Lkw-Schlange am Eingang des Hafens von Dover.

Ihre Meinung zu Hintergrund: Wie ein Brexit die Auto-Produktion verändern könnte

Die "Just-in-Time"-Produktion spart der Autoindustrie viel Zeit und Geld. Doch mit dem erfolgreichen Konzept könnte bei einem ungeordneten Brexit Schluss sein. Von Ulrich Ueckerseifer.

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89 Kommentare

Kommentare

Leberkas
Gewinnmaximierung überdenken

Just in Time hat den Konzernen große Gewinne beschert welche nicht investiert sondern ausgeschüttet wurden als Dividenden und an Aktionäre. Das ging zu Lasten unserer Umwelt und Infrastruktur. Die Globalisierung nützt nur einigen Wenigen aber die Masse der Bevölkerung hat mehr Nach- als Vorteile.
Verstopfte Autobahnen , Lärm und Umweltschutzprobleme und sonstige Abhängigkeiten. Der Brexit ist sicher nicht das größte Problem. Britanien gehört weiterhin geographisch und zwischenmenschlich zu Europa auch wenn es aus der EU ausscheidet. Wenn es um die Wirtschaft geht werden üblicherweise sehr schnell Lösungen gefunden.

paule2
Die Abstimmung war eine krachende Niederlage für die EU

Eigentlich. Denn Frau May konnte nur das bieten, wozu die EU bereit war, und wie man gesehen hat, Zugeständnisse nur tröpfchenweise auf den letzten Drücker.
Die EU hat gepokert, weil sie im Grunde GB nicht frei lassen wollte und ein Drama draus gemacht hat. In GB will man raus und ist dieses von der EU provozierte Drama überdrüssig.
Die Folgen muß sich die Arroganz der EU zuschreiben lassen. Leider wird das hier nicht so dargestellt, man will den Eindruck erwecken, daß die EU das Einzige und Richtige sei und keine Fehler hat. Von dem Sockel muß diese EU erst mal herunterkommen!

Andi123
Lagerhaltung auf der Autobahn

Dann wäre der Brexit wenigstens für etwas gut.
Die bestehende Praxis, die Lager auf die Autobahn und die Rastplätze, auf Parkplätze, Straßenränder und Wege in Autobahnnähe zu verlegen, ist eine Zumutung für die LKW-Fahrer, die anderen Autofahrer und die Bewohner in der Umgebung.
Warum finianziert der Staat die Lagerhaltung der Firmen im LKW und belastet damit den Rest der Bürger finanziell über Steuern und durch Entzug von sonst anders nutzbaren Flächen??
Zusätzlich werden so künstlich weite Lieferwege über die Autobahn subventioniert und damit vergünstigt, was die LKW-Menge, Luftbelastung und Unfallgefahr erhöht.
Warum lässt man diese "Parkplätze" nicht nur gegen Gebühr nutzen und verbietet das Übernachten im LKW in der Landschaft?
Das Argument, dass es dann die Preise steigen, kann nicht gelten. Warum soll der Steuerzahler bezahlen, dass Produkte von weit her bevorteilt werden?

sosprach
Just in time

Ja die Industrie spart viel Zeit und Geld.
Das Konzept ist schon seit Jahrzehnten in Gebrauch. Kosten dafuer traegt die Gemeinschaft und die Umwelt...

Hador Goldscheitel
Danke für die Jobs

Die Kfz-Produktion Großbritanniens wird sich auf die Zeit gerechnet in die EU, bzw. mach Fernost verlagern. Die Autos können in GB nur zu weitaus höheren Kosten, und damit auch höheren Preisen für die britischen Kunden produziert bzw. angeboten werden. Es werden dadurch unzählige Arbeitsplätze in der Industrie und dem angeschlossen Gewerbe wegfallen.
Es droht Massenarbeitslosigkeit im Vereinigten Königreich !!!
Und das selbstverschuldet durch machtvergessene und machtversessene Politiker in London.

Es wird Nacht über UK !

Gruß Hador

Pasha78
Just in time.....

spart der Automobilindustrie viel Zeit und Geld.

Das ist schön, denn einmal mehr werden Profite privatisiert und Kosten sozialisiert.

Denn die Folge von Just in time ist, dass die Lager der Hersteller auf den Autobahnen herumrollen und diese verstopfen und ruinieren. Den Straßen- und Brückenzustand in Deutschland kennen wir inzwischen alle - ebenso die zunehmende Staudichte.

Insofern wäre jetzt einmal die Gelegenheit, dieses Modell zu überdenken.

wenigfahrer
Wenn Brexit

wieder dafür sogt das wie früher Lager vorhanden sind, und das Material langfristig mit Bahn kommt, sollten noch mehr Länder austreten.
Dieser Positive Effekt sollte gut genutzt werden, die Preise steigen so oder so auf jeden Fall, es ist nie etwas billiger geworden.
Und das Problem liegt beim Käufer, der verbündet sich nicht, weil Auto ein Statussymbol ist in Deutschland.
Wenn es als Transportmittel von A nach B angesehen wird, dann ändert sich das Ganze.
Man braucht die teuren Schüsseln nur nicht kaufen, sondern einfach eine billige Marke nehmen.
An Ende hat es immer der Käufer in der Hand.

Der_Mahner
SEHR gut!

Man sollte das endlich positiv sehen! Es ist eine absolute Fehlentwicklung, dass die Firmen ihre Lagerhaltung auf die Straße verlagert haben und damit die Kosten der Gemeinschaft (und nicht zuletzt der Umwelt) aufbürden. Just in time ist Betrug an uns allen!

Hepheistos

Dann ist ja auch die Lagerhaltung auf unsere Kosten und Sicherheiten auf den deutschen Autobahnen gefährdet. Also nee, das geht natürlich überhaupt nicht. Man kann doch nicht die elegant der Gesellschaft aufgebürdeten Kosten aus der Fixwelt der BWL'er Welten zum reinen Vorteil und Kostennutzen der Konzerne so einfach umschmeißen. Wo kämen wir denn dahin, am Ende machen die Großen da ein paar Millionen weniger Gewinne. Unglaublich!

