Ihre Meinung zu Corona-Pandemie: Schule an digitalen Grenzen
Fehlende digitale Plattformen, Schüler ohne Zugang zu Rechnern, Unklarheiten beim Abitur: Die Corona-Pandemie stellt die Schulen vor massive Herausforderungen. Experten warnen vor größerer sozialer Ungleichheit. Von Natalia Frumkina.
Frau Frumkina, Deutschland ist vorbildlich, was die Bildung betrifft, es ist nicht die Zeit, unsere Bildungseinrichtungen mieszumachen.
Klar - Ausnahmen gibt es, Unterschiede von Bundesland zu Bundesland auch. Trotzdem ist es nicht an der Zeit, über evtl verpasste Chancen (Digitalisierung) zu klagen, wie Sie das gerade tun, sondern es ist an der Zeit, nach vorne zu schauen und zu fragen: Was können wir jetzt machen? Was können wir in Zukunft besser machen?
Zur Frage der Abiturprüfungen: Es wäre unverantwortlich, auf Prüfungen zum jetzigen Zeitpunkt zu bestehen. Kinder zu verlieren, das ist für jeden Menschen das schlimmste. Wer könnte das verantworten?
Eine Zeugnis zum Abschluss der Oberstufe, eine Art Notabitur, auf dem die Noten bis zum jetzigen Zeitpunkt bescheinigt würden, wäre eine Lösung. Die Zeugnisse müssten von allen Unis anerkannt werden. Nach Überwindung der Pandemie könnte man Zusatzpüfungen anbieten.
Wie gut ein Studierender ist, zeigt sich in den ersten Semestern.