Der britische Premierminister Johnson im Unterhaus (Archivbild).

Ihre Meinung zu EU-Arbeitskräfte: Unterhaus beschließt Ende der Freizügigkeit

Das britische Unterhaus hat das Gesetz beschlossen, mit dem die Freizügigkeit in der Zuwanderung für EU-Arbeitskräfte ab Januar 2021 endet. Nun plant die Regierung von Premier Johnson ein Punktesystem für die Zuwanderung.

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140 Kommentare

Kommentare

friedrich peter peeters
War zu erwarten.-

Dieser Entschluss war zu erwarten. Die UK vertritt eine harte Linie gegenüber der EU. Die Hoffnung der EU die UK zum einlenken zu bewegen ist naiv. Es ist an der Zeit von Tatsachen auszugehen. Also keine Freizügigkeit für britische Staatsangehörigen auch nicht bei Mehrfachstaatsangehörigkeit. Sollten weitere Maßnahmen aus UK folgen dann ist zu antworten mit ähnliche Maßnahmen. Das Steuerparadies UK ist genau unter der Lupe zu nehmen.

Bender Rodriguez

Und wer arbeitet dann in den Londoner Niederlassungen der EU Banken aus Frankfurt?
Wer macht bei denen die Ernte? ....
Ohne vernünftige Regelung stehen die Briten alleine da. Uns kann das völlig egal sein. Ein Nichtschwimmer springt ins offene Meer. So ist das.

Der Statistiker
Ein Traum

Ein richtiger Gedanke. Muss man im Detail bestimmt ansehen, aber macht Sinn.

Meinung zu unserer Truman Welt
rer Truman Welt

Nun ja, dann schlage ich doch vor, daß wir den Entwurf der Briten ganz einfach übernehmen und genauso im umgekehrter Richtung anwenden. Ich denke, damit finden wir innerhalb der EU dann auch einen Beitrag zur Wiedergenesung der durch die Pandemie entstandenen Schäden. Wo liegt das Problem? England verliert zunehmend seine attraktive Stellung, welche es innerhalb der EU hatte. Deshalb werden mehr helle Köpfe daran interessiert sein, ausserhalb Englands zu arbeiten weil attraktiver. England schaufelt. . . . . sich fleißig das eigene wirtschaftliche Grab. Lasst sie doch! Die EU sollte jetzt zügig die (harten) Kriterien festlegen, die für einen Wiedereintritt eines ausgetretenen Mitglieds erfüllt sein müssen, um überhaupt wieder in die EU aufgenommen werden zu können. Dazu sollte m. M. nach ein Kriterium ein Mindestzeitraum gehören, bevor ein Wiedereintritt möglich ist. Ich denke da an 25 Jahre.

Hador Goldscheitel
RE: friedrich peter peeters um 08:44 Uhr

***Es ist an der Zeit von Tatsachen auszugehen. Also keine Freizügigkeit für britische Staatsangehörigen auch nicht bei Mehrfachstaatsangehörigkeit. ***

Können Sie bitte mal erklären, welchen Sinn eine solche Maßnahme für die EU bringt ?

Die Mitgliedsstaaten der EU, insbesondere Deutschland ist auch auf ausländische Fachkräfte angewiesen. Warum sollen wir den russischen oder indischen, dem britischen Spezialisten vorziehen ?

Zudem leisten alle hier ihren finanziellen Beitrag für unsere Gesellschaft in Form von Steuern und Abgaben.

Gruß Hador

WiPoEthik
@08:44 von friedrich peter...

>>Die Hoffnung der EU die UK zum einlenken zu bewegen ist naiv. Es ist an der Zeit von Tatsachen auszugehen.<<

Ich denke nicht, dass man sich in der EU naiven Hoffnungen hingibt. Es geht einfach darum ein Signal zu senden.
"Die Tür zur EU ist und bleibt offen." Man wird sich jedoch nicht die Butter vom Brot nehmen lassen, denn die EU ist schlichtweg in der stärkeren Verhandlungsposition. Wenn man auf Konfrontation gehen würde, würde das direkt von den EU-Gegnern ausgeschlachtet werden und zu weiterer Polarisierung führen.
Wenn sich UK ins eigene Knie schießen will, können sie das machen - aber das machen sie dann alleine.

>>Also keine Freizügigkeit für britische Staatsangehörigen auch nicht bei Mehrfachstaatsangehörigkeit.<<

Wer eine EU-staatsangehörigkeit besitzt der hat auch entsprechend Zugang zur EU zu erhalten. Alles Andere wäre gar nicht statthaft.

Mischpoke West
@ Bender Rodriguez

>>> Und wer arbeitet dann in den Londoner Niederlassungen der EU Banken aus Frankfurt?
Wer macht bei denen die Ernte? .... <<<
.
Im Vorfeld war nun oft genug zu hören, dass keine EU-Bürger, die einer Arbeit nachgehen und darum auch ein Visum erhalten, ausgewiesen werden.
.
>>> Ohne vernünftige Regelung stehen die Briten alleine da. <<<
.
Es kommt doch eine vernünftige Regelung. Wie jedes andere vernünftige Einwanderungsland wird ein Punktesystem eingeführt.
Was genau finden Sie jetzt daran schlecht? Oder mit ihren Worten, nichtschwimmerhaft?

Gassi
Großer Schritt Richtung "NoDeal"

Gut, da sind erst mal die assoziierten Mitglieder betroffen. Nur: wer will unter diesen Umständen auch aus der Kern-EU überhaupt noch dahin? Stimmung schlecht und quasi auf der Abschussrampe? Lasst die Briten ihre Pflege mal durch den glamourösen NHS bewerkstelligen, mal sehen, ob's eine Erfolgsstory wie bei der Corona-Beatmung gibt (in UK sind knapp 15% der Inf. Verstorben, in D keine 5%, Italien 13%). Sieht richtig nach"get back control" aus ?

