Frau mit Kopftuch

Ihre Meinung zu EuGH: Arbeitgeber können Kopftuch im Job verbieten

Arbeitgeber dürfen das Tragen von Kopftüchern und anderer religiöser Zeichen verbieten. Es muss dafür aber eine allgemeine Regel geben, die das Unternehmen diskriminierungsfrei durchsetzt, wie der Europäische Gerichtshof entschied.

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48 Kommentare

Kommentare

andererseits

Das positive dieses Urteils ist, dass es der aufgeheizten Symbol-Debatte vernünftige rechtliche Rahmenbedingungen setzt. Vielleicht verstehen jetzt mehr Menschen, dass der Hype um das Kopftuch von wirklichen Politikfragen ablenkt.

Schneewolf
Wann besteht Diskrimisierungsfreiheit?

Wenn es in bestimmten Bereichen nur ein "Gefühl" von Diskriminierung ist, bleibt die Unklarheit bestehen. Es bleibt spannend, wie beispielsweise "allgemeine Regeln" aussehen. Ich fände die Gründe der Kopftuchträgerinnen viel wichtiger.

Bernd39
Keine Diskriminierung eben!

Wer einige Kommentare im Vorartikel liest, kann nämlich schon ins Grübeln kommen.
Natürlich ist JEDER AG berechtigt, in seinem Wirkungsbereich eine Bekleidungsordnung festzulegen. Auf die Formulierung "diskriminierungsfrei" kommt es nämlich an.
Oder hat schon jemand schon einen Bankberater in Hawai-Hemd oder mit tätowierten Armen gesehen?
Oder weibliche Angestellte in "obenohneTop"?
Könnte unendlich fortgesetzt werden. Man findet einige Dinge zwar albern, aber doch nicht diskriminierend.
Und um mal ein Argument einzufügen, das komischerweise von links (Gysi) bis rechts (Kauder) gern angeführt wird.
Wenn meine Partnerin in Saudiarabien im Bikini an den Strand gehen darf (Gysi), oder dort so viele Kirchenbauten genhemigt werden, wie Moscheen in Deutschland (Kauder), DANN können wir auch über das Kopftuchtragen diskutieren.
Hier liegt das eigentliche Problem!
Diese Menschen verlangen (hier) eine Toleranz für sich selbst, die sie in ihren Heimatländern anderen nicht zugestehen.

Wasserkocher
Die große Trübsal hat begonnen

Ich werde mein Kreuz weiterhin tragen und lasse mir das nicht verbieten.

RobinHood
Mannomann

Das Thema ist schon solange in der Diskussion, und erst jetzt findet man ein Urteil??!! Hätte man das nicht schon längst feststellen können?

Ritchi
Religiöse Zeichen

Ist denn das Kopftuch überhaupt ein 'religiöse' Zeichen? Ich meine mich zu erinnern, dass der Koran die Bedeckung des Körpers vorschreibt, den Kopf und die Hände jedoch davon ausnimmt. Zudem soll das Kopftuch ja nur zeigen: 'sieh her, ich bin eine anständige Frau.' Diese Bedeutung des Kopftuchs betrachte ich jedoch als kritisch, da damit gleichzeitig eine Herabwürdigung von Frauen, die kein Kopftuch tragen, erfolgt. Insofern ist dieses Urteil für Arbeitsplätze zu begrüßen.
Eine Frage bleibt noch: hätten die Richter vor 18 Monaten genauso entschieden?

SpinnerDaemon
Sehr gut

Der Unternehmer sollte sich immer Personal aussuchen, welches zum Unternehmen passt. Unabhängig vom Glauben, Geschlecht oder Aussehen. Ein anderes Urteil hätte dem Arbeitgeber die Freiheit genommen und ihn um die Entscheidungsfreiheit beraubt.

flocke13
warum Kopftücher verbieten?

Jede Frau sollte selbst entscheiden können, ob sie ein Kopftuch tragen will oder nicht.
Es muss der Entscheidung des einzelnen überlassen bleiben!

