Martin Schulz

Ihre Meinung zu Martin Schulz: Ikarus aus Würselen

Selten hat es in der bundesdeutschen Politik solch dramatische Abstürze gegeben wie den des Martin Schulz. Die SPD empfing ihn wie einen Messias, dann häuften sich die strategischen Fehler. Eine Chronik in fünf Etappen. Von Eckart Aretz.

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139 Kommentare

Kommentare

eine_anmerkung
Erleichterung 1

Ich hege diesmal keine Häme für diesen Mann, sondern verspüre eine Art Erleichterung denn meiner Meinung nach wäre Schulz ungeeignet für den Aussenministerposten gewesen und das aus vielerlei Gründen. Schulz ist ein Taktiker und kein weitreichend denkender Stratege. Die Erfassung von komplexen Zusammenhängen ist ihm fremd. Anstatt im Wahlkampf punktuell an der richtigen Stelle markante Duftmarken zu setzen, rieb er sich bei Marathonverantaltungen im Ländle auf. In dem Bericht klang an das Schulz zwar mehrere Fremdsprachen spricht und eine über Jahre antrainierte Redegewandtheit verfügt. Er war jedoch nie in der Lage diese kommunikativen Fähigkeiten mit gebildeten und fachkompetenten Inhalten zu hinterlegen und das aufgrund seines nunmal begrenzten Bildungshorizonts. Dies war ihm durchaus bewusst und er machte den Fehler sich selbst permanent einem selbstauferlegten interlektuellen Wettlauf auszusetzen und erreichte das Gegenteil, er schmierte dauernd ab und erntete Häme.

Symundo
@Tristam

Wollen Sie wirklich sagen, dass unter 350000 CDU Mitgliedern Frau Merkel die beste ist?

Tristram
Am 09. Februar 2018 um 19:02 von Mammut2010

Ich glaube, da haben Sie sehr gut getroffen. Man wollte wohl jemanden, der sich von ganz unten hochgearbeitet hat. Schulz war ja Mal Buchhändler. Man glaubte wohl, dass er die Sprache der weiten Bevölkerung spricht.

Kaumdermühewert

Mein Versprechen an die SPD-Basis, wenn ihr gegen den Grokoquatsch stimmt, werde ich bei Neuwahlen beide Stimmen der SPD geben. Ich würde sogar darüber nachdenken Mitglied zu werden, wenn ich das Gefühl hätte das es dort Verantwortliche gibt, denen klar ist, daß die Sozialdemokratie in Deutschland auf keinen Fall untergehen darf. Stellt Euch mal vor Ihr landet bei der nächsten Wahl bei >= 15% und die AFD darüber.
Dann ist Euer aller politisches Lebenswerk verraucht, von Leuten die nicht wirklich gerade stehen und sich verhalten als wäre Bundestag ne daily soap. Die mangelnde Ernsthaftigkeit mit der die Protagonisten durch den Handlungsstrang taumeln ist u.a. schockierend.

...
Ikarus aus Würselen, coole Überschrift, habt Ihr mal wieder von der Bildzeitung abgeschrieben, macht nen guten Eindruck so etwas.

Wanderfalke
Die gesamte Komödie ist ein Trauerspiel

Merken die eigentlich nichts...?

Ich hatte mich bei der SPD weit vor Schulz wegen der Stimmenverluste aus den zurückliegenden Wahlen immer schon gefragt, welche Erkenntnisse die Partei daraus zieht, um dieser Erosion Einhalt zu gebieten - oder noch besser, eine lebendige Gegenoffensive zu starten.
Stattdessen kam man mit halbherzigem Geschwafel daher, was so klang wie, "Regierungsbeteiligung reicht uns" oder "Wir sind auf gutem Kurs - die Wähler merken es nur nicht".

Dass man das noch toppen kann, zeigt uns das politische Real-Kabarett, welches seit dem 24.09.2017 auf Tournee durch unser Land ist.
Chaostage, mit Jamaika-Crash, 180° Pointen - gossensprachlich dargeboten, Zwergenaufstände und unwürdiges Ressort-Geschacher im längsten Sondierungsmarathon der Republik.
Besonders peinlich - die halbe Welt schaut zu, wie der EU-Motor und Export-Weltmeister seit Monaten keine handlungsfähige Regierung hinbekommt.

Volksparteien zum Kopfschütteln - jetzt noch Neuwahlen, dann war's das.

Wikreuz

Herr Martin Schulz hat die Entscheidung vom Vorsitz der SPD zurück zu treten und Außenminister zu werden bestimmt nicht allein getroffen!
Wer aus der Führung der Partei war hier beteiligt und wer war ausgeschlossen?
Welche Rolle spielte Frau Nahles?

Wikreuz

Herr Martin Schulz hat die Entscheidung vom Vorsitz der SPD zurück zu treten und Außenminister zu werden bestimmt nicht allein getroffen!
Wer aus der Führung der Partei war hier beteiligt und wer war ausgeschlossen?
Welche Rolle spielte Frau Nahles?

Der freundliche Friese
Schulz Rücktritt...

Fakt ist...Der Rücktritt hätte schon in September erfolgen müssen. Sollte es nun doch noch zu einer Regierungsbeteiligung der SPD kommen, was ja auch noch nicht sicher ist, muß auch die CDU/SPD Koalition, allen voran die Kanzlerin die eigentlichen Aufgaben in Land angehen. Bitte nicht noch mehr Zeit verlieren !

