmung

Der FDP-Innenpolitiker Konstantin Kuhle sagte, die Koalitionsfraktionen hätten bereits zum siebten Mal eine Abstimmung über den Gesetzentwurf verhindert: "Das, was die Große Koalition sich beim Wahlrecht leistet, ist eine Farce.

Das nennt sich Demokratie,
so wie SPD und CDU/ CSU es mögen.
Und Herr Schäuble wacht über alles.
"
Da erinnere ich mich an den Brexit wo der Austrittsvertrag von Theresa May kein drittes Mal vorgelegt werden durfte, weil es an "Schizophrenie grenzt immer über dasselbe abzustimmen". Nun wurde gar nicht erst zur Abstimmung übergegangen, aber dennoch erinnert mich ihr Zitat sehr stark daran.
Gibt es nicht eine Abstimmung darüber ob man über etwas Abstimmt? Gibt es vielleicht Gründe, dass man 7 mal die Abstimmung zur Abstimmung verloren hat? Ich werde das bei Gelegenheit mal nachforschen.

DrBeyer
@Werner40 17:32

"Die CSU hat bei der Bundestagswahl 2017 alle 46 Direktmandate gewonnen. Eine Vergrößerung der Wahlkreise hätte daran nichts geändert."

Das ist vom Zuschnitt der neuen Wahlkreise abhängig.
Es könnte bspw. zu einem nur mittelschwarzen Wahlkreis eine rote Hochburg hinzukommen, die dann dafür sorgt, dass das Direktmandat in selbige wandert.

Bender Rodriguez
Dr breyer

Wenn man das Gesetz ändert, ist es nicht Verfasungsfeindlich. Das gg ist genügsam. Wurde schon so oft geändert.

schabernack
17:50 von DrBeyer

«Können Sie nicht Herrn oder Frau schabernack und mir weiterhelfen, was den Zuschnitt der Wahlkreise und den Einfluss der Parteien darauf angeht?»

Für eigene Recherche ist・Herr schabernack・momentan zu faul …

wachtflug
Vorschlag

Ich möchte mal einen undogmatischen Vorschlag machen:Man sollte Wahlkreise und Direktkandidaten unverändert lassen. Den Ausgleich, um das Zweitstimmenergebnis (Verhältniswahlrecht) im Parlament korrekt und gerecht abzubilden, sollte nicht durch zusätzliche Mandate (Abgeordnete), sondern zusätzliche Stimmrechte für die Parteien, die durch die Überhangmandate der anderen prozentual benachteiligt werden, ausgeglichen werden. Eine Partei, die z. B. Anspruch auf 5 Überhangmandate hätte, um das Stimmverhältnis korrekt abzubilden, kriegt 5 Stimmen zusätzlich, aber keine Abgeordnete; über den Einsatz dieser Stimmen können die jeweiligen Fraktionen entscheiden, sie werden bei Abstimmungen einfach dazu gezählt und die meisten Probleme wären gelöst.

Esche999
der einzige Weg

Jede Meinung ist wichtig, auch die des Keingartenvereins Wanne-Eikel. Also brauchen die einen Abgeordneten, keine Frage.
Die Frage ist nur : welche Durchsetzungswahrscheinlichkeit hat der im Bundestag?
Antwort : Null.
Er kostet einen Haufen Geld, macht einen Haufen Arbeit - für Null. Im Grenzfall "aller Kleingartenvereine" ist der Bundestag wirkungslos. Ohnehin wird Klage erhoben, daß dem Bundestag die Fähigkeit zu übergreifenden, integrierenden Konzepten und Entschlüssen fehlt. Das ist auch eine Folge seiner ausufernden Größe. Daher : einzig richtige Entscheidung ist die Reduktion der Zahl der Wahlkreise. Ohne Wenn und Aber. Zumal in einem föderalen System ja die politische Beteiligung in Regionalparlamenten auch noch da ist.
Und : die Sache über einen Volksentscheid machen, denn der Bundestag wird sich nie selbst reduzieren.

schabernack
17:58 von Bender Rodriguez

«Einfach die frühere Handhabung erlauben.dh der bt wird mit erst und Zweitstimme gewählt. Und danach richtet sich, wer wieviel Sitze hat.»

