AfD-Anhänger demonstrieren in Stralsund

Ihre Meinung zu Wie populistisch sind die Deutschen?

Fast jeder dritte Deutsche stimmt populistischen Aussagen zu. Das ist das Ergebnis einer Studie der Bertelsmann-Stiftung. Trotzdem warnen die Forscher vor falschen Schlüssen: Von einem Durchbruch seien Populisten in Deutschland "meilenweit entfernt". Von Robin Schäfer.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
143 Kommentare

Kommentare

Phonomatic
heißt Populismus

aufhören verstehen zu wollen?

KarlderKühne

Schaue ich mir eine politische Talkshow an, so brauche ich (habe studiert) ein Wörterbuch um zu verstehen, was einige Politiker mir sagen wollen. Da wird verklausuliert, werden englische Wörter benutzt und werden hohle Phrasen gedroschen. Wollen diese Politiker mir damit zeigen, wie schlau sie sind und wie blöd ich bin oder soll ich sie einfach nur nicht verstehen?

ICHhöchstselbst
Auf Dummenfang

Populismus ist eine höchst clevere Idee ohne Lösungsvorschläge, um an Wählerstimmen zu kommen.
Man erzählt dem gemeinen Volk, was es hören will - Leitmotiv: Es wird alle schlimmer und sehen Sie mal was heute auf der Welt und in Deutschland los ist und sogar die Butter ist teurer geworden ... - und im Handumdrehen beißt das Staatsbürgerlein an und das bequeme Abgeordnetensesselchen ist gebongt!
Das Fußvolk schreit derweil mit Manifesten ausgestattet auf der Straße herum.

claireannelage
Die Welt der leeren Versprechen gleich Populismus ?

Die Tatsache dass Politikern vorgeworfen wird sie seien nur an den Stimmen interessiert hat wenig mit der Populismusdefinition zu tun als eher mit der Tatsache, dass - besonders im Wahlkampf - mit vollmundigen Versprechen gearbeitet wird, die von dem meisten nicht gehalten werden können.

Auch lässt sich dann kaum der Erfolg der AfD oder rechtspopulisitscher Aussagen damit vereinbaren. Deren Kern ist im Wesentlichen das Anbieten einfacher Lösungen auf komplizierte Themen. Auch wird mitnichten der Willen der Mehrheit zum Ausdruck gebracht. Vielmehr wird auf (Existenz-)Ängste abgezielt, die vielleicht bei vielen vorhanden sind, von denen sich aber eine Mehrheit nicht beeinflussen lässt.

Sofern ein Zusammenhang zwischen Bildung und Anfälligkeit für eine vermeintlich einfache Lösung besteht hängt dies sicherlich auch mit der Tatsache zusammen dass ein hoher Bildungsstand eher zu einer Beschäftigung führt, die gut bezahlt ist und die Betreffenden weniger mit Existenzängsten kämpfen.

Crazy Donald
Schlechter Artikel...

... warum können die Acht Fragen nicht mit im Artikel aufgeführt werden?
Ich würde mir gerne selber ein Urteil darüber bilden, was ich von dieser Studie zu halten habe.
Komischerweise wurden in mehreren Artikeln, die ich über diese Studie gelesen habe, nirgendwo diese acht Fragen auch aufgeführt.
Daraus ergeben sich für mich Fragen:
1. Hat die Bertelsmannstiftung verboten, die Fragen zu veröffentlichen? Unwahrscheinlich.
2. Sind die Fragen zu schwierig für den gemeinen Leser? Auch eher unwahrscheinlich.
3. Haben einfach alle Medien voneinander abgeschrieben und der erste Artikel in dieser Sequenz enthielt die Fragen nicht?
Leider nicht unwahrscheinlich.

Und was ist Populismus? Ich habe jetzt schon einige Definitionen gelesen und wenn ich das mit Politikeraussagen im Wahlkampf vergleiche, dann sind alle Politiker Populisten (ich gebe zu, dass diese Aussage etwas platt ist, aber ich denke, sie stimmt).
Ciao
Crazy Donald

Gast
Definition Populismus

"Laut der Studie eint Menschen mit populistischen Einstellungen ihre Kritik am Establishment, insbesondere an etablierten Parteien, Parlamenten und Politikern, aber auch an Medien und dem Rechtsstaat."
Leider definiert diese verallgemeinernde Aussage der Studie nicht, was populismus eigentlich ist. Kritik und Hinterfragen bestehender Umstände ist Teil einer Demokratie. Die Demokratie lebt davon. Nur drei Beispiele: Zwischen Kritik an Medien und dem kampfbegriff "Lügenpresse" ist ein himmelweiter Unterschied. Auch Kritik an der verfassungsmässigkeit neuer Sicherheitsgesetze wie z.b. in Bayern hat mit Antifa oder pegida nichts zu tun.
Zwischen Asyl ohne Obergrenze und Afdscher " minusuwanderung" ebenso.
Die Tatsache das Teile der Parteien und Medien für sich in Anspruch nehmen die Deutungshoheit zu haben, was gut für den / die Bürgerin ist, kann wohl als estaliblishment bezeichnet werden. Notwendige Kritik und Hinterfragen sind noch lange kein Populismus.

paule2
Populistische Wahlversprechen

Auch die Wahlversprechen der Parteien sind populistisch, denn sie sollen die Wähler einfangen, um für 4 Jahre abgesichert zu sein. Sie werden aber medial als bitterernst statt populistisch dargestellt.
Der diffamierende Begriff "Populismus" wird also scheinbar nur über eine Opposition ausgeschüttet, die dadurch pauschal abgewertet werden soll, ohne sich mit Inhalten abgeben zu müssen.

