Verena Wieser

Ihre Meinung zu Interview zu Intensivpflege: "Ich will selbst entscheiden"

Verena Wieser ist von der Schulter abwärts gelähmt und wird liebevoll zu Hause betreut. Durch ein geplantes Gesetz muss sie womöglich in ein Heim. "Dann würde ich lieber sterben", sagt sie im tagesschau.de-Interview.

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139 Kommentare

Kommentare

bera777
Patient nur ein Kostenfaktor

Es werden Milliarden und Aber-Milliarden durch die Bundesregierung jedes Jahr zum Fenster rausgeworfen, sinnlose Wahlgeschenke, Prestigeprojekte, Missmanagement, Unfähigkeit, die Aufzählung könnte endlos mit jeder Menge an Beispielen fortgesetzt werden. Aber wenn es um die geht, die unverschuldet am allerärmsten dran sind, nämlich die Kranken, dann soll plötzlich kein Geld mehr da sein. Das ist einfach nur menschenverachtend, warum heißt es hier nicht einfach mal: "Wir schaffen das...."?

Sisyphos3
11:16 von yolo

Kritik an diesem Beitrag !

ich finde es unangemessen wie an diesem Beitrag Kritik geübt wird
jeder in unserer Gesellschaft hat Anspruch auf die Solidarität
das ist gut so ! und darauf sollten wir auch stolz sein
dass so ein Denken hierzulande vorherrscht
aber die ganze Sache muß in irgendeiner Weise auch finanzierbar sein und bleiben
und die Möglichkeiten der Medizin wachsen ebenso die Kosten
Beispiel Transplantationen 50.000 ... 60.000 Euro plus die Folgekosten,
die sind ja immer noch Schwerstkrank
und sollte es mal gelingen Organe aus eigenem Gewebe zu züchten, was kommt da an Kosten auf die Gesellschaft zu
ich möchte hier niemandem was unterstellen !
aber wer von den Kritikern ist bereit 1.000 Euro oder mehr in die Krankenkasse einzubezahlen

E.Cartman
Spahn, der große RATIONALISATOR

Ach ja, mit welcher Begeisterung müssen sich deutsche Pflegekräfte Tag für Tag mit dem Namen ihres geliebten Gesundheitsministers auf den Lippen in die Grundpflege stürzen!
Wie müssen sie sich freuen, das durch seine gefeierten Pflegepersonaluntergrenzen kleinere Kliniken im ländlichen Raum (auf Kosten der Versorgung der dortigen Bevölkerung) schliessen müssen! Dann können sich die Pflegekräfte die frei werden ENDLICH Jobs in Krankenhäusern in Großstädten suchen, in denen sie sich die Wohnungen nicht leisten können! Herr Spahn, die Lösung für den Pflegenotstand ist nicht, das vorhandene Pflegepersonal zusammenzulegen, sondern Arbeitsbedingungen zu schaffen, die den Beruf für junge Leute attraktiver zu machen.
Bleibt mir nur noch, Frau Wieser viel Glück zu wünschen!

nie wieder spd
@ um 12:39 von OrwellAG

Auch für behinderte Menschen gilt: Wenn du nicht genug Geld hast, fährst du nicht in den Urlaub.
Das bezahlt nämlich weder die Krankenkasse noch der Staat.

M-Lena
Endlich wird über dieses Thema gesprochen!

Endlich wird dieses Thema auch bei der tagesschau thematisiert. Falls diese Gesetzesänderung kommt, wird sie uns alle, vor allem diejenigen, die noch nicht schwerkrank sind betreffen. Jeder von uns kann durch einen Unfall oder eine allergische Reaktion in so eine Situation kommen (zum Beispiel durch Hirnschädigung ins Koma/Wachkoma fallen). Diejenigen, die dann "neu" dazu kommen, werden es viel schwerer haben, zuhause versorgt zu werden. Anstatt sich über die Frau zu beschweren, würde ich deshalb dankbar dafür sein, dass sie so offen und ehrlich ist und sich somit nicht nur für ihre Rechte, sondern für die aller zukünftigen Betroffenen einsetzt, selbst zu entscheiden, wo und wie man gepflegt wird.

Rimutotara
12:47 von Sisyphos3

"aber wer von den Kritikern ist bereit 1.000 Euro oder mehr in die Krankenkasse einzubezahlen"

Ich bitte Sie. Werfen Sie doch bitte hier keine Phantasiezahlen in den Raum.
Ihre Meinung impliziert, dass Sie die bestehenden Verhältnisse als gegeben ansehen. Die Verhältnisse müssen sich ans Sytem anpassen.
Sind Sie noch nie auf die Idee gekommen, dass unser Umverteilungssystem dringend reformbedürftig ist?

Account gelöscht
Pflegeheime sollten ihrem Namen besser gerecht werden

Ich kenne mittlerweile etliche Pflegeheime. In allen gab bzw. gibt es wohl weiterhin Mißstände, die nicht nur geringfügig sind.
Zu wenig Fachpersonal und teils schlecht ausgebildetes Personal tragen zu Pflegemängeln erheblich bei.
Im Grunde werden viele Bewohner in solchen Heimen eher verwahrt als gepflegt.
Der Wechsel von Windeln wird oft sehr vernachlässigt, die Medikamentengaben sind vielfach fehlerhaft, die ärztliche Versorgung ist mangelhaft, die Getränkeversorgung ebenso, und, und, und.
Wenn sich die Angehörigen der Pflegeheimbewohner nicht noch zusätzlich um diese kümmern können und wollen, ist es niemandem zu raten, in ein dt. Pflegeheim zu gehen.

