Blick in den Bundestag

Ihre Meinung zu Wahlrechtsreform: Neuer Gesprächsbedarf, neue Blockade

Die Chancen auf eine Entscheidung über eine Wahlrechtsreform noch vor der Sommerpause sind stark gesunken. Die SPD sieht noch Gesprächsbedarf beim Unions-Vorschlag. Gemeinsam blockieren sie den Gesetzentwurf der Opposition. Die schäumt.

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140 Kommentare

Kommentare

Werner40

Immerhin wird das Thema jetzt mal ernsthaft angegangen.

Nettie
"Gesprächsbedarf" gibt es zuhauf. Aber über ganz andere Themen.

Gemeinsam blockieren sie den Gesetzentwurf der Opposition.
>> Die schäumt.

Wird ihr nichts nützen. Denn solange es um die "Verteidigung" - oder besser: Durchsetzung - "gemeinsamer" (Macht-)Interessen geht, gilt das Recht des "Stärkeren".

apdv69
Es könnte so einfach sein ...

Vor allem die CDU profitiert am meisten von den Überhangmandaten. Daher sperrt sie sich gegen eine wirksame Reform. Das Wahlrecht hat jedoch nicht eine Partei für sich alleine passend zu schustern.
Das Bundestagswahlrecht ist ein in die Jahre gekommener Versuch, das ungerechte angelsächsische Personenwahlrecht mit dem weniger persönlichen, aber fairen Verhältniswahlrecht zu vereinen: ein fauler Kompromiss.
Vorschlag: Wenn wir schon weiter Direktmandate brauchen, dann sollten nur jene direkt in den Bundestag ziehen, welche die absolute und nicht nur die einfache Mehrheit erzielen. Bei der Wahl 2017 waren dies z.B. <15. Das wird die Zahl der Überhangmandate praktisch auf 0 reduzieren.

Warum denn das
Es ist ziemlich durchsichtig

da hat jemand absolut kein Interesse seine Pfründe zu reduzieren.Und der Steuerzahler ist geduldig.Ein unwürdiges Spiel.

wolf2
Selbstbedienungsladen Parlament

Unser Parlament ist zu einem Selbstbedienungsladen
verkommen.Ziel ist es offensichtlich nur , immer mehr Parteifreunde in diese topbezahlte Versorgung zu bringen.
Und da wundert Ihr Euch über Politikverdrossenheit ?

Frank von Bröckel
Als nächstes kommt ohnehin der..

.. Gevatter demographischer Wandel in den 2020er Jahren hier in Deutschland dauerhaft zu Besuch!

Und der wird das gesamte politische System hier in Deutschland OHNEHIN so richtig kräftig aufmischen, da bleibt kein Stein auf dem anderen!

Sinnprüfer
Es ist nichts schwieriger als Abgeordneten-Reduzierung

Seit der letzten Bundestagswahl war mehr als genügend Zeit, die ausgeuferte Abgeordnetenzahl zumindest für die nächste Wahl zu begrenzen.
Das wäre auch mehr als nötig gewesen. Fast kein Parlament der Welt hat mehr Abgeordnete als das „riesige“ Deutschland.
Aber nein, man hat sich allen wichtigen und unwichtigen Sachen gewidmet, nur nicht dieser Frage der Abgeordnetenverringerung, die anzupacken dringend erforderlich gewesen wäre um eine weitere Politikverdrossenheit zu vermeiden.

Jetzt kurz vor Torschluss wacht man auf und will Versäumtes schnell und evtl. undurchdacht regeln.

Diese Schuss wird nach hinten losgehen und der Demokratie nicht dienlich sein. Es klebt halt jeder Abgeordnete an seinem Sessel und da ist ihm das Allgemeinwohl egal.

Wie sagte schon Gorbatschow: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

rainer4528
14:33 von Werner40

Immerhin wird das Thema jetzt mal ernsthaft angegangen.///
Sind Sie sicher?
Ich nicht.

IckeDette

Also ich habe jetzt noch keinen Vorschlag gesehen, der mit den Bedenken der Urteile (Mehrzahl) des Verfassungsgerichts konform gehen könnte, da immer jemand benachteiligt werden müsste.
Wahlkreisbegrenzungen verringern das Problem, aber lösen es nicht. Maximalgrenzen für Abgeordnete führt absehbar zu Ungerechtigkeiten zu Ungunsten der kleinen Parteien und die großen Parteien werden wegen Verlust weniger (aber möglicherweise entscheidender) Stimmen auch über Ungerechtigkeit klagen.
Mir erscheint, dass die Grundauswertung der abgegebenen Stimmen ganz neu berechnet werden muss und da gibt es derzeit keinen passenden Ansatz.

Bearbeitet: fehlendes Satzteil eingefügt

Bender Rodriguez

Wenn man das Parlament befragt, wie es kleiner und billiger werden kann, kommt so viel bei raus, wie wenn man einen 5jährigen befragt, wie er für Blödsinn zu bestrafen sei. Klar, mit Gummibärchen.
Das muss wo anders entschieden werden. Genau wie die permanenten Diätenerhöhungen.

europa85
Ein Grabenwahlrecht wäre auch eine Lösung

300 direkt gewählte Abgeordnete über die "Erststimme"
200 über die Listen gewählte Abgeordnete über die "Zweitstimme".

Insgesamt 500 Abgeordnete fix. Ein Ausgleich zwischen den beiden "Gruppen" findet nicht statt.

Das würde auch Splitterparteien in Schach halten, und wieder für stabile Verhältnisse sorgen.

Wegen mir kann man auch ganz auf Mehrheitswahl gehen. Dann läuft die Regierungsbildung auch wieder vernünftiger.

