Eine Maschine der Fluggesellschaft Thomas Cook

Ihre Meinung zu Bund hilft Thomas-Cook-Pauschalurlaubern

Pauschalreisende, die bei Thomas Cook gebucht haben, können aufatmen: Die Bundesregierung wird Schäden, die nicht von Versicherungen ausgeglichen werden, ersetzen. Das könnte Hunderte Millionen Euro kosten. Von Kristin Becker.

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122 Kommentare

Kommentare

Kommentator
Herrschen nach Gutdünken

Es ist alles nachvollziehbar. Steuergeld kostet die Politiker persönlich keinen Cent. Es macht sich immer gut auf Kosten anderer als Wohltäter dazustehen. Objektiv betrachtet aber deutet es eher auf Feudalstaat hin, wenn der Herrscher nach Gutdünken Geld verteilt. Jedes Jahr werden viele Bauunternehmen insolvent. Die kleinen Handwerker, die dafür gearbeitet haben, kämpfen dann um die bittere Existenz ihrer Familien und nicht mit der Frage, ob der Urlaub in die Karibik geplatzt ist. Zwar ist Bedürftigkeit aus Sicht der Bundesregierung kein wesentliches Kriterium mehr. Aber es wäre sinnvoller diesen Kleinstunternehmen die Existenz zu sichern, als Geld zu ersetzen, das der Bürger längst ausgegeben hatte und für das er jetzt nur das geplante Vergnügen nicht bekommt, so ärgerlich das auch sein mag.

Warum ....
Warum ....

...tut keiner etwas gegen diese Art der Geldverbrennung.
Es gibt so viele andere Baustellen in Deutschland, wo dieses Geld nötiger gebraucht werden würde.
Wieso muss ich mit von meinen Steuern für irgendein Unternehmen einstehen, dass scheinbar Jahre lang Misswirtschaft betrieben hat.

Wieso kann das einfach so entschieden werden ?

Wenn solche Etscheidungen getroffen werden,dann müssen sich die GROKO-Parteien nicht wundern, wenn sie nicht mehr gewählt werden.

tagesard09
Jeder der Betroffenen hatte

die Möglichkeit sich zusätzlich zu versichern. Was er nicht getan hat. Dann hat er seine Fehlentscheidung auch selbst zu tragen.

Traumfahrer
Re John !

Meine Einstellung hat nichts mit einer Komfortzone zu tun, sondern damit, dass ich es nicht für notwendig erachte, extrem viel gesehen zu haben. Es spart mir Nerven, Geld und Zeit.
Fliegen sie ruhig zu ihren Verwandten, wo auch immer diese leben, das habe ich auch nicht gemeint mit dem Reisewahn, sonder das immer mehr ausufernde Urlaub machen bei jeder nur erdenklichen Möglichkeit und dann am Besten weit weg.
Dies alles kostet immer viel Geld, dass dann irgend wann später fehlt, weil nichts gespart wurde. Ich kann es nicht verstehen, dass etliche Menschen nur für eine solche Reise sparen, oder sogar einen Kredit aufnehmen, um nachher stolz zu berichten, ich war weit weg.
Das ist mir zu hoch und zu kurz gedacht, aber jeder soll nach seiner Version glücklich werden, wenn er so will.

NeutraleWelt
@ 10:47 von DerVaihinger

"Superreiche werden kaum Pauschalreisen bei einem Billiganbieter buchen."
.
TC war kein Billig-Anbieter. Klar gab es das Segment auch, aber ebenso hat TC eigene Wellness-Hotels und Clubs betrieben. Da kommen Sie nicht mal eben für 500€ hin.
TC hat sich schlicht und ergreifend übernommen. Die Flugsparte hat bis zuletzt schwarze Zahlen geschrieben. Aber man musste ja Pleitevereine wie Öger-Tours kaufen (boomt ja richtig mit Türkei.....) und im Hotel-Gewerbe tätig werden.
Aber den Schuldigen hat man ja schnell gefunden: Der Brexit ist schuld! Und das fallende Pfund (was seit mehr als drei Jahren auf einem konstanten Niveau ist.....).
Die Haftungsgrenze war der Witz! Rechnen Sie mal nach, was 100.000 Reisende von 110 Mio. bekommen.