M-Lena
Eigene Erfahrung

Aus eigener Erfahrung, kann ich berichten, dass mein Vater, der seit ca. 5 Jahren im Wachkoma und jetzt im minimalen Bewusstseinszustand ist, als er zuvor 6 Monate im Pflegeheim war, insgesamt mehr als ein mal pro Monat ins Krankenhaus eingeliefert wurde und mehrmals fast gestorben wäre. Und das, obwohl er auf einer sogenannten "Wachkomastation" war. Erst seit er zuhause gepflegt wird, hat sich sein Zustand stabilisiert, er war seither nur ein einziges Mal im Krankenhaus und das geplant. Auch die Krankenhaus- und Transportkosten müssen miteingerechnet werden, wenn es dem Minister schon nur ums Geld geht. Abgesehen davon, ist sein Vorschlag mit dem Grundgesetz nicht zu vereinbaren, denn jeder Mensch, unabhängig von Krankheit und Behinderung sollte das Recht haben, gut und liebevoll gepflegt zu werden. Ein Wachkomapatient kann im Pflegeheim nicht angemessen gepflegt werden, er kann ja nicht mal die "Klingel" selbst drücken. Würden Sie gerne in dieser Situation sein?

AbseitsDesMainstreams
@12:47 von Sisyphos3

"Kritik an diesem Beitrag !"

Nutzer Yolo spricht eine unbequeme Wahrheit an:
Bei aller christlicher Nächstenliebe muss auch an das Ganze gedacht werden. Es ist eine Frage der Abwägung und dabei wollen wir durchaus großzügig, aber nicht maßlos werden!

Eine 24/7-Betreuung in der Einzelpflege kostet ca. 250 t€ im Jahr. Es ist daher naheliegend, dass man 6 oder 12 Patienten in (ambulanten WGs) zusammenfasst. Das sollte wegen der sozialen Kontakte wohnortnah zu Familie und Freunden passieren.

Übrigens, wie immer, ein guter "Stalinski".

Shorty74
einige Kommentare erschrecken...

Ich bin zutiefst erschrocken, wie hier von einigen die Meinung vertreten wird, man könne nur das erhalten, was man erarbeitet hat und muss dann mit dem zufrieden sein, was man bekommt und kann all seine Wünsche eben nicht erfüllen.
Diese Menschen haben doch nur den Wunsch teilzuhaben am Leben, dabei sein zu dürfen, zuhause wohnen zu können.
Diese Familie steht zusammen, sie halten auch in der Not zusammen, aber sie brauchen Unterstützung, die kostet, aber ein Intensivpflegeheimplatz gibt es auch nicht für 1,50€, auch der kostet.
Es geht hier um Menschen, die warum auch immer schwerst erkrankt sind und jeder kann betroffen sein- von jetzt auf gleich.
Pflegedienste sollen natürlich kontrolliert werden, damit die Pflege wirklich gewährleistet ist, aber wenn es zuhause funktioniert, sollte sich eine Gesellschaft wie die unsere das leisten.

briboan
Es sollte Möglichkeiten

geben, die den Bedürfnissen behinderter Menschen und ihrer pflegenden Angehörigen und sonstigen an der Pflege beteiligten Personen angepasst bzw. für sie wählbar sind.
Wichtig ist auch die Überprüfbarkeit auf Pflegequalität, sehr gute Ausbildung des Personals und ganz wichtig finde ich ausreichend Personal.
Am Personal darf und sollte nicht gespart werden. Um die Berufe in der Betreuung und Pflege von behinderten und betagten Menschen attraktiver zu machen, sollte schon vom Gesetzgeber darauf geachtet werden, dass dieser harte Beruf entsprechend entlohnt wird, Arbeitszeiten attraktiver gestaltet werden. Jede Institution sollte ein Leitbild vorweisen an das es sich zu halten hat.
Fühlt sich das Personal wohl fühlt sich auch der Bewohner oder die Bewohnerin wohl. Ein gutes Image der Pflegeinstitutionen ob ambulant oder stationär beseitigt Ängste bei Menschen die deren Dienste benötigen.
Der Staat sollte hierbei nicht sparen.

Zeitlos-Geistlos
Jeder liest zwischen den Zeilen, was er gerne möchte...

Immer das selbe.
Im Artikel steht nicht, dass Frau Wiesner nicht arbeiten will. Auch nicht, dass sie 365 Tage im Jahr Non-Stop im Uralub ist.
Darum geht es auch gar nicht. Sondern darum dass im SELBST-bestimmten und SELBST-organisierten Alltag mit vereinten familiären Kräften eine Lösung gefunden wurde, welche Frau Wiesner möglicherweise sogar zusteht. Bevor also ein einziges Kräfte verzehren und Rechtsweg-Drama losgetreten wird, erinnert sie hier sehr offenherzig an diese berechtigten Wünsche.
Da interessiert mich auch nicht, ob vereinzelte Angehörige aufgrund anderer Erkrankungen noch bessere Lösungen gefunden haben.
@ Yolo:
"...und als Vertriebsleiter im Homeoffice gearbeitet. Nur 4x die Woche musste er in die Firma."
4x die Woche in die Firma, der Rest zu Hause. Das nennt man dann Homeoffice? Ich hab ja erst ein bisschen gebraucht, aber dann hab ich die feine Satire in Ihrem ganzen Beitrag bemerkt. Grüße

Sisyphos3
13:07 von AbseitsDesMains...

Nutzer Yolo spricht eine unbequeme Wahrheit an:
.
klar tut er das und man fällt deshalb über ihn her
Geld ist eben endlich, man kann es auch nur einmal ausgeben
das ist nicht unsozial sondern ne Binsenweisheit

grübelgrübel
818,57 € monatlich

um 12:47 von Sisyphos3…
aber wer von den Kritikern ist bereit 1.000 Euro oder mehr in die Krankenkasse einzubezahlen

Ich bezahle 818,57 € monatlich in die gesetzliche Krankenkasse. Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich einige User hier im Forum von meinen Zahlungen ausnehmen. Für die anderen bezahle ich das gerne.

briboan
von Shorty74

ich kann ihnen nur zustimmen.
Jeder kann von jetzt auf nachher oder morgen
betroffen sein. Ich wünsche jedem dass er die Versorgung bekommen kann und darf um noch eine bestmögliche Lebensqualität haben zu dürfen und nicht sein Dasein fristen muss.