Forfuture
Ein Trauerspiel

Höchst bedauerlich, dass die Briten ausgetreten sind. Hört man die Gründe der Gegner in Straßeninterviews, dann werden idR aus Desinformationen geborene, egoistische und mindestens nationalistische, wenn nicht rassistische Beweggründe am häufigsten genannt. Johnson hat die Wahrheit beim Brexit extrem verbogen und nun auch zu Corona, die Toten klagen zwar an, aber offenbar wollen die Briten ihren Premier einfach gut finden. Er ist sicher kein Dummer und weiß sich mit seinem losen Mundwerk zu verkaufen. Mehr und mehr werden die Inselbewohner schmerzlich erfahren, wie wenig clever der Austritt war. Europa muss nun sehr deutlich Stellung beziehen, nicht den wirtschaftlichen Interessen weniger Großaktionäre folgen und GB beinahe gleichstellen. Die Mitgliedsländer müssen sich gemeinsam stark und in der EU gut aufgehoben fühlen. Dies ist langfristig auch die beste Wirtschaftspolitik. GB hat uns die gute Nachbarschaft gekündigt, nun müssen nicht wir der Insel tolle Angebote machen.

Mister_X

Da werden die Briten aber froh sein, dass sie endlich die heiß begehrten Plätze im Pflege- und im Agrarbereich selbst besetzen können...

Carlos12
Es gibt bestimmt einen Täuschlösung für die Bevölkerung

Die Fremdenfeindlichkeit war ein wichtiger Faktor bei der Brexit-Abstimmung.
Andererseits ist die britische Regierung bei der Freizügigkeit für osteuropäische Arbeitskräfte damals vorangeprescht.

Ich schätze mal, es wird so aussehen, dass die Torries der Bevölkerung den Anschein vermitteln, dass sie den Zuzug von Ausländern scharf kontrollieren, während sie faktisch Fachkräfte und Erntehelfer relativ einfach ins Land kommen lassen.

Elisabeta
Ende der Freizügigkeit

Vorhersehbar schon zu Beginn der Brexitverhandlungen. Mal sehen, was als Nächstes kommt.
Ich kann der EU nur raten, genauso hart zu verhandeln, wie es seinerzeit Margaret Thatcher tat. Man erinnere sich an Fonainebleau "I want my money back. I want it now". Oder an Beschlüsse der EU mit damals 10 (?) Mitgliedsstaaten, bei Einstimmigkeit GB fast immer ein Veto eingelegt hat und die Rosinenpickerei zum geflügelten Wort wurde. Frau Thatcher war schon immer EU-kritisch bzw. EU-feindlich. Kann man in Biographien über sie nachlesen und im Netz (verweise nur ungern, da jede Menge) wird man fündig.
Mir scheint, dass der Geist M. Thatchers noch immer über den Briten (nicht generell, ungefähr die Hälfte) schwebt. Ich vermute, dass es auf einen harten Brexit hinausläuft. So nach dem schon überstrapazierten Begriff: "Lieber ein Ende mit Schrecken als ein...".
Ich persönlich finde es schade, dass sie Briten gehen, ich fuhr gerne dorthin, da ich mich für ihre Historie und Shakespeare interessiere.

Peter Meffert
09:23 von Der Statistiker

Zitat:"Muss man im Detail bestimmt ansehen, aber macht Sinn."
Könnten Sie mir den "Sinn" erläutern? Ich sehe nämlich keinen...

Traumfahrer
Eigenbrödelei !

Wie jetzt auch in der Krise sichtbar, machen inzwischen etliche Länder ihren ganz eigenen Weg.................ins Verderben !
Dieser Egoismus und jeglich fehlende Solidarität, ob bei dem Virus oder in der Flüchtlingsfrage und anderen wichtigen Themen ist eine Schande für jedes Land, das diesen egoistischen Weg geht.
In GB wurde das Gesundheit- System kaputt gespart, auf Kosten der Patienten und der Pflegenden. Und nun muss sich eine einwandernde Person dies auch noch verdienen. Wie großkotzig sind denn die ?????
Nun können die britischen Angestellten zeigen, ob sie auch für deutlich weniger Geld und schlechteren Bedingungen noch gerne arbeiten. Zu verdanken haben sie diesen Schlamassel Johnson und seinen Kumpanen.
Aber auch die anderen Egoisten werden hoffentlich bald ihre Rechnung erhalten.

Peter Meffert
08:44 von friedrich peter...

Zitat:"Also keine Freizügigkeit für britische Staatsangehörigen auch nicht bei Mehrfachstaatsangehörigkeit. "

Bei Mehrfachstaatsangehörigen mit einer EU-Staatsangehörigkeit wäre das einfach rechtswidrig. Außerdem: Zahn um Zahn, Auge um Auge? Das ist Sandkastenniveau.

Peter Meffert
09:41 von Giselbert

Zitat:"so können die Briten selbstbestimmt und bedarfsorientiert auf die Bedürfnisse am Arbeitsmarkt reagieren und Wettbewerb mit den einheimischen Arbeitern vermeiden."

Richtig! Millionen britischer Arbeitnehmer warten sehnsüchtig auf den Tag, an dem sie als Erntehelfer, Bauhilfsarbeiter oder Pflegekräfte im maroden NHS endlich selbstbestimmt und ohne lästige Konkurrenz vom Kontinent endlich bedarfsorientiert ausgebeutet werden können. Bloß: Wer besetzt dann die dadurch freiwerdenden Arbeirsplätze?

WiPoEthik
@09:33 von Hador Goldscheitel

>>Die Mitgliedsstaaten der EU, insbesondere Deutschland ist auch auf ausländische Fachkräfte angewiesen. Warum sollen wir den russischen oder indischen, dem britischen Spezialisten vorziehen ?<<

Warum sollten wir künftig die britischen Spezialisten den Indischen vorziehen? Beide werden bald reguläre Drittländer sein. Ich habe kein Problem damit, wenn beide dann die gleichen Rechte haben.

Wir sind zwar auf die ausländischen Fachkräfte angewiesen, woher diese kommen spielt aber keine Rolle.
Es muss für die Briten einen Nachteil für den Austritt geben und es kann nicht sein, dass deren Bürger in der EU signifikant bessergestellt werden, als EU-Bürger in UK.
Und ja: das schadet uns natürlich. Aber wir können die Briten hier nicht machen lassen was sie wollen, sondern müssen entsprechend (angemessen, nicht übertrieben!) reagieren.
Sonst kommt der nächste Populist und zieht den selben Mist ab.

wenigfahrer
Am 19. Mai 2020 um 08:44 von friedrich peter...

