Traktor bringt Gülle auf einem Feld aus

Ihre Meinung zu EU verklagt Deutschland wegen hoher Nitrat-Belastung

Die EU hat Deutschland wegen der steigenden Nitratbelastung des Grundwassers und jahrelanger Untätigkeit bei dessen Schutz verklagt. Die Klageschrift hat es in sich. Nicht nur Bauern müssen massive Folgen fürchten. Von Jürgen Döschner.

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119 Kommentare

Kommentare

adam79
Nitrat

In den achtziger Jahren hörte ich davon aus Verwandtschaft in bäuerlicher Umgebung am Niederrhein. In der NRZ vom letzten Wochenende erzählte eine Sprecherin eines Bauernverbandes, wie gut die freiwillige (!) Selbstverpflichtung im Bereich des Grundwasserschutzes funktioniere. Soll man Lachen oder Weinen?

Scarabus1964
um 08:07 von LittleJoe

Ihr Vorschlag alle Landwirte knallhart zu bestrafen, auch mit Gefängnisstrafen, das ist noch nicht konsequent genug.

Alle Menschen die solch umweltfeindlich produzierten Lebensmittel kaufen egal ob in Deutschland hergestellt, oder aus dem Ausland importiert gehören mit Gefängnis bestraft. Mit diesen "Geiz ist Geil" einkäufen muss schluss sein. Ich bin dafür die Löhne und die Harz 4 Sätze so zu erhöhen, das jeder Mensch ausschließlich Biolebensmittel bezahlen kann.

Zynismus Ende.

Renate-Bayern
JA ENDLICH Ich wohne auf dem

JA ENDLICH
Ich wohne auf dem Land, ich habe das Gefühl, bei uns machen die Bauer überhaupt was sie wollen, ab März bis ende September wird die Luft regelmässig mit zu kurzen Zeitabständen vergiftet und die Wiesen in der Umgebung Planlos mit der Brühe gegossen,egal wann, wo und wie. Ich hoffe dass sich was verändert....

dummschwaetzer
Seit Jahren verhindert die Bauernlobby

schärfere Gesetze. Dabei werden die Äcker als Entsorgungsfläche für eine überbordende Viehhaltung missbraucht. Und Jahr für Jahr wird es mehr.

Die Einbringungen der letzten Jahre werden erst in 10-20 Jahren im Grundwasser ihre volle Wirkung entfalten. Dabei müssen schon jetzt Trinkwasserbrunnen (Niederbayern, Niedersachsen usw.) schließen, aufgrund hoher Nitratbelastung.

Wenn man sich ansieht, dass z.B. in Niederbayern der ort Hohenthann eine Einwohnerzahl von 1.800 Menschen hat, dort aber 65.000 Schweine in den Ställen stehen, dann weiß man was dort passiert. Nahezu täglich fahren dort riesige Tankzüge mit Überbreite auf die Felder und kippen die Gülle ab. Und zwischenzeitlich arbeitet man sogar die Gülle über Düsen ca. 10cm in den Boden ein, damit die Unmengen nicht mehr oberflächlich sichtbar sind.

Hier wird Raubbau an der Natur betrieben um Kasse zu machen. Und die ehemals bäuerlichen Strukturen mit nachhaltiger Landwirtschaft gehen den Bach runter.

Leser60
Mehr als überfällig

Das war mehr als überfällig.
In Nordniedersachsen benötigt man keine Karte - man riecht zu jeder Tages- und Nachtzeit daß man da ist.

Und die Gebiete mit permanenter Gülleverklappung dehnen sich immer mehr aus und die Mengen werden immer mehr.
Obergrenzen pro Flächeneinheit / Zeit?
Bei Grünland Fehlanzeige!
Die Warnung des regionalen Wasserversorgers?
Von der Landwirtelobby werden die Fakten bezweifelt!

Endlich etwas, wozu Brüssel gut ist!
Ich hoffe, die Strafe wird riesig!