Kritikunerwünscht
Das ist gelebte Demokratie

und Deutschland schimpft und wettert gegen Ungarn und Polen.
Selbst steckt das Land im Lobbyismussumpf, aussteigende Mitarbeiter bekommen maßgeschneiderte gutbezahlte Jobs - Nahles - und eine wirkliche Verkleinerung des BT ist bei den Regierungsparteien unerwünscht - viele Freunde könnten keine hohen Diäten und sonstige Vorteile mehr erhalten. Man sollte nicht vergessen - wer einmal Abgeordnete(r) im BT ist, kann gut Beziehungen zur Wirtschaft knüften, die Lobbyisen haben eh freien Zutritt, und hat für den Rest seines Lebens ausgedient, Aufsichtsrats- und Vorstandsposten locken. Wer möchte schon solche Vorzüge freiwillig aufgeben in freiesten demokratischen Land der Welt.

nach-denken
Die CDU . . .

. . . greift ungeniert in die Taschen der Bürger. Selbst die Vorschläge ihrer eigenen Führungsleute werden abgelehnt. Wie lange läßt sich der Steuerzahler das gefallen.
Bei der nächsten Wahl stehen genug andere Parteien zur Verfügung. (Alternativen darf man hier nicht sagen)
CDU boykottieren sollte die Quittung sein.
b.k.

europa85
Präsidialsystem

Man sollte dann auch gleich auf ein Präsidialsystem umstellen.

Also Kanzler und Präsident vereinen und direkt wählen lassen.

Dann wären Parlament und Regierung voneinander unabhängig und das Parlament würde nicht nur die Entscheidungen der Regierung abnicken, sondern beide müssten sich einigen.

Beispiele dafür wären Frankreich oder auch die USA (wo der Kongress durchaus auch mal zur Regierung opponiert).
Die demokratische Legitimation der Regierung wäre deutlich erhöht und zugleich das Parlament gestärkt.

make sense
Einfach laecherlich

Carsten Schneider (SPD): >Es sei wichtig, alle Parteien bei dem Thema mitzunehmen.<

Waere es nicht an der Zeit, die Bürger mitzunehmen?
Deutschland, ein vergleichsweise kleiner Staat, erlaubt sich mehr Parlamentarier pro Einwohner als die meisten anderen, mit Null Mehrwert. Aber: >Es sei wichtig, alle Parteien bei dem Thema mitzunehmen.<

Das sagt alles!
Dabei ist alles so einfach.
Kostet aber vielen unserer Berufspolitikern, die seit Jahren/Jahrzehnten auf Kosten der Buerger leben und nichts anderes können, den Job.
Auch könnten sich Mehrheiten verschieben. Gott bewahre!
Also: > alle Parteien bei dem Thema mitnehmen.<

harry_up
@ Werner40, um 14:303

“Immerhin wird das Thema jetzt mal ernsthaft angegangen.“

Nach Lektüre des Artikels und Betrachtung der sehr unterschiedlichen Vorschläge der Parteien hat man keineswegs den Eindruck des ernsthaften Herangehens.

Die Vorschläge der Opposition erscheinen die vernünftigsten, gefallen können sie den beiden großen Parteien natürlich nicht.

TrautSich
SPD kann doch mit Opposition stimmen

Man muss den Vorschlag der CDU nicht mögen, er ist halbherzig, spielt auf Zeit und erweckt den Eindruck das maßgebliche Argument in der Disskussion ist die Machterhaltung.
Problematisch für die SPD wird es, wenn man den Vorschlag der CDU nicht mag, den der Opposition nicht mag und selbst auch keinen hat. So muss man sich nämlich schnell den Schuh anziehen, selbst Schuld zu sein, am übergroßen Bundestag. Und das wird man, zurecht, alle vier Jahre unter die Nase gerieben bekommen. Und so ist die SPD wiedereinmal drauf und dran gegen ihr Herz abzustimmen und für das Machtkalkül.

Im Gegenzug könnte die SPD einfach mit der Opposition stimmen. Schon einmal in die Richtung blinken, in die es vielleicht nach der Bundestagswahl gehen muss.

Die SPD hat also maximale Optionen. Und kann es damit auch maximal Verbocken. Und das hat sie in der Vergangenheit mit einer erschreckenden Effizienz dann auch bei jeder Gelegenheit getan...
@SPD, einfache Rechnung: lieber 30% von 250, als 20% von 280. ;-)

daneel
beste Lösung

Die beste Lösung wäre ein rein Verhältniswahlrecht, also nur Zweitstimmen sozusagen.

Dass die Überhangmandate ausgeglichen müssen, geht aus einem BVG-Urteil hervor. Das Verhältnis muss also stimmen. Der einzige Weg dahin ist, wenn man nicht auf ein reines Verhältniswahlrecht gehen will, ist, die Zahl der Wahlkreise so weit zu verkleinern, dass gar keine Überhangmandate entstehen. Die Direktmandate müssten dann deutlich weniger als die Hälfte sein.

Dass man die Anzahl pauschal begrenzt, oder eine bestimmte Anzahl Überhangmandate nicht ausgeglichen werden lässt, ist Quatsch.

harry_up
@ Frank von Bröckel, um 14:51

Ich versuche, Ihren Kommentar zu verstehen, es gelingt mir nicht.
“Gevatter Tod“ ist mir ein Begriff.
Wer aber soll Gevatter demografischer... ah - ich kapiere!

Ja, wir werden von denen aufgemischt, das ist sicher.
Nee, die Merkel aber auch...

daneel

Präsidialsystem? Ernsthaft? Wie in den USA? Trump als Vorbild? Nein!

daneel
Hier ist das Parlament nicht schuld!

"Das muss wo anders entschieden werden. Genau wie die permanenten Diätenerhöhungen."

Das wollte das Parlament, aber das Bundesverfassungsgericht hat gesagt, dass der Bundestag selber über Diäten abstimmen muss. Ob man das gut findet oder nicht, ist es nicht Schuld des Bundestages.