MKir13
@11:02 von NeutraleWelt

Dem Versicherer wäre es egal gewesen, TC (im Endeffekt der Reisende) hätte einfach höhere Prämien bezahlen müssen. Konnte/durfte es aber nicht.
Es liegt auf der Hand, bei wem das Fehlverhalten liegt. Das ist weder TC noch der Versicherer.

Ich wüsste nicht, dass die Bundesregierung es TC verboten hat, eine höhere Insolvenzversicherung abzuschließen. Deshalb sollten sie statt "Konnte/durfte" ein dickes wollte schreiben und nicht die Verantwortung völlig einseitig auf die Regierung schieben. Zu einem großen Teil liegt auch ein fehlverhalten von Thomas Cook vor, die hätten sich besser absichern können.

Demokratieschuetzerin2021
@ tagesard99 (11:13): dass hier von Ihnen ist falsch

@ tagesard99

Dass hier ist falsch:

Jeder der Betroffenen hatte

die Möglichkeit sich zusätzlich zu versichern. Was er nicht getan hat. Dann hat er seine Fehlentscheidung auch selbst zu tragen.

Dass hier ist ueber den Reisesicherungsschein abgedeckt der fuer jeden Reiseveranstalter PFLICHT ist! Und laut EU-Richtlinie ist sowas vollständig abzudecken fuer alle betroffenen Pauschalurlauber. In diesem Fall geht es um Pauschalurlauber. Nochdazu gibt es dazu eindeutige Rechtsprechung vom EUGH aus den letzten Jahren.

dr.bashir
@ 11:13 von tagesard09

„ die Möglichkeit sich zusätzlich zu versichern. Was er nicht getan hat. Dann hat er seine Fehlentscheidung auch selbst zu tragen“

Würden Sie eine zusätzliche Versicherung abschließen, wenn Ihnen bei der Buchung ein Sicherungsschein übergeben wird der den Eindruck erweckt, sie wären versichert.

Übrigens hilft eine zusätzliche Reiserücktrittversicherung in dem Fall nichts, weil ja nicht Sie zurücktreten.

Graf von Henneberg
Mit Speck

fängt man Mäuse.
Mal sehen was der Rechnungshof dazu anmerken wird.

Vernünftiger
@DerVaihinger um 10.36 Uhr

Lieber Vaihinger,
ich habe darauf aufmerksam gemacht, dass - von vielen unbemerkt - der Bund auch in anderen Bereichen unkalkulierbare Ausgaben hat.
Als Beispiel habe ich die Bundesbeamten angeführt (gilt aber für alle Beamten), für die der Bund schon immer keine Krankenversicherung hat, um sich die Arbeitgeberanteile zu sparen. Statt dessen gibt es die Beihilfe, die nach viel Bürokratismus - also selten immer - einen bestimmten Prozentsatz der Kosten abdeckt und die vollständig aus Steuermitteln getragen wird. Für die nicht erstatteten Kosten muss sich der Beamte (neu: kann er) mit einer Restkostenversicherung privat versichern.

Die Ihnen bekannten Beamten sind also NICHT "bei Bund, Ländern und gemeinden" krankenversichert, schon gar nicht mit einem mtl. Beitrag.

Unabhängig von diesem intellektuellen Dissens habe ich darauf aufmerksam machen wollen, dass der Bund z.B. auch in den Bereichen Kranken- und Kfz-Versicherung unkalkulierbare Kosten zu Lasten des Steuerzahlers trägt.

fathaland slim
11:08, Kommentator

>>Es ist alles nachvollziehbar. Steuergeld kostet die Politiker persönlich keinen Cent. Es macht sich immer gut auf Kosten anderer als Wohltäter dazustehen. Objektiv betrachtet aber deutet es eher auf Feudalstaat hin, wenn der Herrscher nach Gutdünken Geld verteilt.<<

Politiker werden gewählt, um mit den Steuereinnahmen zu wirtschaften und nicht um ihr Privatvermögen einzusetzen, so wie es Feudalherren tun, bei denen Steuereinnahmen und Privatvermögen identisch sind. Es sind keine "Herrschenden", sondern gewählte Volksvertreter, und sie verteilen kein Geld nach Gutdünken.

YVH
@Wiederstand Jezt um 09:34

"Vermögen und Gehälter pfänden bis zum Existenzminimum."

Danke für ihren Kommentar, ich hatte den gleichen Gedanken.