Gast
Priesmeier warnt

"...das Gerichte in besonders nitratbelasteten Gebieten die Landwirtschaft völlig verbieten."
Blödsinn!
Das massenhafte Ausbringen von Gülle wird dann dort lediglich begrenzt!
Die Fleischwirtschaft sollte sich aber mal überlegen, ob sie nicht die EU verklagen sollte, denn ihre Vorgaben zur Massentierhaltung und allem was zu dessen Umfeld zählt um "Billigstfleisch" zu erzeugen, führt ja erst dazu, dass Milliarden Kubikmeter Gülle entstehen, die entsorgt werden müssen.
Was hier nottut, ist ein Umsteuern auf der ganzen Linie - die erwarteten 3 Milliarden "Strafe" sollte man dazu nutzen die Fleischwirtschaft auf eine neue Umwelt- und Tierschutzverträgliche Basis zu stellen und sie nicht im Brüssel "versickern" lassen.

villamityacht
@ 9:13 scarabus1964

Ein billiges Argument, das hier vorgebracht wird. Doch Achtung nicht Italien, Portugal oder Belgien wurden von der EU wegen Verstoß gegen Wasserschutzverordnungen gemaßregelt. Nein es ist schon Deutschland, dessen Landwirtschaft jegliches Maß verloren hat. Es könnte also durchaus sein, dass das "böse" Schnitzel aus dem EU-Ausland dann doch das ökologisch bessere ist.

Für mich ist es nicht wirklich ein Schrecken, auf nichtdeutsche EU-Waren auszuweichen. Vielleicht braucht die Welt dann doch nicht die deutschen Turbo-Agrar-Produkte.

transarena
Gülle aus Holland

Millionen Tonnen Gülle wird aus Holland importiert um sie auf unseren Feldern zu verklappen.

Solange so etwas nicht verboten wird, ist doch wohl klar das auch dadurch die Nitratwerte steigen.

Dubemulo
Danke EU

Massentierhaltung gehört abgeschafft und wenn durch neue Gesetze zumindest die Gülleentsorgung anders geregelt werden muss und damit teurer wird, könnte dies ein Schritt in die richtige Richtung bedeuten.

Gleichzeitig mal wieder ein Armutszeugnis für das zuständige Ministerium, welches offensichtlich nicht im Interesse des Volks (Gesundheit und Nachhaltigkeit sind auch finanziell relevant) handelt.

Norden
Interessant ist, dass sie in dem ganzen Bericht...

... nicht einmal den Landwirtschaftsminister nennen. Und aus welcher Partei er kommt.
So sieht es aus, als wäre die SPD an dem Ganzen Schuld, wo doch dieses Ministerium seit 2005 in fester Hand der CSU ist.
Angefangen mit Seehofer.

dummschwaetzer
Die Perversität des Systems

ist für jeden ersichtlich, der auch nur in der Nähe lanwirtschaftlicher Betriebe wohnt.

Die ehemaligen "Güllefässer" sind heute zu Tanklastern mutiert, die bis zu 20.000 Liter Gülle fassen. Sie fahren mit einer Breite von 2,50 über enge Kreisstraßen und lassen keinerlei Überholen mehr zu. Dazu wird das ganze Jahr die Gülle auf die Felder verbracht.
Ähnliches ist bei Mähdreschern zu erkennen. Und zu den Ernten fahren inzwischen Pseudo-Lastwagen auf die Felder, die von Zugmaschinen bewegt werden, die m.E. nur noch mit einem LKW-Führerschein bewegt werden dürften.

Jahr für Jahr steigt die Anzahl der Unfälle mit diesen überdimensionierten Industrieschleppern, die mit einem normalen Trecker nichts mehr zu tun haben.

Die Landwirtschaftsindustrie verdrängt zudem die kleinen Bauern indem sie die Vorteile der Subventionen im großen Stil abgreifen während die kleineren Höfe, die auch ökologischer wirtschaften, sterben. Es zählt nur noch Masse und Preis.

