Blick auf die Ruine des Schwimmbads ins Duisburg

Ihre Meinung zu Petition "Rettet die Bäder" ist Thema in Bundestagsausschuss

Der Unterhalt von Schwimmbädern ist teuer, 1400 wurden seit dem Jahr 2000 geschlossen - nach Ansicht der DLRG mit dramatischen Folgen. Zehntausende Bürger protestieren - nun befasst sich ein Bundestagsausschuss damit. Von Michael Heussen.

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Kommentare

IckeDette
Schade

Traurig anzusehen wie weit die Entwicklung fortgeschritten ist.
Man könnte allerdings parallelen sehen. In den 90ern wurde investiert, aber das war auch die Zeit als tonnenweise Spaßbäder in der ehemaligen DDR entstanden. Die hatten zum Teil untereinander kürzere Distanzen als Schwimmbäder hier in Berlin und das draußen auf dem Land. Die sind natürlich nach einiger Zeit wieder weniger geworden, weil die Menschen haben natürlich mal reingeschaut, aber waren keine Dauerkunden. Dafür ist das einfach zu teuer. Und zu erreichen sind die auch nur mit Auto.
Eine Standardschwimmhalle oder auch Freibad braucht nur einen Aufenthaltsbereich, 25m oder 50m Schwimmbahnen und ein Einsteigerbecken. Viele Schwimmhallen haben dann noch Sauna oder Solarium was für die Gesundheitsförderung gut ist und das reicht auch schon. Spaßbäder können ruhig ohne Steuerförderung laufen, Schwimmbäder sind wichtig.
Leider ist aber auch viel falsch gelaufen bei der Planung und Wartung der notwendigen Einrichtungen.

IckeDette
09. Dezember 2019 um 12:55 von yolo

"55% der Badegäste wegen des rumliegenden Mülls genervt,"

Könnte man raten wo der Müll herkommt. Womöglich von den Gästen selbst. Diesen zwiespalt sieht man in Berliner Parks sehr schön. Meckern, aber trotzdem beitragen. Gilt natürlich nicht für alle.

"43% regen sich über Beckenpinkler auf"

Deklariert man das neuerdings? "Hallo ich ins Becken ..." Nichts neues, sondern höhere Sensibilität. Als Kind lernt man, dass das nicht in Ordnung ist.

"37% sind wegen Alkoholisierter verunsichert"

Ist wohl ortsabhängig. Mit unserer Trinkkultur müssen sie mal versuchen Alkohol im Freibad zu verbieten. Über Ergebnisse bin ich gespannt.

"37% befürchten einen Diebstahl"

Auch da gilt nichts wertvolles ins Bad mitnehmen. Früher hatte man kein Mobiltelefon am Beckenrand.

"21% nervt Exhibitioniesmus"

Sorry, aber das ist deren Problem. Ich sehe keinen Grund diese Freiheit einzuschränken.

"24% beklagen zu laute Musik"

Wer ist Schuld? Bäderbetreiber --> ansprechen, Badegäste --> ansprechen

Frank von Bröckel
Meine Meinung in dieser Angelegenheit:

Nö!

In meiner Nachbargemeinde Drochtersen wurden zum Beispiel erst kürzlich 9,4 Millionen Euro für den Bau eines neuen Hallenbades bewilligt, was umgerechnet immerhin annähernd 3.400 Euro je durchschnittlichen Vierpersonenhaushalt in dieser Gemeinde entspricht!

Und sämtliche Folgekosten für den Unterhalt, Personal, Strom usw sind in dieser Aufstellung ja noch nicht einmal enthalten!

Daher mein Fazit:

Eine gute Bildung ist heutzutage für Kinder wesentlich wichtiger(!!) als schwimmen zu lernen!

SOLANGE unser gesamtes deutsches Schulwesen heutzutage regelrecht immer weiter verkommt, ..

..SOLANGE bin ich auch weiterhin gegen diesen wirklich sündhaft(!!) teuren Luxus dieser vielen Frei- und Hallenbäder!

Weil deren weitere Aufrechterhaltung in Wahrheit heutzutage wirklich sündhaft(!!) teuer geworden ist, und ausreichende Schul- und Kita- Plätze und eine wirklich gute Schulausbildung für die Kiddies zumindest für mich persönlich im Vordergrund stehen, bin ich ausdrücklich DAGEGEN!