MKir13
@10:10 von Pasha78

Just in time...

Und wie viele LKW-Fahrten würden durch ein Verbot von Just in Time eingespart werden? Ganz nüchtern betrachtet nämlich gar keine. Irgendwie müssen die Teile vom Zulieferer ins Montagewerk kommen, ob nun Just in Time oder mit großem Zwischenlager ist dabei egal. An der benötigten Menge ändert das ja nichts.

Gast
@09:56 von paule2

Die Folgen muß sich die Arroganz der EU zuschreiben lassen.

Ja, es ist schon arrogant, wenn man den Briten nicht alle Rechte eines Vollmitgliedes lässt. Was glaubt die EU eigentlich, wer sie ist? Jahrzehntelang Rosinenpickerei zulassen und dann - wenns drauf ankommt - auf einmal nicht mehr!

chris 189
Just in Time

Die Kostenersparnis dieser Just in Time Lagerhaltung geht nicht in die Kassen der Unternehmen und Aktionäre, wie viele hier schreiben, sondern auf Grund der Konkurrenzsituation werden dadurch die Preise des Endproduktes geringer. Das heisst, Personen, die sich vorher kein neues Auto leisten konnten, können das seitdem.

Wollte ich nur mal am Rande bemerken.

mirage3a
Die Chance für neue Wege

Statt immer nur Nachteile für die Briten herzuschreiben bedeutet dieser Brexit vielleicht eine große Chance vieles zu überdenken, auch der Umwelt zu Liebe. Klar, die Autoindustrie spart Kosten. Diese sind aber nicht weg, sondern der Steuerzahler übernimmt die Last. Denn die Lagerhaltung findet ja nun auf den steuerfinanzierten Straßen statt. Die Abgasbelastung steigt und Gewinner ist wieder die Autoindustrie - sie stellt ja die in großen Mengen benötigten LKW her. Unsere Welt dient uns zum Leben und nicht den gnadenlosen wirtschaftlichen Interessen der Privatindustrie.

Auf eine Frage
@ paule2 @ um 09:56

Sie schieben sehr einseitig die Verantwortung zur EU. Das empfinde ich als völlig realitätsfern.

Sie unterschlagen, dass es die Briten waren, die den Schlamassel losgetreten haben. Sie unterschlagen, dass den Briten der No-Deal-Brexit offen steht. Sie unterschlagen, dass sich das britische Parlament völlig uneins ist in der Frage, was es eigentlich für einen Brexit will, wenn überhaupt. Sie können die EU doch nicht für jeden Mist verantwortlich machen.

Verantworlich sind in erster Linie die ganzen Farages und die Johnsons, die den Blödsinn forciert haben und sich nun im Angesicht des sich abzeichnenden Ungemachs aus der Verantwortung ziehen und May als Sündenbock zurücklassen.

Gast
@10:13 von Der_Mahner

Man sollte das endlich positiv sehen! Es ist eine absolute Fehlentwicklung, dass die Firmen ihre Lagerhaltung auf die Straße verlagert haben und damit die Kosten der Gemeinschaft (und nicht zuletzt der Umwelt) aufbürden.

Das mag ja sein, aber der Brexit betrifft ja NUR Warenströme aus oder nach GB. Wenn Just in Time mit GB nicht mehr klappt, bedeutet das lediglich, dass der Standort GB teurer und unattraktiver wird. Deswegen ändert sich an der Situation auf den Straßen im restlichen Europa überhaupt nichts. Da verlagert sich eher noch mehr hierher.

Hador Goldscheitel
Wehe dem bösen just-in -time !

Einige Kommentatoren sehen das übel in der Profitmaximierung. Kann ich nicht so sehen!
Ich sehe eher deutlich steigende Preise für den Endverbraucher !!!
Was die Umwelt angeht, können aufgrund der stillgelegten Gleistrecken viele Unternehmen gar nicht mehr mit der Bahn beliefert werden. Und die Lieferstrecken werden nicht durch die Lieferung des Jahresverbrauch kürzer.

Gruß Hador

reuenthal
Just in time vs. Lagerhaltung

Ich kann das Dilemma nicht nachvollziehen...

Klar ist ein Lager teuer.

Aber da erwerbe ich halt einmal ein Grundstück, baue einmal eine Halle drauf. Dann gibts in dem Jahr halt mal weniger Dividende.

Dafür habe ich mir für Jahrzehnte den Zuliefererstress vom Bein gebunden.

Klar, ein paar Lageristen muss man anstellen, aber dafür werden wieder Stellen frei die diesen logistischen Dauerstress von Just-in-time aufrechterhalten müssten.

Als ob davon die Wirtschaft den Bach runter ginge. Das bedeutete ja im gleichen Zug wieder mehr Bauaufträge für Industrielager.

Ich bin kein Betriebswirtschaftler, aber ich kann mir mit vernünftigem Menschenverstand den angeblichen wirtschaftlichen Weltuntergang durch ein Ende von Just-in-time-Produktion nicht erklären

Nils167
@ Leberkas

"Britanien gehört weiterhin geographisch und zwischenmenschlich zu Europa auch wenn es aus der EU ausscheidet. Wenn es um die Wirtschaft geht werden üblicherweise sehr schnell Lösungen gefunden."

Jo, und die schnelle Lösungen für diesen Fall ist einfach, dass man die Produktion von GB auf das Festland verlagert. Danke für die Jobs!

mirage3a
Der Staat sollte just in Time besteuern

Man sollte von denen mehr Steuern verlangen die die Kosten auf den Staat verlagert haben. Solche Kostensparmodelle wie "Just in time" sind zwar legal, schaden aber der Allgemeinheit. Und zum Ausgleich und Schutz gegen Importe von Fahrzeugen sind diese mit einem entsprechenden Zoll zu belegen.
Kostenverlagerung auf die Allgemeinheit darf nicht belohnt werden.Aber in den vergangenen Jahren wurden ja schon viele private Kosten solidarisiert. Nur bei den Konzerngewinnen ist man gern dabei nach jedem Steuerschlupfloch zu suchen. So wird unsere Gesellschaft langfristig durch Gier geschädigt.Also, der Brexit muß nicht unbedingt den Untergang Großbritanniens bedeuten, vielleicht setzt er ja Energien für neue Technologien und Wege frei. Denn die Autoindustrie befindet sich sowieso im Wandel.