Gast
Fragen der Studie

- Die Bürger sind sich oft einig, aber die Politiker verfolgen ganz andere Ziele
- Mir wäre es lieber, von einem einfachen Bürger politisch vertreten zu werden als von einem Politiker.
- Die Parteien wollen nur die Stimmen der Wähler, ihre Ansichten interessieren sie nicht.
- Die politischen Differenzen zwischen den Bürgern und Politikern sind größer als die Differenzen der Bürger untereinander.
- Wichtige Fragen sollten nicht von Parlamenten, sondern in Volksabstimmungen entschieden werden.
- Die Politiker im Bundestag sollten immer dem Willen der Bürger folgen.
- Die Bürger in Deutschland sind sich im Prinzip einig darüber, was politisch passieren muss
- Was man in der Politik „Kompromiss“ nennt, ist in Wirklichkeit nichts Anderes als ein Verrat der eigenen Prinzipien.

https://www.bertelsmann-stiftung.de
/fileadmin/files/BSt/Publikationen
/GrauePublikationen
/ZD_Studie_Populismus_DE.pdf

Eine ernsthafte Diskussion dieser Studie setzt ein minimales Verständnis der Inhalte voraus.

Liz
Ich möchte gerne mal was klarstellen

Als türkisch stämmige, hier aufgewachsene Person, habe ich kaum Erfahrung mit Populismus gemacht. Ich bin immer erstaunt, wenn ich darüber lese. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich mich mit den richtigen Personen umgebe, aber die Freunde die ich habe lassen sich zu populistischen Sprüchen nicht hinreißen! (und ich hab eine grooooßen Bekanntenkreis) Daher kann ich der STudie nicht zustimmen. Ich würde auch mal gerne wissen, wer da befragt wird?!
Wenn man natürlich in ein Problemviertel geht, wo die Menschen frustriert sind, dann machen diese es sich einfach und posaunen populistische Sprüche. Aber wenn man mit Ihnen spricht, dann hat das oft wenig mit populismus zu tun, sondern eher mit unaufgeklärtheit oder Verzweiflung manchmal sogar mit Angst.
Ich finde, solche Studien verbreiten einen falschen Eindruck von der deutschen Gesellschaft und sind zu oberflächlich!

andererseits
@9:11 elchilango

Populisten haben immer recht, und Populisten interessiert nicht, was "Populismus" ist. Insofern haben Sie recht, wenn Sie verstehen, was ich meine.

foren
@ um 09:47 von Crazy Donald

Einfach mal das im Artikel verlinkte Dokument lesen, dort auf Seite 15 stehen die Fragen.

Erst kucken, dann meckern ;-)

J.E.G.-

Allein die Aussage: "Von einem Durchbruch sind Populisten in Deutschland meilenweit entfernt" suggeriert, dass die Populisten nicht in der heutigen Regierung zu finden sind. Hier wird dieses Wort eindeutig einer bestimmten Gruppe zugeordnet, obwohl Populisten überall zu finden sind.
Auch dieser Bericht ist hierdurch einseitig geworden und gibt nicht wieder, was der Bürger von einer neutralen Berichtserstattung erwartet.

A-D-A
Lichtjahre

Der Populismus ist nicht "meilenweit" vom Durchbruch entfernt, sondern Lichtjahre. Als ehemaliger "Linksradikaler" kann ich berichten: Auch wir haben uns selbst eingeredet, die Revolution würde zwangsläufig und unvermeidlich kommen. Von Populisten hört man immer wieder die felsenfeste Überzeugung, dass Merkel und ihr ganzes System am Ende ist, die 10 Prozent der AfD seien nur der Auftakt zur endgültigen Niederlage der Volksverräter .... Selbstbetrug, weiter nichts. Eine andere Eigenart von Populisten ist doch, dass sie ihre Meinung genauso schnell ändern können wie Karrierepolitiker. Die Populilsten kommen und gehen, die Demokratie bleibt.

Drmomo
@09:47 von Crazy Donald

"Ich würde mir gerne selber ein Urteil darüber bilden, was ich von dieser Studie zu halten habe."

Na dann lesen Sie sie doch einfach.
Die Studie ist auf der Website der Bertelsmannstiftung frei zugänglich, inklusive der 8 hier viel diskutierten Fragen.

wenigfahrer
Klingt ein wenig

wie Lernauftrag für Bürger der Unterschichten.
Populismus (von lateinisch populus ‚Volk‘) sagt Wiki dazu, also haben wir nach Aussage von Bertelsmann knapp 30 Prozent Volk um es mal drastisch auszudrücken.
Und das würde bedeuten das zu Beispiel CDU/CSU Wähler die dann ja die richtige Partei wählen keine Populisten sind.

Jede Partei ist populistisch denn Sie will ja Teile des Volkes überzeugen und die Stimmen haben, dafür gibt viele Gründe und nicht alle davon sind nicht alle so Edel wie es dargestellt wird.

Aber die Umfrage oder besser das Ergebnis ist das Geld wohl nicht wert, interessant wäre in etwa was man wirklich hat herausfinden wollen.

Und das ca. 30 Prozent der Bürger mit Facharbeiterbrief oder Rentner oder was noch so alles in der Unterschicht gibt, Bildungsfern sein sollen ? neben Arm.
Bildungsfern bedeutet auf gut Deutsch einfach ...... .

Schauen wir wie die Wahl ausgeht, und ob die Bürger wirklich das wollen was die Studie sagt.
Ich höre auf der Straße andere Dinge.

