Der rechtspopulistische Politiker Mart Helme umringt von Journalisten

Ihre Meinung zu Medienfreiheit Europa: Populisten gegen Journalisten

In Estland kündigt ein Journalist, in Österreich steht ein Moderator unter Druck, in Ungarn sind Medien unter Regierungskontrolle. Wo Populisten regieren, wird es für Medien schwer - warum eigentlich? Von Silvia Stöber.

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98 Kommentare

Kommentare

Möbius
Ein Beispiel

Ein Korrespondent der ÖR Medien stellt sich mit dem Bild der Maidan Proteste im Hintergrund hin und erzählt etwas im „Morgenmagazin“. Und ich frage mich, wovon erzählt der/die Reporter/in da ? Denn ich kenne die Ukraine und ich kenne Russland, und das was man mir im Fernsehen erzählt stimmt nicht mit meinen Informationen überein. Dann frage ich mich, woran liegt das? Unwissenheit? Schlechte Recherche? Oder der Versuch politischer Beeinflussung der Zuschauer ? Nach unzähligen solchen Beispielen tendiere ich zu Letzterem Erklärungsansatz.

mirumir
"Qualitätsmedien" und Objektivität

"Bei öffentlich-rechtlichen Medien komme hinzu, dass diese üblicherweise ein Objektivitätsgebot hätten" - so wird Moderator Wolf zitiert. Und wie wird mit diesem "Objektivitätsgebot" in der Praxis umgegangen? Ausgehöhlt wird es schon mit der manipulativen Wortwahl, angefangen von "Kremlchef", wo vom Präsidenten der Russischen Föderation die Rede ist, bis hin zu "Populisten", wo von Menschen die Rede ist, welche nichts anderes tun als Ausschnitte aus der "vox populi", der Stimme des Volkes, nachdrücklich zu artikulieren. Soll das diskreditiert oder gar verboten werden? Wenn die "Qualitätsmedien", und zu denen zählen sich ja offenbar die "öffentlich-rechtlichen", von ihrem hohen Ross nicht heruntersteigen, dann werden sie noch mehr Gegenwind bekommen!

Nettie
Offensichtlich

"Wo Populisten regieren, wird es für Medien schwer - warum eigentlich?"

Ist doch klar: Wissen ist Macht. Wie jeder weiß.

Also versuchen die Populisten alles in ihrer Macht stehende, die Bürger daran zu hindern, an belastbare, seriös recherchierte Fakten zu kommen.

andererseits

Gut auf den Punkt gebracht: Rechtspopulisten sind geprägt von einer "instinktiven Intoleranz gegenüber Widerspruch"; und wer auf "Vereinfachung" und das "Schüren von Ressentiments" setzt, hat demzufolge mit kritischer differenzierter Berichterstattung nicht viel am Hut. Sorgen bereitet mir wie vielen anderen, wie offen mittlerweile Rechtspopulisten kritische Journalist*innen angehen, diffamieren und mit "Konsequenzen" bedrohen, wie dieser Bericht aus verschiedenen Ländern bedrückend belegt. Und das paart sich dann mit Kommentator*innen, die versuchen, die Unterschiede zu freier unabhängiger Berichterstattung, wie es sie bei uns gibt, zu verwischen. Da hört man den Klang der bekannten Diffamierung "Lügenpresse", auch wenn der Begriff taktisch vermieden wird.

proehi
10:33 von Spock-an-Käpten

"Zwischen Rechts und Links sitze ich, wenn ich versuche absolut neutral
und irgendwie gerecht zu sein.
Da hat mal der Eine ein wenig Recht und mal sagt der Andere etwas wo zumindest ein Teil stimmig ist.
Ich mag Nazis zwar nicht, es ist aber auch sehr merkwürdig, dass Journalisten überwiegend links sind.
Ist Rechts schlecht ?
Es gibt auch kein rechtes Kabarett.
Ist also nur Links gut ?
Warum geben die Linken nicht zu, dass man hier allmählich überfremdet wird ?
Warum verhalten sich die Rechten nicht etwas menschlicher und sachlicher ?
Es wird immer mehr zum gordischen Knoten..."

Spock an Käptn:" Ich seh hier nur noch lauter Rechte und Linke und wenn ich mich bewege halten die auch nicht still, die kommen mir näher oder entfernen sich. Das macht mich ganz kirre, wo ist hier nur die Mitte? Früher war die immer da wo ich bin, jetzt ist sie weg. Erbitte Anweisung."