Wenn die Regierung ein schlechtes Gewissen hat, weil sie kein ordentliches Gesetz gemacht hat, sollen sie den Schaden aus der eigenen Tasche zahlen. Die Gehälter der Abgeordneten und Minister pfänden und damit die Menschen entschädigen.

fathaland slim
11:08, Kommentator

>> Jedes Jahr werden viele Bauunternehmen insolvent. Die kleinen Handwerker, die dafür gearbeitet haben, kämpfen dann um die bittere Existenz ihrer Familien und nicht mit der Frage, ob der Urlaub in die Karibik geplatzt ist. Zwar ist Bedürftigkeit aus Sicht der Bundesregierung kein wesentliches Kriterium mehr. Aber es wäre sinnvoller diesen Kleinstunternehmen die Existenz zu sichern, als Geld zu ersetzen, das der Bürger längst ausgegeben hatte und für das er jetzt nur das geplante Vergnügen nicht bekommt, so ärgerlich das auch sein mag.<<

Sie wollen das unternehmerische Risiko auf den Staat übertragen? Als Sozialist hüpft mir natürlich das Herz, denn das bedeutet Sozialisierung. Ich dachte allerdings bisher immer, daß dies eher für Großunternehmen gelten sollte.

Aber warum gönnen Sie denn den Arbeitnehmern ihren hart erarbeiteten Urlaub nicht? Darf man als Nichtoberschichtsmitglied nicht in die Karibik fliegen? Und darf man geprellt werden, weil es sich ja nur um Vergnügen handelt?

Abaton23
Kein Geld für Bedürftige, aber für Konsumenten von Entspannung?

Aha, für Personen, welche freiwillig ein finanzielles Risiko eingegangen sind, um aus ihrem Luxusbedürfnis mit der höchstmöglichen CO²-bilanz durch die Luft zu fräsen, - für diese spannen wir einen staatlichen Rettungsschirm auf.

Da wissen doch unsere wundliegenden Sozialfälle aus Mangel an Pflegepersonal, unsere Brennpunktschulen und unsere Rentner unterhalb der Bemessungsgrenze von 35 Jahren, weshalb sie so aufopfernd auf staatliche Zuwendung verzichten.

Richtlinie
Warum hat die Versicherung nicht den Vertrag gekündigt?

Wie ich aus anderen Kommentaren heraus gelesen habe war die Schieflage von T. Cook schon seit Jahren bekannt.
War die Risikozulage derart immens, dass der Versicherer (Rückversicherer) bereit war das Risiko einzugehen?
Es erscheint mir kaum vorstellbar.
Oder unterlagen die zuständigen Prüfer auch einer "Lobbyarbeit"?

NeutraleWelt
@ 11:25 von MKir13

"Ich wüsste nicht, dass die Bundesregierung es TC verboten hat, eine höhere Insolvenzversicherung abzuschließen. Deshalb sollten sie statt "Konnte/durfte" ein dickes wollte schreiben und nicht die Verantwortung völlig einseitig auf die Regierung schieben. Zu einem großen Teil liegt auch ein fehlverhalten von Thomas Cook vor, die hätten sich besser absichern können."
.
Könnte, könnte, Fahrradkette......
Kennen Sie die Bedeutung der Worte "Haftungsobergrenze" und "begrenzt" und "Gesetz"?
Sie dürfen auch nicht in Ihre gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, wie viel Sie wollen!
Ab einer Summe ist Schluß!

von Bahrenberg
zur Klarstellung

Die Bundesrepublik Deutschland hat die EU Richtlinie zur Sicherung der Pauschalreisenden gegen die Insolvenz des Anbieters nicht ausreichend umgesetzt, sondern den Reiseanbietern zuliebe die Versicherungssumme lediglich auf 110 Mio. EUR festgesetzt.
Am 20. März 2019 hat die Bundestagsfraktion der GRÜNEN eine deutliche Anhebung der Versicherungssumme gefordert - Búndestagsdrucksache 19/8565. Dieser Antrag wurde mit den Stimmen von CDU/CSU, SPP und AfD abgelehnt. Nunmehr befürchtet die Bundesrepublik Schadensersatzklagen der Betroffenen und zahlt daher freiwillig.

harry_up
Kein Verständnis.

So leid mir's tut:
Ich habe keinerlei Verständnis dafür, dass vollkommen unbeteiligte Menschen für diejenigen aufkommen sollen, die offensichtlich genügend Geld für einen Urlaub hatten.
Diese Vollkasko-Mentalität trifft zudem viele Menschen, die sich einen Urlaub finanziell nie leisten könnten.