Scarabus1964
09:33 von villamityacht

Anderen Europäische Länder verstoßen auch gegen diese Richtlinie, es betrifft auch Frankreich. Aber welche Länder in der EU sind es sonst noch die betroffen sind? Auch Länder außerhalb der EU, wie wird dort vorgegangen? Das wissen wir alle nicht. Was ist mit dem Agrarland Niederland? Sie exportieren ihre Gülle nach D, das hat Gründe.

Ich kann nur sagen, das ich in Indien erlebt habe wie leichtfertig mit Düngermitteln und Insektiziden umgegangen wird. Entwicklungshilfe sah jahrelang so aus, das dort der Einsatz vonDüngermittel und sog. Pflanzenschutzmittel protegiert wurde. Zum Teil mit Präperaten die in D schon lange verboten waren.

Ich persönlich bevorzuge deshalb die heimisch produzierende Landwirtschaft. ....

KonservativeMeinung
Die Schizophrenie der Deutschen

Da haben wir es wieder ein Thema was alle vereint, die böse Landwirtschaft!! Den jetzt geht die böse Landwirtschaft zu zweit, es geht um das kostbarste gut, was die Deutschen besitzen, das Wasser. Ach ja und Hauptsache meckern, jetzt kann man wieder mit dem Finger auf den Sündenbock Landwirt zeigen. Aber morgen wieder in den Supermarkt gehen und billig Produkt aus der Landwirtschaft kaufen, da das Smartphone, der Fernseher oder das Auto schon zu teuer waren und wie konnte ich es nur vergessen, der Landwirt bekommt ja schon genug Subventionen. Auch wenn hier mit einem "Natur" Dünger gedüngt wird und dadurch auf künstliche Dünger verzichtet wird, wird es formal schlecht geredet. Den Gülle und Mist stinkt und ist dreckig es stört den Deutschen im Einklang mit der Natur zu leben, die er ja so sehr schützt!

Missstände gibt es im jedem Bereich! Es gibt teile in Deutschland, wo die Nitrat Belastung zu hoch ist. Aber einfach mit dem Finger auf den Landwirt zu zeigen ist zu billig!!

Werner40

Üblicherweise wird das Wasser so gemischt, dass Grenzwerte eingehalten werden können. Ansonsten Grenzwerte erhöhen. Für Babies dann Mineralwasser verwenden.

greedy
wer jetzt noch billig fleisch kauft

ist mitverantwortlich an einem zukünftigen wassernotstand in d.
besser fleischlose kost und wenn wirklichmal fleisch, dann nur 2mal die woche und nur bio!
.
bitte sag jetzt keiner biofleisch kann man sich nicht leisten .... wer z.b. täglich 300 gr konventionelles fleisch zum kg preis von ca. 10,-€ pro kg verzehrt ( macht in summe 21,10 €) kann sich bei 2mal 300 gr die woche fleischverzehr und aktuellen ca. kg-preisen für biofleisch (schwein 17,- / rind 21,- geflügel 39,-) recht gut und ausgewogen mit fleisch versorgen.
.
klar am besten wäre fleischlos.

Pflasterstein
@wiesengrund

Das durch die Nitrate geschädigte Gut ist das WASSER (welches überall hinfliesst und jeden betrifft) und nicht "der eigene Grund". Wasser gehört "niemandem" und genau deshalb macht das Verschmutzen ja nicht so viel aus, insbesondere wenn man es nicht an Fischsterben oder Schaumkronen erkennen kann.

In jedem Fall bleibt die Frage: Wohin mit der Gülle? Da dort eine Reduktion der Dosis auf unseren Äckern angesagt ist, wird wohl nichts anderes als eine Beschränkung der Tierhaltung NOTWENDIG sein.