Nie wurde der Bundestag anders als mit 1. und 2. Stimme gewählt. Auch nicht 2017 anders. Eine 3. Stimme oder einen Joker gab es bei Bundestagswahlen zu keiner Zeit.

Der freundliche Friese
Wahlrechtsreform

Am 01. Juli 2020 um 17:30 von Tiberius20
Lobbyistenstaat
Die können meinetwegen übereinander im Bundestag sitzen, ob 600 oder 1000.
###
Bei den meisten Sitzungen sind meistens aber nur eine Handvoll Abgeordnete von jeder Partei anwesend. Also Platz ist genug vorhanden...

DrBeyer
@Bender Rodriguez 18:00

"Wenn man das Gesetz ändert, ist es nicht Verfasungsfeindlich. Das gg ist genügsam. Wurde schon so oft geändert."

Ähm, wissen Sie wirklich nicht, dass für eine GG-Änderung 2/3-Mehrheiten sowohl im Bundestag als auch im Bundesrat benötigt werden?

IckeDette
01. Juli 2020 um 17:48 von make sense

Ihr Vorschlag klingt nach einem Weg zurück statt voran. Sie wollen etwas mehr als nur die Abgeordneten verringern. Darum geht es hier gerade nicht.
Es wäre in meinen Augen effektiver, wenn sich ein Klagerecht für Bürger ergibt, wenn die Parteien in Koalitionen eintreten und im Koalitionsvertrag gegen ihre eigenen Wahlkampfversprechen verstoßen. Bei einer absoluten Mehrheit hätten wir ein solches Recht. Das würde den Wahlkampf massiv verändern und somit auch auf die Wahl selbst Einfluss nehmen.
Direktmandate in Wahlkreisen, die man dann doch nicht vertritt? Nicht eingehaltene Steuersenkungsversprechen? Reformen, die dann doch wieder Thema des nächsten Wahlkampfes sind, weil man in der Amtsperiode nichts erreicht hat? Das sind dann alles richtige Stolpersteine und geben den Bürger auch mehr Macht zurück.

DrBeyer
@IckeDette 17:59

"Gibt es nicht eine Abstimmung darüber ob man über etwas Abstimmt? Gibt es vielleicht Gründe, dass man 7 mal die Abstimmung zur Abstimmung verloren hat? Ich werde das bei Gelegenheit mal nachforschen."

Bitte forschen Sie gerne nach!
Ich glaube, es hängt damit zusammen, was auf die Tagesordnung kommt. Ich weiß nicht genau, wie der Mechanismus funktioniert, aber die Koalition hat da irgendeine Möglichkeit der Einflussnahme.

Werner40
/// Am 01. Juli 2020 um 17:59

///
Am 01. Juli 2020 um 17:59 von DrBeyer

Das ist vom Zuschnitt der neuen Wahlkreise abhängig.
Es könnte bspw. zu einem nur mittelschwarzen Wahlkreis eine rote Hochburg hinzukommen, die dann dafür sorgt, dass das Direktmandat in selbige wandert.///
.
Sie haben recht. So wurden z.B. nach der Landtagswahl 2013 die Stimmkreise in München geändert mit dem Resultat, dass bei der nächsten Landtagswahl erstmalig die Grünen 5 Direktmandate gewannen.

schabernack
18:06 von wachtflug

«Eine Partei, die z. B. Anspruch auf 5 Überhangmandate hätte, um das Stimmverhältnis korrekt abzubilden, kriegt 5 Stimmen zusätzlich, aber keine Abgeordnete; über den Einsatz dieser Stimmen können die jeweiligen Fraktionen entscheiden, sie werden bei Abstimmungen einfach dazu gezählt und die meisten Probleme wären gelöst.»

"Virtuelle Stimmen", die nicht mit konkreten Personen verbunden sind, könnten (werden wohl definitiv) zu Problemen mit dem Verfassungsrecht führen.

Wie stimmen die Damen / Herren Nummer 1 bis 5 Virtuell bei Namentlichen Abstimmungen ab? Und noch dazu … wer als Real-Abgeordnete geben die Stimmen in deren Namen …?

fathaland slim
17:50, DrBeyer @fathaland slim

>>Ich weiß es nämlich auch nicht genau, habe aber mal gelesen, dass sich bestimmte Parteien an manchen Stellen ihre Wahlkreise maßgeschneidert haben.<<

Dazu habe ich keine belastbaren Quellen.