" Also keine Freizügigkeit für britische Staatsangehörigen auch nicht bei Mehrfachstaatsangehörigkeit. "

Steile These, Sie wollen einem Bürger mit Deutschem Pass den Zutritt zu Deutschland verwehren ?.
Also zur EU ?, in der sich Deutschland nun mal befindet. Alle anderen ankommenden auch ohne Papiere dürfen rein, nur Staatsbürger mit Pass nicht.

Wie kommen Sie denn auf so eine These ?.

cp25
EU Interessen

dienen der EU. Z.B. die Wertschöpfung der Beschäftigten oder ihr Steuerbeitrag. Ob die von UK Bürgern oder denen anderer Nationen beigetragen werden ändert nichts an der vergrößernde Bilanz für die EU.

MaWo
@ Meinung zu unse... 09:32 Uhr

"England verliert zunehmend seine attraktive Stellung, welche es innerhalb der EU hatte."
Vergessen sie aber nicht, dass ohne GB die Südländer mit ihren Forderungen die Mehrheit haben.
Bislang war GB ein (von mir aus) nerviges, aber für D hilfreicheres Gegenstück als dies derzeit Frankreich ist.

Hador Goldscheitel
RE: WiPoEthik um 09:59 @09:33 von Hador Goldscheitel

***Wir sind zwar auf die ausländischen Fachkräfte angewiesen, woher diese kommen spielt aber keine Rolle.***

Eben, in letzter Konsequenz sollte die Qualifikation entscheiden. Und von einer "Besserstellung" habe ich nicht gesprochen, sondern eben von einer Gleichstellung, sofern es zu keiner Einigung zwischen EU und UK kommt.

Gruß Hador

MaWo
@ Hador Goldscheitel 09:33 Uhr

"Zudem leisten alle hier ihren finanziellen Beitrag für unsere Gesellschaft in Form von Steuern und Abgaben."
Grundsätzlich trage ich ihre Aussage vor diesem Satz mit.
Mir ist aber nicht bekannt, dass die Steuer nun in Relation zur Besteuerung von Amazon & Co für den Normalbürger ebenso erhoben werden.

Peter Meffert
10:13 von MaWo

Zitat:"Vergessen sie aber nicht, dass ohne GB die Südländer mit ihren Forderungen die Mehrheit haben."

Da alle wichtigen Fragen einstimmig beschlossen werden müssen, ist es völlig unerheblich, ob "Südländer", "Westländer", "Nordländer" oder "Ostländer" die Mehrheit haben.

derdickewisser
Vernünftig und erwartungsgemäß;

denn immerhin war das Problem der unkontrollierten Zuwanderung das Hauptargument vieler Briten dafür, für den Brexit zu stimmen.
Es gehört nun mal zu den zentralen souveränen Rechten eines Staates darüber zu entscheiden, wer in ihn zuziehen darf und wer nicht. Diese Rechte abzugeben ist die Auflösung der staatlichen Identität und degradiert nationale Regierungen zu Verwaltungsstellen.

Account gelöscht
um 09:35 von WiPoEthik

Sehe ich genauso! Es macht schon einen Unterschied, ob die EU den Briten die Tür offen lassen möchte oder die Briten diese mit Gewalt zuschlagen wollen. Egal was am Ende dabei rauskommt. Die EU verliert kaum ihr Gesicht dabei. Die Briten aber können uns keinen Vorwurf machen, sollte der Alleingang vollkommen in die Hose gehen. Dieser Alleingang, der schon jetzt in der Corona-Krise voll durchschlägt, wird dem dann so gebeutelten Inselreich beim endgültigen Austritt Ende des Jahres wirtschaftlich nochmal einen Tritt verpassen.

Ich denke, die Briten werden den Tag noch verfluchen, an dem sie Boris Johnson eine so satte Mehrheit im Parlament gegeben haben. Bisher kann er keine Erfolge vorweisen. Nur wird das durch lautes Gepolter a la Trump leider übersehen.

Ich mag die Briten. Und dennoch hoffe ich auf die Schotten! Möge ihnen die Weisheit der Unabhängigkeit bescherrt werden. Dann kommen England und Wales schneller wieder angekrochen, als uns lieb sein kann!

Peter Meffert
10:15 von Tinkotis

Zitat:"Was das Unterhaus jetzt beschlossen hat, ist in etwa so, als dürften in Deutschland nur noch dauerhaft hier lebende Leute als Erntehelfer, Pflegekräfte, Paketboten (um nur ein paar Beispiele zu nennen) tätig sein. Was nach sich gebetsmühlenartig wiederholender Aussage der betroffenen Arbeitgeber nicht möglich und wirtschaftlich nicht rentabel ist. Eigentlich ist das Ganze also eine rein populistische Maßnahme, die am Ende vor allem diejenigen am härtesten treffen wird, die jetzt am lautesten darüber jubeln."

Volle Zustimmung! Wenn sich jetzt wenigstens in GB die Arbeitsbedingungen in den betreffenden Bereichen schlagartig und nachhaltig verbessern würden, weil dort jetzt Einheimische gebraucht werden. Aber daran habe ich doch Zweifel. Britische Arbeitgeber ticken vermutlich auch nicht anders als deutsche...

derdickewisser
@Forfuture 9.42

Entschuldigung, aber denken Sie, die Freizügigkeit osteuropäischer EU-Staaten hat mit etwas anderem zu tun als mit den finanziellen Interessen von Konzernen und Aktionären? Wer davon Gebrauch macht, sind in sehr hohem Maße Leiharbeiter, die hier zu deutlich schlechteren Bedingungen arbeiten als dies deutsche sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer tun würden und könnten.

MPDUISBURG
@Friedrich peter

Ganz Ihrer Meinung. Es tut mir sehr Leid für viele Briten, die gern in der Gemeinschaft geblieben wären, und für EU Bürger, die eine Heimat in England gefunden hatten. Nicht nur in diesem Bereich kann es eben auch keine Kompromisse geben,- entweder man ist Mitglied einer Gemeinschaft, dessen Regeln man stets auch selbst mitbestimmt hat und profitiert dann von der Zusammenarbeit, oder man ist eben kein Mitglied mehr. Damit das Fortbestehen der EU überhaupt einen Sinn macht, kann es nur einen harten Brexit geben. Wer sich nicht mehr an die Regeln innerhalb einer Gruppe hält, kann auch nicht von ihr profitieren und muss sein eigenes Süppchen kochen. Lasst die Tommies ziehen. Je eher sie ihr eigenes Land wie die USA vor die Wand fahren, umso schneller werden sie wieder bei der EU anklopfen. Oder glaubt denn wirklich jemand noch an den Erfolg von Nationalismuspolitik in einer Welt, die immer mehr zusammenwächst und vor riesigen globalen Problemen steht?

akü
aus britischer Sicht absolut verständlich und folgerichtig...