Werner40
/// Am 01. Juli 2020 um 15:34

///
Am 01. Juli 2020 um 15:34 von europa85
....
Dann wären Parlament und Regierung voneinander unabhängig und das Parlament würde nicht nur die Entscheidungen der Regierung abnicken, sondern beide müssten sich einigen.///
.
Alle Gesetze erfordern die Zustimmung des Parlaments. Wenn Sie Debatten im Bundestag verfolgen werden Sie feststellen, dass ein " Abnicken " nicht stattfindet. Dies bleibt Scheinparlamenten in Diktaturen wie in China vorbehalten. Das " Kanzlersystem " hat im übrigen gegenüber einem " Präsidialsystem " den Vorteil einer einzelnen Person nicht zu viel Macht zuzugestehen.

schabernack
15:23 von IckeDette

«Mir erscheint, dass die Grundauswertung der abgegebenen Stimmen ganz neu berechnet werden muss und da gibt es derzeit keinen passenden Ansatz.»

"Grundauswertung" = Auszählen der abgegebenen (gültigen) Zweitstimmen (ZS). So errechnen sich Protentzsätze der div. Parteien an Zahl der Gesamtstimmen.

Akt. Sperrklausel von 5% entscheidet, ob Partei (x) in den BT einzieht. Nach akt. Wahlrecht muss die Zahl der Abgeordneten im BT so verteilt sein, dass Anteile "grundausgewerteten" Protentsätzen der ZS entsprechen.

Aber auch erzielte Direktmandate (DM) dürfen nicht unter den Tisch fallen. Diese Abgeordneten ziehen auch dann ein, wenn die Partei bspw. nur 3% der ZS erhielt. Oder wenn 1 Partei (viel) mehr DM erhält als rein nach Prozentsatz. Führt zu "Ausgleichsmandaten", die Gesamtzahl der Abgeordneten steigen lässt.

Auf akt. weit mehr als die 598 Abgeordneten, die aus 299 DM + 299 zu ZS sein sollten. Behält man Ausgleich bei … bleibt auch das Prinzip gleich.

"Grundauswertung" ebenso.

daneel
Direktmandate

Warum nicht die Direktmandate abschaffen. Sie leben von der Fiktion, dass ein direkt gewählter Abgeordneter sich mehr um seinen Wahlkreis kümmert. Stimmt das? In wessen Sinne? Wenn er z.B. von 30% gewählt wird, also deutlich weniger als eine absolute Mehrheit, dann mit welchem Recht?

nie wieder spd
Bürgerbefragung!

Warum bestimmt allein die Politik über eine Wahlrechtreform?
Warum wird das nicht per Bürgerbefragung demokratisch von den Wählern geregelt?
Selbst im angeblich nichtdemokratischen Russland dürfen die Bürger abstimmen.

IckeDette
01. Juli 2020 um 15:34 von europa85

"
Man sollte dann auch gleich auf ein Präsidialsystem umstellen.

Also Kanzler und Präsident vereinen und direkt wählen lassen.
...
"
Mir leuchtet nicht ein warum da irgendetwas besser werden sollte.
Unser Präsident kann sich Gesetzen unabhängig verweigern wenn notwendig. Unsere Kanzlerin kann ohne Parlament gar nicht Regieren.
Inwiefern hilft uns denn zusätzliches Gegeneinander und unangenehme Machtkonzentration? Inwiefern ist das Demokratischer?

P.S.: Die Schäden, die durch Trump entstanden sind, werden erst nach seiner Amtszeit aufgearbeitet werden können und Trump hat der USA massiv geschadet (unabhängig von den globalen Auswirkungen seines Handelns). Ist das wirklich ein Vorbild?

schabernack
15:44 von harry_up

«“Gevatter Tod“ ist mir ein Begriff.
Wer aber soll Gevatter demografischer... ah - ich kapiere!»

"Gevatter Demografischer Wandel" ist schlicht Gevatter Bär, der immer schon wusste, dass in Gesellschaften welche sterben … und andere welche neu geboren werden.

Dieser Gevatter Bär ist unkaputtbar … und lebt bereits sooo lange.
Wie Menschen geboren werden … und andere Menschen sterben.

"Raunt sich aber gut" … der Gevatter Demografischer Wandel.
Besonder gut geraunt in Kombination mit dem Zusatz:
"Wie die Besser Informierten bereits wissen" …

harry_up
@ nie wieder spd, 15:49

Geht da irgendetwas durcheinander?

werner1955
Die schäumt?

Warum?
Die entscheidungen werden von Mehrheiten entschieden.

Werner40
/// Am 01. Juli 2020 um 15:49

///
Am 01. Juli 2020 um 15:49 von nie wieder spd
Bürgerbefragung!

Warum bestimmt allein die Politik über eine Wahlrechtreform?
Warum wird das nicht per Bürgerbefragung demokratisch von den Wählern geregelt?///
.
Weil Deutschland eine parlamentarische Demokratie ist.

///Selbst im angeblich nichtdemokratischen Russland dürfen die Bürger abstimmen.///
.
1.) Sie halten Russland für eine Demokratie ?
2.) Die Verfassungsreform ist z.B. bereits verabschiedet. Die Bürgerabstimmung ist eher eine " Meinungsumfrage ".

werner1955
Direktmandate abschaffen

von daneel @
Ein direkt gewählter Abgeordneter würde das bestimmt auch können und tun wenn wir diese unsinnige Zweitstimmen abschaffen würden.

Dann hätten wir das ganze Problem mit Überhang usw. alles nicht.

europa85
15:50 von IckeDette

Wenn wir in Deutschland einen Trump hätten, dann wäre durch das parlamentarische System seine Mehrheit gesichert, und er könnte durchregieren.

In den USA kann er eben dies nicht, weil da noch der Kongress ist.

Frankreich hat im übrigen das selbe System. Und ein schlechter Präsident macht ein System nicht schlecht.

Johnson ist auch an die Macht gekommen, obwohl es in UK ein parlamentarisches System gibt.

Nennen Sie mir doch in den letzten 10 Jahren mal ein Gesetz der Regierung, das im Parlament gescheitert ist, oder ein Gesetz der Opposition, das angenommen wurde?

In Deutschland wählt das Parlament den Kanzler und nickt dann 4 Jahre seine Politik ab. Es wird zwar viel diskutiert in den 4 Jahren, aber das Ergebnis ist klar, die Gesetze der Regierung kommen durch, die der Opposition nicht.