Francis Ricardo
@ Boris.1945

„Wenn wir uns seit 2015 Ausgaben leisten, ohne das es uns an etwas fehlt oder schechter geht, dann geht Ihr Kommentar am Thema vorbei.“

Ich Empfehle ihnen mal sich mit Haushaltslagen von Städten und Gemeinden im Detail zu beschäftigen, und mal zu gucken wenn sie nicht gerade in Musterstädten wie Mohnheim am Rhein wohnen, wie es da so aussieht.
Meine Stadt verhängt zum Beispiel mehrfach im Jahr Haushaltspeeren, was die natürlich tun weil sie über genug Finanzelle Mittel verfügen.
Informieren sie sich dazu doch mal bei Stadtrat Vertretern in ihrer Umgebung, auch wer nachher die Kosten von vielen der Wahlgeschenke zu tragen hat.

gman
Zu 12:37 von Demokratieschue... EZB

@ gman (12:00): das hier von Ihnen ist sachlich falsch
--
@ gman
Dass hier von Ihnen ist sachlich falsch:
Die EZB ist keine Bank sondern eine Organ der EU, quasi eine Behörde. Die Verantwortung dafür tragen unsere gewählten Volksvertreter.
--
Die EZB ist eine Notenbank und keine Behörde. Die EZB ist genauso wie die FED und andere solche. Bitte informieren Sie sich mal ueber die EZB (Europäische Zentralbank).

Es ist richtig! Die EZB ist keine Bank, kein Kreditinstitut sondern eine Behörde! Vieles ist im Nebel wie man immer wieder sieht!
Die EZB ist ein supranationales Organ der Europäischen Union. Sie ist die gemeinsame Währungsbehörde der Mitgliedstaaten der Europäischen Währungsunion und bildet mit den nationalen Zentralbanken der EU-Staaten das Europäische System der Zentralbanken (ESZB). Sie wurde 1998 im Rahmen der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion gegründet und hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. Rechtspersönlichkeit im Sinne des Völkerrechts. (??)

IckeDette
09. Dezember 2019 um 13:17 von harry_up

"Beim Schwimmen ist das scheinbar nicht möglich, ich frage, warum eigentlich?"

Nicht überall ist ein zum schwimmen geeignetes Gewässer und es geht ja um die Schwimmeinrichtungen an sich.

"Vielleicht nehmen sich die Eltern auch da einmal selbst in die Pflicht?"

Vergleichen sie es mit Impfen. Da werden die Zahlen auch immer schlechter und da sind die Eltern in der Pflicht nicht nur ihrem Kind, sondern auch der Gesellschaft gegenüber. Aber keine Sorge. Pflichtschwimmen war in meiner Schulzeit noch Standard. Es hat sichergestellt, dass sich jedes Kind zumindest über Wasser halten kann. Es wird wohl nicht mehr zurück kommen.

Didib57
Schwimmen hat keine Lobby

Früheren in den 70er bis 90 er Jahren waren den Bürgern der Städte weitaus mehr Schwimmbäder bereitgestellt. Komischerweise waren die Steuereinnahmen weitaus geringer als heute, da müsste es nach wie vor allemal dransitzen. Anstatt dessen werden Theatersäale und Spassbäder gebaut. Versuchen Sie mal einen Schwimmkurs für ein Kind zu bekommen, noch für ein Flüchtlingskind. Da werden lieber mehr als 50 Milliarden Euro in die Aufrüstung gesteckt, nur weil man auf internationaler Schiene mitspielen muss.

IckeDette
09. Dezember 2019 um 13:37 von Frank von Bröckel

"Eine gute Bildung ist heutzutage für Kinder wesentlich wichtiger(!!) als schwimmen zu lernen!"

Es gibt keinen Grund beides zu trennen. In einem gesunden Körper steckt ein gesunder Geist. Das ist inzwischen wissenschaftlich bewiesen.
Schlimmer ist dabei eigentlich, dass wir die Schwimmbäder brauchen um die adipösen Menschen möglichst schonend zur Bewegungen zu bringen. Schwimmen ist Gelenkschonend und nutzt nahezu alle Muskeln.

Allerdings ist wirklich teuer, was sich allerdings oft genug auf signifikante Fehlentscheidungen in Bau und Planung zurückzuführen ist.

Mit einem funktionierenden ÖPNV könnten sich mehrere Gemeinden ein Schwimmbad teilen. Da muss man aber auch vorher planen wie man das sinnvoll aufstellt, sonst ist das auch eine Luftnummer. Der ÖPNV könnte dann auch noch andere wichtige Infrastruktur involvieren und dann kann man vielleicht auch mal ohne Auto ins Krankenhaus, Veranstaltung, Restaurant, Schwimmen, etc

draufguckerin
Outsourcing öffentlicher Aufgaben war und ist das Problem

Normale Schwimmbäder, einfache Freibäder für die Sommermonate würden reichen. Aber nein: Im Rahmen von Verwaltungsreformen Ende der 80er bis in die 90er Jahre wurden vieles "outgesourct", d.h. in eine gemeinnützige Körperschaft eingebracht. Schwimmbadbetreiber war dann (z.B. inBremen) eine Körperschaft, die "Außer Atem gGmbH" o.ähnl. Im Rahmen von ABM für arbeitslose Akademiker bekam da mancheR einen hochbezahlten Posten (besoldet nach BAT 2). Aus den ABM-Stellen wurden feste Stellen, leider nicht für Fachleute, sondern für (filzokratie-erfahrene?)SozialwissenschaftlerInnen, LehreInnen.