...wollte man mit dem Brexit doch die "Kontrolle zurückgewinnen". Fragt sich nur: Kontrolle über was? Nach außen verkauft man das als Schutzschild gegen ausländische Arbeitskräfte, die den Briten die Jobs wegnehmen. Aber wer soll denn bitte in den Billiglohnsektoren wie Gastro, Hotelerie, Bau, Pflege, etc. stattdessen arbeiten? Die Briten selbst, die auch mit "normalen" Jobs kaum über die Runden kommen? Die Idee ist schlicht lachhaft. Am liebsten möchte man wahrscheinlich nur noch Banker und Broker ins Land lassen. Aber wer sich heute mal in GB umschaut, der sieht, dass ein paar Finanzfirmen mit ein paar Zehntausend Mitarbeitern, die in der City und in Canary Wharf fremder Leute Geld verschieben nun mal keinen Wohlstand für ein ganzes Land mit über 60 Millionen Einwohnern erwirtschaften können...und es auch gar nicht wollen. Den Global Playern in der Finanzwelt geht GB doch am A.... vorbei, solange sie nur wenig Steuern zahlen müssen und möglichst ungehindert agieren können.

Peter Meffert
10:24 von derdickewisser

Zitat:"Entschuldigung, aber denken Sie, die Freizügigkeit osteuropäischer EU-Staaten hat mit etwas anderem zu tun als mit den finanziellen Interessen von Konzernen und Aktionären? Wer davon Gebrauch macht, sind in sehr hohem Maße Leiharbeiter, die hier zu deutlich schlechteren Bedingungen arbeiten als dies deutsche sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer tun würden und könnten."

Wie Sie sagen: in sehr hohem Maße. Daneben gibt es aber auch "in sehr hohem Maße" jede Menge Menschen aus D, FR, SPA, I, Benelux usw., die aus ganz verschiedenen Gründen im Nachbarland oder im sonstigen EU-Ausland arbeiten wollen. Berufliche Freizügigkeit ist vor allem für jüngere Menschen inzwischen selbstverständlich, bei der internationalen Verflechtung vieler Unternehmen auch nicht verwunderlich. Dass gegen die Ausbeutung von Leiharbeitern wie in den Schlachthöfen endlich was getan werden muss, ist selbstverständlich, das ist aber nicht mit Abschottung zu lösen.

Peter Meffert
10:26 von Giselbert

Zitat:"Sie merken, Ihre Bedenken sind völlig unbegründet."

Hoffen wir das Beste!

andererseits

Politisch ist das ein Unsinn und schadet der britischen Gesellschaft wie Wirtschaft mindestens so sehr wie denen, die nun nicht mehr so leicht im Rahmen der Freizügigkeit für die Brit*innen arbeiten können.
Aber mindestens so beunruhigend ist der zweite Aspekt, der hier in etlichen Kommentaren schon deutlich zutage tritt: Johnsons Abschottungsbrexitpolitik führt zum Wiederaufleben alter Ressentiments und zur Reaktivierung des plumpen Musters "Wie-du-mir-so-ich-dir". Welch ein Rückfall in längst überwunden geglaubte Zeiten nationalistischer Schmalspurigkeit.

Mister_X
re giselbert

"Was spricht dagegen, dass die Briten befristet Erntehelfer ins Land lassen? Gar nichts.

Was spricht dagegen, dass Sie Pflegekräfte dauerhaft ins Land lassen (berücksichtigt durch das geplante Punktesystem)? Gar nichts.

Sie merken, Ihre Bedenken sind völlig unbegründet."

Johnson hat angekündigt, die Zuwanderung von jährlich 200.000 Arbeitern auf unter 100.000 drücken zu wollen. Dabei sollen vor allem Hochqualifizierte angeworben werden.
Irgendwo werden die 100.000 Arbeiter also fehlen. Und die Bereiche "Erntehelfer, Pfleger und Hilfsbauarbeiter" zählen ganz sicher nicht zu den von Johnson erwähnten "Hochqualifizierten".

Sie merken, die Bedenken sind wohl doch nicht so unbegründet...

Forfuture
Am 19. Mai 2020 um 10:24 von derdickewisser

Leider auch wahr, dass skrupellose Geschäftemacher diese Möglichkeiten nutzen. Es gibt aber nachweislich deutlich mehr Menschen, die in ortsüblichen, unbefristeten Arbeitsverträgen eine Perspektive in einem neuen Land gefunden haben. Unmengen von Spanieren arbeiten aktuell in Deutschland, Frankreich, England als Pfleger, Busfahrer etc. sicher ist grundsätzlich über den Mindestlohn etc zu diskutieren, aber diese Menschen sind glücklich über die Chance. Auch kenne ich viele Deutsche, die sich eine Existenz in anderen europäischen Ländern aufgebaut haben. Es gibt also ganz sicher ein Vielfaches an Menschen, die davon profitieren und gegen die Ausbeutungen muss man selbstverständlich vorgehen. Alles hat im Leben Vor- und Nachteile, die Dinge, die nicht gut laufen, gilt es eben zu bekämpfen.

Willi Vegas
Briten im EU-Süden

wie sie zu Tausenden bei uns in Spanien leben, bedanken sich herzlich bei Johnson für kommende Zeiten, in denen sie als Drittstaatenbürger auch nicht mehr vom staatlichen spanischen Gesundheitsdienst kostenfrei versorgt werden können. Es handelt sich doch bei ihnen meistens um britische Rentner an unseren Sonnenstränden. Freundlichen Gruss aus dem Landkreis Madrid

Hador Goldscheitel
RE: MaWo um 10:18 @ Hador Goldscheitel 09:33 Uhr

***Mir ist aber nicht bekannt, dass die Steuer nun in Relation zur Besteuerung von Amazon & Co für den Normalbürger ebenso erhoben werden.***

Hä ? ... Ihr Satz ist mir ein Rätsel ! In welchem Kontext steht die Besteuerung eines amerikanischen Unternehmens in Bezug zur Einkommenssteuern brit. Bürger innerhalb der EU ?