Aber es geht wohl hauptsächlich darum, die Gerichte vor einer Klageflut zu schützen; da müssen schon mal Opfer gebracht werden :-(.

fathaland slim
12:00, YVH

>>@Wiederstand Jezt um 09:34
"Vermögen und Gehälter pfänden bis zum Existenzminimum."

Danke für ihren Kommentar, ich hatte den gleichen Gedanken.

Wenn die Regierung ein schlechtes Gewissen hat, weil sie kein ordentliches Gesetz gemacht hat, sollen sie den Schaden aus der eigenen Tasche zahlen. Die Gehälter der Abgeordneten und Minister pfänden und damit die Menschen entschädigen.<<

Brachialpopulismus in Reinkultur.

Erstens wäre das nur ein Tropfen auf einen heißen Stein. Oder sind Sie der Ansicht, die Abgeordneten wären Milliardäre?

Und zweitens würde sich dann niemand mehr zur Wahl aufstellen lassen. Oder würden Sie dem Gemeinwesen dienen wollen, wenn Sie dann der möglichen Enteignung ins Auge blicken würden?

Außerdem schmeißen Sie Legislative (Abgeordnete) und Exekutive (Regierung) durcheinander. Letztere macht keine Gesetze.

Sisyphos3
Sicherungsschein

wurde der nicht für solche Eventualitäten geschaffen ?

Superschlau

Wieder eine verstaatlichung von persönlichen kosten
Warum muss ich jetzt mit meinen steuermillionen hier einspringen? Kan niemand mehr selber sein Risiko übernehmen?
Wer schützt due Steuerzahler endlich vor solch unseriösen Geschäftemachern?

Werner40
/// Am 11. Dezember 2019 um

///
Am 11. Dezember 2019 um 12:00 von Abaton23
Kein Geld für Bedürftige, aber für Konsumenten von Entspannung?

Aha, für Personen, welche freiwillig ein finanzielles Risiko eingegangen sind, um aus ihrem Luxusbedürfnis mit der höchstmöglichen CO²-bilanz durch die Luft zu fräsen, - für diese spannen wir einen staatlichen Rettungsschirm auf.

Da wissen doch unsere wundliegenden Sozialfälle aus Mangel an Pflegepersonal, unsere Brennpunktschulen und unsere Rentner unterhalb der Bemessungsgrenze von 35 Jahren, weshalb sie so aufopfernd auf staatliche Zuwendung verzichten.///
.
Das ist Quatsch. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Wenn Sie sich den Haushalt für Arbeit und Soziales ansehen, werden Sie feststellen, dass es hier um ganz andere Größenordnungen geht.

andererseits
@ 11:08 Kommentator

Was für eine Art Argumentation ist das denn: "Steuergeld kostet die Politiker persönlich keinen Cent." Steuerpolitik ist ein wichtiges Feld der Politikgestaltung, und da passiert seit Jahren eher Schonung der Großen - das "soziale" in unserer Marktwirtschaft schrumpft zusehend, und damit meine ich nicht den Sozialetat: Der wird ja gerade deshalb zwangsläufig wachsen, weil es insgesamt keine soziale Politik gibt: kein Mindestlohn, von dem man leben könnte, immer mehr prekäre Arbeitsverhältnisse, Mietwucher, dem man nicht an der Wurzel beikommen will und... und... und...

Kassandra-11
Nicht nachvollziehbar

Sind jetzt die Steuergelder eine umfassende Rundum-Sorglos-Versicherung?
Habe ich es richtig verstanden, dass die Regierung eine geltende EU-Richtlinie nicht umgesetzt hat, weil dadurch die Versicherungskosten für die Reiseveranstalter gestiegen wären und letztlich damit Pauschalreisen teurer geworden wären? Um des Deutschen liebstes Spielzeug - neben dem Auto - die Pauschalreise, nicht zu verteuern müssen jetzt alle Steuerzahler gerade stehen? Darunter wird es so manchen geben, der sich nicht einmal eine billige Pauschalreise leisten kann.
Welcher Politiker ist dafür verantwortlich?

niemals wieder AfD

Manchmal ist es mir peinlich Deutscher zu sein, wenn ich so manchen Kommentar hier lese.
Der Staat springt ein, weil er eine EU Richtlinie nicht ordnungsgemäß umgesertzt hat. Das ist ein einklagbares Recht der Geschädigten. Punkt!

