AfD-Anhänger demonstrieren in Stralsund

Ihre Meinung zu Wie populistisch sind die Deutschen?

Fast jeder dritte Deutsche stimmt populistischen Aussagen zu. Das ist das Ergebnis einer Studie der Bertelsmann-Stiftung. Trotzdem warnen die Forscher vor falschen Schlüssen: Von einem Durchbruch seien Populisten in Deutschland "meilenweit entfernt". Von Robin Schäfer.

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143 Kommentare

Kommentare

Mittschiffs
Mal ne doofe Frage: wer bestimmt denn, was "Populismus" ist?

Die Bertelsmann-Studie wirkt etwas arrogant auf mich. Denn so inflationär, wie dieses Modewort "Populismus" benutzt und mißbraucht wurde, sollte das eigentlich keiner mehr in den Mund nehmen. Wer bestimmt denn, was "Populismus" ist? Und vor allem: aus welcher eigenen politischen Richtung/Betrachtungswinkel aus kommend?
.
Diese Studie ist so nicht ihr Geld wert. Ich plädiere eher dafür, man behält das Auge auf Rechtsextremismus, Linksextremismus und Religionsextremismus. So kämen wir weiter, und dort sind die Grenzen ziemlich klar. Aber "Populismus" zu rufen, ist an sich schon Populismus.

Deeskalator
sehr Kontrovers

denn was ist populistisch?

laut Definition eine verstümmelnd vereinfachte Beschreibung einer Situation um möglichst viele Menschen damit von seiner Meinung zu überzeugen.

Aber auf der anderem Seite finde ich Überkomplifizierung genauso abträglich für die Demokratie.

Die Wahrheit liegt oft dazwischen.

Denn der von der TS benannte Spruch: wir seinem nur zur Stimmabgabe gut und weiter nichts.
Der hat seinen Ursprung ja irgendwo...

Meiner Meinung nach in einer ausbaufähigen Kommunikation der Politiker mit den Bürgern

Some_guy
Hmmm

Irgendwie klingt das unwissenschaftlich. Da legt jemand fest, was populistische Aussagen sind, und legt dann fest, wie viele Fragen man mit "ja" beantworten muss, um einer zu sein. Und seit wann ist eigentlich das Volk populistisch? Geht es nicht gerade darum, das "Volk" mit Populismus zu überzeugen? Und welche Erkenntnis wurde hier gewonnen? Dass manche Leute in manchen Bereichen der Politik irrational entscheiden und in anderen nicht? Dann herzlichen Glückwunsch zum sinnvollen Einsatz der Drittmittel!

Gast

Vehrkamp: "Populisten suggerieren, es gäbe so etwas wie einen allgemeinen Volkswillen und sie würden dafür stehen. Eigentlich arbeitet der Populist mit der Fiktion, dass er das Versprechen der Demokratie erst wirklich umsetzt. In Wirklichkeit tut er das Gegenteil, weil er einen Pluralismus der Meinungen unterdrückt"
Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.... :-)

andererseits
@ 07:06 mittschiffs

Wenn Sie den Bericht gesehen/gelesen haben, finden Sie dort eine differenzierte Definition von "Populismus", die die Grundlage der Untersuchung darstellt. Und zu sagen, wer "Populismus" ruft, ist an sich selber Populist: das ist populistisch, eben weil es Differenzierung leugnet. Bedeutsam ist zum Beispiel das Ergebnis, dass Bildung und Einkommen wichtige Faktoren sind; damit ist klar: Wer sich für Bildungsgerechtigkeit und gerechte Löhne einsetzt, kämpft auch gegen die Verbreitung von Populismus.

franzipanzi
Wissenschaftliche Praxis

Damit sich andere mit den Ergebnissen von wissenschaftlicher Arbeit auseinandersetzen können, ist es wichtig, diese transparent darzustellen und zu kommunizieren. Einige hatten hier schon nach der studieneigenen Definition von Populismus gefragt. Wären die einzelnen Fragen samt Beantwortung aufgelistet worden, könnte man mit den Aussagen der Studie/des Artikels mehr anfangen.

Tobias O.
"Wer bestimmt denn, was "Populismus" ist?"

Die Encyclopedia of Democracy definiert Populismus wie folgt: „Eine politische Bewegung, die die Interessen, kulturellen Wesenszüge und spontanen Empfindungen der einfachen Bevölkerung hervorhebt, im Gegensatz zu denen einer privilegierten Elite. Um sich zu legitimieren, sprechen populistische Bewegungen oft direkt den Mehrheitswillen an – durch Massenversammlungen, Referenden oder andere Formen der direkten Demokratie –, ohne großes Interesse für Gewaltenteilung oder die Rechte von Minderheiten.“

Diese Definition ist völlig unabhängig von der politischen Ausrichtung der Akteure und, soweit ich das beurteilen kann, absolut konform mit der Bertelsmann Studie.

GeMe
@07:10 von Deeskalator: Überkomplifizierung

Auch ich bin der Meinung, dass viele Politiker eine Sprache benutzen, die manch ein Wähler nicht versteht. Vermutlich liegt das daran, dass man in der Politik lernen muss, so zu formulieren, dass das, was man sagt, so vielen rechtlichen und gesellschaftlichen Ansprüchen genügen muss, dass es sich oft in einfachen Worten nicht ausdrücken läßt.

teachers voice
re some_guy: wissenschaftlich

"Irgendwie klingt das unwissenschaftlich. Da legt jemand fest, was populistische Aussagen sind, und legt dann fest, wie viele Fragen man mit "ja" beantworten muss, um einer zu sein."