Gruß Hador

Super-Brain
Hart bleiben!

Ich mag GB, die Menschen (zumindest einige), das Land...
Der Brexit ist jedoch egoistisch und m.E. der falsche Weg in der heutigen Welt, die von nationalistischem Gedenkengut zerfressen wird.
Deshalb gibt es auch keinen Grund in irgendeiner Weise den Briten mit Sonderregelungen entgegenzukommen! Sie sind aus der EU draußen, also ganz formal ab 2021 ein Drittland.
Dann müssen sie zusehen wie sie zurechtkommen! Nur sich die Rosinen aus dem EU-Kuchen rauszupicken ist inakzeptabel.
Insgeheim wünsche ich mir dass UK einbricht (oder auseinanderbricht) und in ein paar Jahren merkt, dass dies alles ein Fehler war und reumütig in die EU zurückkehrt!

scout14
Da öffnen sich ein Fass mit vielen Löchern...

Ob Schwarzarbeit, mangelnde Arbeitsplätze oder Schleusung illegaler Einwanderer.
Mit solchen Einschränkungen fördert man automatisch die Illegalität & Verknappung im Arbeitsmarkt. Jede Korrektur zur Anpassung, an dadurch neu entstehenden Problemen, wird immer nur langsam hinterher laufen. Alleine dies wird im Arbeitsmarkt zur künstlichen Verknappungen führen. Der Endverbraucher wird dies drastisch zu spüren bekommen. Ohne eine angemessene Entlohnung in diesen Bereichen(bei denen jetzt schon ohne Hilfsarbeiter kaum die Umsetzung machbar ist)wird man dort nicht mehr Engländer als bisher, unter Lohn bekommen. Ohne Zuschüsse vom Staat wird es da kaum zu Veränderung & Besserungen kommen. Es ist jedoch eine Chance für steigende Gehälter, für die verknappten Arbeitskräfte. Jedoch wird sich dies unmittelbar auf steigende Lebenshaltungskosten weiter auswirken. Dies wiederum wird logischerweise die Kaufkraft & letztendlich das Wirtschaftswachstum zwangsläufig mindern.
Quo vadis GB...???

Träumerhabenverloren
Als EU können wir uns zurücklehen

und auf GB und Johnsons Fehlentscheidungen blicken. Johnsons Fehlentscheidung bei Covid 19, und der Fehlentscheidung beim Brexit. Die EU ist stark, überwiegend geeint, auch wenn EU Gegner gerne manche Unterschiede der EU Partner übergroß darzustellen versuchen. Auch London als Finanzplatz ist nicht in Stein gemeißelt, die EU wird hier kein Panama entstehen lassen. Überheblichkeit bei der Verhandlungsführung GB mag sich wohl in Geschichtsbüchern aus dem 18. Jhrd gut darstellen, aber das ist Schnee von vorgestern. Also sollte Johnson auf dem Boden der Realität mit der EU verhandeln, sonst werden ihm seine Wähler, wenn sie die Tragweite seines Handelns spüren, eine kleine Insel als Aufenthaltsort suchen.

Hador Goldscheitel
RE: von Giselbert um 10:26 @ 09:58 von Peter Meffert

***Was spricht dagegen, dass die Briten befristet Erntehelfer ins Land lassen? Gar nichts. Was spricht dagegen, dass Sie Pflegekräfte dauerhaft ins Land lassen (berücksichtigt durch das geplante Punktesystem)?***

Das ist keine theoretische Diskussion, sondern stellt die brit. Wirtschaft vor ganz praktische Probleme. Wenn weniger "EU-Personal" ins UK eine beruflichen Tätigkeit nachgehen soll, wer übernimmt denn dann deren Arbeit ?
Wenn zu wenig Personal auf den Feldern steht, bleibt die Ernte liegen. Wenn zu wenig Personal im Gesundheits- und Pflegebereich tätig sind, müsste an dieser Stelle noch weiter eingespart werden. Aber das System ist doch schon am Boden !

Ne, die Briten werden ganz schnell merken, dass ein ähnlich hohe Zahl an Personal nach UK kommen wird, und dass die Versprechungen von BJ leere Worte waren.

Gruß Hador

Tarek94

"In GB wurde das Gesundheit- System kaputt gespart, auf Kosten der Patienten und der Pflegenden. Und nun muss sich eine einwandernde Person dies auch noch verdienen. Wie großkotzig sind denn die ?????"

Ich verstehe nicht was Sie meinen. Die "einwandernde Person" kann ja da einwandern, wo das Gesundheitssystem nicht "kaputt gespart" wurde? Was soll da "großkotzig" sein?

Boxtrolls
Attraktive Stellung der Briten ...

In der EU hatten die Briten es satt ...Zahler und dann wieder Befehlsempfänger zu sein .
Man muss die Jahre bzw. Jahrzehnte sehen .
Eigene Interessen kamen nach Einschätzung des britischen Standpunktes zu kurz .
Die Bürokratenübermacht in Brüssel und deren nicht vorhandene Umsetzung für wirkliche politische Weitsichtigkeit hat die zunehmende Verdrossenheit bei den Briten zur Abgrenzung allmählich wahr werden lassen .
Diese Engländer werden sich nicht noch einmal in so eine Abhängigkeit begeben .

Account gelöscht
Mogelpackung

Punktesystem hin oder her! Es ist eine Medizin, die die Briten zum großen Teil vielleicht gerne schlucken, die jedoch nur einen Plazebo-Effekt haben wird. Punktesystem klingt immer so toll. Es kommen keine Niedriglohnjobber, die den Menschen vor Ort die Arbeit wegnehmen, sondern nur dringend benötigte Fachkräfte wie Ärzte, Pfleger oder Ingenieure. Die Wahrheit sieht dagegen anders aus. Denn welcher Brite will plötzlich die schlecht bezahlte Feldarbeit übernehmen oder in der Müllsortierung arbeiten? Wer wird denn den Niedriglohnsektor auffüllen?

Das Land hat bisher genauso wie wir davon profitiert, dass Menschen auf unterstem Lohnniveau aus dem Osten kommen und das machen, was wir alle nicht wollen. Was ändert das Punktesystem daran? Wer geht denn dann auf´s Feld oder den Fisch in den kargen Hallen auseinander nehmen?