Kuno43
Gülleverwertung in Biogasanlagen

Hier zeigt sich auch, dass der Gesetzgeber bei der Verwertung von Gülle nicht ganzheitlich denkt. Gülle kann in Biogasanlagen verstromt werden. Hierbei entsteht auch zusammen mit anderen Substraten mineralischer Dünger. Warum wird dieses Verfahren vom Gesetzgeber nicht besonders gefördert?
Richtig: Haben gewisse Kreise etwas dagegen, nämlich die Elektrizitäts- und Düngemittelwirtschaft? Wie weit reicht hier der Lobbyismus?

Gast
Ursachen erkennen

Solange man die übermäßig vielen riesigen Tierproduktionen und Biogasanlagen zulässt, wobei andere EU Länder es nicht mehr tun, so hat man auch ein Problem mit der Gülle und die wird auf den Äckern verkippt.
Die Landwirtschaftspolitik in Deutschland ist in keinem guten geordneten Verhältnis zu dem was man für die Versorgung der Bürger braucht.
Ich kann mich noch gut daran erinner, wie früher der Westen auf den Osten mit der Verkippung der Gülle geschimpft hatte und heute ist es deutschlandweit und kaum einen schert es noch.

Quereinwerfer
Gefühlte Wahrheit und die Realität

Es ist traurig für mich, dass unser Land, welches der gefühlte Umwelt-Champion ist, tatsächlich mit seiner Flora und Fauna, seinem Grundwasser, seinen Böden umgeht. Die Klage war längst überfällig, wie auch der Bericht zeigt. Ein Problem bei der Sache ist die große Selbstgefälligkeit der Deutschen beim Umweltthema: Wir halten uns für vorbildlich im Naturschutz und schlagen die Hände über dem Kopf zusammen, wenn wir Berichte über Umweltvergehen anderer Länder lesen. Doch so vorbildlich sind wir gar nicht. Es ist nicht nur das Nitrat, es sind auch Coffee-to-go-Becher, Kohlekraftwerke, fette SUVs etc.
Es wäre schön, wenn die Realität in den Köpfen der Selbstgefälligen durchdringt, damit sich etwas bessern kann!!! Für die Erde und alle folgenden Genrationen!!!

mir jam
Nur soviel Tiere wie eigenes Land verträgt

Im eigenen Interesse sollte Deutschland darauf achten, dass weniger Nitrat auf die Felder und Wiesen ausgebracht wird. Denn Nitrat wird bei den Menschen im Körper in Nitrit umgebaut, das ist sehr stoffwechselschädlich. Es kann ja nicht das Gelbe vom Ei sein, wenn erst zu viel dieser schädlichen Stoffe aufgenommen werden und dann die Menschen vermehrt die Ärzte bemühen, um die schädlichen Stoffe wieder aus dem Körper zu bekommen und nicht krank zu werden.

Dringendst ist die Politik der Großbetriebe von Riesenzuchtbetrieben mit mehreren Tausend Tieren einzuschränken und so gestaltet sein, dass die Betriebe nur so viele Tiere züchten, wie sie anteilmäßig eigenes Land zur Verfügung haben und die Tierhinterlassenschaften da aufbringen können.

Ein Weiterverkaufen von Gülle und sonstigen Tierexkrementen ins benachbarte Ausland wie zum Beispiel nach den Niederlanden sollte dringendst unterbunden werden, denn so wird das eigentliche Problem nur verlagert, aber die Ursache nicht angegangen.

Orfee
@dummschwaetzer

"Die Landwirtschaftsindustrie verdrängt zudem die kleinen Bauern indem sie die Vorteile der Subventionen im großen Stil abgreifen während die kleineren Höfe, die auch ökologischer wirtschaften, sterben. Es zählt nur noch Masse und Preis."

Danke für diesen Kommentar. Besser hätte man es nicht schreiben können.
Wenn die kleinen Höfe verschwinden, dann wird damit auch unsere Umwelt zerstört.

Je weniger die Kaufkraft der Menschen werden, umso mehr ist man auch auf die niedrigen Preise und Massenproduktionen angewiesen. Wenn sich die Menschen, die Bioprodukte nicht mehr leisten können, dann sind die Bioprodukte für die Leute auch nicht mehr relevant.