Klartexter2
Populismus ist insbesondere die Verkündung der Wahrheit

Populismus ist in erster Linie die reale Erkenntnis von Missständen in der politischen und gesellschaftlichen Entwicklung in einem Staat. Vornehmlich werden diese Missstände von oppositionellen Parteien aufgegriffen und in der politischen Arbeit ungesetzt. Wenn man wiederum liest, dass vornehmlich Menschen mit niedrigerem Bildungsniveau besonders empfänglich für so genannte populistische Aussagen empfänglich seien, so ist eine solche Behauptung einfach falsch, denn hochgebildete Menschen haben längst die Schieflage und Spaltung der Gesellschaft erkannt. Das verdankt man den so genannten populistischen Aussagen, die zum Verdruss der herrschenden, etablierten Parteien die Wahrheit wiedergeben.

linkspatei mit glied
Noch kein Populismus

@ Klartexter2:
Populismus ist insbesondere die Verkündung der Wahrheit. Populismus ist in erster Linie die reale Erkenntnis von Missständen in der politischen und gesellschaftlichen Entwicklung in einem Staat.

Nein, das ist noch völlig normal und wird von uns Linken gern und häufig gemacht. Populismus entsteht erst durch demagogische Übertreibung.

Gast
09:47 Crazy Donald

Nicht nur den Artikel lesen, sondern auch die Textrahmen. Die 8 zu bewertende Sätze stehen beim Artikel.

morph63
Populismus ist nicht notwendigerweise negativ

Keine Partei kann den Anspruch erheben, gänzlich ohne populistische Formulierungen auszukommen oder noch nie populistische Aussagen gemacht zu haben.
Wenn aber Populismus in Demagogie (Appelierung an Instinkte und Gefühle, auch mit Lügen) oder gar Volksverhetzung (Rassismus, Angriff auf die Menschenwürde anderer, Aufruf zu Gewalt) mündet, dann ist das nicht mehr in Ordnung. Letzteres ist ohnehin strafbar.

Icke 1
Ziemlich plump

Nur weil uns politisch gesteuerte Stiftungen und Medien populistisch nennen, sind wir Demokraten und machen uns eben einfach einen eigenen Kopf über die Zustände in Deutschland. Wenn das schon verwerflich ist, dann kann man dem Bürger schon bei Geburt einen Chip versehen, um festzulegen, wie er handeln und denken darf.

Australitis
Die Populisten sind es...

...die Fr. Merkel bei den Umfragen wählen.
Zum Glück bin ich kein Populist, so dass ich noch Alternativen sehe.

IBELIN
Populismus

ist der Vorwurf an den politischen Gegner nicht die volle Wahrheit zu sagen, oder verkuerzt ... Damit drueckt man auch gleichzeitig aus, dass man selber im Besitz dieser Wahrheit ist.

Und das genau ist das Scheinheilige an dem Populismus Vorwurf. Menschen die von sich so eingenommen sind und glauben im Besitz der Wahrheit zu sein sind mit suspekt, ob Populisten oder keine.

Ich nehem Dich nicht ernst, weil Du Populist bist. Wie hochnaessig ist das? Besser waere es ernst zu nehmen und autentisch zu antworten. Die Vorwurfsmasche nervt.

Papafix
Fragen der Studie: Zustimmung !!

Donnerwetter ! Erwischt !
Da kann man ja gar nicht mehr anders, als sich zu outen, denn eine Ablehnung der Thesen ist beim besten Willen nicht möglich - wenn man nicht als kritikloser Mitläufer und Abnicker gelten will.
Ab heute müssen sich allerdings Politiker darum bemühen, nicht auch als Populisten disqualifiziert zu werden.

kba
Volksentscheide sind populistisch?

Laut Studie gilt es als populistisch, wenn wichtige Fragen per Volksentscheid entschieden werden statt in den Parlamenten??? Ist das denn nicht der Grundgedanke der Demokratie - Volksherrschaft? Woher diese tiefe Angst der Politiker vor dem "Volkswillen", vor der Mehrheitsmeinung?
Die Studie ist alles andere als neutral. Was populistisch ist, ist schon vorbestimmt.

proehi
9:11 von El Cilango

"Populistisch" oder auch nicht ...
... interessiert mich nicht."

... glaub ich Ihnen aufs Wort.

"Mich und jeden anderen intelligenten Menschen interessiert lediglich, ob "Populisten" wie die AfD nun in der Sache recht haben oder nicht. Davon ist in dieser "Studie" aber gar nichts zu lesen."

... wenn ich die Ausführungen von Hr. Vehrkamp :" Wenn wir die Flüchtlingsproblematik nicht gehabt hätten, würden wir über die AFD und Populismus in Deutschland überhaupt nicht diskutieren." richtig verstanden habe, können die meisten intelligenten Menschen das offenbar ganz gut einschätzen.

... und bedarf in der Studie keine gesonderte Behandlung, da klar ist, daß Populismus durchaus Probleme, Sorgen und Ängste von Menschen anspricht, allerdings keine adäquaten Lösungswege, sondern ausschließlich simple "Bauernfängerei" anbietet.

michel56
@Am 25. Juli 2017 um 10:15 von IBELIN

Sie haben etwas wichtiges erkannt. Ich stimme Ihen voll u. ganz zu.
Wäre ja noch stigmatisierender wenn der Reiche oder Kluge auf Grund seiner materiellen oder geistigen Fähigkeiten so viel Populismus nötig hätte als wie der z.B.CDU-Wähler der schon längst zur AFD gewechselt hat?;)
Was ließe sich daraus wohl alles ableiten?

Frank von Bröckel
Populismus ist also all das, was Bertelsmann..

selbst für Populismus hält!

