Der Chefunterhändler der EU-Kommission für den Brexit, Michel Barnier

Ihre Meinung zu Brexit: EU könnte weitere Garantien geben

Noch immer gibt es keine Lösung im Brexit-Streit. EU-Chefunterhändler Barnier signalisierte den Briten nun Entgegenkommen. Er möchte es ihnen beim sogenannten "Backstop" für Irland leichter machen.

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89 Kommentare

Kommentare

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Erst lesen, dann meckern, bitte!

Für alle EU-Brüssel-Skeptiker hier im Raum: es gibt keine weiteren Verhandlungszusagen für die Briten!!! Barnier bietet den Briten lediglich eine genauere Definition und Absprache hinsichtlich des Backstops an. Denn genau an diesem hängt momentan alles. Den Briten werden weder neue "Rabatte" noch andere Geschenke gemacht.

Am Ende wird man sich nur noch um Kommastellen im Austrittsabkommen streiten. Denn genau das passiert ja jetzt fast schon. Ohne Backstop flammt die Irlandfrage wieder auf. Das zu verhindern, sollte oberstes Ziel der EU sein!

Thomas D.
Ich frage mich, ...

... warum alle Welt wie selbstverständlich davon ausgeht, dass die Iren sich sofort gegenseitig wieder die Köpfe einschlagen, nur weil es dann eine Grenze gibt. Wenn es denn tatsächlich so käme, dann ist ihnen leider nicht zu helfen. Moderne , aufgeklärten Europäern, die plötzlich ins Mittelalter zurückgehen und barbarisch übereinander herfallen, kann man nicht vor sich selbst schützen, sie brauchen ihre eigene Vernunftbegabung. Und wenn sie diese nicht selbst aufbringen können ... England kann ihnen dabei ganz bestimmt nicht helfen und der Rest Europas schon gar nicht.

Peter-23
Weg zum Exit vom Brexit?

In einem knappen, emotional aufgeheizten Referendum haben die Briten entschieden die EU zu verlassen - wir, als EU-Europäer sollten die Entscheidung akzeptieren.
Genauso haben die Briten die Konsequenzen ihres Austritts zu tragen.
Nachverhandlungen und Rosinenpicken sollte die EU nicht akzeptieren.
Nun jedoch, vor dem Anblick des Scherbenhaufens, werden die Briten auch wachgerüttelt, die am Referendum nicht teilnahmen. Manche Menschen brauchen länger um zu verstehen, dass das Britische Empire Geschichte ist.
Dient die Gnadenfrist dazu, ein zweites Referendum durchzuführen?
Ein Referendum des Exit vom Brexit?
Dies würde ein klares Signal an alle die aussenden, die diesseits und jenseits des Atlantiks national-egoistische Politik betreiben wollen.
Nur eine starke EU kann unsere Interessen, unsere Freiheit und Unabhängigkeit schützen. Gerne auch mit einem Großbritannien, dass diesen unschönen Prozess hinter sich hat.
Irren ist menschlich - wir sollten diese Türe (noch) offen halten.

Kataue
Hört der Spuk bald auf?

Es wird Zeit, endlich einen Schlussstrich zu ziehen. Geht endlich, gründet euer eigenes Land und wir können alle weiterziehen. Das Positive am Brexit, zumindest für uns Europäer, ist dass unser Land endlich den Bremser verliert dazu neuer Größe wachsen kann.

Internetnutzer
Alternative Lösung der Irland-Frage

Nordirland ist mehrheitlich deutlich gegen den Brexit. Es könnte daher auch aus dem Vereinigten Königreich austreten und sich wieder mit Irland vereinen. Ebenso könnte Schottland ähnliches tun.

Die Brexit-Befürworter haben da mit ihrem Verständnis von "demokratischen Mehrheiten" sicherlich vollstes Verständnis für :)

M. Nordheim
@  13:55 von Thomas D

Wer dogmatisch die EU als Friedensgarant durch handel propagiert, muss so denken.
Selbst geschaffene Illusionen werden von Narzissten wirklich geglaubt.
Dogma kann man auch durch einen Begriff ersetzen. Wahn!

Externe_Sicht
Die Vision einer EU als Basis für die Verhandlung (1)

Das Problem ist nicht auf britischer sondern auf EU-Seite zu suchen.

Die EU-Politiker folgen einer EU-Idee die eine immer engere Integration zum Ziel hat. Die Idee war ursprünglich eine enge wirtschaftliche Verbindung der Mitgliedsländer. Daraus ist inzwischen ein Konstrukt geworden, dass immer mehr und mehr Macht gewinnt und die Souveränität der einzelnen Staaten langsam aber sicher immer mehr aushöhlt.
Dabei ist die EU selbst weitgehend undemokratisch, mit einer starken Machtkonzentration bei der EU-Kommission, die gar nicht vom Volk gewählt werden kann. Das Parlament hat im Vergleich recht wenig Macht.