Hier dürfte schon von staateswegen nicht gespart werden. Es werden soviel Zigmillionen vom Staat verplempert, die in diesem Bereich besser investiert wären und das Leben für behinderte und kranke Menschen und an deren Pflege beteiligter Personen angenehmer gestalten könnte.

Sisyphos3
13:00 von Rimutotara

Sind Sie noch nie auf die Idee gekommen, dass unser Umverteilungssystem dringend reformbedürftig ist?
.
natürlich
ein Single zahlt dieselben Krankenkassenbeiträge wie ne 20 köpfige Familie
halten sie das für unsozial ?
nicht ausreichend

Traumfahrer
an bera777 !

Vollkommen richtig, was du da geschrieben hast. Etliche Personen unserer Regierung verschleudern Milliarden an Steuergeldern für aberwitzige Projekte und wir Steuerzahler müssen die Zeche dafür tragen.
Es werden zum großen Teil Gesetze im Schleudergang einer Waschmaschine durch gepeitscht, ohne wirklichen Sinn und Verstand.
Dann kommt noch die Frage, warum steigen gerade in der Medizin und in der Pflege in Kosten ins Uferlose ????
Alle daran beteiligten wollen groß verdienen, die Krankenhäuser, die Pharmafirmen und etliche mehr. Gerade die Pharmalobby tut sich da sehr hervor. Es gibt aber auch Pflegedienst und Einrichtungen, die den Hals nicht voll kriegen, die Mitarbeiter schlecht bezahlen und die Patienten nur als Ware betrachten.
Es krankt im kompletten System, und durch total unfähige Politiker wird es auch nicht besser, sondern immer schlechter.

Nettie
Es geht darum, ALLEN ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen

„Menschen wie ich dürfen nicht der Willkür ausgesetzt sein von Leuten, die Gutachten erstellen. Wie ich lebe, will ich selbst entscheiden. Das ist ein verfassungsmäßiges Recht eines jeden Menschen, und das muss auch für Behinderte gelten“

Es GILT auch für Behinderte.

„tagesschau.de: Ein Anliegen des Gesetzes ist ja, einen Missstand zu beheben: Gerade in ambulant betreuten Pflege-WGs ist die Versorgung offenbar häufig schlecht und Patienten sowie Personal werden abgezockt. Wie könnte eine sinnvolle Lösung aussehen, die den unterschiedlichen Situationen von Pflegebedürftigen gerecht wird?
Wieser: Natürlich gibt es beispielsweise Wachkoma-Patienten, bei denen sich die Familien (...) Die sind dann in der Tat in solchen "schlechten" Pflege-WGs dem System hilflos ausgeliefert“

Sinnvolle (und zugleich einzig mögliche) Lösung: Das Instrument, das Abzocke überhaupt erst möglich macht und dazu führt, dass Menschen Willkür ausgesetzt sind - das Geldsystem - durch ein menschenwürdiges ersetzen.

HSchmidt
Danke harry_up

Es ist ermutigend, solche Kommentare, wie die Ihren zu lesen.
Aber was hier teilweise von anderen Foristen zu lesen ist - wirklich erschreckend.
Erbärmliche, gefühlskalte Welt, in der der Mensch nur noch ein Kostenfaktor zu sein scheint.

ColJack
Es geht nicht um Luxus sondern um eine grundlegende Teilhabe.

Einige sehen die Intensivpflege hier wohl als Luxus und zeigen damit das sie keinerlei Vorstellung haben wie körperlich Eingeschränkt diese Menschen zumeist sind. Viele können nur noch ihre Augen bewegen, für diese Menschen bedeutet die Anwesenheit einer auf sie eingestellten Pflegekraft schlichtweg eine Notwendigkeit um kommunizieren zu können und nicht bei vollem Bewusstsein qualvoll zu ersticken. Für etliche Betroffenene würde das Heim Isolationshaft gleichkommt da dort niemand die Zeit hätte für technisch unterstützte Kommunikation, zudem diese auch ausfallen kann. Das diese Leute in Deutschland Zuhause Leben können, teilweise sogar studieren und Arbeiten ist eine Errungenschaft auf die wir als Land stolz sein könnten und sein sollten. Das geplante Gesetz ist völlig inakzeptabel da es komplett ignoriert das viele Menschen nicht von einer Beatmung entwöhnt werden können aufgrund unheilbarer Krankheit oder Unfall. Diese Menschen sollen wegverwahrt werden, aus den Augen aus dem Sinn.

der hölzländer
man merkt, viele haben keine ahnung

ich bin selbst vom hals ab querschnittsgelähmt und künstlich beatmet.
ich werde vom Pflegedienst 24h zu hause betreut. ich möchte nicht in einem heim, wg oder sonstwo versorgt werden. und ich bin auch kein Privatpatient (so wie es frau wieser auch nicht sein muß). wer über die kassenbeiträge schimpft, sollte sich erstmal fragen, wer sich zuerst aus der Solidargemeinschaft verabschiedet. es sollten ALLE in die gesetzliche kasse einzahlen (Politiker, proffessoren, beamte usw.)
wer die berichte gelesen hat, weiß was für zustände in heimen herrschen. das möchte ich auf keinen fall erleben. auch wg`s sind unterbesetzt. solange man nicht selbst betroffen ist, hat man gut reden, aber wehe wenn...
einige wie Hackonya2 z.b. haben vollkommen recht ,dem ist nichts hinzuzufügen.

@yolo : wenn du ein bißchen Ahnung hättest, dann wüßtest du, daß die meisten firmen lieber die strafen zahlen, als auch nur annähernd die Quote zu erfüllen, behinderte einzustellen.

Zeitlos-Geistlos
über andere sprechen oder mit anderen reden?

