Ihre Meinung zu Ende einer unwürdigen Praxis - Analyse zum Brexit-Streit
Im Brexit-Streit steht längst der Ruf der Briten als zurechnungsfähige Nation auf dem Spiel. Doch der Spielverlauf könnte sich jetzt ändern. Eine Analyse von Annette Dittert.
Im Brexit-Streit steht längst der Ruf der Briten als zurechnungsfähige Nation auf dem Spiel. Doch der Spielverlauf könnte sich jetzt ändern. Eine Analyse von Annette Dittert.
vermutlich wollen, ist, am Schluss der EU die Schuld am Brexit zuzuschieben.
"Wir wollten ja noch mal verhandeln, aber die böse, böse EU hat nicht mitgemacht. Die sind schuld am Brexit."
Und mit dieser falschen Auslegung der Tatsachen wird dann in GB die nächste Kampange gefahren: Nur die EU ist schuld, dass das Paradies ausbleibt.
Es ist so durchschaubar.
Sie scheinen von Karwandlers Replik aber auch gar nichts begriffen zu haben.
Hier wird so oft von "Volkes Wille " geschrieben. Bei derart knappen Abstimmungsergebnissen ein Problem. Knapp die Hälfte der Briten gehören dann also nicht zum Volk?
Mit einer 2/3-Mehrheit wäre man jetzt nicht so tief in diesem Schlamassel. Die Verursacher erwarten jetzt von Frau May, dass sie sich selbst an ihrem Schopf aus der Jauchegrube zieht, wohlwissend, dass das niemand kann.
Ich verstehe nur nicht, warum Frau May nicht das Handtuch wirft.
"Karwandler, erst kritisieren und dagegenreden und dann gleich meine Kritik bestätigen?
Es muß alles INDIVIDUELL verhandelt werden. Genau das ist doch der Misstand.
Wie brauchen eine belastbare "Vereinssatzung"."
Sie haben es immer noch nicht kapiert.
Es kann keinen Mustervertrag für EU Austrittte geben. Wenn Österreich austritt geht es nicht um Fischfangquoten und wenn Bulgarien austritt muss braucht es keinen Backstop für die irische Grenze, und wenn Finnland beim Austritt die EWR Regeln annimmt muss speziell für Finnland der EWR Beitrag ausgehandelt werden.
Also bis nach dem Zusammentritt des neugewählten Eu-Parlaments? Ohne EU-Wahlen im UK?
Nein.
Wenn die EU darauf eingeht, macht sie sich zum Gespött nicht nur des ganzen Planets, sondern des gesamten Universums. Und verliert in den Augen derer, die ohnehin schon EU-kritisch eingestellt sind, jeglichen Rest an Daseinsberechtigung. Wer ständig gegen die eigenen Regeln und Gesetze verstößt, dem traut man nicht mehr, und man will schon gar nicht Teil davon sein.
UK mag gehen, mit oder ohne Deal, mit offener Grenze in Irland oder mit einem neuen Bürgerkrieg dort, als Mitglied der Zollunion oder als Drittstaat. Oder es mag bleiben und den Austritt endgültig absagen. Aber ständig den jetzigen Zustand immer weiter verlängern, das geht nicht.
Der deutschamerikanische Historiker Yascha Mounk: "Natürlich fällt es Großbritannien als einstiger Weltmacht schwer, Teil eines transnationalen politischen Projekts zu werden."
Dann wird es Zeit, dass die aufwachen. Ist doch ein Weilchen her mit der Großmacht.
Oder was sonst so an Gesöff rumsteht.
Einfach mal 10 Jahre abwarten und am 31.12.2029 Bilanz ziehen. Erst dann wird man (vielleicht) sehen wer Recht hat, GB oder die EU.
Ich dürfte es noch erleben, wie auch die meisten der Schwarzseher hier.
Lassen wir uns überraschen!
Da kann man nur noch den Kopf schütteln: Da mühen sich die britischen Parlamentarier*innen ab, ein Referendum umzusetzen, bei dem immer mehr Details bekannt werden, dass dieses nicht nur durch systematische falsche Fakten sondern auch geflossene Gelder erschlichen wurde; da wird immer deutlicher, dass viele Brit*innen die Zeche für diesen Irrsinn zahlen werden; da spielt man mit dem mühsam politisch stabilisierten Frieden in Irland: aber für einige Kommentierende hier ist die EU der Buhmann. Nicht zu verstehen.
Das Parlament so lange abstimmen zu lassen bis das Ergebnis stimmt passt prima zu einer Bananenrepublik. Speaker Bercow hat völlig legitim und im Sinne der Demokratie entschieden. Dafür hat er einen Preis verdient. Ich hoffe, dass er sich die unsachlichen Anfeindungen einiger Unverbesserlicher nicht zu Herzen nimmt.
Das Gerechteste wäre, die bestehende Vorlage durch ein zweites Referendum bewerten zu lassen. Bei der grossen Brisanz des Themas und der gleichzeitig in den letzten Monaten offenbarten Unfähigkeit der Regierung, die es nur schafft, dagegen zu sein, aber keinen konstruktiven Beitrag leistet, ist dies der einzige noch verbliebene demokratische Weg, um eine einigermassen glaubwürdige Übersicht zu bekommen, wie akzeptabel das Volk diese Vorlage findet, die das bestmögliche darstellt, was die politische Elite in vielen Monaten "intensiver und ernsthafter Arbeit" erreichen konnte. Alles andere ist klarer Beleg für den Realitätsverlust im Unterhaus.
Das Parlament hat nämlich mit nur 4 Stimmen Mehrheit (= 2 Abgeordnete, die die Seite wechseln müßten) gegen einen harten Brexit gestimmt. Zählt man zu diesen Befürwortern des harten Brexit noch die Befürworter eines weicheren Brexits dazu, dann ergibt sich eine überwältigende satte Mehrheit im englischen Parlament für einen Austritt aus der EU. Und DAS ist die Realität im Parlament, und so dürfte es auch im Volk sein.