Produktionsstraße eines Autowerks

Ihre Meinung zu Diesel-Affäre: "Lobbyismus verzerrt den Wettbewerb"

Im Diesel-Kompromiss scheint die Autoindustrie ihre Interessen gewahrt zu haben. Ihre Lobby ist Bestandteil der politischen Entscheidungsfindung, sagt der Wirtschaftswissenschaftler Gunther Schnabl. Dennoch verzerre sie den Wettbewerb.

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92 Kommentare

Kommentare

Werner40

Der Verbraucher zahlt letztlich immer die Zeche. Eine Anhebung des NOx Grenzwertes auf gesundheitsunbedenkliche Werte wie z.B. im Jahr 2000 würde die ganzen Aktionen überflüssig machen. Die Luft ist ja so sauber wie noch nie.

Leberkas
Turbokapitalismus

Bei der sogenannten Dieselaffäre zeigt der Turbokapitalismus seine gräßlichste Fratze. Der oder die Autokäufer/in entschied sich vermutlich für einen Diesel wegen dem geringeren Verbrauch, evtl. auch weil man sich in einem SUV größer vorkommt und sicherer fühlt als man tatsächlich ist. Evtl. auch aus Repräsentationszwecken. Aber sicher nicht weil man in einer Großstadt ein Fahrzeug mit Allrad benötigt. Ebenso gibt es die Pendler welche ein sparsames Fahrzeug für weite Strecken benötigt um seinen Verpflichtungen nachzugehen. Allen gemeinsam ist das sie jetzt für die unzureichende Kontrolle der Industrie bezahlen sollen weil die Politiker sich von den Lobbyisten ihr Verhalten vorschreiben lassen. Das die DUH ein Verein von Prozesshanseln ist wie man in Bayern sagen würde liegt auf der Hand. Kann mir jemand einen einzigen Namen nennen von jemanden der oder die wegen Diesel gestorben ist. Mit Hochrechnungszahlen rumwerfen kann jeder.

naiver Positivdenker
Ich finde das nur noch peinlich.

Eine Schande, dass die Verursacher nicht dazu gezwungen werden die Hardware nachzurüsten. In diesem wunderbaren Land läuft einiges seid einiger Zeit falsch. Ich hoffe das sich dieser Trend nicht weiter fortsetzt.

Superschlau
Diesel-Affäre? Verkaufsveranstaltung!

Das ganze Drama wird einzig durch die Politik befeuert. Setzt man einfach die grenzwerte hoch, bzw misst erst gar nicht, ist alles OK. Kein Mensch stirbt, weil ein Diesel vorbei fährt. Haben sie vor 20 Jahren ja auch nicht gemacht. Wer profitiert von dem Käse? Die autobauer. Die wollen schnell neue Autos verkaufen. Also müssen die alten Schüsseln irgendwie weg. So klaprig, daß sie den ersten Tüv nicht überstehen, können sie die nicht bauen. Also Enteignung, wie von der Autolobby vorgegeben. Länder ohne Autoindustrie haben diese Probleme irgendwie nicht. Was hört man aus Österreich, Niederlande oder Dänemark? Liebe DUH, veräppeln kann ich mir selbst

lamusica
2 Fehler

1) "In der Regel weiß die Autoindustrie besser als die Politik, welche Innovationen wirtschaftlich vielversprechend sind"
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Ich zähle einen SUV in einer Großstadt mal nicht zu einer "Innovation". Diese Industrie wird jedes Pferd totreiten, wenn sie kann. Die einzige Industrie die im Moment wirklich innovativ ist sitzt im Silicon Valley.
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2) "Die Kosten trägt immer der Verbraucher"
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Es ist genau umgekehrt. Die Folgen der Umweltverschmutzung tragen wir ausnahmslos alle. Sollten deutsche Autos etwas teurer werden hat die Industrie immer noch die Wahl die Gewinne, die sie zur Zeit zb wegen eines völlig unterbewerteten Euros macht, zurückzufahren um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dann wird die Portokasse eben etwas schmaler, der Exportüberschuss etwas kleiner.
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So zu tun, als ob wir es hier mit Marktgesetzen ähnlich Naturgesetzen zutun hätten ist unverantwortlich. Im Gegensatz zur Schwerkraft kann man "den Markt" und seine Akteure sehr wohl beeinflussen.

Antonovistpleite
Ach, ist das jetzt erst aufgefallen?

