
Ihre Meinung zu 20 Jahre Kopftuchstreit: Nur ein Stück Stoff?
Wegen ihres Kopftuchs wurde Fereshta Ludin am 13.7.1998 die Einstellung in den Schuldienst verweigert. Sie klagte dagegen und stieß eine Debatte an, die bis heute andauert. Von Caro Wenzel.
Eine Frau, die auf den meisten Fotos mit bedeckten Ohrläppchen und Hals zu sehen ist, macht sich zur aufgeklärten Symbolfigur, welche ab zu auch mal Hals zeigt. Sie möchte ein Urteil erstreiten, welches auch für andere gilt.
Das Kopftuch der Muslima ist ebenso wie der Islam janusköpfig. Nur , dass es außer religiös und politisch abgrenzend auch modisch und nützlich sein kann.
Auch ich habe eine persönliche Meinung, die nach Abwägung von Argumenten ganz klar die Religionsfreiheit ins Private verbannt, die islamische Politik als zumeist widersprüchlich zu unserer Kultur erkennt und gerne akzeptiere, dass Lehrer einer Weisung zu folgen haben, wenn es um die äußere Erscheinung geht. "Es ist nur ein Stück Stoff." Richtig. Aber nur in meinen Augen. Das Wissen um die Symbolik sollte Teil der Beurteilung sein, wenn entschieden wird, ob Lehrer pauschal mit jedem Kopftuch vor die Klasse treten dürfen.
Die Debatte zeigt uns Grenzen auf, die wir lernen müssen zu ertragen und offen zu verhandeln.