Wir neigen leider dazu, in viele Fragen des Lebens anderen Vorschriften machen zu wollen!
Das passt nicht zu einer liberalen Gesellschaft.
Das muss endlich aufhören!
Welche Vorschriften wollen wir anderen noch machen? Wo hört das auf?
Ich wehre mich dagegen, dass immer mehr Kleingeister unseren Alltag bestimmen möchten!

abcdebakel
EuGH Urteil verändert Standards in Arbeitsverträgen

Dies würde dann in der Praxis auch gläubige Christen, Moslems, Hindus und Sikhs treffen, also Kreuze ebenso wie Kopftücher, Verschleierungen und Turbane. Bei konkreter Umsetzung würden Standardformulierungen in Arbeitsverträgen gängige Praxis werden. Auch der Öffentliche Dienst wäre betroffen. Verstöße würden abmahnfähig. Mit Hinweis auf EU-Recht wäre es keine Diskriminierung. Arbeitnehmer werden nicht gezwungen, diesen Arbeitgeber auszuwählen und dort einen Arbeitsvertrag zu unterzeichnen. Ob und wie dies in der Praxis umgesetzt wird, dürfte spannend werden. Pikant wird es in Schulen, wenn islamische Lehrerinnen kein Kopftuch tragen dürfen, Geistliche als Religionslehrer jedoch ihr Kreuz. Unternehmen werden gewiss nicht bei der Rekrutierung auf Kandidaten und auf Top-Mitarbeiter, z.B. aus dem IT-Bereich, verzichten wollen, nur weil diese ein Kopftuch tragen. Hier dürfte es kaum Abmahnungen geben. Treffen dürfte es Branchen, in denen Personal wenig qualifiziert und austauschbar ist.

Stefan T
08:22 von Volker K... im Vorgängerthread

"Ich persönlich fühle mich auch nicht wohl wenn mir gegenüber eine Frau mit Kopftuch sitzt. Ich weiß sofort welcher Weltanschauung sie in etwa anhängt und ich mag diese Weltanschauung nicht." - Ich fühle mich nicht wohl, wenn jemand eine Glatze trägt, denn der ist rechtsextrem und ich mag diese Einstellung nicht. Tättowierte sind in der Regel kriminell, Tattoos sind ein Kennzeichen von Knastbrüdern. Die mag ich auch nicht. Sollten wir nicht auch Glatzen und Tattoos verbieten oder zumindest solche Menschen vom Arbeitsmarkt fernhalten? Ich mag die nicht.

Stefan T
05:47 von Dr.Hans

"Es ist ein an exponierter Stelle getragenes religiöses Zeichen der Nichtintegration und der Ablehnung unserer Kultur." - Das ist so pauschal falsch. Ein Kopftuch ist per se genau so wenig ein "Zeichen der Nichtintegration und der Ablehnung unserer Kultur" wie ein Tattoo ein Zeichen dafür ist, dass sein Träger im Knast gesessen hat.

atemregler
Endlich eine vernünftige Entscheidung

Den Text der Urteilsbegründung werde ich mir merken und eine Regel formulieren, die es allen Mitarbeiterinnen "verbietet, am Arbeitsplatz äußere Zeichen politischer, philosophischer und religiöser Überzeugungen" zu zeigen.
Ich kann damit leben, wenn unsere Mitarbeiter weder Kopftuch noch Kruzifix oder meinetwegen Thorshammer tragen.
Also, danke an den EuGH - das wird gleich umgesetzt.

schokoschnauzer
Das positive dieses EUGH Urteils

zu dem, ja eigentlich religiösem Attribut, welches in die weltliche Arbeitswelt hineingetragen werden sollte, ist nun die klare Abgrenzung zwischen Religion und Staat. Das finde ich gut.

Politeia
@10:24 von Wasserkocher

Ich werde mein Kreuz weiterhin tragen und lasse mir das nicht verbieten.

Für Kreuze am Arbeitsplatz trifft das Gleiche zu wie auch auf Kopftücher.