Lobbyismus ist eine bei uns legale Form der Korruption. Die ganzen Darstellung nach Korruptionsindex kann man in die Tonne hauen.
Deutschland wird dabei als viel zu gut dargestellt.
Die Wahrheit ist seit Jahrzehnten eine andere.
Und das passiert nicht nur auf Bundesebene mit den Banken, Konzernen und Superreichen, sondern natürlich auch in den Kommunen, halt nur zwischen Protagonisten, die etwas kleiner amgesiedelt sind.
Kein Wunder wenn sich Konzerne gegen jeden normalen Menschverstand, gegen Mensch und Natur durchsetzen.
Nur glaube ich nicht, dass im Kapitalismus etwas dagegen getan wird. Das wäre wiedernatürlich. Die Gier ist der Motor im Kapitalismus und nicht Ethik und Moral. Darum kommt es auch zu solchen Sätzen wie "Wir müssen unsere Freiheit am Hindukush verteidigen." obwohl man meint, wir müssen die Interessen von wenigen mit Steuergeld und Menschenleben auch in der Fremde militärisch durchsetzen.

Gast
Die Menschliche Tragödie

Die Diktatur der Investoren und Konzern existiert schon seit langem.
Es liegt in der Natur der Menschen sich der Macht des Mamon zu beugen - sei es beim Ignorieren des Menschen-, Tiere-, oder Umweltschutz oder dem Ausbeuten von Menschen als Sklaven - was glaubt man denn wo die Idee der Lebensräume oder Kolonien herkommt?
Geld ist der Gott, ohne den sogar Religionen nicht auskommen.
Fluch und Segen liegen in der Hand der Menschen - noch haben sie nicht die Reife, die zu einem verantwortlichem Umgang gehören.

Account gelöscht
re von werner40

"Anhebung der Grenzwerte" fordern Sie.Die Luft ist ja so sauber wie nie.Vielleicht da wo Sie wohnen.
Sie übertreffen ja noch die normalen Lobbyisten !

RoyalTramp
Bananenrepublik Deutschland

Ich fasse zusammen: Die Automobilindustrie verstößt gegen gesetzliche Auflagen und beweist dabei höchstkriminelle Energien. Resultat: Ein millionenschweres Konjunkturprogramm für die Autoindustrie, weil es "alternativlos" ist?

Und als wenn dieser "Kompromiss" nicht allein schon ausreicht, die Politikverdrossenheit in diesem Land zu steigern (warum sollte man Politiker wählen, die nach der Pfeife der Industrie tanzen?), halten sich auch die Medien vornehm zurück. Wäre das jetzt ein anderes Land, würde man in den Medien von "Korruption" reden, aber wo es uns selbst trifft... nichts... Das wiederum ist in meinen Augen ein Indiz, dass nicht nur die deutsche Politik durch und durch korrupt ist, sondern auch die Medien derart mit der Politik und Industrie verbandelt sind, dass sie ihre wichtige Funktion als "4. Gewalt" vollends verloren haben (vielleicht auch deshalb die aggressive Berichterstattung gegen die AfD, weil es "sonst" nichts zu berichten gibt).

Kurz: Bananenrepublik!

Erfahrungsträger

Diesel-Affäre: "Lobbyismus verzerrt den Wettbewerb"
Aber Lobbyisten erzielen Umsatz und Ergebnis zu Lasten der Melkkuh Otto Normalverbraucher. Das nicht nur bei dem Faktum Mobilität!

zyklop
Aushöhlung der Demokratie

Diejenigen, die immer laut schreien, die AfD würde die Demokratie aushöhlen, sollten sich mal überlegen, ob nicht die jahrzehntelange Praxis, Gesetze von Lobbyisten schreiben zu lassen, ebenfalls eine Aushöhlung der Demokratie bedeutet. Das fing schon an damit, dass man Saft mit Zuckerwasser vermischt als "Nektar" verkaufen durfte, dass Bio-Eier nicht viel mit "Bio" zu tun haben müssen, und es setze sich fort mit allerlei Grenzwerten für Abgase oder Pflanzengifte. Jedesmal haben nicht die gewählten Volksvertreter, sondern die Lobbyisten die Gesetze gemacht.

RoyalTramp
Vorschlag

Mir fällt gerade ein: ein Argument war es ja, dass die Kosten für eine Hardwarenachrüstung zu hoch werden.

Ich frage mich nach all den Jahren der sprudelnden Milliardeneinnahmen: WO ist eigtl. das ganze Geld hin? Versteckt? Im Ausland? Cayman Islands? Wer will da wen "verkohlen"? Die Autoindustrie könnte die Hardwarenachrüstung aus der Portokasse bezahlen, aber dann würde vermutl. der diesjährige Gewinn vor Steuern nicht höher ausfallen, als im letzten Jahr.

Ach, göttchen. Kann mir mal einer erklären, warum jedes Jahr der Gewinn unbedingt gesteigert werden muss? Reicht es nicht, auch mal in einem Jahr "nur" im Plus zu sein? Wozu noch mehr Mrd. scheffeln? Um noch kriminellere Projekte zu finanzieren & die Parteien besser zu schmieren?

Vorschlag: Gehälter der Aufsichtsräte einfrieren & teilweise konfiszieren, wenn die bei der Hardwarenachrüstung nicht kooperieren! Die sind für die kriminellen Machenschaften verantwortlich. Damit sollten doch Nachrüstungen finanziert werden können.