Wenn das so leicht wäre, bräuchte es keine Medien- und Meinungsvielfalt für die wir uns mehr denn je einsetzen müssen.

bobby3001
@Clarce19, 10:49 Uhr

In dem Artikel finden Sie keine Kritik. Der Artikel ist eigentlich nur eine Bestandsaufnahme. Aber genau an Ihrer Reaktion merkt man, warum Menschen, die sich eher dem populistischen Lager zuordnen, sofort mit persönlichen Beleidigungen und Anschuldigungen in den Angriffsmodus gehen, wenn der politische Populismus als unnütz für Lösungen angesprochen wird. Wahlweise wird auch gerne die Opferhaltung eingenommen, wenn Journalisten Verfehlungen bei den selbsternannten Saubermännern nachweisen. Dann waren es immer die anderen. Man selber sitzt natürlich im Tal der Ahnungslosen und ist Teil einer Verschwörung des politischen Gegners und der Medien.

Schalk01
Sicher

Kritik an anderen muss immer erlaubt sein. Solange sie nicht zur Gewalt oder anderen Straftaten aufruft.
Aber der Journalismus hat sich in letzter Zeit auch weiter entwickelt, und nicht unbedingt zum besseren.
Der Journalismus sollte Vorurteilsfrei berichten!
Da sich dabei aber wohl nicht gut genug verdienen lässt, wird auch schon mal extrem übertrieben oder Meinungsmache betrieben. Es geht sogar so weit das Vorfälle produziert werden um darüber berichten zu können. Das ist aber kein Journalismus sondern im besten Fall Propaganda.

KarlderKühne
Ich kann's nicht mehr hören!

Alles was gegen Regierungs- und Medienmeinung ist, wird als Populismus gebrandmarkt. Doch schaue ich mir die Wahlplakate an, so ist das Populismus in Potenz - meist nur hohle Phrasen.
Da werden Versprechungen gemacht, von denen im Nachhinein niemand etwas wissen will. Da heißt es dann: "War halt mit unserem Koalitionspartner nicht zu machen!"

Möbius
Populisten müssen nicht „ausgewogen sein“!

Zu DDR Zeiten hieß die inoffizielle Hymne „Kein schöner Land in dieser Zeit“, und bei Merkel heißt es „Ein Land in dem wir gut und gerne leben“. Diese „heile Welt“ Idylle a la „Aktuelle Kamera“ wird nach Meinung vieler Menschen die die Faust in der Tasche haben, wie Hohn angesehen. Das Gesellschaftssystem in Deutschland wird weithin als ungerecht und korrupt empfunden. Das die Medien da tapfer Gegenhalten verstärkt nur das Unbehagen. Nur weil Proteste analog der „Gelbwesten“ in Deutschland bisher ausgeblieben sind, heißt nicht das hierzulande sozialer Frieden herrschen würde. Medien machen allerdings nach meiner Meinung einfach weiter so als wenn alles in Ordnung wäre.

Erfahrungsträger

Medienfreiheit Europa: Populisten gegen Journalisten
Und einer von vielen Populisten der Uli Gellermann hat die Tagesschau um Acht im Visier : „Die Macht um Acht“

bobby3001
@johanni, 11:07 Uhr

Sie beschreiben das Problem nur einseitig. Kaum versucht der ÖR hinter die Fassaden der Populisten zu schauen, um herauszufinden, warum diese Menschen so denken, ist das auch nicht in Ordnung und geschieht natürlich nur, weil man den Populisten schaden will. Ja was denn nun? Wenn man einen Journalismus haben möchte, der nur die eigene Filterblase bestätigt, ist man beim ÖR eben falsch.

Frank von Bröckel
@ Ruetlischwur

Der Grund hierfür ist ganz simpel:

Die Medienvertreter, die zur Zeit SELBST diesen extrakonstitutionellen Notstand schnellstmöglich abarbeiten, glauben inzwischen IRRTÜMLICH, das sie sich bereits WIEDER oder immer noch in der bestehenden Rechtsordnung bewegen, was diese aber aus dem einfachen Grunde in Wahrheit überhaupt nicht können, weil es in Wahrheit immer noch keine gesetzlichen Regelungen für die Abarbeitung dieser Migrationswelle gibt!

glogos
Tja, tja....

schade, nun merken mal auch linke Journalisten wie es ist eine Gegenmeinung zu haben und wenn diese auch medienwirksam vertreten wird, das können die ja gar nich ab..

Joes daily World
War nicht eines der Wahlversprechen der FPÖ

die Gebühren für den ORF abzuschaffen?

Natürlich kann man in einer Koalition nicht alle eigenen Wünsche durchbringen, aber nicht einmal eine Reduzierung der sogenannten Gis hat diese Partei bisher hinbekommen.

Statt dessen balgt sie sich mit einem Journalisten herum. Und der Bürger fragt sich, was hat er davon?

Dass Armin Wolf einer der überschätztesten Journalisten der Alpenrepublik ist, ist ein anderes Thema. Wolf fragt nicht so, dass der Zuseher erfährt wofür ein Politiker steht. Wolf will seine Meinung hören. Und wenn er die bei seinem Gegenüber nicht zu hören bekommt, ähnelt er einem rechthaberischen Kind. Er unterbricht, lässt nicht ausreden, wird hektisch und man könnte glauben, dass ihm Antworten die er nicht hören will, körperlich schmerzen.