Erich78
Nutze die Chance SPD

zu diesem Kommentar kann ich nur sagen, ja nutze die Chance SPD-Basis und verhindere eine GroKo.
Dann sieht in der Folge die ganze Republik, wer hier bremst und beide Koalitionsmöglichkeiten durch ihre Forderungen und Herrschaftsansprüche wirklich verhindert hat. Dann sehen wir alle, dass die Union keine Minderheitsregierung wagen wird und es lieber auf Neuwahlen ankommen lässt, um irgendwen vielleicht doch noch in eine wie auch immer geartete Koalition pressen will.
Dann sehen wir die "mächtigste Frau der Welt" die kneift, weil das mit dem voran gehen, Kompromissen, offenen Auseinandersetzungen und Diskursen, ihre Sache nicht so ist.
Es wäre schön zu sehen, wenn die SPD die wirklich letzte Chance die sie als Volkspartei noch hat nutzen würde, nur hat diese nichts mit der Person Martin Schulz zu tun, wie der Kommentator fäschlicherweise versucht darzulegen.

Demokratie-Jetzt

Schulz ändert seine Meinungen und Standpunkte mit einer Geschwindigkeit, die noch die zahllosen Wendemanöver Seehofers in den Schatten stellt.

Diesem Politiker-Typus fehlt die Standfestigkeit.

Aber noch schlimmer als diese ständigen Hakenschläge ist das egomane und fast autistische Verharren in eigenen Fehlentscheidungen, das auch durch gigantische Wahlverluste nicht mehr korrigierbar ist. So bei Merkel.

Ein kluger und guter Politiker wäre von beiden Extremen gleich weit entfernt.

I

hans_im_glueck
Grund?

Herr Schulz sollte nicht bloss medienwirksam erklären, warum er nun "verzichtet". Er sollte erstmal erklären, warum er den Anspruch in dieser Form erhoben hat. Nur weil er es kann?
Sowohl das, was ich von Herrn Schulz mitbekam, als auch das , was ich von Herrn Gabriel mitbekam: Es hat das Ansehen dieser Herren bei mir nicht verbessert. Es ist schade um die SPD!

kirilow
Keine Chance für Schulz

Ich denke, das vieles im Hintergrund gelaufen ist und Schulz somit keine Chance hatte. Dazu kam sein mehrfacher Wortbruch, welcher insgesamt das Vertrauen in die Politik(er) nicht gefördert hat. Der SPD kann nur ein nein zur GroKo und der Rücktritt der gesamten Führungsriege noch helfen.

Orfee
Schlimmer als Jamaika

Schauen wir uns mal die letzten Wochen an. SPD gibt die Schuld bei Jamaika Verhandlungen den Parteien, FDP wird als Sündenbock demarkiert und man spottet über Lindner, weil er keine Verantwortung übernehmen will.

Dann will SPD aufeinmal besser machen und verzichtet auf Fotos auf Balkon, es wird alles sehr geheim gehalten und man macht es angeblich viel besser.

Was ist aber jetzt rausgekommen? Es wird stark der Eindruck erweckt, daß es sich nur um Personalentscheidungen handelt.
Merkel soll Kanzlerin bleiben, koste es was es wolle, Schulz klaut Gabriel das Aussenministerium und er spielt den Beleidigten man wurde mir aber was anderes versprochen.

Das Resultat der Koalitionsgesräche macht den einzigen Eindruck, daß es nur darum geht wer welchen Posten bekommt, nicht um das Land und nicht um Inhalt.

SPD kam hochnäsig mit lächerliche Jamaika Sondierungen und gibt ein noch viel schlimmeres Bild ab.

Führungspersonal muß weg nicht nur Schulz und eine echte Erneuerung.

Zwicke
Und nun..?

Na ja - bekanntermaßen ist die griechische Mythologie eine Aneinanderreihung von grandiosen Dramen... auch jenes von Ikarus, der allzuhoch hinaus wollte... aber nach anfänglicher Euphorie dann doch abstürzend im Sonnenfeuer verbrannte...
_
Ein astrales Sonnenfeuer ist der jetzige, weitgefächerte Shitsorm gegen Schulz zwar nicht, aber auch nicht weniger deutlich! Die ernüchterne Realität: Schulz hat keinerlei Helfer, die einen Absturz abmildern wollen. Also bleibt ihm nur die hoffentlich noch durch künftige Apanagen gemilderte Landung im häuslichen Garten in Würselen... und ein gnädiges politisches Vergessen - als einer von vielen Versuchen einer traditionell führungsmordenden SPD.
Und demnächst... Andrea Nahles...?
_
Und nun..?

Haehnchen
Komisches Wahlsystem...

CDU hat einen historischen Tiefstand, SPD auch, und dennoch regieren beide... gerade mal 30% der deutschen haben entweder für CDU oder SPD gestimmt, und damit für ne GroKo die andern haben nicht gestimmt, oder für was anderes, und was bekommen wir? Die GroKo... und da wundern sich die Politiker noch das es kein vertrauen der Bevölkerung in diese Demokratie und unsere Politker mehr gibt?

Und Sinnbildlich dafür steht Schulz... erst hoch hinaus, dann immer unglaubwürdiger geworden, und am ende abgestraft und zurecht abgeschossen.

Ich bin die letzten 2 Bundestagswahlen Nichtwähler gewesen, und warum? Weil ich es mir nicht mehr plausibel erklären kann warum ich bei irgendwem ein Kreuz machen sollte.

Und diese Schulz-Geschichte steht dafür stellvertretend... ich hab von Anfang an nicht verstanden was die Leute mit ihm wollten... er hatte doch nicht eine klare Aussage oder Richtung vorgegeben... und das nein zur GroKo dann am Ende auch noch gebrochen.

berndxyz
Erneuerung?