Man sollte bedenken nicht nur der CO2 Ausstoß ist das Problem sondern die ganze Umweltverschmutzung und Umweltvernichtung. Es tut mir für die nächsten Generation sehr leid. In deren Stelle möchte ich nicht sein und in so einer Welt möchte ich auch nicht leben.

Gast

Ich bin heifroh, dass hier etwas unternommen wird! Danke, EU!

PositivDenken
Problem erkannt?

Danke an die CSU. Diese stellt seit 2005 den Landwirtschaftsminister. Anstatt die Gülle für Bio Gasanlagen zu nutzen lieber versprühen lassen, solange die Massentierhaltung (leider) noch nicht abgeschafft wurde. Denn das würde das Problem auch langfristig lösen, wäre aber zu einfach. Aber solange es weiter geht mit: " Mehr Gülle versprühen, bekommt doch eh keiner mit, solange ich im Amt bin..." ändert sich nichts. Konsequenz: Schwarz abwählen, jetzt!!!

Nordost

Massentierhaltung, Gülleimporte, und immer schön dem Verbraucher die Schuld in die Schuhe schieben. Die Fleischproduktion hat hier in Deutschland eine Höhe erreicht, die nicht mehr mit dem Verbrauch, der hierzulande zurückgeht, zu rechtfertigen ist.
Außerdem lässt die Kennzeichnung von Haltung und Herkunft des Fleisches in Supermärkten immer noch zu wünschen übrig. Deshalb kann ich nur hoffen, dass es in zukunft Richtlinien für die Landwirte gibt die nicht nur FREIWILLIG eingehalten werden müssen.

Werner G.
Verbraucherschutz?

Zu was haben wir eigentlich einen Verbraucherminister? Außer vollmundigen Reden kann man wohl aus Berlin nichts mehr erwarten!

denke
Sogar Gülle klappt nicht

Nicht nur dann, wenn Nederlander mit ihren Güllewagen stinkend über die Rheinwiesen fahren, werden die Menschen stinkig: Warum Gülle, warum Gülle hier, warum Gülle überhaupt in dieser Menge. Jeder Vogel zwitschert es inzwischen von den Bäumen, es wird zu viel Gülle über Felder und Wiesen gegossen.
DE ist Exportmeister, worauf die Regierung besonders Herr Schäuble besonders stolz ist, untermauert es doch seine Schwarze NULL.
Fleischexport von zig-tausend toten Tieren, die in Lebenszeiten so viel Gülle fabriziert haben, dass die Grundwasserverunreinigung einen besorgniserregenden Auftrieb erlebt hat und der weiter steigt.
Die Minister arbeiten aneinander vorbei, einer für Tiere, einer für Naturschutz, der andere für das Klima, einer für die Großbauer-Industrie, der andere für Einwanderer usw.
Es fehlt der Boss, das Bindeglied. Unser "Boss" ist eine "Mutti" mit einer großen Wegfliegerleidenschaft.
Nun endlich hat die EU reagiert, spät aber hoffentlich nicht zu spät.

Mischpoke West
Dieser Satz sagt alles aus ...

...Aber eine Geldstrafe wäre noch das geringste Problem, meint SPD-Agrarexperte Priesmeier. "In dem Urteilsspruch wären letztendlich Dinge enthalten, die wir dann unmittelbar und sofort in Gesetzesform umzusetzen hätten.
.
Nach dem Motto: "Mist! Freikaufen ist nicht. Wir müssen tatsächlich was tun!"