Aber vielleicht andere Foristen?

Kann gerade nicht recherchieren, da ich bei einer Freundin auf dem Sofa sitze und nicht unhöflich sein will. Sie klagt schon, und das zu Recht.

IckeDette
01. Juli 2020 um 17:41 von IckeDette

Kleine Korrektur. Die Direktmandate beziehen sich natürlich auf die Gesamtzahl der Abgeordneten, aber trotzdem hat die CSU durch die Direktmandate 6,5% der vorgesehenen Sitze (mit 699 gerechnet), aber nur 6,2% der Stimmen. Die CSU erzeugt damit trotzdem Überhangmandate und erweitert den Bundestag mathematisch auf 733 Sitze (Korrektur erfolgt durch die 5% Hürde, die hier nicht einberechnet ist).

schabernack
17:48 von make sense

«Begrenzung der Parlamentarier auf max 401.»

Warum nicht auf max. 333 …?
Oder auf min. 104 bis max. 222 …?

«Man stelle sich vor, es wären Wahlen, und keiner geht hin.»

Man stelle sich vor, es wäre Regen, und keiner geht mehr aus dem Haus.

make sense
@wachtflug

Was kein Verstand der Verständigen sieht, übt in Einfalt ein kindliches Gemüt.

Ich habe einen besseren Vorschlag: Abriss des Reichstags und Bau einer Halle des Volkes, um mindestens 1500 Abgeordneten (plus Entourage) ein Heim zu bieten. Delegation der Abgeordneten durch die Parteien. Und Wahl des Bundeskanzler auf Lebenszeit.
Dann brauchen wir nicht alle 4 Jahre zur Urne zu gehen.

falsa demonstratio
Am 01. Juli 2020 um 17:58 von Bender Rodriguez

Zitat: Vielleicht ist es nicht rüber gekommen, wie ich es meinte? Einfach die frühere Handhabung erlauben.dh der bt wird mit erst und Zweitstimme gewählt. Und danach richtet sich, wer wieviel Sitze hat.

Sorry .... vielleicht verstehe ich sie wirklich nicht ...oder war es früher (meine Erinnerung reicht nur bis in die siebziger) anders.

Die Zweitstimme bestimmt das Kräfteverhältnis im Bundestag.

Mit der Erststimme wird entschieden, wer aus den Wahlkreisen in den BT kommt.

Hat eine Partei mehr Wahlkreise gewonnen als ihr Abgeordnete im BT nach der Zweistimme zustehen, entstehen Überhangmandate.

Das BVerfG hat entschieden, dass der Überhang ausgeglichen werden muss (Ausgleichsmandate).

So ist es, seit ich 1972 Sozialkunde hatte.

IckeDette
01. Juli 2020 um 18:15 von DrBeyer

"
...
Bitte forschen Sie gerne nach!
Ich glaube, es hängt damit zusammen, was auf die Tagesordnung kommt. Ich weiß nicht genau, wie der Mechanismus funktioniert, aber die Koalition hat da irgendeine Möglichkeit der Einflussnahme.
"
Danke für das Schlagwort Tagesordnung. Diese wird vom Ältestenrat beschlossen und der besteht zu 16 von 30 Mitglieder aus der großen Koalition (1 von 30 ist nicht besetzt). 4 Mitglieder sind von der FDP. Herr Kuhle gehört nicht dazu. Damit ist die Mehrheit klar bei der großen Koalition und sie kann blocken. (Dann bin ich mal gespannt auf die Gründe für das Ablehnen. Wird aber hier heute nicht mehr auftauchen falls ich etwas finde.)

European Son
@Bender Rodriguez 17:42

>>Aber man umgeht diesen Zwang, dass man "mit der Regierung " Stimmen muss. Und spart sich diese unsinnig men Koalitionsverhandlungen.<<

Es gibt für Abgeordnete, so weit ich weiß, keinen festgeschriebenen Zwang, mit der Regierung zu stimmen. Das ist ein Verhaltenskodex, den sich die Fraktionen gegeben haben.
Und Koalitionsverhandlungen sind nicht "unsinnig". Es ist wohl normal, daß 2 oder mehr Partner vor einer gemeinsamen Zeit darüber sprechen, was sie gemeinsam machen wollen und wie das dann aussehen soll.