In Präsidialsystemen ist dies nicht so, so hat es Trump beispielsweise nicht geschafft, Obamacare abzuschaffen, eben weil Regierung und Parlament dort unabhängig von einander sind

Leipzigerin59
Warum einfach, ...

... wenn es auch kompliziert geht?

Keine Direktmandate

Oder

Vorschlag der Opposition annehmen,
der zwar nur zur Hälfte erläutert wurde.
Auf TS:
" ... Zwei Kniffe ... Erstens ..."
Zweitens habe ich nicht gefunden

"https://kurzelinks.de/kodi"

schabernack
15:49 von nie wieder spd

«Warum bestimmt allein die Politik über eine Wahlrechtreform?
Warum wird das nicht per Bürgerbefragung demokratisch von den Wählern geregelt?
Selbst im angeblich nichtdemokratischen Russland dürfen die Bürger abstimmen.»

Worüber stimmen denn die Russen ab?

Über ein geändertes Wahlrecht … oder über eine geänderte Verfassung, in der längst unterzeichnet ist, das Wladimir Wladimirowitsch mindesten bis zum Tag minus Eins zum Sankt Nimmerleinstag präsidieren darf …

Augustus Cäsar
"Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus"

Soll heißen: Die MdB's werden sich doch nicht ihre eigenen Versorgungsposten abschaffen.

IckeDette
01. Juli 2020 um 15:48 von schabernack

"
...
Auf akt. weit mehr als die 598 Abgeordneten, die aus 299 DM + 299 zu ZS sein sollten. Behält man Ausgleich bei … bleibt auch das Prinzip gleich.
...
"
Dass das Verhältnis der Zweitstimmen nach Möglichkeit abgebildet werden soll ist richtig und gut. Dass man auch direkt Menschen für den Bundestag benennen kann ist auch richtig und gut.
Die Verbindung ist problematisch und wird zum Teil zielgerichtet missbraucht. Bei der letzten Senatswahl (Berlin) zog sich mein "Wahlkreis" als Linie durch drei Bezirke und zeigt mir, dass auch hier Gerrimandered (oder wie auch immer man das in deutsch bezeichnen würde) wird und sich damit eine direkte Auswirkung auf die Direktkandidaten ergibt. Die hohe Anzahl der Abgeordneten im Bundestag ist kein Zufall, sondern Auswirkung des Machtkampfes und genauer Prognosenberechnung. Vielleicht kann es schon helfen, wenn der Direktkandidat mit der Siegespartei der Zweitstimme zusammenarbeiten muss, dann kann man sich den Ausgleich sparen.

Theo Hundert.neu
Kapitalismuskritik erwünscht

Wenn ich die pro und Kontra Argumente (Russ.Wahlr. Reform) unserer Kommentatoren lese, glaube ich das Viele die Veränderrungen seit ca. 2001 in Rußland, in China, in der EU, und natürlich in den USA nicht mitbekommen haben. Also seit 1990 ist der Sozialismus abgeschafft. In allen Staaten müssen die Menschen nun sehen wie Sie an etwas Luxus oder zu Essen kommen, da hält doch jeder der kann seine Hände auf, und sagt "Gib" manche nennen es betteln andere Bestechung und das ist überall so. Ob das in Rußland der USA oder in D. passiert, oder der Konzern in Irland seinen Sitz hat; egal. Doch nun ist die Weltkrise da, und jeder kämpft ums Überleben, ich sehe nur marginale Unterschiede, deshalb wäre es besser für Alle zusammen zu Arbeiten, und nicht in Sinnloses NWO blabla von NGO angezettelt zu verfallen.

schabernack
16:12 von europa85

«In Deutschland wählt das Parlament den Kanzler und nickt dann 4 Jahre seine Politik ab. Es wird zwar viel diskutiert in den 4 Jahren, aber das Ergebnis ist klar, die Gesetze der Regierung kommen durch, die der Opposition nicht.»

Und weil das eben genau so ist.

Gibt es in Deutschland auch schon seit vielen Jahren die anlasslose Vorratsdatenspeicherung. Und jede Idee des Herrn Spahn zu Corona war bereits Gesetz … bevor Herr Spahn auch nur zweimal laut und deutlich "Corona" sagen konnte …

A-H
Fremdschämen

Als ich noch zur Schule gegangen bin, gab es im Bundestag mit Überhangmandaten 669 Sitze.

JETZT verkauft man uns einen Bundestag mit 750 Sitzen und nennt das ALLEN ERNSTES eine "Reform"!

Man muss sich schämen.

deutlich
Ich halte eine wirklich spürbare Verkleinerung

des aufgeblähten Parlaments für dringend angesagt, weil Quantität hier nichts mit Qualität zu tun hat. Dabei kann auch keine Rolle spielen, dass bereits Kandidaten erkoren sind in der Hoffnung es bleibe bei der Größe. Allerdings hat sich das System der Erst- und Zweitstimmen bewährt, daher sollte die Zahl der Wahlkreise erheblich reduziert werden. Der Forderung mancher Foristen, die Direktmandate abzuschaffen kann ich gar nichts abgewinnen. Die machen noch persönlich mit ihrem Gesicht und ihren Positionen Wahlkampf und zeigen sich auch in den Wahlkreisen, während die Listenkandidatx von den Parteien nach z.T. undurchsichtigen Manövern gekürt werden.

europa85
16:22 von schabernack

Die Vorratsdatenspeicherung ist nicht im Parlament gescheitert, sondern am Bundesverfassungsgericht und vor dem Europäischen Gerichtshof.

Und Herr Spahn hat zu Corona im übrigen gar nichts zu sagen, denn Infektionsschutz ist Ländersache.