Genau das ist aber wissenschaftliches Vorgehen. Sie stellen eine überprüfbare These auf und untersuchen dann, ob und inwieweit sich diese These in der Realität bestätigen lässt. Und mit dieser These und dem Ergebnis kann man sich dann auseinandersetzen und diese widerlegen oder weiterentwickeln.

UNd die zugrundeliegende Definition von Populismus wurde doch anschaulich dargelegt. Ich würde dieser zustimmen - aber lasse mich auch gerne von einer anderen überzeugen.

theflyer1889
aktiv vs. passiv

Die Studie setzt sich offenbar mit populismusaffinen Personen zusammen, also Leuten, die Populisten Glauben schenken. Es steht nicht zu erwarten, so viele Leute aktive Populisten sind, eher "aktive" Mitläufer.

KU
Danke, liebe TS,

daß so eine Studie einmal erstellt wurde. Ich habe lange darauf gewartet. Nun weiß ich endlich, wo ich mich politisch einordnen kann.

Mal ernsthaft gefragt: Was soll diese Studie beweisen oder bewirken?

noch Selbstdenker
der Sinn der Studie

Welchen politischen und ideologischen Hintergrund die Bertelsmann-Stiftung hat weiss jeder. Da drängt sich die Frage nach dem Sinn und Inhalt dieser Studie förmlich auf. das Ergebniss passt ja dann auch in das Gesamtbild.

El Chilango
Belege?

Zitat: "Im rechten Spektrum sieht er eine mögliche "Gefährdung für die Anerkennung von Demokratie"."

Hat Hr. Vahrenkamp Belege für diese Behauptung?

Felsberg
- Fast jeder dritte stimmt populistischen Aussagen zu ???

Diese "Feststellung" stellt ja alles auf den Kopf! Es ist doch gerade anders herum. Nicht die die Bürger stimmen populistischen Aussagen zu, sondern die Populisten schauen dem Volk auf's Maul und nehmen vielfach vorgefundene Meinungen in ihr Programm auf!

Tobias O.
@ ostmann

Da haben Sie recht, präziser als Herr Vehrkamp hätte man das kaum ausdrücken können!

Selbstdenkend
Analyse aus dem Elfenbeinturm

Meine Güte, wo fängt man an:
Populismus kommt in erster Linie von populus, dem Volk, an das sich diese Politik wendet, anstatt die Wirtschaft und Reiche zu hofieren. Dann gibt es sehr wohl sowas wie einen Volkswillen, der das beinhaltet, worauf sich alle einigen können: Souveränität, Umweltschutz, Familienfreundlichkeit, soziale Gerechtigkeit, Tierschutz, Tradition, lokale Wirtschaft unterstützen, die Liste ist lang und hat erst am Ende was mit "Flüchtlingen" zu tun aber das passt nicht ins Bild der ausländerfeindlichen Populisten. Auch die Behauptung, sie wären arm und ungebildet, ist genau die Arroganz, die dieser Gruppe zu Zulauf verhilft - ich verdiene weit über dem Durchschnitt, Abitur, Hochschule, Unternehmer und ich bin keine Ausnahme. Der Begriff Populist wird so negativ gemünzt, dass man nach lesen des Artikels keiner von ihnen sein sollte und das grenzt schon an Erziehung. Das Land braucht einen Kurswechsel, der mit den Altparteien nicht kommen wird - das merken die Menschen.

Felix x
Populistische Studie?

Ich schließe mich Some_guy an. Schön, dass die Bertelsmann-Stiftung scheinbar weiß, was politisch korrekte und legitime Kritik ist und was populistisch. Wie soll zudem eine Studie mit gerade einmal 8 Aussagen/Fragen die Einstellung eines Menschen erfassen.
Diese Studie ist undifferenziert und will sich scheinbar über provokative Aussagen in die Medien drängen. Vielleicht ist die Studie selbst populistisch...

Der President
Quod erat demonstrandum?

Sicher sensibilisiert so eine Studie. Reicht das ? Politik sollte sich ernsthaft damit befassen. Das sichert auch den demokratischen Politikern dann auch den Job. Das wäre dann auch gut so.

hans_im_glueck
Bildung und Einkommen

"Je geringer der Bildungsstand und je geringer das Einkommen, desto verbreiteter sind populistische Einstellungen" - Ich gehe auf die 60 zu und musste jahrzehntelang mit ansehen, wie niedriger Bildungsstand und niedriges Einkommen von der Politik vorangetrieben wurde. Beides hängt ja auch zusammen. Die Kinder aus wohlhabenden Familien geniessen meist bessere Bildung, insbesondere, wenn diese immer teurer wird. In meiner Kindheit gab es die Lehrmittelfreiheit, heute müssen die Eltern die Schulbücher kaufen. Zu meiner Studienzeit gab es keine Studiengebühren. Meine Eltern konnten sich trotz mit Kindern noch ein Haus kaufen - mit nur einem(!) durchschnittlichem Einkommen. Heute kann man sich gerade noch eine kleine Eigentumswohnung leisten, wenn beide Partner arbeiten gehen. Jahrzehntelang steuert die Politik offenen Auges diesen Kurs, und jetzt reibt man sich verwundert die Augen, wenn man das Ergebnis sieht - und macht trotzdem so weiter. War das jetzt von mir "populistisch"?

Marcus2
Pseudowissenschaftlich

Meinung zu: "Die Parteien wollen nur die Stimmen der Wähler, ihre Ansichten interessieren sie nicht."