Also wenn der AG innerhalb einer allgemeinen Bekleidungsordnung festlegt religiöse Symbole nicht offen zu tragen, müssen auch Sie bei diesem AG das Kreuz unter der Kleidung verstecken.

dr.bashir
Nebenkriegsschauplatz

Es gibt erkennbar Probleme im Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen. Ob jetzt ein religiöses Symbol, das irgendwer trägt so wichtig ist, dass man jahrelang darüber streiten und prozessieren kann, wage ich zu bezweifeln.
An Kettchen getragene Kreuze haben den Vorteil, dass man sie unter der Kleidung tragen kann. Das dürfte selbst überempfindlichen Kunden, die von Kreuzen in Kindergärten das Wohl ihrer Kinder bedroht sehen, nicht tangieren.
Das ist mit religiösen Kopfbedeckungen schon schwieriger. Ich persönlich fühle mich von Kopftüchern, Turbanen oder Kippas nicht gestört und hoffe, unsere Gerichte und Behörden können sich wieder wichtigen Themen zuwenden.

StöRschall

De Arbitgeber kann sogar verlangen Berufskleidung zu tragen, in einer bestimmten Farbe, Form oder mit Logo, incl. Schal, Kappi oder sonst was.
Und er kann natürlich verlangen etwas bestimmtes nicht zu tagen, weil er weisungsbefungt und der Abeitnehmer weisungsgebunden ist. Es sei denn, es gibt andere Vereinbarungen.
Aber ich schätze mal, in Berufen, in denen das darauf ankommt, werden eh keine Frauen mit Kopftuch arbeiten.

Sandra m.
@Bernd 39 Sie wollen

@Bernd 39
Sie wollen ernsthaft Saudi Arabien mit Deutschland vergleichen? S.A. ist kein land, das damit angibt weltoffen zu sein und die menschenrechte zu wahren - im gegenteil. Darum soll sich deutschland auf das nieveu herab begegeben?
Und nebenbei erwähnt gibt es jede Menge deutsche frauen die sich aus religiösen gründen verschleiern. Sie sollen es in ihrem heimatland tun? Tun sie schon.

@wasserkocher
Ich finde jeder soll das recht habe sich zu kleiden wie er will und zu tragen was er will ob es nun ein kreuz, eine kutte oder ein kopftuch/schleier ist solange mam sich an die gesetze hält und respektvoll/tolerant ist.

peter04
@Wasserkocher

"Ich werde mein Kreuz weiterhin tragen und lasse mir das nicht verbieten"
.
Ich auch nicht. Allerdings trage ich es nicht wie eine Monstranz vor mir her und meine Mitra nehme ich auch nicht ins Büro.
Ich ziehe auch nur selten ein meterlanges Holzkreuz hinter mir her.
Mein Glaube ist meine Privatsache. Jede/r in meinem Umfeld weiß davon, ich dränge ihn aber niemandem auf.
.
Für mich ist es ein fundamentaler Unterschied, ob ein religiöses Symbol so dominant getragen wird, dass zu Abgrenzung/Ausgrenzung führt, oder ob es einfach da ist und hier und da mal zu sehen ist - wie mein Goldkreuz am Halskettchen, welches sich eben unter Hemd und Krawatte befindet.

IBELIN
Mit diesem Urteil

werden orthodoxe Muslime nicht leben koennen. Bin neugierig, wie das in der Praxis umgesetzt ist. Bin neugierig was Erdogan dazu sagt.

Den Gleichbehandlungsgrundsatz finde ich interessant und interpretationsbeduerftig, da Religionen unterschiedliche Haltungen zur Saekularitaet haben. Im Gegensatz zum Islam, der i.d.R. nicht saekular ausgerichtet ist gibt es Im Bhuddismus und Christentum, Hinduismus.... keine politische Variante mehr. Ein Tragen von christlichen Symbolen ist also in einem saekularen Staat politisch wertfrei und symbolisiert keine politische Aussage.

Aehnlich wie das Tragen eines Musbah in der Hosentasche.

ProAmerika
Sehr gut EuGH

Jedes Unternehmen hat das Recht zu entscheiden ob ihre Angetellte sichtbare politische,religioese oder philosophische Zeichen zeigen,wie jeder auch das Recht hat sein Arbeitsplatz auszusuchen.
Richtig ist auch das es eine allgemeine Regel geben muss sonst waere es nicht mit der Demokratie vereinbar.

Emil66
Mal so nebenbei!