Hier und auch bei den Jusos wird immer von der notwendigen Erneuerung geredet. Ich weiß nicht, was damit gemeint ist. Wenn ich meiner Frau sage, ich müsse mich nun erneuern aber nicht sage, was ich damit meine, würde sie an meinem Berstand zweifeln. Woran kann denn die SPD erkennen, wann sie erneuert ist. Schulz ist ein Leichtgewicht und Dampflauderer. Seine wichtigste Aufgabe als Präsident im EU Parlament war es, die Redezeit der Abgeordneten zu überwachen. Politik? Gleich Null, das ist nicht die Aufgabe eines EU Präsidenten. Es war Anfänger und wollte Kanzler werden, lachhaft.

Symundo
Es ist nicht zu fassen

Wer dieses Forum liest, weiß nun, weshalb Mobbing in Deutschland so beliebt ist. Liegt einer am Boden, tritt man noch mal kräftig drauf. Das ist abscheulich.
Alle Möchtegern-Wissenden hier würden zetern und jammern, wenn so mit ihnen umgegangen würde.
Ich wette, dass den Koalitionsvertrag niemand vollständig gelesen hat und somit die sozialdemokratische Handschrift dort gesehen hat. Und diese Handschrift kommt von Schulz in Federführung. Was besseres würde auch nicht kommen, wenn die SPD am Ruder wäre. Was die meisten fordern und bemängeln, gehört ins Programm der Linkspartei, aber nicht ins SPD Programm, abgesehen mal von den Leuten, die sagen, es muss sich was ändern aber gar nicht wissen, was. Und Letzten Endes hat Schulz die CDU zu Eingeständnissen gezwungen, zu denen diese Partei noch nie zugestimmt hat, und ich hab viele Jahre CDU Herrschaft erlebt. Wenn nun die SPD den Vertrag wegwirft, kommt fast nichts von alldem, sondern ein neoliberales schwarzes Programm nach der Neuwahl.

Thomas Anderson
Da liegt er nun, der Schulz

Man kann diesem Mann eigentlich nur eines vorwerfen: Er ist naiv! Hat er ernsthaft geglaubt, die Hartz-4-Gesetzgebung reformieren zu dürfen, hin zu mehr sozialer Gerechtigkeit? Als er damals dies anklingen ließ, verwandelte sich der mediale Rückenwind in einen eisigen Gegenwind. Sein Wahlkampfthema war damit zerstört, die Strafe durch den Wähler folgerichtig. Geradezu bockig hat er dann die SPD auf Oppositionskurs eingeschworen, und wurde dafür trotz herber Niederlage von den SPD-Mitgliedern bejubelt. Doch mit dem Scheitern von Jamaika musste Merkel in den Sattel gehoben werden, und dies ging nur mit der SPD. Schulz wurde mit Medienmacht umgedreht, daraus wurde ein Umfaller, und da liegt er nun. Und die Moral von der Geschicht? Pinkel nicht gegen den Wind, wenn'st was werden willst.

silverbeard
Tut mir leid für Herrn Schulz,

aber für die sPD ist das sehr gut.
Jetzt muss nur noch Frau Nahles, Herr Gabriel und Herr Scholz auf Posten verzichten, dann kann die Partei endlich eine echte Erneuerung durchführen.
Endlich weg von dem Neo-Liberalismus und wieder sozial werden.

Boris.1945
Höchster Respekt?

!Martin Schulz' Entscheidung zum Verzicht auf den Außenministerposten sorgt für Erleichterung.
*
Die designierte SPD-Chefin Nahles zollte ihm "höchsten Respekt" und forderte ein Ende der Personaldiskussionen."
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*
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Und wo bleibt die Kritik erst mit seinem Wortbruch "nie in einem Kabinett Merkel" das Problem geschaffen zu haben?
*
Gegen den Mann ist Trump ja bodenständig.

kirilow
silverbeard

Auf den Punkt gebracht

Gast
20:21 von Symundo

"Und diese Handschrift kommt von Schulz in Federführung. "

Na ja ... wir waren nicht bei den Verhandlungen dabei. Wer weiß wer der/die MVP (most valuable player) im SPD Verhandlungsteam war.

Ansonsten gebe ich Ihnen in Vielem Recht.

Orfee
Groko entlarvt

Diese Koalitionsgespräche und das Ergebnis haben Groko endlich sehr anschaulich entlarvt, daß es für Jeden verständlich ist, worum es hierbei geht.

Man hat das Gefühl tagelang wurde anscheinend darüber debattiert welche Person welchen Posten bekommt. Die Entlarvung ist nicht nur daran zu erkennen, daß Schulz das Aussenministerium bekommen sollte und Gabriel sich ungeschickt geäußert hat. Gabriel ist beleidigt, er mache einen guten Job, jeder mag ihn, ist erfolgreich aber Schulz hat ihm sein Posten geklaut. Lächerlicher gehts wohl nicht. Dazu noch wird Herrn Seehofer das Innenministerium gegeben.

Man hat echt den Eindruck es geht um Rollenverteilung bei einem movie. Er ist ein guter Charakterdarsteller und soll auch was bekommen. Guter Mann, schlechter Mann.

So kann man nicht regieren und alle Parteien sollten unbedingt über eine Erneuerung denken. Mit diesen Figuren kann man keine stabile Regierung bilden. Man lügt sich nur in die Taschen.