Manche Menschen stimmen zu andere nicht. Kann man die Zustimmung zu solchen Fragen als populistisch kennzeichnen?
Ja, wenn man vorher wissenschaftlich nachgewiesen hat dass zum Beispiel Parteien (Politiker und ihre Werbe-Berater) die Ansichten ihrer Wähler interessieren.
Wenn das nicht der Fall ist haben manche vielleicht nur die dann statistisch nachweisbare Wirklichkeit richtig erfasst und werden trotzdem als Populisten diffamiert.
Wenn man pauschalisierende Meinungsvorgaben wie die angeführte abfragt kann man nicht erfassen was bei den Beantwortern die Zustimmung oder Ablehnung verursacht hat.
Aber man kommt als Institut in die Medien und gewinnt an Ansehen bei Politikern, die sich bestätigt fühlen. Und die es zu beeinflussen gilt.

nie wieder spd
@ um 07:52 von Tobias O.

Stimmt. Das Wichtige an dieser Definition ist, "der Mehrheitwillen" und, dass in dieser Definition der Populismus mit Demokratie gleichgesetzt werden kann. Insofern sind die ehemaligen großen sogenannten "Volksparteien" das beste Beispiel für Populismus. Abgesehen davon, dass die momentan sogenannten populistischen Parteien bzw "Bewegungen" wie AfD oder Pegida bisher nichts gefordert haben, was nicht gerade die Union in 70 Jahren Bundesrepublik immer wieder gefordert hat. Mit den gleichen Argumenten, der gleichen Ausländerfeindlichkeit und der gleichen Arroganz derer, die sich für etwas Besseres halten als andere Menschen. Auch Religionen sind ein Paradebeispiel für Populismus der schlimmsten Sorte. Gewaltenteilung und Minderheitenrechte kamen im Ursprung der Demokratie auch nicht vor und sind bei uns höchstens als Weiterentwicklung von Demokratie zu sehen.

tagesschlau2012
@07:29 von andererseits

"Bedeutsam ist zum Beispiel das Ergebnis, dass Bildung und Einkommen wichtige Faktoren sind; damit ist klar: Wer sich für Bildungsgerechtigkeit und gerechte Löhne einsetzt, kämpft auch gegen die Verbreitung von Populismus."
#
#
Welchen Parteien haben wir den Bildungsabbau und den extremen Niedriglohnsektor zu verdanken?

Canigia
Was wurde gefragt?

In einer kurzen Recherche war es mir nicht möglich die Fragen zu finden, anhand derer der Level des Populismus gemessen worden ist. Ich fürchte ohne diese zu kennen ist das Studienergebnis auch nichts anderes als das, was es vorgibt messen zu wollen. Und da die Bertelsmann-Stiftung sich ja bekannterweise nicht gerade im gemeinwohlorientierten, interessenfreien Raum befindet frage ich mich, was wohl der genaue Zweck der Studie und der Darstellung ihrer Ergebnisse sein mag.

Anderson
Wenn Populisten fiktionieren

Das Versprechen der Demokratie ?
Die Demokratie verspricht überhaupt nichts.
Es wäre purer Populismus so etwas zu behaupten. Demokratie braucht Einsatz, Diskussion, Streit sogar und immer währende Aufmerksamkeit.
Menschen versprechen etwas, oder sich.

Der "Pluralismus der Meinungen" wird in D durch eine GroKo vertreten. Diese versuchte sogar das Rederecht der 20% Opposition ein zu schränken.
Andere Sicht:
Das Lavieren von Sicherheitsgesetzen ohne Debatte oder Einbeziehung des Bundesrates innerhalb von Tagen, spricht ja eine vollkommen unpopulistische Sprache. Aber halt auch keine Demokratische.
Noch eine Sicht:
Eine "Zeitung" hebelt die Gewalten mit einer Fahndung nach "potentiellen Terroristen" aus. Der Innenminister zeigt Verständnis, obwohl er den Verfassungsschutz bemühen könnte.
Trotzdem ist diese Zeitung recht "populär" wenn man einer große Anzahl von Menschen eine "Meinung" näher bringen möchte.

Vor der Bigotterie des Populismus ist niemand gefeit. Bertelsmann auch nicht.

Felix x
@Tobias O.

Sehen sie wirklich keinen Unterschied zwischen der Bertelsmann-Studie und ihrer zitierten Definition?
"Populist" kommt bei uns einem Schimpfwort gleich und führt zur Diskreditierung der "populistischen Meinung". Laut Vehrkamp arbeitet der "Populist gegen den "allgemeinen Volkswillen", da er "einen Pluralismus der Meinungen unterdrückt".
Ihre Definition spricht von der Hervorhebung der Interessen des "einfachen Volkes" und "Formen der direkten Demokratie".
Meiner Meinung nach wird hier 1/3 der Deutschen in die Schmuddelecke gestellt.

calyx
Wer hat die Definitionshoheit

"In Wirklichkeit tut er das Gegenteil, weil er einen Pluralismus der Meinungen unterdrückt"....

Wer andere Meinungen als Populismus abtut und damit diskreditieren will ist derjenige der den Pluralismus der Meinungen unterdrückt.

Der Begriff Populismus ist zum Kampfbegriff in der politischen Debatte geworden und wird hier von der Bertelsmann-Stiftung klar negativ
interpretiert. Man kann Populismus aber auch mit Volksnähe übersetzen, die der Politik oftmals fehlt, die glaubt Entscheidungen an einer Mehrheit des Volkes vorbei treffen zu können und nichtmal mehr begründen zu müssen, einer Debatte in wichtigen Themen, siehe Flüchtlingskrise/Migration, ausweichen will.

The Brain
Populismus entsteht genau dort...

...wo Politik nicht differenziert auf die Sorgen und Ängste von Bürgern eingeht.

Insofern ist ein Drittel Populismus und ein weiteres Drittel teils/teils ein nachvollziehbarer Spiegel unserer deutschen "Basta, wir schaffen das, jetzt erst recht"-Politik.