Weder Burka, noch Nikab, Schaila, Hijab oder Kopftuch ist religiös.
Das sind landestypische Stammeskleidungsstücke.
Die hierzulande teilweise gegen das Vermummungsverbot verstoßen.
All diese Bekleidungen gab es schon vor dem Islam.
Zudem gab und gibt es schon immer Kleiderordnungen in D.
Dürfen Schwestern oder Pfleger im Krankenhaus weiße Kittel tragen?
Miniröcke und dergleichen sind auch in vielen Firmen nicht gestattet usw.

Selim K
Ausgerechtnet jetzt

Der Zeitpunkt ist gut auserwählt ,Populismus in Europa wächst und blüht ,man ist mit der Türkei in Konflikt und genau jetzt kommt sowas !! Tolles Europa ,und wenn man sowas kritisiert heißt es geh doch zurück in die Türkei ,und dann sich wundern wenn Erdogan sagt Europa wird zunehmend faschistisch ;))

Nachfragerin
Kleidungsvorschriften

In manchen Situationen sind Kleidungsvorschriften gerechtfertigt, beispielsweise beim Arbeitsschutz. Der Situation unangemessene, grundsätzliche Verbote sind aber definitiv zu verurteilen, da diese von intoleranten Menschen als Bestätigung und Antrieb fehlverstanden werden und somit das friedliche Miteinander gefährdet wird.

Darüber hinaus besteht kein Zusammenhang zwischen der Qualität einer Leistung oder eines Produkts und den religiösen Ansichten eines Vertreters.

Fairfax
Ein faires Urteil

Wenn man mal die ganze Religion vorweg nimmt war es schon immer so das der Arbeitgeber Bekleidungsvorschriften machen konnte.
Bankmitarbeiter arbeiten in der Regel im Anzug, Ärzte und Krankenschwestern im Kittel, Soldaten in Uniform, usw.
Das jetzige Urteil bestätigt diese ohnehin schon immer geltenden Regel.

Wenn ein Unternehmen nach außen hin politisch und religiös neutral auftreten MÖCHTE kann es entsprechende Kleidungsvorschriften für alle erlassen die dann auch Kopftuch, Kreuz oder was auch immer verbieten.

Es wäre wohl kaum vermittelbar warum ein Unternehmen einem Bänker vorschreiben kann im Anzug zu kommen aber einer Rezeptionistin nicht das Kopftuch verbieten darf.

ralf.wenzel
warum Kopftücher verbieten? Darum!

Natürlich kann jede Frau selbst entscheiden, ob sie ein Kopftuch tragen will oder nicht.
.
Aber in MEINEM Unternehmen, bei dem ICH mich bei MEINEN Kunden rechtfertigen muss dafür, wie die Mitarbeiter, die MEIN Unternehmen repräsentieren, lege ich halt fest, dass während der von MIR bezahlten Arbeitszeit kein Mitarbeiter ein Kopftuch zu tragen hat.
.
Eine Frau, die das anders halten will, kann sich gern einen anderen Arbeitgeber suchen, denn letztlich fällt das Verhalten, das meinen Kunden vor den Kopf stößt, auf mich und mein Unternehmen zurück.

ProAmerika
@10:34 von flocke13

Es wird hier nichts verboten.Gegenfrage warum soll man einen Arbeitgeber das Recht nehmen zu entscheiden was er fuer eine interne Arbeitsordnung haben moechte.Solange es allgemein fuer alle geht ist es auch im Einklang der Demokratie.Keiner wird gezwungen da zu arbeiten wo es ihr/ihm nicht passt.

semistar
Das trägt man aber unter dem Hemd!

Das ist eben der große Unterschied. Christliche Symbole werden dezent und oft auch verdeckt getragen und umhüllen nicht den ganzen Körper mitsamt Kopf!

uhuznaa
Ich verstehe die Aufregung nicht

Arbeitgeber können auch das Tragen jeder Kopfbedeckung oder von Sandalen am Arbeitsplatz verbieten. Warum muss man da eine bestimmte Kopfbedeckung extra verbieten können? All das macht doch aus dem Kopftuch erst ein politisches oder religiöses Statement, nämlich als Ausdruck von Selbst- anstatt Fremdbestimmung. Das kann doch nicht so schwer zu verstehen sein? Das ist eine vollkommen natürliche Reaktion, das kann ich auch als Nichtmoslem problemlos nachvollziehen.