Werner40
/// Am 01. Juli 2020 um 16:12

///
Am 01. Juli 2020 um 16:12 von europa85
15:50 von IckeDette

Wenn wir in Deutschland einen Trump hätten, dann wäre durch das parlamentarische System seine Mehrheit gesichert, und er könnte durchregieren.....///
.
Vielleicht sollten Sie sich noch einmal ausführlich mit der Entstehung von Gesetzen in Deutschland beschäftigen, inklusive zustimmungspflichtige Gesetze durch den Bundesrat.
ZumThema: dass versucht wird, das Parlament wieder auf ein vernünftiges Mass zu reduzieren ist sinnvoll. Ein System zu finden, das den Wählerwillen dann trotzdem noch, wie jetzt, möglichst gut abbildet, ist aber nicht so einfach, unbeschadet der parteipolitischen Einzelinteressen.

werner1955
besser für Alle zusammen zu Arbeiten

Theo Hundert.neu @
Ich gebe ihnen vollkonmen recht.

Aber so wie sich Parteien Ihre zusammenarbeit vorstellen haben wir in Thüringen ja erlebt.

Fuchs123
Nicht glaubwürdig

Es ist schon seltsam, daß in die Diskussion um die Bundestagsgröße Bewegung kommt, zu einem Zeitpunkt an dem die CDU unverdient hohe Umfragewerte erreicht. Zudem kommt die Diskussion zu einem Zeitpunkt in die Gänge, zu dem kaum noch ausreichend Zeit bleibt das korrekt und sauber umzusetzen. Der Vorschlag der Opposition list sich sehr vernünftig, wieso wird der dann in Bausch und Bogen erst mal abgelehnt? Besitzen die Abgordneten der Koalition so wenig Selbstvertrauen, daß der Vorschlag nicht sein darf nur weil er von der Opposition kommt? Das wäre mal wieder ein Schlag ins Gesicht der Demokratie. Klar zählen Mehrheiten, aber Ziel sollte immer sein das Beste für die Wähler herauszuholen und nicht Parteiproporz.

werner1955
die der Opposition nicht?

von schabernack @

Das ist auch gut so.
Oder sollen jetzt gesetzte der AFD abgenickt werden?

Bei den meisten Gestezten und Entscheidungen stimmt doch nur eine demokratische Partei nicht dafür?

Was ist dann für Sie "die Opposition "

schabernack
16:16 von IckeDette / @schabernack, 15:38

«Bei der letzten Senatswahl (Berlin) zog sich mein "Wahlkreis" als Linie durch drei Bezirke und zeigt mir, dass auch hier Gerrimandered (oder wie auch immer man das in deutsch bezeichnen würde) wird und sich damit eine direkte Auswirkung auf die Direktkandidaten ergibt.»

Beim "Zuschnitt"der Wahlkreise bei allen Arten von Wahlen in Deutschland ist es so, dass die Anzahl der Wahlberechtigten in allen Wahlkreisen gleich ist.

Nicht exakt auf die einzelne Wählerstimme … das ist ja auch unmöglich. In Großstädten sind Flächen der Wahlkreise vergleichsweise gering (bei Ihnen in Berlin / bei mit in Köln). In Ländlichen Gegenden mit mehr Fläche … aber mit (annähernd) gleicher Zahl der Wahlberechtigten.

Veränderte Zahlen von Wahlberechtigten in einzelnen Wahlkreisen von Wahl (x) zu Wahl (x+1) können es erforderlich machen, Wahlkreise in Fläche / Grenzen zu verändern.

"Entvölkerung" durch Sterbefälle / Wegzug auf dem Land.
Vermehrter Zuzug in attraktive Wohnlagen an Rändern von Städten.

IckeDette
01. Juli 2020 um 16:12 von europa85

"
...
Nennen Sie mir doch in den letzten 10 Jahren mal ein Gesetz der Regierung, das im Parlament gescheitert ist, oder ein Gesetz der Opposition, das angenommen wurde?
...
"
Oppositionsgesetze werden gerne nach einer gewissen Zeit als eigene Vorschläge präsentiert. Sie sind somit nicht vom Tisch.
Das Parlament stoppt keine Gesetze, weil man vorher schon über die Zielsetzung diskutiert und es dadurch gar nicht erst zur Vorlage kommt, wenn es keine Diskussionsbasis darstellt. Im Parlament wird dann zumeist nur noch über die konkrete Auslegung gestritten und da sind schon so einige Gesetze als etwas ganz anderes rausgekommen, als sie reingegangen sind.

Das sind nicht die besten Wege, aber sie erreichen Ziele.

Übrigens geht es um die Anzahl der Abgeordneten und nicht darum gleich das gesamte System zu ersetzen.
Bundesrat vs Bundestag vs Europa ist mir schon genügend Balance.

Fenian
Opposition schäumt??!!

Ganz klar, wenn man - aus Mangel an Vertrauen bei der Mehrheit der Wähler - fast keine Direktmandate hat! Das Problem ist übrigens erst durch die Klage der (damals) kleineren Parteien und die daraus resultierenden "Ausgleichsmandate " entstanden!

schabernack
16:28 von europa85

«Und Herr Spahn hat zu Corona im übrigen gar nichts zu sagen, denn Infektionsschutz ist Ländersache.»

Das "Infektionsschutzgestz" ist ein Gesetz des Bundes. Nicht aber ein Heftchen mit Ringbindung, in das jedes Bundesland 1 von 16 Kapiteln reinfrickelt…

DrBeyer
@Augustus Cäsar 16:14

""Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus"

Soll heißen: Die MdB's werden sich doch nicht ihre eigenen Versorgungsposten abschaffen."

Doch, werden sie.
Sie lassen sich zwar unverschämt viel Zeit dabei, aber früher oder später werden sie es tun: ihren nachfolgenden Parteikollegen die Versorgungsposten streichen.

Und nun?
Hören Sie Ihr Weltbild bröckeln?

IckeDette
01. Juli 2020 um 16:38 von schabernack

"
...
Beim "Zuschnitt"der Wahlkreise bei allen Arten von Wahlen in Deutschland ist es so, dass die Anzahl der Wahlberechtigten in allen Wahlkreisen gleich ist.
...
"
Das erklärt den Schnitt trotzdem nicht. Berlin ist dicht besiedelt und deswegen gibt es keinen Grund einen Wahlkreis festzulegen, der sich über drei Bezirksgrenzen erstreckt, ca 500m breit ist und ca 5 km lang. Eine Identifikation mit dem Kandidaten konnte ich nicht treffen, weil diese in den anderen Bezirken unterwegs waren und für diese anderen Bezirke geworben haben. Die, die lokal warben, konnte ich nicht wählen.