Wundert das jemanden? Mich nicht, ob man das jetzt gut- oder schlechtheißen mag.

friedrich peter peeters
Weniger Einkommen fördert den Populismus.

So ist das. Und je niedriger das Einkommen
desto stärker ist der Populismus ausgeprägt
und umso höher ist der Anteil. Deswegen ist
der zunehmende Bevölkerungsanteil unterhalb
und am Rande der Armutsgrenze auch, aber
nicht nur, Besorgnis erregend. Wohin das
führt zeigt Amerika aber auch die Geschichte
mancher Länder. Und erstaunlich ist dies doch
nicht, wer nichts oder wenig zu verlieren hat
wird radikalere Ansichten vertreten. Nur
manche wollen dies nicht begreifen.

Morgenman

Die Studie scheint in vielen Bereichen richtig zu liegen. Das erkennt man daran, dass sich die AfD'ler wieder nicht mit den Inhalten auseinander setzen, sondern die Form des Verfahrens an sich in Zweifel setzen.

Es ist ermüdend: Man kommt nicht darüber hinaus, über Verfahrensformen zu reden und zu klären, wer denn nun was erzählt und wie gemeint hat.

KarlderKühne

Bin ich für einfache Lösungen, bin ich also ein Populist. Das ist doch echt Quark. Jede Lösung sollte so einfach wie möglich sein, denn je schwieriger die Lösung desto schwieriger auch ihre Umsetzung. Wie heißt es in einer Werbung: "Der kürzeste Weg kann doch nie eine Kurve sein!"

Pustefix

Populismus betrifft alle etablierten politischen Parteien ( Seehofer-Obergrenze,
FDP- Flughafen Tegel offen halten etc, etc).
Also was soll die Studie ?
Deren Aussage ist doch: Die Systemverlierer haben keinen politischen Einfluß und so soll es möglichst bleiben.
Bertelsmann-Studien sind immer interessenbezogen.

Hr. Paschulke
Schlechte Studienqualität

Wenn die Studie wirklich so aufgebaut ist, wie im Artikel beschrieben, dann ist sie von absurd schlechter Qualität. Es wird willkürlich eine qualitative Bewertung von Aussagen (Aussage xy ist populistisch) mit einer quantitativen Erfassung (acht von acht Aussagen muss in Umfang xy zugestimmt werden).
Ich bin selbst Soziologe und so eine operationalisierte Studie wäre selbst im Grundstudium nicht ausreichend gewesen. Ich empfehle den betreffenden Studiendesignern nochmal einen Grundkurs in qualitativer und quantitativer Sozialforschung zu belegen.

tvc
@ Felsberg 08:07

Ein guter Gedanke! Ich fürchte allerdings, die Damen und Herren von Bertelsmann haben das nicht bedacht...

Mittschiffs
07:29 von andererseits - Sie irren

denn was aus der rechten Ecke kommend als populistisch tituliert wird, ist in der linken Ecke ein Faktum. Und umgekehrt. Der Begriff Populismus ist ein elitärer und abgehobener missbräuchlicher Begriff. Denn es gibt keine Populismus Polizei. Es gibt auch keine klare wissenschaftliche Definitionen die weltweit Anerkennung finden würde. Wie auch. Denn wie beschrieben ist immer die eigene Sichtweise entscheidend, was man als "populistisch" erkennt, und was als "Fakten". Sind sie genehm oder sind sie nicht genehm. Das ist Auslöser für den Ruf "Populismus". und nur ganz am Rande: jede politische Partei versucht populistisch, also populär, aufzutreten, um möglichst viele Menschen zu erreichen.

dr.bashir
Nicht zu viel Kritik

Natürlich ist die Definition von Populismus schwierig und natürlich klingt eine Studie, in der man 8 simple Fragen beantworten muss erst mal schlicht. Aber so schlecht finde ich sie trotzdem nicht.
Insbesondere weil die Studie ja gerade davor warnt, allzu schnell "Populismus" zu rufen. Das Wort "Populismus" steht in Gefahr, zu einem Totschl"agargument" zu werden, wie "Neiddebatte" oder "Gutmensch". Da ist sicher ein wenig Differenzierung angesagt.
Meiner Meinung nach gibt es keinen "Volkswillen". Natürlich ist jeder für "Frieden" oder "Gerechtigkeit". Das zu fordern ist start simplifizierend. Wenn es aber um die konkrete Umsetzung von einzelnen Themen geht, dann stellt man fest, dass ganz viele plötzlich z.B. ganz unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was "gerecht" ist.
Da es also einen durchgängigen Volkswillen nicht gibt, ist eben eine Parole wie "Wir sind das Volk" durchaus populistisch, genau wie auf der linken Seite die Behauptung, für alle Benachteiligten zu sprechen.

püppie

Okay, Populismus wurde gut erklärt.
Wie nennt man den Politikstil, anderslautende Meinungen zu unterdrücken aus "Political Correctness" also wenn ich mit den aktuellen Entwicklungen unzufrieden bin aber das ganz sicher nicht aus populistischen oder (rechts)radikalen Motiven?

Wie nennt man positiv jemanden der mit bedingungsloser Migration nicht zufrieden ist, aber nicht weil er nicht helfen will oder die Leute nicht mag sondern weil er die Planlosigkeit mit der die Politik dies angeht nicht mag?

Es gibt eine Kultur in Deutschland anderslautende Meinungen mit einer "übergeholfenen" Political Correctness mundtot zu machen. Sicher auch aus unserer Geschichte begründet. Das ist ebenfalls hochgradig demokratiegefährdend. Man sieht ja in der Studie: Populistisch eingestellte Personen sind häufiger Nichtwähler.

S1
@ Tobias O.

O., da war jemand in Wiki P..