Mein Fazit: Eine durchschaubare Nebelkerze vor den Bundestagswahlen, nicht mehr!

Charlie off Ice
am Thema vorbei

die Bundeszentrale für politische Bildung hat sich dieses Themas ja auch des Öfteren angenommen und ein Blick auf deren Seiten zeigt, dass es offensichtlich nicht so ein ganz einfaches Thema ist: http://www.bpb.de/die-
bpb/247049/populismus-und-antipolitik-erkennen-und-begegnen
Ich bezweifele, dass die von Bertelsmann durchgeführte Umfrage mit gerade mal acht Fragen irgend etwas beweisen kann, außer, dass Menschen, die ihre Meinung in den (Mainstream-)Medien (auch so ein populistischer Begriff ;-() nicht wiederfinden, sich jetzt auch noch sagen lassen müssen, dass sie Populisten sind. Dann doch lieber Populist als Lamm in der schweigenden Herde...

Gast

Keine grosse Partei kommt ohne Zuspitzungen zurecht. Zuspitzungen zeigen überspitzt Wahrheiten, die man sonst nicht sehen würde. Zuspitzungen sind weder gut noch schlecht. Sie sind einfach Teil des Lebens. Allgemeiner Volkswille? Na klar: Frieden, Gerechtigkeit, Wohlstand. Der Teufel steckt im Detail, nicht im allgemeinen Volkswillen. Schöne Grafik übrigens.

Apropos
Problematisch, aber nicht wegen der Defintion von Populismus

Populismus wird oft falsch verwendet und viele (man beachte den Chat-Verlauf) erheben den Anspruch, seine Definition zu kennen. Es stimmt, dass Populismus

1.) einen Gegensatz zwischen "den Eliten" und "dem Volk" aufmacht und
2.) den "wahren Volkswillen" zu kennen glaubt.

Das ist nun mal die Definition von Populismus.

Problematisch ist, dass die Studie eine Tendenz zu Populismus misst, wenn

1.) Politiker immer dem Willen des Volkes folgen und
2.) "wichtige Fragen" nicht per Volksentscheid entschieden werden sollen.

Es wird leider nicht gesagt was "wichtig" ist...

johnl

Ich schließe mich dem ersten Kommentar hier an, Extremismus ist das was im Auge behalten werden sollte.

Shakespeare schrieb übrigens: Populisten sind jene Menschen die ein Spaten Spaten und eine Katze Katze nennen.

Gaius 26
Aufwachen

Also ich persönlich finde es erschreckend wenn 1/3 der Bevölkerung populistisch wäre. Ich frage mich auch ab welchem Schwellenwert die Studie entsprechend Besorgnis geäußert hätte .. wenn 50% erreicht sind? Das ist doch die entscheidende Frage um zu beurteilen.. alles im grünen Bereich .. bei den Nichtwählern ist der Anteil ja schon deutlich höher .. und wenn diese plötzlich zur Wahl gehen? Würden wir dann auch wie uk oder USA plötzlich dumm schauen und fragen wieso konnte es passieren? Das ist eine Art Pflaster .. alles ok weitermachen wie bisher .. und genau das ist der Fehler ..

WM-Kasparov-Fan
aus der Luft gegriffene Zusammenhänge

Die Studie ist unrepräsentativ.
Zum Beispiel "hängt vom Einkommen ab" und "niedrigem Bildungsniveau". Sind nun hierzulande die unzähligen Akademiker mit sehr niedrigem Einkommen Populisten - oder sind sie es nicht?

mleh
Warum sollen populäre Aussagen falsch sein?

Populismus bezeichnet doch gerade das was die Wähler gerne hören... nun, warum haben Regierungen damit solche Mühe, zu dem zu stehen, was Bürger gerne hätten. Regierungen sind gerade bei Wahlen ja selbst die grössten Populisten und bürden den Wählern jede Dummheit auf um an die Macht zu kommen. Aber eben... die Demokratie in Europa stellen sich Regierungen so vor, dass der Bürger bei der Wahl ein Kreuzchen macht und dann 4 Jahre lang nichts mehr zu sagen hat, bzw. man mit den Bürgern machen kann, was mann will. Echte Demokratie sähe wirklich anderst aus, nicht?

michel56
Ich weiß nicht wer schlimmer ist,

der Populist oder der der den Populisten versucht zu stigmatisieren?
Offensichtlich alles Leute mit Absichten oder Ansichten? Politiker;Medien;Journalisten..............
Also ich denke lieber erst mal selbst nach bzw. versuche Dinge wahrzunehmen die selbst der Populist oder der mich als Populist bezeichnen möchte nicht mal in Zusammenhang stellt? Da könnt ja noch was kommen wenn man zu Ende denkt bzw. es gelegentlich versucht u. sich u. allen Anderen Zeit gibt um Denkprozesse zu fördern.

Zeitlos-Geistlos
Vehrkamp's Definition

'..."Populisten suggerieren, es gäbe so etwas wie einen allgemeinen Volkswillen und sie würden dafür stehen. Eigentlich arbeitet der Populist mit der Fiktion, dass er das Versprechen der Demokratie erst wirklich umsetzt. In Wirklichkeit tut er das Gegenteil, weil er einen Pluralismus der Meinungen unterdrückt", sagt Vehrkamp.
...'
Das ist eine sehr unbedeutende Randerscheinung von Populismus und mag den Autoren der Studie in seiner Rolle als Wissenschaftler persönlich bemerkenswert erscheinen. Das ist es aber nicht. Jede Deutung aus "höheren" Motiven auch aus moralischen wird in der Politik üblicherweise verwendet, um konkurrierende Standpunkte zu übertönen. Auch dann ist es undemokratisch. Im Grunde ist es ein Teil der missratenen Diskussionskultur, die ich üblicherweise als "Denkverbote" bezeichne.

