Türkei EU Erweiterungsgespräche

Ihre Meinung zu EU-Parlament will Stopp der Türkei-Beitrittsgespräche

Das EU-Parlament hat mit breiter Mehrheit ein Einfrieren der Türkei-Beitrittsgespräche gefordert. Mitgliedstaaten und EU-Kommission sind daran nicht gebunden, die Aufforderung hat aber eine hohe Symbolkraft - Präsident Erdogan misst ihr jedoch keine Bedeutung zu.

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90 Kommentare

Kommentare

Eismann
Was den nun?

Glaub das türkische Volk wird mit dem bald folgendem Referendum ihren austritt selbst erklären müssen, dann, hoffe ich, hört endlich dass rumgeheule in den Kommentaren auf.

Gast
Bumerang

Dieser Prozess ist doch legitim, das Parlament darf abstimmen, wie es nun mal abstimmt. Das ist Demokratie.
Das könnte jedoch dem EU-Parlament zum Bumerang werden. Ohne EU-Beitritt wird sich Erdogan von der EU abwenden, davon bin ich überzeugt und als Gegegmassnahme die Flüchtlingspforten öffnen. In den EU-Ländern wird das wiederum dazu führen, dass wir einen radikalen Rechtsrück erleben und damit verbunden ist auch eine Machtzunahme der Antieuropäer. Da hat einer am eigenen Sitz gesägt.

Gast
Heuchelei

Angela Merkel wollte schon 2004 eine privilegierte Partnerschaft. Auch wenn die diskutierten Punkte gelöst würden, dann würde man dennoch irgendwelche andere Punkte finden, um die Türkei an der langen Leine zu halten.

Europa ist bekannt für ihre Doppelmoral. Die Türkei soll ein Referendum abhalten, ob sie in die EU will oder nicht, dann bekommt die EU ihre Antwort dazu.

Die Kolonialzeiten sind vorbei, wo man mit dem Finger auf andere gezeigt hat. Europa ist altbacken und sollte sich langsam der Neuzeit anpassen.

Hugomauser
despe

" Europa ist altbacken und sollte sich langsam der Neuzeit anpassen."

Was ist denn für Sie "Neuzeit"? Das Aufkommen von Populismus, Nationalismus, Presseeinschränkung bis hin zur Unterdrückung der Meinungsfreiheit?

Wenn ich in einen Verein eintreten will, muss ich mich der Vereinssatzung unterwerfen. Da kann ich nicht sagen, ich tret jetzt mal da ein und mach aber das Gegenteil dessen, wofür dieser Verein steht.

Inge N.

Weil hier mehrmals geschrieben wurde, die Türkei werde seit 50 Jahren hingehalten:

Meine türkischen Freunde glauben diese AKP-Propaganda nicht.
Beitrittsverhandlungen gibt es nämlich erst seit 2005, nachdem die Todesstrafe abgeschafft worden war.
Seitdem ist die Türkei Jahr für Jahr auf der Rangliste der Pressefreiheit abgestiegen, nicht erst seit dem Putschversuch.

Gerne hätten meine türkischen Freunde ein vereintes Europa mit der Türkei, aber nicht mit der von Erdogans AKP.

Laureat
Zunächst einmal ein Gedanke darauf, dass es aktuell sicherlich

sinnvoller ist, das Chaos/Uneinigkeit in der EU zu beseitigen und sich vor einer Erweiterung Gedanken darüber zu machen, wie man unter den aktuell (27,5) Mitgliedern Einigkeit schaffen kann. Dabei wäre die Türkei alles andere als ein Mitglied auf Augenhöhe, sondern ein größerer Störfaktor als alle anderen zusammen.

Wie auch bei der "Flüchtlingspolitik" ist zuerst einmal zu überdenken, was hat nicht funktioniert und wie bekommen wir zuerst das dann auf die Reihe. Statt dessen aber - und die Probleme sind dabei viel größer als Politiker/Medien es aufnehmen. Ein Problem nach dem anderen lösen, nicht neue mit alten Fehlern schaffen

Länder wie GR, IT, Rumänien und Bulgarien glänzen eigentlich nirgendwo, bei Korruption und Pressefreiheit wird das dann auch sehr deutlich.

Eines aber muss man den heutigen Mitgliedsländern der EU zugute halten, aus ihnen kommen keine Asylanten nach Deutschland, alleine das zeigt uns doch auf welch gegenläufigem Kurs die Türkei zur EU befindlich ist.

Inge N.
@15:49 von NixNick

"dann seid endlich mal so ehrlich wie eure werte verlangen und sagt den türken doch die wahrheit das ihr sie nicht haben wollt aber erfindet nicht irgendwelche ausreden"

Siehe dazu mein Kommentar um 16:13 Uhr. Es ist eben zu einfach, zwischen Ihr (Deutsche oder Eu-Mitglieder) und "den Türken" zu unterscheiden.
Dass der türkische Staat seit Beginn der Beitrittsverhandlungen die Pressefreiheit immer noch stärker beschneidet ist keine "Ausrede", sondern eine Tatsache.
Das sehen auch meine türkischen Freunde so.