Fachleute, z.B. Ingenieure, denen baulich-technische Erforderisse eine Schwimmbadbetriebes geläufig waren, blieben draußen. Folge: Die Schwimmbäder wurden schlecht gewartet, Fachpersonal wurde nicht gehört. Die schönen Bäder "kamen auf den Hund".
Schade.Vor dem Privatisierungsquatsch waren Bäder den ganzen Sommer geöffnet,die Eintrittpreise niedrig, auch für Kinder und Jugendliche bezahlbar

swarnai
Infrastruktur für Kinder

Statt Kindergeld zu erhöhen, sollte die Politik besser die Infrastruktur für Kinder verbessern. Dazu zählen Schwimmbäder und Schulen. Das würde die Chancengleichheit erhöhen. Wird aber nix, weil die Mittelschicht das Kindergeld für Privatschulen braucht.

Sparer

wäre doch eigentlich ganz einfach:
Kostendeckende Eintrittspreise für Erwachsene plus (auf Wunsch) ermäßigte Eintritts-Jahreskarten für Kinder unter 18 und Sozialleistungs-Empfänger, die als Sachleistung von den gezahlten Sozialleistungen/Kindergeld abgezogen werden. Die Finanzierungslücke wäre mit einem solchen System wesentlich kleiner.

Knorlo
...schande...

Für alles und jeden haben wir Geld. Aber unsere eigene Infrastrucktur wir total vernachlässigt. Was macht unsere Politik nur, wenn ohne Fördermittel nichts mehr geht? Da ist doch am System was falsch.

Artikel Eins
Was kaum noch jemand weiß...

der ganze Wahnsinn begann 1994. Es war die Blütezeit des Neoliberalismus. Man beschloss die "Strommarkt-Liberalisierung".
.
Seit dem sind die Strommärkte liberalisiert, d.h. an der Börse wird das Geld mit Spekulationen verdient, und wir bezahlen jetzt mit unserem Steckdosenverbrauch direkt die Großaktionäre.
.
Davor waren überall in Deutschland die kommunalen Stadtwerke die Anbieter. Die Gewinne flossen in die Kommunen. Die Kommunen konnten damit jederzeit Schulen sanieren, den (damals ebenfalls städtischen) ÖPNV gegen-finanzieren und günstig halten, und es konnten Frei- und Schwimmbäder finanziert werden.
.
Alles hängt mit allem zusammen. Der Neoliberalismus fällt uns immer mehr auf die Füße. von Post bis Bahn, von Strom bis Hallen- und Freibäder und ÖPNV.

Karl Napf
13:24 von wolf2

oder man denke an den ehemaligen MP und SPD vorsteher kurt beck. der wollte rechtzeitig die autorennstrecke nürburgring zum ganzjahresfreizeitpark umbauen. leider wurde er krank, bevor er den umbau erfolgreich abschliessen konnte

Frank von Bröckel
Das WAHRE grundsätzliche Problem hier in Deutschland..

..sind die hohen Personal und Unterhaltskosten dieser Bäder!

Wenn meine anscheinend ziemlich wohlhabende Nachbargemeinde Drochtersen durchschnittlich annähernd 3.400 Euro je durchschnittlichen Vierpersonenhaushalt aufbringen kann, um sich sich OHNE die zukünftigen Folgekosten dabei berücksichtigen zu müssen, ein komplett neues Halkenbad bauen zu müssen,dann ist das auch ihr..

..gutes Recht!

Aber die allermeisten ärmeren Kommunen hier in Deutschland haben INSBESONDERE hinsichtlich der Bereitstellung von Kita- Plätzen und vieles mehr etwas besseres zu tun, als ausgerechnet diese wirklich sündhaft teuren Frei- und Hallenbäder dauerhaft aufrechtzuerhalten!

Zum Vergleich:
Der monatliche Betrag im Bildungspaket für benachteiligte Kinder wurde am 01.08.2019 für soziale Teilhabe, Kultur, Sport, Mitmachen von 10 Euro auf absolut sensationelle 15 Euro monatlich erhöht!

Zwischen 3.400 Euro NUR fürs Schwimmen, und 5 Euro monatlich MEHR für ALLES besteht aber ein krasses Missverhältnis!