Hier stellt sich nicht die Schuldfreage, weil unsere Regierung mit der Deckelung absichtlich die Tourismusbranche angeheizt hat. Alle Reisenden haben weniger Versicherung zahlen müssen. Wir alle, die Verbraucher, haben davon profitiert! Billigere Angebote, mehr Arbeitsplätze!

Im eingetretenen Schaden muss der Staat aus seinen Steuereinnahmen regulieren. Das ist seine Pflicht und das Recht der Verbraucher.

Man stelle sich mal vor, dass auch Familien, die nur wenig Geld zur Verfügung hätten sonst auf dem Schaden sitzen bleiben und sich keine Ersatz-Auszeit mit den Kindern leisten können.

Aus welchen Steuern die Gelder kommen ist egal! Denn in Deutschland gilt das Gesetz der Solidarität! Einer für alle und alle für einen.

Medienbeobachter
Fehler der Bundesregierung auf Kosten der Steuerzahler

Alle deutschen Pauschalreise-Veranstalter sind gesetzlich verpflichtet, die erhaltenen Kundengelder zu versichern (§ 651k BGB). Beleg dafür ist der so genannte Sicherungsschein, der mit der Buchungsbestätigung an die Kunden ausgegeben werden muss. Er schützt den Reisenden bei einer Insolvenz des Reiseveranstalters. Im Fall Thomas Cook ... wäre das anders, weil die zurück gelegte Summe von der Zurich-Versicherung nicht ausreicht. Die Zurich-Versicherung hat sich dabei an den Vorgaben der Bundesregierung gehalten. Da die Bundesregierung sich bezüglich der Vorgaben nicht an das EU-Recht gehalten hat, muss sie für den entstandenen Schaden haften.

WiPoEthik
Risiko war nicht abschätzbar

Man könnte ja durchaus argumentieren, dass der Staat hier weder das unternehmerische noch das private Risiko übernehmen sollte, da es nunmal ein Vertrag zwischen zwei privaten Parteien ist und beide sich selbst um die Absicherung ihres Risikos zu kümmern hätten.

Das Risiko für die Privatpersonen ist allerdings in diesem Fall nicht abschätzbar gewesen.

Aus meiner Sicht ist es ein Skandal, dass ein Reiseunternehmen offenkundig so viele Verträge völlig ohne Gegenfinanzierung abschließt und dann nicht einmal ausreichend versichert ist wenn es zum Ausfall kommt.

Die aktuelle gesetzliche Regelung zur Haftungsobergrenze begünstigt zudem große Unternehmen. Während kleine Unternehmen voll haften (da sie 110 Mio. Schadenssumme ohnehin nicht erreichen) ist die Haftung bei Großunternehmen gedeckelt. Ich sehe dafür keinen Sachgrund.
Man muss bedenken: Am Ende haftet immer irgendwer. Idealerweise ist es der Verursacher des Schadens.

Schnuffi4711
Viele merkwürdige Kommentare

Es ist schon erschreckend, wie viele anscheinend nicht in der Lage sind einen Bericht in Ruhe zu ende zu lesen und auch zu verstehen. Unsere Regierung hat de Fehler gemacht, eine EU Verordnung nicht richtig umzusetzen. Daher ist es nach allgemeiner Rechtsauffassung möglich, dass ein Pauschalreisen geschädigter den Bund auf Schadensersatz verklagen könnte. Das käme den Bund im Endeffekt sehr viel teurer.
Die ganzen vergleiche mit Verlusten mit Aktien oder ähnlichen zeigen nur, dass die Schreiber nichts verstanden haben.
Natürlich wäre auch ich dafür, dass Politiker für gemachte Fehler privat haften würden. Ist aber nicht vorgesehen. Also haftet der Steuerzahler für alles: Pkw Maut, Flughafen Berlin und vieles mehr. Da ist die Entschädigung für Pauschalreisende noch relativ billig.....

Didib57

Da befürchtet unsere Regierung eine Klagewelle, der Grund liegt auf der Hand, es wurden nicht alle Richtlinien der EU Vorgabe umgesetzt. Jetzt ist letztendlich der Steuerzahler der Dumme.
Wann bekommen wir anstatt populistische Politiker, fähige Leute in unserer Regierung.

WiPoEthik
12:16 von Superschlau

"Warum muss ich jetzt mit meinen steuermillionen hier einspringen? Kan niemand mehr selber sein Risiko übernehmen?

