Wahlsieger Selenskyj und sein Team in Kiew

Ihre Meinung zu Ukraine: "Großes Bedürfnis nach neuen Gesichtern"

Viele Ukrainer wünschten sich eine neue Politikerlandschaft im Parlament, sagt ARD-Korrespondent von Osten im tagesschau24-Interview. Mit der neuen Mehrheit im Rücken müsse Selenskyj aber schnell konkrete Ergebnisse vorweisen.

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86 Kommentare

Kommentare

UdSSR
@ Claudia Bauer meint die halbe Wahrheit

... das er endlich das Minsker Abkommen in all seinen Punkten umsetzt. Nur dann wird es Frieden im Donbas geben.

Sie nennen immerhin schon die Hälfte der Wahrheit. Wenn nicht auch Putin es umsetzt, kann es allerdings keinen Frieden geben.

Severin
Konstruktiver, nicht destruktiver Populismus

Zu Selenski: Man mag ihm Populismus vorwerfen. Er hetzt aber nicht einen Teil der Bevölkerung und des Landes gegen den anderen auf, wie das seine "erfahrenen" Vorgänger getan haben. (Zwischen Juschtschenko, Janukowitsch und Poroschenko waren die Unterschiede in der Hinsicht nur gradueller Art.)

Selenskis Attitüde ist offensichtlich nicht "Wir wahren nationalen Ukrainer gegen die Moskals" und auch nicht "Wir ökonomisch vernünftigen Ostukrainer gegen die durchgeknallten Banderisten in Galizien", sondern "Wir einfachen Leute gegen die alten Machtkartelle".

Das mag auch eine populistische Vereinfachung sein, ist aber immerhin ein konstruktiver Ansatz, der weit eher zu Frieden und Wohlstand führen kann als der destruktive pathologische Nationalismus und Hass auf Russland, der dort in den letzten 5 Jahren auch "von oben" gepredigt worden ist. ("Ruhm der Ukraine! Ruhm den Helden! Tod den Feinden!")

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Sisyphos3
19:02 von Severin

der dort in den letzten 5 Jahren auch "von oben" gepredigt worden ist
.
vor gut 20 Jahren war ich das letzte mal in Kiew
da haben die begonnen Straßenschilder mit russischeren Buchstaben zu entfernen
und gegen ukrainische zu ersetzen
ob man als Außenstehender das verstehen muss
vermute dazu muss man die "Erfahrungen" eines Ukrainers haben
und den Groll auf den großen Bruder der östlich hockt

Magfrad
@Severin 19:02

Sie kennen Selenski nicht. Wenn Sie glauben Selenski sei ein Typ der Putin und der Russischen Regierung verzeiht was diese den Ukrainern angetan hat, dann liegen Sie extrem falsch. Es hat nichts mit Populismus zu tun, wenn man auf die Realitäten aufmerksam macht. Für den Hass den viele Ukrainer auf Russland haben sind Putin und die russische Regierung und die russische Medienberichterstattung selbst verantwortlich. Man tut seit 5 Jahren nichts anderes als die Ukraine zu beleidigen, zu demütigen und in den Dreck zu ziehen und gleichzeitig erwartet man, dass einen alle Ukrainer lieb haben. So funktioniert es nun mal nicht. Bevor sich Putin persönlich im Namen der russischen Bevölkerung entschuldigt für die Unterstützung der Separatisten und für den Hass den von russischer Seite auf den Nachbarn abgeladen wurde gibt es 0 Gründe warum die Ukraine irgendwas ändern sollte am Umgang mit Russland. Es hat schon seinen Grund warum Selenski mit Putin nicht kommuniziert.

cbCLP
Eine Frage des Glaubens

Wie immer beim Thema Russland stellt sich grundsätzlich die Frage, ob Putin der Gottgesandte Heilsbringer oder der Leibhaftige ist. Untrennbar mit dieser Frage verknüpft ist die Frage, ob Russland das friedlichste schönste und erfolgreichste Land aller Zeiten und aller Planeten ist, oder eher nicht.
Alle anderen Fragen, so auch der Inhalt des zugrundeliegenden Artikels, werden absolut zweitrangig behandelt.
eine Diskussion ist ebenso sinnvoll und fruchtbar wie ein Glaubensgespräch mit einem radikalen Taliban, deshalb... allen einen schönen Abend und eine erholsame Nacht.

UdSSR
@ krittkritt

Selbstverständlich ist die russische Regierung in der Ostukraine Konfliktpartei. Ohne russische Soldaten dort wäre der bewaffnete Konflikt längst beendet.

KowaIski
Einseitige Deutung

@ krittkritt:
Russland ist nicht Konfliktpartei [...] Natürlich sind im weiteren Sinn auch die USA Konfliktpartei [...]

Das ist meiner Meinung nach eine recht abstruse Position. In der Ostukraine gibt es keine amerikanischen Soldaten, allerdings hingegen russische.

Duzfreund
"Großes Bedürfnis nach neuen Gesichtern"

Seltsam, wie man ein Thema sinnlos auf den Kopf stellen kann.
Die Wahl und ihre Motive beziehen sich ausschließlich auf die Regionen in denen gewählt werden konnte und das ist auch gut so. Man kann nicht jede verquere Entwicklung im formalen nachzeichnen. Die Frage der Bewertung der Gegebenheiten (Russlandfreundlichkeit etc.) spiegelt sich im Wahlergebnis wieder. Das Krimproblem oder der Krieg in den östlichen Regionen stellt doch eher ein Rahmengeschehen dar. Man kann die Krim, so man bei Verstand ist auf mehrere Generationen abschreiben und die Lösung des Konflikts mit Russland zumindest auf längere Zeit. Was anzupacken ist, ist mit Augenmaß abzusehen und man wird sich, so man guten Willens ist, den Weg gen Westen nicht verbauen lassen.

andreas0068
es zeigt sich

Mit der Partei Poroschenkos können viele Wähler nichts mehr anfangen. So erfolgreich wie kommuniziert kann diese nicht gewirkt haben.

Nachfragerin
@Magfrad - Hass gegen Ukrainer

20:15 von Magfrad:
"Die haben selber mittlerweile die Nase voll von der Propaganda Moskaus und dem Hass mit dem man den Ukrainern immer wieder entgegensteht."

Das erste sollten ein gebürtiger Russe seit seiner Geburt kennen - insofern wundert es mich, dass ihre Verwandtschaft Ihre Meinung teilt, die ja auch nicht mehr als das westliche Gegenstück darstellt.

Was den von Ihnen benannten Hass gegen die Ukrainer betrifft, ging dieser bisher nur von Kiew aus, das sich vor Jahren mit seiner antirussischen Haltung gegen einen wesentlichen Teil der eigenen Bevölkerung gewandt hat.
Es wird sich zeigen, ob Selenskyj diesen Kurs fortsetzt oder seine bisher gezeigte Volksnähe die Ukrainer jeder Ethnie gilt.