Kölner1

Es ist offensichtlich, dass Martin Schulz nicht der fähigste in der SPD ist. Ich frage mich, wie er so lange und hochdotiert in Brüssel agieren durfte.

silverbeard
Öffentlicher Druck für die GroKo?

Wenn Sie damit die Medien meinen Herr Aretz dann haben Sie recht.
Ihre Kollegen haben die GroKo ja regelrecht herbeigebetet.
Wenn Sie aber denken, die Bevölkerung wollte auch so dringend eine GroKo wie Sie, dann muss ich Sie enttäuschen.

Uns wären Ziele, Visionen und brauchbare Ergebnisse viel wichtiger gewesen als dieses Postengeschachere.

Was helfen uns zusätzlich 8000 Arbeitsplätze für Pflegekräfte wenn noch nicht einmal die vorhandenen besetzt werden können, weil die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung so schlecht ist?

Was hilft uns der Abbau des Soli wenn da bei Löhnen unter 3000€ nur einige Cent mehr in der Geldbörse bleiben?

Was bringt ein Netzausbaugesetz bis 2025 wenn die vorgesehenen Geschwindigkeiten schon heute ein Witz sind?

usw, usw...

suomalainen
@schiebaer45 18:36

"Sollte die Gro/Ko doch noch scheitern,so müsste der gesamte SPD Vorstand zurücktreten. Dann wird es eine Erneuerung mit neuen Köpfen unausweichlich geben müssen."

sie glauben doch nicht allen ernstes, dass Nahles, selbst bei einem "nein" zur GroKo zurücktreten wird? da muss ich mal herzhaft lachen, sorry. im gegenteil, sie wird nicht müde werden, zu betonen, dass der Martin letztendlich den karren an die wand gefahren hat (der ist ja dann nur noch "billiger" abgeordneter) und er viel zu lange gezaudert hat, so dass sie nichts mehr retten konnte.

Gast
Intigrantenstadl

Ich stimme durchaus zu, wenn manche sagen es sei unfair jetzt alleine auf Schulz einzudreschen. Er hat aber mehrere Kardinalfehler begangen und fehlendes politisches Gespür gezeigt. Dazu zählen unnötige Vorfestlegungen ohne Not, die dann nicht mehr zu halten waren und einkassiert werden mußten. Es wäre möglicherweise auch eher verziehen worden, wenn er offen einen Fehler eingestanden hätte, statt diesen Fehler noch zu rechtfertigen und von veränderten Bedingungen zu fabulieren. Da war sehr, sehr vieles sehr, sehr unglaubwürdig.

Davon abgesehen ist aber schon auch klar, daß andere Teilnehmer auch ausgiebig taktiert haben. Z.B. hat Gabriel ursprünglich auch erst mal für sich selbst gesorgt. Er wußte, daß es für ihn bei der Bundestagswahl nichts zu gewinnen gab, hat Steinmeier erfolgreich weggelobt und so den Aussenministerposten für sich selbst frei gemacht. Und Schulz war naiv genug, in dieses offene Messer zu laufen.

Auch das gehört fairerweise mit zur Wahrheit dazu.

Julchen
Hoffnungsträger - am Ende ohne Rückhalt und Orientierung

Der von der eigenen Partei vielumjubelte einstige Hoffnungsträger stützt nach nicht einmal einem Jahr von Hundert auf Null...
Das ist extrem bitter - aber auch selbstverschuldet. Geschlossenheit heißt das Zauberwort - von Schulz kam erst Hüh - dann Hott und dann wieder Hüh... So gewinnt man kein Vertrauen, und schon gar nicht den Wähler! Im Gegenteil - so Mancher wird sich gefragt haben - was will er denn jetzt?... Eine klare Linie sieht so jedenfalls nicht aus. Bleibt zu hoffen, dass dies der SPD in Zukunft besser gelingt - sonst dauert die Oppositionszeit noch länger...Schade!

zyklop
"mein Platz ist in Brüssel"

Am Anfang der Debatte, wer von der SPD Kanzlerkandidat werden soll, hat Schulz noch abgewinkt und gesagt "mein Platz ist in Brüssel". Er hätte sich daran halten sollen, dann würde er heute nicht so viel kritisiert. Böse Zungen haben schon damals gemeint, die SPD brauche doch gar keinen Kanzlerkandidaten. Auch ohne EU-Parlamentspräsident zu sein, wäre er jetzt ein geachteter Mann mit einer gewissen "Europa- Autorität" und könnte vielleicht Junckers beerben, denn der ist erheblich älter. Jetzt gibt' s das Risiko, dass die GroKo auch scheitern könnte und Neuwahlen kämen. Dann hätten wir möglicherweise mal wieder einen anderen Außenminister, wer weiß.

Shivas Riegel
Stillborn

Noch nicht einmal wirklich beschlossen, da ist GroKo schon am erodieren. Eine gewiss Häme will ich nicht verleugnen. M. Schulz fällt aber weich, Millionär ist er schon in Brüssel geworden. Was mich wirklich freut ist aber jeder Knüppel, der AM zwischen die großen Füße geworfen wird, ich hoffe, sie stolpert im Zuge der SPD-Querelen. Deutlich sollte auch sein: das Land sollte nicht (nur) durch Senioren mit überkommenen Denkmustern regiert werden.

Boris.1945
20:38 von Kölner1

Es ist offensichtlich, dass Martin Schulz nicht der fähigste in der SPD ist. Ich frage mich, wie er so lange und hochdotiert in Brüssel agieren durfte.
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*
*
Wie gut könnte die EU also sein, wenn das Personal besser wäre.

sletrabf
Flucht nach vorne möglich?