Wer schützt due Steuerzahler endlich vor solch unseriösen Geschäftemachern?"

Eigentlich sollte die Politik hier schützen - die hat es aber verbockt. Deshalb zahlt der Staat - also wir alle.
Ich habe allerdings zuvor auch nie Bürgerproteste oder Petitionen gesehen, die sich über die unzureichende Abischerung von Pauschalurlaubern beschwert hätten.

Von daher haben wir es wohl als Gesellschaft irgendwie gemeinsam verbockt und sind jetzt gemeinsam die Dummen die es zahlen. Bleibt nur für die Zukunft daraus zu lernen.

tomasius
Wer zahlt?

Wahnsinn, diese Fahrlässigkeit der Bundesrepublik Deutschland bei der Umsetzung der EU-Richtlinien! Oder war es Vorsatz?

Schon seit dem Dillenkofer-Urteil des EuGH vom 08.10.1996 (!) ist doch bekannt, dass hier bei Schlechtumsetzung der Richtlinien ein Staatshaftungsanspruch besteht.

Es wäre ein leichtes gewesen, die zu versichernde Haftung des Reiseveranstalters nicht zu begrenzen.

Wer hat bei der Begrenzung auf 110 Mill. hier Lobbyarbeit geleistet und warum? Jetzt zahlt der Steuerzahler dafür.

schabernack
2019 um 12:14 von Sisyphos3

«Sicherungsschein … wurde der nicht für solche Eventualitäten geschaffen ?»

Ja - wurde er.

Aber mit einer Haftungs-Obergrenze pro Schadensereignis. Wobei im Fall Thomas Cook nicht der jeweilige Schaden des einzelnen Reisenden die Maßgabe ist. Aber der aufsummierte Schaden, der aus der Insolvenz des Reiseveranstalters aus der Summe aller Einzelschäden herrührt. Wenn ich es richtig im Kopf habe, ca. 500 Mio. Euro in diesem Fall.

Wusste ich "vor Thomas Cook" auch nicht …

Nettie
@WiPoEthik; 12:33

"Die aktuelle gesetzliche Regelung zur Haftungsobergrenze begünstigt zudem große Unternehmen. Während kleine Unternehmen voll haften (da sie 110 Mio. Schadenssumme ohnehin nicht erreichen) ist die Haftung bei Großunternehmen gedeckelt. Ich sehe dafür keinen Sachgrund"

Wahrscheinlich, weil es ihn nicht gibt.

"Am Ende haftet immer irgendwer. Idealerweise ist es der Verursacher des Schadens"

Schön wär's. Schon weil sich dann jeder VORHER ein paar Gedanken über die möglichen Konsequenzen seines Handelns machen und so allgemein mehr Verantwortungsbewusstsein einkehren würde.

wieczny2002
Haben doch so viele Leute Probleme die Ursache zu verstehen...

Wenn ich alle die Kommentare lese, dass die Steuerzahler jetzt zahlen müssen, weil eine Firma insolvent ist und früher sind andere insolvent gegangen und keiner was bekommen hat, frage ich mich, ob die Leute das Problem nicht verstanden, oder auch nur die ersten 2 Sätze gelesen haben.
Das Problem ist nicht, dass Thomas Cook pleite ist, sondern, dass die Regierung die Gesätze an die EU-Richtlinie nicht angepasst hat und die Steuerzahler deswegen Geld verloren haben!
Die Bundesregierung hat lange mein Geld, u.a. dafür bekommen, dass die Gesätze an die EU Richtlinien angepasst werden. Jetzt hat sie aber die bezahlte Leistung nicht gebracht und soll Entschädigung zahlen, punkt.
Geld von dem Steuerzahler weg zu schmeißen ist was anders. Z.B. mein Steuergeld als Premie für Elektroautos zu verschenken, dass nervt mich. Wir haben eine "freie" Wirtschaft. Die Technologie und Qualität eines Produktes soll einen Überzeugen, sich für ein Produkt A, anstatt für ein Produkt B zu entscheiden.

harry_up
@ Werner40, um 12:17

re 12:00 von Abaton23

“...Das ist Quatsch...Wenn Sie sich den Haushalt für Arbeit und Soziales ansehen, werden Sie feststellen, dass es hier um ganz andere Größenordnungen geht.“

Ihre Gegenargumentation überzeugt aber auch nicht. Es geht hier um's Prinzip, nicht einen Größenordnungsvergleich.