European Son
@ Tiberius20 17:50

>>Wenn sich der Abgeordnete mit seiner ganzen Kraft für seinen Wahlkreis einsetzten würde, hätte er gar keine Zeit für Mauscheleien in Aufsichtsräten, Vorstände und andere Kungeleien.<<

Sie scheinen nicht zu wissen, was Lobbyismus überhaupt ist. Das mit "Mauscheleien in Aufsichtsräten, Vorstände und andere Kungeleien" überhaupt nichts zu tun. Sie sollten sich mal auf Wikipedia darüber schlau lesen, denn da ist mehr Platz als hier.

schabernack
18:38 von make sense

«Ich habe einen besseren Vorschlag: Abriss des Reichstags und Bau einer Halle des Volkes, um mindestens 1500 Abgeordneten (plus Entourage) ein Heim zu bieten. Delegation der Abgeordneten durch die Parteien. Und Wahl des Bundeskanzler auf Lebenszeit.»

Noch besser ist der Vorschlag, statt der "Halle des Volkes" so was wie Stonehenge im Tiergarten neu zu bauen. Ist mehr Platz dann im Weiten Rund unter Freiem Himmel. So dass man im Notfall sich auch 15.000 Abgeordneten dort versammeln lassen kann. Geht in Wacken mit noch mehr anderen Abgeordneten ja auch bestens. Und die brauchen jeder noch mehr Platz.
Weil die viel längere Haare haben …

«Was kein Verstand der Verständigen sieht, übt in Einfalt ein kindliches Gemüt.»

Wer sinnlos architektonisch bedeutsame Gebäude in Städten nieder reißt.
Muss für Ewig und 3 Tage leben wie einst Mowgli im Wald mit kindlichem Gemüt … ohne Schuhe und ohne Nachtisch vor dem Schlafengehen …

Sisyphos3
18:19 von fathaland slim

da ich bei einer Freundin auf dem Sofa sitze und nicht unhöflich sein will
.
unhöflich genug sich hier im Thread rumzutreiben
statt ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit ihr zu widmen
:-)

European Son
@ Esche999 18:06

>> .... die Sache über einen Volksentscheid machen, ... <<

Einen bundesweiten Volksentscheid gibt es bei uns - zurecht - nicht!

falsa demonstratio
Am 01. Juli 2020 um 17:50 von DrBeyer

Zitat: Ich weiß es nämlich auch nicht genau, habe aber mal gelesen, dass sich bestimmte Parteien an manchen Stellen ihre Wahlkreise maßgeschneidert haben.

Es wird damit gerechnet, dass es ein Hauen und Stechen um den Zuschnitt der Wahlkreise geben wird.

Wir hatten hier eine Neuordnung. Da kam es schon sehr darauf an, welche Stadt (welcher Couleur) dem Nachbarkreis zugeschlagen wurde.

Der Nachbarkreis hatte immer schon eine satte Mehrheit der Patei X. Daran hätte auch eine zusätzliche Stadt mit mehrheitlich Wählern der Partei Y nichts geändert.

Bei uns im Kreis geht es traditionell dagegen immer eng zu. Weder Partei X noch Partei Y wollten eine Stadt mit ihren (mehrheitlich) Wählern an den Nachbarkreis abgeben.

European Son
@ Der freundliche...18:08

>>Bei den meisten Sitzungen sind meistens aber nur eine Handvoll Abgeordnete von jeder Partei anwesend. Also Platz ist genug vorhanden...<<

Sie machen einen Fehler, wenn Sie in der parlamentarischen Arbeit nur die Anwesenheit im Parlament sehen. Das ist nur die Bühne, auf der die eigentliche Arbeit präsentiert wird.

Bender Rodriguez
Dr breyer

2/3? Und wo ist das Problem? Entweder man will etwas ändern, oder eben nicht.
Wenn 2/3 nicht zustande kommen, dann will man eben den Status quo behalten. Dann darf man sich auch nicht beschweren. Nicht KÖNNEN ist hier das Problem. WOLLEN ist es.

deutlich
@Schabernack 18.57

unterm freien Himmel? Dann können wir es auch machen wie die alten Griechen: alle Freien stimmen ab mit weißen oder dunklen Steinen, außer den "Idiotes";-) wird dann eben ein Gedränge geben.