Man könnte darüber lachen, wäre es nicht eigentlich zum Verrücktwerden. Das wahre Problem ist jedoch nicht (nur) Schulz, sondern die konservativen Seeheimer, die die Partei (noch) fest im Griff haben, sonst gäbe es kein Hartz4, keine Notwendigkeit zur privaten Rentenvorsorge, CETA, ...
Wenn die Sozialdemokratie schon innerhalb der eigenen Reihen derart niedergehalten wird, ist es verständlich, dass weder im Poker mit der CDU noch beim Wähler inhaltlich irgendwie gepunktet werden kann. Um das zu ändern, bräuchte es wohl nicht weniger als eine Revolution innerhalb der Partei. Ob die Mitglieder dazu fähig sind?

latürnich
Zwei entscheidende Fehler

Martin Schulz hat im Grunde nur zwei entscheidende Fehler gemacht, die seine Glaubwürdigkeit in Frage gestellt haben:
1. Die vehemente Ausschlieteritis auch nach den gescheiterten Jamaika-Sondierungen. Spätestens da sollte klar geworden sein, dass ein Rückzug in die Opposition für die Erneuerung der Partei so ohne weiteres nicht mehr geht.
2. Die Ankündigung, Außenminister werden zu wollen, und zwar schon vor dem Ergebnis des SPD-Votums. Solange es noch offen ist, ob es überhaupt zu einer Neuauflage der GroKo kommt, hätte er sich dazu besser bedeckt gehalten. Die medienwirksame Empörung Sigmar Gabriels war durchaus nachvollzieh- und mit ein wenig Empathie auch vorhersehbar.

Orfee
@wzms00

"Er hat aber mehrere Kardinalfehler begangen und fehlendes politisches Gespür gezeigt. "

Die Entscheidung zuerst in die Opposition zu gehen, war die Entscheidung der SPD Basis und SPD Führung. Dazu stehen noch viele Mitglieder und alle aus einem Mund haben das so angekündigt.

Die Kehrtwende doch eine Groko zu bilden, war die Entscheidung der Parteiführung mit allen bekannten Namen von Schulz, Nahles, Kahrs bis Maas. Schulz hat nur diese Entscheidung ausgesprochen. Er war nur der Botschafter.

Wir wissen ja noch wie Nahles sich für Schulz geschlagen hat beim Parteitag der SPD. Alle Führungsfiguren der SPD haben ProGroko gestimmt und Schulz unterstützt.

Zuletzt auch die Postenverteilung bei den Koalitionsgesprächen. Diese Kardinalfehler, die Sie meinen, gehört allen Führungspersonen der SPD adressiert und nicht nur Schulz. Nahles ist kein bißchen besser als Schulz. Sie trägt auch die Verantwortung dafür.
Deswegen neue Gesichter und eine neue SPD.

Andi13
Ich hoffe,

das die Basis die Zeichen der Zeit erkannt hat,das ganze platzen läßt, die komplette Parteispitze ersetzt.. wenn ich auch nicht weiß, durch wen.. es ist Zeit für eine totale Erneuerung.

mirage3a
Der Absturz war vorprogrammiert

Spätestens nach der Aufnahme von Koalitionsverhandlungen,entgegen den vorausgegangenen Wahlaussagen,wurde der Unmut in der eigenen Partei immer größer.Man kann natürlich immer Korrekturen in der Zielsetzung vornehmen,aber nicht bei den Kernzielen.Das hat Schulz aber getan.Wie soll da Glaubwürdigkeit aufkommen? Nun wird es mit Sicherheit ein Nein zur Koalition bei der Mitgliederbefragung geben.Wenn nicht,dann macht sich die SPD vollends auf den Weg in den Absturz.Und leider würde Deutschland dabei verlieren.Weitere 3,5 Jahre ohne Visionen lähmt dieses Land und spaltet es weiter.

zyklop
Kurz und gut

Man könnte auch kurz agen : Chaostage im Willy-Brandt-Haus.

D.Sastr
Opferlamm...

Mit 100% wurde der Mann in den eigenen Reihen vor der Wahl bestätigt, für einen Posten den keiner haben wollte in der Partei, vor der Wahl. H. Kraft, A. Nahles, S. Gabriel und andere haben schön den Martin vorgeschickt.

Und jetzt steht er da wie der Ochs vorm Berg, gestolpert über hastig aber wenigstens mutig gesprochene Sätze.
Wer hat ihn Verraten?
Es waren Sozialdemokraten!

Ich war nie ein Fan von Schulz, aber der fehlende Respekt gegenüber einer Person, der von der SPD gerade praktiziert wird, ist erschreckend und desaströs für unsere politische Kultur.

Interessant ist zu sehen wer es wie an die Spitze der Partei geschafft hat.
Ihr weg ist gepflastert mit politischen Leichen, und steht für die kommende Kultur in der sozialdemokratischen Politik.

Kopf hoch Herr Schulz.
Ihre Rolle stand fest geschrieben in diesem miesen Skript.

Gruß
D.Sastr

Gast
20:47 von sletrabf

"Flucht nach vorne möglich?"

Ihre beschriebene Flucht nach vorne klingt für mich eher wie eine Flucht in die Vergangenheit.

Man muß die Agenda-Politik nicht mögen, und darf sie auch kritisieren. Vielleicht ist man in einigen Bereichen zu weit gegangen und muß nachjustieren / teilweise zurückdrehen.