Ich begrüße natürlich, dass die Studie gewisse Parameter nicht unerklärt gelassen hat und sie definiert. Aber antipluralistische Fragen konnte ich unter den Fragen nicht finden. Komisch.

dr.bashir
@10:32 von Charlie off Ice

Dann doch lieber Populist als Lamm in der schweigenden Herde...

Verstehe ich Sie richtig, dass jeder, der bestimmten Aussagen nicht zustimmt ein "Lamm in der schweigenden Herde ist"? Das wäre dann genau das Gleiche, wie das Wort "Populist" als Schimpfwort für diejenigen zu gebrauchen, die nicht dem sog. "Mainstream" zustimmen.

Das Gegenteil von Populismus ist, zu erkennen, dass die eigene Meinung mitnichten der "Volkswille" ist, selbst wenn alle Freunde und Bekannten die gleiche Meinung vertreten, wie man selbst ("Filterblase")

Berühmtes Beispiel ist das Thema "Flüchtlinge". Natürlich sehen viele die Merkel´sche Politik kritisch und lehnen sie ab. Aber genau so engagieren sich viele für die Flüchtlinge und stimmen ihr zu. Was ist also der "Volkswille"?

Und genau das machen die Fragen in der Studie, sie verallgemeinern ("Die Politiker", "die Wähler"). Als ob alle Wähler einer Meinung wären und AfD-Funktionäre keine Politiker.

Kreuzviertel
In Bericht wird nur eine Partei bei Namen genannt,

und das ist AfD.
Hier wird so getan, als ob nur die AfD populistische Aussagen tätigen oder sich ebensolcher Meinungen bedienen würde.
Wenn bald wieder Gesamt-Deutschland mit Wahlplakaten zugehängt wird und auf jedem Marktplatz der Republik Vertreter aller Parteien ihr Bestes geben, möchte ich die Partei sehen, die dort KEINE populistischen Äußerungen kundtut.
Wenn kein Wahljahr wäre, könnte man in der Bertelsmann-Studie eine Anti-AfD-Kampagne sehen ...

karwandler
re wm-kasparow-fan

"Die Studie ist unrepräsentativ.
Zum Beispiel "hängt vom Einkommen ab" und "niedrigem Bildungsniveau". Sind nun hierzulande die unzähligen Akademiker mit sehr niedrigem Einkommen Populisten - oder sind sie es nicht?"

Der Akademiker mit niedrigem Einkommen ist ein untypischer Akademiker.

El Chilango

Einfach mal sagen ... in welchen Punkten und Positionen die "Populisten" (bitte Begriff definieren!) angeblich nicht richtig liegen.

Alles andere interessiert mich ziemlich wenig.

Gregorianer
Populismus ist ...

... von den Autoren der Stiftung klar definiert worden. So wie es auch im Artikel dargestellt wurde.

In der Studie wurde er mit acht Fragen operationalisiert, die dort ebenfalls zu finden sind. Nur wer allen Aussagen zustimmt wird als Populist eingeordnet.

Das ist ein empirisches Ergebnis, das nicht durch Relativierung der AfD-Anhänger wegdiskutiert werden kann.

Weder alle Anhänger von Frau Merkel noch die Befürworter von Volksbefragungen Populisten.

GeMe
@10:21 von kba: Volksentscheide sind populistisch?

Das Volksentscheide schnell populistisch werden können, ist leicht nachzuvollziehen.

1. Eine meist komplexes gesellschaftliches Problem muss auf eine Frage, die mit JA oder NEIN zu beantworten ist, reduziert werden.

2. Da viele Menschen kein Interesse daran haben, sich mit komplexen politischen Fragen intensiv zu beschäftigen, bevor sie abstimmen, gehen diese Menschen dann schnell den Populisten auf den Leim, die "dem Volk" simple Lösungen anbieten.

Daher bin ich der Meinung, dass Volksentscheide bestenfalls für Abstimmungen über Radwege, Umgehungsstraßen usw. taugen.

Alternativ müsste jeder vor der Stimmabgabe nachweisen, dass er Kenntnisse vom Sachverhalt hat.

KU
Einfach gefragt,

wer hat die Studie in Auftrag gegeben, wem nützt sie und wie gut verdient die Bertelsmann-Stiftung daran?

morph63
Ging es bei der Studie wirklich um Populismus?

Der Schwerpunkt der Umfrage lag bei dem Thema "Vertrauen in unser bestehendes Demokratiesystem und Vertrauen in die gewählten Politiker". Wer dieses Vertrauen verloren hat, wurde schnell in die populistische Ecke gestellt. Aber hat diese Studie nicht vielmehr potentielle Demokratiefeinde entlarvt? Und nutzt die Umfrage nicht vorrangig den regierenden Parteien?
Wie auch immer, man sollte das bestehende System durchaus kritisch betrachten. Da Politiker permanent Lobbyisten verschiedenster Interessenverbände ausgesetzt sind, können sie sich nicht ganz von externer Einflussnahme freisprechen. Auch dürfte die Einflussnahme bei zahlkräftigen Interessenverbänden tendenziell stärker sein. Das ist ein gravierender Schwachpunkt unseres Systems, der stets beobachtet/überwacht werden müsste.
Da stellt sich mir doch gleich folgende Frage: wer war eigentlich der Auftraggeber der Studie?