Würde man GB zugestehen, aus der EU auszutreten und dann nur die Verträge abzuschliessen, die im beiderseitigen wirtschaftlichen Interesse liegen - es wäre ein Präzedenzfall geschaffen und es würde nicht lange dauern, bis andere EU-Mitglieder dem Beispiel folgen und ebenfalls austreten.
....

Kataue
Allerdings

@OlliH
“Wenn es um „Bremsen“
geht müssten noch ganz andere Länder aussteigen. Allen voran Ungarn !!!
Die sind ja sogar ein Symbol für den Rückschritt”
Wenn jemand nicht mehr will, sollte er die Größe haben, auf die Vorteile zu verzichten und die andern weiter machen lassen. In diesem Fall wäre das das kleinere Übel.

Externe_Sicht
Die Vision einer EU als Basis für die Verhandlung (2)

...
Es gibt z. B. keinen Grund, warum nicht ein Binnenmarktzugang möglich sein sollte (der liegt im beiderseitigen Interesse), ohne dass dafür zwingend auch eine Verpflichtung besteht, die Grenzen für alle Bürger aus anderen EU-Ländern zu öffnen - und das nicht nur für Reisen sondern auch um sich niederzulassen (inkl. Zugang zu allen Sozialsystemen).

Diese "Prinzipien" der EU, auf denen Brüssel so gerne herumreitet wurden nie durch einen demokratischen Entscheid so festgelegt, sondern nur durch EU-Politiker postuliert, ohne die Bevölkerung zu fragen.

Die ganze Verhandlungstaktik der EU basiert darauf, dass der Brexit kein Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit werden darf. Es muss so "schmerzhaft" wie möglich für GB sein, damit andere EU-Länder nicht ebenfalls Austrittsgelüste haben.

Die Briten haben - knapp aber rechtlich einwandfrei - für den Brexit gestimmt und es gehört zur Demokratie, dass dieses Votum unbedingt akzeptiert wird. Ohne wenn und aber.

vox moderandi
@ Sisyphos3

"11:18 von Defender411
Eine Wiedervereinigung Irlands würde das Problem lösen.
.
das EU Problem vielleicht
aber ganz andere Probleme schaffen
oder wollen die protestantischen Nordiren alle in ein katholisches Irland ?"

Ich habe schon lange nichts mehr von dem Nordirland-Konflikt gehört. Vielleicht spielt Konfessions-Zugehörigkeit ja gar nicht mehr so eine große Rolle. Zumindest kann ich mir vorstellen, dass protestantische Nordiren im Alltag auf einer kleinen Insel mehr genervt sind von einer Staatsgrenze mit Zoll und Ausweiskontrolle usw. als von dem Gedanken, mit Katholen zusammen einem Staatsgebilde anzugehören.

Kataue
Reisen

@Externe_Sicht
Und wer bitte hat demokratisch festgelegt, dass man beispielsweise in Hessen Reisen darf oder sich niederlassen? Wie ist dieses Argument gemeint?

Northbear
@11:18 von Defender411 / 14:45 von vox moderandi

Es gibt keine protestantischen Nordiren. Iren sind katholiken, auch die im Norden.
Protestanten sind die zugezogenen und angesiedelten Briten.
Diese haben was gegen die Wiedervereinigung. Die "ethnischen" Iren nicht.
Sieht man auch sehr schön an den Parteinamen:
Die DUP (Democratic Unionist Party) mit englischem Namen und auf der anderen Seite die Sinn Fein mit irischem Namen.

warumnichtgleichso
@um 14:38 von Externe_Sicht

"Diese "Prinzipien" der EU, auf denen Brüssel so gerne herumreitet wurden nie durch einen demokratischen Entscheid so festgelegt, sondern nur durch EU-Politiker postuliert, ohne die Bevölkerung zu fragen."

Doch wurden sie, von vom Volk gewählten Politikern, sollten sie hier die Demokratie anzweifel, dann tut es mir leid, da es dann wohl auf der ganzen Welt keine Demokratie gibt.

Northbear
@Externe_Sicht

Diese allmächtige Kommision. Wo ist die? Oder bilden Sie sich die nur ein? Selbst den größten EU-Skeptikern muss doch beim lesen der Artikel langsam klar werden, das die Komission alleine nichts kann.
Es steht doch so schön geschrieben "die Komission möchte" "sie schlägt vor" "die Regierungschefs müssen noch zustimmen"
Von allmächtig sehe ich nichts.

Was ihre "undemokratisch gewählte" EU-Komission anbelangt, den Unterschied zu Deutschland müssen sie mir nochmal erklären. Ad hoc finde ich keinen.

Das einzige, mit dem Sie ein wenig recht haben, ist die Sache mit dem Parlament.