Zeit-los
Wetten...

.... das sich da nichts ändert ?
Hier wird auch viel geschrieben. Alles umsonst.
Das lesen die Politiker eh nicht. Es würde sie auch nicht interessieren.
Die ehrenvollen Zeiten wo man noch Interesse für das Volk hatte sind seit langem vorbei

Bender Rodriguez
@Schabernack

Nie wurde der Bundestag anders als mit 1. und 2. Stimme gewählt. Auch nicht 2017 anders. Eine 3. Stimme oder einen Joker gab es bei Bundestagswahlen zu keiner Zeit.

Ich meinte, der bt wird mit 1 und Zweitstimme gewählt, wie es mittels % nach Zweitstimmen aussieht, PLUS Direktmandate.
Das sind völlig frei verhandelbar Spielregeln. Wie Sie am Stammtisch auch beliebige Regeln beim skat aufstellen können. Das müssen nicht die offiziellen sein.

Account gelöscht
von Werner40 17:39

Als wenn es Ihnen um Gewerkschaften und Sozialverbände ginge.Sie fürchten höchstens,die könnten mal streiken.

schabernack
18:06 von Esche999

«Und : die Sache über einen Volksentscheid machen, denn der Bundestag wird sich nie selbst reduzieren.»

Volksentscheid zum Wahlrecht ist ganz besonders "prima".
Weil Wahlrecht + Auswirkungen verstehen ja noch viel einfacher ist als Bretzelnbacken.

Sind auf Stimmzetteln fürs Volk so'ne Multiple Choice Kästchen drauf.
Aber nur 1 Kreuzchen machen !

☐ 101 bis 199 Mandate
☐ 200 Mandate
☐ 201 bis 299 Mandate
☐ 347 Mandate
✎ 444 Mandate
☐ mindestens 777 Mandate
☐ nicht mehr als 1.500 Mandate

✎ Meine Wahl

Bender Rodriguez
European son

Doch, Koalitionsverhandlungen sind völlige Zeitverschwendung.
Wozu soll das gut sein?
Die Regierung regiert. Gesetze beschließt der bt und Bundesrat nach Vorlage. Wenn es gut ist, egal von wem es kommt, kann man zustimmen.wenn nicht, nicht. Was bringt es denn, wenn ehemals rechts mit ehemals links regieren muss? Nix. Warum muss man sich im Vorfeld einig sein? Reicht es nicht, sich bei Bedarf zu einigen?

Esche999
Wahlrecht & Volksentscheid

Es ist ja auch nicht die Rede von dem was IST, sondern von dem was sein SOLLTE. Volksentscheide sind ohne Zweifel mit größter Vorsicht zu betrachten - aber manches SOLLLTE eben doch so entschieden werden - aus dem genannten Grund. Abgestimmt soll dann nicht über die Größe der Wahlkreise, sondern eben über Wahlrechtsverfahren überhaupt. Ob der Souverän damit überfordert sein würde - na ja, - da kann man natürlich ins Grübeln kommen. Ist die Demokratie vielleicht überhaupt zu anspruchsvoll für das Volk?
Anzustrebende Abgeordnetenzahl : max. 500. Das die Möglichkeit eines Volksentscheides ggf.erst geschaffen werden muß versteht sich doch von selbst.

flegar
@European Son um um 19:05

"Sie machen einen Fehler, wenn Sie in der parlamentarischen Arbeit nur die Anwesenheit im Parlament sehen."

Sie haben leider nur teilweise recht. Insbesondere Freitags wird morgens eingeschrieben, damit die Tantiemen gezahlt werden. Aber nach der Einschreibung geht es in die Heimat.

fathaland slim
20:10, flegar

>>@European Son um um 19:05
"Sie machen einen Fehler, wenn Sie in der parlamentarischen Arbeit nur die Anwesenheit im Parlament sehen."