Walter2929
09:56 von paule2

>>Die EU hat gepokert, weil sie im Grunde GB nicht frei lassen wollte und ein Drama draus gemacht hat. In GB will man raus und ist dieses von der EU provozierte Drama überdrüssig.<<

Gepokert hat Frau May und das Drama ist das britische Parlament.
Wenn die Briten so vehement aus der EU heraus wollen, dann sollen sie sich doch für den harten Brexit entscheiden anstatt nur ´rum zu nölen. Wie sagte ein britischer Abgeordneter "wir sollten um einige Wochen Aufschub bitten um mehr Druck auf die EU auszuüben". Darum geht´s den Briten, selbst im untergehen noch die Rettungsschiffe abzocken.

smirker
Exportboom in Großbritannien?

In einem Artikel der Tagesschau kann man lesen, dass bei einem No-Deal-Brexit mit einer 25 %igen Abwertung des britischen Pfundes gerechnet wird.
Eine derartig starke Abwertung verbilligt britische Produkte schlagartig und würde zu einem Exportboom in Großbritannien führen!
Doch ich bin mir sicher, dass die angeblich den Freihandel so liebende EU auf eine solch dramatische Abwertung sofort mit einer Erhöhung der Zölle für britische Produkte reagieren würde!
Warten wir es ab!
Die Entscheidung, dass von der EU diktierte Austrittsabkommen abzulehnen, war jedenfalls richtig, denn es enthält viele Verpflichtungen zu Lasten Großbritanniens, die der Wirtschaftspolitik der britischen Regierung die Hände gebunden hätten!

Autograf
@ 09:54 von Leberkas

In erster Linie bestand der Druck zu just in time logistics in dem Preisdruck der Verbraucher - bei Autos herrscht ein harter Preiswettbewerb. Ohne diese Logistik wäre es unmöglich, den niedrigen Preis (bei dem natürlich stets erforderlichen marktgemäßen Gewinn) zu ermöglichen. Nur Mini ist als Autoikone da etwas außen vor. Durch just in time fährt nicht ein Lastwagen mehr - die Güter müssen auf jeden Fall transportiert werden. Es ist ausschließlich eine Frage des timings, also wann der Lastwagen fährt, schon Wochen bevor das transportierte Teil eingebaut wird oder am Tag vorher. Sicherlich wird die Wirtschaft Lösungen finden: Man wird einfach weniger im UK produzieren, also wird UK weniger exportieren und weniger Arbeitsplätze haben. Importiert wird im europäischen Binnenmarkt, wo LKW ungehindert von Zollgrenzen in einem durch vom Lieferanten bis zum Empfänger fahren können.

Mischpoke West
@ Hador Goldscheitel

>>> Es werden dadurch unzählige Arbeitsplätze in der Industrie und dem angeschlossen Gewerbe wegfallen. <<<
.
Die dafür wo anders wieder entstehen werden. Ich denke z.B. der Lebensmittelindustrie wird der Brexit nutzen. Keine Milch mehr aus Polen, Käse aus Irland, abgefülltes Leitungswasser aus Frankreich und Billigfleisch aus Deutschland. Ist auch gut für die Umwelt, wenn mehr im eigenen Land produziert wird.
.
>>> Es droht Massenarbeitslosigkeit im Vereinigten Königreich !!! <<<
.
Oh ja, bestimmt. So wie in Norwegen oder der Schweiz. Sind ganz arme Länder ohne die EU.

Autograf
@ 09:59 von Andi123

Ich fürchte, Sie haben das Wort "Lagerhaltung auf der Autobahn" etwas falsch verstanden. Eine Lagerhaltung findet eben gar nicht mehr statt. Der LKW fährt genauso (mit Pausen, hoffentlich), wie auch ohne just in time. Nur liefert er nicht Wochen zu früh, sondern genau dann, wenn das Teil gebraucht wird. Es ist nich eine Frage wieviele LKW fahren oder wielange sie fahren oder irgendwo rumstehen, sondern wann sie im Rahmen der Lieferkette fahren. Niemand lässt einen LKW teurer irgendwo rumstehen, ohne dass es notwendig ist. Durch den Brexit werden allerdings zukünftig viele LKW sehr lange rumstehen: Nämlich auf riesigen Parkplätzen am Zoll. Die erst noch gebaut werden müssen.

Hador Goldscheitel
RE:Hepheistos

"Man kann doch nicht die elegant der Gesellschaft aufgebürdeten Kosten aus der Fixwelt der BWL'er Welten zum reinen Vorteil und Kostennutzen der Konzerne so einfach umsc hmeißen."

Gerade der Mittelstand in Deutschland profitiert maßgeblich von just-in time-Lieferungen. Wenn diese wegfallen würden, steigen die Kosten, die eigenen Produkte werden teuer und die Auftragsbücher lichten sich. Dann werden die ersten Beschäftigten entlassen.
Eine kleine, leicht verständliche Kausalkette, aus der "Nicht-Fix-Welt" von Betriebswirten, Kaufleuten und Mittelständlern.

Gruß Hador

Der_Mahner
Ehrliche Kostenzuordnung

"Ich sehe eher deutlich steigende Preise für den Endverbraucher !!!"

Und wenn schon. Wenn diese Kosten dann ehrlich zuordenbar sind (der Kunde trifft dann die Entscheidung, die er momentan gar nicht hat), dann her damit!