Bitte rezensieren sie doch auch die anderen sozialwissenschaftlichen und umgangssprachlichen Definitionen.
Damit wird der Begriff Populismus weniger einseitig und offener.

KarlderKühne

Gerade Politiker sagen doch meist immer nur das, was der jeweilige Zuhörer hören will, also was populär ist, alles andere wird negiert, verdreht oder so verklausuliert, das es eh keiner mehr versteht. Schließlich will der Politiker wieder gewählt werden.

demokrat71

Dass Anhänger einer imaginären Alternative für ein Land, dem es hervorragend geht, gemäß trump'scher Herangehensweise wissenschaftliche Studien, Wissenschaftler an sich oder deren Definitionen pauschal in Frage stellen und lieber über den Begriff "Populismus" diskutieren, als wären sie selbst keine wissenschaftlichen Laien, sondern allesamt hochqualifizierte Experten, als anzuerkennen, dass in Deutschland das populistische, vehement anti-demokratische Verhalten eben nur eine kleine Minderheit interessiert, die sich noch dazu durch bestimmte soziale Aspekte auszeichnet, ist sowas von typisch und Teil der Art und Weise, wie unser Land kaputt geredet werden soll.

Was die Studie vor allem doch zeigt: "Keine Chancen für Populisten in Deutschland." (Quelle: faz.net)

tvc
Eine Verständnisfrage...

"Ein weiteres Ergebnis: Populistisch eingestellte Menschen in Deutschland vertreten eher moderate und weniger radikale Ansichten."
- im Vergleich zu wem? Anderen Völkern oder den Befragten, die als "unpopulistisch" gelten?

Mittschiffs
Aber was, wenn 1+1 wirklich 2 ist ?

wäre auch das dann schon Populismus, nur weil es nicht komplizierter geht? ich halte von dem Begriff Populismus rein gar nichts. Er ist Interessen gesteuert. Links wie rechts. Und was heute angeblich populistisch ist, war in den 90er oder 80er oder 70er Jahren gang und gäbe. Insofern sind diese ganzen Begrifflichkeiten Nonsens. Das, was uns bedroht, ist Extremismus. Und diesen gilt es zu bekämpfen. Den Rest nennt man Demokratie und Meinung.

KarlderKühne
Wer hat die Studie in Auftrag gegeben

und was hat sie gekostet?

IBELIN
"Wir schaffen das"

ist eine poulistische Floskel.

Populismus ist eben keine Einbahnstrasse, die nur der politische Gegner benutzt.

Willi Brand hat zu Beginn der 70er Jahre , als er einen Anwerbestop fuer Gastarbeiter verfuegte - gasagt, dass er zuerst an die deutsche Bevoelkerung zu denken habe.

Dies wuerde heute als Populismus abgetan.

Rumpelstielz
08:33 von friedrich peter... ... Weniger Einkommen.

Wie wir sehen können, von Thailand, über die Türkei bis Ungarn, sind die "Staatstragenden Versuche" die jeweilige gesellschaftliche Spaltung zu überbrücken durchaus eben nur Versuche, die gern auch in zweifelhaften Ergebnissen enden.
Wenn eine Gesellschaft sich zu sehr spalten lässt, bleibt der (demokratisch und politisch notwendige) Interessenausgleich gern mal auf der Strecke.
Das lässt sich mit schlichter "Einkommensknappheit" auf hohem Niveau kaum hinreichend erklären, was wäre dann mit der Nachkriegsgesellschaft gewesen. Aber vielleicht wusste man damals noch mehr um die Komplexität der Welt ....

Der Nörgelbär
Ursachenforschung

Mal abgesehen davon, dass mich die massive Diskussion hier bzgl. der Begriffsdefinition á la "das lass' ich mir nicht nachsagen oder dann muss es zumindest was Gutes sein ..." irgendwie verstört:

Die beiden Diagramme aus den Zahlen der Studie im Artikel verdeutlichen zwar die Korrelation bzgl. Einkommen und Bildungsstand. Das ohne weiteren Kommentar als Bildunterschrift so stehen zu lassen, greift für mich aber deutlich zu kurz. Es mag nicht auf alle zutreffen, aber es legt doch zumindest die Schlußfolgerung nahe, dass die Neigung zu oder nennen wir es "Anfälligkeit" für populistische Einstellungen mit Unzufriedenheit und der gefühlten Benachteiligung der eigenen Person in der Gesellschaft zusammenhängt.

Und genau auf diese Gruppe schießen sich Populisten ein: die abgehängten der Gesellschaft. Oder wie sonst konnte ausgerechnet einer der vermeintlich Superreichen in den USA der einfachen Bevölkerung glaubhauft machen, ihr lang ersehnter Fürsprecher zu sein?

andererseits
@8:10 selbst...

Sie argumentiert mit dem "Volkswillen", den Sie vorgeben genau zu kennen, und Sie stellen die Behauptung auf, dass in der langen Liste, auf die man sich einigen könne, die Flüchtlinge erst ganz hinten auftauchen. Wenn Sie den Bericht über die Studie genau lesen, werden Sie ziemliche Parallelen entdecken. Kleiner Tipp: all die hunderttausend ehrenamtlich engagierten werden eine ziemlich andere Definition von "Volkswillen" haben. Dass Sie hier nicht differenzieren möchten und den Volkswillen ausschließlich für eigene Positionen vereinnahmen wollen - das merken die Menschen.

morquai
Welche Fragen?

Ohne die Fragen zu kennen ist die Untersuchung absolut wertlos. Eine Meinung darüber ob ich die Fragen "populistisch" waren kann ich mir aufgrund dieses Artikels nicht bilden.