Apropos
@ El Chilango"Positionen" von Populisten sind problematisch

Populismus wird oft falsch verwendet und viele (man beachte den Chat-Verlauf) erheben den Anspruch, seine Definition zu kennen. Es stimmt, dass Populismus

1.) einen Gegensatz zwischen "den Eliten" und "dem Volk" aufmacht und
2.) den "wahren Volkswillen" zu kennen glaubt.

Das ist die Definition von Populismus und so wird sie auch im Artikel beschrieben. (Es ist zugegebenermaßen etwas schwer herauszufiltern).

Positionen und Punkte von Populisten sind deswegen gefährlich, weil sie annehmen dass es diesen Volkswillen ganz klar gibt! DAS ist das Problem, denn viele Politiker (insb. der AfD, aber auch anderer Parteien) glauben den Volkswillen zu kennen. Sie gehen nicht auf eine Debatte ein und DAS ist das Problem der Populisten.

El Chilango
Meine Antworten auf die "Populismus"-Fragen ...

Meine Antworten als AfD-Wähler auf die "Populismus"-Fragen ...

1. "Die Bürger sind sich oft einig, aber die Politiker verfolgen ganz andere Ziele."

--> Nö. Die Bürger haben ganz offensichtlich unterschiedliche ANsichten. Jede sollte im demokratischen Diskurs berücksichtigt werden.

2. "Mir wäre es lieber, von einem einfachen Bürger politisch vertreten zu werden als von einem Politiker."

--> Nö. Ich erwarte, dass jemand sachlich fundiert und kompetent zu einzelnen Sachfragen sich positionieren kann und einen Rückgrat haben.
Diese Voraussetzungen sehe ich bei vielen Politikern jedoch nicht erfüllt.

3. "Die politischen Differenzen zwischen den Bürgern und Politikern sind größer als die Differenzen der Bürger untereinander"

--> Kann ich nicht beurteilen. Darüber habe ich keine Statistiken. Richtig ist, dass die Diskrepanz zwischen Politik und Bürger stetig wächst!

proehi
10:58 von El Chilango

"Einfach mal sagen ... in welchen Punkten und Positionen die "Populisten" (bitte Begriff definieren!) angeblich nicht richtig liegen."

Noch einmal, Populisten (finden sich übrigens in allen Parteien) greifen populäre Themen auf, bieten aber keine angemessenen Lösungen. Wäre es da nicht viel einfacher, wenn Sie von Ihrer bevorzugten Alternative überhaupt einmal einen diskutablen Lösungsvorschlag vorlegen und nicht einfach behaupten würden, die hätten welche.

Am Ansprechen von Problemen kann nichts Falsches liegen, jedoch im Angebot unmöglicher, simplifizierter Lösungen.

Auf gehts, Sie haben die Wahl.

El Chilango
@Am 25. Juli 2017 um 11:07 von GeMe

Zitat: "1. Eine meist komplexes gesellschaftliches Problem muss auf eine Frage, die mit JA oder NEIN zu beantworten ist, reduziert werden."

Stimmt!
Hat auch keiner behauptet.
Letztendlich muss aber jede ENtscheidung binär mit einem Ja oder Nein herbeigeführt werden, ob das nun durch Parlamentarier geschieht, Lobbygruppen, oder eben im Rahmen von Volksentscheidungen.

Die aktuelle parlamentarische, repräsentative Demokratie hat auf jeden Fall in Vollständigkeit gezeigt, dass sie in fast allen wesentlichen Fragen massiv falsch gelegen war!

Theodortugendreich
Studie etwas dubios.

1. Monatseinkommen endet bei 3500.-€
2. Die Afd hat in den höheren Einkommenskreisen Zustimmung wegen ihrer Forderung nach einer seriösen Finanzpolitik. Dies tritt aber gegen die Flüchtlingskatastrophe in den Hintergrund.
3. Die Fragen sind z.T. so schlicht gehalten, daß sie nur für einfacher strukturierte Persönlichkeiten zustimmungsfähig sind.

Werner40

Diese Studie liefert interessante Ergebnisse. Auf Populismus fallen demnach wenig Gebildete mit niedrigem Einkommen herein. Das sind dann außer Nichtwählern v.a. Wähler der AfD und Linken. Ein Vergleich mit anderen Ländern wäre sicher auch sehr interessant ( GB, Polen, Ungarn, USA, Türkei ).

michel56
@ Am 25. Juli 2017 um 11:05 von Gregorianer

Dann fragt also der Befrager oder Statistiker alle Gruppen die relevant oder als relevant gehalten werden? Hat ein kluger Mensch mehr Möglichketen auf Grund eines verbesserten Intellektes oder der Reiche weniger Berührungspunkte weil es ihn nicht kümmern muß was so Populus so denken könnte?Ganz so ohne Faktoren einer Gleichung kommt eben nicht immer das Gleiche heraus wenn man sie verändert oder gezielt wählt?!Es sei denn man will ein bestimmtes Bild zeichnen u. befragt nur die die ein vermeindl. logisches Äquivalent bilden würden.

Pustefix
1:15 von proehi

"Populisten greifen populäre Themen auf, bieten aber keine angemessenen Lösungen. " Und Derjenige der nicht-populistische Töne anschlägt, wird nicht gewählt, als da wäre Rücknahme von Schröders Agenda. Die Begründung der Agenda war in diesem Sinne populistisch. Mit dem Versprechen von Wohlstand für alle durch die gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit wurde eine populische Lüge zum Sozialabbau begründet.