Ich vermute, dass hier ein schlechter "Journalist" den Konflikt mit dem Juniorpartner der Regierung sucht, um so im Ausland einen Ruf zu erlangen.

Dass die FPÖ sich dafür benutzen lässt - spricht nicht für den Intellekt ihrer Führer.

bobby3001
Nicht umsonst werden die Medien oft...

...als vierte Gewalt im Staat bezeichnet. Das dies Politikern und gerade Populisten nicht schmeckt, die sowieso mit dem System hadern, ist selbsterklärlich und ist doch gerade der Sinn einer funktionierenden Gewaltenteilung.

Möbius
Ideologien haben Gesellschaftsbereiche übernommen

Zum Beispiel in der Bildungspolitik. Ich kenne das Leben in den 1970er und 1980er Jahren. Und ich kann nur jedem zurufen: es war VIEL freiher und freiheitlicher als heutzutage ! Journalisten greifen diese negative Entwicklung aber nicht auf. Man erhält den Eindruck vermittelt, heute in der „besten aller Welten“ zu leben. Das ist, meiner Meinung nach, grottenfalsch und verlogen !

fathaland slim
12:08, Hinterdiefichte

>>@ 11:36 von bobby3001
Sie wollten ein Beispiel: Christian Wulff, zehnter Bundespräsident der Bundesrepublik D.<<

Ein Opfer der Springerpresse und des "Spiegel".

Von ersterer erwarte ich nichts anderes, letzterer hatte mich, wie leider oft, schwer enttäuscht.

karwandler
re karlderkühne

"Alles was gegen Regierungs- und Medienmeinung ist, wird als Populismus gebrandmarkt. Doch schaue ich mir die Wahlplakate an, so ist das Populismus in Potenz - meist nur hohle Phrasen.
Da werden Versprechungen gemacht, von denen im Nachhinein niemand etwas wissen will. Da heißt es dann: "War halt mit unserem Koalitionspartner nicht zu machen!""

Nennen Sie mal konkrete Versprechen, die Sie auf den derzeit aufgehängten Wahlplakaten sehen.

Nur die Konkreten.

Gast
LInkspopulismus wird ignoriert bzw. akzeptiert

Zitat: "Deshalb berichteten Qualitätsmedien üblicherweise kritisch über populistische Bewegungen. "
Leider wird nur kritisch über rechtspopulistische Bewegungen berichtet.
Während der Linkspopulismus und dessen Bewegungen mittlerweile stillschweigend von den Medien akzeptiert, oder sogar gefördert wird.

bobby3001
@HinterdieFichte, 12.08 Uhr

Das ist leider kein Beispiel. Bundespräsident Wulff musste damit zurecht kommen, dass die Presse seine Kontakte in die Wirtschaft und seine Privatreisen hinterfragte. Er führte mit seiner Frau gewollt ein extrem öffentliches Leben. Ein Bundespräsident ist in Deutschland eine moralische Instanz, da muss die Weste fleckenlos sein. Dies hat er zu spät erkannt. Die Öffentlichkeit ist auch hier bei tagesschau.de aber extrem hart mit ihm ins Gericht gegangen. Der ÖR war eher zurückhaltend. Versuchen Sie es mit weiteren Beispielen, oder geben Sie zu, einfach nur mal ein unbegründetes und tendenziöses Statement abgegeben zu haben?

Konsenssoße
re 11:59 von andererseits

Gut auf den Punkt gebracht: Rechtspopulisten sind geprägt von einer "instinktiven Intoleranz gegenüber Widerspruch"; und wer auf "Vereinfachung" und das "Schüren von Ressentiments" setzt

Wenn das so wäre, dann wären es die "Rechtspopulisten", die sich vor Debatten scheuen. Es sind aber die etablierten Parteien die sich davor scheuen, und sie werden von den ÖR-Medien davor geschützt.

Statt Debattenkultur gibt es hier betreutes Denken. Wer schon mal in einer freiheitlichen Demokratie gelebt hat, bekommt wirklich einen Schock wenn er in eine gelenkte Demokratie kommt.

gedanken.am.feuer
Liebe Populisten in Europa...

Ich sage nur eins: Wer austeilt, muss auch einstecken können!

bobby3001
@KarlderKühne, 12:10 Uhr

Und was hat Ihr Beitrag nun mit der Pressefreiheit und dem Artikel zu tun? Das man nicht ganze Artikel auf ein Wahlplakat schreiben kann, sondern sich mit Schlagworten und Bildern behelfen muss ist doch klar. Wenn man aber nach erfolgter Wahl weiter nur mit Schlagworten und Bildern, die Ängste der Menschen schürt und nur in Schwarz und Weiß denkt, ist man ein Populist ohne Lösungen.