Account gelöscht
Just in Time

war schon immer falsche Weg,da die Lagerung
der Waren auf den LKW verlagert wurde. Und bei den täglichen Stau auf den Strassen werden die Spediteure auch für das zu Spät kommen der Waren verantwortlich.b.z.W. zu Strafzahlungen genötigt. Dieses muss beendet werden und die Lagerhaltung so wie früher wieder hergestellt. Gewinn Maximierung um diesen Preis muss ein Ende haben.

Autograf
@ 10:31 von smirker

Es gibt kein von der EU diktiertes Austrittsabkommen. UK kann einfach die EU verlassen (hard Brexit) und steht dann genauso gegenüber der EU da wie Kanada, Australien oder Indien. Man könnte auch, das will in UK aber keiner, mit einem Vertrag genauso dastehen wie Island, Norwegen oder die Schweiz. Da UK nun frei ist, in der Wirtschaft zu machen, was sie wollen, muss die EU natürlich Zollgrenzen aufrichten. Tut UK ja auch gegenüber allen anderen Ländern, tun überhaupt alle Länder.

Davian
@smirker

Und dann kommt die Mehrwertsteuer des importierenden Landes drauf und die Waren kosten fast wieder den gleichen Preis. Exportboom? Wohl kaum. Womit denn auch? Was produziert GB denn überhaupt noch von Wert?

Hador Goldscheitel
"Mischpoke West "

"Die dafür wo anders wieder entstehen werden. Ich denke z.B. der Lebensmittelindustrie wird der Brexit nutzen. Keine Milch mehr aus Polen, Käse aus Irland, abgefülltes Leitungswasser aus Frankreich und Billigfleisch aus Deutschland. Ist auch gut für die Umwelt, wenn mehr im eigenen Land produziert wird."

Also Industriearbeiter zu Knechten ???
UK wird nicht günstiger produzieren können als die EU, und vor allem, wer soll die steigenden Preise denn bezahlen? Zudem ist der Grund für die britische Landwirtschaft begrenzt.
Hochbezahlte Arbeitsplätze in der Industrie sind nicht mit denen in der Landwirtschaft zu vergleichen. Die Menschen im Vereinigten Königreich werden auf jeden Fall dadurch ärmer.
Nein, so einfach wie von ihnen dargestellt, ist der Fall nicht.

Gruß Hador

FritzF
Statt just in time,

welcome to the umited wait states. Wer möchte schon einen billigen 'Mini'?

mrperfect
Just in Time - Umweltschädlich?

Just in Time spart dem Hersteller vor allem Lagerplatz. Keine Gefahr das alte Teile im Lager vergammeln, es müssen keine großen Hallen gebaut und unterhalten werden, es muss kein Lagerbestand finanziert werden.

Ein Verzicht auf Just in Time bringt aber keine merkliche Entlastung der Umwelt. Die Teile für die Produktion müssen auf jeden Fall transportiert werden. Ob kurz vor der Produktion oder ein paar Wochen vorher ist da egal. Für die Fahrer würde es allerdings eine Erleichterung bringen. Macht es doch dann nichts mehr aus wenn die Ware ein paar Stunden später eintrifft.

micmul
Just in time geht auch mit Zoll (im Prinzip)

Bei Just in time kommt es weniger auf die Dauer von Transport und Zollformalitäten an, sondern v.a. darauf, daß diese Zeiten vorherseh- und damit planbar sind. Es ist also in erster Linie ein organisatorisches Problem. Gerade wenn es sich um regelmäßige Lieferungen handelt sehe ich keinen Grund warum das nicht möglich sein sollte.

Hador Goldscheitel
RE:Mischpoke West

Oh, hatte ich fast vergessen:
Mein Kommentar von 10.50 Uhr zielt natürlich auf den ihren!

Zudem:
">>> Es droht Massenarbeitslosigkeit im Vereinigten Königreich !!! <<<
.Oh ja, bestimmt. So wie in Norwegen oder der Schweiz. Sind ganz arme Länder ohne die EU."

Sie wissen ganz genau, dass Norwegen sein Öl, und die Schweiz ihre Banken- und Steuersparwirschaft hat.
Aber vielleicht zielt so mancher Brexiteer genau auf das "Schweizer Modell" ab.

Gruß Hador

Walter2929
10:26 von reuenthal

>>Aber da erwerbe ich halt einmal ein Grundstück, baue einmal eine Halle drauf. Dann gibts in dem Jahr halt mal weniger Dividende. <<

Ganz so einfach ist es leider nicht. Es kommt häufig vor das in der laufenden Produktion ein Teil geändert/modifiziert wird.
Bei einer Anlieferung Just in Time muss "nur" die Ware auf den LKWs, die geringe Vorhaltemenge am Band und Teil der Produktion beim Zulieferer obsolet gestellt werden. Hält der Zulieferer den X-Monat oder sogar den Jahresbedarf beim Hersteller des Fzg´s vor, muss er eine Unmenge von Teilen bei einer Änderung vernichten. Und dann geht der Streit los wer die Kosten dafür übernimmt; im Zweifelsfall der Endverbraucher. Da haben wir was gekonnt.

grübelgrübel
geballte Inkompetenz

Schön, hier die geballte Inkompetenz über wirtschaftliche Abläufe vieler Schreiber lesen zu können. „Just-in-Time“ bedeutet doch nur, dass der Hersteller des Zulieferteils die Herstellung und Anlieferung aufgrund optimierter Prozesse genau zum richtigen Zeitpunkt am weiterverarbeitenden Werk anliefert. Warum zu Teufel sollte er es anders machen. Die Vernetzung der Firmen ist soweit fortgeschritten, dass dieses Prozedere möglich ist.

Lagerhaltung ist Steinzeitniveau. Transportiert werden muss es sowieso. Mit der Bahn wäre es natürlich umweltfreundlicher.