Seacow
"Populismus" ist auch nur manchmal schlecht

Es gibt durchaus populistische Ansichten, die richtig sind. Das Volk versteht das meiste zwar falsch, fühlt das meiste aber richtig.

Kessl
Jeder Dritte?

"Po·pu·lịs·mus
eine Politik, die mit scheinbar einfachen Lösungen die Gunst der Bevölkerung zu gewinnen versucht."
"Mit mir wird es keine Maut geben"
Viel einfacher geht es nicht mehr und die Aussage sollte ganz klar die Gunst der Bevölkerung gewinnen. Belohnt wurde das mit 41% der Wählerstimmen. Das Beste aber: Es war eine Lüge und trotzdem wird die Partei wiedergewählt.

andererseits

Da weist diese Studie darauf hin, dass 1/3 der Befragten populistischen Aussagen zustimmt, differenziert aber, dass das nicht gleich die Wahl populistischer Gruppierungen/Parteien bedeutet, und belegt einen Zusammenhang zu Bildung und Einkommen; und in der Definition wird besonders darauf hingewiesen, dass Populismus bedeutet, mit angeblicher Mehrheitsmeinung Minderheiten außen vor zu lassen und Gewaltenteilung für nebensächlich zu halten (ein Blick nach Polen genügt übrigens, um diese Realität des Populismus zu belegen, wenn er auf der Regierungsbank sitzt). Und viele der hier Kommentierenden hadern vor allem mit dem Begriff Populismus, für den Sie keine differenzierte Definition anerkennen möchten. Bemerkenswert.

KarlderKühne
Was einen guten Politiker auszeichnet:

Ein guter Politiker sollte selbst einen komplizierten Sachverhalt so einfach wie möglich und für jeden verständlich ausdrücken können. Das hat aber auch rein garnichts mit Populismus zu tun, sondern sollte Gradmesser seines Könnens sein!

ladycat
Was soll denn an dem Wort

Populismus schlecht sein? Alles was dem Volk dienlich ist und dessen Wohl dient kann nur gut sein.

nikioko
Einfache Lösungen

Populisten bieten vor allem scheinbare Lösungen für komplizierte Probleme, weshalb sie bei den weniger gebildeten Schichten belibt sind - schließlich übernehmen sie das Denken für diese Leute.
Und da niedrige Bildung und geringes Einkommen häufig korrelieren, helfen hier auch unerfüllbare Sozialversprechen, um die Leute auf seine Seite zu ziehen.

El Chilango
"Populistisch" oder auch nicht ...

Ob die AfD - und um die geht es ja in erster Linie "populistisch" ist oder auch nicht ... (was auch immer das tatsächlich bedeuten soll) ... interessiert mich nicht.

Mich und jeden anderen intelligenten Menschen interessiert lediglich, ob "Populisten" wie die AfD nun in der Sache recht haben oder nicht.

Davon ist in dieser "Studie" aber gar nichts zu lesen.

nikioko
@Mittschiffs (07:06)

Die Bertelsmann-Studie wirkt etwas arrogant auf mich. Denn so inflationär, wie dieses Modewort "Populismus" benutzt und mißbraucht wurde, sollte das eigentlich keiner mehr in den Mund nehmen. Wer bestimmt denn, was "Populismus" ist? Und vor allem: aus welcher eigenen politischen Richtung/Betrachtungswinkel aus kommend?
____

Das Wort Populismus und sein griechisches Pendant Demagogie sind keine Modewörter, sondern existieren schon sehr lange, häufig nicht einmal negativ besetzt. Schon immer gab es Leute, die der Plebs nach dem Mund redeten und scheinbar einfach Lösungen für ihre Probleme anboten. Dabei ist die Taktik einfach: etwas sagen, was jeder versteht, dann sagen die Leute: "Der Mann hat recht." Und anschließend etwas sagen, was die Leute nicht verstehen, dann sagen sie: "Der Mann ist auch noch schlau." Und wenn man dann scheinbar einfache Lösungen für komplizierte Probleme anbietet, dann hat man die Leute auf seiner Seite.

karwandler
re ladycat

"Was soll denn an dem Wort

Populismus schlecht sein? Alles was dem Volk dienlich ist und dessen Wohl dient kann nur gut sein."

Genau das drückt das Wort aber gar nicht aus. Allerdings versuchen Anhänger von populistischen Strömungen mit dieser Umdeutung in die Offensive zu kommen.

Demokrat 2014
Meilenweit entfernt?

Laut Studie sind ca. 1/3 Populistisch, 1/3 unpopulistisch und 1/3 kann sich nicht entscheiden.

Was wenn bei einer Wahl die Populisten wissen was sie wählen wollen (Populistisch!), die unpopulistischen wissen nicht mehr was sie wählen sollen und somit die Wahlbeteiligung niedrig ist und die, die sich bisher nicht entscheiden konnten, durch Fakenews, zum Zeitpunkt des betretens der Wahlkabine zum Populismus hinzugezogen fühlen?

Also, das sehe ich nicht so, dass das Meilenweit entfernt ist! Ich finde eine kritische Masse ist längst erreicht! Unter Umständen würde eine Wahl zu gunsten des Populismus entschieden werden. Ich denke die Politik hat das entweder noch nicht richtig erkannt, oder man will uns glauben schenken es ist ja alles ganz anders, als es ist.

andererseits
@09:02 seacow

Wenn "das Volk" das meiste "richtig fühlt", wie Sie schreiben, ist das dann das, was andere das "gesunde Volksempfinden" nannten bzw. nennen?