DerkleineMuck
Endlich

Passiert mal was in dieser Richtung. Schwimmen ist ein Kulturgut wie lesen oder Radfahren. Das hat nichts mit Luxus zu tun. Und wenn wir die Vermögenssteuer einführen, haben wir auch jederzeit genug Geld für Bäder....

Seacow
Sozialverpflichtungen

Den Kommunen werden immer höhere Sozialverpflichtungen aufgebürdet, bei denen Einsparungen nicht möglich sind. Wenn die Einnahmen dann nicht reichen, wird eben bei den Schwimmbädern, die Pflege der Grünanlagen, dem Theater oder der Instandhaltung der Straßen gestrichen.

Michael Maier
"Nach mir die Sintflut"-politiker

Damit die Statistik gut aussieht investiert der Staat, allen voran Olaf Scholz, möglichst wenig. Die Folge ist ein Verfall der Infrastruktur.
Im Endeffekt wird es uns Steuerzahler viel teurer kommen, alles neu zu bauen anstatt es einfach instand zu halten. Aber dafür sind offenbar die Legislaturperioden zu kurz. Den amtierenden Politikern geht es um die nächste Wahl. Und da sieht die "schwarze Null" erstmal gut aus. Nach mir die Sintflut.

swarnai
@ Artikel Eins

Es ist nicht nur die Privatisierung in der Stromversorgung. Das neoliberale Märchen greift in sämtliche Lebensbereiche ein. Freiheit für die Reichen bedeutet Unfreiheit für die Armen. Der mit privatem Pool darf noch schwimmen, der andere geht unter.

Karl Napf
14:48 von DerkleineMuck

geld wäre auch ohne vermögenssteuer im überfluss vorhanden. müssten die verwaltungen nur nicht das geld zum fenster rausschmeissen, für überflüssige aussichtsplattformen, fussballmuseum oder opernhäusern für elitemenschen von arbeitern subventioniert

hans_im_glueck
Warum hacken alle auf der schwarzen Null herum?

Am 09. Dezember 2019 um 09:49 von Chili58
"Warum hacken alle auf der schwarzen Null herum?"
Ich habe prinzipiell nichts dagegen, keine unnötige Staatsverschuldung zu machen. Aber während zu Zeiten hoher Zinsen jahrzehntelang mehr und mehr Schulden aufgenommen wurden, entdeckt die Regierung ausgerechnet in Zeiten des Minuszinses das Hohelied der Nullverschuldung! Der Staat würde durch neue Schulden Geld EINNEHMEN und tut es nicht! Gleichzeitig wird der Abruf vorhandener Gelder seitens Ländern und Kommunen (zB für Netzausbau, sozialen Wohnungsbau usw) durch überbordenden Bürokratismus effizient verhindert. Das ist so absurd dass ich aus dem Kopfschütteln nicht mehr rauskomme. Gleichzeitig wird Geld mit beiden Händen zum Fenster rausgeworfen, ich mag schon gar nicht mehr das Schwarzbuch vom Bund der Steuerzahler lesen.

karwandler
re karl napf

" opernhäusern für elitemenschen von arbeitern subventioniert"

Es gibt auch einige Nicht-Elitemenschen, die sich für klassische Musik interessieren.

Und was "von Arbeitern finanziert" angeht sollten Sie sich mal kundig machen, welche Einkommenschichten welche Anteile am Steueraufkommen beitragen.

deutlich
@swarnai 15.36

Der mit privatem Pool darf noch schwimmen, der andere geht unter."
Mit Verlaub, das stimmt so nicht. Es gibt nach wie vor öffentliche Schwimmbäder mit Eintritt, den man sich leisten kann. Vielleicht nicht mehr so viele aber an Städten mit weiterführenden Schulen. Dann ist auch die Fahrt hin und zurück geregelt und im Preis der Monatskarte drin. Für die Bequemlichkeit von Kindern und Eltern können weder die "Reichen" noch die Kommunen was. Ich bin begeisterter Schwimmer und weiß, von was ich rede- ich sehe nämlich die rudimentären Schwimmkünste oft

Vielfahrer1

Ach was waren das doch für tolle Zeiten als wir im aufgestauten Dorfbach schwimmen gelernt haben und das noch ohne Eintritt bezahlen zu müssen.

Klärungsbedarf
um 15:40 von Karl Napf

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für überflüssige aussichtsplattformen, fussballmuseum oder opernhäusern für elitemenschen von arbeitern subventioniert
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Kultur ist keine Frage, ob man Arbeiter ist oder zu eienr von Ihnen benannten, undefinierten Elite gehört. Banausen findet man überall q.e.d. Mein Großeltern waren übrigens Arbeiter und begeisterte Opernhausgänger.