Jonathan Berger
Just in Time

Erstaunlich, wie viele Kommentatoren nicht durchblicken, dass ein Verzicht auf Just in Time eben keinerlei Vorteile bringt, weder für Umwelt noch für Hersteller. Die Formel heisst ja nicht "Lagerhaltung statt Transport" sondern in Zukunft dann "Lagerhaltung zusätzlich zu Transport".

Chili58
Insofern hätte ein harter Brexit

auch etwas Gutes. Da die Einzelteile just in time dort produziert werden, wo sie am billigsten sind und dann auf Kosten der Umwelt und der Steuerzahler mit abertausenden von LKW tausende Kilometer durch Europa und die Welt transportiert werden, könnte sich dieses Modell zunehmend als unwirtschaftlich darstellen mit der möglichen Folge, dass die Produktion der Teile ortsnäher zur Endmontagestätte erfolgt und so die Umwelt nicht unerheblich entlastet wird. Vielleicht wird so dieses unsägliche Modell auf diese Weise mal grundliegend überdacht.
Nur leider wird es nicht zum Brexit kommen.
Die Briten werden im letzten Moment den Schwanz einziehen und vom Austritt zurücktreten, allerdings erst, nachdem sie die Austrittsfrist bis zum Geht-nicht- mehr verlängert haben. Wie das aber mit der Europawahl gehändelt werden soll, ist mir allerdings ein Rätsel.

Jadawin1974
@ Smirker

Leider muss GB auch die Rohstoffe etc importieren, die zum Export benötigt werden.

Das wissen auch die Lieferanten, und werden dann gerne noch einen Briten-Bonus auflegen - wegen der ganzen Schwierigkeiten beim Zoll und dann müsste GB ja noch Facharbeiter locken zu bleiben usw.

Das wird nicht wirklich einfach, vor allem da von den geplanten Handelsabkommen nicht mal ein drittel abgeschlossen wurde....

catze
machmal frage ich mich

nach welchen Kriterien hier Beiträge akzeptiert werden oder nicht.Manche Mods sind wohl weichgespülter als andere.
Vielleicht solltet Ihr mal überlegen was ein Diskusionsforum ist und wo habe ich in meinem Beitrag jemanden böse beleidigt? Mit :Wohl in BWL geschlafen? Da habe ich schon schlimmeres gelesen .Aber Deutschland eben ,keine Streitkultur

Gast
@10:31 von mirage3a

Der Staat sollte just in Time besteuern

Und wie soll das in der Praxis gehen gehen? Muss dann jeder, der diese Sondersteuer nicht zahlen will, nachweisen, dass er ein Produkt, das er heute geliefert bekommt, erst in 2 Wochen benutzen wird?

Hador Goldscheitel
RE:Der_Mahner

"Und wenn schon. Wenn diese Kosten dann ehrlich zuordenbar sind (der Kunde trifft dann die Entscheidung, die er momentan gar nicht hat), dann her damit!"

Aha, dann wollen sie die Kalkulation für einen Joghurtbecher, einer Hähnchenkeule, oder eines Salates im Supermarkt ihrer Wahl.
Da bin ich aber gespannt, ob Industrie und Handel da mitmachen!

Gruß Hador

Paco
Licht und Schatten

Dieses Just-in-Time schadet der Umwelt mehr, als die Diesel von Privatpersonen. Niemand regt das auf. Die Autoindustrie macht Gewinne auf Kosten der Bevölkerung. Die sollen wieder eigene Zulieferer in nächster Umgebung aufbauen und nicht das Zeug hirnlos durch ganz Europa fahren. Das würde auch weit weniger Verkehr auf den Autobahnen bringen, denn es sind nicht nur die Autobauer, wir finden das in allen Branchen. Die Sache mit Europa ist nach hinten losgegangen, weil man nur die Industrie und nicht die Menschen gesehen hat.
Wenn der Brexit dann dazu beiträgt, dann war er dafür schon mal gut.

Der_Europäer
Just in time....

sollen die Briten am 29. März endlich austreten damit dieses Theater endlich ein Ende hat.
Dann können wir alle sehen wie die Briten und die EU den Brexit, ob geregelt oder nicht, überstehen werden.

Mischpoke West
@ Hador Goldscheitel

>>> Hochbezahlte Arbeitsplätze in der Industrie sind nicht mit denen in der Landwirtschaft zu vergleichen <<<
.
Es war nur ein Beispiel mit der Landwirtschaft. In vielen Bereichen werden durch eigene Produktion Jobs entstehen. Und auch in der Industrie gibt es schlecht bezahlte Jobs.
.
>>> Sie wissen ganz genau, dass Norwegen sein Öl, und die Schweiz ihre Banken- und Steuersparwirschaft hat. <<<
.
London ist, und bleibt auch nach dem Brexit, der größte Banken-/Finanzplatz in Europa.
Auch wenn sich den viele jetzt nach Frankfurt wünschen, schafft das dort nur eine Handvoll stellen.
Ich bleibe der Meinung, der Brexit schadet Europa, und vor allem Deutschland als Export-Nation weit mehr, als UK selbst.
Es dauert vielleicht ein paar Jahre, aber irgendwann wird man zurückblicken, und sagen: Die Briten. Mal wieder alles richtig gemacht.

Walter2929
10:31 von smirker

>>Doch ich bin mir sicher, dass die angeblich den Freihandel so liebende EU auf eine solch dramatische Abwertung sofort mit einer Erhöhung der Zölle für britische Produkte reagieren würde!<<

Die Briten sind immer noch in der EU und es gibt auch eine Übergangsregelung, außer bei einem harten Brexit. Zoll erhöhen geht nicht weil, es gibt (noch) keinen Zoll zwischen GB und der EU.

>>Die Entscheidung, dass von der EU diktierte Austrittsabkommen abzulehnen, war jedenfalls richtig, denn es enthält viele Verpflichtungen zu Lasten Großbritanniens, die der Wirtschaftspolitik der britischen Regierung die Hände gebunden hätten!<<

Das Prozedere über den Austritt eines Landes aus der EU ist jedem Mitglied bei Eintritt in die EU bekannt. Auch den Briten. Die Verhandlungen wurden nur geführt um unverhältnismäßige Härten abzufedern und nicht um irgendwelche "Strafen" da einzubauen.

witch of endor
um 09:56 von paule2

Im Gegensatz zu GB hat die EU nicht gepokert.