caledonii
Berlin

Die Schuld an der Nitratverseuchung liegt eindeutig in Berlin und bei den Länderregierungen. Nur wer z.b. in der ländlichen Region lebt, sieht, was hier an der Natur verbrochen wird. Urbane Räume jedoch verschleiern den Blick auf diese Umweltsünden. Und Berlin ist hier ein Beispiel für die totale Blindheit in Bezug auf Umweltzerstörung im Bereich Landwirtschaft. Es ist geradezu unerträglich, wie die Politik das Problem Nitrat- und Nitrit-Verseuchung verdrängt hat. Ich lebe sehr ländlich und sehe, wie täglich Tonnen von Gülle entlang von Gewässern ausgebracht werden. Der Mensch ist eine tragische Figur auf diesem Planeten, besonders wenn er nur noch 'URBAN' lebt und nicht mehr sieht, wie seine Umwelt zerstört wird. Berlin-Blindheit könnte man auch dazu sagen.

pauline_8
Die EG/EU hat immer die

industrielle Landwirtschaft in Form immer größerer Unternehmen gefördert. Dazu kommen "Energiepflanzen", die in der Regel besonders viel Dünger brauchen. Der landwirtschaftliche Familienbetrieb, der seine Flächen mit dem Dünger düngt, den er selbst erzeugt, hat heute keine Überlebenschance mehr.
.
Dazu kommen die Forderungen des Verbrauchers nach immer billigeren Lebensmittln.
.
Jetzt hat man mit den Folgen zu kämpfen, die man selbst verursacht hat.

Dieter S.
der Verbraucher ist nicht schuld!

Großindustrielle Massentierhaltung wird mit dem Produzieren von billigem Fleisch für den Verbraucher und mit dem Schaffen für Arbeitsplätze für die Fleisch-Exportwirtschaft gerechtfertigt.
Die Verbraucher im In-und Ausland für die Tierquälerei und Grundwasserverschmutzung verantwortlich zu machen, ist kein praktikabler Ansatz. Jemandem, der wenig Geld verfügbar hat, zu sagen, er sollte aus ethischen Gründen die teureren Produkte kaufen, ist zynisch und unsinnig.
Es ist die Aufgabe der Politik, Rahmenbedingungen für die Wirtschaft zu schaffen, die eine ökologische Balance und Nachhaltigkeit sowie ethische Grundwerte (z.B. Tierwohl) gewährleisten und Aufgabe der Exekutive, die Einhaltung der entsprechenden Gesetze zu gewährleisten.
Der Einfluß der Lobby der Agrar-Großindustrie muß hinterfragt werden.
Politiker, die ihrer Aufgabe nicht gerecht werden, müssen ausgetauscht und eventuell bestraft werden.

denke
Gewaltige Ausmaße

nehmen die Aktionen der Großindustrie zu. Sie agieren IT-ausgerichtet und GPS gesteuert ihre Produktivitäten zu immer höheren Rekorden. Mächtige Konzerne erraffen sich mit finanzieller Überredungskunst große Ländereien und produzieren. Selbst vor den kommunalen BürgermeisterInnen schrecken sie mit Kapitalgeschenke nicht zurück.
Auch hier fehlt wieder ein Boss, aber der ist wahrscheinlich gerade mit den Managern einer dieser Groß-Industrien auf Sause.
Sonst hätte diesem Treiben des massiven Fleisch-Gewerbes bzw. -Produktion schon lange ein Stopp angesagt sein müssen.
Fakt ist jedoch: Tönnies kann sich keinen Leerlauf leisten, seine Schlachtbänder sind auf Volllast eingestellt. Außerdem könnten ja wieder ein paar Arbeitsplätze verloren gehen!?!?!

Ländlicher.87
@mitten im Ruhrgebiet

Gülle ist und bleibt nun mal ein Düngemittel. Und den Stickstoff über den wir hier im weitesten Sinne reden, benötigen Pflanzen nun mal zum wachsen und der landet als Eiweiß am Ende wieder auf ihrem Teller. Also kein Gift von dem wir hier reden. Was ich kritisiere ist nur die Tatsache,dass es die Politik nicht fördert den Dünger bedarfsgerechter zu verteilen.