HeikoLG
DIESEL - es gibt nur einen Gewinner - die Autohersteller!!!

Wie kann es sein, dass die Autoindustrie eine Nachrüstung verweigern kann und jetzt der Steuerzahl auch noch deren Betrug zahlt???
Die Hersteller haben uns alle betrogen (Käufer, Steuerzahler und Staaten) und ein ganzes Jahrzenht Milliarden an Euros an Gewinnen damit erwirtschaftet und jetzt dürfen Sie NEIN sagen??? Soetwas gibt es nur in Deutschland.
Jedes mittelständische Unternehmen wäre bei einem solchen Betrug sofort pleite - aber VW, Audi und Mercedes glänzen nun mit angeblichen Preisnachlässen von bis zu € 10.000,00 als Prämie - das ist lächerlich!
Diese Prämien und angeblichen Preisnachlässe wurden schon lange verdient und vermutlich schon in den letzten Preissteigerungen mit einkalkuliert!
Wie unsere Regierung sich nur so "kaufen" lassen kann, ist unverständlich - da müssen Köpfe rollen und zwar in der Industrie und in der Politik.
Frau Merkel - das war ein toller Deal, wie viel haben Sie dafür bekommen - neuen Audi A8 6.0 TDI Vollausstattung als Dienstwagen???

RoyalTramp
Argument "Grenzwerte am Arbeitsplatz"

Dieses ständige Argument, Autos seien wesentlich "gesünder" als z.B. gewisse Arbeitsplätze, für die höhere Grenzwerte gelten.

Der Unterschied: Ich muss an meinem Arbeitsplatz arbeiten. Ich kann nicht frei wählen. Bei einem Auto ist das ganz anders. Millionen Dieselfahrer entscheiden sich ja freiwillig, mit ihren Autos auch durch die Städte zu fahren, zum Bäcker, zur Post, zur Bank, OBWOHL sie nicht müssten!

Wie man da Grenzwerte bei Fahrzeugen mit denen an Arbeitsplätzen vergleichen kann, um zu relativieren, ist mir schlicht schleierhaft! Für diese verquere Logik hätte ich nur Verständnis, wenn die Personen, die derart argumentieren, auf ihr Dieselfahrzeug z.B. beruflich angewiesen sind. Das macht aber das Argument nicht richtiger!

Außerdem: Natürlich reicht es nicht, jetzt nur die Autoindustrie in die Pflicht zu nehmen. Jeder Betrieb sollte dazu angehalten sein, die Emissionen zu reduzieren! Möglich wäre es, aber es fehlt der politische Wille...

Gast
Eine ehrliche Aussage

Ehrlich währt am längsten!
Doch wer nicht lügt, betrügt und stielt, kommt zu nichts!
Und damit das alles "Rechtens" ist, hält man sich Politiker, welche die passenden Gesetze machen und damit die nicht so auffallen schaltet man ein anonyme Gruppe vor, an der sich der Unmut ins Leere laufend kanalisieren läßt: die Lobbyisten!
Man ist ja nicht blöd!

Murnau
Dieseldeal

Ich bin entsetzt. Gerade hat Frau Nahles im Fall Maassen einen faulen Deal nachverhandeln müssen, da kommt Frau Schulze und zeigt, dass man nichts gelernt hat. Kein grobes Wort oder Druck an die Autoindustrie, die sich wehrt, ihren Betrug wenigstens ein wenig wieder gut zu machen.
Ich wohne in Norwegen, dort haben Politiker des rechten Spektrums gerade besimmt, dass Dieselfahrzeuge ab 2019 nicht mehr in die Innenstadt von Oslo fahren dürfen. Und bald werden wahrscheinlich die Benziner folgen. Macht nichts, da der Anteil von Elektroautos und Hybriden bei über 50% der Neuzulassungen liegt. Es geht also nicht um irgendwelche richtige oder falsche Grenzwerte, sondern einfach darum, dem Wohle und der Gesundheit der Menschen zu dienen, wie die Politiker in ihrem Eid ja geschworen haben. In Deutschland diskutiert man weiter, wie gefährlich der Diesel nun ist...

friedrich peter peeters
Lobbyismus verhindert den technischen Fortschritt

Das die Automobilindustrie in Deutschland weltweit technologisch Schlusslicht zu werden droht hat sie den Lobbyismus zu verdanken. Lobbyismus und Korruption verhindern Leistung, Fortschritt und Konkurrenz. So geschehen in Deutschland. Preis -und Wettbewerbsabsprachen sind eine weitere Folge. Die Automobilbranche kann noch einige Jahren zehren auf ihre vergangene Erfolge aber das grosse Wachstum wird vorbei sein. Die Politik trägt eine deutliche Portion Mitschuld. Das Theater in der Dieselaffäre ist einfach widerlich.