Vielen Dank an Familie Wiesner für den Einblick. Hab mich sehr über Ihre Offenheit gefreut. Man spürt auch die Dankbarkeit gegenüber der eigenen Familie, aber auch dass der Alltag zwiegespalten sein kann zwischen Depression, Notwendigkeit, Zuversicht und Optimismus. Finde ich gut. Vielen anderen geht es ähnlich. Den existenziellen Aspekt, dass nun Befürchtungen und Ängste wach wurden, teile ich.
Wussten Sie, dass Sie gemeinsam ein tolles Vorbild darstellen? Das nehm' ich gerne mit. Schöne Fotos.
Viel Erfolg

Wolfes74
@12:41 von Quakbüdel

""die Akteure im Gesundheitswesen sind m.W. verpflichtet, die jeweils kostengünstigste Problemlösung zu bevorzugen."

Na dann ist es nicht mehr weit bis zur Euthanasie.

Weiterdenken
Pflegeheim

Neimanden darf vorgeschrieben werden, wie und wo er im Pflegefall zu leben hat. Es ist klar die häusliche Pflege zu bevorzugen weil:
1.Das Pesonal in Pflegeheimen hoffnungslos überfordert ist. 2. Es viele schwarze Schafe unter den Pflegeheimbetriebern gibt. 3. In Heimen bekommt der Begriff "Hinvegetieren
" eine ganz neue Dimension. 4. Es gibt einfch nicht genug gute Einrichtungen und qualifiziertes, gut bezahltes Personal. 5. Die gewohnte Umgebung und Menschen sind lebensbejahend. 6. Im Heim geben viele schnell ihren Lebenswillen auf, weil Ihre Hoffnung rapide sinkt.
Solange Angehörige und ambulantes Personal da sind, gibt es kein Grund für ein Heim. Im Gegenteil die ambulante Pflege muss ausgebaut werden. Heime sind nur die 2. Option. P.S. ich wünsche allen Heimbefürworten ein langes, gesundes Leben und am Ende einen schnellen Tod, damit sie nicht den Entwürdigung im Pflegeheim ausgesetzt sind. Ein Herr S. braucht sich da sicher weniger Gedanken zu machen, so wie immer.

Silverfuxx

Das, was an diesem Gesetzentwurf im Wesentlichen kritisiert wird, ist die Entmündigung allein körperlich behinderter Menschen.
Gegen ihren ausdrücklichen Willen, den sie bewusst formulieren, würden die Menschen in Heime gesteckt werden. Mir kommt dabei durchaus der Vergleich mit Inhaftierung und Freiheitsberaubung in den Sinn...

Wenn Sie gestatten, verlinke ich zu einem weiteren `Fallbeispiel´.

https://abilitywatch.de/2019/08/16/haeusliche-beatmung-
bedeutet-freiheit-und-aktivitaet/

Daraus: "Es hat also weder mit Inklusion noch mit Qualität zu tun, was die Bundesregierung gerade plant. Für uns Betroffenen ist das Gesetzesvorhaben ein enormer Einschnitt in die Lebensqualität und widerspricht jeglichen Rechten auf Selbstbestimmung."

ColJack
Geld wird an anderer Stelle zu genüge verschwendet

Da sich hier einige Sorgen wegen ihrer Beiträge machen, die Kosten für Menschen wie die Frau im Interview betragen maximal 3,6 Prozent der Gesamtausgaben der KK letztes Jahr, gerechnet mit den wenigen verfügbaren Zahlen und davon den höchstmöglichen Summen, der wirkliche Prozentsatz wird geringer sein. Also an diesen Menschen deren letzte Lebensqualität ihr Zuhause ist zu sparen ist nicht nur moralisch und menschlich verwerflich, sondern als Kostensparmaßnahme auch noch ungeeignet, selbst wenn man 1 Prozent hierbei einsparen würde, wäre das bei der Gesamtkostenentwicklung der GKV eine kaum wahrnehmbare Entlastung die mit Sicherheit nicht zu sinkenden Beiträgen führen würde.

Sausevind
13:46 von Wolfes74

<< @12:41 von Quakbüdel

""die Akteure im Gesundheitswesen sind m.W. verpflichtet, die jeweils kostengünstigste Problemlösung zu bevorzugen."

Na dann ist es nicht mehr weit bis zur Euthanasie. <<

Auf diesen Gedanken bin ich selber zwar vorhin noch nicht gekommen - aber ich kann ihn nachvollziehen.
Und Sie könnten sogar Recht haben.

ColJack

Jeder darf gerne 4 Wochen wie ein ALS Patient im Locked in Syndrom leben, vielleicht würden es einige dann verstehen. Im Endeffekt lässt das Gesetz den Menschen die Wahl zwischen Tod und kompletter Isoliertheit vom Leben. Das Jugendliche beatmete Kind einer Bekannten, das einen Schulabschluss macht hat schon gefragt ob es mit 18 aussortiert werden soll. Wenn dieser Entwurf durchkommt soll sich Deutschland hüten andere Länder wegen Menschenrechtsverstößen zu kritisieren.

WirSindLegion
Warum ist Hr. Spahn nur so ein extremer Menschenhasser ?

So ziemlich alle seine "Reformen" und Neuerungen im Gesundheits- und Pflegebereich sind durch die Bank weg eine Verschlechterung bis hin zur absoluten Inhumanität.
Solange sich (vielleicht....) ein paar verfluchte Euro sparen lassen, wird es gemacht - völlig egal wie ekelhaft und inhuman das ist.

melancholeriker

Am 02. November 2019 um 14:05 von Alexander 4711
"Warum hat ein beatmeter Mensch einen höheren Stellenwert als zum Beispiel ein dementer oder spastisch gelähmter???"

Den Rest Ihrer Äußerung lasse ich mal weg für die Ehre der Menschheit.
Machen Sie doch was aus Ihrem Leben und finden es heraus.
Fachpfleger werden sehr gesucht wie die Vernunft im Allgemeinen. Das wäre sicher gut für Ihr Karma.