Demokrates
Karten auf den Tisch

Man sollte endlich mit offenen Karten spielen, die Gelegenheit war nie größer: Die Türkei wird niemals ein EU Mitglied werden, weil die Mehrheit der EU Bürger das überhaupt nicht unterstützt!
Alle Verhandlungen in diese Richtung sind und waren von jeher unehrlich. Also ... klare Kante: Abbruch der Verhandlungen und endlich Festigung der bestehenden EU, dem besten Gebilde das Europa jemals hatte!

Sisyphos3
16:23 von teachers voice

Regierung zu den gleichen Bedingungen wieder abgewählt werden kann, zu der sie gewählt wurden
.
also warten wir die nächste Wahl ab
(falls es dann noch ne andere Partei/Kandidaten gibt)

rig2016
Im Kommentar, der hierher verlinkt wurde ...

... hieß es: "...Die Beitrittsgespräche mit der Türkei einfrieren zu wollen ist gut gemeint, aber ein Fehler, meint Kai Küstner. ..."
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Ich meine es ist ein Fehler die Beitrittsgespräche lediglich einfrieren zu wollen. Der gesamte Prozess muss gestoppt werden. Ein Reset sozusagen.
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Einem wie Erdogan kommt man mit vorsichtigen Symbolen nicht bei. Einer wie Erdogan versteht nur Härte. Das wird er spätestens lernen wenn er tatsächlich enger mit Russlands Putin oder Chinas (wie heißt dort der starke Mann gerade?) anbandeln möchte. So einfach wie mit der EU wird er es dort nicht haben.
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Und die Frage ... was hilft das den Verfolgten? Gar nichts! Im Moment. Erdogans verfolgten kann man nur helfen wenn wieder ein Druckmittel gefunden wurde ... die Beitrittsgespräche sind es nicht mehr.
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Wirtschaftlicher Druck wäre eine gute Möglichkeit. Erdogan wird im Moment von der Mehrheit seiner Bürger unterstützt ... Mal sehen wie seine Zustimmungswerte aussehen wenn die wirtschaft kollabiert.

zöpfchen
zu welcher EU sollte die Türkei beitreten?

Als die Türkei ihren Antrag auf Mitgliedschaft in der EU gestellt hat, war die EU eine reine Wirtschaftsgemeinschaft. Heute hat sich die EU in eine politische Union weiter entwickelt, welche gemeinsame kulturelle und politische Werte voraussetzt. Die christlich-abendländischen Werte der EU und die muslimisch-nationalistischen Vorstellungen der Türkei lassen sich weder heute noch in naher Zukunft zur Deckung bringen. Insofern ist das Einfrieren der Gespräche nur konsequent.

traurigerdemokrat
"Pausentaste"

Seit wann haben wir eine Verpflichtung die Missstände bei unseren außer-EU Nachbarn zu begradigen?

Erdogan wurde gewählt. Die EU hat die Wahl anerkannt. Warum verhalten wir uns nicht wie Demokraten und respektieren die türkische Wahl?

Warum mischen wir uns ein?

Die Basis für weitere Verhandlungen ist nicht vorhanden, also Stoppt die Beitrittsgespräche.

teachers voice
re sisyphos: Die Kernfrage!

"
16:23 von teachers voice
Regierung zu den gleichen Bedingungen wieder abgewählt werden kann, zu der sie gewählt wurden
.
also warten wir die nächste Wahl ab
(falls es dann noch ne andere Partei/Kandidaten gibt)"

Genau dies ist die Kernfrage!

suomalainen
zum kommentar von Hr. Küstner

werter Herr Küstner, hat denn die bisherige gesprächsbeeitschaft den verfolgten in der Türkei geholfen? nein, hat sie nicht! Erdoganz lacht sich im hinterzimmer schallend ins fäustchen.

deswegen ist ihre einschätzung total falsch. ich behaupte: wenn Erdogan so langsam mal eine klare kante gezeigt bekommt, dann, ja dann, wird sich etwas für die opfer seines verfolgungswahns ändern. wir können gut ohne Erdogan/Türkei. auf lange sicht aber er nicht ohne uns...

kommentator_02
Kai Küstner schreibt:

>>Denn bislang hat noch niemand schlüssig erklären können, wie es den von Erdogan zu Unrecht Verfolgten nützen soll, wenn die EU den Gesprächen eine Pause verordnet.<<

Es ist allerdings schon lange ersichtlich, dass es den von Erdogan zu Unrecht Verfolgten absolut nichts nützt, wenn die EU so weiter macht wie bisher.

>>Erdogan würde nämlich seinen Landsleuten verkünden: "Seht her, hier ist der Beweis: Die EU will uns nicht, ich habe es ja gleich gesagt."<<

Das hat er doch schon längst getan. Und zu jedem Dialog-Angebot lässt er doch marktschreierisch verlauten, dass ihm das Geschwätz der EU zum einen Ohr hinein und zum anderen wieder hinaus geht.

Der Dialog Zug ist abgefahren. EU-Beitrittsverhandlungen abbrechen, Soldaten aus der Türkei abziehen, Türkei aus der Nato entfernen.

>>die Türkei wird ein Schlüsselland bleiben. Ein Blick in den Weltatlas genügt, um das festzustellen.<<

Ein Blick in den Weltatlas zeigt, dass jedes Land ein Schlüssleland ist.