Nebenthema: Ich bin auch dafür, dass eine Person auch nur ein Direktmandat gewinnen kann. Sollte sie mehrere Wahlkreis gewinnen, dann muss es eine Methode geben einen Wahlkreis zu bestimmen und die anderen Wahlkreise gehen an die folgenden meisten Stimmen.

andererseits

Bei dieser Reform kommt man nur mit einer drastischen Verringerung der Wahlkreise zum Ziel, wenn man die bisher ausgetüftelte gerechte Stimmwertung beibehalten will durch das sinnvolle System der Ausgleichs- und Überhangmandate. Die Zeit hätte man gehabt, das vor der nächsten Wahl 2021 zu regeln.
Was nicht geht, ist jetzt ein Modell vorzulegen, dass das Verfassungsgericht dann wieder einkassiert: Jede*r gewählte Abgeordnete eines Stimmkreises hat das Recht auf ein Mandat. Da kann man dann nur eine Übergangsregelung finden, die die Stimmengerechtigkeit einschränkt, indem man auf Überhang- und Ausgleichsmandate großenteils z.B. bundesländerübergreifend verzichtet. Da ist allerdings die CSU ein Klotz am Bein.
Insgesamt ist es ärgerlich und auch beschämend, dass es in der laufenden Legislaturperiode keinen gemeinsamen Entwurf der demokratischen Parteien im Bundestag gab. Und es stimmt: Da braucht man sich bei manchen über Politikverdrossenheit und negative Zuschreibungen nicht zu wundern.

EU_Citizen
Es ist eine SCHANDE was

hier passiert. Die egoistischen Scheuklappen Politiker denken nur an sich selber, inbesondere die der Regierungskoalition.

Da hat die Opposition anscheinend einen sehr vernünftigen Vorschlag erarbeitet - aber die DENKE unserer Regierungspolitiker verbietet anscheinend ja eine Dikussion hierüber. Es scheint als ob man unsere Demokatrie so versteht dass eine Opposition keine vernünftigen (oder besseren) Vorschläge erarbeiten kann (oder darf), diese werden nicht mal für eine Debatte im Plenum zugelassen.

Manchmal muss man glauben, dass diesen Leuten jegliche Vernunft abhanden gekommen ist. Aber was darf man schon erwarten von Politikern....wie heisst es so schön "zum Wohle des Volkes" - bei der GroKo arbeitet man wohl nach dem Credo: zum Wohle des Bundestagsabgeordeneten, je mehr desto besser.

schabernack
16:36 von werner1955 / @schabernack

«Das ist auch gut so.
Oder sollen jetzt gesetzte der AFD abgenickt werden?
Bei den meisten Gestezten und Entscheidungen stimmt doch nur eine demokratische Partei nicht dafür?

Was ist dann für Sie "die Opposition"»

"Die Opposition" im BT sind die Parteien, die nicht Regierungskoalition sind.

Im Fußball sind "Auswechselspieler" diejenigen, die gerade nicht auf dem Rasen gegen das Leder treten. Wenn die auf dem Rasen nichts mehr bringen … oder nix mehr können … dann kommen die Oppositions-Kicker dran. Dauert im Fußbal im Gegensatz zur Politik dann aber meist nicht 4 Jahre bis zu einer Neuwahl.

Ebenso wenig, wie die Verpflichtung für irgendwen besteht, "Gesetze" der AfD "abzunicken". Gibt es kein Verbot für Oppositionsparteien, Gesetzesvorhaben der Regierung zuzustimmen.

Wäre ja auch sehr dämlich. Beides sehr unsinnig …

Leipzigerin59
Opposition schäumt ...

... ist meiner Meinung nach - vorsichtig formuliert - eine ungerechtfertigte Abwertung des Gesetzentwurfes der Opposition bzw. dass dieser seit langem ignoriert wurde.

Manchmal wünschte ich, man würde sachlicher formulieren.

Michael Klaus Möller
Reform

nach meiner Meinung nach können wir lange darauf warten. die Altparteien betreiben hier Vetternwirtschaft zu lasten der Steuerzahler und was auch auffällt Sie setzen die Gerichtsurteile des Verfassungsgericht nicht um. für mich ein weiterer Beweis das Deutschland kein Rechtsstaat mehr ist. die beste Lösung ist die erst Stimme abschaffen und nur die Partei wählen, da gibt es keine Überhangmandate und somit keinen aufgeblähten Bundestag.

DrBeyer
@Werner40 16:30

"Ein System zu finden, das den Wählerwillen dann trotzdem noch, wie jetzt, möglichst gut abbildet, ist aber nicht so einfach, unbeschadet der parteipolitischen Einzelinteressen."

Da mussich widersprechen.
Ein solches System zu finden ist gar nicht so kompliziert. Ein gutes System ist anerkanntermaßen das von Grüne/Linke/FDP.

Das einzige(!!) Problem sind die parteipolitischen Einzelinteressen, insbesondere der CSU, wenn ich das gestern richtig mitbekommen habe.

Wenn es nur an dem guten System hängen würde: Das ist seit Jahren fertig, wird aber seit Jahren von CD/SU blockiert, wie übrigens auch Fortschritte bei der Transparenz von Abgeordneten-Nebenverdiensten, beim Kükenschreddern oder der betäubungslosen Schweinekastration, um nur mal ein paar Beispiele zu nennen.

Die meisten Deutschen finden das aber anscheinend in Ordnung, da sie ja sonst eine andere Partei wählen würden.