Wahr ist aber auch, daß sich die gesamtwirtschaftliche Lage seitdem drastisch verbessert hat, trotz tiefer globaler Krisen. Zwar treten die Einkommen für den Einzelnen teilweise auf der Stelle. Dafür sind aber auch wieder mehr Leute in Arbeit und haben überhaupt ein eigenes Einkommen aus Arbeit. Das ist auch eine Form der Umverteilung innerhalb der Arbeitnehmerschaft, und auch eine Art von sozialer Gerechtigkeit.

Möchten Sie lieber wieder Zeiten haben, wo weniger Leute Arbeit haben und mehr Leute mitversorgen müssen?

Ist das Ihr Verständnis von sozialer Gerechtigkeit?

Shivas Riegel
Personalie

Momentan keine guten Zeiten für die Demokratie. M. Schulz ist da nur eine Figur im Spiel (eine gehypte, um die es mir nicht im Geringsten leid tut, da eigentlich zu Allem ungeeignet).
Allerdings leidet das ohnehin schon sehr angeschlagene Ansehen der Politik im Lande immer weiter. Die Frage: wie kriegt man die Kuh vom Eis. Auch Neuwahlen bringen evtl. nichts Doch Weimarer Revival?

unser Dackel Putin
Unsinniger Automatismus

@ schiebaer:
Sollte die Gro/Ko doch noch scheitern,so müsste der gesamte SPD Vorstand zurücktreten.

Nein, natürlich nicht. Der Vorstand ist auf Zeit gewählt und bei der Wahl war das Amt nicht an die GroKo Abstimmung geknüpft.

Kranich Paul

Frau Nahles ich frage Sie was für menschliche Größe hat Herr Schulz das er Lügt , oder das er Ihnen seinen Posten angeboten hat , schön für Sie , bald müssen auch zurücktreten das wäre für die SPD am Besten für einen sauberen Neuanfang .

acki
na endlich

wurde Zeit das er endlich eingesehen hat das es mit ihm an der Spitze der SPD nur eins gegeben hätte,weiter abwärts mit ihr bei den Wählern
denn was sollte er bringen die Wende für die SPD ? bestimmt nicht solche Politiker die nach der Wende und auch jetzt noch Wendehals als Markenzeichen haben.
Ja das ist auch das Problem in Brüssel von ihm gewesen nur geredet und hier auch nur Phrasen von seinem Europa gedroschen und wäre er Außenminister nadann wäre es noch schlimmer geworden,besser so.

Anna-Elisabeth
@20:21 von Symundo

"Wer dieses Forum liest, weiß nun, weshalb Mobbing in Deutschland so beliebt ist. Liegt einer am Boden, tritt man noch mal kräftig drauf. Das ist abscheulich."

Ich gebe Ihnen Recht. Allerdings sollte man die Rolle der Medien hierbei nicht unterschätzen. Martin Schulz hätte es niemandem mehr recht machen können. Wer täglich über sich lesen muss, dass man alles fasch macht, ungebildet ist und selbst der Geburtsort zum persönlichen Fehler erklärt wird, der wird irgendwann auch tatsächlich nichts mehr richtig machen können.
Ich war nie ein Fan von M. Schulz, aber niemand sollte so behandelt werden.

DerVaihinger
Obwohl Martin Schulz

für mich noch nie eine Führungskraft darstellte, möchte ich seine Demontage nicht alleine ihm anlasten.
Ohne einen Beleg zu haben, bin ich mir sicher, dass da eine ganze Riege von Rückenschießern am Werk war.

Wenn ich daran denke, auf welch schäbige Art der damalige Innenminister Friedrichs vom SPD-Fraktionsvorsitzenden hereingelegt wurde, kann ich mir solche Leute auch im innerparteilichen Bereich als Dunkelmänner vorstellen.

Werner40

Die Personaldiskussionen werden sicher weiter gehen. Auch in der CDU. Die nächste spannende Frage wird sein: wer wird Nachfolger von Merkel ? Prinzipiell war es ein Fehler die SPD Basis über einen Koalitionsvertrag abstimmen zu lassen. Erinnert stark an die Brexit Abstimmung. Nichts gelernt daraus, liebe SPD Führung ?

Gast
21:03 von Orfee

Ich denke da sind wir uns im Kern einig.

Ich denke auch - bei aller Kritik an Schulz - daß es billig ist, die Schuld jetzt ausschließlich bei ihm abladen zu wollen. Ich sehe auch die Rolle anderer Beteiligter durchaus kritisch. Dennoch hat er in meiner Wahrnehmung durch ungeschickte Kommunikation maßgeblich zu dem Desaster beigetragen.

Bei differenzierter Betrachtung ist halt nicht alles so einfach schwarz-weiß wie wir es manchmal gerne hätten.

Wie ich bereits gesagt habe, es ist einfacher einen Fehler zu verzeihen, wenn der Fehler eingestanden wird, statt ihn schön zu reden.

Magadan
Öffentlicher Druck oder medial-gemachter?

Der kam doch nur von „den Medien“, die sich in ihrer Ehre gekränkt fühlten, dass weil Jamaika nicht zustande kam, obwohl man sich die Hinterteile bei Eiseskälte abgefroren hatte. Das ist sowieso das Blödeste überhaupt, niemand braucht einen halbgefrorenen Reporter, der einem alle halbe Stunde nichts Neues erzählt.

Boris.1945
21:25 von wzms00

21:03 von Orfee

Ich denke da sind wir uns im Kern einig.

Ich denke auch - bei aller Kritik an Schulz - daß es billig ist, die Schuld jetzt ausschließlich bei ihm abladen zu wollen. Ich sehe auch die Rolle anderer Beteiligter durchaus kritisch. Dennoch hat er in meiner Wahrnehmung durch ungeschickte Kommunikation maßgeblich zu dem Desaster beigetragen.