Nettie
Selektion nach "Nutzungspotential" Inbegriff von Diskriminierung

"Nun plant die Regierung von Premier Johnson ein Punktesystem für die Zuwanderung"

Einziger Sinn und Zweck eines solchen "Punktesystems" ist es letzten Endes, Menschen entsprechend ihres vermeintlichen "Werts" (aus subjektiver Sicht, und da vor allem der der gesellschaftlich Mächtigen) hinsichtlich ihres "Ausbeutungspotentials" zur Förderung der Wirtschaft und somit - da wirtschaftlicher "Erfolg" und der sich daraus ergebende allgemeine Wohlstand (egal worauf er beruht bzw. unter welchen Umständen und Bedingungen er zustande kam) schon immer und überall wahlentscheidend waren - letztlich zum Zwecke der "Sicherung" der eigenen Macht zu selektieren. Und damit gleichzeitig für all jene, die aus den verschiedensten Gründen - darunter v.a. fehlender Zugang zu Bildung aufgrund fehlender "finanzieller Mittel" - noch nie eine wirkliche Chance auf freie Entfaltung ihres Potentials, geschweige denn auf ein selbstbestimmtes Leben hatten den "Status quo" zu zementieren. Sowas ist reiner Egoismus.

Hador Goldscheitel
RE: Peter Meffert um 09:58

***Millionen britischer Arbeitnehmer warten sehnsüchtig auf den Tag, an dem sie als Erntehelfer, Bauhilfsarbeiter oder Pflegekräfte im maroden NHS endlich selbstbestimmt und ohne lästige Konkurrenz vom Kontinent endlich bedarfsorientiert ausgebeutet werden können. Bloß: Wer besetzt dann die dadurch freiwerdenden Arbeirsplätze?***

Womöglich die zig-tausenden arbeitlosen Facharbeiter, die durch den Wegzug vieler, in UK ansässigen und international tätigen Unternehmen, in die "Pflege- und Erntelücke" stoßen dürfen.
So geht angelsächsische Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik !

Gruß Hador

DeHahn
Ablenkung ist ein probates Mittel

Das Versagen bei Corona lässt sich doch WUNDERBAR unter den "Hass-auf-die-EU-Teppich" kehren! Zwar sterben mehr Briten und verlieren mehr Leute den Arbeitsplatz, aber dafür gibt´s ja das Placebo, dass jetzt weniger AN von außerhalb kommen und so den Briten keinen Arbeitsplatz "klauen".
.
Bravo, Boris! Wenn ein Trick schief gegangen ist, muss der Clown auf der Bühne sofort einen noch besseren Trick vom Stapel lassen und so tun, als sei der Fehler ein Gag gewesen. Bravo, bravo!

Super-Brain
@10:45 von Willi Vegas

Sehr guter Einwand! Sind es doch vor allem die 'älteren' Briten, die besonders auf die Vorzüge des Brexits hoffen und auf die EU schimpfen. Sollen sie doch das "exzellente" NHS geniessen und statt in Spanien am Ärmelkanal baden gehen!

dr.bashir
Theaterdonner

Was die Briten da verkünden ist ganz normale Verhandlungstaktik. Ein Signal an die EU nach dem Motto "das blüht euch, wenn ihr nicht nachgebt". Und natürlich muss man für die eigenen Anhänger den starken Mann markieren, nachdem man in der Corona-Krise schon mal versagt hat.

Also natürlich gibt es ohne Einigung keine Reisefreiheit. Weder in die eine noch in die andere Richtung. Und natürlich kommt GB nicht ohne ausländische Arbeitnehmer aus. Weder bei den Banken noch in der Landwirtschaft. Das ist wie bei uns auch. Grenzen zu aber nicht für Spargelpflücker?

Was immer Johnson gerade ankündigt, wenn niemand in GB die Arbeit macht, dann dürfen die gleichen Leute wieder einreisen. Dann gibt es halt Punkte für das Pflücken von was auch immer. Wichtig ist nur, dass Johnsons Wähler ihn für einen "harten Hund" und kein Weichei halten, das vor der EU kuscht.

B. Pfluger
09:23 von Der Statistiker

Macht Sinn? Aber nur dann, wenn in UK auch genügend Reserve an Ersatz vorhanden ist.
Das war bislang aber nicht der Fall.
Gerade in der Forschung und im Gesundheitswesen ist UK auf EU
Fachkräfte angewiesen.
Also doch nicht so sinnvoll, wenn man mit
dieser Entscheidung ins Hintertreffen gerät.
Sieht doch wieder nach Rosinenpickerei aus: Man sucht sich dann nur die Besten raus, die man ins Land lässt. Mal sehen ob die Besten dann auch mitmachen.

rainer4528
09:52 von Traumfahrer

Und nun muss sich eine einwandernde Person dies auch noch verdienen. Wie großkotzig sind denn die ?????///
Sie finden ein Punktesystem großkotzig?
Wie großkotzig sind dann Kanadier?

MRomTRom
Ende der Freizügigkeit, Ende der Freiheiten

Für die Bürger Großbrittaniens und Europas ist die Freizügigkeit ein Stück Freiheit. Ihr Abschaffung somit auch die Abschaffung dieser Feiheit.

Statt Freiheit vom Nordkap bis zur Südspitze Italiens nun wieder Stammesdenken und Einmauern hinter den Dorf-Palisaden. Das sind nicht DIE Briten. Viele von ihnen denken und fühlen anders.

MRomTRom
Rückmarsch in die dunkle Vergangenheit der Stammesfehden

Nichtmal Asterix und Obelix würden unter diesen Bedingungen ihre Abenteuer auf der Insel erleben wollen.

Was kommt als nächstes: Schlagbäume zwischen Schottland, England, Wales und Ulster ? Werden Schotten, die in England arbeiten, oder Engländer die auf den schottischen Ölbohrinseln vor Aberdeen malochen, nun einen Pass und ein Visum vorlegen müssen ?

Nach der Logik durch die Stammesbrille des Populismus betrachtet läge diese Kleingeistigkeit eigentlich nahe.

karwandler
re b.pfluger

"Sieht doch wieder nach Rosinenpickerei aus: Man sucht sich dann nur die Besten raus, die man ins Land lässt. Mal sehen ob die Besten dann auch mitmachen."