Sie haben leider nur teilweise recht. Insbesondere Freitags wird morgens eingeschrieben, damit die Tantiemen gezahlt werden. Aber nach der Einschreibung geht es in die Heimat<<

Woher wissen Sie das?

fathaland slim
19:22, Bernd Kevesligeti

>>von Werner40 17:39
Als wenn es Ihnen um Gewerkschaften und Sozialverbände ginge.Sie fürchten höchstens,die könnten mal streiken.<<

Warum sondern Sie eigentlich andauernd böswillige Unterstellungen gegenüber Mitforisten ab?

Das ist hier ein Diskussionsforum und kein Kriegsschauplatz.

JueFie
FDP soll sich raushalten

Die FDP sollte ganz kleine Brötchen backen und nicht auftrumpfen. Sie hat zumindest in dieser Legislaturperiode kein Recht irgendjemanden zu kritisieren oder neugescheite Vorschläge zu machen. Die FDP hat die BRD in eine unnötige politische Krise über Wochen geschickt weil sie keinen Mumm für Verantwortung übernehmen wollten. Deswegen haben wie überhaupt die ungeliebte Form der GroKo, die passt weder der Union noch der SPD. Gerade die SPD leidet und verliert am Meisten bei einer GroKo, die CDU mit ihrer Frau Merkel verkaufen sich besser und schieben den schwarzen Peter immer schön weiter.

Account gelöscht
von fathaland slim 20:34

Haben Sie denn den Ursprungskommentar von Werner zum Thema Lobbyismus gelesen ?

Und gestern waren ihm ein paar Cent mehr Mindestlohn schon zu viel.

Sisyphos3
zugegeben ich habe auch keine Lösung

aber dass das Parlament über Dinge abstimmt bei dem es unstrittig voreingenommen ist
finde ich schon bedenklich
üblicherweise verhandelt ein Familienrichter ja auch nicht seine eigene Scheidung

chwarz
Ein 90% kleineres Parlament könnte effektiver arbeiten

Alle hier dargestellten Reförmchen greifen vielfach zu kurz. Ein 90% kleineres Parlament könnte effektiver arbeiten. Wer entschiedene Reduzierung der Wahlkreise gegen den Auftrag des Verfassungsgerichtes seit 2008 blockierte, missbrauchte die eigene Rechtsetzung über passives Wahlrecht zu egoistischen Zwecken, um die deutsche Steuerkuh verschwenderisch zu melken : Auch wenn dieser Tageschauartikel kurzfristige Mitverantwortung der SPD herbeizuschreiben versucht, die Verantwortung lag immer - auch laut früheren Tagesschauartikeln - bei der CSU, die Mitschuld bei ihrer Unionsschwester.

deutlich
@JueFie 20.37

Das mögen Sie so sehen. Die FDP hat verhandelt und zu wenig ihrer Positionen wiedergefunden und deshalb die Verhandlungen beendet. Man kann das auch als geradlinig und konsequent sehen.

DrBeyer
@Bender Rodriguez 19:14

"Wenn 2/3 nicht zustande kommen, dann will man eben den Status quo behalten."

Bitte verzeihen Sie, aber das ist doch Unsinn.
Die überwältigende Mehrheit ist der Überzeugung, dass unser Wahlsystem prinzipiell ein gutes ist, dessen Ergebnis im Laufe der Zeit aber nicht mehr verfassungskonform ist. Und da muss man eben an ein paar kleinen Stellschrauben drehen, damit es wieder verfassungskonform ist. Dafür muss man nun wirklich nicht die Verfassung ändern. Mal ganz abgesehen davon, dass es dafür weder im BT noch im BR (und mMn auch nicht in der Bevölkerung) eine Mehrheit gibt.

Die Mehrheit will das System beibehalten, aber so, dass es verfassungsgemäß ist.

Und das ist definitiv kein Hexenwerk.

DrBeyer
@deutlich 21:17

"Die FDP hat verhandelt und zu wenig ihrer Positionen wiedergefunden und deshalb die Verhandlungen beendet. Man kann das auch als geradlinig und konsequent sehen."

Nur, wenn man ausgesprochen wohlwollend ist.
Aber ich glaube, dass selbst FDP-Anhänger wissen, dass das ein schiefgegangener Zirkustrick war.

Ist aber ein anderes Thema...

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