Ginge man da gelassener mit um, würde sich das früher oder später von selbst erledigen. Entweder man verbietet am Arbeitsplatz alle Kopfbedeckungen (einschließlich Pudelmützen und Kopftücher) oder man tut es nicht, dann darf man auch Hut oder Kopftuch tragen.

Dieses blöde Kopftuch wird doch erst von dieser ganzen Aufregung darum derartig mit Bedeutung aufgepumpt.

Gast
Ja oder nein

Das Tragen wird nicht verboten, es wird eingeschrankt.
Die Frau in Belgien hat mehrere Jahre OHNE Kopftuch gearbeitet, und in diese Firma wird eine Neutralität verlangt, VON ALLEN.
Wer mit Publikum in Kontakt kommt ist ein Repräsentant der Firma. Ein Anlageberater mit Irokesenschnitt, Piercings und dreckige Kleidung, ist vielleicht Fähig, aber erschreckt auch die Kunden.
Soldaten, Polizisten und viele andere Arbeitnehmer tragen während ihre Arbeit auch eine Uniform oder festgelegte Arbeitskleidung. In ihre Freizeit tragen alle was sie wollen.

flodian

Gutes Urteil: denn jetzt werden hoffentlich auch die Kruzifixe aus den Amtsstuben genommen. Oder bleiben die etwa erlaubt?

christerix
Grundsatzfrage

Ab wann ist ein Accessoire ein religiöses Zeichen?
Laut Koran gibt es übrigens das Kopftuch nicht als Forderung. Eher können sich Christinnen darauf berufen, denn in der Bibel steht immerhin eine solche Aufforderung.
Kann jetzt eigentlich jeder ankommen und ein Accessoire als religiöses Zeichen einfordern?
Dürfen Anhänger der Harre-Krishna-Sekte auch einfordern, dass sie orangefarbene Kleidung (z. B. auch einen Doti) tragen dürfen?
Und dann ist noch die Frage, ob bspw. ein Mann einer Frau den Handschlag aus religiösen Gründen verweigern darf. Denn wenn das eine aus religiösen Gründen erlaubt ist, dann muss es auch das andere.
Und dann ist noch die Frage, ob das Kopftuch nicht auch als ein Zeichen der Unterdrückung darstellt, wenn z. B. Mädchen in der Schule dazu gezwungen werden.

OrwellAG

Ist es denn erlaubt, einen nicht religiösen Hut, Mütze oder Cappie zu tragen? Welche arbeitsrechtlichen Bestimmungen regeln das? Bitte aufklären. Möglicherweise liegt hier bereits die Antwort, für ein Ja, Tücher um Kopf sind erlaubt, oder nein, verstoßen gegen Bestimmung xyz.

Wenn das Verf. Gericht wollte, könnte es sagen, das verstoße gegen das Recht auf Selbstbestimmung. Ein Arbeitsort besteht aus individuellen Menschen, ob jemand im Laden einen Hut trägt oder nicht darf keine Rolle spielen (immerhin könnte er seine Glatze damit kaschieren wollen).

ProAmerika
@10:39 von atemregler

''Ich kann damit leben, wenn unsere Mitarbeiter weder Kopftuch noch Kruzifix oder meinetwegen Thorshammer tragen.''

Thorshammer der war sehr gut.Danke fuers lachen.

Tada
@flocke13

"warum Kopftücher verbieten? Jede Frau sollte selbst entscheiden können, ob sie ein Kopftuch tragen will oder nicht. Es muss der Entscheidung des einzelnen überlassen bleiben!" Am 14. März 2017 um 10:34 von flocke13

Jeder Arbeitstelle bringt gewisse Kleidungsvorschriften mit sich.