Drmomo
08:23 von Canigia

Eigentlich ist die Studie doch nicht so schwer zu finden.
Auf der Startseite der Bertelsmannstiftung wird man direkt darauf gestoßen.
Wer sich also für die Fragen und die komplette Studie interessiert, kann sie kostenlos dort als pdf herunterladen.

karlheinzfaltermeier
Was hat....

diese "Studie" denn nun wirklich Neues gebracht? Die festgestellten "Erkenntnisse" sind schon immer in der Historie feststellbar gewesen und waren schon bei den alten Griechen virulent. Der Begriff des Populismus wurde schon seit jeher mißbraucht, entweder zur Erlangung der Macht oder zur Bekämpfung derjenigen, die an der Macht waren. In der heutigen Zeit ist der Begriff "Populismus" sinnleer geworden und eben deswegen einem inflationärem Gebrauch unterworfen. Das ist leicht feststellbar, wenn man Politiker oder Journalisten um eine Definition bittet. Man erhält dann fast immer eine Erklärung, welche zur jeweiligen Meinung passt! Fast lustig ist, wenn sich dann "rechte" und "linke" politische Ansichten gegenseitig Populismus vorwerfen, wobei beide Seiten ihre Ansicht durch Einzelbeispiele (!) begründen können. Man denke da nur an Höcke und Gysi.

Phonomatic
36% der Nichtwähler

von den Populisten selbst werden natürlich immer 100% der Nichtwähler für ihre jeweiligen Ziele vereinnahmt ...

Green-Blue
@08:10 von Selbstdenkend: -> Volkswille nur Worte?

" Souveränität, Umweltschutz, Familienfreundlichkeit, soziale Gerechtigkeit, Tierschutz, Tradition, lokale Wirtschaft unterstützen, die Liste ist lang..."

Wenn Sie jedes dieser Worte in einen Satz packen, dann ist es mit dem Volkswillen schnell vorbei. Weil Sie dann konkret werden müssen. Das Volk bemerkt erst dann ob es sich um den eigenen Willen handelt oder nicht.

Im Grunde alles einfache Kommunikation ;-). Nur vom Ungefähren ins spezielle.

Ishihori
Von einem Durchbruch meilenwweit entfernt?

Dieser Aussage muß ich heftig widersprechen. Gemäß der Definition "... weil er einen Pluralismus der Meinungen unterdrückt." werden hier eindeutig Anhänger der Partei Die Grünen und die sogenannten Linken, wie sich in den letzten 35 Jahren überdeutlich gezeigt hat, benannt. Die genannten Gruppierungen haben nicht nur Abgeordnete in den bundesrepublikanischen Parlamenten, sondern stellten zeitweilig auch die Regierungsmehrheit. Wenn DAS kein Durchbruch ist/war, dann interessiert es mich, was die Autoren der Studie unter "Durchbruch" verstehen.

desputin
Ok, aber WAS IST eine populistische Antwort?!

Ich finde diesen Bericht ziemlich oberflächlich. Um nämlich beurteilen zu können, WAS eine "populistische" Meinung ist, muß man doch wenigstens die genauen Fragen der Befragung kennen!

Letztenendes macht die Bertelsmannstiftung ja auch politik und ist kein neutraler Beobachter. Sie ist der Wegbereiter der Geschäftsinteressen des Bertelsmannkonzerns. Insofern kann man hier auch ohnehin nicht von einer "Studie" sprechen. Das würde ja suggerieren, sie sei wissenschaftlich fundiert und im Sinne des bloßen Erkenntnisinteresses erstellt worden.

KarlderKühne
Populär = gefragt oder auch angesagt!

Politiker werden doch durch das Volk gewählt, um die vom Volke benannten Probleme in der vom Volk gewünschten Art und Weise umzusetzen. Was kann daran falsch sein?
Muß Populismus daher immer schlecht sein?

Selbstdenkend
@09:00 andererseits

Ich argumentiere nicht "mit" dem Volkswillen, sondern fasse zusammen, was darunter in "populistischen" Kreisen verstanden wird und das sind auch nicht "meine" Positionen, sondern allgemeine Positionen, es sei denn, Sie erklären mir, was an Souveränität, Umweltschutz, Familienfreundlichkeit, sozialer Gerechtigkeit, Tierschutz, Tradition oder der Unterstützung der lokalen Wirtschaft abzulehnen ist - was davon ist denn den "hunderttausend ehrenamtlich Engagierten" zuwider und warum, sind doch völlig vernünftige, positive und legitime Positionen?

Da Sie ehrenamtl. Engagierte als vermeindlichen "Gegenpol" nennen, stören Sie sich eher an der - durchaus berechtigten - Kritik an der Einwanderungspolitik durch "Populisten", die ich nicht mal ansatzweise thematisiert habe.

Wir möchten doch bitte bei dem bleiben, was ich geschrieben habe und nicht ihre Interpretation, was ich damit gemeint haben könnte, in meine Aussagen projezieren.

bruder grimmig
Studienwunder

Wer solche Umfragen kennt und vielleicht selbst schon welche durchgeführt hat, kann sich oft nur wundern, welche Schlussfolgerungen aus der Kombination einer sehr überschaubaren Reihe von oft missverständlichen Aussagen gewonnen werden (wollen). Der Satz "Die Parteien wollen nur die Stimmen der Wähler, ihre Ansichten interessieren sie nicht." ist z.b eine Aussage, die, wie ich finde, ganz besonders für Populisten zutrifft. Und da "Die Parteien" auch populistische Parteien wie die AfD sein können, müsste ich diesen Satz in der Umfrage bejahen. Der Studienbetreiber wertet das nun aber so, als würde ich schlicht populistischen Aussagen zustimmen. Sehr problematisch. Und sehr willkürlich. In dem Maße, wie vorgegebene Aussagen in Umfragen stillschweigend vorab bewertet werden, der Befragte aber keinerlei Möglichkeit zur Differenzierung erhält, weil differenzierte Aussagen sich nicht statistisch quantifizieren lassen, sind solche Umfragen tatsächlich manipulativ und populistisch.