Superdemokrat
manche scheinen...

hier nicht zu verstehen das die Dame nicht selbst schuld an Ihrer Situation ist...jemand Anderer ist dafür verantwortlich... jeder Alki bekommt Entziehungskuren bezahlt...warum?...ich kannte einen Beamten bei der Feuerwehr...erst in den Innendienst,dann 3 Kuren...zum Glück hat er nie Pension bekommen...das sind Kosten die unnötig sind...bei Frau Wieser sieht das ganz anders aus...ich wünsche ihr viel Glück...

Sisyphos3
14:16 von ColJack

die Wahl zwischen Tod und kompletter Isoliertheit vom Leben
.
und genau um solche Vergleich geht es bei ihrer Schwarz / Weiß Sicht
das Prinzip der Solidarität dreht sich um :
Ausreichend, Zweckmäßig, Wirtschaftlich und Notwendig
wenn einer ein Einzelzimmer in der Klinik haben möchte
- warum nicht - wenn er es selber zahlt

wenn einer Porzellankronen wünscht, gar ein Implantat ....
ihm seine Brüste zu groß / klein ...

melancholeriker

Am 02. November 2019 um 14:18 von yolo

"Dann müssten auch allen anderen Eingeschränkten diese Mittel zur Verfügung stehen..."

Dachte mir schon, daß das dahintersteckt. Der Anker Ihrer Heulboje gründet in der Frage, die auch in den absurden Behinderungen von Rettungskräften u. a. immer wieder verborgen auftaucht.
"Und wer kümmert sich um mich oder wer rettet mich?"
Ihre Argumente sind nicht zu verstehen in einer solch existenziellen Frage und emotionalisieren dieses niveauvolle Forum.

ColJack
Es ist kein Luxus zu kommunizieren und nicht zu ersticken

Jeder dieser Menschen würde wohl mit Kusshand tauschen wenn er könnte. Wer es als Luxus bezeichnetdas ein Mensch nicht wie ein Gegenstand aufbewahrt wird und als leere Hülle abgetan wird, der sollte dringend überlegen in was für einer Welt er leben möchte. Desweiteren diese Kommentare mit ja aber andere Behinderte, Beatmung und komplette Lähmung bringen nun mal spezielle Probleme mit sich. Im Übrigen alle Betroffenen sagen das das Recht auf ambulante Pflege auch für Demente und andere Personen gelten soll. Was tun denn die Ungerechtigkeit Schreier für mehr Gerechtigkeit in der Pflege? Es wird mir für immer ein Rätsel bleiben wie man so missgünstig auf schwerkranke und Behinderte Menschen sein kann.

WM-Kasparov-Fan
@yolo "eine ganze Gesellschaft

"nicht eine ganze Gesellschaft in Haft genommen werden kann"

Eine Gesellschaft (wie unsere) ist sehr viel größer als jeder einzelne Bürger. Und auch größer, als die Summe aller Bürger.
Sie kann selbstverständlich für alles in Haft genommen werden, was in ihr geschieht!

"Jeder ist für sich selbst verantwortlich" soll nur unser Gefühl unterdrücken, für jeden anderen unserer Mitmenschen in gleichem Maße auch verantwortlich zu sein, weil es so maßlos viel erscheint. Was wir aber zu jeder Zeit sind - alle 82 Millionen (wechselseitig)! Der Staat sind alle.

ColJack
Zum Thema Urlaub

Die Pfleger müssen bezahlt werden ob zuhause oder woanders, aber die gesamten Urlaubskosten einschließlich der Unterbringung der Pfleger werden privat getragen.

melancholeriker

Am 02. November 2019 um 14:30 von yolo

"...Das Hoffen auf fremde Hilfe kann ja durchaus für manche lohnend sein. Ich bin eher dafür, mit eigener Kraft das Leben zu stemmen und nicht auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein."

Ihnen ist schon klar, daß Sie hier Leute kränken, die genau das nicht mehr können, darunter auch Foristen? Das scheint ja eine super lonesome hero Sache zu sein, die Sie wie beiläufig stemmen. Aber in einem Sozialstaat und das ist hier Hintergrund, ist das irrelevant und eine überflüssige Provokation.

Biocreature
@14:53 von WM-Kasparov-Fan - Herausragend!

Wirklich herausragend!

Meinen Dank an das von Ihnen gesagte.

Denn genau das ist der Staat,
so wie ich ihn verstehe
und in dem ich leben möchte.

Danke Ihnen.

StöRschall

Der Gesetzentwurf ist indiskutabel, weil er verfassungswidrig ist.

WirSindLegion
Die Frau Wieser sieht das völlig richtig! Niemals Zwang!

Heime werden niemals das Gefühl des zu Hause haben können - das geht auch gar nicht. Es sind Orte, die ein unbeschreibliches Gefühl der Hoffnungslosigkeit und des Todes ausstrahlen. Auch für Besucher und alle die dort arbeiten.
Es ist wie ein Krankenhaus - aber ohne Befristung des Aufenthalts.

Was für ein Akt der Grausamkeit, wenn das wirklich so kommt!

Wenn ich mal soweit wäre, würde ich sofortige "Konsequenzen" ziehen. Das Recht auf diese Entscheidung habe ich.

WirSindLegion
@15:19 von StöRschall: Verstößt bereits gegen §1 Abs.1 des GG

"Die Würde des Menschen ist unantastbar......" Das Gesetz vestößt ganz eklatant dagegen.

yolo
@um 14:56 von melancholeriker

Ihnen ist schon klar, daß Sie hier Leute kränken, die genau das nicht mehr können, darunter auch Foristen?
.....
Anderer Meinung zu sein, ist eine Provokation?
Wenn das einige so empfinden, tut es mir leid.
Die Grundlage einer Demokratie lebt von Kontroversen und Dissenzen. Andere Meinungen kränken?
Dann hat man eine übersteigerte Fixierung auf das eigene Ich. Anderen ihre Weltanschauung zu lassen, kostet keine Kraft, sondern sollte selbstverständlich sein.
Übertriebene Zurückhaltung ist für mich heuchlerisch und dient nicht der Lösung.
Wenn ich vor jedem zurückweiche, der anderer Meinung ist oder aber sich gekränkt fühlen könnte, wäre wohl die Kommunikation kaum noch möglich.
Ich kränke niemanden, sondern zeige nur auf, wo meine persönlichen Grenzen gezogen sind.
Das steht mir zu.

melancholeriker

"...Vielmehr sind wir einfach nur eine leistungsorientierte Familie, weil daraus Wachstum, Freiheit und Selbstbestimmung resultiert. Alles andere sollte für Notfälle gewährleistet sein, wie es ehemals auch in Deutschland vorgesehen war: FÜR NOTFÄLLE und nicht als Wohlfühlprogramm..."