Das betrifft genauso Tops mit Spaghettiträgern, Miniröcke, Shorts (auch für Herren), Ärmellänge, ausgetretene Bio-Latschen usw.
Selbst die Farbe der Kleidung ist nicht immer frei wählbar, damit Mitarbeiter für kunden und Patienten gut erkennbar sind.
In Brillengeschäften müssen Mitarbeiter oft Brillen tragen - Mitarbeiter ohne Sehschwäche bekommen Brille mit einfachen Gläsern.
Ich kann mir gut vorstellen, dass in einem Geschäft, das Kopftücher verkauft die Verkäuferinnen selbst während der Arbeit ein Kopftuch tragen müssen. Das macht auch Sinn.

Wichtig ist, dass es klare Bekleidungsregeln für alle gibt und diese bereits beim Vorstellungsgespräch mitgeteilt werden.

Schneewolf
@Stefan T: Wenn jemand seine Gefühle äußerst,

darf das ernstgenommen werden, anders, als wenn behauptet wird "Frauen mit Kopftüchern sorgen für schlechte Gefühle". verstehen Sie den Unterschied? Es muss Ihnen nicht gefallen, es gibt aber Menschen, die sich bei einer Kopftuchträgerin "missioniert" fühlen wie Sie sich bei einer Glatze.....

toto96
@ flocke 13

"Wir neigen leider dazu, in viele Fragen des Lebens anderen Vorschriften machen zu wollen!
Das passt nicht zu einer liberalen Gesellschaft.
Das muss endlich aufhören!
Welche Vorschriften wollen wir anderen noch machen? Wo hört das auf?
Ich wehre mich dagegen, dass immer mehr Kleingeister unseren Alltag bestimmen möchten!"

Warum passt das nicht zu einer liberalen Gesellschaft ? Vorschriften regeln doch das liberale Leben, oder nicht ?

Sie bezeichnen die Richter des EuGH als Kleingeister ?

Fellmonster Betty
alles isst Relativ

Es ist eine Kann Entscheidung und kein Muss und es kommt auf die Situation an. Somit ist nichts festgelegt, ausser das ein AG, der zB. Ein Corporate Design fordert, Kopfbedeckung im Dienst untersagen oder vorschreiben kann. Und wer das nicht will muss dort auch nicht arbeiten.

riewekooche
Ein Kopftuch allein

ist nicht unbedingt ein Zeichen einer religiösen Zugehörigkeit. Auch christliche oder jesidische Frauen im nahen Osten tragen traditionell Kopftücher, weil es einfach in dieser Region - ganz unabhängig von der Religion - Sitte ist. In Osteuropa ist das Kopftuch anstelle einer anderen Kopfbedeckung bei älteren Damen ("Babushkas") ebenfalls gängig, und in den 50er und 60er Jahren galt es auch bei uns als "schick".

Insofern würde ich niemals allein anhand eines Kopftuches eine religiöse Zu- oder gar politische Einordnung treffen.

Izmi
10:34 von flocke13

"Jede Frau sollte selbst entscheiden können, ob sie ein Kopftuch tragen will oder nicht.
Es muss der Entscheidung des einzelnen überlassen bleiben!
(...)Das passt nicht zu einer liberalen Gesellschaft.
Das muss endlich aufhören!
Welche Vorschriften wollen wir anderen noch machen? Wo hört das auf?
Ich wehre mich dagegen, dass immer mehr Kleingeister unseren Alltag bestimmen möchten!"

Es waren die "Kleingeister" der Entwicklung unserer laizistischen Verfassung, die erkannten, dass nur eine klare Trennung von Kirche und Staat jede direkt religiöse Einflussnahme auf die Politik verhindert. Und dieser Laizismus in im Grundgesetz festgelegt. Es muss aufhören, den Kirchen Rechte einzuräumen, die sie nicht haben. Dazu gehören Kruzifixe in Schulen genauso wie auch Kopftücher als Symbole. Das ist wahre Liberalität: Zu verhindern, dass anderen Menschen in öffentlichen und betrieblichen Einrichtungen eine Weltsicht aufgedrängt wird, die sie nicht teilen.

andererseits
@10:20 Bernd39

Selbst wenn Sie Gysi und Kauder anführen: Der Vergleich mit anderen Ländern bringt nicht viel. Natürlich sind die Zustände in Saudi-Arabien himmelschreiend ungerecht. Aber mit den unsagbaren Zuständen anderswo eigene Unzulänglichkeiten zu rechtfertigen, war noch nie ein guter Stil oder zielführend.