Account gelöscht
denkt doch mal einen Schritt weiter

Hier wird ja so getan, als wäre die Studie selbst schon ein dreister Angriff auf die Demokratie. Dazu halte ich sie allerdings für zu unbedeutend und auch für zu substanzlos. Wir sollten uns m.M. nach mehr mit den Gefahren des Populismus beschäftigen als mit dessen Messbarkeit mit diesen oder jenen Fragen.
Über dem Atlantik hat sich ein 150%-iger Populist zum Präsidenten wählen lassen. Seine Argumente waren Populismus pur. Ergebnis: sie wurden allzu gerne geglaubt, seine Gegner nahmen ihn nicht ernst, und er gewann deshalb die Wahl.
Bezeichnend ist auch: es findet bei seinen Anhängern auch jetzt noch kein Realitätscheck statt, ein "Aufwachen in der Wirklichkeit" ist nicht zu erkennen. Und die Folgen können verheerend werden.
Wir sehen daran, wie schnell das gehen kann mit dem Sieg des Populismus, und wir müssen uns der Gefahr stellen, dass ähnliches bei uns passiert. Ist ja in Teilen Europas bereits Realität.
Verschwendet Eure Energie nicht an Bertelsmann.

Demo-Kratie
Was ist Populismus?

Populismus ist ein unklarer politischer Kampfbegriff zur Unterdrückung andersdenkender Bevölkerungsschichten, die den Herschenden als bedrohlich erscheinen.

Übrigens auch Oscar Lafontaine wird als Populist beschimpft, da er einen NATO-Austritt von Deutschland gefordert hat.

Einfache (Nicht-) Lösungen von Problemlagen werden zu Hauf von Kritikern des "angeblichen" "Populismus" jeden Tag angeboten.

OrwellAG
Die Fragen sind keine Populismusfragen

Ich verstehe die Fragen als Ausdruck eines verblendeten und totalangepassten Status Quo. Da ist ja jede kritische Infragestellung des Bestehenden bereits Populismus. Und manche Antworten muss man m.E. nur mit ein wenig Realitätsbewusstsein geben.

Wenn die Leute sagen, die (rechten oder linken) Parteien bieten nur solche Fragen, aber keine Lösungen: Ja das wurde ja nicht thematisiert an dieser Stelle.

Kaskade3301
Armut begünstigt den Wunsch nach radikalen Änderungen...

... das ist ja jetzt eine große Überraschung!
/ironie off

Im Ernst, brauchte man dafür wirklich eine Stuide? Ich dachte so viel Empathie oder/ und logisches Denken kann jeder aufbringen.
Eine radikale Änderung ist immer ein Risiko, jemand der viel hat wird das nicht alles leichtfertig aufs Spiel setzen.

Und auch das ein Mensch der gar nichts hat, dort kaum noch etwas zu verliert, ist doch natürlich und auch menschlich.

Danke für etwas was wir eigendlich alle wissen sollten und es wahrscheinlich auch tun.
Leider wird das gar nichts ändern. weil es viel wichtiger ist sich über eine Gruppe zu stellen, wenn auch nur moralisch, als die grundlegenden Probleme zu lösen.

Account gelöscht

Mal ehrlich, wäre Deutschland nicht so anfällig für Populismus, hätte sich die Kanzlerin wohl etwas besseres einfallen lassen müssen, als "Wir schaffen das", ohne das "wir" oder das "das" zu definieren.

yolo
Was ist für eine Demokratie nötig?

Ist Populismus ein Schimpfwort?
Populismus betont häufig den Gegensatz zwischen dem „Volk“ und der „Elite“ und nimmt dabei in Anspruch, auf der Seite des „einfachen Volkes“ zu stehen.
Was soll in einer Demokratie daran falsch sein, populistisch und damit volksnah zu sein?
Diese gekünzelte Empörungsrhetorik soll was erreichen? Dass die Bevölkerung nicht mehr an seine eigene Stimme glaubt und sich selbst Gedanken macht?
Sollen wir uns denn im Gegenzug von den Eliten Moral und Politik vorschreiben lassen?
Das wäre das Gegenteil von Demokratie!

lamusica
Pop(ular)

Trotz Expertenstatement scheint es große Meinungsunterschiede in der Definition des Wortes Populismus zu geben. Ganz zu schweigen davon wann ein Populismusvorwurf wirklich greift, denn der ist ja auch irgendwo eine Interpretationsfrage.
.
In der Musik ist das einfach, Expertenmeinung hin oder her. Pop(ularmusik) ist das, was der Masse gefällt oder von dem man annimmt, dass es der Masse gefällt. Seid jeher machen Künstler "Kunst", verachten Pop und schielen doch auf den kommerziellen Durchbruch.
.
Unsere Politik ist nicht anders, Wahlkampf - Populismus pur, von allen Seiten. Statt sich also über Begrifflichkeiten zu streiten kann man sich doch besser über die Themen streiten und sich aufs wesentliche konzentrieren.

rossundreiter
Ich habe kein Problem mit Populismus.

Für mich bedeutet dieser Begriff nichts anderes, als Politik zu machen, die der Bevölkerung gefällt.

Allerdings muss dann jeder, der in Deutschland lebt oder dem deutschen Staat Steuern bezahlt, seinen Willen auch politisch vertreten sehen und das Wahlrecht bekommen.

Auch Menschen ohne deutschen Pass.

Paul Hoos
Ich denke die Internetnutzung ist Plattform und Ursache.