Bender Rodriguez

Warum nicht den Bundestag auf 100 Personen per Zweitstimme begrenzen? Und den Rest lassen, wie es ist? Dann sitzen nur eine Handvoll Leute im Bundestag.
Wenn eine Partei alle erst, und die andere alle Zweitstimmen bekommt? Und dann haben wir den Salat. Wie will man dann ernsthaft ausgleichen? Geht nämlich nicht.

DrBeyer
@Schabernack 16:38

"Veränderte Zahlen von Wahlberechtigten in einzelnen Wahlkreisen von Wahl (x) zu Wahl (x+1) können es erforderlich machen, Wahlkreise in Fläche / Grenzen zu verändern."

Ja, aber dann ist die Frage, wie man den neuen Zuschnitt maßschneidert.

Man kann durch einen geschickten Zuschnitt der Wahlkreise seine eigenen Direktmandate unglaublich verbessern. Das wurde auch gemacht und dürfte der Grund sein, warum die CSU sich so dagegen sträubt: Die haben vermutlich einfach nur Angst, aufgrund der größeren Wahlkreise das eine oder andere Direktmandat zu verlieren.

Hanno Kuhrt
14:33 von Werner40

Immerhin wird das Thema jetzt mal ernsthaft angegangen.
______________________________

Ja zum siebenten mal!
Woran erkennen sie bei diesem Versuch die Ernsthaftigkeit?

schabernack
16:58 von Giselbert

«Sinnvoll wäre hier eine Obergrenze von z.B. 450 zu setzen und ein UNABHÄNGIGES Expertenteam mit der Lösung zu beauftragen.»

Jede festgelegte + unabänderliche Zahl von Sitzen im Bundestag bedeutet eine weniger exakte Abbildung der Prozentsätzen bei Wahlen, die Wählerstimmen ergaben. Ganz egal, ob 598, ob 700, oder ob 450.

Nur in dem einen einzigen Fall, dass das Verhältnis der Direktmandate zw. den im BT vertretenen Parteien exakt dem Verhältnis der Zweitstimmen zueinander ist. Innerhalb der Grenzen der mathematischen Rundung.
Nur in diesem einen Fall ergibt sich keine "Verzerrung".

"Ungenaue Abbildung" geht immer zu Lasten der Parteien, die wenige / gar keine Direktmandate erringen. Also zu Lasten der Parteien, deren Prozentsatz auch bei den Zweitstimmen geringer ist.

Sind solche Wahlsysteme. Nennt sich "Grabenwahlrecht".
"Graben" ist die Lücke zw. den Direkt- & Listenmandaten.
Wenn kein Ausgleich ist. In Japan wählt man so.
Personifizierte Wahlen … mit Lautsprecherwagen …

schabernack
17:13 von DrBeyer / @schabernack

«Ja, aber dann ist die Frage, wie man den neuen Zuschnitt maßschneidert.»

"Aus der Hüfte" bin ich überfragt, wer (welche Institution) den Zuschnitt der Wahlkreise in Deutschland zu welcher Wahl festlegt / bestimmt …

Werner40
/// Am 01. Juli 2020 um 17:13

///
Am 01. Juli 2020 um 17:13 von DrBeyer
@Schabernack 16:38

Man kann durch einen geschickten Zuschnitt der Wahlkreise seine eigenen Direktmandate unglaublich verbessern. Das wurde auch gemacht und dürfte der Grund sein, warum die CSU sich so dagegen sträubt: Die haben vermutlich einfach nur Angst, aufgrund der größeren Wahlkreise das eine oder andere Direktmandat zu verlieren.///
.
Die CSU hat bei der Bundestagswahl 2017 alle 46 Direktmandate gewonnen. Eine Vergrößerung der Wahlkreise hätte daran nichts geändert.

Tiberius20
Am 01. Juli 2020 um 15:34 von europa85

Also Kanzler und Präsident vereinen und direkt wählen lassen.
---
In Dtl. schafft man es nicht mal den machtlosen Bundespräsidenten vom Volk wählen zu lassen, im Gegensatz zu Österreich.
Nach dem Krieg misstrauten die Besatzungstruppen dem Wählerwille des Volkes. Also mussten die Gründerväter (wirklich nur Männer) eine indirekte Wahl ins Grundgesetz schreiben.

fathaland slim
16:51, DrBeyer

>>@Augustus Cäsar 16:14
""Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus"

Soll heißen: Die MdB's werden sich doch nicht ihre eigenen Versorgungsposten abschaffen."

Doch, werden sie.
Sie lassen sich zwar unverschämt viel Zeit dabei, aber früher oder später werden sie es tun: ihren nachfolgenden Parteikollegen die Versorgungsposten streichen.

Und nun?
Hören Sie Ihr Weltbild bröckeln?<<

Solche Weltbilder bröckeln nie. Sie sind auf eins der festesten Fundamente überhaupt gebaut:

Das Ressentiment.

falsa demonstratio
Am 01. Juli 2020 um 16:29 von Giselbert

Zitat: Ein vernünftige Vorschlag kam von der AfD und der wurde abgelehnt:
"Auch die AfD plädiert für deutlich weniger Abgeordnete. Ihr Vorschlag für eine Verringerung des Bundestages auf 450 Mandate wurde Ende vergangenen Jahres im Bundestag abgelehnt."

Wie wollte die AfD die Verringerung errreichen ?

Sie wollte Direktmandate quasi aberkennen – indem „diejenigen Bewerber, welche die relativ schlechtesten Ergebnisse erzielt haben, nicht zum Zuge kommen“.

Klingt sehr verfassungswidrig, denn die Stimme jedes Wählers muss dasselbe Gewicht haben. Bei uns ist das Wahlkreisergebnis immer ziemlich knapp (mal so, mal so). Ich könnte mir also die Erststimmabgabe immer sparen. Die Erstsatimme wäre ja eh nix wert.

fathaland slim
17:04, Michael Klaus Möller

>>Reform
nach meiner Meinung nach können wir lange darauf warten. die Altparteien betreiben hier Vetternwirtschaft zu lasten der Steuerzahler und was auch auffällt Sie setzen die Gerichtsurteile des Verfassungsgericht nicht um. für mich ein weiterer Beweis das Deutschland kein Rechtsstaat mehr ist.<<

Sie wissen aber schon, daß die momentane Aufblähung des Bundestages das Resultat eines Verfassungsgerichtsurteils ist?