Die EU hat von Beginn ganz klar gesagt, was geht und was nicht geht.

Der berühmt/berüchtigte Backstop war eine Forderung der Briten. Nämlich ein Zugeständnis von Theresa May an den Koalitionspartner SNP.

Während der letzten 2,5 Jahre sind namhafte Brexiteers entweder vor der Verantwortung abgehauen, durch Inkompetenz oder Faulheit aufgefallen.

Und wenn man sich einfach mal die Grundlagen von "gemeinsamer Markt", "Zollunion" und "Freihandelsabkommen" anliest, und ein wenig logisches Denken anwendet, dann versteht man auch, warum die EU nur wenig Fehler gemacht hat.

Bezogen auf die Verhandlungen zum Brexit. Dass die EU nicht perfekt ist, darüber kann man nicht streiten.

Kataue
Die Abstimmung war eine krachende Niederlage für Großbritannien

Eigentlich. Denn Herr Barnier hatte schon mehr geboten, als GB bereit war, und wie man gesehen hat, Zugeständnisse nur tröpfchenweise auf den letzten Drücker bekommen. GB hat gepokert, weil sie im Grunde die EU nicht verlassen wollen und ein Drama draus gemacht hat. In der EU will man GB loswerden und ist dieses von GB provozierte Drama überdrüssig.
Die Folgen muß sich die Arroganz des GB zuschreiben lassen. Leider wird das hier nicht so dargestellt, man will den Eindruck erwecken, daß die EU (die Heimat der meisten Schreiber hier) nicht gut genug ist (Heimathasser in Deutschland?). Von dem Sockel muß dieses GB erst mal herunterkommen!

xantrius
Just-in-time für den Klimawandel

Die Verlagerung der Lagerhaltung auf die Strasse ist unvereinbar mit den Massnahmen gegen die Veränderung des Klimas. "Just-in-time" ist eine der Hauptursachen der klimaschädlichen Emissionen und wird wohl nach dem Untergang dieser rein an den Interessen der Wirtschaft orientierten Welt sicher als Verbrechen gegen die Menschheit beurteilt werden.

witch of endor
um 10:31 von smirker

Eine 25% Abwertung wäre auch für den Export problematisch.

GB hat jahrzehntelang die "Produktion" vernachlässigt zugunsten der Serviceleistungen.
Deshalb gibt es auch keine nennenswerte britische Automobilindustrie mehr. Bis auf Aston-Martin und andere Exoten gehört alles "Ausländern".

Also muss GB massiv Rohstoffe einführen, dafür Zoll verlangen und mehr in Pfund bezahlen.

Man erinnere sich: "They Need us more than we Need them".

Die Briten führen mehr Waren ein als sie exportieren. Also wird eine Abwertung des Pfundes mehr schaden als z.B. eine Aufwertung.

smirker
Exportland Großbritannien

1. Eine Abwertung der Währung hat in allen Fällen (siehe z. B. die Abwertungen der italienischen Lira) zu einer Stärkung der Exporte geführt!
Warum sollte dies für Großbritannien auf einmal nicht gelten!?
2. Die Exportquote Großbritanniens liegt bei ca. 30 % des BIP!
Die ist zwar niedriger als die deutsche mit ca. 50 %, doch weiterhin höher als die chinesische mit ca. 25 %!

Biocreature
Wie sagte Obelix doch gleich...

...Die spinnen die Briten.

---

Und er hatte damit ja so recht.

2.Referendum und gut ist.

artist22
@Ich bleibe der Meinung, 11:05 von Mischpoke-West

"Ich bleibe der Meinung, der Brexit schadet Europa, "

Das hat keiner bestritten. Aber das Europa mehr leidet als GB pures Wunschdenken.

Es sei denn der Schwanz wedelt neuerdings mit dem Hund.
Zu diesem Schluss könnte an bei derartigen Kommentaren
aus einer meist 'durchsichtigen Ecke' kommen.

Ich frage mich neuerdings öfter warum manche derartige
abstruse Schlussfolgerungen befördern.
- immerhin spielt man mit dem wirtschaftlichen Fortschritt ganzer Nationen.

Und profitiert als Habenichts nicht mal finanziell davon,
anders als die Johnson's & Co.

Mischpoke West
@Biocreature

>>> 2.Referendum und gut ist. <<<
.
Jawoll. Oder auch ein 3.
Bis endlich das Ergebnis rauskommt welches sich die deutsche Exportwirtschaft wünscht.

Walter2929
11:04 von Paco

>>Die sollen wieder eigene Zulieferer in nächster Umgebung aufbauen und nicht das Zeug hirnlos durch ganz Europa fahren.<<

Also soll der qualifizierte Hersteller von Zündspulen und Einspritzventilen gefälligst Werke in Leipzig, München, Landshut, Dingolfing, Stuttgart, Wolfsburg, Kassel, Ingolstadt...… aufbauen. Die Transporte werden dadurch zwar nicht weniger, nur kürzere Wege mit weniger Volumen. Ach ja, Export verbietet sich dann von selbst.

Möbius
BMW hat sich bereits gegen Verschiebung des Brexit ausgesprochen

Weil man die Arbeitsprozesse und Lieferketten zum Teil schon angepasst hat an die nach dem 29.03. zu erwartende Situation. BMW wäre der am stärksten vom No Deal Brexit Betroffene deutsche Autobauer. Die Just-in-Time Produktion die es schon seit mehr als 30 Jahren gibt, wäre ohne EU und Globalisierung nicht möglich gewesen. Dadurch wurde die Profitabilität deutscher Autokonzerne massiv erhöht, damit die Margen und schließlich Gewinne für Investoren, darunter deutsche Superreiche. Der Nutzen für den Arbeitnehmer oder Kunden oder für die Gesellschaft als Ganzes erschließt sich mir dagegen nicht. Problematischer für BMW ist ohnehin der Entwicklungsvorsprung der Chinesen und Amerikaner bei der E-Mobilität und nicht der Brexit.

witch of endor
10:35 von Mischpoke West

Norwegen ist Mitglied der EFTA und zahlt ca. 8 mrd Euro jährlich um Zugang zum EU-Markt zu haben. Übernimmt dafür alle Regularien der EU ohne mitbestimmen zu dürfen.
Und Norwegen sitzt auf Nordseeöl.