kommentator_02
Werner G., 10:37

||Zu was haben wir eigentlich einen Verbraucherminister?||

Solange die politische Linie in Deutschland von Lichtgestalten wie der Raute, der schwarzen Null, Flinten-Uschi und der Misere verkündet wird, hat Herr Schmidt nichts zu melden.

caledonii
Fleischkonsum

Der viel zu hohe Fleischkonsum und die damit verbundene Massentierhaltung führen auf Dauer in die Katastrophe. Aber selbst Frau Merkel ist nicht bereit, für 'WENIGER FLEISCHKONSUM' zu werben. Die Hautschuld trägt eindeitig die Bundesregierung und deren Politiker, die nicht bereit sind, gegen Massentierhaltung vorzugehen. Wir vergiften uns durch die Fleischgier unseren wichtigsten Lebensspender, das Trinkwasser. Ich bin seit 15 Jahren Vegetarier und sehe diese Entwicklung mit Grauen.

florreknirb
der Wirtschaft geht es gut!

....warum soll es dann dem Bürger gut gehen?!
Wir zahlen mit unserer Gesundheit und die Klagesumme der EU ist ja aus Steuergelder finanzierbar.
Wir haben einen Haushaltsüberschuss und der Fianzminister prahlt mit der schwarzen null!
Prima Ihr Christdemokraten !
Bestraft das schlafende Wählervolk !
Ich Liebe euch auch!

citizen13
Wirtschaftliche Interessen und Verbraucherschutz...

passen nun mal nicht zusammen. Schon immer kroch die Politik vor den Lobbyisten der Wirtschaft zu Kreuze, doch noch nie war es schlimm wie aktuell. Um alle Fälle aufzuzeigen reicht der Platz hier leider nicht. Erwähnt seinen daher nur der Diesel-Abgas- und Feinstaubskandal, die Verstromung von Braunkohle mit der Folge, dass die Abgase tonnenweise Quecksilber bis in den hintersten Winkel des Landes verbreiten, der tonnenweise Verbrauch von Antibiotika in der Massentierhaltung, Glyphosat und unkontrollierte Verklappung von Gülle in der Landwirtschaft, Gen veränderte Lebensmittel, Schutz der Zuckerindustrie, und, und und....
Anstatt Verbraucherschutz sollte sich das Ministerium umbenennen in Lobbyistenschutzministerium. Wir Verbraucher sind denen doch so egal wie sonstwas...

StöRschall

Wenn ich mir die kilometerlangen Supermarktregale mit Wurst- und Fleischware anschaue wundert mich weder Massentierhaltung noch Trinkwasserkontermination.

Wie wäre es mit einer gesetzlich geregelten Begrenzung von Wurst- und Fleischangebot?

Den Verbraucher hat dann ein minimiertes Angebot nicht zu ärgern, weil es dann von Gesetz her so verlangt wird.

villamityacht
Gülle in Biogasanlagen

In Biogasanlagen werden Kohlenstoffverbindungen zu Methan, Stickstoffverbindungen zu Ammoniak bzw. zu Ammoniumverbindungen
umgewandelt. Methan wird als Energieträger verwendet, der Rest als Stickstoff-Dünger zurück auf die Felder gebracht.
Die Nitratbelastung des Grundwassers nimmt also nur einen kleinen Umweg.
Biogas ist ganz und gar nicht die glückseligmachende Methode, unsere Gewässer zu schützen.

Ritchi
Schnelle und einfache Lösung

Am Ende wird uns dann erklärt, wie schädlich und unanständig Schweinefleisch ist und deshalb die Schweinemast in Deutschland verboten werden muss. Dann haben wir genügend Spielraum für weitere Belastung der Umwelt und des Grundwassers für Maisanbau für Biogasanlagen. Ist doch alles ganz einfach;-)

Wanderfalke
@KonservativeMeinung - 09:50

"Ach ja und Hauptsache meckern, jetzt kann man wieder mit dem Finger auf den Sündenbock Landwirt zeigen."