Sisyphos3
12:27 von Medienbeobachter

Da die Bundesregierung sich bezüglich der Vorgaben nicht an das EU-Recht gehalten hat, muss sie für den entstandenen Schaden haften.
.
vermute mal darin liegt der Grund der aktuelle "Großzügigkeit" unserer Regierung

wundert mich ohnehin wo das Problem liegt
denn ich müsste die Kaution die ich bei ner Vermietung erhalte
auch separat unabhängig von meinem Geld anlegen

Demokrat 2014

Sind Pauschalreisen, quasi Kettenbriefe?
Wie Kettenbriefe funktionieren sollte eigentlich jeder wissen, Du gibst mir 1€ und suchst Dir zwei, die Dir einen 1€ Zahlen....sowas ist aber doch verboten!

Ich behaupte nun als Geschädigter, dass das bei Pauschalreisen nicht grundsätzlich anders läuft. Das ist mir natürlich erst klar geworden, als ich meine Reise nicht antreten konnte und das Hotel zurückschrieb, das im Hotel kein Geld zu meiner Reise bezahlt wurde.

Wie Funktionieren Pauschalreisen eigentlich, wenn mit dem Geld nicht gleich das bezahlt wird, was man bestellt hat? Vermutlich so ähnlich wie bei Kettenbriefen. Irgendwann sind dann die Ausstände zu groß, dass die Zahlungsunfähigkeit des Reiseveranstalters eintritt.

Aber wie kann das eigentlich sein, gibt es da nicht eine Bilanzprüfung wie bei jedem anderen Unternehmen? Warum fällt es eigentlich nicht auf, dass Gelder einkassiert werden, für die keine Gegenleistung erbracht wurde. Wie sieht denn eine Finanzprüfung eigentlich aus.

Demokratieschuetzerin2021
@ WiPoEthik (12:33): korrekt - es gab vor Monaten Warnungen!

hi WiPoEthik

Aus meiner Sicht ist es ein Skandal, dass ein Reiseunternehmen offenkundig so viele Verträge völlig ohne Gegenfinanzierung abschließt und dann nicht einmal ausreichend versichert ist wenn es zum Ausfall kommt.

korrekt!! Und das Schlimmste ist: es gab schon vor Monaten bei der FAZ Warnungen wegen der Staatshaftung:

https://tinyurl.com/y6ozh3wy
FAZ: Warnung vor Staatshaftung bei Thomas-Cook-Insolvenz (Aktualisiert am 29.09.2019-07:30)

In deren Heimat wird indes ein gerichtliches Nachspiel der Insolvenz wahrscheinlicher. Schlimmstenfalls könnte dieses vor dem Europäischen Gerichtshof mit einer Entscheidung enden, die für den Steuerzahler teuer wird. Hintergrund ist die deutsche Begrenzung der durch EU-Recht vorgeschriebenen Insolvenzabsicherung für Pauschalreisende auf 110 Millionen Euro je Versicherer und Jahr. Die EU-Pauschalreiserichtlinie enthält diese Deckelung nicht.

Demokratieschuetzerin2021
@ schaberknack (12:46): genau diese Begrenzung war illegal

@ schabernack

Und genau diese Begrenzung war illegal:

Aber mit einer Haftungs-Obergrenze pro Schadensereignis. Wobei im Fall Thomas Cook nicht der jeweilige Schaden des einzelnen Reisenden die Maßgabe ist. Aber der aufsummierte Schaden, der aus der Insolvenz des Reiseveranstalters aus der Summe aller Einzelschäden herrührt. Wenn ich es richtig im Kopf habe, ca. 500 Mio. Euro in diesem Fall.

Diese EU-Richtlinie schließt solche Begrenzungen aus!! Damit sollte jeder froh sein, dass die Bundesregierung jetzt freiwillig hilft und in Zukunft muss sowas komplett abgesichert sein und diese Begrenzung ist zu streichen (siehe EU-Richtlinie).

Diese ganzen betroffenen Passagiere wurden vorsätzlich getäuscht vom britischen Mutterkonzern Thomas Cook. Die haben sich auf die Deckung mit dem Reisesicherungsschein verlassen.

fathaland slim
12:08, harry_up

>>Ich habe keinerlei Verständnis dafür, dass vollkommen unbeteiligte Menschen für diejenigen aufkommen sollen, die offensichtlich genügend Geld für einen Urlaub hatten.
Diese Vollkasko-Mentalität trifft zudem viele Menschen, die sich einen Urlaub finanziell nie leisten könnten.<<

Wer sich einen Billigurlaub nie leisten könnte, zahlt mit Sicherheit keine Steuern.