Schweiz übernimmt ebenfalls stillschweigend alle EU-Regeln. Und sitzt auf einen Berg aus Gold in den Tresoren seiner Banken.

Ach ja. GB hat im Verhältnis zu Deutschland um einiges weniger an Landwirtschaft (daher auch der berühmte Britenrabatt), GB muss also vergleichsweise viel mehr Lebensmittel importieren als Deutschland.

Und woher kommen die? Wie bei uns aus Holland und Spanien. Und es fallen WTO-Zölle an. Bis zu 40%.
Und Lagerzeiten. Und wir reden von April/Mai. Wir (DE und GB) haben im Moment nur Kohl und Kartoffeln auf lager.

Und wer erntet in GB? Wie bei uns Rumänen und Bulgaren. Die GB nicht mehr will (Arbeitnehmerfreizügigkeit). Die künftig VISA beantragen müssen und in abgewerteten Pfund bezahlt werden.

Hador Goldscheitel
RE:Mischpoke West

"Es war nur ein Beispiel mit der Landwirtschaft. In vielen Bereichen werden durch eigene Produktion Jobs entstehen. Und auch in der Industrie gibt es schlecht bezahlte Jobs."
Mag sein, aber sicherlich werden diese Produkte teurer als bisher ausfallen. Dadurch wird der Durchschnittsbrite ärmer !

"Es dauert vielleicht ein paar Jahre, aber irgendwann wird man zurückblicken, und sagen: Die Briten. Mal wieder alles richtig gemacht."

Womöglich schon, aber damit rechnen die wenigsten Ökonomen, die Börse auch nicht wirklich und viele Unternehmen ebesowenig.
Der Glaube an eine rosige Zukunft haben allein die Brexiteers, aber mit diesen "Glaubensfragen" darf sich das britische Parlament nicht selbst blockieren, und als unfähig diskreditieren.

Gruß Hador

xantrius
@Pasha78

"Und wie viele LKW-Fahrten würden durch ein Verbot von Just in Time eingespart werden? Ganz nüchtern betrachtet nämlich gar keine. Irgendwie müssen die Teile vom Zulieferer ins Montagewerk kommen…"

Falsch ! Durch Anbindung ans Schienennetz der Bahn würden über den Daumen ca. 90% der LKW-Fahrten wegfallen. Und das wäre ein grosser Schritt im Kampf gegen den Klimawandel.

Sisyphos3
10:57 von Walter2929

muss er eine Unmenge von Teilen bei einer Änderung vernichten
.
nicht unbedingt
die kann man in der Regel als Ersatzteil gebrauchen
das geänderte Teil passt üblicherweise nicht in das alte Fzg

B. Pfluger
10:22 von Auf eine Frage an paule2 um 09:56

Es ist beruhigend, dass es doch noch Kommentare wie den ihren gibt.
Dieses ewige Eindreschen auf die EU ist, mit Verlaub, absoluter Schwachsinn, wenn nicht gar zersetzend. Diese Anti-EU Kommentare
kommen von Menschen, die anscheinend ein Feindbild brauchen, ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass diese EU ihr Leben entscheidend verbessert hat.
Was wäre Europa ohne die EU - lauter kleine
Nationalstaaten, die den Grossmächten nichts
entgegen zu setzen hätten.
Die EU ist reformbedürftig, das wissen wir, aber sie ist immer noch das Beste um Europa zusammenzuhalten.
Ich danke ihnen für ihren Beitrag!

Klärungsbedarf
um 11:22 von Mischpoke West

>>
Jawoll. Oder auch ein 3.
Bis endlich das Ergebnis rauskommt welches sich die deutsche Exportwirtschaft wünscht.
<<

Wie lange soll eigentlich eine Umsetzungspflicht bestehen. Nach drei Jahren ist die wahlberechtigte Bevölkerung doch schon deutlich anders zusammengesetzt. Und wie lange Zeit muss dann vergehen, bis man wieder neue abstimmen darf ? Immerhin hatten die Briten ja vor diesem Austrittsreferendum schon mal abgestimmt, in der EU sein zu wollen.

msk66
Da muss man die Karten nochmal neu sortieren:

Die Briten haben im ersten Schritt in ihrem Referendum festgestellt, dass ein Austritt zu vollziehen ist. Wenn ein "Ehepartner" fremdgehen will, dann ist die "Schuldfrage" eigentlich geklärt. Warum die EU dann Haus und Hof verschenken soll, bloss weil es ein paar kleinkariert nationalistisch denkende Hallodris gibt ist mir nicht ersichtlich. Es zeugt eher von guter Demokratie und Akzeptanz, den frei gewählten Brexit zuzulassen, gleichzeitig aber die eigene Position nicht zu verlassen. Genau das machen ja die Brexiteers, bis auf die, die sich ganz schnell aus der Verantwortung entlassen haben oder gerade Ihre Gelder in die EU verschieben (wo man sie sofort einfrieren sollte, damit wenigstens ein kleiner Teil der Kosten dieses Wahnsinns gedeckt werden).