dr.bashir
Die Fragen

Ich habe mir die 8 Fragen durchgelesen und ich könnte keiner dieser Fragen auch nur ansatzweise zustimmen. Die sind grob pauschalisierend und wer denen zustimmt geht offensichtlich davon aus, dass es für 80 Mio. Deutsche nur 1 richtig Antwort auf politische Fragen gibt. Und genau das ist es, was mit Populismus gemeint ist. Es wird versucht, das gesamte Volk hinter Parolen zu vereinen und man geht davon aus, wer denen nicht zustimmt ist vermutlich von der Mainstreampropaganda völlig verblendet.
Natürlich wollen die etablierten Parteien mit ihren Parolen auch möglichst viele Menschen ansprechen, aber ich habe bei denen noch nie einen Alleinvertretungsanspruch für das gesamte Volk festgestellt.
Natürlich ist Frau Merkel die Kanzlerin "aller Deutschen", aber auch sie muss Kompromisse schließen um Mehrheiten zu bekommen.
Gefährlich sind alle Strömungen die glauben, die allein selig machende Lösung für alle zu haben, die sind dann oft frustriert und greifen zur Gewalt, wenn es nicht klappt

friedrich peter peeters
8.57@Rumpelstielz - Einkommensknappheit

Vielleicht könnten Sie mal erklären was Sie meinen mit Einkommensknappheit auf hohem Niveau. Ich habe von Existenzminimum gesprochen. Für so manche in diesem teilweise überreichen Land ist dies wohl nicht vorstellbar. Das heißt u.a. schlechte und zu wenig Nahrung, unzureichende Kleidung, mangelhafte Unterkünfte, keine Schulausbildung, Krankheit, totaler Verschleiss durch körperlicher Arbeit, verkürzte Lebensdauer. Dies sind über 20 % der Bevölkerung. Das hier populistische Ansichten mehr Anklang finden ist vielleicht für manche ungewöhnlich.

andererseits
@9:36 selbst...

Ich bin exakt bei dem geblieben, was Sie geschrieben haben, nämlich dass die Flüchtlinge in dieser Liste ziemlich am Ende auftauchen. Und da vereinnahmen Sie "das Volk". Schlicht und ergreifend. Über politische Positionen in den vielschichtigen Fragen der Politik im Bereich Flüchtlinge habe ich gar nichts geschrieben; ergo brauchen Sie mir da auch nichts zu unterstellen.

andererseits
@8:41 mittschiffs

Sie verwechseln "populistisch" mit "populär", deshalb kommen Sie auch mit den Ergebnissen der Studie durcheinander.

Australitis
um 09:07 von Kessl

Richtig, sie haben es am deutlichsten erklärt was Populismus ist.
Leider sind die Bürger so unglaublich vergesslich geworden.

Selbstdenkend
@09:46 andererseits

Tut mir leid aber Sie sind nicht bei dem geblieben, was ich geschrieben habe, denn ich vereinnahme gar nichts für mich, das unterstellen Sie lediglich, sondern ich teile meine subjektiven aber empirischen Beobachtungen, während Sie einfach nur ihre Behauptungen des ersten Beitrags wiederholen, anstatt z.B. auf meine Frage einzugehen, was denn an den im (vermeindlichen) "Volkswillen" gelisteten Positionen abzulehnen sei. Ein konstruktiver Dialog scheint mir nicht in Ihrem Interesse und Ihre Position kenne ich bereits.

Dass Sie in Fragen der Politik nichts zu Flüchtlingen geschrieben habe, ist mir bewußt - ich bezog mich auf ihren "Gegenpol" der Ehrenamtlichen, die Sie ja nicht grundlos als Rückhalt "Ihrer" (undefinierten) Position sehen - wenn nicht im Bezug auf die Flüchtlingskrise, weshalb erwähnen Sie dann explizit diese Gruppe?

Wenn Sie zu meinen Fragen aber weiterhin keine Position beziehen wollen, lassen wir es einfach gut sein.

DoThinkTwice
@Kessl (9:07) Mehr Differenzierung bitte!

Immer wieder gerne wird das Versprechen 'Mit mir wird es keine Maut geben.' von Populisten als angeblichen Beweis angeführt, daß Frau Merkel den deutschen Autofahrer mehr belasten wolle, weswegen wir uns verraten fühlen müssten.
Damals, wie auch heute, muss einem aufmerksamen Zuhörer klar gewesen sein, daß damit gemeint war, daß dies genau nicht der Fall sein sollte. Niemand soll zusätzlich zur Kfz-Steuer belastet werden!
Frau Merkel hat dies zuletzt in ihrem Sommer-Interview mit der ARD extra nochmal betont. Dies wird nur gerne verschwiegen und stattdessen weiter auf diesen einen Satz rumgeritten.
Schade, daß Sie sich auch in die Reihe der Populisten einreihen, die Wortfetzen aus dem Zusammenhang reißen, um Stimmung zu machen gegen einen angeblichen Verrat, den es gar nicht gibt.

andererseits
@10:40...

Sie reden viel drumrum. Ich habe lediglich den Umstand kritisiert, dass nach ihrer Meinung verallgemeinert werden kann, dass die Flüchtlingsfrage so weit hinten in der Liste auftaucht (Zitat: "die Liste ist lang und hat erst am Ende etwas mit Flüchtlingen zu tun"). Ich habe die anderen Themengebiet gar nicht bewertet, geschweige denn entwertet. Bleiben Sie einfach bei dem, was ich geschwiegen habe, dann erübrigt sich der Großteil Ihrer Aufregung.