Die Besten werden den Briten was husten: Eintritt über einen bürokratischen Prozess und dann als "geduldete Fremdarbeiter" im UK leben - Danke schön.

Karl Klammer
Boris Johnson macht am 1.1.2021 das Licht aus

Für die Unternehmer ist dieses der Stichtag
an den Sie die Insel verlassen haben müssen.

Auf einen unqualifizierten Quotenbriten
Arbeitnehmer welcher eine Niederlassung
leiten soll wird sich kein Unternehmen einlassen. Egal ob Banken Handel oder Industrievertretungen.
Für die Mini Produktion ohne Kräfte aus München ist da auch schon das Ende absehbar.
Ebenfalls im Gesundheitswesen und anderen Bereichen wo Arbeitsverträge/Entgelt/Wochenstunden/KV/RV obsolet werden.

Hoffendlich haben die eingeflogenen
Erntehelfer genügend Briten für das nächste Jahr ausgebildet.

karwandler
re derdickewisser

"Es gehört nun mal zu den zentralen souveränen Rechten eines Staates darüber zu entscheiden, wer in ihn zuziehen darf und wer nicht. Diese Rechte abzugeben ist die Auflösung der staatlichen Identität und degradiert nationale Regierungen zu Verwaltungsstellen."

Dann schreiben Sie mal hurtig eine Rundmail an die Regierungen der EU27, dass sie ihre staatliche Identität aufgelöst haben.

Die wissen das noch gar nicht.

karwandler
re dr.bashir

"Was die Briten da verkünden ist ganz normale Verhandlungstaktik. Ein Signal an die EU nach dem Motto "das blüht euch, wenn ihr nicht nachgebt"."

Das ist leider Unsinn. Die Freizügigkeit ist nicht Thema des Freihandelsabkommens und wird im UK unabhängig davon behandelt.

Reinhard Libuda
Zurück in die Vergangenheit

sollte der Titel für die "Politik der Tory-No-Deal-Brexiteers lauten, damit das Rosinenpicking im Personalbereich lustig weitergehen kann. Reingelassen werden dann nur Professoren Hochqualifizierte Mediziner, Ärzte, Physiker und Bankfachleute.
AB 1.1.2021 müssen dann die einfachen britischen Arbeiter wieder die "niederen Arbeiten" für die abgehobene Oberschicht und die Monarchie alleine nach deren Retro-Vorstellungen von Umgang, Bildung und Entlohnung nebst gesundheitlicher Versorgung ausführen.
Hallelujah, let`s get it done!

karwandler
re boxtrolls

"In der EU hatten die Briten es satt ...Zahler und dann wieder Befehlsempfänger zu sein .
Man muss die Jahre bzw. Jahrzehnte sehen .
Eigene Interessen kamen nach Einschätzung des britischen Standpunktes zu kurz ."

Beim Britenrabatt - zu kurz gekommen?
Befehlsempänger - wann denn?

Sie käuen den Stuß wieder, mit dem der Hälfte der Briten der Brexit schmackhaft gemacht wurde, von der rechten Boulevard-Presse und egomanischen Politikern.

MRomTRom
Großbritannien ist eine EU im Kleinen

Das Land war in der Geschichte keine homogen gewachsene Nation. Schotten, Iren und Waliser mit ihrem keltischen Ursprung unterschieden sich deutlich von den eingerückten germanischen Angelsachsen und den Normannen.

Königreiche und Fürstentümer wurden gegründet und lebten Jahrunderte nebeneinander. Das VEREINIGTE Königreich ist durch die Einsicht entstanden, dass eine Union mehr Vorteile und Freiheiten bringt als der Stammesflickenteppich.

Aus einer solchen Einsicht ist in Europa auch die EU entstanden. Wer dem Rückzug das Wort redet der kann nach der Logik auch für die Auflösung des United Kingdom eintreten.

Mister_X
re boxtrolls

" Diese Engländer werden sich nicht noch einmal in so eine Abhängigkeit begeben ."

Dafür werden sie sich halt in eine andere Abhängigkeit begeben.
Was das tolle FTA mit den USA angeht, was ausgehandelt werden soll, haben die Amerikaner bereits ziemlich deutlich ihre BEdingungen klargestellt.
https://www.nzz.ch/wirtschaft/handelsabkommen-mit-den-usa-keine-geschen…

Von der "Freiheit" bleibt da nicht allzuviel übrig...

rainer4528
13:03 von karwandler

Die Besten werden den Briten was husten: Eintritt über einen bürokratischen Prozess und dann als "geduldete Fremdarbeiter" im UK leben - Danke schön.///
Kevin De Bruyne,Virgil van Dijk und Kloppo zurück auf dem Festland. Eine ganz kleine Auswahl. Vielleicht sogar in der Bundesliga. Als Fußballfan geht mir das Herz auf. Denn die Besten werden den Briten was husten. Den Besten werden immer goldene Brücken gebaut. Sieht man an der Blauen Karte in Deutschland.

Laskaris
@ MRomTRom

"Das VEREINIGTE Königreich ist durch die Einsicht entstanden, dass eine Union mehr Vorteile und Freiheiten bringt als der Stammesflickenteppich."

Mit diesem Argument könnte man auch die Einführung einer Weltregierung fordern, die über alle sieben Milliarden Menschen auf diesem Planeten herrscht. Kein "Flickenteppich" von Nationalstaaten mehr, sondern eine Union, weil die ja angeblich immer nur Vorteile hat!

Halten Sie das für eine gute Idee? Wahrscheinlich nicht.

Wenn Menschen sich zu immer größeren Gemeinwesen zusammenschließen, hat das zunächst sicherlich Vorteile. Aber ab einem gewissen Punkt werden die Gemeinwesen dann so groß, dass sie nicht mehr effizient verwaltet werden können. Diese Erfahrung mussten im Lauf der Geschichte viele Reiche machen.

Ob die EU mit ihren 27 Mitgiedsstaaten effizent funktioniert und ob alles, was auf EU-Ebene entschieden wird, wirklich demokratisch legitimiert ist, darüber kann man geteilter Meinung sein. Und das sage ich als überzeugter Europäer.

dr.bashir
@13:15 von karwandler

"Das ist leider Unsinn. Die Freizügigkeit ist nicht Thema des Freihandelsabkommens und wird im UK unabhängig davon behandelt."