Was Populistisch ist, ist eigentlich klar. Es ist erschreckend, aber es überrascht mich nicht.
Ich sehe eher das Problem beim Internet.
Sehe ich mir eine Dokumentation über rechtspopulistische Entwicklung in Youtube an und zwar suche ich einfach wirklich sachliche "Dokumentation" wie zum Beispiel von Arte, dann kommt bei mir nach dem Film automatisch ein weiterer Beitrag und so geht das immer weiter. Diese sind aber nicht mehr von Arte. So folgt ein Beitrag nach dem anderen. Soweit so gut.
Aber spätestens nach dem vierten Film kommen Verschwörungstheorien unbekannten Ursprungs, Hassargumente auf Flüchtlinge, und so gleitet das ganz ohne mein Zutun in einen populistischen sog ab.
Ich sehe in der vollautomatisch eingebauten Ultra-Rechtsdriftigkeit von nahezu jeder auf geheimnisvolle Weise einprogrammierten Beitragsfolge eine Gefahr für vor allem junge Nutzer des modernen Mediums. Dabei habe ich nur "Dokumentation" als Suchbegriff eingegeben.
Beiträge bleiben, auch wenn man an Yt. meldet

FreidenkerAD1

Ich finde die Auswahl der Fragen etwas mißglückt. Den auf die Frage: "Wichtige Fragen sollten nicht von Parlamenten, sondern in Volksabstimmungen entschieden werden." hätte ich nicht mit "Nein" antworten können, denn dann würde ich dem GG Artikel 20 und den einzelnen Landesverfassungen widersprechen (wo es insbeosndere in den Landesverfassungen vorgesehen ist) und mich somit wirklich zu einem Antidemokraten machen. Das die unteren Einkommensempfänger und Menschen mit geringerer Bildung (den sie verdienen meist auch entschieden weniger) eher zu Populismus neigen ist nicht verwunderlich, da sie unzufriedener sind, eben teils auch ungebildeter.

Gast
Die Bertelsmannstiftung und die Familie Mohn...

"Die Bertelsmann Stiftung ist eine selbstständige Stiftung des privaten Rechts ... von Reinhard Mohn ins Leben gerufen.[6] Dabei spielten sowohl gesellschafts- und unternehmenspolitische Motive als auch steuerliche Gründe eine Rolle.[7][8][9] Die Bertelsmann Stiftung fördert nach eigener Aussage „Reformprozesse“ und „Prinzipien unternehmerischen Handelns“, um eine „zukunftsfähige Gesellschaft“ aufzubauen.[10] Ihr Einfluss auf Politik und Gesellschaft wurde wiederholt kritisiert."

[Wikipedia]

Die Bertelsmannstiftung ist also nicht nur ein steuertechnisches Instrument, sondern erlaubt den milliardenschweren Inhabern von u.a. RTL, Vox und Gruner + Jahr, ihre neoliberalen Botschaften nicht nur über die eigenen Kanäle, sondern auch noch über die Öffentlich-Rechtlichen zu verbreiten.

Das zu diskutieren halte ich für einen in dieser Diskussion bisher übersehenen wichtigen ersten Schritt.

Gast
Der Begriff Populismus ist ein modischer Hit,

diese Meinungssortierung gab es schon immer. Das heutige Erscheinungsbild der Politik macht es schwer, kein Populist zu sein. Alle schielen auf den Mainstream ohne jede intellektuelle Schärfe. Man sieht das gerade an den Kandidaten Merkel und Schulz.

MKir13
@10:33 von Werweisswas

Allgemeiner Volkswille? Na klar: Frieden, Gerechtigkeit, Wohlstand. Der Teufel steckt im Detail, nicht im allgemeinen Volkswillen.

Sehr gut erkannt. Beim Frieden stimme ich ihnen zu, das man diesen als "allgemeinen Volkswillen" bezeichnen kann. Bei "Gerechtigkeit" und "Wohlstand" fangen die Probleme schon an. Um "Gerechtigkeit" im Sinne der Linkspartei herzustellen, muss man den "Wohlstand" der FDP-Wähler umverteilen (um mal typische Klischees zu bedienen). Das dürfte letzteren nicht ganz so sehr gefallen... Und schon gibt es bei den Themen keinen allgemeinen Volkswillen mehr...

GeMe
@11:22 von El Chilango: Massiv falsch gelegen

"Die aktuelle parlamentarische, repräsentative Demokratie hat auf jeden Fall in Vollständigkeit gezeigt, dass sie in fast allen wesentlichen Fragen massiv falsch gelegen war!"

Diese parlamentarische Demokratie haben wir seit nunmehr fast 70 Jahren.

Wenn diese, wie Sie behaupten fast vollständig falsch gelegen hat, stellt sich mir die Frage, wie es Deutschland zu einer der führenden Wirtschaftsnationen und einem der reichsten Länder der Welt geschafft hat?

Karl Napf

damit ist alles gesagt. ausserdem haben wir aufziehenden wahlkampf, zumindest der spd-genossen

Gast
Interessante Auffassung von "Populismus"

Wie bereits erwähnt möge sich bitte jeder, bevor er diese "Studie" der Bertelsmann-Stiftung näher betrachtet, zuerst mit der Quelle auseinandersetzen.
Private Stiftung zur Steuervermeidung und politischen Einflussnahme im Besitz einer milliardenschweren Familie.

Dann sollte man sich die Fragen einzeln(!) genau durchlesen und analysieren. Denn auch wer nur eine dieser Fragen mit ja beantwortet, dürfte bereits in die "teilweise populistisch"-Kategorie fallen.

"Die Parteien wollen nur die Stimmen der Wähler, ihre Ansichten interessieren sie nicht." z.B. ist für einzelne Parteien und Entscheidungen durchaus belegbar, und damit keine populistische Ansicht sondern oft genug Realität. Und nicht immer unbedingt zum Schlechten, sondern einfach nur den Mechanismen einer parlamentarischen Demokratie geschuldet. Immerhin verhindert es z.B. Volksabstimmungen zum Moscheenverbot nach schweizer Vorbild.