Bei differenzierter Betrachtung ist halt nicht alles so einfach schwarz-weiß wie wir es manchmal gerne hätten.

Wie ich bereits gesagt habe, es ist einfacher einen Fehler zu verzeihen, wenn der Fehler eingestanden wird, statt ihn schön zu reden.
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Was soll ein Brummkreisel eingestehen?
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Bei dem "wenn ich Kanzler, niemals in Merkels Kabinett, in Opposition erneuert Aussenminister werde, gnädig davon zurücktrete, könnte man auf die bereits erfolgte Freigabe bewusstseinserweiternder MIttel glauben.
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Wenn das schöngeredet werden kann, auch?

pblues
Was soll das?

In der Vergangenheit wurde, nicht zu unrecht , von dieser Stelle ordentlich auf Herrn Schulz gedroschen. die kommentatoren und kommentatorinnen können nun aufhören zu dreschen und diesen ehrlichen Europäer erhobenen hauptes das schiff verlassen lassen. Alles eine Frage des Respekts...

Boris.1945
21:23 von DerVaihinger

Obwohl Martin Schulz

für mich noch nie eine Führungskraft darstellte, möchte ich seine Demontage nicht alleine ihm anlasten.
Ohne einen Beleg zu haben, bin ich mir sicher, dass da eine ganze Riege von Rückenschießern am Werk war.

Wenn ich daran denke, auf welch schäbige Art der damalige Innenminister Friedrichs vom SPD-Fraktionsvorsitzenden hereingelegt wurde, kann ich mir solche Leute auch im innerparteilichen Bereich als Dunkelmänner vorstellen.
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Wenn Ihre Verschwörungstheorie richtig ist, dann hat es ja diesmal die Richtigen getroffen, denn noch sind die Anderen ja nicht durch.

Kokolores2017

Schulz hat mit Sicherheit im Wahlkampf den Fehler gemacht, seine Begeisterung für die EU und eine Vision für das europäische Projekt und Deutschlands Rolle darin nicht zum Thema zu machen. Das hatten viele erwartet und das wäre auch angesichts des sich breitmachenden Verdrossenheitsmiefs und angesichts des Brexit wichtig gewesen.

Darüber hinaus finde ich, dass die Medien (von unseren sogenannten Comedians ganz zu schweigen) nichts ausgelassen haben, um ihn niederzuschreiben und die SPD gleich mit.
Dabei hat es ja nach und nach schon gereicht, im richtigen Moment "Würselen" zu krähen. Wäre er in Berlin geboren, wäre ihm vieles erspart geblieben.
Letztendlich war es aber Schröder und seine Entourage inklusive Gabriel, die den Untergang der SPD als Volkspartei eingeläutet haben.

Izmi
20:21 von Symundo

"...Was die meisten fordern und bemängeln, gehört ins Programm der Linkspartei, aber nicht ins SPD Programm..."

Nach eigener Definition ist die SPD eine Partei links der Mitte, also eine Linkspartei. Dass das Programm der Groko nichts mit "links" zutun hat, bemängeln eben die "meisten". Zu Recht.

Account gelöscht
0:41 von suomalainen @schiebaer45 18:36

Na ja,so ganz Unrecht haben Sie nicht.Die Nahles ist schlecht einzuschätzen.Aber ein Macht Mensch wie Merkel ist sie m.M.n. auch.

Boris.1945
21:15 von Anna-Elisabeth

@20:21 von Symundo

"Wer dieses Forum liest, weiß nun, weshalb Mobbing in Deutschland so beliebt ist. Liegt einer am Boden, tritt man noch mal kräftig drauf. Das ist abscheulich."

Ich gebe Ihnen Recht. Allerdings sollte man die Rolle der Medien hierbei nicht unterschätzen. Martin Schulz hätte es niemandem mehr recht machen können. Wer täglich über sich lesen muss, dass man alles fasch macht, ungebildet ist und selbst der Geburtsort zum persönlichen Fehler erklärt wird, der wird irgendwann auch tatsächlich nichts mehr richtig machen können.
Ich war nie ein Fan von M. Schulz, aber niemand sollte so behandelt werden.
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Nein, aber derartige Kritik ist auch meistens nur für gescheiterte Unternehmer (nicht pensionsberechtigte) vorbehalten.

cosmicphorz
Rakete

Finde Martin Schulz hat von seiner Partei eine Rakete an Erwartungen umgeschnallt bekommen und die Partei hat mit ihren 100% das Teil dann auch gleich gezündet.
Dabei war ja schon am Anfang klar, dass die Kanzlerkandidatur ein Himmelsfahrtkommando werden wird. Aber ohne Kandidat ging´s eben nicht, hätte man da besser eine andere Kraft wählen, Entschuldigung "opfern" sollen?

Wie auch immer, eine Erneuerung der Parteienlandschaft ist ja eh in vollem Gange, alle etablierten Parteien müssen darauf ständig reagieren, nicht nur in D.
Unsere mittlerweile recht vielschichtige Gesellschaft bringt eben auch vielschichtige Ergebnisse und Verhaltensweisen der Wähler zu Tage.
Wer gut abschneiden will muss sich gut aufstellen und das ist auch gut so.
Finde es durchaus gut, dass Politgrößen sich bei Wahlen nicht mehr "sicher" fühlen können.

RoyalTramp
Ich bin perplex...