Danke für die Ehrlichkeit und den Mut, mich in den erweiterten Kosmos Ihrer Sichtweise eingeladen zu haben. Da wird so einiges verständlicher.

Ich betreue und Pflege seit 5 Jahren meine Frau und bin nach vielen erwarteten Enttäuschungen stolz auf unsere Autarkie. So etwas wie Urlaub habe ich nicht mehr gehabt seit Januar 2015 und Reha Anträge für uns beide...Naja. Aber was ist eine Lähmung der Linken Körperhälfte gegen die ganzen Krankheiten, bei denen man wirklich lieber tot wäre...
Ich kann Ihrer Philosophie schon ein bißchen folgen, aber dort wollen Sie nicht sein, wo beatmet werden muß und schließlich ist die Krankheit, wie bei meiner Frau, harte, harte Arbeit. Da muß auch mal Urlaub drin sein.

rareri
Pflegegeld ungerecht

Das Pflegegeld ist m. E. ungerecht bemessen, denn es werden unterschiedliche Pflegegelder ausgezahlt. Für häusliche, ambulante oder stationäre Pflege werden unterschiedliche Beträge gezahlt, wobei die häusliche Pflege (meistens durch Familienmitglieder) intensiver und umfangreicher ist; sonstige Gefälligkeitsdienste sind obligatorisch inbegriffen. Die ambulante oder stationäre Pflege läuft nach einem bestimmten Schema im Hinblick auf den Pflegegrad ab; sonstige Gefälligkeitsdienste müssen extra gezahlt werden.

Daher wäre ich dafür, dass für jeden Pflegebedürftigen je nach Pflegegrad der gleiche Betrag ausgezahlt wird; mit diesem Betrag kann der Pflegebedürftige selbst entscheiden, wie er diesen für seine Pflege einsetzen will. Denn der Pflegeumfang ist der stets der selbe, ob zu Hause oder im Heim. Zuhause kämen dann die Angehörigen eher auf ihre Kosten. Ein Schwerstpflegebedürftiger braucht rum um die Uhr Pflege, das kann man nicht mit der Uhr bemessen; im Heim tickt die Uhr mit.

W_Wupper
@ yolo

Ich kann an keinem Ihrer Beiträge den Versuch erkennen, auch nur ansatzweise zu berücksichtigen, dass die hier vorgestellte Frau W. eine große Unterstützung ihrer Familie erfährt; die Eltern sind extra dafür umgezogen, um täglich bei ihr zu sein, bis ihr Mann von der Arbeit nach Hause kommt.
Stattdessen nur Kritik Ihrerseits, weil diese Frau etwas aus Ihrer Sicht Maßloses verlangt, obwohl Sie sie gar nicht persönlich kennen.
Nach längerer Diskussion brüsten Sie sich damit, was Sie alles leisten, das kenne ich aus den Diskussionen dieser Art hier bereits.
Ja, auch Sie haben dafür Respekt verdient, aber leiten Sie doch bitte nicht das Recht daraus ab, anderen ihr Selbstbestimmungsrecht nicht zuzugestehen. Die Familie der Frau W. tut das ihrige und möchte nicht Frau W. in ein Heim zwangseingewiesen sehen, darum geht es.

W_Wupper
@ yolo 15:25 Uhr

"Ich kränke niemanden, sondern zeige nur auf, wo meine persönlichen Grenzen gezogen sind.
Das steht mir zu."

---

Demnach müssten Ihre persönlichen Grenzen bis zu der hier vorgestellten Frau W. reichen, das kann nicht sein.
Ich halte es für gut möglich, dass sich Frau W. und ihre Familie durch Ihre Aussagen gekränkt fühlen.

yolo
@um 15:33 von W_Wupper

Ich kann an keinem Ihrer Beiträge den Versuch erkennen, auch nur ansatzweise zu berücksichtigen, dass die hier vorgestellte Frau W. eine große Unterstützung ihrer Familie erfährt;
...
Das liegt daran, dass ich das für selbstverständlich halte. Ich komme aus konservativen Verhältnissen, in denen das eine Normalität darstellt.
Ich muss niemanden persönlich kennen, wenn er sich in die Öffentlichkeit begibt und Forderungen stellt, kann ich diese Forderungen für mich einordnen und bewerten. Ich muss nichts gut heißen, weil jemand im Rollstuhl sitzt oder andere Probleme hat. Für mich gelten die Prinzipien für alle gleich. Urlaub ist Privatsache und gehört privat organisiert und finanziert.

Wenn die Familie es nicht alleine schafft, ist ein Heim die Entlastung ihrer Familie. Die sollte nicht weniger beachtet werden, als der Patient selbst. Wenn etwas über die Kräfte und Möglichkeiten geht, ist es eben nicht möglich, egal, was man sich wünscht.
Man muss Grenzen erkennen und akzeptieren.

yolo
@um 15:39 von W_Wupper

Demnach müssten Ihre persönlichen Grenzen bis zu der hier vorgestellten Frau W. reichen, das kann nicht sein.
....
Die Grenze liegt bei der Belastbarkeit eines jeden einzelnen Bürgers, sei es durch Sozialabgaben, Steuern oder Ehrenamt, geringe Bezahlung für Pflegeberufe, Schuldenberge für junge Menschen, etc.
Die Patienten tragen selbst eine Verantwortung, die Kosten für die Gemeinschaft gering zu halten, auch wenn das Verzicht bedeutet.
Solidarität ist keine Einbahnstraße.
Schon heute sind wir das Land auf Platz 2 mit den höchsten Steuerabgaben weltweit.
Dazu kommen Migrantenversorgung, Klimawandelrettung, Kinderarmut, Obdachlose, etc. Wer soll das alles stemmen?
Wir arbeiten hart dafür. Aber die Forderungen müssen auch einmal ein Ende haben. Ansonsten versklaven wir viele für die Wünsche weniger.
Wenn sich Private finden, die das ermöglichen wollen: Prima! Dann los.
Aber nicht rufen und die Allgemeinheit muss springen.