Kann man, aber wenn man sich näher mit der Gesamtsituation befasst, sind hier gleich mehrere Sündenböcke im Spiel.

Da wäre zum Beispiel die Politik der Bauernverbände, die maßgeblichen Einfluss auf das von der CSU geführte Ministerium ausüben.
Der "Markt" macht dann die Vorgaben im konkurrierenden Unterbietungswettbewerb in Gestalt eines völlig überzogenen Billigkeitswahns ("Der Kunde will das so"), was der Massentierhaltung und Überproduktion Tür und Tor öffnet. Da auch die Discounter-Szene im Gefüge des steten Wachstums steht, sind Hemmnisse in Form von wirksamen Regulierungsmaßnahmen unerwünscht. Dafür muss der politische Servicebetrieb schon sorgen, wenn er Wachstum will.

Und wer da mit "Umwelt" kommt, stört diese heilige Systematik. Gerade schön zu sehen, welche Ministerien der Umweltministerin Schwierigkeiten machen, die nun ohne Konzept nach Marrakesch reisen darf.

tisiphone
@Dieter S

Sie erwähnen, es sei zynisch, jemandem mit wenig Geld zu sagen, er solle mehr Geld für die Produkte kaufen. Finde ich auch.

Aber das Argument "der Verbraucher entscheidet" hat noch einen anderen Haken.

Genau das hatten wir nämlich schon mal, in der Textilbranche.

Es gab eine Zeit, da wurden die teuren Sachen eher in Europa gefertigt und die billigen in Asien.

Dann wurden die Arbeits- und Umweltbedingungen in Asien bekannt und man sagte: der Verbrauchter hat es in der Hand.

Und heute? Heute werden die 15 Euro-Jeans in der gleichen Fabrik, von den gleichen Leuten und unter den gleichen Bedingungen gefertigt wie die 200 Euro-Jeans.

Es ist doch total naiv, anzunehmen, wenn die Nachfrage steigt, sich irgendwas an den Bedingungen der Massentierhaltung wesentlich ändert.

Wie viele greifen zum teuren Bio und glauben, das sind glückliche, freilaufende Hühner, wie zu Omas Zeiten auf dem Bauernhof?

Und die Betrüger kommen oft davon. Denn die Gesetze laden zum Betrügen ein!

Demokratiezukunft2016
Frage: wie hoch ist die EU-Strafe?? Abwälzen verhindern

Da bliebe abschließend nur noch die Frage:

wie hoch ist die EU-Strafe??
Wie können wir dafuer sorgen, dass unsere Bundesregierung diese Strafe NICHT auf uns Buerger abwälzt, weil wir NICHT die Schuldigen sind??

Denn ich sage auch:

1. es geht mit deutlich weniger Fleisch
2. Diese Ueberduengung muss reduziert werden
3. GEN-Pflanzen von Monsanto haben auf unseren Äckern nichts zu suchen.

woelfchen63
Das hat aber lange gedauert

Wird auch Zeit, dass gegen diese - freundlich ausgedrückt - Unsitten mal vorgegangen sind. Bei uns in der Gegen karren die Holländer die Gülle Lastwagenweise an. So oft wie dieses Jahr hat es auch noch nie nach "oh frischer Naturdünger" gerochen. Grundsätzlich stellt sich natürlich die Frage nach dem Verursacher - sprich dem Tier. Vielleicht muss man auch mal grundsätzlich überlegen, ob bei der ganzen Globalisierung Fleischprodukte nicht doch stark eingeschränkt werden sollten. Dazu noch die Produktion für die Mülltonne, die ja in Deutschland auch in nicht vernachlässigbaren Mengen von Statten geht. Jedenfalls gibt es bei Einschränkung von Tiermast eigentlich nur Gewinner, die Tiere sowieso. Auch die "...ich kann mir aber sonst nicht jeden Tag Fleisch leisten...." -Fraktion hat am Ende nichts davon, wenn die Felder keine Erträge mehr hergeben und das Wasser nitratverseucht ist.

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