>>die beste Lösung ist die erst Stimme abschaffen und nur die Partei wählen, da gibt es keine Überhangmandate und somit keinen aufgeblähten Bundestag.<<

Ich kenne keine Partei, ob alt oder nicht, die sich für eine solche Lösung stark machen würde,

falsa demonstratio
Am 01. Juli 2020 um 17:37 von Tiberius20

Zitat: Nach dem Krieg misstrauten die Besatzungstruppen dem Wählerwille des Volkes. Also mussten die Gründerväter (wirklich nur Männer) eine indirekte Wahl ins Grundgesetz schreiben.

Es waren 61 Männer und 4 Frauen.

Sie sollten sich einmal den Spielfilm "Sternstunde ihres Lebens" mit Iris Berben in der Hauptrolle ansehen.

Der freundliche Friese
Wahlrechtsreform

Am 01. Juli 2020 um 14:49 von wolf2
Selbstbedienungsladen Parlament.
Unser Parlament ist zu einem Selbstbedienungsladen
verkommen.
###
So sieht das aus ! Und wieder eine Chance vertan, eine schon seit langen benötigte Reform zu Verringerung des Bundestages anzugehen. Natürlich geht es den Parteien um Posten von verdienten Parteimitgliedern um denen ein Sitz im Parlament zu ermöglichen. Bei der nächsten Bundestagswahl nähern wir uns wohlmöglich an die 800 Abgeordnete sollte es nicht endlich zu
einen Begrenzung der Abgeordneten kommen. Viel wichtiger finde ich aber das es für unsere Abgeordneten wenn sie dann dieses gutbezahlte Amt innehaben, auch eine Anwesenheitspflicht einzuhalten haben. Das ist das mindeste was man als Wähler erwarten kann. Bundestagsabgeordneter ist nun mal eine Vollzeitbeschäftigung für die er dorthingewählt wurde, und nebenbei gesagt auch ein gut bezahltes Amt mit noch bessere Rentenansprüche...

European Son
@europa85 15:34 + Tiberius20 17:37

>>Also Kanzler und Präsident vereinen und direkt wählen lassen.<<

Das gab's bei uns schon mal und ist uns nicht so gut bekommen.

>>In Dtl. schafft man es nicht mal den machtlosen Bundespräsidenten vom Volk wählen zu lassen, im Gegensatz zu Österreich.
Nach dem Krieg misstrauten die Besatzungstruppen dem Wählerwille des Volkes. Also mussten die Gründerväter (wirklich nur Männer) eine indirekte Wahl ins Grundgesetz schreiben.<<

Der Bundespräsident ist nicht "machtlos".
Nicht nur die Besatzungstruppen sondern auch die "Verfassungsgebende Versammlung" war mehrheitlich gegen einen vom Volk gewählten Präsidenten, mit dem man in der 1. deutschen Demokratie schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Da dieser, vom Volk direkt legimiert, zu mächtig wäre, werden in der Bundesrepublik beide, Präsident und Kanzler, indirekt gewählt. Dieses System hat sich in den vergangenen 70 Jahren bestens bewährt.

Boris.1945
14:57 von rainer4528

14:33 von Werner40

Immerhin wird das Thema jetzt mal ernsthaft angegangen.///
Sind Sie sicher?
Ich nicht.
///
*
*
So sicher wie der Unterschied zwischen standesgemäß Versorgten, zu arbeitenden Bürgern und Rentnern erhalten bleibt.
*
1000%.

flegar
@Frank von Bröckel um 14:51

"Gevatter demographischer Wandel ... wird das gesamte politische System hier in Deutschland OHNEHIN so richtig kräftig aufmischen"

Erstens frage ich mich, was der demographische Wandel an Änderungen bewirken soll?
Zweitens ist der demographische Wandel nur von kurzer Dauer, weil mittelfristig der Lebensbaum nicht wie ein Tannenbaum oder wie ein gespiegelter Tannenbaum aussieht, sondern über alle Lebensjahre anständig gerade ist.

flegar

"dass der Bundestag selber über Diäten abstimmen muss ... nicht Schuld des Bundestages"

Der Bundestag musste früher über die Diäten abstimmen. Nach der letzten überproportionalen Erhöhung hat der Bundestag einen Automatismus eingeführt, damit nicht jedesmal eine öffentliche Show über die Diätenerhöhung stattfindet. Die Diäten erhöhen sich nun seit 2014 stillschweigend nach den Bezügen eines Bundesrichters.

DAFÜR trägt der Bundestag schon Schuld!

flegar
@deutlich um 16:25

"Der Forderung mancher Foristen, die Direktmandate abzuschaffen kann ich gar nichts abgewinnen. Die machen noch persönlich mit ihrem Gesicht und ihren Positionen Wahlkampf und zeigen sich auch in den Wahlkreisen"

Die Spitzenkandidaten einer Liste machen aber auch Wahlkampf in ihren Wahlkreisen oder etwa nicht? Demnach braucht es keine Direktwahl.
Cleverweise wird ein Kandidat, der ganz sicher seinen Wahlkreis gewinnen wird, in der Parteiliste ganz hinten aufgestellt. Dadurch gibt es einen sicheren Überhangmandat.

falsa demonstratio
Am 01. Juli 2020 um 19:45 von flegar

Zitat: Cleverweise wird ein Kandidat, der ganz sicher seinen Wahlkreis gewinnen wird, in der Parteiliste ganz hinten aufgestellt. Dadurch gibt es einen sicheren Überhangmandat.

Nach meiner Erfahrung kommen die Wahlkreiskandidaten auf der Liste nach vorne. Da gehen höchsten besonders Prominente vor.

Für das Verhältnis im Parlament und die Anzahl der Überhangmandate ist es völlig unerheblich, wo der Gewinner des jeweiligen Wahlkreises auf der Landesliste positioniert ist.