Sisyphos3
11:23 von witch of endor

Die künftig VISA beantragen müssen
.
also wenn ich in die Schweiz reise brauche ich kein Visa
alles ne Frage der Vereinbarungen

Walter2929
11:26 von Sisyphos3

>>nicht unbedingt
die kann man in der Regel als Ersatzteil gebrauchen
das geänderte Teil passt üblicherweise nicht in das alte Fzg<<

Wir reden von der "laufenden Produktion". Wenn ein Teil aus Sicherheitsrelevanten Gründen geändert wird passt es sicher in die gesamte Produktlinie. Wir reden nicht von einem neuen Modell.

karwandler
re pasha78

"Denn die Folge von Just in time ist, dass die Lager der Hersteller auf den Autobahnen herumrollen und diese verstopfen und ruinieren. Den Straßen- und Brückenzustand in Deutschland kennen wir inzwischen alle - ebenso die zunehmende Staudichte."

Wenn die Teile nicht just in time sondern auf Vorrat ins Lager transportiert werden ist das Transportvolumen doch absolut gleich.

Der Transport generiert nicht die Probleme, sondern die Lieferketten.

sternoperator
13. März 2019 um 10:35 von Mischpoke West

"Oh ja, bestimmt. So wie in Norwegen oder der Schweiz. Sind ganz arme Länder ohne die EU."

Vielleicht informieren Sie sich erstmal über die Veträge, die Norwegen und die Schweiz mit der EU haben. Gerade Norwegen ist mit der EU vo allen nicht -EU Staaten am stärksten verbunden: Teilnahme am Binnemarkt, Freizügigkeit, Übernahme von EU-Recht, Zahlungen an die EU. Von wegen "ohne die EU".

Die gleichen Modelle hätte übrigens UK auch haben können. Den größten Schlamassel in dem ganzen Vorgang muss man übrigens meiner Meinung nach UK anlasten, begonnen mit Fehlinformationen vor der Volksbefragung, taktisches Agieren aus parteipolitischen Interessen und Konzeptlosigkeit der Befürworter des Brexits.

B. Pfluger
10:58 von grübelgrübel

Mit dem letzten Satz ihres Kommentars haben sie den Finger auf die Wunde gelegt.
Die diversen Regierungen haben es sträflich
vernachlässigt, den Transport auf der Schiene
auszubauen um die Strasse zu entlasten.
Ich kenne nur ein Land, das dies in den letzten Jahrzehnten umgesetzt hat:
Die Schweiz. Die hat allerdings das Problem, dass sie Transitland ist und daher unter dem
fehlenden Bahnangebot der Nachbarstaaten
leidet.

witch of endor
um 11:35 von Sisyphos3

"also wenn ich in die Schweiz reise brauche ich kein Visa
alles ne Frage der Vereinbarungen"

Die Rumänen machen keinen Urlaub in GB sondern wollen dort arbeiten.

Wenn Sie in der Schweiz arbeiten wollen benötigen sie ein Visum/Arbeitsbewilligung.

Sisyphos3

endlich mal einer der das System versteht und erklärt

Lagerkosten werden gespart aber LKW Fahrten nicht
im einen wie im anderen Fall braucht ein Auto 4 Räder die herangekarrt werden müssen
es stehen nur keine 10.000 Stück unnütz im Lager rum,
die erst in 2 Wochen gebraucht werden aber Platz kosten und bezahlt werden müssen

Karussell
@09:54 von Leberkas

"Just in Time hat den Konzernen große Gewinne beschert ..... Das ging zu Lasten unserer Umwelt" - das habe ich schon tausend Mal gelesen. Mir hat leider bis heute noch niemand erklärt, was es für den Verkehr auf der Straße und für die Umwelt für eine Rolle spielt, ob die Teile nach der Anlieferung im Montagewerk am nächsten Tag oder erst zwei Wochen später verbaut werden.

Karussell
@09:59 von Andi123

"Die bestehende Praxis, die Lager auf die Autobahn und die Rastplätze, auf Parkplätze, Straßenränder und Wege in Autobahnnähe zu verlegen, ist eine Zumutung" - glauben Sie das wirklich mit dem "Lager auf der Autobahn" ? Glaubt jemand, daß die LKWs so lange zwischen Hamburg und Garmisch hin und her fahren oder auf einem Parkplatz rumstehen, bis z.B. in Ingolstadt einer sagt "Jetzt kannst Du abladen?" Niemals !

Karussell
@10:36 von Autograf

Es macht mir Hoffnung auf allgemeine Einsicht, daß Sie das auch so sehen und beschreiben. Danke !

schabernack
11:35 von Sisyphos3

««Die künftig VISA beantragen müssen»

«also wenn ich in die Schweiz reise brauche ich kein Visa
alles ne Frage der Vereinbarungen»

Eines der Schlagworte des Brexit-Referendums war:
"We want our control back!".

Die Kontrolle darüber, wer ins Land GB kommen kann.
Dort wie lange bleiben, und evtl. arbeiten darf.

Ja - alles eine Frage der Vereinbarungen. Aber nicht in erster Linie dafür, wer als Tourist mal für 2 bis 4 Wochen GB bereisen will. So wie Sie das in der CH tun.

Sondern u.a. für "Saisonarbeiter" in Landwirtschaft und Gastronomie. Da versprechen sich und den Menschen die Brexiteers mehr Arbeitsplätze für Briten, wenn weniger Polen, Rumänen und Bulgaren in GB arbeiten würden.

Ganz schön naiv. Und ohne geänderte Vereinbarungen sowieso komplett unerreichbar …

wenigfahrer
Am 13. März 2019 um 10:16 von MKir13

" Just in time...

Und wie viele LKW-Fahrten würden durch ein Verbot von Just in Time eingespart werden? Ganz nüchtern betrachtet nämlich gar keine. Irgendwie müssen die Teile vom Zulieferer ins Montagewerk kommen, ob nun Just in Time oder mit großem Zwischenlager ist dabei egal. An der benötigten Menge ändert das ja nichts. "

Bei Lager ändert sich wohl was, die meisten Großen Werke haben Bahnanschluss, also kann das auf die Schiene wie früher auch.
Und nicht alle Teile im 2 Stunden Takt liefern die das Band benötigt.
Würden eine Menge LKW von der Straße verschwinden.