yolo
@um 15:39 von W_Wupper

Ich halte es für gut möglich, dass sich Frau W. und ihre Familie durch Ihre Aussagen gekränkt fühlen.
...
Mit unangenehmen Gegenwind muss jeder rechnen, der in die Öffentlichkeit geht.
Wer das nicht kann, sollte es lassen.

W_Wupper
Ich finde es bedauerlich,

dass sich in manchen Beiträgen der Blick verengt auf das sehr emotional besetzte Thema Urlaub (obwohl niemand weiß, wie genau es sich kostentechnisch auswirkt, mir scheint da das Engagement was das Praktische und das Finanzielle angeht sehr hoch zu sein).
Der eigentliche Knackpunkt des Artikels bezüglich des beabsichtigten Gestzes ist aber doch, ob jemand wie Frau W. gegen ihren Willen in ein Heim gezwungen werden kann.
In der Diskussion würde ich mir den Betroffenen gegenüber ein Wohlwollen wünschen, welches über das "was nicht geht, geht halt nicht" hinausreicht.
Die Selbsbestimmung bezüglich der Wohnsituation ist ein hoch zu veranschlagendes Gut, denke ich.

melancholeriker

02. November 2019 um 15:33 von W_Wupper
@ yolo

Sehr klar und umfassend ausgedrückt alles. Schade, Darwinismus hat ja nun überhaupt nichts verloren, wo es um die Schwächsten der Schwachen geht und damit ist nur die Chance zur Teilhabe gemeint. Daß
Intensivpflege heutzutage von Strohmännern für die einschlägigen Investoren eingekauft werden kann, gerät dabei vollständig aus der Sichtlinie.
Das u. a. gehört eigentlich zum Thema dazu.

melancholeriker

Am 02. November 2019 um 15:59 von yolo

"Mit unangenehmen Gegenwind muss jeder rechnen, der in die Öffentlichkeit geht.
Wer das nicht kann, sollte es lassen."

Schön blöd von mir, daß ich immer wieder auf die Prahlerei anspringe, mit der Sie sich hier als edles Opfer eines Raubzuges inszenieren und noch als moralisch unabhängiger Macher. Da Sie aber einen nicht geringen Anteil von Menschen repräsentieren, die Grausamkeit im Netz zurschau stellen, bedaure ich das nicht. Was anderes ist Ihr Credo für diese Art von Liberalismus nicht. Ja, das ist auch eine Meinung und ich finde nichts, was die entkräften könnte.

Anna-Elisabeth
Lang, lang ist's her

In den 80iger Jahren hatten wir einen Patienten auf einer neurologischen Station, der nach einer Basilaristhrombose vom Hals abwärts gelähmt und ebenfalls intubiert war. Die Ehefrau kam jeden Tag und hat ihren Mann weitgehend selbst gepflegt. Die Krankenkasse wollte ebenfalls eine Heimunterbringung - fernab vom Wohnort. Die Ehefrau hätte ihn dann kaum noch besuchen können. Die Ärzte haben ALLES getan (mit Erfolg), damit der Patient in unserer Klinik bleiben konnte, weil auch sie sicher waren, dass weder der Patient noch die Ehefrau diese Trennung verkraften würden.
Es galt halt noch Menschlichkeit vor Wirtschaftlichkeit.

chameleon0816
Selbstbestimmung oberstes Gut

Dass Kranke und Behinderte nach Staatswillen 'entsorgt' oder abgeschoben werden hatten wir doch schon mal während des 3. Reichs. Haben wir nichts aus der Vergangenheit gelernt? Ein kranker oder körperlich behinderter Mensch hat in unserer Gesellschaft schon genug zu kämpfen, da darf nicht auch noch fremdbestimmt werden wo und wie er zu leben hat! Das Recht auf Selbstbestimmung darf nicht eingeschränkt werden!!

Account gelöscht
Intensivpflegestärkungsgesetz

Nur eine weitere Maßnahme um die Familie auseinanderzureißen.
Familien sind in diesem Land unerwünscht, weil sie ihre Interaktionen nicht vollständig den Gesetzen des Marktes unterwerfen.

ColJack
Offensichtlich nicht viel

Wenn man einiges liest scheinen manche der Meinung Sauber Satt und still ist genug Würde für kranke Menschen und die sollen froh sein wenn man sie überhaupt versorgt, egal unter welchen Bedingungen. Weit zu ist kein lohnenswerter Teil der Gessellschaft kann weg ist es da nicht mehr.

Anna-Elisabeth

Vielleicht sollte man grundsätzlich auch mehr dafür tun, dass man nicht schon bei dem Wort "Heim" an einen Gruselfilm denkt - und das vielfach mit Recht! Aber solange die Rendite als Gottheit verehrt wird, wird daraus wohl nichts.
Ein Heim, fernab aller Verwandten und Freunde kann auch nicht im Sinne des Patienten sein.