...dass hier immer noch so viele Leute einem Beinahe-Lügner auch noch die Stange gehalten wird. Wie soll ich es meinen Kindern erklären?

Ich will hierbei nicht verschweigen, dass Schulz da irgendwie unverschuldet hineingestolpert ist, denn immerhin war es ja Gabriel, der ihn aus Brüssel geholt hat. Schulz wäre wohl lieber in Brüssel geblieben, wo er als Parlamentspräsi nicht den schlechtesten Job gemacht hat. Aber auch wenn dies Gabriel anzulasten ist, dass er jemanden in die politische Niederungen D's gezerrt hat, der eigentlich nicht wollte, so hat sich Schulz alles Folgende selbst zuzuschreiben.

Immerhin scheint er nun endlich ein Einsehen zu haben, dass er auf das Ministeramt verzichtet, aber alleine der Ansatz trotz aller anderslautenden Bekundungen zu diesem Staatsamt zu greifen, zeigt eigentlich, aus welche "Holz" Schulz geschnitzt zu sein. Und so einen will man lieber nicht in einem staatstragenden Amt wissen!

geselliger misanthrop
@Kokolores2017 21:39

"...Schulz hat mit Sicherheit im Wahlkampf den Fehler gemacht, seine Begeisterung für die EU und eine Vision für das europäische Projekt und Deutschlands Rolle darin nicht zum Thema zu machen. ..."
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Und was ist mit seiner Wahlkampf-Vision von den Vereinigten Staaten von Europa bis 2025?
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Dafür gibt es derzeit weder in Deutschland noch im Rest-Europa irgendeine Mehrheit. Niemand will das ... warum also sollte man jemanden wählen der das will?

Boris.1945
21:36 von pblues

Was soll das?

In der Vergangenheit wurde, nicht zu unrecht , von dieser Stelle ordentlich auf Herrn Schulz gedroschen. die kommentatoren und kommentatorinnen können nun aufhören zu dreschen und diesen ehrlichen Europäer erhobenen hauptes das schiff verlassen lassen. Alles eine Frage des Respekts...
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Respekt für die EU-Bezahlung seines Wahlkampfmanagers mit Auslandszulage, Kanzleranspruch, Grokoverweigerer und Gabriels und seinen Aussenministerrücktritt?
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Das liebe ich an unserem Staat, wer ordentlich arbeitet wird verleumdet, aber Trickser werden verehrt.
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eine_anmerkung
um 21:36 von pblues

>>"In der Vergangenheit wurde, nicht zu unrecht , von dieser Stelle ordentlich auf Herrn Schulz gedroschen. die kommentatoren und kommentatorinnen können nun aufhören zu dreschen und diesen ehrlichen Europäer erhobenen hauptes das schiff verlassen lassen. Alles eine Frage des Respekts..."<<

Ich stimme mit Ihnen dahingehend überein das mit dem Nachtreten mal Schluss sein muss, jedoch tue ich mich mit dem Begriff "ehrlicher Europäer" aufgrund seiner Rüge in Brüssel schwer. Gut, die Grundlagen der Rüge stehen nicht in direkter Kausalität zur Schulz'chen Begeisterung für Europa. Jedoch darf (meiner Meinung nach) bei einem ehrlichen, glaubwürdigen Charakter sowas nicht vorkommen? Vielleicht lege ich zu strenge Masstäbe an, aber ich bin halt so. Für mich müssen die höchsten politischen Ämter durch integrere Personen besetzt werden weil sonst deren Glaubwürdigkeit nicht da ist.

Zeitlos-Geistlos
Schulz-Effekt

Wahnsinn. Was hat der Mann wem eigentlich getan? Er war echt nicht mein Wunschkandidat. Aber sein größter Fehler waren die Projektionen anderer. Z.B. einer Partei die ihre Sehnsüchte in eine Person projeziert, um bloß nicht reale und zukunftsfähige Ansprüche (auch an die Wählerschaft selbst) zu formulieren. Oder der Parteigenossen, hoffend im Fahrwasser dieses einzelnen zu segeln, um selber Fette Beute zu angeln ohne sich selbst als Hoffnungsträger zu verramschen. Oder der Presse, die genau wie heute aus leere Blasen große Momente herbei schreibt, um ... keine Ahnung warum, aber anscheinend geht es nicht mehr ohne.

Icke 1
Dann schauen wir mal

Mal schauen, wen die Medien jetzt hochloben?

eine_anmerkung
um 21:39 von Kokolores2017

>>"..Schulz hat mit Sicherheit im Wahlkampf den Fehler gemacht, seine Begeisterung für die EU und eine Vision für das europäische Projekt und Deutschlands Rolle darin nicht zum Thema zu machen. Das hatten viele erwartet und das wäre auch angesichts des sich breitmachenden Verdrossenheitsmiefs und angesichts des Brexit wichtig gewesen..."<<

Das sehe ich aber total anders. Der deutsche Wähler hatte keinerlei Verständnis für die Schulz'chen EU-Vorstellungen und er redete damit an dem Wähler vorbei. Kein Wähler hatte für die von Schulz favorisierte Schuldenübernahme durch Deutschland für hochverschuldete EU-Mitgliedsländer Verständnis. Kein Wähler hatte dafür Verständnis das Schulz, von der EU unaufgefordert, zusätzliche Milliarden nach Brüssel schleppen wollte. Und die alles vor dem Hintergrund das wir in unserem eigenen Land mittlerweile große Probleme von der Art haben, wo gerade Sozialdemokraten einen Hebel dranbekommen müssten (möchte das Migrationsthema mal ausklammern).

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