Außer den Verbrauchssteuern natürlich.

odoaker
Rechtsbasis?

Eine Zahlung ohne rechtliche Verpflichtung ist - auch und gerade für den Bund - unzulässig.

Punkt.

Der Hintergrund dieser Zahlung sollte daher m.E. dringend geklärt werden.
Und die Haftungsfrage geprüft.

gman
"Unbürokratische Auszahlung"

.. zu Lasten Dritter ist das "leichte" Politik.

..und der Chef des Verbraucherzentrale-Bundesverbands, begrüßte die Entscheidung!

Verbraucher sind auch Steuerzahler, die jetzt zur Kasse gebeten werden.
So geht das nicht!
Die Pauschalreisenden haben in der Vergangenheit von der deutschen Regelung profitiert. Die Unternehmen mussten weniger Versicherungsprämie bezahlen und konnten so bessere Preise bieten wie ihre ausländische Konkurrenz. Die Bedingungen waren bekannt und konnten nachvollzogen werden!

Warum ist das bei der sonst so aufmerksamen EU keiner Kommission aufgefallen?! Sonst ist man doch immer sehr schnell mit Vorwürfen und moniert unzulässige Diskriminierung oder Subventionierung. Siehe Maut!

Es gibt genügend Beispiele für Staatsversagen, Gesetz-, und Rechtsbrüche mit deutscher Staatsbeteiligung in dieser EU, ohne dass Schadensersatz geleister worden wäre.

500 Mio.€ sind im Spiel wie man hört. Ein Unding, bei dieser Sachlage damit den Steuerzahler zu belasten!

Holger123
Richtig so

Ich gönne es den Geschädigten von Thomas Cook. Dafür gibt es nun mal ein EU Gesetz. Wir zahlen über 60 Milliarden Euro für Leute, die keine Steuern zahlen und auch nie werden im Gegensatz zum jetzigen Fall... Wo bleibt da der Aufschrei von den Kritikern hier im Kommentarbereich... wo wart ihr wegen der über 3 Milliarden Maut wo ein Jahr vorher sogar klar war das es rechtlich gesehen gar nicht möglich ist, mal von den aktuellen Knebelverträgen abgesehen ;-) daher bravo liebe Regierung, nach 8 Jahren habe ich das erste mal wieder das Gefühl, das ihr für die Leute hier da seid.

zomil

Ottonormalverbraucher springt jetzt für die ein die sich Urlaub gönnen wollten aber zu geizig für eine Reiseversicherung waren.
Schöner Luxus.
Die Leute sollten auf Ihren Kosten bleiben.
Und bei Verklagung sollten die Beamten oder Politiker persönlich haften sollte Ihnen Nichtstun nachgewiesen werden.

Ritchi
Der Brüller

"Das Bundesjustizministerium hält dagegen, die Summe von 110 Millionen betrage fast das Vierfache der größten vor der Thomas-Cook-Pleite bekannten Haftungssumme - nämlich 30 Millionen Euro. Im aktuellen Fall hat sie sich dennoch als niedrig angesetzt erwiesen."
.
Wenn das ganze nicht so traurig wäre, wäre ich bei dieser Feststellung des Bundesjustizministeriums fast vor Lachen vom Stuhl gefallen. Ist das Unfähigkeit oder Vorsatz, was das Bundesjustizministerium hier abgeliefert hat?

Mnsbttrp
Wir bezahlen immer alles!

Mal wieder wird der Steuerzahler zur Kasse gebeten. Ich finde das ungerecht. Wenn andere Firmen insolvent werden, kommt auch niemand für die Schäden auf. Dann heißt es nur: "Pech gehabt."
Ich gönne jedem seinen Urlaub, bin aber nicht bereit, dafür zu zahlen.
Deutschland hat wichtigere Baustellen!!

deutlich
Nur konsequent

dass die Regierung hier hilft, hat sie doch selbst die Unterdeckung zu verantworten. Im Grunde gleicht sie nur eigene Fehler aus. Die Urlauber mussten ja glauben, mit ihrem Sicherungsschein sicher bei Konkurs zu sein