StöRschall
Richi

"Ist denn das Kopftuch überhaupt ein 'religiöse' Zeichen? Ic"

Das kann und muss dem AG letztenendes scheißegal sein, weils ihn nix angeht. Das ist persönlich.

Wenn er das Tuch aus dem Grund verbietet, dann handelt er diskriminierend und das ist strafbar.

Erkan und Stefan
Das ist ein Zeichen

Das Muslime nicht erwünscht sin in der EU.
Ausgrenzung und Diskriminierung der Minderheit, wahrscheinlich habe ich die Demokratie in der EU falsch aufgefasst.

lenamarie
es gibt eine gewisse Kleiderordnung

auch in den Firmen. WEnn man Kundenverkehr hat, muss man sich ordentlich anziehen..Vielelicht gehört Kopftuch nicht dazu. Irgendwo im Büro,ist es Wurscht

Fliegenpilz

"In Belgien war der Rezeptionistin Samira Achbita nach drei Jahren Arbeit in einem Sicherheitsunternehmen entlassen worden, als sie ankündigte, das Kopftuch künftig auch während der Arbeitszeit tragen zu wollen."

Es ging also 3 Jahre ohne Kopftuch. Warum jetzt auf einmal nicht mehr? Für mich ist das eine provokative Entscheidung.

Tada
@peter04

"Für mich ist es ein fundamentaler Unterschied, ob ein religiöses Symbol so dominant getragen wird, dass zu Abgrenzung/Ausgrenzung führt"Am 14. März 2017 um 10:51 von peter04

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es nicht das Kopftuch ist, das zu Ausgrenzung führt, sondern wenn überhaupt, dann die Person, die es trägt.

Ich kenne Kopftuchträgerinnen, bei denen das Kopftuch nicht auffällt. Ganz einfach, weil sie sich normal verhalten. Sie antworten "Hallo" oder sagen es von sich aus, sie reden mit einem über den Alltag usw. Einige grüßen oder lächeln einen an, oder lächeln zurück, weil man sich vom Sehen her kennt. Wie das halt hier üblich ist

Wenn aber eine Kopftuchträgerin (nicht schwerhörig, spricht perfekt Deutsch) auch nach 2 Jahren immer wieder Treffen im Kindergarten, wo die Kinder in einer Gruppe sind, nicht mal auf ein "Hallo" antwortet, dann weiß ich warum sie so behandelt wird, wie sie wird. Solche Leute beäuge ich auch nur noch misstrauisch und ich könnte auf sie verzichten

nullkommanull

Ich bitte alle Frauen darum, das Kopftuch freiwillig abzulegen. Es ist für mich das Haupthindernis in Europa warum Moslems als nicht integriert betrachtet werden, weil sie einfach optisch zu sehr auffallen. Passt euch optisch und zeitlich eurer Umgebung an so wie alle anderen Kulturen, die nach Deutschland und Europa eingewandert sind. Befreit euch und die anderen Frauen von dieser Opfer Tradition.

uhuznaa
Da spielen übrigens auch kulturelle Dinge herein...

Den meisten ist das gar nicht bewußt, aber das ist ungefähr so wie mit den Schuhen, mit denen man bei Moslems nicht die Wohnung betritt. In der europäischen Kultur nimmt man den Hut oder die Mütze ab, wenn man irgendwo hereinkommt. Vielen stößt ein Kopftuch in Büros etc. deshalb auf, weil das instinktiv als ein Zeichen von Respektlosigkeit empfunden wird, auch wenn es bei Moslems genau das Gegenteil ist.

Und wenn ein Fremder bei uns in der Wohnung zuerst ungefragt seine Schuhe auszieht, dann wäre das eine ungehörige Respektlosigkeit, während es bei Moslems ungehörig ist, sie nicht auszuziehen.

Viele Leute verstehen gar nicht, worauf sie da so allergisch reagieren und warum. Für die einen ist das Kopftuch ein Zeichen von Anstand, die anderen sehen es als eine Unverschämtheit. Keiner redet aber darüber, sondern beide Seiten fühlen sich angegriffen und pumpen es zu einem Politikum auf.

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