yolo
@um 16:40 von Shuusui

Familien sind in diesem Land unerwünscht, weil sie ihre Interaktionen nicht vollständig den Gesetzen des Marktes unterwerfen.
...
Schon Karl Marx waren seine familiären Pflichten ein Graus. Auch Lenin verstand sich nicht auf familiäre Strukturen.
Das ist der Leitgedanke von Kommunisten, dass die Familie es nicht braucht, weil Familie tatsächlich vermag autonom und autark zu leben, sich nicht in der Weise kontrollieren lässt, wie man es aus sozialistischer Sicht aber für nötig erachtet.
Unsere Gesetze sind voller familienfeindlicher Strukturen.
Das Auseinanderreißen hat auch mMn System.
Dennoch wäre es auch hier die Aufgabe der Familie, für die Basis zu sorgen, die das Zusammenhalten ermöglicht.
Eine Ausbildung zur Versorgung der Kranken könnte eine Pflegekraft ersetzen.
Dass dadurch Entbehrungen andererseits entstehen, kann niemand leugnen.
Wer Familie über den Staat setzt, kann es auch schaffen, wenn man private Gönner und Finanziers findet, die darauf warten, Gutes zu leisten.

melancholeriker

Am 02. November 2019 um 16:31 von yolo

"Niemand kennt die Nöte des anderen, es sei denn, er macht sie öffentlich." So, daß haben sie hiermit getan und das ist an und für sich nichts schlechtes.
Meine Frau und ich haben nur überlebt (auch auf der wirtschaftlichen Ebene), weil wir genau das getan haben.
Unaufdringlich, aber sehr emotional, wenn's darauf ankommt bei Behörden.
Meine Frau hat jahrelang in der Pflege geschuftet und beschwert sich nicht bis heute, obwohl sie evtl. dem Vater einer Amtfrau täglich den Po abgewischt hat, obwohl der vielleicht meine Frau rassistisch und sonstwie beleidigt hat. Ja, ohne Offenheit oder gar Öffentlichkeit verkümmert die Seele zu einem Ort der Bitterkeit und des falschen Stolzes.

WirSindLegion
@16:40 von Shuusui: Gesetze des Marktes vs. Menschlichkeit

Die Gesetze des Marktes waren nicht schon immer diametral gegen Familien und Menschlichkeit - seit ca. der Jahrtausendwende - also seit 20 Jahren aber immer mehr.

Dieser Trend ist einfach nur abzulehnen - die ganz freie Marktwirtschaft führt zu Verhältnissen wie in den USA oder China (nur noch etwas totalitärer) und Menschen werden zu Robotern bzw. möglichst emotionslosen Maschinen erzogen. Jede Abweichung wird sofort und hart sanktioniert.
In so einer Gesellschaft will ich auch nur noch entfliehen (Exil) oder im Untergrund leben.
Mal schauen wie schlimm es kommen wird......

W_Wupper
@ yolo

Differenzieren Sie eigentlich noch, welche Kritik einer weit verbreiteten Haltung in unserer Gesellschaft gilt und was konkret nun der Frau Wieser und ihrer Familie gilt?
Ausgangspunkt war, dass Sie auf den Wunsch von Frau Wieser, selbst zu bestimmen, ob sie weiterhin zuhause oder in einem Heim leben möchte, in einer Weise reagiert haben, als würde sie sich in unberechtigter Weise in eine "soziale Hängematte" legen wollen.
Um 15:52 Uhr schreiben Sie, wenn die familie es nicht schaffe, müsse die Frau eben in ein Heim. Es ging aber nicht darum, dass die Familie es nicht schafft.
Ich kann es nicht nachvollziehen, wieso Sie diese Frau und ihre Familie, die Sie persönlich gar nicht kennen, hier in dieser Weise angehen. Auch für diese Familie wird ihr Engagement in dieser Angelegenheit selbstverständlich sein, und nur das möchte sie weiterhin geschützt wissen, um nichts anderes geht es, keine weitergehenden "unberechtigten" Ansprüche.

Wanderfalke
@yolo - 15:57

"Die Patienten tragen selbst eine Verantwortung, die Kosten für die Gemeinschaft gering zu halten, auch wenn das Verzicht bedeutet.
Solidarität ist keine Einbahnstraße.
Schon heute sind wir das Land auf Platz 2 mit den höchsten Steuerabgaben weltweit.
Dazu kommen Migrantenversorgung, Klimawandelrettung, Kinderarmut, Obdachlose, etc. Wer soll das alles stemmen?
Wir arbeiten hart dafür. Aber die Forderungen müssen auch einmal ein Ende haben. Ansonsten versklaven wir viele für die Wünsche weniger."

Und für Ihre Versklavungsleier nehmen Sie hier die angebliche Maßlosigkeit von Patienten aufs Korn, die einzig in der Verantwortung stehen, die Kosten für die Gemeinschaft gering zu halten?

Das unverschämte in Ihrer Darstellung ist, dass Sie die Einflussnahme auf die Kosten der schwächsten Stelle in unserem ach so teuren Gesundheitswesen lenken. Krankheitsbedingte Bedarfe sollen begrenzt werden, aber der täglich abgegriffene Reibach aus diesem Solidartopf ist für Sie selbstredend kein Thema.

geselliger misanthrop
Pflicht zum sparsamen Umgang mit Kassengeldern ...

... genauso wie Krankenkassen, Ärzte, Krankenhäuser sollte auch von Patienten Solidarität und sparsamer Umgang mit Geldern der Versicherten verlangt werden.
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25.000 Euro im Monat zu Hause vs. 7.000 Euro Kosten im Monat bei Pflege in einer Einrichtung. Da dürfte es eigentlich überhaupt keine Diskussion geben. Schafft genügend Pflegeeinrichtungen, kontrolliert sie streng und erlaubt Pflege zu Hause nur noch sofern ein Patient den Differenzbetrag/Mehrkosten selbst trägt.
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W_Wupper
@ yolo 15:59 Uhr

"Mit unangenehmen Gegenwind muss jeder rechnen, der in die Öffentlichkeit geht.
Wer das nicht kann, sollte es lassen."

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Ja, das ist auch eine traurige Wirklichkeit unserer Gesellschaft: Einfache Menschen trauen sich nicht mehr, sich mit ihrem Schicksal zu zeigen, weil andere sich einen "Freibrief" ausstellen, ohne Rücksichtnahme und mit jeglicher Art von pauschalen (Ab-)urteilen darauf zu reagieren.
Möchten Sie daran teilhaben?