Noch nie verhandelt? Natürlich hat das was miteinander zu tun, egal ob es am Ende in einem Dokument steht oder nicht. Gerade in der Politik.

Es ist tägliche Praxis, dass man einem Thema zustimmt, wenn der Andere dafür in einem anderen Punkt nachgibt, obwohl die beiden Themen nichts miteinander zu tun haben.

Aber Sie werden wie immer Recht haben und ich erlaube mir trotzdem weiter an meine These zu glauben. In Verhandlungen ist eine mögliche Praxis, den Preis für den Anderen hochzutreiben.

fathaland slim
13:53, Laskaris

>>Wenn Menschen sich zu immer größeren Gemeinwesen zusammenschließen, hat das zunächst sicherlich Vorteile. Aber ab einem gewissen Punkt werden die Gemeinwesen dann so groß, dass sie nicht mehr effizient verwaltet werden können. Diese Erfahrung mussten im Lauf der Geschichte viele Reiche machen.<<

Was meinen Sie denn, warum der Föderalismus erfunden wurde?

derdickewisser
@fataland 14.49

Und nochmals muss ich Ihnen antworten, trotz der vorhin beschriebenen Bedenken:
Sie antworten Laskaris mit: "Was meinen Sie denn, warum der Föderalismus erfunden wurde?"
Sie wissen vermutlich sehr genau, dass die Erklärung, der Föderalismus sei eine Folge des Subsidiaritätsprinzips, nicht den historischen Tatsachen entspricht - selbst wenn er dieses Prinzip stärkt.

Tiberius20
Am 19. Mai 2020 um 10:13 von MaWo

Bislang war GB ein (von mir aus) nerviges, aber für D hilfreicheres Gegenstück als dies derzeit Frankreich ist.
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Frankreich ist mittlerweile eines der Mittelmeerländer, die nur noch quengeln und Schulden umverteilen wollen.
Seit gestern sehen wir ja: Aus Eurobonds werden Coronabonds.

Karl Napf
15:54tremiro

ich erinnere nur an die adelsexperten/diverse in den öffentlichen anstalten, falls mir der Zensor nicht wieder einen strich durch den beitrag macht!

Laskaris
@ fathaland slim

"Was meinen Sie denn, warum der Föderalismus erfunden wurde?"

Auch der Föderalismus versagt als Organisationsprinzip ab einer bestimmten (Gesamt-) Größe der politischen Entität, die da angestrebt wird.

Ob ein europäischer föderaler Bundesstaat gelingen kann, wird die Geschichte zeigen. Erhebliche Zweifel sind jedenfalls angebracht.

Peter Meffert
15:29 von Karl Napf

Zitat:"ich erinnere nur an die adelsexperten/diverse in den öffentlichen anstalten, falls mir der Zensor nicht wieder einen strich durch den beitrag macht!"

Touchè! Chapeau!

fathaland slim
15:41, Laskaris @ fathaland slim

>>Auch der Föderalismus versagt als Organisationsprinzip ab einer bestimmten (Gesamt-) Größe der politischen Entität, die da angestrebt wird.<<

Ab welcher denn? Und warum?

Laskaris
@ fathaland slim

"Ab welcher denn? Und warum?"

1. < 7,8 Milliarden Menschen (geschätzte Weltbevölkerung Mai 2020)
2. Weil’s zu groß wird.

Spaß beiseite: Wenn Sie das ernsthaft fragen, erübrigt sich jegliche Diskussion. Denn dass man hier keine genaue, allgemeingültige Größe postulieren kann, sondern es immer vom Einzelfall abhängt, sollte offensichtlich sein. Ebenso die Gründe für das Warum.

Wielstadt
@11:12 von DB_EMD

Es kommen keine Niedriglohnjobber, die den Menschen vor Ort die Arbeit wegnehmen, sondern nur dringend benötigte Fachkräfte wie Ärzte, Pfleger oder Ingenieure. Die Wahrheit sieht dagegen anders aus. Denn welcher Brite will plötzlich die schlecht bezahlte Feldarbeit übernehmen oder in der Müllsortierung arbeiten?

Das ist die eine Frage. Und die andere ist halt, welchen Arzt, Pfleger oder Ingenieur es dann noch dringend nach Großbritannien zieht, wenn er/sie auch in der EU arbeiten kann.

Wielstadt
@11:31 von dr.bashir

Was die Briten da verkünden ist ganz normale Verhandlungstaktik. Ein Signal an die EU nach dem Motto "das blüht euch, wenn ihr nicht nachgebt".

Das ist zwar die britische Verhandlungstaktik von Anfang an, aber ich verstehe sie nicht: Wieso blufft man, wenn man sichtbar gar keine Karten in der Hand hält?

Cosmopolitan_Citizen
@laskaris 15:41 - ein europäischer föderaler Bundesstaat ...

... kann gelingen, wie auch die Vereinigten Staaten ein Erfolgsgeschichte geworden sind.

Aus 13 Kolonien gewachsen, die anfänglich mitnichten mit einer "manifest destiny" oder einem Nationalbewusstsein zueinander gefunden haben. Eine Föderation, gewachsen auf einem größeren Staatsgebiet als die EU mit vielen Irrungen und schmerzhaften Erfahrungen und einer Gesellschafts- und Staatlichkeitsentwicklung, die nie abgeschlossen sein wird. Das ist übrigens der Charme dieses großartigen Landes:

• mit einer Verfassung, die ein Leuchturm ist

• mit einer Wirtschaft, die sich höchst heterogen über 50 Bundesstaaten verteilt

• mit einer gemeinsamen Währung die 100 Jahre gebraucht hat, um auf den heutigen Stand zu kommen.

Zweifel, Pessimismus und eine "alte" Version von Nationalstaatlichkeit helfen hier nicht weiter.

Europa hat nur in dieser Union die Chance sich zwischen den großen Blöcken Nordamerika und China zu behaupten. Oder darf als Zwerg zu folgen.

Sisyphos3
09:09 von Bender Rodriguez

Uns kann das völlig egal sein
Ein Nichtschwimmer springt ins offene Meer.
.
schlechtes Beispiel ... ganz schlechtes Beispiel
bekanntermaßen ist uns das nicht egal !